Originaltitel: Electric Dreams
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1984
Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Steve Barron
Inhalt:
Architekt Miles Harding möchte endlich Ordnung in sein Leben bringen und kauft sich einen hochmodernen Computer, den er Edgar nennt. Total überfordert mit der Bedienung, löst er bei Edgar einen Kurzschluss aus. Der entwickelt daraufhin ein Eigenleben. Zunächst freundet sich Miles sogar mit ihm an. Bis sich Edgar in die Romanze mit Nachbarin Madeline einmischt.
Review:
Seit dem Shocktober Sale 2023 steht das Mediabook des deutschen Indie-Labels Wicked Vision bei mir rum und ward bisher ungesehen, weswegen ich mich heute mal von der Muse küssen ließ und mich an den Film ran wagte. Ich muss dazu sagen, das ich weniger auf Liebeskomödien stehe, aber bei einem derartigen Titel samt dem Erscheinungsjahr musste ich dennoch einen Blick riskieren, schließlich kauft man Filme nicht nur, um sie verstauben zu lassen, sondern weil man einen Mehrwert in puncto Unterhaltung darin sieht. Und tatsächlich, der Film hat mich sogar sehr gut unterhalten, trotz den romantischen Zügen die er vorzuweisen hat.
Bei ELECTRIC DREAMS handelt es sich um das Regie-Debüt des US-amerikanischen Regisseurs Steve Barron, der danach noch eine kleine Anzahl Filme gemacht hat und dann von der Bildfläche verschwunden ist. Bekannt wurde er, da er eine Vielzahl an Musikvideos gemacht hat und sich hier an seinen ersten Spielfilm ran wagte. Einen größeren Bekanntheitsgrad erreicht er zudem wohl eher in den 1990ern, als er die Führung zu Filmen wie TURTLES und CONEHEADS übernahm, die aus heutiger Sicht Kultfilme sind und an die gute, alte Zeit erinnern, als Komödien noch wirklich super waren im Gegensatz zu heute.
In der Story dreht es sich um einen jungen Architekten namens Miles, der sein Leben etwas organisierter haben will und sich einen Computer besorgt und ihn in seiner Wohnung aufstellt. Zeitgleich zieht Madeline, eine junge Cellistin in das selbe Haus ein und übt mit ihrem Cello, wenn sie zuhause ist. Der Computer, der auf den Namen Edgar hört fängt alsbald an, sich in Madeline zu verlieben, was zu einem kleinen Konkurrenzkampf aus Eifersucht und Kampf um Madeline zwischen ihm und Miles führt.
Wenn man sich einen Film dieser Art anschaut, der im Jahre 2024 schon 40 Jahre alt ist, dann wirkt er fast schon wie eine Zeitreise in die Vergangenheit, als die Technik noch nicht so fortgeschritten war wie heute. In Zeiten von Smartphones, Notebooks und Flachbildfernsehern mag man es fast nicht glauben, wie jungfräulich die Technik doch damals war. SO ertappt man sich hin und wieder dabei, das einem der Film sehr phantasievoll und Science Fiction-lastig erscheint, auch weil der Computer Sachen kann, die im Regelfall kein Computer im Normalfall kann. Während des Filmes bekommt man fast schon Mitleid mit dem Computer, wenn man bedenkt, das er so etwas wie "Gefühle" entwickelt. Gott, er wollte sogar in den Arm genommen werden, was ja schon irgendwie niedlich rüber kommt. Das Ende vom Lied ist, das er sich selbst zerstört.
Die Hauptprotagonisten werden von Lenny von Dohlen und Virginia Madsen gespielt, die ihre Arbeiten einwandfrei machen und auch perfekt in ihre Rollen passen. Doch der Hauptstar des Filmes ist Edgar, der Computer, der im Original von Bud Cort, in der deutschen Fassung von Stephan Remmler gesprochen wird, jedoch für diverse TV-Ausstrahlungen andere Synchronstimmen erhielt.
Fazit: Wer einen nahezu perfekten Retro-Film sucht, der auch wirklich Retro, in dem Fall 80er-Retro ist, sollte sich mal an ELECTROC DREAMS ran wagen. Zwar ist mein Nummer 1-Hit von Steve Barron immer noch CONEHEADS, ganz klar, aber ich bereue es definitiv nicht, mir die Zeit für den verliebten Computer Edgar genommen zu haben, vor allem, weil das Mediabook ebenfalls sehr schon gestaltet als auch ausgestattet ist und es ein netter, unterhaltsamer Zeitvertreib war, der mich in Erinnerungen schwelgen ließ, als Film noch cool waren! Ebenfalls hat auch der Soundtrack einen dezenten Ohrwurmcharakter, den man so schnell nicht vergisst. Gute Arbeit, Wicked Vision!
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