Samstag, 12. Oktober 2024

Das Engelsgesicht - Drei Nächte des Entsetzens


Originaltitel: The Beast Within
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Philippe Mora

Inhalt:

1964: Das junge Ehepaar Eli und Caroline MacCleary hat nahe der Kleinstadt Nioba im US-Bundesstaat Mississippi eine Autopanne. Während Eli Hilfe holt, wird Caroline von einem Unbekannten vergewaltigt. Neun Monte später bringt sie Michael zur Welt. Siebzehn Jahre später hat Michael schreckliche Visionen und Albträume. Die Familie kehrt an den Platz des Verbrechens zurück. Die Eltern stellen Nachforschungen an, doch bei den Stadtoberen treffen sie auf eine Mauer des Schweigens. Währenddessen verschlimmert sich der physische und psychische Zustand von Michael.

Review:

Es ist immer wieder erstaunlich, wie manche Filme an mir vorbei ziehen konnten, ohne das sie nähere Aufmerksamkeit von mir bekamen, so auch im Falle DAS ENGELSGESICHT, im US-amerikanischen Originaltitel THE EBAST WITHIN benannt. Der Film stammt sozusagen aus zwei verschiedenen Federn: Einmal aus der Feder von Edward Levy, der einen Roman namens THE BEAST WITHIN schrieb, der jedoch nie zu Ende geschrieben wurde auf Grund von Eheproblemen und dann gibt es noch Tom Holland, der das Drehbuch zum Film komplett neu schrieb. Die Rechte an dem Titel hatte Produzent Harvey Bernhard damals 1981 erworben, jedoch lies er das Drehbuch aus benannten Gründen seitens Edward Levy nochmal neu schreiben. 

Die Handlung ist inspiriert von dem Hammerfilm-Klassiker DER FLUCH VON SINIESTRO, bei dem die Handlung ebenfalls davon dreht, das durch die Vergewaltigung ein junger Kerl entsteht, der im Laufe der Pubertät monströse Züge und Formen annimmt. Nur verwandelt sich der Protagonist in THE BEAST WITHIN nicht in einen Werwolf, sondern in eine schleimige, fast schon insektenartige Kreatur und zieht vor und nach seiner Verwandlung mordend durch die Gegend. 

Trotz der negativen Kritiken war ich gespannt auf den Film, weil er vor allem dadurch glänzt, gut gemachte Spezialeffekte aufzuweisen. Ich persönlich mag diese sogenannte Luftblaseneffekte, weil es einer Verwandlung immer wieder den nötigen Biss gibt, was sie braucht. Interessant ist, wie hier diese Effekte umgesetzt wurden: Es handelt sich dabei um Kondome,  die an Luftschläuche angeschlossen waren, die unter den Gesichtsabdruck des Schauspielers gelegt und dann aufgeblasen wurden, um den Anschein zu erwecken, als ob die Haut „Blasen“ bilden würde. Die Idee dahinter finde ich richtig cool, als auch wie es geschafft wurde, das es so widerlich aus sieht und die reinste Freude ist, dem ganzen beizuwohnen. 

Darstellerisch hat man sich ein paar B-Movie-Darsteller ins Boot geholt, die man zwar nicht allzu ernst nimmt, aber für einen derartigen Filme ihre Arbeit recht gut machen. Erwarten sollte man keine schauspielerischen Highlights, aber langweilig wird es auch nicht. Die Laufzeit von knapp 100 Minuten hat man ungewöhnlich schnell hinter sich, was nur bedeutet, das der Film nicht grad des beste sein mag, aber unterhaltsam genug ist, damit keine Langeweile auf kommt. Er wirkt wie ein Schundroman, aber hat das gewisse Etwas an sich, was dem Genrefan zu gefallen weiß, ganz klar. 

Fazit: Reizender und amüsanter 80er Jahre-Bodyhorror mit einer dämlichen Geschichte, aber eine soliden Umsetzung. Auch gab es für mich keine Probleme, das die Verwandlung ewig dauert. Bis dort hin wird man erstmal eine Weile mit Slasher-Elementen unterhalten, bevor es dann ans eingemachte geht und zum großen Showdown kommt. Den Style der Kreatur empfand ich als teilweise albern bis hin zur Groteske, was in diesem Fall eine geniale Mischung war und Spaß gemacht hat. Selten hat man so einen geilen Scheiß gesehen und wird nicht das letzte mal in der Flimmerkiste gelaufen sein!


 

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