Freitag, 6. Oktober 2023

Der rasende Teufel


Originaltitel: The Fast and the Furious
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1954
Regie: John Ireland, Edward Sampson

Inhalt:

Frank Webster sitzt unschuldig wegen Mordes im Gefängnis. Aber ihm gelingt die Flucht und nun hat er nur noch ein Ziel: schnellstmöglich das Land verlassen. Als er jedoch in einem Imbiss von einem Zivilisten gestellt wird, schlägt er den Mann nieder und nimmt die hübsche Rennfahrerin Connie Adair samt ihres weißen Jaguars als Geisel. Um seinen Häschern zu entgehen, schreibt er sich für das „International“ ein, einem halsbrecherischen Autorennen, das über die Grenze nach Mexiko führt. Doch kann er Conny trauen?

Review:

DER RASENDE TEUFEL, im Original THE FAST AND THE FURIOUS genannt, ist der Urfilm der Filmreihe die man heute unter dem gleichnamigen Titel kennt. Unter der Regie von Hauptdarsteller John Ireland wurde der Film vom berühmten B-Movie-Regisseur/Produzenten Roger Corman geschrieben und produziert und war der erste Film von Americana International Pictures. Die Dreharbeiten für den Film dauerten nur weniger als zehn Tage, neun, um genau zu sein, erhielt schlechte Kritiken, wurde aber zu einem Kultklassiker. 

Inhaltlich spielt der Film mit dem Stereotyp der schnellen Autos und schnellen Frauen, was die Grundlage für den Film darstellen soll. Jedoch ist die Romanze zwischen Webster und Connie, um die es hauptsächlich geht, recht handzahm. Für die Rennszenen wurden reale Aufnahmen von Wettrennen benutzt, um dem Film die nötige Authenzität zu verleihen, was damals in den 1950ern bestimmt was besonderes gewesen sein dürfte. Trotz dieser Kritik hat dieser Film etwas Lustiges an sich. Es liegt wahrscheinlich an seiner Einfachheit und Retro-Natur. Die Tatsache, dass die Hauptcharaktere nach ein paar Minuten, in denen sie sich kennengelernt haben, nicht ´ankommen´, wirkt etwas kurios und macht Momente, in denen sie sich nahe stehen, bedeutungsvoller.

Abschließend gilt für das Gesamtpaket zu sagen, dass es sich um einen netten und kurzweiligen B-Movie dreht, den man sich gut und gerne mal anschauen kann, zumal er der Namensgeber einer der besten "Illegale Autorennen"-Filmreihe ist, die allseits bekannt ist. Vom Schauspiel sollte man bloß nicht all zu viel erwarten, damals hat man das noch nicht so eng gesehen, wenn das Schauspiel mittelmäßig war. Trotz allem: Cooler Film!






 

Michael, Sammler


Originaltitel: Michael, Sammler
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2021
Regie: Rene Wiesner

Inhalt:

Michael ist ein Sammler von wahren Kriminal-Erinnerungsstücken und makabren Relikten. In diesem Dokumentarfilm lädt er ein Team ein, seine einzigartige Sammlung zum ersten Mal zu präsentieren.

Review:

Auf der Welt gibt es inzwischen für alle möglichen Dinge Sammler. Briefmarken, Autos, Bücher, Filme, Cds, alles nichts neues. Dann gibt es noch Sammler, die ziemlich ungewöhnliche Dinge sammeln wie Neil Scallan, der dafür bekannt ist die größte Monopoly-Sammlung zu besitzen oder der Italiener Eduardo Flores, der sich darauf spezialisiert hat "Bitte nicht stören"-Schilder zu sammeln und um die 15.000 verschiedene Beispiele solcher Schilder in der Sammlung aufweisen kann. Aber es geht noch skurriler: Der australische Bibliothekar Graham Baker sammelt seinen eigenen Bauchnabelplüsch, den er produziert und inzwischen eine Menge beisammen hat nach 30 Jahren. 

Und dann gibt es noch Sammler wie Michael. Michael sammelt verschiedene Dinge, die einmal, großteils berühmten, Serienmördern gehört haben. Ob es der Pyjama von Aileen Wuornos ist, Gemälde von John Wayne Gacy oder Briefe von Ted Bundy. Michael hat alles möglich, was man sich vorstellen kann und das ist noch nicht mal das Ende der Fahnenstange: Des Weiteren befinden sich in seiner Sammlung echte menschliche Knochen wie eine komplette Skelettbrust oder diverse Totenschädel, die er selbstverständlich alle legal erworben hat und in altmodischen Vitrinen zur Ausstellung in seinem Keller lagert. 

In dieser Dokumentation von Untergrund-Genie Rene Wiesner bekommt man einen Einblick in die vielleicht morbideste Sammlung Deutschlands, aber auch in das Leben des Besitzers, der der Kernpunkt in der Dokumentation darstellt. Michael gibt Einblicke warum er gerade für solche Dinge interessiert ist und präsentiert auch zwischendurch Teile aus seiner Sammlung und gibt Erklärungen dazu ab. Auch erklärt er warum er ausschließlich nur mit amerikanischen Serienmördern in brieflichen Kontakt trat und warum er niemals zu europäischen Mördern Briefkontakt halten würde, sehr interessant das Ganze, wenn man sich darüber genauer Gedanken macht. 

Dem Hobby nach könnte man meinen, das Michael irgendein verrückter Heavy Metal-Freak oder etwas in der Richtung ist. Nein, das ist er nicht, weder verrückt, noch ein langhaariger Zottel, sondern ein normaler Kerl, wie man sie tagtäglich auf der Straße sieht. Jedoch hat er auch neben dem ganzen ein musikalisches Hobby: Deutschen Rap unter dem Namen Norman Gein. Macht ihn natürlich für mich sympathisch, weil ich auch viel im deutschen Rap höre.

Wenn man sich mit den Werken von Rene Wiesner auseinander gesetzt hat, weiß man, dass seine Thematiken von morbider Natur geprägt sind, die zudem ohne große Ausbeutung des Themas vonstatten gehen und sehr objektiv sind, so dass sensationslüsterne Leute hier eher auf Granit beißen würden. Sehr schmeichelnd für die Ohren ist auch die Musik die im Hintergrund läuft, die trotz des Themas sehr beruhigend wirkt und das ganze perfekt untermalt. Wer sich mit dem Thema True Crime und den klassischen Serienkillern im privaten gerne auseinandersetzt, für den ist dieser Dokumentarfilm Pflicht, weil sie trotz einer Laufzeit von 50 Minuten fesselnd, informativ und spannend ist. 


 

Scarecrow Murders - Mörderische Vogelscheuchen on Tour!

 Der Sinn und Zweck einer Vogelscheuche besteht darin, dass sie durch ihre menschenähnliche Silhouette Vögel vom Feld und Garten fernhalten soll, damit der Ernte keinen Schaden zugefügt wird. Wann dieser "Brauch" genau los ging, lässt sich schwer sagen, aber vermutlich ist er so alt wie der Feldanbau selber. Oftmals sieht man diese netten Gesellen auf Feldern, mal in freundlicher Gestalt, mal gruselig, mal gesichtslos. Traditionell werden sie am Jakobstag, dem 25. Juli aufgestellt und am Martinstag, dem 1. November wieder in die Scheune befördert, nachdem sie ihren Dienst getan haben. 

Es wird nicht weiter verwunderlich sein, dass sie im Laufe der Zeit in das Universum der Filme Einzug gehalten haben. Wann das das erste mal passierte, dass man eine Vogelscheuche auf der Leinwand gesehen hat, vermag ich nicht zu sagen. Was ich aber sagen kann, wann ich das erste mal bewusst eine Vogelscheuche in einem Film wahr genommen habe, das war der 1939 entstandene Film DAS ZAUBERHAFTE LAND, auch bekannt unter dem Namen DER ZAUBERER VON OZ. Ja, man kennt die Zauberer von Oz-Filme noch aus seiner Kindheit und werden wohl jedem ein Begriff sein, zumal der Filme eine Menge Nachfolger, Remakes und Sequels nach sich gezogen hat. Ansonsten kennt man den Bösewicht Scarecrow aus diversen Batman-Comics, in der er 1941 das erste mal auftrat und im Laufe der Zeit in diversen Folgen der Zeichentrickserie von Batman auftauchte.

Die erste Vogelscheuche in einem Horrorfilm bekam man dann 1981 zu sehen, als Frank De Felitta´s DARK NIGHT OF THE SCARECROW das Licht der Welt erblickte. 1988 folgte dann der nächste, der den Namen SCARECROWS trug und schon eine blutigere Variante eines Vogelscheuchenhorrorfilms darstellte und so ging es dann im Laufe der Jahre bis ins Heute weiter, das immer mal wieder, hauptsächlich Horrorfilme auftauchten, bei denen mordende Vogelscheuchen die Stars sind.  

Es lässt sich nicht abstreiten, dass Vogelscheuchen oftmals en gruseliges Aussehen haben und für das Subgenre des Vogelscheuchen-Horrors wie geschaffen sind mit ihrem Auftreten. Ich bin als Kind auch schon vor diversen Vogelscheuchen gestanden und habe oft fest gestellt, dass die sanften Bewegungen durch den Wind ihnen sowas wie ´Leben´ verleihen, was ziemlich gruselig rüber kommt. Und genau das werden wohl viele weitere Regisseure fest gestellt haben, um ihren Hauptdarstellern in ihren Filmen Leben einzuhauchen, um sie auf die Jagd nach Menschen zu schicken. 

Zum Auftakt eines neues Specials habe ich mir weitgehendst alle möglichen Horrorflme angesehen, denen ich habhaft werden konnte, die das Thema der mordenden Vogelscheuche beinhalten. Ein Teil davon wurde bisher noch nicht in Deutschland veröffentlicht, somit wäre es für den potentiellen Zuschauer von Nöten über ein paar Englischkenntnisse zu verfügen, um halbwegs mitzukommen. Und ja, es war bei manchen Filmen eine Wonne als auch eine Qual sie durchstehen zu müssen, aber unter´m Strich freue ich mich trotzdem, meinen Lesern ein neues Special anbieten zu können und zum anderen wurde das Thema Vogelscheuchenhorror noch nie so wirklich aufgegriffen, im Grunde noch gar nicht. 

Das interessante an den nun vorgestellten Filmen ist, das sie so gut wie aus jeder Ecke der Filmewelt kommen, heisst: Es gibt billigsten SOV-Horror bis hin zu hochwertiger produzierten Filmen. Man mag und darf sich raus suchen, was einen eher anspricht und somit auf die Suche machen. Bei manchen Filmen lohnt es sich, bei manchen weniger, doch wenn man mal in die Welt des Vogelscheuchenhorrors direkt eintauchen will, dann kann es nicht schaden, wenn man sich auf die Suche danach macht, denn ein paar Perlen sind für jeden dabei, je nachdem wie man das ganze garniert haben will. 


Insgesamt habe ich mich an genau 25 Filme ran gewagt, bei der Vogelscheuchen die lüsternen Killer sind. 25 Filme, die mal mehr, mal weniger bekannt sind und dennoch eins gemeinsam haben. Es hat auch lange gedauert, alle Filme zu suchen und zu finden, da es gar nicht so wenige Filme zu dem Thema gibt und ich war erstaunt wie viele es dann doch am Ende geworden sind. Ich Habe natürlich so lange geforscht und gesucht, bis ich mir sicher war so gut wie ALLE filme zu dieser Thematik aufzuspüren und bin etwas stolz drauf, was ich hiermit erreichen konnte, denn die Filme die ich gesucht, gefunden und gesehen habe, stellen einen großen Teil dessen dar, was eben ausschließlich mit dem Thema der Killer-Vogelscheuche zu tun hat, dennoch gab es ein paar Filme, die ich mir nicht unbedingt einflößen wollte, weil sie entweder mit dem Thema nicht wirklich was zu tun haben, was ich rezensieren wollte oder weil sie einfach nur der allerletzte Schrott sind, für den ich mir nicht noch mehr Zeit kaputt machen wollte, denn das, was bisher dabei war, hat mir dann schon gereicht. Zu den nicht gesehenen gehören folgende Filme: 

Scarecrow County (2019)
Scarecrows of the Third Reich (2018)
Bride of Scarecrow (2018)
Rise of the Scarecrows (2003)
Scarecrows Revenge (2019)
American Scarecrow (2020)
Kakashi - Das Dorf der Vogelscheuchen (2001)

Zudem gibt es auch noch eine Top 5 von mir, die aber so unabhängig davon gelistet ist, welchen Film ich besser fand oder nicht, aber es die fünf besten Horrorfilme zu dem Thema sind, die ich mir mit garantierter Sicherheit noch weitere Male ansehen werde, wenn ich Lust dazu bekomme.

Platz 1: Dark Night of the Scarecrow (1981)
Platz 2: Night of the Scarecrow (1995)
Platz 3: Scarecrowd - The Musk (2015)
Platz 4: Jack-O
Platz 5: Scarecrow (2002)

Allen Lesern meines Specials wünsche ich hiermit viel Spaß und weil es zeitlich gerade so schön passt, einen schönen Herbst und ein blutiges Halloween, wenn es so weit ist. Für den Fall des Falles, habt ihr nun eine Anlaufstelle, falls ihr auf der Suche nach ein paar Filmen für Halloween seid und nicht gerade an das Klischee des Halloween-Schauers gebunden seid.


Im folgenden hier die ultimative Liste meiner Vogelscheuchenhorrorfilme inklusive Reviews meinerseits, selbstverständlich nach Jahrgang aufgelistet:















Jack-O (1995)


































































Donnerstag, 5. Oktober 2023

Guzoo - The Thing Forsaken by God Part I


Originaltitel: Guzoo: Kami ni misuterareshi mono - Part I
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Kazuo 'Gaira' Komizu

Inhalt:

Eine Gruppe von Mädchen geht zu einem Haus, um dort eine Zeit lang zu verbringen, in dem ein schreckliches kriechendes Monster mit Tentakeln lebt, das versucht, sie einen nach dem anderen zu fressen.

Review:

Auch wenn der Filmtitel suggeriert, dass es einen zweiten Teil gibt: Einen zweiten Teil gibt es leider definitiv nicht. GUZOO ist ein geiles Kreaturenmonster, was aus sieht wie ein viel z groß geratener Einsiedlerkrebs mit Tentakeln, was von einer Dame quasi in ihrem Keller gefangen halten und versorgt wird, aber auch die Fähigkeit hat, durch Spiegel zu kriechen. Zu Guzoo´s Opfern gehören zwei von vier Mädchen, die bei der Besitzerin sowas wie einen Besuch abstatten, weil eine davon die Tochter des Archäologenprofessors ist. 

Soviel zur Geschichte. Nachdem ich eine DVD erhalten habe, die auch deutsche Untertitel anzubieten hat, ist mir das ganze Unterfangen viel klarer und verständlicher. Guzoo ist eins der Frühwerke von ENTRAILS OF A VIRGIN-Regisseur Kazuo 'Gaira' Komizu und ballert einem ein ordentliches Monster um die Ohren, was sich vom Design her wirklich sehen lassen kann und auch gut umgesetzt wurde, insbesondere für das Jahr 1986. Die Handlung ist eigentlich nebensächlich, dient aber der Unterhaltung soweit, bis es zum Großeinsatz von Guzoo kommt, was auch sehr spektakulär und blutig ausfällt. 

GUZOO wurde für das Horrormagazin V-ZONE geplant und mit dem Ziel produziert, ein authentischer japanischer Splatter zu sein. Über den Produktionsprozess wurde auch in gedruckter Form berichtet und auf dem Höhepunkt des japanischen Splatter-Booms veröffentlicht, angeführt von der Guinea Pig-Serie und anderen Produktionen. Wer mal eine knappe dreiviertel Stunde über hat, sollte sich den Film definitiv mal ansehen, denn mit einer 40-minütigen Laufzeit, hat man nicht viel kaputt gemacht und GUZOO weiß bestens zu unterhalten. 



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Cyclops


Originaltitel: Kikuropusu
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Jôji Iida

Inhalt:

Eine bizarre medizinische Untersuchung einer nackten Frau durch mehrere Ärzte und Wissenschaftler zeigt, dass ihr jüngstes Subjekt Selbstmord begangen hat, bevor sie eine der mutierten Kreaturen zur Welt brachte, die sie in ihren Körper eingesetzt hatten. Also macht sich ein Ermittlungsteam aus Wissenschaftlern (zusammen mit einem großen mutierten Zyklopenmenschen) auf den Weg durch die Straßen der Stadt, um einen neuen Spender/Opfer in Form eines jungen Mädchens zu finden. 

Review:

Ein Film, von dem man nicht wirklich viel weiß oder das Internet Informationen her gibt. CYCLOPS ist mir schon seit meiner Anfangszeit im Splattergenre ein Begriff und stand mir auch frühzeitig zur Verfügung, als noch gar nicht daran zu denken war, dass es der Film jemals in den deutschsprachigen Raum schafft. Umso erfreulicher ist es, dass sich ein österreichisches Label dem Film angenommen hat und ihn auf deutsch synchronisiert hat. Ein weiterer recht interessanter Ruf, der dem Film voraus eilt, ist, das er nach dem Gewaltparagraphen 131 StGB beschlagnahmt ist, was natürlich lächerlich ist, weil es sich um einen Bodyhorrorfilm handelt und ich hier jetzt nicht unbedingt, von einer strafrechtlichen Relevanz ausgehen würde. 

Der Inhalt liest sich schon sehr speziell und faszinierend: Durch die Forschung eines bestimmten Arztes werden deformierte Kinder, von denen ursprünglich angenommen wurde, dass sie nicht überlebensfähig sind, in menschliche Formen geformt und am Leben gehalten und kehren schließlich aufgrund emotionaler Ausbrüche in ihre ursprüngliche Form zurück. 

Und ja, er ist sehr speziell und die Faszination darin liegt am allermeisten auf die letzten 15 Minuten, die in einem wahren Effektegewitter ausarten, wie man es, berücksichtigt man die Jahreszahl, nur aus Filmen wie GUZOO oder der GUINEA PIG-Serie kennt. Und das ist auch die Belohnung, dass man es über eine halbe Stunde in einer Zahmheit aushalten muss, in der nicht wirklich viel passiert. Aber es wird sich für jeden lohnen, der eine schleimige, amorphe Fleischmasse samt Mutationen am Ende sehen will, die wirklich vieles in der Filmwelt in den Schatten stellt. 



 

Mittwoch, 4. Oktober 2023

Scarecrow gone wild


Originaltitel: Scarecrow gone wild
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Brian Katkin

Inhalt:

Für das Aufnahmeritual einer College-Verbindung wird Neuling Sam in ein Maisfeld gelockt und dort an ein Kreuz mit einer Vogelscheuche gebunden. Keiner der Beteiligten nimmt Rücksicht darauf, dass Sam regelmäßig Medikamente einnehmen muss. Als Verbindungs-Oberhaupt Mike die anderen Anwärter zum Maisfeld schickt ist es bereits zu spät: Sam ist ins Koma gefallen und sein Geist hat Besitz von der Vogelscheuche ergriffen. Diese will jetzt blutige Rache und begibt sich zur Beach-Party der Studenten.

Review:

Vogelscheuchen-B-Horror Nummer 3 in der Scarecrow-Trilogie bestehend aus SCARECORW, SCARECROW SLAYER und hiesigem SCARECROW GONE WILD. SO wild wie der Titel einem weis machen will, geht es hier zwar nicht zu, wenn man aber die Vorgänger kennt, weiß man das auch und am meisten, was einen erwartet. Billiger Horrorschund, der vermutlich direkt für´s TV von The Asylum produziert wurde. Witzigerweise ist der Mann auf dem Regiestuhl, Brian Katkin, auch der Mann, der beim TOXIC AVENGER damals im Casting saß und mit entscheiden durfte, wer eine Rolle in dem Film bekommt. 

Auch hier haben wieder eine ähnliche Story wie beim ersten Teil: Auf einem College ist Sam eher ein Aussenseiter und wird von den anderen schikaniert. Bei einem Schikanierungsritual wird Sam an eine Vogelscheuche gebunden, erleidet aber einen Insulinshock und liegt im Koma. Währenddessen wandert sein Geist in die Vogelscheuche und macht in altbekannter Manier Jagd auf seine Schikaneure. 

Viel Neues bietet der Film nicht mehr, ausser die Dramaturgie das im Leben eines College-Schülers jeder jeden verarscht, jeder mit jedem ins Bett geht und auch keine Scheu davor gemacht wird, alles ins Bett zu kriegen was man bekommen kann. Demnach muss diese Welt eine richtig beschissene Welt sein...um ehrlich zu sein: Ist sie auch. Bis auf zwei splattrig-gorige Szenen Szenen hält sich der Gewaltgrad recht überschaulich, somit seien Gorehounds gleich vor gewarnt: Bitte gehen sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen. 

Nun, wer auf billig produzierten B-Horror aus der Asylum-Schmiede abfährt, kann hier gerne seine Zeit investieren, wer aber auf höherwertiges steht, sollte sich die Zeit gar nicht ert nehmen, bevor das Geflenne am Ende riesengroß ist. Ich fühlte mich wie bei den Vorgängern trotz der Umstände bestens unterhalten. 


 

Dark Harvest 3 - Skarecrow


Originaltitel: Skarecrow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Ben Dixon

Inhalt:

In den Wäldern von Tennessee kommt es zu Terroranschlägen, als ein uralter Fluch wieder auftaucht und sich an einer Gruppe von Freunden auf einem Wochenendausflug in eine Familienhütte rächt.

Review:

Nach dem DARK HARVEST 2: THE MAIZE rein gar nichts mit Vogelscheuchenhorror zu tun hatte und unterm Strich der allerletzte und billigste Dreck war, habe ich mich gleich DARK HARVEST 3: SKARECROW zugewandt um meine Wut abzukühlen, dass man mich um knapp zwei Stunden Lebenszeit gebracht hat für nichts. Tja, und hier war es leider auch nicht besser, weswegen mich dieser Schund zwar "nur" 62 Minuten Lebenszeit gekostet hat. Veröffentlicht wurde der Film von Lionsgate unter dem Namen DARK HARVEST: SKARECROW, heißen tut er lediglich nur SKARECROW, aber was tut man nicht alles, um ein paar Dollar einzuheimsen. 

Trotz eher mehr schlechten Low Budget-Filmen bin ich immer noch ein Fan von solchen Filmen, bin mir aber auch bewusst, dass 70-80% richtiger Rotz sind, den man nicht gesehen haben braucht und dieser Müllfilm gehört definitiv dazu Die Geschichte ist quasi wie die aus dem ersten Teil, nur schlechter umgesetzt. Das Schauspiel ist auch schlecht und zu sehen gibt es auch nicht wirklich was, was der Rede wert wäre. Es wurde sich nicht mal die Mühe gemacht, die Vogelscheuche anständig zur Geltung zu bringen, noch schlimmer, sie ist so gut wie gar nicht zu sehen und das ist unterste Schublade, denn selbst das kriegt man mit billigsten Mitteln hin. 


 

Dark Harvest


Originaltitel: Dark Harvest
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Paul Moore

Inhalt:

Eine Gruppe Teenager begibt sich auf die geerbte Familienfarm und wird dort von einer mörderischen Vogelscheuche angegriffen.

Review:

Wenn ein Film in der IMDB eine 2,7 hat, dann bin ich in den meisten Fällen schon auf das schlimmste vorbereitet und erwarte auch nichts (großartiges). Natürlich freue ich mich dann umso mehr, wenn der anscheinend schlechte Film von mir mehr als nur 2,7 Punkte bekommen würde. DARK HARVEST würde von mir sogar eine 6 von 10 bekommen, zudem hätte er locker potenzial für mehr Punkte, aber das liegt wohl eher daran, das in dem Punkt der Gorehound aus mir spricht, der sich nicht zufrieden geben kann, wenn die Ladung dennoch passt. 

Die Geschichte behandelt den jungen Sean, der ein Bauernhaus in West Virginia erbt, dessen Vorfahre wohl ein Heidenspaß hatte, Leute umzubringen und sie als Vogelscheuchen einzusetzen. Sean weiß natürlich nichts von der Vorgeschichte, zumal er von seinem "Vater" adoptiert wurde, aber lässt sich drauf ein, mit seinen Freunden dort hin zu fahren. Als sie ankommen, werden sie von drei mörderischen Vogelscheuchen angegriffen.

Eins ist sowas von sicher: Auch wenn es sich um eine Independent-Produktion handelt, gehört DARK HARVEST aus dem Jahre 2004 zu den weitaus besseren Filmen zum Thema Vogelscheuchenhorror, als das, was ich bisher gesehen habe. Der Film hat seine guten Momente, ganz klar und ein wirklich großes Lob geht an die Vogelscheuchen, die von der Maske her sehr geil und gruselig aussehen, aber auch dieses geile schrille Geräusch, wie sie irgendwelche Kreaturen manchmal machen, machen. Am ehesten erinnerte mich das Geräusch an das Gekeife dieser Dämonen an Ittenbach´s CHAIN REACTION. 

Große Höhepunkte von den Darstellern braucht man nicht erwarten, aber man hat schon mit Sicherheit weitaus schlechteres gesehen, wogegen ich die Darsteller mal in Schutz nehme, da sie ihr bestes gaben. Auch die Spezialeffekte waren sehr gut, kein CGI, sondern handgemachte Slashereffekte rundeten den Film, wenn sie auch nicht allzu oft vorhanden waren, was dem Film die letztendlich Würze gegeben hätte, die er brauchte, um eine Liga höher zu spielen. Im Abspann werden noch ein paar Deleted Scenes mit eingebaut und gerade da waren Szenen dabei, die man besser hätte in den Film eingebaut, weil sie blutig und handgemacht waren. Auch der Score trägt dazu bei, dass der Film eine gruselige, als auch bedrohliche Atmosphäre beibehält. 

Ja, es ist eher leichte Horrorkost, die Paul Moore einem hier verabreicht, aber wem das reicht, kann sich mit DARK HARVEST zufrieden geben. Ich hab mir schlimmeres bzw. schlechteres vorgestellt und bin mit dem Endergebnis zufrieden. Wenn die Nachfolgerfilme, THE MAIZE und SKARECROW in dieselbe Kerbe einschlagen, dann gebe ich mich mit der Trilogie zufrieden, einen guten Anfang hat sie mit DARK HARVEST schon gemacht.