Mittwoch, 25. Oktober 2023

Todesmarsch nach Chiasso


Originaltitel: Todesmarsch nach Chiasso
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Juval Marlon

Inhalt:

Todesmarsch nach Chiasso vermischt Fiktion mit Realität. Es geht vor allem um den deutschen Darsteller Marco Klammer und ein fiktives "Ich". Er teilt Gedanken, Gefühle und Überzeugungen, die zeigen, wie jemand versucht, mit dem Verlust eines Seelenverwandten umzugehen.

Review:

Freundlicherweise wurde mir ein Screener zum kommenden Film TODESMARSCH NACH CHIASSO zur Verfügung gestellt, damit ich mir einen Überblick verschaffen kann, was der Schweizer Untergrund-Regisseur dieses mal auserkoren hat, auf die Menschheit los zu lassen. Ich für meinen Teil bin sehr überrascht gewesen, dass es sich dieses mal um keinen Spielfilm in diesem Sinne handelt, sondern eher um eine Dokumentation. Die inhaltliche  Idee dahinter war, dem Zuschauer Einblicke in die seelische Welt von Allrounder Marco Klammer zu bieten, aber auch sein fiktives "Ich" teil haben zu lassen. 

Gemischt wird die Doku mit Interviews mit Marco Klammer als auch der Darstellerin, Isabelle Fitzgerald, die schon längstens mehr keine Unbekannte in der Untergrund-Szene mehr ist. Den Großteil der Doku begleiten wir Marco durch seine innere Welt, in der er über sich und seiner Vergangenheit erzählt, aber auch seine Meinung zu diversen anderen Dingen wieder gibt, die ihn so beschäftigen. Man mag bei manchen seiner Meinungen wahrscheinlich nicht immer im Einklang sein oder sie gar verstehen, jedoch kann ich dem meisten perfekt nach empfinden, warum und wieso. 

Bei den Interviews mit Isabelle hat sich heraus gestellt, dass sie eine ganz andere Sichtweise zum Thema Tod hat, die ich sehr begrüßenswert finde, insbesondere zu der Thematik, was Energien betrifft. Man sollte diesbezüglich schon mit esoterischen als auch ´parawissenschaftlichen´ Thematiken bewaffnet sein, um dem ganzen folgen zu können. 

Es gibt immer wieder kurze Einspiel-Szenen, die Marco Klammer bei diversen Tätigkeiten zeigen, die sich an der Thematik von Selbstmord, Frauenschändung, Mord und dergleichen anlehnen. Insbesondere sind Frauen die Opfer von Marco, deren Leben durch seine Hand bzw. Taten zeitig enden. Passt natürlich zu den Dingen die ihm vorgeworfen werden, er sei ein Misogynist. Meine persönliche Meinung zu den Vorwürfen ist, dass seitens der Leute viel zu schnell vorverurteilt wird und gleich die wildesten Gerüchte in die Welt gesetzt werden, ohne etwas über die Hintergründe zu wissen. ich würde es eher so betiteln, das Frauen viel dazu beigetragen haben, das Marco eine gewisse Portion Misstrauen gegenüber Frauen an den Tag legt, was bei diversen Vorkommnissen kein Wunder darstellt, aber das soll und muss jeder für sich selber entscheiden. 

Sehr schön empfand ich die Idee, dass man den Film hauptsächlich der verstorbenen Schauspielerin Shivabel Coeurnoir widmet, die die Hauptakteurin in Marian Dora´s DAS VERLANGEN DER MARIA D. war, aber auch in wenigen  anderen Untergrund-Produktionen zu sehen war. So gibt es auch zwischendurch auch mal Ausschnitte, in denen sie zu sehen ist und auch reichliche Worte seitens von Marco, bei dem sich heraus kristallisiert, das zwischen den beiden eine gewisse Art von Seelenverwandtschaft bestand und er an ihrem Tod sehr zu nagen hat, was von meiner Seite aus auf vollstes Verständnis stößt. 

Fazit: Eine Dokumentation, die sehr an Werke von Untergrund-Dokumentarfilmer Rene Wiesner erinnert, dessen Arbeiten ich im übrigen genau so sehr schätze. Trotz das TODESMARSCH NACH CHIASSO kein Spielfilm ist, gibt es hier recht krasse Szenen zu sehen, die womöglich nicht jedermanns Sache sein werden, aber wer sich mit Juval´s Filmen beschäftigt, weiß auch, dass sie inhaltlich nicht für die breite Masse gedacht sind. Zum anderen gibt es viele Einblick in zwei Größen der Untergrundfilm-Szene, die durchaus sehr informativ sind und Zugänge zu den Personen erschaffen, die sie natürlich sympathisch machen, je welcher Denkweise man in seinem Leben nach geht. 

Beziehen kann man die DVD bei uncuttv.at, die in einem Schuber mit einem Artwork von dem Künstler Martin Trafford veröffentlicht wird und auf 500 Stück limitiert sein wird. Also lieber zu früh zugreifen anstatt im Nachhinein zu rumheulen. Es lohnt sich definitiv, insbesondere wenn man einen guten Bezug zum deutschen Untergrund hat. Veröffentlichungstermin ist der 31.Oktober 2023

Todesmarsch nach Chiasso Bestell-Link:





 

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