Samstag, 1. April 2023

Mondo Cinema - Der ungeliebte kleine Bruder der Welt der Cineastik


Der Mondofilm ist ein Subgenre, das sich vom dokumentarischen Stil eines Filmes und der thematischen Ausbeutung ableitet. Obwohl die Kategorie  tatsächlich schon früher existierte, geht seine formelle Geburt auf einige italienische Produktionen zurück, die zwischen den 1950er und 1960er Jahren entstanden sind. Allenfalls handelt es sich um gewalttätige und gröbere Filme, deren Inhalt eine Vielzahl an Völkern und Kulturen in ein schlechtes Licht rückt und sie teilweise barbarisch darstellt. Es ist nicht unüblich, dass Sensationsthemen dazu benutzt werden um Tabuthemen wie Sex oder Tod zu beleuchten oder darzustellen. In früheren Zeiten war es nicht unüblich, sie als authentische Dokumentation auszugeben, um den Zuschauer zu "täuschen". Oftmals wedren solche Filme auch als ´Shockumentary´, oder meines Erachtens eher schwachsinniger: ´Mockumentary´ bezeichnet, wobei ich Mondofilme und Shockumentarys unterscheide, da es im Laufe der Jahre in Mode gekommen ist, echte Aufnahmen zu verwenden die Mord, Folter, Tode und dergleichen zeigen. 


Als Ur-Mondofilm, der den Mondo-Wahn auslöste gilt der italienische Film MONDO CANE aus dem Jahre 19632 von Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi und Paolo Cavara. Dieser Film legte in der damaligen Zeit den Grundstein zum internationalen Mondo-Kino, der bis heute noch anhält. Im Grunde ist ein Mondofilm eine Reisedokumentation, die diverse Bräuche, Rituale von Kulturen auf der ganzen Welt zeigt. Man muss dazu noch sagen, um dem ganzen ein besseres Verständnis aufbringen zu können, dass das Wort "Mondo" aus dem italienischen kommt und übersetzt "Welt" heisst. Mit scharfzüngigen Erzählungen und einem obskuren Schnitt werden fremde Kulturen des Öfteren als altväterisch und rabiat dargestellt. 


Bedauernderweise (oder auch nicht) stellt der Wahrheitsgehalt von Mondofilmen nicht oft im Vordergrund, das erste Beispiel dazu stellt der Film 1922 erschienene Film NANUK, DER ESKIMO dar, bei dem Zusammenhänge auseinander gerissen, für das Publikum ach gestellt oder komplett erfunden wurde. Beispielsweise heisst Nanuk in Wirklichkeit Allakariallak und wurde extra vom Regiesseur umgeändert, um dem Eskimo für das euro-amerikanische Publikum mehr Authenzität zu verleihen. Auch war die zu sehende Frau nicht Nanuk´s wirkliche Ehefrau, sondern lebte in wilder Ehe mit dem Regisseur. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass die Eskimos als barbarische Menschen ohne Sinn und Verstand für Technologie und Kultur dargestellt wurden. Dieses Schema werden wir in den kommenden Jahren noch öfters zu sehen bekommen. Wenn man also demnach geht, könnte man eher NANUK, DEN ESKIMO als den wahren Ur-Mondo bezeichnen anstatt MONDO CANE. 


Im Laufe der Jahre wurden dem Mondofilm immer mehr Schockwerte zugeführt, weil man die Zuschauer mit allen Mitteln und Wege schockieren wollte und einen Teil davon bei Laune halten wollte. Derartiges führte dann zu Filmen wie dem 1975 erschienen MONDO BESTIALE - DER ELTZTE SCHREI DES DSCHUNGELS, in dem es inhaltlich größtenteils um Tierquälerei und den Tod geht. Ein weiteres Beispiel ist der wohl bekannteste Mondo-Vertreter GESICHTER DES TODES, der hauptsächlich das Thema über den menschlichen Tod beleuchtet. Diese Filme sind Beispiele dafür, dass man Mondofilme mit Schockfilmen kombiniert und so das ´Genre´ des Shockumentarys entstanden ist. 


Die nun folgenden Filme ist eine Sammlung der bedeutendsten Vertreter der Kategorie des Mondofilmes. Für den Fall, dass sich unter den Lesern Leute befinden, die noch nichts mit dem Thema zu tun haben, warne ich vor, dass diese Filme nicht für jedermann geeignet sind, weil sie ziemlich explizite Szenen von Tierquälereien, Leichen, Operationen, Todesfällen, Unfällen und dergleichen zeigen. Für einen Familienabend sind Mondofilme als weniger geeignet, das nur mal so am Rande.


MONDO CANE 1962 

MONDO CANE wurde 1962 in Italien produziert und laut dem Erzähler, zeigt der Film die Welt so wie sie wirklich ist. Der wahre Hintergrund dazu ist aber, dass der Film lediglich schockieren soll. Zur damaligen Zeit war es noch leicht, die breite Masse mit derartigen Aufnahmen zu schockieren, zudem  wurde auch nicht davor zurück geschreckt eine gewisse Manipulation mit einzubauen. In einer Szene sehen wir eine Frau, die ein Ferkel stillt, das nahezu erschreckende ist, dass es so dargestellt wird, dass das Leben eines menschlichen Kindes in dieser Kultur weniger wert sein soll als das ein tierischen. Die nächste Szene erschein auch nicht viel besser, weil Schweine mit Knüppeln zu Tode geprügelt werden, um sie anschließend zu verspeisen. Ein weiterer Fall der Manipulation ist, dass erst gezeigt wird, wie in Taiwan Hunde gekocht und gegessen werden, um anschließend eine amerikanische Hundebeerdigung zu zeigen. So sollte jeder für sich selber entscheiden, was er dem ganzen Film abnimmt und was nicht. 


ALLE FRAUEN DIESER WELT 1963

Nach dem großen Erfolg von MONDO CANE ließen Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi und Paolo Cavara nicht lange auf sich warten und kehrten alsbald auf die Leinwand mit dem Film ALLE FRAUEN DIESER WELT zurück, der ein Jahr später entstanden ist. Dieses mal kommt man thematisch auf das Thema Frau zurück. Es wird ein breites Themenspektrum abgedeckt, unter anderem Schönheitsideale, strengere Traditionen im Bezug auf die Ehe, unterschiedliche Werte in der Mutterschaft, Kulturen, in denen traditionelle Geschlechterrollen umgekehrt zu sein scheinen oder Prostitution in verschiedenen Gesellschaften. Um dem Film einen nötigen Schockgehalt einfließen zu lassen, kommen auch hier wieder Szenen zustande in denen man vor Tierquälerei nicht zurück schreckt. Es scheint wohl zu einer italienischen Mondo-Tradition geworden zu sein, dass man derartige Szenen in Mondofilmen hinzufügt.


AFRICA ADDIO 1966

Ein weiterer sehr bekannter und bedeutender Vertreter des Mondofilms ist FRICA ADDIO aus dem Jahre 1966. Der Film ist eine bestialische Dokumentation über die Auswirkungen des Endes der Kolonialherrschaft in Afrika. Auch er wurde von Gualtiero Jacopetti und Franco Prosperi produziert. Der Film beginnt mit einer Erklärung, dass es sich nicht um ein moralisches Urteil über das sogenannte „neue Afrika“ handeln soll, aber Kritiken erfolgten trotzdem mit einer klaren Aussage, dass der Film sehr rassistisch sein soll und sozial unverantwortlich. Die Schwerpunkte liegen auf zwei Themen: Der Mau-Mau-Krieg in Kenia und der Völkermord an arabischen Sansibaris während der Revolution von Sansibar. Des Weiteren  zeigt der Film Plünderungen und Hinrichtungen während der Niederschlagung der Simba-Rebellion in der Demokratischen Republik Kongo. Von der Deutschen Film- und Medienbewertung erhielt der Film 1966 das Prädikat "besonders wertvoll". 

Was vielleicht auch interessant ist zu wissen, wäre, dass der Film auch ziemlich gewalttägige Proteste in Charlottenburg ausgelöst hat. Am 2. August 1965 sprengen um die 50 deutsche und afrikanische Studenten eine Vorstellung des Films im Astor-Filmtheater am Kurfürstendamm. Es kam zu zahlreichen Sachbeschädigungen, so dass weitere Aufführungen abgesagt werden mussten. Eine andere interessante Geschichte ist, dass Co-Regisseur Gualtiero Jacopetti in Italien wegen Mordes wegen seiner Beteiligung an einer grafischen Hinrichtung auf dem Bildschirm verhaftet wurde, aber letztendlich davon frei gesprochen wurde. Es handelte sich um die Szene, in der ein schwarzer Junge erschossen wurde. Der Anklagepunkt war damals Beihilfe zur dreifachen vorsätzlicher Tötung. 


MONDO BIZARRO 1966

Der Mondofilm kam 1966 auch auf der anderen Seite der Erde an: Amerika. MONDO BIZAARO war einer der ersten amerikanischen Mondofilme und machte auf Anhieb klar wessen Geistes Kind er ist. Im Vorspann kommt man in den Genuss, Hausfrauen zu beobachten, die hinter "versteckter Kamera" Büstenhalter ausprobieren, ansonsten führt uns unsere Reise um die Welt mit größtenteils fabrizierten Darstellungen eines Massagesalons in Japan, Frauen in Dessous, eine Auspeitschung der deutschen SS, einer Sklavenauktion in der Frauen an Männer in den Libanon verkauft werden oder Voodoo-Ritualen. Selbstverständlich sind nicht alle gezeigten Szenen echt, sondern teilweise gestellt. Leider fehlt von dem Mondofilm bis heute eine deutschsprachige Veröffentlichung. 


ADDIO ONKELT TOM 1971

Ob man ADDIO OKEL TOM wirklich als einen Mondofilm bezeichnen kann soll jeder für sich selber entscheiden. ich würde ihn eher als ein Mondodrama bezeichnen als Mondfilm. Auch hier sind die Verantwortlichen wieder zwei altbekannte Gesichter aus Italien: Gualtiero Jacopetti und Franco Prosperi. In einem suspekten Aufbau für ein Dokudrama fängt der Film damit an, dass die Filmemacher buchstäblich in einem Hubschrauber in die Vergangenheit reisen, damit sie Interviews führen und die Schrecken der Sklaverei aus erster Hand dokumentieren können. Inhaltlich werden dem Zuschauer brutale und erschreckende Bilder gezeigt, die von realen Berichten über die Sklaverei in Amerika inspiriert wurden. Der Film ist eine wilde Mischung aus Sleaze, Dokumentation und Drama und für manchen wahrscheinlich ein schwer zu verdauendes Endprodukt. Etwas sehr befremdlich kommt es gegen Ende des Filmes, in dem Jacopetti die Schwarzen dazu aufruft, späte Rache an ihren Peinigern zu nehmen. Man mag davon wohl halten was man will, aber manches sollte man einfach ruhen lassen.


SHOCKING ASIA 1974

Kommen wir zu einem meiner favorisierten Mondofilmen, den ich schon immer sehr mochte, weil ich die asiatische Kultur schon immer in einer dezenten Dosierung interessant fand. SHOCKING ASIA fängt in Indien an und bewegt sich mit der Zeit in Richtung Japan. Man bekommt einen tiefen Einblick in die asiatische Kultur, die für den westlichen Menschen wohl etwas skurril erscheinen mag. Nicht allzu überraschend dürften wohl die Themen sein, mit denen man hier konfrontiert wird: Extreme Piercings als Teil von Ritualen, das Essen exotischer Tiere, Schlangenbeschwörung, Transgender-Frauen, weibliches Pro-Wrestling, japanische Liebeshotels und so weiter. Was natürlich nicht fehlen darf, ist die sensationslüsterne Untermalung, die die Sexualität, Barbarei oder die bizarre Natur der gezeigten Ereignisse betont. Um auch hier eine dezente Schockwirkung zu erzielen, bekommt man Aufnahmen von einer Operation zu sehen bei dem sich jemand einer Geschlechtsumwandlung unterzieht oder das Schlachten von Tieren aufgezeigt wird. 


MONDO BESTIALE - DER LETZTE SCHREI DES DSCHUNGELS 1975

MONDO BESTIALE - DER LETZTE SCHREI DES DSCHUNGELS stellt wohl eine dunkle Wendung für den Mondofilm dar. Produziert wurde der Film von Antonio Climati und Mario Morra und stellt den ersten Teil der sogenannten Savage-Trilogie dar, zu denen noch die Filme MONDO DIAVOLO und OFF LIMITS - VERBOTEN gehören. Der thematische Schwerpunkt in diesem Mondofilm ist die Jagd und die Interaktion zwischen Mensch und Tier. Der Film wurde weltweit wegen seiner zahlreichen Tierquälereien und wegen der Aufnahme von Szenen, in denen Menschen verstümmelt und getötet werden, stark zensiert. Wie viele Mondo-Filme behaupten die Filmemacher, reale, bizarre und gewalttätige Verhaltensweisen und Bräuche zu dokumentieren, obwohl einige Szenen tatsächlich inszeniert waren. Besonders zwei Szenen, ein Löwenangriff auf einen Touristen in Namibia und die Ermordung eines Ureinwohners von einer Gruppe von Söldnern in Südamerika, haben als authentische Aufnahmen von menschlichem Tod Berühmtheit erlangt. Der Film löste zudem auch eine Rivalität zwischen dem Team von Climati und Morra und den Brüdern Alfredo und Angelo Castiglioni aus. Diese beiden Teams wurden zu den Vorläufern der zweiten Generation des Mondo-Kinos. 
MONDO BESTIALE - DER LETZTE SCHREI DES DSCHUNGELS hatte nicht nur einen starken Einfluss auf Mondofilme und Shockumentarys, sondern auch auf Mondo-Exploitation-Filme wie Cannibal Holocaust.

LET ME DIE A WOMAN 1977

LET ME DIE A WOMAN ist in Deutschland ein eher unbekannterer Mondofilm und was den Film zusätzlich interessant macht, ist die Tatsache, das hier zum ersten Mal eine Frau auf dem Regiestuhl Platz nimmt. Ihre Filmographie besteht überwiegend aus Sexploitationfilmen wie dem allseits bekannten Film TEUFLISCHE BRÜSTE oder diverse Pornoproduktionen. Der Film wird von dem Arzt Dr. Leo Wollman moderiert, der sich darauf spezialisiert hat, Menschen zu helfen, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen wollen. Man kann sich vorstellen, dass Wollman gute Absichten hinter dem Projekt hatte, aber Wishman hatte wahrscheinlich andere Pläne und wollte ein exploitatives Werk daraus machen. Grafische Darstellungen von Operationen werden hauptsächlich wegen des Schockwerts in den Film eingebaut und hochgradig sexualisierte Nachstellungen von „wahren“ Ereignissen, die von Pornostars gespielt werden, sind dazu da, um zu "unterhalten".


DAS IST AMERIKA 1977

Auch das ist wieder einer der Mondofilme, bei denen ich mir schon seit vielen Jahren wünsche, dass man den vernünftig im deutschsprachigen Raum veröffentlicht. Bisher gibt es den Film samt seinen Nachfolgern nur auf VHS. DAS IST AMERIKA ist ein Dokumentarfilm über die amerikanische Kultur im Stile eines Mondofilmes mit dem Schwerpunkt auf seltsame, moderne Praktiken. Wie viele Mondo-Filme stammt ein Großteil der manipulativen Absicht und des albernen Humors im Film aus der Gegenüberstellung von Themen wie Pornografie und Fleischindustrie, Pro-Wrestling und Schlammwrestling, christlichen Kirchen und einer satanischen Messe und so weiter. Zu den gezeigten Szenen gehören eine Frau, die sich einer „Aversionstherapie“ unterzieht, indem sie leicht geschockt wird, als sie versucht, Junk Food zu essen, ein suizidgefährdeter Mann der auf einer Brücke steht und von einem Polizist angesprochen wird und dann einfach weiter geht, es gibt viel nackte Haut zu sehen oder eine Szene, in der Jungvermählten beigebracht wird, wie man mit Waffen schießt, um sie auf ihr bevorstehendes Leben in der Stadt oder in einem Vorort Amerikas vorzubereiten. Ein durchaus teils trashiges Vergnügen würde ich mal behaupten. Mit Gewaltszenen wie man sie sonst aus Mondofilmen kennt, hält man sich hier eher zurück.


GESICHTER DES TODES 1978

GESICHTER DES TODES ist wohl der bahnbrechendste Mondofilm der jemals gedreht wurde und, auch wenn es dem ein oder anderen Leser wohl nicht gefallen wird, der beste seiner Art! Ich liebe diesen Film, weil er einfach zu schockieren wusste n der damaligen Zeit und aus heutiger Sicht definitiv ein Kultfilm ist. Er kam zu einem perfekten Zeitpunkt heraus, als Heimvideos auf VHS geradezu explodierten, und die sofortige Bekanntheit des Films führte dazu, dass viele Leute ihn suchten, um zu sehen, worum es bei dem ganzen Wirbel ging. Im Mittelpunkt des im dokumentarischen Stil gehaltenen Films steht der Pathologe Francis B. Gröss, der von Michael Carr gespielt wird. Wie sich im Nachhinein heraus stellte, wurden viele Szenen für den Film nach gestellt und gefälscht. Der Schwerpunkt bei GESICHTER DES TODES ist wie der Filmtitel schon sagt: Der Tod in all seinen Facetten. Aufgrund seines grafischen Inhalts wurde Faces of Death in vielen Ländern verboten und zensiert. Der Film wird oft als „In 46 Ländern verboten“ angepriesen, aber diese Behauptung stimmt, ist zweifelhaft. Aufgrund seines Erfolgs erschienen zu GESICHTER DES TODES weitere 3 Teile, eine Dokumentation über die Entstehung der Serie, die weitaus mehr reale Aufnahmen enthielten. 


Gesichter des Todes 5 und Gesichter des Todes 6 wurden Mitte der 90er veröffentlicht und sind Zusammenstellungen, die ausschließlich aus Highlights der ersten vier Filme bestehen, ohne neues Filmmaterial, die absichtlich in Ländern veröffentlicht wurden, in denen die Originalfilme verboten waren. Dann erfolgte der siebte Teil, der aber nur namentlich ein weiterer Ableger der Reihe ist und im Original DEATH SCENES heisst und von Church Of Satan-Gründer Anton LaVey produziert wurden. Teil 8 wurde nur in Deutschland veröffentlicht und besteht nur aus einer Sammlung von Videos die zusammen geschnitten wurden. 


Das ganze löste in den Jahren darauf einen wahrhaftigen Shockumentary-Tsunami aus, bei dem zig Nachahmer produziert wurden aus aller Herren Ländern. Insbesondere in Japan kam viel auf den Markt. Um einen kleinen Bruchteil zu benennen der erschienen ist: GESICHTER DES TODES 2000(Die übrigens mit einer deutschen Synchronisation veröffentlicht worden sind),  die FACES OF GORE-Trilogie (Zu Teil 1 & 2 gibt es auch deutschsprachige Veröffentlichungen), die DEATH FILE-Reihe, TRUE GORE 1 & 2, die BANNED IN AMERICA-Reihe, BANNED FROM TELEVISION, ARQUIVOS DA MORTE, OROZCO THE EMBALMER, die THE MANY TABOOS OF DEATH-Reihe usw. Was sich hieraus dazu für eine Welle dann entwickelte, die denke ich mal von Extreme Movie-Blogger Thomas Cinema los getreten wurde, waren sogenannte Mixtapes. Compilations die zusammengefügte Videoclips diverser Schock-Webseiten beinhalten und im Untergrund nahzu fast täglich den Markt überschwemmen. 


OF THE DEAD 1979

OF THE DEAD kann man nicht unbedingt als einen Mondofilm oder eine Shockumentary bezeichnen, weil er eher im dokumentarischen Stil aufgebaut ist. Der französisch-belgische Film zeigt sterbende Menschen, Leichen in verschiedenen Verwesungszuständen, eine Hinrichtung, Autopsien und Tierquälerei, aber tut dies auf eine fast klinische Weise ohne offensichtliche Sensationsgier. Es gibt keine Erzählung, um den Kontext zu verändern, keine cleveren Übergänge, um zusätzliche Bedeutung zu implizieren, und kein Versuch, Kameraperspektiven für einen Horrorfilm geeignet zu machen. Vielmehr ist OF THE DEAD eine Dokumentation über den Umgang verschiedener Kulturen mit Tod und Sterben.


THE KILLING OF AMERICA 1981

THE KILLING OF AMERICA handelt vom angeblichen Untergang Amerikas dank einer dramatischen Zunahme der Gewalt, auf Grund der sensationslüsternen Verwendung von gewalttätigem Filmmaterial lässt er sich daher leicht in die Sparte des Shockumentarys einrasten. Der Film verfolgt den Anstieg der amerikanischen Gewalt bis zu den Attentaten auf John F. Kennedy und Martin Luther King Jr. Was der Dokumentarfilm am Ende ist, ist eine Reihe von Profilen berüchtigter Mörder wie Charles Manson, David Berkowitz, Charles Whitman, Sirhan Sirhan und vielen mehr. 


MONDO NEW YORK 1988

Inspiriert von den originalen italienischen Mondo-Filmen folgt MONDO NEW YORK einer Frau, die durch New York City schlendert. Die Frau trifft auf eine Vielzahl bunter Menschen und Ereignisse, wobei der Schwerpunkt auf der New Yorker Underground-Kunstszene liegt. Die Auftritte zahlreicher Bands und Performance-Künstler werden in Clubs und auf den Straßen New Yorks dokumentiert, was MONDO NEW YORK zu einer interessanten Zeitkapsel für Performer der damaligen Zeit macht. Um den Film in die Kategorie ´Mondo´ einzuordnen, versucht der Dokumentarfilm auch, einen Überblick über den Kult der verschiedenen in New York lebenden Gruppen zu geben, indem er sich auf abscheuliche Taten konzentriert, darunter Menschen, bei einem Hahnenkampf, ein Voodoo-Ritual, Wetten mit einem geopferten Huhn und einer inszenierten asiatischen Sklavenauktion.


Ich hoffe ich konnte euch einen informativen Einblick in die große, kleine Welt des Mondofilms geben. Dass das nicht alle Mondos waren die überhaupt jemals her gestellt worden sind, sollte wohl jedem klar sein. Die Welt des Mondofilms ist voll mit Filmen, die den Rahmen sprengen würden, jedoch habe ich mir in meinem Leben zum Ziel gesetzt jeden Mondo ausfindig zu machen und zu sehen, den ich in die Finger kriegen kann. Alleine aus Italien gibt es eine nahezu unendlich lange Liste an Mondofilmen, die zum Teil sehr schwer aufzutreiben sind und es oftmals nur der Zufall war und ist, dass ich an diesen und jenen Mondofilm gekommen bin. Wer sich weiterhin mit dem Thema auseinander setzen will, dem rate ich, meinen Blog weiterhin zu verfolgen, weil ich noch vieles zu diesem Thema in petto habe. 





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