Originaltitel: Shock Waves
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Ken Wiederhorn
Inhalt:
Im Zweiten Weltkrieg experimentierten deutsche Wissenschaftler an einem neuen Menschentyp, der jeglichen Umweltbedingungen trotzen konnte. Sie erschufen so eine neue menschenähnliche Rasse von lebenden Robotern, die sogenannten SS-Todesbrigaden, welche mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten waren. Die nahezu unverwundbaren untoten Truppen der Nazis verbreiteten auf dem Schlachtfeld Angst und Schrecken und zerstörten mit bloßen Händen alles was sich ihnen in den Weg stellte. Da diese unmenschlichen Kampfmaschinen unkontrollierbar waren, sich regelmäßig selbst dezimierten und keine Befehle von ihren Vorgesetzten entgegennahmen, ja diese sogar als potentielle Beute betrachteten, wurden die Uniformierten nach Kriegsende in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt und in Küstennähe mitsamt einem Schiff versenkt. Die legendären Kampfmeldungen der alliierten Truppenverbände gerieten über die Jahre in Vergessenheit. In der Gegenwart kommt infolge eines Seebebens das versenkte Schiffswrack wieder zum Vorschein. Der Vorfall reaktiviert die experimentell veränderten SS-Kampfsoldaten zu neuem Leben, die instinktgetrieben aus den Untiefen entsteigen und die Jagd auf die Lebenden eröffnen.
Review:
Als der Nazi-Zombie-Horrorfilm DEAD SNOW 2009 erschien, war das für manchen der neueste Schrei der eine kleine Welle auslöste, bei dem sich mehrere Regisseure dran versuchten, eine ähnliche Thematik aufzugreifen. Reisen wir aber mal ein paar Jahre oder gar Jahrzehnte zurück, stellt man fest, dass das ganze gar nicht so neu ist, sondern nur schlummerte. Im Jahre 1981 ließ Jess franco eine Horde Nazizombies auf die Leute los, doch den Anfang machte der 1977 erschienene Film SHOCK WAVES von Ken Wiederhorn.
Schiffsreisende stoßen aufgrund eines Seebebens auf eine verlassene Insel, die von einem ehemaligen SS-Kommandanten bewohnt wird. Allmählich stellen die Besucher fest, dass sie nicht alleine auf der Insel sind, sondern bekommen zusätzlich Besuch von gezüchteten Nazizombies, die während des zweiten Weltkrieges zu Supersoldaten umfunktioniert wurden.
Ich würde nicht behaupten, dass der Film die erste klasse besetzt, aber doch hat er einen unterhaltsamen Mehrwert, bei dem Peter Cushing auch seinen Teil dazu beiträgt, weil ich ihn hier in einer eher aussergewöhnlichen Rolle sehe. Mir sind eher Fantasy-, Science Fiction oder anderweitige Horrorfilme mit ihm bekannt, so hat es mir durchaus gefallen, ihn als einen ehemaligen Nazi-Kommandanten zu sehen, dessen Rolle er auch meisterhaft gespielt hat. Der nächste positive Punkt an dem Film wäre die unglaublich dichte Atmosphäre, die er zu bieten hat.
Aber was ist mit den Zombies? Die sind absolut außergewöhnlich im Gegensatz zu dem was man sonst so im Zombiegenre sieht. Das auffälligste ist wohl, dass sie nicht diese verrottete Design haben, sondern noch recht menschlich aussehen und eine gräuliche Verfärbung aufweisen. Auch sind sie sehr verletzungsresistent und schmerzfrei und hart im nehmen. Was man vielleicht vermisst, dass es zu blutigen Szenen ihrerseits kommt, aber das kann man verzeihen. Sehr cool ist auch das Erscheinen bzw. Auftreten ihrerseits, weil sie einem ein Gefühl der seichten Angst als Zuschauer vermitteln.
Der Drehort tut auch sein übriges um sein Soll zu erfüllen. Die Kulisse einer einsamen, tropischen Insel ist nicht einzigartig, SHOCK WAVES nutzt die Kulisse jedoch, um der hellen, sonnigen Landschaft ein echtes Gefühl des Schreckens zu verleihen. Tropische Nazi-Zombies mögen auf dem Papier albern klingen, in SHOCK WAVES sind sie jedoch eine wirksame und kreative Bedrohung. So ist SHOCK WAVES der entweder gefällt oder enttäuscht. Fans von atmosphärischen Zombiefilmen, werden ihn wohl eher feiern, jedoch hat man als Gorehound das Nachsehen.
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