Originaltitel: Das letzte Grab
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Timo Rose
Inhalt:
Piet und Max graben gerne Leichen aus ihren Gräbern, zerstückeln sie und verkaufen die Einzelteile dann an Interessenten. Da die Arbeit ziemlich nervenaufreibend ist und Piet bis in den Traum von Leichen verfolgt wird, beschließen sie, dass dieses Grab nun das letzte sein soll. Natürlich geht dabei etwas schief, denn sie graben einen Körper aus, auf dem ein Fluch liegt. Der Körper mutiert zu einem Zombie und hämmert herum und tötet alles, was ihm im Weg steht. Leider mutieren auch die Gebissenen zu Zombies.
Review:
Was man dieser Tage nicht alles aufspürt, wenn man seine Detektoren mal vernünftig zum Einsatz bringt. Ich hätte im Leben nicht gedacht, das ich jemals in den Genuss von Timo Rose´ DAS LETZT GRAB komme, ist es doch eine sehr seltene Ultra-Rarität, den Film zu finden. Erschienen ist der Film damals in den mittleren 1990ern via X-Rated und C.M. Video und seitdem nur selten im Internet aufgetaucht. Timo Rose selber gilt als eins der "Urgesteine" des deutschen Amateurhorrors, wobei es noch Filmemacher wie Heiko Fipper gibt, die noch mehr Urgestein diesbezüglich sind als alles andere.
Rose´ Debütfilm war damals 1992 der knapp einstündige Amateurhorror THE EVIL DAY, bevor es vier Jahre später mit DAS LETZTE GRAB weiter ging. THE EVIL DAY steht zwar hier in meiner Sammlung, bisher aber noch ungesehen. Nach der Sichtung von DAS LETZTE GRAB werde ich mich demnach wohl an den Rose-Erstling im Laufe der Zeit ran machen, um darüber zu berichten. Kommen wir aber zurück zum eigentlichen Thema. DAS LETZTE GRAB ist ein Zombie-Horrorfilm im jugendlichen Amateurgewand, der an sich gar nicht allzu schlecht ist. Ich hatte erst die Sorge, das ich hier meine Zeit verschwende, weil es aus diesem Genre auch Beiträge gibt, die vor gähnender Langeweile nur strotzen.
Inhaltlich geht es um zwei Kerle, die ihr Brot damit verdienen, in dem sie Gräber ausbuddeln und die Leichenteile als auch Grabbeilagen auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Nachdem einer der beiden Alpträume bekommt, weil er auf dieses "lukrative" Geschäft nicht mehr wirklich klar kommt, entscheiden sie sich "nur noch" ein Grab, das letzte Grab auszubuddeln, nochmal Kohle zu machen und die Sache an den Nagel zu hängen. Womit die beiden nicht rechnen, ist, das sie es mit Zombies zu tun bekommen und um´s Überleben kämpfen müssen.
Um ehrlich zu sein: Ich bereue die Sichtung des Filmes nicht, ganz und gar nicht. Rose hat hier eine netten Beitrag erschaffen, der zwar nur im Hintergarten gedreht wurde, aber ein durchaus mit kleinen Spannungselementen ausgestatteten Film entstanden ist, der Freunde des Amateurgenres erfreuen dürfte, sollten sie ihn mal in die Finger bekommen. Auch hat man sich Mühe gegeben was die Spezialeffekte betrifft. Eine Leiche sieht gar nicht so schlecht aus, die Masken der Zombies gehen für Amateurverhältnisse auch in Ordnung als auch manche Gore-Effekte, die zwar wenig, aber nett anzusehen sind.
Die Laufzeit beträgt 70 Minuten, was meiner Meinung nach um die 20 Minuten zu viel sind, 45-50 Minuten hätten hier auch gereicht, um das ganze "fesselnder" gestalten zu können, aber ich will nichts gesagt haben. Darstellerische Leistungen sind auf Amateurniveau, gewürzt mit etwas Gangstergehabe wie man es aus manchen Rose-Filmen kennt, aber das ist man gewöhnt und der Film leidet auch nicht darunter. Für Leute, die mit dem Amateurgenre nichts zu tun haben, wird der Film eh nichts sein, daher spreche ich auch keine Empfehlung aus. Dann eher für die, die dem deutschen Untergrund frönen und sich an solchen Schätzen erfreuen.
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