Originaltitel: Milano violenta
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Mario Caiano
Inhalt:
Ein Raubüberfall auf ein großes Industriegebäude. Die Polizei umstellt das Haus. Zwei der Gangster können mit dem Geld fliehen, die beiden anderen erzwingen durch Geiselnahme ein Fluchtauto. Doch sie kommen nicht weit, denn das Benzin geht aus. Einer der Gangster wird an der Tankstelle erwischt, der andere, aus Zuhälterkreisen, flüchtet verletzt zu einer Prostituierten. Von ihr erfährt er, dass die mit dem Geld geflüchteten Komplizen in einem alten Schlachthof untergetaucht sind. Die Jagd nach dem Geld beginnt, ein Komplize traut dem anderen nicht über den Weg, jeder will den Hauptanteil. Wer im Weg steht wird kaltblütig liquidiert. Die letzte Rechnung zahlt der Tod.
Review:
Das schöne am sammeln ist, das man manchmal nie weiß, was man wirklich bekommt. Guter Film? Schlechter Film? Zwar hege ich keine großen Zweifel am Poliziottesco-Genre, weiß aber auch, das mir nicht explizit jeder Film eines Genres gefällt. Umso schöner immer, wenn man im Nachhinein sagen kann, das man einen extremen Glücksgriff gemacht hat. DIE LETZTE RECHNUNG SCHREIBT DER TOD von 1976 ist so ein Fall. Allzu bekannt scheint der Film nicht zu sein, am ehesten vermutlich bei Kennern und engeren Freunden des Poliziottescos. Auch gibt es bis auf ein paar wenige DVD-Auflagen auch nur eine deutsche VHS von VTD Dr. Dressler innerhalb Deutschlands, das war´s dann auch schon.
Es beginnt mit vier maskierten Männern, die die Kasse einer großen Firma in Mailand überfallen. Als die Polizei kommt, hauen zwei der Räuber mit dem Auto ab, die anderen beiden werden zurück gelassen. So kommt es zur Geiselnahme und zur Erpressung nach einem Auto, dem auch statt gegeben wird. Nach der Flucht stirbt einer der Räuber, so das nur noch der Kopf der Bande und zwei Komplizen am Leben bleiben, die parallel dabei sind, ihre Spuren zu verwischen. Doch Raoul, der Bandenkopf, kommt den beiden auf die Schliche und fordert seinen Anteil.
Es ist kein Geheimnis, das der italienische Polizeifilm in den 1970ern große Erfolge verbuchen konnte. An den Erfolgen wollte auch Regisseur Mario Caiano anknüpfen, der bis dato nicht zu den bekanntesten Regisseuren gehörte. ich denke, seine Filme dürften bekannter gewesen sein. Mit MILANO VIOLENTA hat er einen extrem unterhaltsamen, düsteren, aber auch spannenden Film gemacht, der wohl bei jedem Zuschauer hoch gelobt werden dürfte. Die Schwerpunkte hier sind die Schießereien, die Verfolgungsjagden, aber auch die Action. Es mag sein, das andere Vertreter actionreicher sind, kann man sich hier nicht beschweren, das es zu handzahm zu geht.
Mit Claudio Cassinelli hat man einen exzellenten Darsteller arrangiert, der hier richtig Vollgas gibt und einen der übelsten Typen mimt, die von seinen Kollegen verarscht worden ist. Zudem gehört er zu der Sorte, die über Leichen geht, nur um an sein Geld zu kommen. Passt natürlich gut in den Film und dank eines solchen Talents, vergeht auch die Zeit wie im Flug. Krimi-Exploitationfans werden hier bestens bedient. Eine Mischung aus hinreißender Musik, knallharten Gaunern, raue Atmosphäre und ordentliche Männergewalt bestimmen den Takt und macht dazu noch reichlich´ Spaß.