Originaltitel: Faces of Gore
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1999
Erscheinungsjahr: 1999
Regie: Todd Tjersland
Inhalt:
Der amerikanische Regisseur, Produzent und TV-Moderator Todd Tjersland inszenierte eine Dokumentation, die nicht unterhalten soll, sondern zeigt was aufgrund einer immer entfesselteren Medienlandschaft bald Realität werden könnte.
Review:
Faces of Gore ist eine Shockumentary, die sich an Filmen nach Art von GESICHTER DES TODES oder TRACES OF DEATH orientiert. Anfänglich lernen wir den "Pathologen" Doktor Vincent van Gore kennen, der uns durch den ganzen Film führt mit diversen zynischen Aussagen aus dem Off, während wir die schrecklichen Bilder zu sehen bekommen, die vor Ort aufgenommen wird sind. Zu Gesicht bekommt man Aufnahmen von Unfällen, Morden, Hinrichtungen und Selbstmorde, die vermutlich von der Polizei aufgenommen worden sind und anschließend bearbeitet.
Im ersten Teil des Filmes liegt die thematische Beschäftigung bei Unfällen, die sehr verstörende und brutale Bilder liefert, wie es manchmal aus geht, wenn man einen schweren Unfall hat. Die meisten dieser Aufnahmen stammen dem asiatischen Raum, wahrscheinlich Japan. In jeder der Aufnahmen sind Gehirne, offene Schädel, abgetrennte Gliedmaßen oder aufgerissen Bäuche zu sehen. Auch wenn die Bilder schrecklich anzusehen sind, denke ich, dass die Kommentare aus "moralischer" Sicht oftmals schrecklicher auf manchen Zuschauer wirken können, weil sie die ganze Situation mehr oder weniger in den Dreck ziehen.
In der zweiten Folge des Filmes widmet man sich thematisch Selbstmorden, die auch mit ziemlich schockierenden Bilden unterlegt sind, bis man beim dritten Teil ankommt, bei dem Morde behandelt werden und es nicht weniger drastisch zur Sache geht. Bei beiden Fällen liegt der Fokus auf vielen Gedärmen, Blut, allgemein die Zerbrechlichkeit des Körpers. Wenn man es nicht besser wüsste, was man sich gerade anschaut, könnte man denken, dass man einen gut gemachten Splatterfilm anschaut, dem ist aber nicht so. Soweit ich das beurteilen konnte, waren auch alle Aufnahmen echt und es wurde nichts gestellt, wie es bei manchen Vertretern dieser Art schon der Fall war.
Menschen mit einem schwachen Magen oder einer schwachen Psyche sollten sich dieses Machwerk definitiv nicht ansehen, weil es zu Reaktionen kommen könnte, die man nicht haben will. Laut dem Interview mit Todd Tjersland, der für diesen Film hinter der Produktion stand, gab es trotz des drastischen Aspekts Leute, die sich für den Film bedankt haben, weil sie weniger Angst vor dem Tod und dem Sterben haben. Mir persönlich gefallen derartige Filme allgemein sehr gut, weil es ich ier wieder fasziniert, wie schnell ein Leben zu Ende gehen kann, vorausgesetzt eben, wie man umkommt. Es braucht nichts dazu, um seinen Mut zu beweisen oder ähnliches, nur weil man sich eine Shockumentary anschaut, doch leider sind Shockumentarys sehr verrufen, was ich nur bedingt verstehen kann.
Ich weiß nicht, an was es liegt, aber mir geben Shockumentarys etwas positives, nahezu ein positives Gefühl beim zusehen. Das eine ist eben wie gesagt das Interesse an Morbidem und dem Tod, das andere ist eben wahrscheinlich der voyeuristische Aspekt dahinter, was zu sehen was man nicht alle Tage zu sehen bekommt und was zu sehen, was den anderen maßlos schockiert. Für manche mag es seltsam anmuten, wenn man sich für solche Sachen begeistern kann, aber ich sage immer noch, so wie ich meine Leichen im Keller habe, hat jeder andere auch seine Leichen im Keller, nur dass so mancher seine Leichen sehr gut vergraben hat und ich mich dafür nicht schäme, beispielsweise bei Shockumentarys etwas positives zu sehen.