Samstag, 25. März 2023

Found - Mein Bruder ist ein Serienkiller

 


Originaltitel: Found
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Scott Schirmer

Inhalt:

Der zwölfjährige Marty führt ein tristes Leben als einsamer Außenseiter. Er hat nur einen einzigen Freund, wird von seinen Eltern vernachlässigt und sein älterer Bruder Steve lässt sich viel zu selten blicken. Zurückgezogen malt er in seinem Zimmer Superhelden-Comics und schaut Horrorfilme. Eines Tages entdeckt er schockiert, dass Steve ein blutiges Geheimnis vor ihm verbirgt. Ein abgetrennter Kopf im Wandschrank seines Bruders ist der traumatische Beweis für dessen abgründiges Doppelleben. Doch schon bald erfährt Steve von Martys Entdeckung - Mit grausamen Konsequenzen für den kleinen Bruder und die gesamte Familie... 

Review:

Found ist ein amerikanischer Horrorthriller der dem Low Budget-Bereich anzusiedeln ist. Der Film basiert auf dem Roman FOUND  von Todd Rigney, der zudem auch anderweitige morbide Geschichten verfasst hat. Zur Auswahl gibt es untote Prostituierte die in verlassenen Motels hausen, streitsüchtige Vorstadt-Müllmonster oder schlecht gelaunte Stressabbauer die tödliche Rache ausüben. Wer mit derartigen Romanen was anfangen kann, sollte sich mal umsehen. Doch nun zum Film. 

FOUND ist ein Coming of Age-Film, der sich um den jungen Marty dreht, der es in dieser Welt garantiert nicht einfach hat. Von den Mitschülern ständig gemobbt, meidet er soweit den Kontakt zu anderen bis auf seinen besten Freund und seine Familie. Recht schnell findet er in der Tasche seines großen Bruders immer wieder abgetrennte Köpfe von Schwarzen und stellt fest, dass sein Bruder ein Serienmörder ist. So nimmt das Schicksal seinen Lauf und es kommt zu einem finsteren Ende nahezu aller Beteiligten.

Scott Schirmer hat hier durchaus ein fettes Brett abgeliefert, was zu unterhalten vermag. Oftmals bekommt man Mitleid mit dem jungen Marty und freut sich für ihn, dass er zumindest zu seinem großen Bruder einen guten Draht hat, trotz des dunklen Geheimnisses. Der Film wirkt zudem sehr realistisch und nicht übertrieben, weil er einfach die "Gefahr" zeigt, dass ein Jeder von uns ein Serienmörder sein könnte, ohne das wir es merken. Die überzeugende Schauspielleistung er Darsteller tun ihr übriges. Ein recht lustige, aber auch gruselige Tatsache der Realität ist: Im Schnitt haben wir es in unserem Leben um die 36 mal mit einem (potentiellen) Mörder zu tun. 

Der Film beinhaltet einige blutige und verstörende Szenen, die zu gefallen wissen. Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass es sich bei den beiden Brüdern Um eingefleischte Horrorfans handelt. Ein Schelm wer Böses denkt, wenn man sich die Tatsache vor Augen hält, dass diverse Amokläufer hierzulande begeisterte Ballerspiel-Fans waren. Am verstörendsten war das nahe Ende, als es den eigenen Eltern durch den großen Bruder an den Kragen geht. Achtung Spoiler: Erst wird der Vater mit der Schaufel erschlagen, anschließend ist die Mutter mittels Vergewaltigung und anschließendem Kill dran, was aber nur im Off passiert, aber zu hören ist. 

Es hat schon Charakter, wenn man bedenkt, dass das große Vorbild eines kleinen Jungen ein brutaler Mörder ist, der nicht mal vor seinen eigenen Eltern in einem drastischen Ausmaß zurück schreckt. Aber wie es so schön heisst: Man kann einem nur vor den Kopf schauen, nicht in den Kopf. Und was man aus wenig Geld hier gezaubert hat, ist definitiv ein 10/10er-Film der sich gewaschen hat und bei manchem Zuschauer Spuren hinterlassen könnte. Somit sind die Resonanzen zu FOUND mehr als verdient. 

In Australien wurde FOUND wegen "längerer und detaillierter Darstellungen sexualisierter Gewalt" verboten. Eigentlich kein Wunder, wobei ich von Zensur nach wie vor immer noch nichts halte. In Großbritannien fielen dem Film ganze 98 Sekunden zum Opfer, was auch nicht gerade besser ist. In Deutschland sieht es auch nicht anders aus, somit war hierfür ein Griff nach Österreich von Nöten, wen man auf deutschen Ton bestand. Von meiner Seite aus gibt es zu diesem sensationellen Machwerk eine klare Empfehlung, denn man hat es nicht immer mit einem günstig produzierten Film zu tun, der so sehr zu gefallen vermag. 



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