Dienstag, 20. Februar 2024

Death File: Yellow


Originaltitel: Desu fairu: Yellow
Herstellungsland: Japan, Thailand
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt: 

Japanischer Shockumentary-Mondo

Review:

Im Gegensatz zu DEATH FILE: RED ist DEATH FILE: YELLOW schon eine andere Hausnummer. Hier hält das Cover, was es verspricht: Eine derbe Shockumentarys, die es versteht, Fans des Genres zu erfreuen, Mainstreamer aber zu schockieren! Ich gehe stark davon aus, das man sich von dem Cover zu aller erst schockieren lässt. Meines Erachtens das schönste Cover der DEATH FILE-Serie. Warum? Erstmal das Spiel der gelben Farbe, mit der schwarzen japanischen Schrift und dem Leichnam des Babys. Nicht das ich was gegen Babys hätte, aber Leben und Tod liegen dicht beieinander und sind das natürlichste das es gibt. Es ist eine Form von spezieller Kunst, die man in der westlichen Welt nicht allzu oft sieht, so erscheint sie manchem Auge als krank, verstörend usw. Mag in manchen Punkten stimmen, jedoch halte ich die Gesellschaft an sich kranker als alle explizit-provokanten Shockumentary-Cover zusammen. 

Yellow ist der zweite Teil der Color-Trilogie von DEATH FILE und erschien am 21.5.1994 von MAD Video zum fünfjährigen Jubiläum der DEATH FILE-Serie. Inhaltlich bekommt man exakt das serviert, was man sich bestellt hat: Explizite Szenen von verschiedenen Dingen, die man nicht alltäglich sieht. Viele Aufnahmen von Selbstmorden und Unfällen, die Geburt eines Kindes, Rituale der Selbstquälerei und seltsame religiöse Rituale, eine Autopsie an einem Neugeborenen, die Säuberung eines chinesischen Friedhofs, Frauen die unter Wasser ihre Kinder auf die Welt bringen und vieles mehr. Man merkt vermutlich schon, in welche Richtung es geht. Nichts für schwache Mägen oder sensible Menschen, die sowas nicht sehen können. 

Der Höhepunkt des Films dürfte wohl die besagte Autopsie des neugeborenen Babys sein, sie zieht sich etwas, wird aber mit langsamer Klaviermusik unterlegt. Wie ich fest stellen konnte, hat man aus seinen Fehlern gelernt und diese ständige Verpixelung etwas sparsam angesetzt. Aus dem Off ertönt die meiste Zeit ein Sprecher, der vermutlich erklärt, was zu sehen ist. Ansonsten wird man für jedes "Kapitel" von einem Typ (Kaoru Adachi?) eingeführt, was mangels Verständnis der japanischer Sprache ebenso wenig möglich ist, dem Mann zu folgen. Englische Untertitel wären zumindest von Vorteil gewesen. Man sollte DEATH FILE: YELLOW nicht als Film ansehen, bei dem das Wort "Shockumentary" ständig mit schwingt, denn trotz der vielen Todesaufnahmen, gibt es auch Aufnahmen zu verzeichnen, die man in jedem normalen Mondofilm auch sehen würde. 

Wer Videos sammelt, wird um die Seltenheit des Filmes wissen, vor allem, wenn man ihn auch noch in einem halbwegs guten Zustand in der Sammlung will. Andernfalls kann man notgedrungen auf DVD-Boots zurück greifen, die immer mal wieder im Internet auftauchen. Wer Bock auf einen härteren Mondo hat, der aussergewöhnlich gut gemischt ist und nicht nur den Tod fixiert ist, sollte sich DEATH FILE: YELLOW definitiv ins Haus holen. Einer der besseren japanischen Mondos, die ich gesehen habe. 


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen