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Dienstag, 6. August 2024

Grausames Afrika aka Africa segreta


Originaltitel: Africa segreta
Herstellungsland: Italien, Afrika
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Alfredo Castiglioni, Angelo Castiglioni & Guido Guerrasio

Inhalt:

Dokumentarfilm über Französisch-Äquatorialafrika, einschließlich Sequenzen über die Beschneidungsriten Erwachsener im Bariba-Stamm, das Auspeitschen junger Peuls, eine geheime Zuflucht im Dschungel, das Tätowieren Neugeborener im Haussa-Stamm, die Riten des muslimischen Tabaski-Stammes, Blutriten.

Review:

Uiuiui, was mir da wieder mittels einer virtuellen Brieftaube ins Haus geflattert ist, lässt mich zittern und beben wie schon lange nichts mehr. Im Rahmen meiner Lebensaufgabe, alle möglichen italienischen Mondofilme zu Gesicht zu bekommen als auch zu archivieren wurde mir der Film GRAUSAMES AFRIKA aus dem Jahre 1969 zugespielt. Sehr gut! Denn der Volksmund besagt: Wer suchet, der findet und wie man mich soweit kennen dürfte, suche ich solange bis ich am Ziel angekommen bin und wenn Jahre dahin ziehen! Über einen italienischen Sammler ist mir dieses seltene Schmuckstück in die Hände gelangt, weswegen ich nicht lange gewartet habe, mir den Film anzusehen, sind doch die Macher hinter diesem Kleinod niemand geringeres als die Herren Alfredo Castiglioni, Angelo Castiglioni & Guido Guerrasio. 

In Deutschland lief der Film am 31. Juli 1970 in den deutschen Kinos, jedoch wie es scheint, nur in der geschnittenen Fassung von 98 Minuten. Leider fehlen auch meiner vorliegenden Fassung mehrere Minuten, was man, wenn man gut aufpasst, dann merkt, wenn der Sprecher auf einmal einen "Cut" hat und es in die nächste Szene geht. Dafür muss man auch nicht der italienischen Sprache mächtig sein, um dieses Debakel zu vernehmen. Aber sei´s drum, besser als nichts. Die ungekürzte Fassung dauert, wie ich bereits ermitteln konnte ganze 103 Minuten, ob ich an diese Fassung jemals ran kommen werde, ist derzeit noch Zukunftsmusik, aber noch ist das Kapitel AFRICA SEGRETA noch abgeschlossen. Bis auf weiteres.

Interessant zu wissen sind die Ursprünge des Filmes laut Aussagen von Guido Guerrasio. Der Vater der Castiglioni-Brüder war Lieferant von Schreibmaschinen des italienischen Vertriebs Cineriz. Beide Söhne hatten eine große Begeisterung für den afrikanischen Kontinent, was soweit ging, dass sie sich einfach das (väterliche oder eigene) Motorrad nahmen und auf und davon fuhren. Ihren Freundinnen schickten sie eine Postkarte mit der Aufschrift „Wir sind in Alassio“ oder „Wir kommen in einer Woche zurück“. In Wirklichkeit waren alle drei bereits in Afrika: Castiglioni Alfredo, Castiglioni Angelo und Pellini Oreste. Das Material für den Film entstand während einer dieser Reisen. Nach Beendigung des Drehs, präsentierte Guerrasio den Eheleuten Angelo Rizzoli und seiner Frau, die sich bei der ersten nackten Eingeborenen mit einem Gute Nacht-Abschied verabschiedete. 

Die große Frage bis hierhin lautet vermutlich, was denn der Film beinhaltet? ich würde sagen: Eine ganze Menge. Wobei manches durchaus nahezu schwer verdaulich ist und eine Erzürnung auf die Lebensform Mensch hervor ruft, besonders in den Fällen, in denen Tiere zu rituellen Zwecken bei vollem Bewusstsein die Kehle durch geschnitten wird. Nicht weiter verwunderlich, warum diverse Veganer fast schon militant auftreten. Zu den weiteren Aufnahmen gehören die Schlachtung mehrere Hühner, um sie an ein Krokodil zu verfüttern, was in einer Art Höhle lebt und wohl als "Haustier" dient, die Tätowierung eines Babys was wenige Tage alt ist auch nicht gerade ohne als auch die "Verschönerung" eines Gebisses mit Hammer und Mini-Meisel! Weitere Highlights die es wohl heute nicht mehr so zu sehen gibt wären die stundenlangen Selbstgeißelungen der jungen Teuls, eine Tam Tam-Scheidung, ein Harem von um die 50 Frauen, die Beschneidung von Erwachsenen und diversen weiteren Riten, von denen man zu der zeit vermutlich nur gehört hat. 

Alles in allem ist die angegebene Punktzahl von 6,7/10 in der IMDB nicht ungerechtfertigt. Im Laufe meines sammlerischen Daseins habe ich schon viele Mondofilme gesehen und da gab es viel Gutes als auch viel Schrott. GRAUSAMES AFRIKA kann man definitiv in die höhere Liga einordnen, der zwar eher das Weltfilmphänomen aufgreift, sich aber doch eher auf die anthropologischen Aspekte konzentriert. Eine Veröffentlichung wird man leider vergebens suchen, denn bisher ist der Film auf keinem Medium erschienen soweit mir bekannt ist. Ob es jemals was geben wird ist fraglich. Meine Hoffnung ist aufgrund der Tatsache, das er es in die deutschen Kinos geschafft hat, auch hier recht groß, im Besonderen wenn der Name Cargo Records fällt, denen man so manchen Mondofilm verdanken kann, der sonst in irgendwelchen Archiven verrottet wäre.





 

Dienstag, 20. Februar 2024

Death File: Black


Originaltitel: Desu fairu: Black
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt:

Japanischer Shockumentary-Mondo

Review: 

Waren die Schauplätze im gelben Teil noch in Thailand, hat es den Death File-Helikopter im schwarzen Teil nach Brasilien verschlagen. Nach São Paulo, um genau zu sein. Begleitet unter bewaffnetem Polizeischutz reist man mit einem Auto durch die brasilianische Stadt und filmt allerlei obskures Zeug. Den Tatort eines Selbstmordes, bei dem sich der Selbstmörder im wahrsten Sinne das Hirn raus geblasen hat. Anschließend fährt man weiter. Man hält bei einer Durchsuchung eines Fahrzeugs seitens der Polizei, bevor es dann weiter geht, um irgendeinen Typen zu interviewen und noch eines Leichenhalle besucht. Der erste wirkliche Dampfhammer für manchen Zuschauer wird sein, als man den Leichnam eines Embryos filmt. Aufgrund Verständnisprobleme kann ich nicht sagen, um was es genau geht. Nach einem Kaffee am nächsten Morgen geht es wieder zurück nach Japan. 

Weitere Beiträge sind Damen, die auf einen Teller kacken und der "Gaumenschmaus" von einem Typen am Tisch gegessen wird. Zum Austausch gibt es für sie seinen Urin im Glas serviert. Ein Typ, der auf dem Dach steht und springen will/wird. Leider geht der Schnitt in die nächste Szene, so weiß man nicht, wie die Geschichte endet. Der nächste Schnitt führt uns durch die Welt der Missbildungen bei Babys, ein alter Bekannter aus dem roten Teil ist auch nochmal zu sehen. Sehr bizarr bisher, das ganze. Und so geht´s dann weiter mit Heroinschmugglern, Selbstmörder, Leute die von einem Aufzug zerrissen wurden usw. Tatsächlich ist der ganze Film mit dem gelben teil gleich zu setzen, da er inhaltlich sehr ähnlich von den Aufnahmen ist. 

Erschienen ist die VHS in Japan 1994 zum Auftakt des fünfjährigen Jubiläums der DEATH FILE-Serie. Der schwarze Teil ist der dritte Teil der Color-Trilogie von DEATH FILE. Trotz des ganzen Inhalts sollte man auch diesen Teil der Serie nicht als direkte Shockumentary betrachten, sondern sich einen ordentlichen Teil Mondo dazu denken, denn es gibt wahrhaftige härtere Dokumentationen dieser Art. Ich denke der Film ist auch eher was für Mondofans, denn Gorehounds werden hier nur teilweise bedient, was schnell zu Enttäuschungen führen kann. Trotz allem ein weiterer erstklassiger Film, der wohl nur eine kleinere Zielgruppe anspricht. 

Death File: Yellow


Originaltitel: Desu fairu: Yellow
Herstellungsland: Japan, Thailand
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt: 

Japanischer Shockumentary-Mondo

Review:

Im Gegensatz zu DEATH FILE: RED ist DEATH FILE: YELLOW schon eine andere Hausnummer. Hier hält das Cover, was es verspricht: Eine derbe Shockumentarys, die es versteht, Fans des Genres zu erfreuen, Mainstreamer aber zu schockieren! Ich gehe stark davon aus, das man sich von dem Cover zu aller erst schockieren lässt. Meines Erachtens das schönste Cover der DEATH FILE-Serie. Warum? Erstmal das Spiel der gelben Farbe, mit der schwarzen japanischen Schrift und dem Leichnam des Babys. Nicht das ich was gegen Babys hätte, aber Leben und Tod liegen dicht beieinander und sind das natürlichste das es gibt. Es ist eine Form von spezieller Kunst, die man in der westlichen Welt nicht allzu oft sieht, so erscheint sie manchem Auge als krank, verstörend usw. Mag in manchen Punkten stimmen, jedoch halte ich die Gesellschaft an sich kranker als alle explizit-provokanten Shockumentary-Cover zusammen. 

Yellow ist der zweite Teil der Color-Trilogie von DEATH FILE und erschien am 21.5.1994 von MAD Video zum fünfjährigen Jubiläum der DEATH FILE-Serie. Inhaltlich bekommt man exakt das serviert, was man sich bestellt hat: Explizite Szenen von verschiedenen Dingen, die man nicht alltäglich sieht. Viele Aufnahmen von Selbstmorden und Unfällen, die Geburt eines Kindes, Rituale der Selbstquälerei und seltsame religiöse Rituale, eine Autopsie an einem Neugeborenen, die Säuberung eines chinesischen Friedhofs, Frauen die unter Wasser ihre Kinder auf die Welt bringen und vieles mehr. Man merkt vermutlich schon, in welche Richtung es geht. Nichts für schwache Mägen oder sensible Menschen, die sowas nicht sehen können. 

Der Höhepunkt des Films dürfte wohl die besagte Autopsie des neugeborenen Babys sein, sie zieht sich etwas, wird aber mit langsamer Klaviermusik unterlegt. Wie ich fest stellen konnte, hat man aus seinen Fehlern gelernt und diese ständige Verpixelung etwas sparsam angesetzt. Aus dem Off ertönt die meiste Zeit ein Sprecher, der vermutlich erklärt, was zu sehen ist. Ansonsten wird man für jedes "Kapitel" von einem Typ (Kaoru Adachi?) eingeführt, was mangels Verständnis der japanischer Sprache ebenso wenig möglich ist, dem Mann zu folgen. Englische Untertitel wären zumindest von Vorteil gewesen. Man sollte DEATH FILE: YELLOW nicht als Film ansehen, bei dem das Wort "Shockumentary" ständig mit schwingt, denn trotz der vielen Todesaufnahmen, gibt es auch Aufnahmen zu verzeichnen, die man in jedem normalen Mondofilm auch sehen würde. 

Wer Videos sammelt, wird um die Seltenheit des Filmes wissen, vor allem, wenn man ihn auch noch in einem halbwegs guten Zustand in der Sammlung will. Andernfalls kann man notgedrungen auf DVD-Boots zurück greifen, die immer mal wieder im Internet auftauchen. Wer Bock auf einen härteren Mondo hat, der aussergewöhnlich gut gemischt ist und nicht nur den Tod fixiert ist, sollte sich DEATH FILE: YELLOW definitiv ins Haus holen. Einer der besseren japanischen Mondos, die ich gesehen habe. 


 

Montag, 19. Februar 2024

Death File: Red


Originaltitel: Desu fairu: Red
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt: 

Japanischer Mondo der DEATH FILE-Serie

Review:

Zugegeben, Cover machen bei einem Mondofilm schon viel aus und umso drastischer die Abbildungen, umso besser gefällt es dem Sammler. Unangefochten stehen bei mir die Cover der farbigen Trilogie der Serie ganz oben, weil sie zum einen total heavy sind, aber zum anderen die Realität so widerspiegeln, wie sie eben ist. Das andere ist, das es sich bei den DEATH FILE-Filmen um stellenweise begehrte Sammelobjekte handelt, besonders bei Untergrund- und Sickofans. Es ist halt was anderes, wenn man exotische Untergrundfilme in der Sammlung stehen hat, von denen der spießige Bürger vermutlich nie was gehört hat. Am 21.4.1992 wurde der neunte Beitrag der DEATH FILE-Serie in Japan auf VHS veröffentlicht. Über einen Zeitraum von drei monatlichen Abständen erschien jeweils ein Teil der Trilogie, exakt fünf Jahre nach der Veröffentlichung von DEATH FILE. Anlass die Trilogien zu veröffentlichen war der fünfte Jahrestag der Serie. 

Inhaltlich hat mir DEATH FILE: RED weniger gefallen, weil er ziemlich blutarm und weniger schockierend war, wie man es sonst kennt. Es lässt sich aber nicht abstreiten, das die Schockwirkung andernorts wunderbar funktionierte. Was mir allerdings ein Rätsel ist, warum gerade bei der Autopsie-Szene Innereien verpixelt sind, der ganze Rest nicht. Was auf den Zuschauer vermutlich schockierend wirken dürfte, sind die Aufnahmen der Hungersnöte in Afrika, verschiedene Arten von Missbildungen bei Neugeborenen. Besonders hervor sticht das Baby mit der seltenen Ichthyose-Erkrankung, was zu der Zeit versucht wird, am Leben zu erhalten. Mir selber ist eine ähnliche Aufnahme aus den 1990ern nicht unbekannt, weil es damals in den frühen 1990ern eine Reportage über die Krankheit gab, die abends im Fernsehen lief. 

Weitere Aufnahmen beschränken sich auf Politiker(?) die sich stressen, Kriegen, die Vorbereitung als auch Hinrichtung von Nicolae Ceaușescu, einem rumänischen Politiker, die benannten Autopsien, ein Interview mit einer Blinden usw. Das ganze ist aufgeteilt in exakt einer Stunde Laufzeit, wobei für mich persönlich nur die etwas "anstrengenderen" Videos interessant waren. Begleitet wird man von Kommentaren aus dem OFF, wobei alles auf japanische gesprochen wird und ich somit nicht weiß, was genau gesagt wird und ob der Kommentar eher sarkastisch oder ernst ist. 

Fazit: Vermutlich einer der schwächeren Teile der Serie. Ich habe bisher noch nicht alle gesehen, werde das aber je nach Lust und Laune nach holen. Bis auf ein paar interessante Szenen, hat der Film nichts allzu wichtiges zu bieten und kann getrost als Sammlerstück gelten, bei dem man inhaltlich nichts verpasst hat. 


 

Samstag, 10. Februar 2024

Das ist Amerika


Originaltitel: This is America
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Romano Vanderbes

Inhalt:

Dokumentarfilm über bizarre und ungewöhnliche Praktiken in den USA.

Review:

Ich denke, ich brauche ab sofort keine einleitenden Worte mehr verlieren, was ein Mondofilm ist, wer die Vorreiter sind usw. Kommen wir doch gleich zur Sache und betrachten uns dieses räudige Stück Zelluloid und finden heraus was es damit auf sich hat. DAS IST AMERIKA ist zweifelsohne von dem italienischen Ur-Mondofilm MONDO CANE inspiriert worden, merkt man dem Film an, lässt sich definitiv auch nicht leugnen. Was DAS IST AMERIKA von anderen Mondofilmen unterscheidet: Es wird hier nicht darauf angelegt, so viele schockierende Szenen aus aller Welt zu zeigen, sondern eher die skurrileren Teile und Bereiche der Zivilisation der Vereinigten Statten von Amerika, Kurz: USA, zu präsentieren, von denen es so einiges gibt. 

Veröffentlicht wurde der Film 1977 in Amerika, erlangte jedoch 1978 in Europa größere Aufmerksamkeit. Die europäische Erstveröffentlichung fand zuerst in Finnland statt, anschließend Holland, Deutschland, Tschechien, Italien, Dänemark usw. Die Fassungen scheinen wohl unterschiedlich gewesen zu sein, denn die US-Fassung geht ca. 97 Minuten, dann gibt es eine spanische DVD mit einer Laufzeit von knapp 102 Minuten und die mir vorliegende deutsche VHS-Fassung, die ca. 90 Minuten aufweist. Leider sind die deutschen Fassungen gekürzt worden bis auf die Kinofassung, die 1978 ausgestrahlt wurde und die sogar mit einer Laufzeit von 105 Minuten angegeben wird. Leider existiert das Video-Label Starlight nicht mehr, ansonsten hätte man dort eventuelle Anfragen nach Informationen schicken können. 

Doch nun zum Film: Aufgebaut ist er wie ein klassischer Mondofilm und zeigt uns allerlei amerikanische Kuriositäten von denen es eine Menge gibt: Ein Autorennen, was viermal unterbrochen werden musste, weil es exakt 4 Unfälle bei diesem Wettrennen gab. Wenn man bei Vernunft ist, wird man fest stellen, das sowas höchstutopisch ist. Ansonsten zeigt uns der Film unterschiedliche Formen von Schönheitswettbewerben, bei denen die indianischen Mädchen in traditioneller indianischer Kleidung unterwegs sind, während amerikanische Frauen eher das Nacktsein bei solchen Veranstaltungen bevorzugen. Therapien gegen ungesunden Junkfood-Konsum, ob diese Mittel wirklich so funktioniert haben, lass ich mal dahin gestellt. 

Eine Drive In-Kirche soll es wohl auch im Amerika der 1970er geben, als auch diverse Anhänger des Satanismus, wobei das nicht neues in der heutigen Zeit. Bordelle mit älteren Damen für ältere Herren, eine Dildofabrik deren Firmenboss wohl einen zu gesunden (schwarzen) Humor zu haben scheint, männliche Go Go-Tänzer, Prostituierte, Sexualtherapien, Schlamm-Catchen mit Frauen, die weitgehend nur noch die Scham bedeckt haben bei ihrer Schlammschlacht, es wird auch über die "Gesundheit" von Hot Dogs Ansprache gehalten, ein Bestattungs-Drive In gibt´s auch zu sehen, Einsichten in das Leben eines polygamen Kerls, der mit seinen ganzen Verheirateten Frauen in einer Wohnung chillt bis hin zu Leuten, die sich selber einfrieren lassen. Man merkt, die Palette ist groß!

Im Jahre 2024 wird solch ein Mondofilm wie DAS IST AMERIKA es einer ist, vermutlich keinen mehr vom Hocker reißen. Damals konnte man mit manchen Dingen, die hier gezeigt werden, noch schockieren. Heute wäre sowas nicht mehr möglich, es sei denn man verschließt die Augen vor der hiesigen Welt. Zusätzlich muss natürlich dazu gesagt werden, das man manchen Szenen anmerkt, das sie extra für den Film gestellt wurden. Aufgrund der deutschen Synchronisation kann man den Film auch nicht mehr allzu ernst nehmen, dafür klingt der Sprecher eher wie aus einer Komödie. Sehr ansprechend ist das 70er Jahre-Feeling, den der Film innehat. Ein klarer Fall von einem Retro-Mondo der Extraklasse, der zudem gar nicht mal so langweilig oder schlecht ist, sondern dank seinem Trashfaktor, der all die Jahre gereift ist, ein cooler und kurzweiliger Film, der das Mondoherz höher schlagen lässt. 

Als kleines Extra, habe ich mich mal auf die Suche gemacht und auch einige interessante Filmposter, VHS-Cover usw. ausfindig machen. Das ganze hat zwar seine Zeit gedauert, bis ich die Bilder und Erlaubnisse zur Nutzung zusammen hatte, freue mich aber, sie endlich zur Verfügung zu stellen. 

                 Weitere Titel: 

               - Jabberwalk 
       - Crazy Ridiculous American People
               - L´Amerique En Folie
               - L´Amerique Interdite 
       - Ta Amerika
       - La Locura Americana
               - Questa E´ L´America
               - Ez Amerika 
               - Tämä On Amerikka 
               - Taková je Amerika

Dänisches und amerikanisches Filmplakat

Französische Filmplakate

Tschechisches Filmplakat

Finnische VHS

Französische VHS

Holländische VHS

Spanische Betamax (In meinem Besitz)

Tschechische VHS 

Italienische VHS

Argentinische VHS

Französische VHS




















 

Donnerstag, 7. Dezember 2023

Mondo Topless


Originaltitel: Mondo Topless
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1966
Regie: Russ Meyer

Inhalt:

Völlig oben ohne. Völlig hemmungslos. Der Hype, der in San Francisco begann, breitet sich nun in den USA und Europa aus.

Review:

1966 versuchte sich Russ Meyer am Mondo-Genre und ist dabei insofern gescheitert, weil MONDO TOPLESS nicht großartiges zu bieten hat ausser Oben Ohne-Girls, die man aus seinen Filmen kennt oder anderweitig ihr Dasein bis zu ihrem Auftritt fristeten. Es war Meyers erster Farbfilm nach einer Reihe an Schwarzweißfilmen, die er produziert und gedreht hat. Inhaltlich geht die Reise in den 1960er Jahren in San Francisco los, wo einige Stripperinnen zu Wort kommen und ein paar Kleinigkeiten zu erzählen haben. BH-Größen, bevorzugte Typen von Männer, berufliches gehört zum thematischen Repertoire des Filmes, was nach maximal 10-15 Minuten langweilig wird und man nur noch beschäftigt ist, zu hoffen, das der Film ein baldiges Ende erreicht. 

Mehr gibt es auch hier nicht zu sagen. Meyer wollte einen finanziellen Ausgleich schaffen, in dem er auf Gewinn programmiert war. Man kann sich anhand des Inhalts vorstellen, das genug Dollars in die Kassen gespült worden sind, war es doch sein erster Film, der non-stop barbusige Mädels zeigt. Doch ohne Handlung wirkt das ganze recht fad, für eine kleine Unterhaltung sorgt höchstens der Kommentator aus dem Off, wie man es aus zig anderen Mondofilmen kennt. 




 

Montag, 13. November 2023

Death File 2


Originaltitel: Desu Fairu 2
Herstellungsland: Japan, Thailand
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt: 

The untouchable report from the world.

Review:

Die DEATH FILE-Serie gilt als eine der berüchtigsten Shockumentary-Serie Japans, die Ende der 1980er begonnen wurde und bis heute noch eine gewisse Mystik um sich herum schweifen lässt. Für Sammler von Mondos und Shockumentarys nach wie vor beliebte Objekte, seien es die originalen VHS oder die gängigen DVD-Rs, die einem immer mal wieder den Weg kreuzen. Wie schon beim ersten Teil, stellt auch DEATH FILE 2 einen Reportfilm dar, der damalige aktuelle Geschehnisse auf der Welt zeigt mit dem Fokus auf brutale Aufnahmen. Allzu viele verschiedene Aufnahmen gibt es nicht, aber die, die gezeigt werden haben es für Softfilm-Zuschauer in sich, keine Frage. Doch bevor wir los legen, gibt es noch eine Art "True Urban Legend" über DEATH FILE 2, die ich erzählen möchte, weil sie reichlich reizend klingt, weil sie eben keine Legende ist, sondern eine Realität! 

Im Ausland munkelt man, dass jemand in einem unbekannten Jahr den Film, wahrscheinlich die VHS, geöffnet hat und sich den Film angesehen hat. Der Gedanke war, dass es sich wahrscheinlich um einen Horrorfilm handelt, denn das Cover lässt darauf schließen. Nachdem die besagte Person den Film gesehen hat, schien es, dass die Person plötzlich psychisch krank, ja, wahnsinnig geworden ist und sich in den Abgrund stürzte. Schließlich wurde die betroffene Person in die Psychiatrie eingewiesen und dort über mehrere Jahre lang behandelt. Zudem waren auch mehrere Leute davon betroffen, dass sie nach der Sichtung des Filmes psychisch krank geworden sind und sich teilweise behandeln lassen mussten. 

Der Film entstammt der "Feder" von Kaoru Adachi, der auch wie beim ersten Teil wieder in Nachrichten-Manier da sitzt und die kommenden Videoaufnahmen anleitet, bevor sie beginnen. Gedreht wurden die Aufnahmen soweit alle heimlich in thailändischen Gegenden und sie sind wahrlich schwer verdaulich. Anfänglich bekommen wir viele Leichen zu sehen, teilweise schon von Maden befallen. Daraufhin wechseln wir in kulinarische Gebiete, bei denen wir Zeuge werden, wie einer Katze der Hals aufgeschlitzt wird, um sie anschließend auf den Grill zu werfen und zu essen, anschließend geht es weiter in mehrere Abtreibungskliniken, die mir jedoch illegal erschienen, weil sie nicht in einem Krankenhaus statt fanden, wie man sich ein Krankenhaus vorstellt. Insbesondere bei den Abtreibungen an sich hält die Kamera voll drauf und ein komisches Gefühl macht sich in einem breit, wenn man dem ganzen zu schaut. Dem ganzen folgen noch Hochzeitsrituale auf dem Land, Kinder auf dem Müllhaufen usw. bis der Film zu Ende ist.

Was soll man dazu sagen? Auch wenn nicht sehr viele Themen angesprochen wurden, haben die Bilder ihre Wirkung nicht verfehlt und haben in mir ein mulmiges Gefühl hinterlassen. Insbesondere die Szene mit der Katze war durchaus ein Schlag in die Fresse, aber zum einen muss ich auch sagen: ´Halten wir Westeuropäer es anders? Nein, bei uns unterscheiden sich nur die Tiere, die wir zum Verzehr töten, nicht mehr und nicht weniger. Im Gesamten trotz allem eine krasse, aber interessante Dokumentation die die Welt einem so vor Augen führt, wie sie wirklich ist: Grausam, brutal, erschreckend! Respekt an MAD Video, diesen Film veröffentlicht zu haben, insbesondere mit diesem genialen Cover, was eine verkohlte Leiche zeigt. Dafür liebe ich die DEATH FILE-Reihe umso mehr, weil sie die Realität mit Kunst und "Wahnsinn" vermischen!






 

Sonntag, 15. Oktober 2023

Gesichter des Todes 2


Originaltitel: Faces of  Death 2
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1981
Regie: John Alan Schwartz

Inhalt:

Die Dokumentation des Todes geht weiter. Nach dem 1. Teil werden Sie auch in diesem Film wieder geschockt von der Brutalität des Todes. Schonungslos und offen zeigt dieser Film wieder den Tod in allen möglichen Erscheinungsformen - keine Szene ist hier gestellt. 

Review:

Nach dem großen Erfolg von GESICHTER DES TODES wollte es John Alan Schwartz nochmal wissen und produzierte einen zweiten Teil dazu, der 1981 erschien. Wer hätte auch erwartet, dass nach den ganzen negativen Kritiken zum ersten Teil dennoch ein solcher Erfolg zu verbuchen war? Wahrscheinlich keiner. Wie schon bei seinem Vorgänger, inszenierte Schwartz den zweiten Teil unter den Pseudonymen ´Alan Black´ und/oder ´Conan Le Cilaire´. Ein weiteres bekanntes Gesicht, der Dr. Francis Gröss verkörpert ist Michael Carr. 

Thematisch konzentriert man sich hier auch wieder auf den Tod, jedoch nicht in dieser extremen Art und Weise wie es schon beim Vorgänger der Fall war. Ich habe das Gefühl, dass man nach so manchen Verboten des Erstlings versuchen wollte, eine zahmere Version zu machen, um mehr Menschen zu erreichen, wenn ein Verbot ausbleibt. Zu den gezeigten Aufnahmen gehören hier Autounfälle, etwas Tierschlachtung, einen Überfall von Drogensüchtigen auf einen Supermarkt, eine Busentführung. Nichts gravierendes, aber somit auch wenig bis fast gar nichts gestelltes. 

Ja, ich würde sagen, dass der Film für eine Shockumentary schon als zu soft zu bezeichnen ist und eher wie ein US-amerikanischer Mondofilm ala DAS IST AMERIKA  rüber kommt, was keineswegs negativ gemeint ist, weil es nicht immer derbe abdriften muss auf dem Bildschirm und es unterm Strich doch recht interessant ist anzusehen. Zumindest haben sich Designer des damaligen VHS-Covers was extremst geiles einfallen lassen und eins der besten Artworks der Shockumentary/Mondo-Geschichte einfallen lassen, zudem ich seit vielen, vielen Jahren sogar ein T-Shirt dazu habe. 



 

Gesichter des Todes


Originaltitel: Faces of Death
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: John Alan Schwartz

Inhalt:

Sie werden diesen Film nicht mehr vergessen können - Denn der Tod hat 1000 Gesichter!
Dies ist ein einmaliger Film, der die gesamte Menschheit schockieren wird. Denn der Tod ist hier nicht gestellt, sondern Realität.

Review:

Ach, waren das noch Zeiten, als Filme Millionen von Menschen schockierten. Eine großartige Auswahl dessen waren eine Menge italienischer Horror- und Splatterfilme, aber auch viele Mondofilme, die damals produziert wurden, um den Leuten die Welt ausserhalb ihres Wohnzimmers, ihrer heilen Welt zu zeigen. 1978 wurde ein Film veröffentlicht, der beides beinhaltete: Horror und Dokumentation, ein Film, auf den wohl der Begriff der Shockumentary zurück geht: GESICHTER DES TODES. Die Leute liebten und hassten den Film zugleich und er war auch der wahre Begründer des Shockumentary-Genres, weil er eine Menge Nachahmer bis in die heutige Zeit hat, bei denen es nur noch heisst: Härter, krasser, tödlicher!

GESICHTER DES TODES ist ein für die damalige Zeit wahrer Video Nasty, der spaltete, allein schon wegen den Bildern, die hier gezeigt werden. Damals hielt man das meiste noch für echt, jedoch ist schon seit Jahr und Tag klar, dass über die Hälfte der Szenen gestellt sind, aber die Wirkung dennoch gravierend war, was dafür sorgte, dass er in mehreren Ländern verboten wurde. Schaut man sich GESICHTER DES TODES in der heutigen Zeit an, dann könnte man den Film eher als einen dokumentarischen Exploitationfilm bezeichnen, so ausbeuterisch ist er anhand der Szenen und den Kommentaren aus dem Off seitens Dr. Francis Gröss, der von Michael Carr gespielt wird. 

Geschrieben und inszeniert wurde der Film von John Alan Schwartz, der auch gleich 3 weitere Nachfolger mit demselben Titel hinterher produzierte, weil sich das Original weltweit gut verkaufte, trotz aller negativer Kritiken. Inhaltlich ist alles an Szenerien vertreten, was man sich nur denken kann, es soll ausschließlich um die verschiedenen Facetten des Todes gehen, die hier ausreichend gezeigt und demonstriert werden. 

Die Schattenseiten des Filmes zeigten sich auch in bitterer Weise in der Realität, als im Juni 1985 zwei Schülerinnen der Escondido High School in Kalifornien nach der Sichtung des Filmes durch den Lehrer derart traumatisiert wurden, dass eine unnatürliche Angst vor dem Sterben hatten und unter emotionalen Belastungen litten. Die Folge davon, dass der Schulbezirk einen Schadensersatz in Höhe von 100.000 Dollar bezahlen musste. In einem Fall im November 1986 kam es in der Canton High School zu einem Mord seitens des 14-järhigen Rod Mathews an seinen Klassenkameraden, nachdem er den Film gesehen hatte und es wissen wollte, wie es ist jemanden umzubringen. Im Februar 2022 wurde ihm zum vierten Mal die Bewährung verweigert. 

Für mich ist der Film immer noch einer der Highlights in der Filmwelt schlechthin. Ein Film der zu schockieren wusste und es bis heute noch tut, trotz er inzwischen rehabilitiert wurde und ungeschnitten für (fast) jedermann frei zugänglich ist. Ich habe zwar die Schulhof-Zeiten nicht mit gemacht, in denen es schon als eine Mutprobe galt, den Film anzusehen, aber er war einer meiner meistgesuchten Filme, als ich in jungen Jahren davon gehört habe und es war wie ein Segen für mich ihn endlich zu Gesicht bekommen zu haben. 



 

Mittwoch, 6. September 2023

Mondo Cane 5


Originaltitel: Monco Cane 5
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Juliano Rossi

Inhalt:

Ein hochaktueller Bericht über die schockierendsten Rituale und die scheusslichsten, bizarrsten Zaubereien und primitiven Völker Afrikas, die auch heute noch praktiziert werden. Von der Wildnis des Dschungels bis in die dunklen Straßenschluchten der heutigen, grausamen Städte. Ein erschütterndes Zeitdokument der Brutalität! Unvorstellbar, dass diese Abscheulichkeiten auch in unserer modernen Zeit immer noch weitergehen.

Review:

Endlich geschafft! MONDO CANE 1-5 endlich alle gesehen und bestaunt, manche mehr, manche weniger und zum Abschluss auch noch recht groß enttäuscht worden. Erschienen ist der Film 1993 unter der Regie und Produktion der Rossi-Brüder und wie mir scheint, wollten hier zwei untalentierte italienische Brüder einen auf Castiglioni machen und sich zudem noch gleich mit einem Filmtitel schmücken, der seit 30 Jahren Kultstatus genießt. Als ob das alles noch nicht reicht, war man einfach noch so frech und hat aus dem ersten Teil diverse Szenen geklaut, diverse Szenen von Cannibalo Brutalo noch hinzugefügt und den Rest mit Szenen aus afrikanischen Stämmen ausgeschmückt, um einen Langfilm daraus zu machen. 

Inhaltlich bietet der Film dementsprechend auch nichts mehr neues ausser eine Elefantentötung, diverse afrikanische Tanzrituale, und einen ewig langen Beitrag zu afrikanischen Harems. Woher diese Aufnahmen stammen ist mir unbekannt, aber es würde mich nicht wundern, wenn die auch aus irgendeinem Mondofilm kommen, vom Bild her liegen im Gegensatz zu den ersten Aufnahmen, die Haremsaufnahmen auf VHS-Niveau. 

Aus dem Off ertönt wie immer ein Kommentator, der die Sachlage in altbekannter Manier ausbeuterisch und dezent rassistisch beschreibt, aber das sollte im Jahre 93 wohl nichts mehr neues dargestellt haben. Was Neues bietet der Film nicht und bildet einer der schlechtesten Mondofilme, den ich bisher gesehen habe. Auch die Namen, die für den Film verantwortlich sind, sprich: Regie: Juliano Rossi, Produzent: Gian Carlo Rossi und Drehbuch: Luigi Vizzi, ergeben nur diesen einen IMDB-Eintrag, weswegen ich vermute, man wollte zwar einen Film machen, aber das ging gründlich in die Hose.

Lassen wir es an dieser Stelle also gut sein und auf die Reihe im Ganzen auf die schnelle zurücl blicken: Mit den Teilen 1 und 2 wurden definitiv geniale Kultmondos geschaffen die für die Ewigkeit bestimmt sind, Teil 3 geht eher schon so in die Richtung DAS IST AMERIKA vom Eindruck her, Teil 4 war absolut nach GESICHTER DES TODES ausgerichtet und Teil 5 der unnötige Abschluss. Dennoch bereue ich es icht alle 5 Filme in der Sammlung zu haben, was jetzt noch fehlt, wäre der inoffizielle Teil MONDO CANE 2000 - L'INCREDIBILE, der aber schon in Bearbeitung ist. 


 

Real Snuff – Urban Legend or Reality? - Jean Rises


Originaltitel: Real Snuff – Urban Legend or Reality?
Herstellungsland: Deutschland, Frankreich
Erscheinungsjahr: 2023
Autor: Jean Rises

Inhalt:

The strict definition of a “Snuff” movie is that it is a film that shows the torture and the murder of an unwilling participant, this footage being usually commissioned by a rich, decadent elite. There is often an element of truth behind rumors, but to what extent are Snuff movies real? Is there actual proof of the existence of such a market? Do serial killers film their crimes and is this footage available outside of courtrooms? What are the Dark Web’s Red Rooms, and do they really exist? All these questions and many more are covered in Real Snuff – Urban Legend or Reality?

Review:

Das Thema des Snuff-Films ist schon seit um die 50 Jahren ein Thema, was nach wie vor nicht locker lässt und stellenweise immer noch Hauptthema vieler Filme, Bücher und Diskussionen ist, weil es nach Jahrzehnten nicht sicher gesagt werden kann, ob es wirklich welche gibt oder nicht. Solche Filme unterliegen immer noch einem Mythos, den man getrost als urbane Legende abtun kann, doch wenn man sich mit dem ganzen Drumherum befasst, erscheint es gar nicht so unwahrscheinlich, dass irgendwo auf der Welt doch welche existieren oder gar vielleicht just in diesem Moment irgendwo, weitab der zivilisierten Gesellschaft einer produziert wird, denn man hat schon von vielem gehört und gesehen und zu was die Menschen teilweise fähig sind, lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Doch was sind diese sagenumwobene Filme, von denen keiner weiß, ob sie wirklich existieren?

Um es mit meinem Verständnis des Begriffs zu formulieren: Bei Snuff-Filmen dreht es sich um Filme, deren Inhalt es ist, Menschen zu foltern und zu töten, um die Aufnahmen anschließend gewinnbringend zu verkaufen. Würde mich einer fragen, würden solche "Veranstaltungen" weitgehendst aus dem Sektor der oberen Zehntausend, sprich, den höchsten der Höchsten der Menschheit ausgehen, wobei das aber eher schon in die Richtung Verschwörungstheorien gehen würde, aber man weiß schließlich nie, denn man weiß wer die Welt regiert! Es handelt sich um keine Filme, die mit guten Spezialeffekten rumhantieren, sondern die finstere Realität sind und ziemlich kranken Hirnen entspringen. Und darum und um noch viel mehr geht es im neuesten Schlachtwerk REAL SNUFF - URBAN LEGEND OR REALITY des deutschen Kultautors Jean Rises. 

Zu beziehen inklusive diverser Goodies war es bei ihm selber, andernfalls kann man es bei dem französischen Shop für´s ´Spezielle´, Serial Pleasures, bestellen. Was mich persönlich zusätzlich bewogen hat, das Buch zu ordern, war der Umstand, weil auch Themengebiete zur Ansprache kommen, die mich schon seit Jahr und Tag begleiten: True Crime, Mondofilme, Shockumentarys, und auch der sonstige kranke "Scheiß" den man so vorfindet, wenn man sich für sowas intensiver interessiert. Die Palette ist groß genug. 


Doch was erwartet den Leser nun eigentlich, sollte er sich entscheiden, sich das Büchlein zu holen, was einer derart unheilvollen Thematik nach geht? Die Antwort darauf ist ganz klar: Nichts für zarte Gemüter! In Kapitel 1 thematisiert Jean das Thema Snuff an sich, die Hintergründe, die Entstehung, Snuff im Film und Literatur. Gekrönt wird das ganze mit einem Interview des klugen Köpfchens Mark Bennecke. Im zweiten Kapitel geht es weiter mit dem Umstand des Pseudo-Snuff-Films und und hier dürften bei manchem Splatterfan schon die Alarmglocken bis nach Japan, dem Land aus dem der ultimative Kult-Pseudo-Snuff-Film her kommt, klingeln. Auch gibt es eine Liste zahlreicher Filme die das Thema aufgenommen haben. 

Im dritten Kapitel wendet man sich der Gschichte des Mondofilms zu, was sehr gut beleuchtet wird, mit vielen namhaften Titeln samt Liste und einem Interview mit Rene Wiesner bevor es dann in Kapitel 4 mit Shockumentarys weiter geht, die wohl die meistgehasstesten Filme der Welt sein dürften. Neben einer reizenden Liste diverser Shockumentarys gibt es auch Einblicke in das Leben des Death-Fotografs Kiyotaka Tsurisaki und ein anschließendes Inerview mit ihm. Für mich sogar ein grandioses Highlight, weil ich die Werke von Kiyotaka mag und extrem feiere. 

Kapitel 5 geht dann schon in eine Richtung, in der sich die thematische Extreme steigert: Shock-Seiten. Angefangen hat es damals mit Rotten-com und wie man weiß, gab und und gibt es zahlreiche Nachfolger davon, eine Liste inklusive Kurzbeschreibung zu manchen Seiten ist auch vorhanden, so kann jeder Interessierte im Internet etwas stöbern und sich selber ein Bild machen. Sehr positiv gefallen hat mir, dass auch auf die mexikanische Zeitschrift ¡Alarma! eingegangen wurde, die in den frühen 1963ern ihr Debüt gab und im Laufe der Jahre viele Leser hatte. 


Im sechsten Kapitel gibt es was für Mixtape-Fans, von denen sicherlich der ein und andere gehört haben dürfte, der sich auch spezifisch mit Shockumentyrs beschäftigt. Was das Kapitel besonders macht, ist ein Interview mit einem Mixtape-Hersteller, der sich "wortkarg", aber dennoch gesprächig gibt. Kapitel 7 glänzt mit Berichten zu realen Mördern und öffentlichen Suiziden, auf die man seitenlang eingeht und auch lesenswert sind ganz klar. 

Ich denke die Kapitel 8 und 9 sind wohl, wenn man es darauf bezieht, dass sich die beschriebenen Dinge wirklich zugetragen haben, die schockierendsten: Wem Namen wie Luka Magnotta, Daisy´s Destruction, Dnepropetrovsk Maniacs, Red Rooms, Deep Web & Darknet ein Begriff sind, kann sich denken, worum es geht und was die Inhalte der ´Besprechungen´ sind: Wahrlich nichts für zartbesaitete, aber dennoch sehr gut geschrieben, ohne in einen Strudel aus "Gafferei" oder Glorifizierung abzudriften.

Das Gesamtpaket kann sich absolut sehen als auch lesen lassen, es wurde längstens mal zeit, dass ein Buch wie dieses das Licht der Welt erblickt, insbesondere, wenn es sich um eher abtrünnigere Themen dreht, die man nur zu gern verschweigt und sie unsichtbar machen würde! Was es eventuell noch zu beachten gibt, wäre, dass das Buch in englischer Sprache verfasst wurde, jedoch kommt man gut durch und versteht das meiste, andernfalls, kann man sich gerne einen Übersetzer zu Rate ziehen, mit der heutigen Technologie sollte das via Smartphone und Kamera kein Problem mehr darstellen. 

Ich habe es innerhalb von ein paar Stunden durch gelesen, weil ich schon sehnsüchtig darauf gewartet habe und Jean Rises-Bücher nach wie vor immer noch die Highlights meiner Büchersammlung sind, für die ich von Haus aus schon alles stehen und liegen lasse und erst dann von meiner neu errungenen Beute ab lasse, bis sie komplett erlegt ist! Inhaltlich bewegt er sich immer auf meiner Wellenlänge, egal ob Sachbuch oder Roman und ein Autor seines Formats verdient definitiv jede Beachtung und Unterstützung, die man nur geben kann. Punkt, Aus, Fertig! 






 

Dienstag, 5. September 2023

Mondo Cane 4


Originaltitel: Mondo Cane Teil IV
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: 
Countess Victoria Bloodhart
Nick Bougas
Wesley Emerson
Stelvio Massi

Inhalt:

Ein hochaktueller Bericht über die schockierendsten Rituale und die scheußlichsten, bizarrsten Zaubereien der primitiven Völker Afrikas, die auch heute noch praktiziert werden. Von der Wildnis des Dschungels bis in die dunklen Straßenschluchten der heutigen, grausamen Städte. Unvorstellbar, dass diese Abscheulichkeiten auch in unserer modernen Zeit immer noch weitergehen.

Review:

Stelvio Massi zeichnete sich schon für MONDO CANE III verantwortlich, warum dann nicht noch einen vierten Teil daraus machen um den Zuschauer noc mehr zu schockieren und um dem ganzen noch eine kleine Hetzkampagne hinzuzufügen, die sich gegen Drogen richtet? Ehrlich gesagt bin ich immer noch hin und her gerissen, was ich von dem Film halten soll, weil locker die Hälfte damit verbracht wird, eher einen War On Drugs-Film darzustellen anstatt einen richtigen Mondo. Es spricht ja nichts dagegen, wenn man vor manchen Drogen wie Kokain oder Heroin warnt, aber wie bei allen Rauschsubstanzen macht die Dosis das Gift und heutzutage sollte jedem klar sein, von welchem Zeug man die Finger am besten lässt. 

Vom Inhalt her bietet der Film nicht viel neues, bis auf die besagte Gegen Drogen-Schiene gibt es in bester Gsichter des Todes-Manier viele Bilder zum Thema Selbstmord, Mord, Vergewaltigung zu sehen, die in manchen Fällen zu schockieren wissen, ganz klar. Was auch nicht fehlen durfte, sind Aufnahmen von diversen Stämmen aus Papua-Neu Guinea die einfach mal bei dem Kannibalen-Mondo GUINEA AMA geklaut wurden. Wenn man sich schon etliche Mondofilme angeschaut hat, merkt man recht schnell, dass in den 1980ern vieles aus anderen Filmen geklaut wurde, um einen eigenen Film zusammen zu kleistern und mit dem üblichen rassistischen Unterton zu versehen. 

Ich will den Film jetzt auch nicht schlecht reden, doch von einem Mondofilm wie der Titel suggerieren mag, ist MONDO CAN IV weit entfernt und geht eher schon in die Richtung einer Schockumentary, wie es sie zu der Zeit zu Dutzenden gab und man damals vermutlich recht schnel die Schnauze voll hatte. Mir persönlich hat der Film dennoch dezent gefallen, auch wenn es nicht der beste Film aus der Mondo-Sparte war. Auch hier kann man eher von einem Film sprechen der eine Mixtur aus Mondo, Shockumentary, Trash und Exploitation darstellt und eher für einen kleineren Kreis geschaffen wurde, denn wer einen richtigen Mondo erwartet wie sie die Gründerväter Prospieri und Jacopetti erschaffen haben, wird hier gründlich auf die Schnauze fallen. 

 

Mondo Cane 3


Originaltitel: Mondo cane oggi - l'orrore continua
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1985
Regie: Stelvio Massi

Inhalt:

Sensationelles, schockierendes Filmmaterial ohne Tabus und ohne Zensur zusammengestellt. Bildjournalismus aus aller Welt - bis an die Grenze des Ertragbaren!

Die Realität übertrifft selbst die blutrünstigsten Phantasien! Leichen werden ausgenommen und mit Rauschgift gefüllt, Todessprünge, blutige Ganzkörper-Tätowierungen, Lustmahlzeiten von nackten Körpern, von Geiern zerhackte Leichen, Finger werden abgeschnitten, Elektroschocks an Penissen, gewaltsame Busenvergrößerungen, Gliedmaßenverränkungen, Schädelöffnungen, Geschlechtsumwandlungen und weitere blutige Operationen - live gefilmt!

Mondo Cane 3 - ein Dokument menschlicher Grausamkeit! Der authentische Beweis dafür, dass selbst zivilisierte Menschen noch immer bestialische Rituale durchführen und sich schockierenden Zeremonien und Handlungen freiwillig unterwerfen.

Review:

Über 20Jahre nach den großartigen Erfolgen des Kultmondos MONDO CANE und MONDO CANE 2, war der Mondofilm schon lange tot, das Sterben ging so ab Ende der 1970er los, als dann eine ganze neue Art von Mondofilmen das Licht der Welt erblickte, was grausamer, verstörender und sich mehr darauf spezialisiert hat, zu schockieren nach allen Regeln der Kunst. Es war die Zeit der Shockumentarys angebrochen die mit dem damaligen Skandalfilm schlechthin, GESICHTER DES TODES, Einzug hielten. Jedoch hielt das Stelvio Massi nicht davon ab, nochmal zu versuchen, back to the roots zu gehen und einen Mondo der alten Schule zu kredenzen, was er nur bedingt geschafft hat. Eigentlich gar nicht, weil der Film nichts von dem hat, was man aus den 1960ern kennt, aber auf mich dennoch eine interessante Wirkung erzielt hat. 

Inhaltlich bietet Masi uns das an, was man in heutiger Zeit, wenn man sich näher mit dem Mondofilm befasst, schon zig mal irgendwo anders gesehen hat. Geschlechtsoperationen, die detailliert zu sehen sind, tanzende Paradiesdamen, Hindu-Männer die in den Brunnen springen, um ihre Männlichkeit zu beweisen, asiatische Frauen die sich kugelrund essen, um anschließend nach Seetang zu tauchen, was dazu dient, korpulenten Damen einer schöneren Haut zu verhelfen, Frauen die sich für Erotikmagazine ablichten lassen, die Heilung von Frigiditäten mittels einer Maus, Häutungen einer Schlange um sie danach zu essen, es ist alles dabei um dem Zuschauer zu präsentieren, wie verrückt die Welt doch in manchen Teilen der Welt ist. 

Was ziemlich auffällig ist, ist ein rassistischer Grundton, der uns durch manche Kommentare begleitet, insbesondere wenn es in Länder geht, die südlich und östlich der Weltkugel liegen, das mag wohl Sinn und Zweck des Filmes sein, um für etwas Aufruhr unter den Zuschauern zu sorgen oder einfach nur um zu provozieren. Was sich nicht leugnen lässt, dass die Kommentare manchmal eher grotesk im Bezug auf das Gezeigte rüber kommen und man selber darüber entscheiden soll, ob man darüber lachen oder weinen soll.

Als einen direkten Mondofilm kann und will ich den Film nicht bezeichnen, denn es gibt zum einen bessere Vertreter dieses Genres, jedoch lässt es sich nicht von der Hand weisen, dass der Film einen gewissen Unterhaltungswert hat, wenn man im vorraus weiß, dass es ein eher trashiger/exploitativer Mondofilm ist, den man nicht allzu ernst nehmen braucht. Lassen wir mal die Bezeichnung Trash-Dokumentation hier stehen, denn das würde den Film treffender bezeichnen.



 

Dienstag, 29. August 2023

Mondo Cane 2


Originaltitel: Mondo Cane 2
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1963
Regie: Gualtiero Jacopetti
Franco Prosperi

Inhalt:

Von der Beerdigung auf Probe bis zu dem mörderischen Zweikampf mit dem Hai... Mondo Cane 2 zeigt - mit demselben Aufwand und derselben Perfektion gefilmt - eine Welt voller absurder Dinge... grausam, bizarr, zum Lachen.

Review:

 Nach dem großen Erfolg von MONDO CANE entschlossen sich Gualtiero Jacopetti und Franco Prosperi gleich einen zweiten Teil zu drehen und man reiste nach außerhalb von Italien nach in die Vereinigten Staaten, Afrika, Vietnam und vielen weiteren Ländern um weiterhin schockierende und ausbeuterische Aufnahmen zu machen, um sie dem "unwissenden" Volk zu präsentieren. Wie viele Filme dieser Art, hat der Film ausreichend verstörende und bizarre Momente zu bieten, die von Insekten-Tortillas, Hunde-Modenschauen, afrikanische Frauen, die ihre Häuser mit Tiermist bauen und vielen weiteren merkwürdigen Dingen reichen, nach wie vor ist von allem etwas dabei, wovon man in den 1960ern vermutlich nicht gedacht hätte, dass es so etwas gibt.

Bei der Fortsetzung verließ man sich darauf, dass es auch ohne Paolo Cavara funktionieren würde und wie man sieht, hat es auch funktioniert. MONDO CANE 2 ist ein würdiger Nachfolger der ersten teils und weiß zu beeindrucken. Der einzigste Unterschied zwischen den Filmen ist, dass der zweite Teil weniger düster rüber kommt, aber nichts von seiner Wirkung verfehlt. Auch wenn hier vieles ver- und gefälscht wurde, ist der ´Realismus´ kräftig und lässt den Zuschauer oftmals staunend, aber auch wütend anhand mancher Szenen zurück, insbesondere bei Szenen, in denen so manches Getier darunter leiden musste. Apropos Tiere: Hier hat man glücklicherweise weniger auf tierquälerische Szenen zurück gegriffen, was für Aufatmen sorgen dürfte, dennoch sind die gezeigten Aufnahmen nicht weniger schön anzusehen.

Geplant war ein zweiter Teil nicht so wirklich, aber man hatte noch genug Aufnahmen vom ersten Teil, die man dann für einen zweiten Teil verwertete und einen Nachfolger ins Leben gerufen hat. Die Hoffnung auf einen weiteren großen Erfolg wird mit aller Wahrscheinlichkeit auch eine Rolle gespielt haben. Leider musste man hier auf musikalische Stücke von Riz Ortolani verzichten, weil er nicht ganz so überzeugt von der Sache war und musste auf Nino Oliviero zurück greifen. Der Film bietet auf der einen Seite zwar nicht viel Neues, aber ist dennoch ein sehenswerter Film, der die Unterschrift der beiden Regisseure trägt.


 

Montag, 28. August 2023

Mondo Cane

Originaltitel: Mondo Cane
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1962
Regie: Gualtiero Jacopetti
Paolo Cavara
Franco Prosperi

Inhalt:

2 Jahre war Jacopetti mit seinem Team um den Globus unterwegs - von Neuguinea bis zu den USA - und hat gefilmt, was nie zuvor zu sehen war: Menschliches... allzu Menschlichliches... Unmenschliches...!Selten hat ein Film bei seinem Erscheinen mehr Aufsehen erregt und so viele Nachahmer auf den Plan gerufen. Dennoch ist MONDO CANE einzigartig geblieben und hat seine Schöpfer Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi und Antonio Climati weltbekannt gemacht.

Review:

Für diese Woche abe ich mir vorgenommen, die komplete MONDO CANE-Serie auseinander zu nehmen, nachdem ich nun im Besitz aller 5 Teile in den großen Hartboxen bin, was schon ein lange gehegter Traum war. Man mag darüber denken, was man will, aber ein kleiner Verpackungsfetischismus ist auf jeden Fall dabei, wenn es um das Sammeln von Filmen geht, jedoch geht er nur so weit, dass es manche Filme trifft, allgemein reicht mir zwischendurch auch mal eine stinknormale Amaray, aber bei manchen Filmen darf´s gerne mehr sein und eine Hartbox ist und bleibt eine favorisierte Verpackung bei mir. 

“All the scenes you will see in this film are true and are taken only from life. If often they are shocking, it is only because there are many shocking things in this world.”

Der Anfangssatz sagt schon alles über den Film und beschreibt so manches, was man zu sehen bekommt. MONDO CANE gilt als einer der wegweisenden Mondofilme, der im Jahre 1962 in veröffentlicht wurde, gilt sogar als der erste richtige Mondofilm schlechthin, jedoch ist der wirklich erste echte Mondofilm EUROPA DI NOTTE von Alessandro Blasetti aus dem Jahre 1959. Aber darüber kann man jetzt streiten, denn für wieder andere wäre HÄXAN der erste Mondofilm, jedoch will ich mir darüber kein Urteil bilden oder bestimmen was nun als ein Mondo bezeichnet werden kann oder nicht. Was sich nicht abstreiten lässt, und darüber ist man sich einig, ist, das MONDO CANE einer der besten Filme in diesem Genre ist.

Das ursprüngliche Konzept eines Mondofilms besteht darin, das er den Zuschauer schockieren soll und oftmals schaffen es solche Filme auch, beispielsweise hier gibt es genug zu sehen, wo man sich nur den Kopf schütteln kann, am ehesten bei den zur Schau-Stellungen, wie man Hunde behandelt, Haie sinnlos foltert unter dem Deckmantel der Rache, Küken für Ostern färbt und bei angeblichen 50 Grad trocknet oder was die Folgen von Atombomben auf de, Bikini Atoll sind. Manches mag zwar nur daher geredet sein, was uns der Erzähler weis machen will, auf der anderen Seite kann ich mir manches auch gut vorstellen, denn man weiß, die wahre Bestie ist nicht das Tier, sondern der Mensch. Nur zu oft wird ohne Rücksicht auf die Tierwelt und die Natur gehandelt, um die eigenen Taschen zu füllen oder um dem eigenen Vergnügen zu fröhnen. 

Zu den sanfteren Aspekten des Filmes gehören, wie ich finde, das Aufzeigen eines Hundefriedhofs, eines Autofriedhofs, die Männerjagd der Frauen, ob in der ´zivilisierten´ Welt, als auch bei Eingeborenen, oder die Saufkultur auf der Reeperbahn. Ja, es mag manchmal sogar etwas witzig erscheinen, aber doch so kann man sich die Menschen auch vorstellen, sprich: Eben nicht nur brutal und aggressiv. 

Was will uns der Film im Grunde zeigen? Dass die Welt eben verschieden ist, je nach Standort. Hier und da ein paar bizarre Rituale, hier und dort eine andere Essenskultur, bei der sich uns im Westen der Magen umdrehen würde, und ganz woanders ist die Steinzeit, mag man dem Film glauben, noch lange nicht beendet. Es ist ein wahrhaftiger Mondofilm, ein Film über die Welt, die so verschieden ist wie es sie nur sein kann. Doch hat sie sich von 1962 bis heute geändert? Ist sie besser geworden? Ich würde diese Frage schon eher mit einem Nein beantworten. Gleich geblieben oder Schlimmer geworden? Vorstellbar! Jedoch tendiere ich eher zu gleich geblieben. 

Abschließend gilt noch zu erwähnen, dass der Film ein kleines Ratespiel ist, was wohl nur gestellt ist und was nicht, das muss jeder für sich selber entscheiden und raus finden, wobei vieles vorstellbar ist, manches eben nicht. Wer sich mit dem Thema Mondofilm näher beschäftigen will, sollte meines Erachtens definitiv mit MONDO CANE beginnen, weil es mit Verlaub ein Non Plus Ultra-Film ist, den man gesehen haben sollte.