Donnerstag, 18. Januar 2024

Dog Dick aka White Trash Holocaust


Originaltitel: Dog Dick
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: James Bell

Inhalt:

Dies ist eine Sammlung von Filmmaterial, das verdorbene Hinterwäldler zeigt, die ihren Alltag leben und sich mit Tierquälerei unterhalten. Ursprünglich mit dem Titel „White Trash Holocaust“ betitelt, handelt es sich um einen echten James-Bell-Klassiker: „Dog Dick“.

Review:

DOG DICK, ein Filmtitel bei dem man vermutlich erst an was anderes denkt, wenn man der englischen Sprache mächtig ist. Zum Glück hat DOG DICK von James bell nichts mit irgendwelchen zoophilen Praktiken zu tun, sondern beleuchtet eher das Vorstadt-Leben von ein paar Assis i, US-Bundesstaat Michigan. Zutreffender ist in diesem Fall eher der Beiname WHITE TRASH HOLOCAUST, denn exakt das trifft es auf den Punkt, was der Zuschauer dieses Filmes hier zu sehen bekommt. In Deutschland gibt es zum Beispiel diese Hartz4-Serie "Hartz und herzlich", DOG DICK ist die krassere Version davon, definitiv. Die Produktionszeit für den 50-minütigen Film dauerte drei Jahre und in der Zeit hat James Bell Personen bei ihrem Alltag gefilmt und sich weitgehendst darauf beschränkt, möglichst runter gekommene, körperlich eingeschränkte und von Drogen zerfressene Leute zu filmen. In welchem Bezug er zu den Personen steht, ist mir unklar. 

Was den Film zu einem cineastischen Kuriosum macht ist der Inhalt bestehend aus mehreren Szenen des Alltags besagter Personen: Eine Frau, die versucht einen nicht flugfähigen Vogel zum fliegen zu bringen, um ihn danach zu töten um Aussagen wie "Nur der Stärkere überlebt" zu bringen, ein übergewichtiges und wie es scheint, geistig zurück gebliebenes Kind, was sich lieber damit beschäftigt in der Wohnung rum zu hüpfen, Jugendliche, die Tierkadaver verstümmeln, diverse Messie-Wohnungen in denen der Siff schon steht und zwischendurch besoffene Typen, die öffentlich auf der Straße rumpöbeln. Man kann Mitleid empfinden mit solchen armen Kreaturen, sich seinen Teil denken oder sie einfach für ihre, teilweise Blödheit, hassen. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Meiner Meinung nach könnte DOG DICK perfekt dazu dienen, als Lehrvideo für angehende Misantrophen zu fungieren. 

Eine Handlung wird man hier vergebens suchen, weil das Ziel, was James bell verfolgte, war, eine Art Schockdokumentation über den weißen Abfall Amerikas zu machen. Wenn man sich den Film anschaut wird man durchaus eine gewisse Faszination aufbringen können, weil man einfach nicht glauben kann, was man gerade sieht und exakt das die Faszination ausmacht, warum man nicht weg schauen will. Mir stellt sich nur noch die Frage, was uns der Regisseur mit diesem Film sagen will? Ging es darum,. der Welt zu zeigen, in was für einem Dreckhaufen wir eigentlich leben oder wollte er für sein Debüt einfach ein kontroverses Thema benutzen und inhaltlich das ganze bebildern? Geschafft hat er es auf jeden Fall, keine Frage. Für mich als Fan von manchen Schockdokumentationen war DOG DICK so oder so ein Erlebnis, wobei mir zeitgleich auch bewusst ist, das es eben solche Ghettos gibt mit solchen Leuten. 

Fazit: Kein Film, den ich dringend empfehlen würde, weil solche Filme nur für ein kleines Publikum gemacht sind und ebensolch ein Publikum sich eher im cineastischen Untergrund befindet anstatt im Mainstream oder der Mitte davon. Wer nicht gerade in dieser "Heile Welt-Bubble" lebt, wird bestens Bescheid wissen, das es auf der Welt Plätze gibt, die menschenunwürdig, runtergekommen und alles andere als das sind, wo man gerne leben möchte. So kann und darf man froh sein, wenn es einem halbwegs gut geht und man noch Herr seiner Sinne ist und sein Leben soweit im Griff hat. Aus Sicht eines Filmfans mit anstößigen Inhalt gebe ich eine klare Empfehlung für DOG DICK raus!


 

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