Dienstag, 30. Januar 2024

Torture Fetish


Originaltitel: Torture Fetish
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Juval Marlon

Inhalt:

Zwei geisteskranke Jugendliche spähen ein potenzielles Opfer aus. Auch das erscheinen ihres Freundes bringt die Psychopathen nicht von ihrem Plan ab. Was für die Opfer folgen wird, ist ein Inferno aus Folter, Schmerzen und Reuelosigkeit.

Review:

Vom Schweizer Juval Marlon hat man die letzten Jahre inzwischen ein paar Filme gesehen und ich habe fest gestellt, das die technische Umsetzung von Film zu Film immer besser wurde. Sowohl als auch inhaltlich habe ich bisher auch nichts zu bemängeln gehabt, so freute ich mich, endlich in den Genuß von TORTURE FETISH zu kommen, der die letzten Jahre ein paar wenige Male veröffentlicht wurde. Die erste Veröffentlichung war 2015 seitens des inzwischen geschlossenen VHS-Labels Rotten Cat Media, 2016 erschien  der Film dann via Caps Collective Entertainment bevor es 2017 mit einer Veröffentlichung von Underground Gorellectors Films endete. Seitdem war auch Schluss mit Veröffentlichungen, aber nicht mit Juvals filmischen Attacken auf den Untergrund. 

Gewiss muss man Bedenken, das Juvals Filme misantrophischer Natur sind, anders lassen sie sich nicht bezeichnen. Gut oder schlecht? Keineswegs, um es mit meinen Worten auszudrücken: Todesgeil. Exakt auf diesem Weg bewegt sich auch TORTURE FETISH. Knapp 9 Minuten lang und einer der ersten Filme von Juval bekommen wir ein Mädchen zu sehen, was sich mit ihrem freund trifft und beide zwei irren Killern zum Opfer fallen, die Freude daran haben ihre Opfer zu quälen. Da kommt mal schnell das Messer zum Einsatz um das Mädchen zu töten, um ihr anschließend, wie es aussah, noch die Zähne zu ziehen. Das womöglich kranke daran ist, das sich die Täter dafür selber feiern. Verleiht dem Film natürlich den psychologischen Horror, da es solche Leute in der realen Welt wirklich gibt. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Klar, von einem Erstversuch wird man kein Highlight erwarten brauchen, wobei mir der Kurzfilm nicht unangenehm aufgefallen ist, sondern schon seinen Hirnfick beinhaltet, wenn man derartige Filme nicht gewohnt ist. Die Spezialeffekte sind noch recht gediegen gehalten worden, vermutlich um erst mal auszutesten, aber wie gesagt, geht der wahre Horror wohl erst im Kopf los bei dem Gedanken, das so etwas einem wirklich passieren könnte, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist. 

Zömbel 2 - The Book of Wurzelfurz


Originaltitel: Zömbel 2 - The Book of Wurzelfurz
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Al Spicher

Inhalt:

Drei Hobby-Einbrecher stehlen das „Buch des Wurzelfurz“, das Tote wieder zum Leben erwecken soll. Als einer von ihnen bei einem Feuergefecht mit der Polizei getötet wird, nutzen die anderen beiden das Buch, um ihn von den Toten zurückzuholen. Ihr Plan funktioniert, aber der wiederbelebte Freund verwandelt sich in ein tollwütiges Monster, das nach Menschenfleisch hungert. Bald bricht die Hölle los und im „Brunstelwald“ wimmelt es wieder von Untoten.

Review:

Ich kann mir nicht vorstellen, das der Erfolg von ZÖMBEL so groß war, das er einen zweiten Teil gerechtfertigt hätte. Vorstellbarer ist es aber, das die Tollmais-Crew so viel Spaß am ersten Teil hatte, das man sich drauf und dran gemacht hat, zwei Jahre später einen weiteren teil fertig zu stellen, was auch umgesetzt wurde. Die Geschichte dreht sich um den Dämon Wurzelfurz, der eine Anleitung geschrieben hat, mit der man Zombies erwecken kann. Erschienen ist die Anleitung als Buch, nach Art des Necronomicons aus Tanz der Teufel. In der Gegenwart wird dieses Buch von drei freunden geklaut und nach einer Schießerei mit der Polizei gleich mal ausprobiert, was natürlich fatale Folgen hat. 

Auch hier war der ursprungsplan so gedacht, das der Film nur für den engeren Freundeskreis bestimmt war, ab er es trotzdem eine Kopie in die Öffentlichkeit geschafft hat. Glücklicherweise! Denn sonst käme man niemals in den Genuß, dieses kurzweiligen Filmes, der mir sogar besser als der erste Teil gefallen hat. Viele Veränderungen gab es im Gegensatz zu ZÖMBEL nicht: Es speilt sich der größte Teil wieder im Wald ab, zwischendurch gibt es Szenen, in denen zwei Zombiejägerinnen in ihrem Büro zu sehen sind und reihenweise splattrige Szenen, mit handgemachten Effekten natürlich. Im Gegensatz zu manchen Amateursplatterfilmen sind die Effekte hier auch wieder richtig gut geworden und versprechen dem Fan ein ordentliches Splatterfest mit reichlich Spaß, Metal (Heavy Metal, Death Metal, Trash Metal) und blutigem Gekröse. 

Ein weiteres Plus ist der oftmals schwarze Humor, der manchmal in politische Unkorrektheit über geht im Bezug auf den heutigen Woke-Wahnsinn, der zur Zeit stattfindet. Wer den Film noch nicht kennt, sollte dringend die Augen danach offen halten. Ich denke auch, das selbst Leute ihren Spaß an dem Treiben haben, die weniger mit dem Amateursektor zu haben, aber auf komödiale Unterhaltung stehen. 



 

Zömbel


Originaltitel: Zömbel
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Al Spicher

Inhalt:

Ein mehr als verwirrter Wissenschaftler namens Psoicheldoc hat ein Serum entwickelt, mit dessen Hilfe er totes Gewebe wieder reanimieren kann. Es dauert nicht lange, bis der gesamte Brunstelwald mit Zombies bevölkert ist...Ob es einer kleinen Gruppe von Wagemutigen gelingt, sie zu vernichten? 

Review:

Zur Geschichte: Ein verrückter Wissenschaftler entwickelt ein Serum, was Tote wieder zum Leben erweckt. Seine Intention dahinter ist, mit diesem Serum eine Zombiearmee zu gründen und damit die Weltherrschaft an sich zu reißen. Wagemutig stellt sich ihm eine Bande Metalheads entgegen und leistet erbitterten Widerstand. Das Brunstelwald-Massaker nimmt fortan seinen lauf. 

Anfang der 2000er wurde ZÖMBEL von einer Schweizer Gruppe jungen Leuten die sich musikalisch in der Metal-Szene tummeln, produziert und gedreht. Wenn man sich mit dem deutschsprachigen Amateursplatter-Genre befasst, wird einem der Film wohl ein Begriff sein. Gemacht wurde er nur für die Beteiligten, fand aber dennoch seinen Weg in die Aussenwelt, was dazu führte, das eine Menge Bootlegs davon kursieren und immer mal wieder veröffentlicht wird. Große Probleme scheint das ganze wohl nicht zu machen, denn immer mal wieder tauchen Releases des Filmes auf. Das Produktionsteam, das hinter dem Projekt stand, nannte sich Tollmais Entertainment und ob es sie noch gibt, ist mir unbekannt, zumindest ist mir bekannt, das der Regisseur Al Spicher heutzutage Musiker in einer Band ist. 

Inhaltlich ist der Film das, was einem Fan von Amateursplatter das Herz höher schlagen lässt: Viele Splattereffekte, irrwitzige Dialoge, eine hanebüchene Story und viel Spaß. Es beginnt schon zu Beginn des Filmes, das ein Zombie eine kurze Erklärung zu einem Serum abgibt, was Tote wieder lebendig macht und dann geht es auch schon los. Der Großteil spielt sich im Wald ab und erinnert an Untergrund-Kracher wie VIOLENT SHIT, BLUTNACHT 1 & 2 oder die DER HENKER-Filme. Unterlegt wird der Film mit Heavy Metal-Musik ala Iron Maiden. Nicht wirklich mein Geschmack was Metal betrifft, passt aber bestens zum Film, keine Frage. 

Wem empfiehlt man den Film? Die Frage beantwortet sich im Verlauf der Review wahrscheinlich von selber. Man muss nicht unbedingt auf Splatter stehen, aber zumindest mit Amateur was anfangen können, denn der Comedy-Inhalt ist hier sehr hoch und macht auch wirklich Bock sich den Film dann rein zu ziehen. Ein Partyfilm ohnegleichen, der durchaus zu gefallen weiß und mit gut gemachten, wenn auch billigen Spezialeffekten aufwartet. Aber hey, scheiß drauf, Amateursplatterfans werden hier trotzdem ihre Freude dran haben. 


 

Montag, 29. Januar 2024

Three Extremes: A Sick Triple (DVD-Vorstellung)

Fast fehlen mir die Worte, drei Releases bekommen zu haben, die sich optisch von allen Filmen in meiner Sammlung unterscheiden. Das UK-Underground-Label hat so einige Untergrundfilme veröffentlicht, die dem Mainstream-Publikum unbekannt ist und es besser auch bleiben sollte, um einem spätere geistige Verwirrungen zu ersparen. Besonders angenehm sind die Designs der Cover, die abstrakt-psychedelisch als auch surreal-alptraumhaft zu bezeichnen, aber auch ein wahrer Hingucker sind. 

Bei den drei Filmen dreht es sich um japanische Untergrund-Schocker von Tamakichi Anaru, bei denen auch stellenweise die Yakuza ihre Finger im Siel hatte, wie es Gerüchte besagen. Was und ob da wirklich was dran ist, wissen wohl nur die Beteiligten, ich lasse mich gerne eines besseren belehren, wenn mir Quellmaterial vorliegt. Was kein Gerücht ist, das sich die Darstellerin aus Niku Daruma (Tumbling Doll of Flesh), Kanako Ooba, einen Tag vor der Veröffentlichung des Filmes selber umgebracht hat und sich vor den Zug geschmissen hat. Die Gründe hierfür sind unklar, werden jedoch in der Dokumentation "Osorezan 〜 kōrei fakku" versucht irgendwie zu klären. 

Weitere Geschichten ranken sich um den Regisseur der Filme, bei dem es auch heisst, das er mit der Yakuza in Kontakt gestanden hat, bevor er um die 2000er spurlos verschwunden ist. Auch halten sich Gerüchte über seinen Tod hartnäckig. Unter´m Strich kann man sich durchaus was dabei denken. Yakuza? Spurlos verschwunden? Eventuell tot? Wer weiß, möglich ist alles. 

NIKU DARUMA:

NIKU DARUMA ist vermutlich der härteste Film der drei vorliegenden Filmen! Ein extremer Sicko aus dem Jahre 1998 bestehend aus BDSM, Vergewaltigung, exzessiver Verstümmelung, Folter, Nekrophilie...Kurzum: Niku Darum gilt weithin als einer der beleidigendsten und widerlichsten Filme, die je produziert wurden. 


SUICIDE DOLLS: 

Eine Frau erschießt sich. Eine Frau erhängt sich. Eine Frau begeht Harakiri. Waren sie die Opfer von „Suicide Dolls“ oder waren sie selbst die Puppen? Noch Fragen?


WOMEN´S FLESH: MY RED GUTS:

Auch bekannt als HUNGRY MOUTH handelt der Film von jeweils zwei Frauen, die sich selber verstümmeln und ihren Spaß daran haben. Eine der zwei Frauen findet zudem auch Gefallen an ihren Gedärmen und fängt an sie zu verspeisen. 


Fuck ey, wieso schaut man sich Filme mit so einem extremen Content? Die Frage ist: Warum nicht? Als Sicko-Fan darf gerne mal etwas härter zur Sache gehen, besonders wenn es sich um Fabrikate handelt, die eher selten sind und manchen Leuten unbekannt. Umso schöner ist es, wenn sich Leute solchen Filmen annehmen und ihnen schöne Veröffentlichungen bieten. Man muss es nicht mögen, aber jeder, der selber auf so abgefuckte Filme steht, wird wohl selber wissen, warum man sich solche Prachtstücke in die Sammlung stellt. ;)



Sonntag, 28. Januar 2024

Godzilla vs. Mechagodzilla II


Originaltitel: Gojira vs Mekagojira
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Takao Okawara

Inhalt:

Aus Trümmern künstlich hergestellt und aufgebaut, stellt Mechagodzilla die ultimative Waffe gegen Godzilla dar. Das hochtechnisierte, atombetriebene und diamantengepanzerte Monster wird von den Menschen als neue ultimative Waffe gegen Godzilla eingesetzt. Gleichzeitig wird auf einer gesperrten Insel, durch atomare Strahlung verseucht, von einem Forscherteam ein riesiges Ei entdeckt und für Forschungszwecke mitgenommen. Doch als aus dem Ei Baby-Godzilla schlüpft, machen sich Rodan und Godzilla auf den Weg, um ihren Schützling aus der Hand der Menschen zu befreien. Doch das soll verhindert werden, denn Baby-Godzilla ist bereits ein beliebtes Forschungsobjekt und wird von dem übermächtigen Mechagodzilla verteidigt. Ein gigantischer Kampf bricht los.

Review:

Die Schlagworte für den 20. Godzillafilm lauteten: „Mit dieser Schlacht wird alles enden.“ und „ Die Geburt eines Königs am Ende des Jahrhunderts. Alle haben auf diese Schlacht gewartet.“ Aus diesem Film geht die Anti-Godzilla-Einheit G-FORCE vor, die dazu erschaffen wurde, um Japan von Godzilla zu schützen. Hauptwaffe der Verteidigungseinheit stellt Mechagodzilla dar, eine metallene Konstruktion mit allerhand Waffen installiert. Der Regisseur für Spezialeffekte, Koichi Kawakita, erklärte, dass die G-Force-Einstellung die Einführung von Superwaffen ermöglichte, die den Toho-Spezialeffekten der Showa-Ära ähnelten. Zu Beginn erscheinen die Überreste des Mecha-Königs Ghidorah, der in GODZILLA VS. KING GHIDORAH von Godzilla besiegt wurde, was die Kontinuität der Geschichte unterstreicht.

Andererseits wird Godzilla, obwohl es den Kampf zwischen der Menschheit und Godzilla darstellt, nicht als Bösewicht behandelt, sondern als Symbol der Natur. Godzilla ist in diesem Werk das erste in der Heisei-Reihe, das mit klaren emotionalen Ausdrücken dargestellt wird, wie zum Beispiel, dass er verletzt wird, um seine Freunde zu beschützen, und durch seine Beziehung zu Baby Godzilla, seinem einzigen Verwandten, wird er als Bösewicht dargestellt, aber Am Ende ist er zu einer Präsenz geworden, in die sich das Publikum hineinversetzen kann. Das Design von Baby, stammt von Shinji Nishikawa, weil Produzent Shogo Tomiyama keinen Minilla wollte, sondern eher was, was Godzilla ähnelt. 

Es ist nicht unüblich in der Heisei-Staffel, das ein alter Feind Godzillas zurück gebracht, um es aussehen zu lassen, als wäre es das erste Zusammentreffen. Hier entschied man sich für Mechagodzilla, dem Titan aus Eisen, das Roboter-Gegenstück Godzillas. Zu dem ganzen gesellt sich noch Rodan, der Flugsaurier, der ebenso darauf bedacht ist, Baby-Godzilla zu schützen, wie Godzilla selber. 

Sehr eindrucksvoll sind die Schlachten der Monster. Selten hat man es so krachen lassen wie hier und das kommt auch beim Zuschauer sehr gut an. Man ist quasi ständig von Monstern umgeben, aber noch mehr von den ganzen epischen Schlachten, bei denen kein Stein auf dem anderen stehen bleibt. Mechagodzilla sieht viel schlanker aus als zuvor und verfügt über ein beeindruckendes Waffenarsenal: den Mega Buster, die Plasmagranate, den Schockanker und den G-Crusher. Allerdings schwächt die Tatsache, dass er Menschen darin hat, die Vorstellung, dass er tatsächlich ein Monster ist, ab. Rodan sieht entäuschenderweise wie ein normaler Pteranodon aus und verursacht keinen großen Schaden mehr durch Schwingen seiner Flügel, obwohl er immer noch in der Lage ist, Dinge zu zerstören, indem er einfach darüber fliegt.

Fazit: Eine der brachialeren Filme in der Heisei-Staffel, die eine Menge Action mit eingebaut hat und zu unterhalten weiß. Auch Rodan bekommt hier ein besseres Design zur Verfügung gestellt als 1956. Wer also kein großes Interesse an philosophischen, wissenschaftlichen, politischen oder okkulten Themen hat, darf sich, wenn noch nicht gesehen, auf den Film freuen. Action- und Monsterfreunde bekommen hier die volle Ladung Godzilla, das einem nicht langweilig wird. Besonders hervor heben möchte ich das Aussehen von Godzillas Nachwuchs, bei dem man sich von einer kinderfreundlichen Version entfernt hat und man hätte bei behalten sollen in der Millenium-Staffel. 





 

Samstag, 27. Januar 2024

Godzilla - Kampf der Saurier-Mutanten


Originaltitel: Gojira vs Mosura
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Takao Okawara

Inhalt: 

Durch den Einschlag eines Kometen im Pazifischen Ozean erwacht Godzilla von neuem. Gleichzeitig entdeckt eine wissenschaftliche Expedition auf einer Insel Mothras Ei. Das Ei wird nach Japan geschafft, aber auf dem Weg dorthin von Godzilla angegriffen. Doch auch Mothras böser Zwilling Battra erwacht und macht sich auf den Weg nach Japan. Es beginnt eine gigantische Schlacht zwischen den drei Monstern, während das Militär verzweifelt versucht, die Mutationen vom Festland zu vertreiben, um Tokio vor einer neuen Katastrophe zu schützen. 

Review:

„Eine große, bunte Schlacht" lautete das Schlagwort bei der Veröffentlichung des 19. Godzillafilms bei erscheinen am 12. Dezember 1992 in Japan. Nach 26 Jahren war es wieder soweit: Mothra kehrt zurück und versucht die Menschheit vor Godzilla zu retten. Als Maß für das Familienpublikum drehte sich das menschliche Drama um die Geschichte der Wiederherstellung der ehelichen Beziehung zwischen Takuya und Masako, was vom Publikum wohlwollend aufgenommen wurde. Ein weiteres Kernthema war die Zerstörung der Natur, Zivilisationen vor der Geburt der Menschheit und durch den Willen der Erde geschaffene Monster. In puncto Monster gibt es hier ein Debüt-Auftritt von Battra, was die dunkle Seite von Mothra darstellt und anfänglich auch eins von Mothras Gegnern parallel zu Godzilla ist. 

In der Geschichte wird ein Mothra-Ei gefunden, was nach Tokio transportiert werden soll. Den Transport könnte man als eine glatte Hommage an King Kong durch gehen lassen, Während des Transports taucht Godzilla auf und liefert sich ein Match mit der Mothra-Larve, bis andernorts und bei den beiden Monster eine Battra-Larve auftaucht und sich dem Kampf anschließt. Im weiteren Verlauf schlüpfen die beiden Larven und versuchen sich erst gegenseitig zu bekämpfen, bis Godzilla ein marschiert und die beiden Kaiju-Motten Godzilla den Endkampf ansagen. 

Neue alte Wesen sind die Cosmos, kleine Wesen aus einer längst vergangenen Zeit von vor 12000 Jahren. Die Ureinwohner der Erde, verehren Mothra als Schutzgottheit und haben eine fortschrittliche Zivilisation ohne Diskriminierung und Konflikte aufgebaut. Als jedoch einige Wissenschaftler ein Wetterkontrollgerät entwickelten und versuchten, das Wetter zu manipulieren, wurde das Leben auf der Erde wütend, weil es spürte, dass es in Gefahr war, und erschuf Battra, um den Kosmos anzugreifen. Mothra kämpfte gegen Battra, um Cosmos zu schützen, und versenkte es im eisigen Meer im Norden, aber Battra zerstörte das Wetterkontrollgerät und es kam zu einer riesigen Überschwemmung, sodass nur Mothra und einige der Cosmos zurückblieben, die auf einem hohen Berg Zuflucht suchten. Sie entkamen und Ihr Kontinent wurde zerstört.

Ursprünglich war seitens der Macher geplant, Mothra gegen Bagan antreten zu lassen, bis man sich entschied das ein Godzilla vs. Mothra-Film doch die bessere Entscheidung ist. Parallel dazu war auch der Plan, einen Godzilla vs. Gigamoth-Film zu drehen, was auch nie dazu kam, weil die Merchandising-Rechte zwischen Toho und RKO Pictures unklar waren. Ein alternativer Plan wäre gewesen, eine Fortsetzung mit King Ghidorah zu drehen, was auch nicht zustande kam, weil es sonst eine Art Reihe mit Ghidorah geworden wäre, was man nicht wollte. So beschloss man sich, Mothra und Battra in den Film zu holen. 

Technisch gesehen ist der Film ein wahrahftiger Special Effects-Leckerbissen! Die Strahlen die Mothra und Battra gegen Godzilla abfeuern, Godzillas radioaktiver Kotzstrahl und die Monster an sich und ihre lang andauernden Kämpfe machen den Film zu einem phantastischen Kaiju-Highlight. Nicht zu vergessen die sozialkritische Botschaft, die Umwelt sauber zu halten. Wird zwar nie bei den Leuten ankommen, aber ein weiterer (erfolgloser) Versuch war es dennoch wert. 


 

Godzilla - Duell der Megasaurier


Originaltitel: Gojira tai Kingu Ghidora
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Kazuki Omori

Inhalt:

In der Gegenwart landet ein UFO in Japan. Heraus steigen Menschen aus der Zukunft, die die Japaner warnen, dass die Welt in der Zukunft von Godzilla zerstört wird. Um das zu verhindern, soll in der Vergangenheit das Reptil, das durch die Atomtests zu Godzilla mutiert, außer Reichweite geschafft werden. Doch der Schein trügt, denn die Menschen aus der Zukunft setzen stattdessen drei kleine Drachen aus, die dann zu dem gefürchteten dreiköpfigen King Ghidorah werden. Es beginnt ein Kampf quer durch Raum und Zeit, um die Monster aufzuhalten und das Gleichgewicht der Mächte wiederherzustellen.

Review:

Die Promosätze des 18. Werkes aus der Godzilla-Serie und den zweiten Film der Heisei-Staffel lauteten „Die größte Schlacht am Ende des Jahrhunderts hat begonnen.“ und „Ich werde nie gegen dich allein verlieren!“. Zwar nichts besonderes, wenn man im Jahre 2024 auf die Reihe zurückblickt, denn Godzilla hatte es anschließend mit größeren Schlachten zu tun als nur gegen King Ghidorah allein, aber das konnte man damals wahrscheinlich noch nicht wissen und man wollte auch den Film vermarkten. Das Licht der Welt erblickte er am 14. Dezember 1991 und war ein Gedenkfilm zum 60. Jahrestag von Toho. Man muss schon sagen, die Godzillafilme stecken immer wieder voller Überraschungen. Liest man sich den Plot des Filmes durch, bekommt man umgehend das Gefühl, das hier altes Gulasch neu aufgewärmt wird. UFOs und Aliens, die Japan an den Kragen wollen und wie immer am Start: Ein Monster, was schon bekannt war und unser Freund Godzilla eben. 

Doch hier denkt man falsch, wenn man meint, das es sich nur um einen Aufguss einer alten Geschichte drehen würde. Tatsächlich ist die Geschichte neu und man wird in die zeit zurück versetzt als Godzilla noch ein Dinosaurier war, quasi bekommt man hier zum ersten mal im Verlauf den Ur-Godzilla zu sehen, Godzillasaurus. Regisseur und Drehbuchautor Kazuki Omori war demnach nicht umsonst stolz auf seine neueste filmische Schöpfung, den er als Höhepunkt von Tohos Spezialeffektfilmen, darunter Monster, Science-Fiction und Kriegsgeschichten, sah. Seit 1972 sind 19 Jahre vergangen und exakt vor dieser Anzahl an Jahren kam es das letzte mal zum Kampf zwischen Godzilla und dem dreiköpfigen Drachen. Hier kam es zur ersten Einzelkonfrontation in der Serie. Durch die Verwendung beliebter Monster aus der Vergangenheit soll eine Fangemeinde von zwei Generationen entstanden sein, mit Eltern, die in ihrer Kindheit die Showa-Serie gesehen haben und die Serie mit ihren Kindern genießen.

Hervorstechend ist, das es sich hier um den ersten Toho-Film handelt, der das Thema Zeitreisen als Schlüsselgeschichte in einem Film verwendet. Zwar kam es zu Kritiken, weil ein Zeitparadoxon aufzuweisen war, jedoch wollte Omori die Kraft des Films zu nutzen, um den Menschen beim Anschauen kein Unbehagen zu bereiten. Neu ist hier die Entstehung von King Ghidorah: Dieses mal ist es kein ausserirdischer Drache, der von Ausserirdischen geschickt wird, um beistand zu leisten, sondern Ghidorah entstand hier durch drei kleine Mini-Ghidorahs die auf der Insel, auf der Godzilla entstand, ausgesetzt wurde. Godzilla selber wird weg teleportiert und durch die radioaktive Strahlung verschmelzen die drei Mini-Ghidorahs zu King Ghidorah. Man muss bedenken, das es sich um das Jahr 1944 handelt, in dem die Mini-Ghidorahs auf der Insel ausgesetzt wurden. Das Wasserstoff-Bombardement findet also erst noch statt. 

Trotz seines großen Erfolgs des Filmes, ließen auch Kontroversen nicht lange auf sich warten, weil in den USA gemunkelt wurde, das es sich um eine antiamerikanische Hetze handeln würde, weil Godzillasaurus die amerikanischen Soldaten im Film weg gefegt hat. Zudem wurde kritisiert, das die feindlichen Futuristen westlich-aussehende Menschen sind, wobei eine davon japanischer Abstammung war, aber eher für die Japaner war im Gegensatz zum Rest. Meine Meinung zu dem ganzen wäre, das es durchaus verständlich ist, wenn dem wirklich so wäre. Politische Spannungen werden gerne mal in einem Film verarbeitet, warum auch nicht? Omoris Worte diesbezüglich waren aber, das der Film nicht dafür gedacht war oder ist, um eine antiamerikanische Stimmung zu verbreiten. 

Fazit: Sehr tolle Geschichte und ausnahmslos inhaltlich wirklich mal was neues, mit dem man bei Erstsichtung damals wahrscheinlich nicht gerechnet hätte, auf was für Ideen man in den Toho Studios kommt. Sehr bemerkenswert ist, das die Monsterszenen hier deutliche länger gehen als wie man es sonst kennt und das finde ich natürlich sehr begrüßenswert. Die Idee das es eine weibliche Heldin gibt war auch nicht verkehrt, sonst hätte das feminine Volk vermutlich nicht lange auf sich warten lassen, zu kritisieren. 




 

Freitag, 26. Januar 2024

Godzilla - Der Urgigant


Originaltitel: Gojira tai Biorante
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Kazuki Omori

Inhalt:

Als Wissenschaftler geheime Gen-Experimente an einer resistenten Pflanze fortsetzen, kommt es zu einem Zwischenfall. Die unkontrollierte Mutation aus resistenten Pflanzenzellen und Godzilla-Genen entwickelt sich zu einer gefährlichen Bedrohung, einem ganz neuen Monster: Biollante. Gleichzeitig befreien Terroristen Godzilla aus dem Vulkan. Die Spezialeinheit "G-Force" hat nun alle Hände voll zu tun, die Riesenechse an der erneuten Zerstörungsorgie zu hindern und setzt dafür die Superwaffe "Super-X2" ein. Doch Godzilla kommt den Menschen zu Hilfe und stellt sich den Kampf gegen die mutierende Riesenpflanze. Aber Biollante entpuppt sich als tödliche Gefahr für das Monster.

Review: 

Die Schlagworte des neuesten und sechszehnten Godzilla-Filmes GODZILLA VS. BIOLLANTE lauteten "Super Godzilla, geboren aus Godzilla-Zellen!", und „Wer gewinnt, wird zum größten Feind der Menschheit.“ So durfte man bis zur Sichtung des knapp zweistündigen Monsterspektakels gespannt bleiben, wer wohl der absolute Feind der Menschheit bleiben wird, stellte dieser Teil nach der Rückkehr des Monsters den Startschuss der Versus-Reihe dar, bei der Godzilla Film für Film einen neuen Gegner zur Verfügung gestellt bekam. Es handelt sich um eine direkte Fortsetzung des Vorgängerwerks GODZILLA 1984, die den Ursprung der Heise-Staffel von Godzilla markiert. Zusätzlich zu einem offenen Aufruf zur Einreichung origineller Ideen für dieses Werk wird Koichi Kawakita Akiyoshi Nakano ersetzen, der für das vorherige Werk verantwortlich war, ebenso wie der Sonderregisseur Kazuki Omori, der an DISCIPLES OF HIPPOCRATES und anderen mitgearbeitet hat.

Einen weiteren Startschuss wird mit diesem Film auch die Hellseherin Miki Saegusa haben, die wir in weiteren Filmen der Heisei-Staffel sehen werden und mit ihren psychisch-paranormalen Fähigkeiten anwesend sein wird. Neu ist, das Godzilla als "besondere Katastrophe und Gefahr" für das japanische Volk eingestuft wird und mittels vier Alarmstufen Alarmbereitschaft ausgelöst wird. Man entfernt sich von dem kinderfreundlichen Inhalt wie es noch bei der Showa-Staffel der Fall war und liegt den Schwerpunkt auf auf "Godzilla gegen die Selbstverteidigungskräfte".

Zur Geschichte: Nach einem Überfall ausländischer Agenten, kommt die Tochter des Gentechnikers Shiragami ums Leben. So entwickelt er aus Zellen Godzillas und seiner Lieblingsrose den Superklon Biollante. Godzilla, erweckt, durch die mittels Bomben hervorgerufenen Eruptionen des Vulkans, in dem er hätte sterben sollen, erscheint auf der Bildfläche und lässt nicht lange bitte, quer durch Osaka zu marschieren und das übliche Unheil anzurichten. Jegliche Waffen sind gegen die Riesenechse machtlos und die letzte Hoffnung liegt auf Biollante. 

Dieser Teil gehört schon seit meiner Kindheit zu meinen Lieblingsteilen, weil mich das Design von Biollante schon seit eh und je fasziniert hat und mich stark an das Monster aus dem 1986 erschienen japanischen Splatterkurzfilm von GUZOO: THE THING FORSAKEN BY GOD von Kazuo 'Gaira' Komizu erinnert. Da stellt sich mir die Frage, ob man sich das Design von Biollante von dort abgeschaut hat? Möglich wäre es, denn die Ähnlichkeit ist verblüffend. Interessant fand ich die Namensgebung von Biollante, die angeblich für die Pflanzengeister der nordischen Mythologie stehen soll, was natürlich nicht stimmt. Es dauerte lange, bis man sich einig war wie Biollante aussehen soll und bei genauerer Betrachtung erkennt man eine kleine Hommage an den Film LITTLE SHOP OF HORRORS, der sich abzeichnet als Biollante ihr Maul aufreisst. Ursprünglich war geplant, Biollantes letzte Momente in einer Animation darzustellen, in der sie im Himmel verschwindet, nachdem sie Godzilla verschluckt hat. Der Anime und die Live-Action passten jedoch nicht gut zusammen und der Film wurde gestrichen. Zu finden ist die Szene auf der japanischen DVD im Bonusmaterial. 

Zu der Hintergrundidee des Filmes gehört, das Produzent Tanaka glaubt, dass Gentechnik und Wissenschaft eine Bedrohung für die Menschheit darstellen werden, genau wie die Atombombe und die Atomwaffen, und er wollte das Werk unterhaltsamer gestalten, indem er zeitgenössische Elemente einbezog, wie das nukleare Element im ersten Werk. Laut Omori forderte Tanaka, dass der Film als Actionfilm genossen werden sollte. Andererseits mochte Omori politische Fiktion und dachte auch darüber nach, was passieren würde, wenn seine Generation Soldaten werden würde, also stellte er sich Godzilla als einen Kriegsfilm der Neuzeit mit politischen und militärischen Elementen vor. 

Das einzigste was ich etwas vermisst habe, war eine Erklärung wie Godzilla den Fall in den Vulkan überleben konnte, nachdem er bei seiner Rückkehr hätte sterben sollen, in dem er in einen Vulkan abstürzt und vermeintlich in der Lava stirbt. Aber sich bei einem Godzillafilm solche Fragen zu stellen ist fast schon unnötig, da in der 1984er-Version eh schon klar gestellt wurde, das Godzilla unsterblich ist und sich diese Aussage nach all den Jahren auch bewahrheitet hat. Mit diesem Teil haben die Macher einen unterhaltsamen Film erschaffen mit einem der kreativsten Monster überhaupt und bildeten einen starken Auftakt zu einer neuen Staffel mit einem der größten Stars der Filmgeschichte: Godzilla!