Montag, 28. August 2023

Mondo Cane

Originaltitel: Mondo Cane
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1962
Regie: Gualtiero Jacopetti
Paolo Cavara
Franco Prosperi

Inhalt:

2 Jahre war Jacopetti mit seinem Team um den Globus unterwegs - von Neuguinea bis zu den USA - und hat gefilmt, was nie zuvor zu sehen war: Menschliches... allzu Menschlichliches... Unmenschliches...!Selten hat ein Film bei seinem Erscheinen mehr Aufsehen erregt und so viele Nachahmer auf den Plan gerufen. Dennoch ist MONDO CANE einzigartig geblieben und hat seine Schöpfer Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi und Antonio Climati weltbekannt gemacht.

Review:

Für diese Woche abe ich mir vorgenommen, die komplete MONDO CANE-Serie auseinander zu nehmen, nachdem ich nun im Besitz aller 5 Teile in den großen Hartboxen bin, was schon ein lange gehegter Traum war. Man mag darüber denken, was man will, aber ein kleiner Verpackungsfetischismus ist auf jeden Fall dabei, wenn es um das Sammeln von Filmen geht, jedoch geht er nur so weit, dass es manche Filme trifft, allgemein reicht mir zwischendurch auch mal eine stinknormale Amaray, aber bei manchen Filmen darf´s gerne mehr sein und eine Hartbox ist und bleibt eine favorisierte Verpackung bei mir. 

“All the scenes you will see in this film are true and are taken only from life. If often they are shocking, it is only because there are many shocking things in this world.”

Der Anfangssatz sagt schon alles über den Film und beschreibt so manches, was man zu sehen bekommt. MONDO CANE gilt als einer der wegweisenden Mondofilme, der im Jahre 1962 in veröffentlicht wurde, gilt sogar als der erste richtige Mondofilm schlechthin, jedoch ist der wirklich erste echte Mondofilm EUROPA DI NOTTE von Alessandro Blasetti aus dem Jahre 1959. Aber darüber kann man jetzt streiten, denn für wieder andere wäre HÄXAN der erste Mondofilm, jedoch will ich mir darüber kein Urteil bilden oder bestimmen was nun als ein Mondo bezeichnet werden kann oder nicht. Was sich nicht abstreiten lässt, und darüber ist man sich einig, ist, das MONDO CANE einer der besten Filme in diesem Genre ist.

Das ursprüngliche Konzept eines Mondofilms besteht darin, das er den Zuschauer schockieren soll und oftmals schaffen es solche Filme auch, beispielsweise hier gibt es genug zu sehen, wo man sich nur den Kopf schütteln kann, am ehesten bei den zur Schau-Stellungen, wie man Hunde behandelt, Haie sinnlos foltert unter dem Deckmantel der Rache, Küken für Ostern färbt und bei angeblichen 50 Grad trocknet oder was die Folgen von Atombomben auf de, Bikini Atoll sind. Manches mag zwar nur daher geredet sein, was uns der Erzähler weis machen will, auf der anderen Seite kann ich mir manches auch gut vorstellen, denn man weiß, die wahre Bestie ist nicht das Tier, sondern der Mensch. Nur zu oft wird ohne Rücksicht auf die Tierwelt und die Natur gehandelt, um die eigenen Taschen zu füllen oder um dem eigenen Vergnügen zu fröhnen. 

Zu den sanfteren Aspekten des Filmes gehören, wie ich finde, das Aufzeigen eines Hundefriedhofs, eines Autofriedhofs, die Männerjagd der Frauen, ob in der ´zivilisierten´ Welt, als auch bei Eingeborenen, oder die Saufkultur auf der Reeperbahn. Ja, es mag manchmal sogar etwas witzig erscheinen, aber doch so kann man sich die Menschen auch vorstellen, sprich: Eben nicht nur brutal und aggressiv. 

Was will uns der Film im Grunde zeigen? Dass die Welt eben verschieden ist, je nach Standort. Hier und da ein paar bizarre Rituale, hier und dort eine andere Essenskultur, bei der sich uns im Westen der Magen umdrehen würde, und ganz woanders ist die Steinzeit, mag man dem Film glauben, noch lange nicht beendet. Es ist ein wahrhaftiger Mondofilm, ein Film über die Welt, die so verschieden ist wie es sie nur sein kann. Doch hat sie sich von 1962 bis heute geändert? Ist sie besser geworden? Ich würde diese Frage schon eher mit einem Nein beantworten. Gleich geblieben oder Schlimmer geworden? Vorstellbar! Jedoch tendiere ich eher zu gleich geblieben. 

Abschließend gilt noch zu erwähnen, dass der Film ein kleines Ratespiel ist, was wohl nur gestellt ist und was nicht, das muss jeder für sich selber entscheiden und raus finden, wobei vieles vorstellbar ist, manches eben nicht. Wer sich mit dem Thema Mondofilm näher beschäftigen will, sollte meines Erachtens definitiv mit MONDO CANE beginnen, weil es mit Verlaub ein Non Plus Ultra-Film ist, den man gesehen haben sollte. 


 

Donnerstag, 24. August 2023

Helter Skelter - Die Nacht der langen Messer


Originaltitel: Helter Skelter
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Tom Gries

Inhalt: 

In der Nacht vom 8. zum 9. August werden fünf Menschen, darunter Sharon Tate, die hochschwangere Frau von Regisseur Roman Polanski, auf grausame Weise ermordet. Der Polizei gelingt es jedoch nicht, Licht ins Dunkel zu bringen - bis Staatsanwalt Vincent Bugliosi sich des Falls annimmt und auf Charles Manson und seine "Familie" stößt. 

Review:

Der Fall Charles Manson dürfte einer der bekanntesten und aufrüttelndsten Fälle in der Serienkiller-Geschichte Amerikas oder gar der ganzen Welt sein. Was wurde dazu alles geschrieben, besungen, gesagt und manchmal auch verfilmt oder das Thema anderweitig behandelt, die Facette ist riesengroß und es hat sich um Charlie schon lange ein Kult gebildet, den manche verstehen und andere sich darüber nur den Kopf schütteln. ich gehöre zu dem Kreis, der Charlie in seiner Insgesamtheit als eine Kultfigur bezeichnen würde, weil er in mehreren Punkten eine einmalige Person darstellt. Allgemein habe ich ein großes Faible für Serienkiller, weil die Faszination darüber sehr groß ist und auch der psychologische Charakter hinter solchen Fällen eine große Rolle spielt, das andere ist eben die Faszination für das Böse als auch das Morbide, was hinter solchen Themen steckt. 

Zu den bisher gesehenen Verfilmungen über Charles gehören das 1997er Horror-Drama THE MANSON FAMILY, was ich uneingeschränkt empfehlen kan, wenn man auf den Spuren Mansons ist und der durchschnittliche Film THE HAUNTING OF SHARON TATE, der auch sehenswert ist, da er sich hauptsächlich nur um den Mord an Sharon Tate befasst, aber jetzt nicht das non plus ultra darstellt. Gestern hat sich nach ewigem Hin und Her an Gelegenheiten ereignet, dass ich samt meinem ´Gegenstück´ in den Genuss des 1976er Films HELTER SKELTER - DIE NACHT DER LANGEN MESSER gekommen bin. Was die Fassung betrifft, handelte es sich um die 1994 ausgestrahlter ´SAT.1-Fassung´, die eine Laufzeit von 175 Minuten aufweist und nach all den Jahren die beste Fassung im deutschsprachigen Raum ist, weil sie nahezu ungeschnitten ist. 

Der Film basiert auf dem Buch "Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson: Eine Chronik des Grauens" des Staatsanwalts Vincent Bugliosi, der damals für den Fall verantwortlich war. Das Buch selber ist ein dicker Schinken, bei dem man auf jeden Fall eine Weile braucht, bis man es durch hat und auch günstig zu bekommen ist. Der Film selber ist in einem dokumentarischen Sil gedreht und zeigt den Film in Episoden mit Polizisten, Kriminellen, Zeugen und Opfern und spiegelt schließlich das komplexe Geflecht aus Hinweisen und Hinweisen sowie Fehlern und Siegen wider, das zu Mansons Verurteilung führte. Auch wenn man erst denken könnte, dass er sich von der Länge der Laufzeit zieht, ist der Film kurzweilig und spannend gehalten, was unter anderem auch den Darstellern geschuldet ist, die sehr authentisch ihre Rollen spielen, insbesondere Steve Railsback, der seine Rolle als Charles Manson sehr gut verkörpert. 

Man könnte sich vorstellen, das HELTER SKELTER einen Horrorfilm darstellen könnte, dennoch wird man mitunter enttäuscht sein, wenn man dieser Vision nach geht, denn auch wenn der thematische Inhalt genug Charakter für einen Horrorfilm hat, bleibt sich der Film die ganze Zeit über selber treu und reißt einen in einen Strom aus juristischem Drama mit Thriller-Elementen gespickt, der versucht den Fall aufzuklären, nachdem am Anfang ziemlich viel schief ging, es Entlassungen auf Bewährungen gab, die Arbeit der Polizei mehr schlecht als Recht war und die Manson Family tun und lassen konnte, was sie wollte. 

Was mich sehr angesprochen hat, waren die Tiraden von Charles, als er dazu befugt war, seine Aussage zu machen: Man kann ihm wohl schlecht absprechen, dass er mit seiner Meinung, dass es die Welt ist, die ihn geformt hat, nicht Unrecht hat. Ein jeder von uns ist nur das Produkt seiner eigenen Vergangenheit und individuell läuft sie bei dem einen so, beim anderen so. In Charles Fall, liebte es die Welt, einen Hippie zu hassen, weil dieses Hippie-Dasein ein Zeichen dafür war/ist, auf mitunter friedliche Weise gegen das Establishment zu sein und freigeistig zu leben, doch wer mit freiem Geist durch die Welt geht, wird alsbald viele Gegner vor sich haben, insbesondere Gegner aus dem Kreis des Systems, was ich selber nur zu gut kenne, weil ich von diesem System genau so wenig halte und eher mein eigenes Ding durch ziehe.

HELTER SKELTER hat es in bei mir geschafft auf den erste Platz unter den Charles Manson-Verfilmungen zu rutschen, weil ich nicht davon ausgehe, dass das noch zu toppen wäre, ganz gleich wer sich an dieser Thematik versuchen würde. Wünschenswert wäre, wenn in diesem Leben eine komplett ungeschnittene Fassung offiziell erscheinen würde, weil ich bei dieser Fassung ein paar Schnitte fest stellen konnte und der Film auch laut der IMDB von über 3 Stunden hat und da wäre es interessant zu wissen, was da noch alles entfernt wurde, grad bei der einer Verhandlungsszene merkt man den Schnitt total, als Charlie sich über den Richter äußert und es dann zu einem schlechten Schntt kommt. Alles in allem ein Top-Film, der mehr als sehenswert ist. 


 

Orozco, the Elbalmer


Originaltitel: Orozco el embalsamador
Herstellungsland: Kolumbien, Japan
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Tsurisaki Kiyotaka

Inhalt:

Der Regisseur Tsurisaki Kiyotaka begleitet drei Jahre lang den kolumbianischen Einbalsamierer und Leichenpräparator Froilan Orozco bei seinem täglichen Handwerk. An einem der gefährlichsten und gewaltreichsten Orten der Welt, dem Stadtviertel "El Cartucho" in Bogotá, geht Orozco seit 40 Jahren seiner Berufung nach, die verstümmelten Leichen der zahl- und gesichtlosen Opfer von Krankheit und Verbrechen für ihren letzten Weg vorzubereiten, um ihnen irgendwie noch einen Hauch von Würde zu verleihen. Der professionelle Leichenfotograf Tsurisaki dokumentiert in seinem Film schonungslos und ungeschönt jegliches Detail dieser Arbeit und katapultiert den Zuschauer mit seiner Kamera in den zutiefst erschütternden Alltag des Mannes Orozco, der bei seiner Arbeit hoch routiniert ist. Jedoch verstirbt Froilan, nachdem er sich nach einer Operation im Krankenhaus, nicht schonend wieder zu früh an seine gewohnte, tägliche Arbeit machte, denn wer soll sonst seiner Ansicht nach, die vielen Toten versorgen...auch ein Einbalsamierer bleibt von Tod nicht verschont.

Review:

Es gibt auf der Welt Gegenden, in denen möchte man aller Voraussicht nach nicht leben. Wenn morgens aus der Haustür raus geht und vermutlich auf der Straße ein paar Leichen rum liegen, dann schauert es einem und man würde am liebsten sofort wieder ins Haus gehen und eine Weile nicht mehr raus kommen. Dieses Bild ist in manchen Ländern und ihren Städten aber der normale Alltag und stellt nichts ungewöhnliches mehr dar, ein Beispiel wäre die ehemalige Straße El Cartucho, Bogota, Kolumbien. Inzwischen wurde aus der Straße ein Park gemacht, war sie in vergangenen Tagen doch eher dafür bekannt, eine der ärmsten und gefährlichsten Gegenden Kolumbiens zu sein, bei dem der Drogenhandel, die Kriminalität und die Armut florierte. 

2001 erschien ein Dokumentarfilm aus dieser Gegend, die einen Mann bei seiner täglichen Arbeit zeigt, die nicht dafür bekannt ist, dass die Leute dieser Art von Arbeit nachrennen, sondern sich eher etwas alltäglicheres, für das Gemüt entspannteres raus suchen: Die Einbalsamierung und das her richten von Leichen. Der Film folgt Froilan Orozco Duarte, der seinerzeit der meistbeschäftigte Einbalsamierer der Welt in der gefährlichsten Gegend Kolumbiens war. Hinter der Kamera stand der bekannte Leichenfotograf Tsurisaki Kiyotaka, der auch bekannt für seine Filme THE WASTELAND und JUNK FILMS ist, zudem auch Bücher mit diesem Thema veröffentlicht hat. 

Neben den Tätigkeiten von Orozco gibt es auch Aufnahmen aus dem Leben der El Cartucho zu bestaunen, da kommt es schon mal vor, das Mütter mit ihren Kindern die Straße entlang laufen und eine Leiche rum liegt, die Polizei hat alle Hände voll zu tun Drogendealer oder Sexarbeiterinnen festzunehmen, zwischendurch statt Kiyotaka bei einem anderen Einbalsamierer einen Besuch ab, der sich eher negativ über Orozco äußert, doch die meiste Zeit verbringt man während des Filmes in Orozcos Werkstatt. Man merkt es ihm schon an, dass er lange genug dieser Arbeit nach geht, auch wenn sie sehr schlecht bezahlt ist, denn umgerechnet bekommt er um die 50 US-Dollar für eine Leiche, anderswo zahlt man mehr. 


OROZCO, THE ELBALMER ist ein wirklich objektiver Blick auf die Auswirkungen von Gewalt und die Normalisierung des Todes auf eine Gesellschaft, die jeden Tag mit dieser Realität des Todes konfrontiert ist. Und trotz seines etwas unsensiblen Verhaltens bei der Arbeit wird Orozco in seiner Gemeinde respektiert, ein beliebter und fröhlicher Mann, der seine Arbeit so ausführt, wie er muss, mit Konzentration und ohne Ehrfurcht. Traurigerweise ist er während der Dreharbeiten an den Folgen seiner Arbeit gestorben, auch, weil er nach seiner Operation gleich wieder ans Werk gegangen ist anstatt sich zu schonen, wie es ihm empfohlen wurde. Eine komische Ironie des Schicksals ist, das gerade er keine anständige Einbalsamierung bekommen hat, wo er doch in seinem Leben genug Leichen einbalsamiert hat. 

Von meiner Sichtweise heraus kann ich unterm Strich gar nicht sagen, ob der Film nun in die Kategorie "Nichts für schwache Nerven" fällt oder nicht, weil ich, seitdem ich mich mit Mondofilmen und Shockumentarys beschäftige, genug davon gesehen habe und diesbezüglich abgehärtet bin, auch weil der Tod für mich eine ganz normale Sache darstellt und doch so faszinierend für mich ist, das ich mich privat nur zu gerne damit beschäftige. Der Knackpunkt am Tod ist einfach, das er mehrere Gesichter hat, sowohl schöne als auch hässlich und das wiederum macht ihn manchmal zu dem gefürchteten der Menschen. 

Da ich von allem mal abgesehen total auf die Werke von Tsurisaki Kiyotaka abfahre, insbesondere Orozco, gibt es den Film in meiner Sammlung in mehreren Ausführungen. Das wohl schönste und mir heiligste Release was ich zu dem Film habe, stellt die auf 15 Stück limitierte VHS des brasilianischen Labels Carnificine dar, was sich auf extremere Filme spezialisiert hat. An dieser Stelle einen Gruß an Arthur, der für dieses Schmuckstück samt zwei Minipostern verantwortlich ist und keine Mühen gescheut hat, sich etwas besonderes einfallen zu lassen. 




 

Dienstag, 22. August 2023

Le vergogne del mondo


Originaltitel: Le Vergogne Del Mondo
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1968
Regie: Guiseppe Scotese

Inhalt: 

Mondofilm über den Hunger der Welt

Review:

Das schöne am Sammeln von Filmen, meinerseits insbesondere Mondofilmen ist, dass man immer wieder was neues findet, wo man nie zuvor was davon gehört hat geschweige denn geahnt hätte, dass mancher Film mal in der Sammlung wandert. Seit Jahren versuche ich schon, einen Mondo nach dem anderen zu ergattern, in welcher Form auch immer, um mir ein Bild davon zu machen und mir Wissen anzueignen, sofern man von manchen Inhalten davon reden kann, sich Wissen anzueignen, ist doch allseits bekannt, dass es in Mondofilmen nicht unüblich ist, dass manche Informationen nur dazu dienen, den Film reißerisch zu gestalten. Braucht es wirklich noch Beispiele? Ich denke nicht, das Internet ist glücklicherweise voll genug davon, damit ein jeder selber nachforschen und suchen kann. 

Mit LE VERGOGNE DEL MONDO ist mir mal wieder ein ganz spezieller Fang gelungen, weil der Film eine wahrhaftige Seltenheit darstellt, von der ich bis vor kurzem nicht mal zu träumen gewagt hätte, ihn jemals zu Gesicht zu bekommen. Wie könnte ich denn auch, war mir die Existenz dessen auch unbekannt und nur durch einen glücklichen Zufall samt zur richtigen Zeit am richtigen Ort war es mir vergönnt, dem Film habhaft zu werden. Ich liebe meine Beziehungen, die ich so pflege, weil sie mir öfters mal ein paar Goodies an Land spülen und mir unbewusst dabei verhelfen, mein Mondo-Archiv zu erweitern, was inzwischen schon zu einer "Lebensaufgabe" geworden ist. 

Der Name Giuseppe Maria Scotese wird vermutlich nur eingefleischten Italo-Filmfans und Mondokennern ein Begriff sein, war es doch kein unfleißiger Filmemacher, der schon bei Filmen wie LSD - PARADIES FÜR 5 DOLLAR, CANNIBALI DOMANI und EIN MÄDCHEN KÄMPFT SICH DURCH DIE GRÜNE HÖLLE die Finger im Spiel hatte. 1968, in der Zeit der großen italienischen Mondowelle, stand auch ihm der Sinn danach einen Mondofilm zu machen, der sich mit dem Thema des Welthungers auseinandersetzt. Ein Thema was bis heute noch aktuell ist und sich seitdem auch nichts geändert hat, trotz Spenden die immer mal wieder zum Aufruf kommen und ich persönlich bezweifel, dass das Geld auch wirklich an die Stellen wandert, wo es hin gehört. 

Scotese und sein Co-Drehbuchautor waren offensichtlich mehr daran interessiert, Aufnahmen zu machen, die in den heruntergekommenen und von Rassismus, Armut und Hungersnot geprägten Gebieten der Welt geprägt waren. Hauptsächlich finden die gezeigten Aufnahmen in der dritten Welt statt, insbesondere dem afrikanischen Kontinent, der aufzeigt wie es um die Menschen dort bestellt ist. Von damals bis heute hat sich die Lage kaum geändert und es herrscht nach wie vor noch eine großer Armut als auch Hungersnot, wie hier bildhaft dargestellt wird. Aus dem Off ertönt ein Kommentator, der die Szenen kommentiert und seinen geistigen Ausfluss dazu gibt. Leider war es mir nicht verständlich, was genau gesagt wurde, weil mir der Film nur im italienischen Originalton vorlag, aber man kann es sich vermutlich denken in welche Richtung es geht. 

Mit einer Lauflänge von 95 Minuten heisst es durch halten, auch wenn man kein Wort versteht. Der ganze Film hat einen starken Rotstich, was wohl dem Alter und der damaligen Aufnahmetechnik geschuldet war und es bis dato auch keine bessere Version oder Veröffentlichung von dem Film gibt. Es kann gut sein, dass er damals auf VHS veröffentlicht wurde, jedoch ist mir keine Veröffentlichung bekannt, auch Recherchen im Internet ergaben keine Ergebnisse, ausser einen Eintrag bei der IMDB und einer Movieposter-Seite. Für mich als Sammler diverser Mondofilme dennoch interessant, weil der Film eine absolute Seltenheit in einer Welt voller Pseudoraritäten, wie sie oft angepriesen werden, Stichwort: Diverse Mediabooks und sonstigem Schmu! ;)


 

Sonntag, 20. August 2023

Faces of Gore


Originaltitel: Faces of Gore
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1999
Regie: Todd Tjersland

Inhalt:

Der amerikanische Regisseur, Produzent und TV-Moderator Todd Tjersland inszenierte eine Dokumentation, die nicht unterhalten soll, sondern zeigt was aufgrund einer immer entfesselteren Medienlandschaft bald Realität werden könnte. 

Review:

Faces of Gore ist eine Shockumentary, die sich an Filmen nach Art von GESICHTER DES TODES oder TRACES OF DEATH orientiert. Anfänglich lernen wir den "Pathologen" Doktor Vincent van Gore kennen, der uns durch den ganzen Film führt mit diversen zynischen Aussagen aus dem Off, während wir die schrecklichen Bilder zu sehen bekommen, die vor Ort aufgenommen wird sind. Zu Gesicht bekommt man Aufnahmen von Unfällen, Morden, Hinrichtungen und Selbstmorde, die vermutlich von der Polizei aufgenommen worden sind und anschließend bearbeitet. 

Im ersten Teil des Filmes liegt die thematische Beschäftigung bei Unfällen, die sehr verstörende und brutale Bilder liefert, wie es manchmal aus geht, wenn man einen schweren Unfall hat. Die meisten dieser Aufnahmen stammen dem asiatischen Raum, wahrscheinlich Japan. In jeder der Aufnahmen sind Gehirne, offene Schädel, abgetrennte Gliedmaßen oder aufgerissen Bäuche zu sehen. Auch wenn die Bilder schrecklich anzusehen sind, denke ich, dass die Kommentare aus "moralischer" Sicht oftmals schrecklicher auf manchen Zuschauer wirken können, weil sie die ganze Situation mehr oder weniger in den Dreck ziehen. 

In der zweiten Folge des Filmes widmet man sich thematisch Selbstmorden, die auch mit ziemlich schockierenden Bilden unterlegt sind, bis man beim dritten Teil ankommt, bei dem Morde behandelt werden und es nicht weniger drastisch zur Sache geht. Bei beiden Fällen liegt der Fokus auf vielen Gedärmen, Blut, allgemein die Zerbrechlichkeit des Körpers. Wenn man es nicht besser wüsste, was man sich gerade anschaut, könnte man denken, dass man einen gut gemachten Splatterfilm anschaut, dem ist aber nicht so. Soweit ich das beurteilen konnte, waren auch alle Aufnahmen echt und es wurde nichts gestellt, wie es bei manchen Vertretern dieser Art schon der Fall war. 

Menschen mit einem schwachen Magen oder einer schwachen Psyche sollten sich dieses Machwerk definitiv nicht ansehen, weil es zu Reaktionen kommen könnte, die man nicht haben will. Laut dem Interview mit Todd Tjersland, der für diesen Film hinter der Produktion stand, gab es trotz des drastischen Aspekts Leute, die sich für den Film bedankt haben, weil sie weniger Angst vor dem Tod und dem Sterben haben. Mir persönlich gefallen derartige Filme allgemein sehr gut, weil es ich ier wieder fasziniert, wie schnell ein Leben zu Ende gehen kann, vorausgesetzt eben, wie man umkommt. Es braucht nichts dazu, um seinen Mut zu beweisen oder ähnliches, nur weil man sich eine Shockumentary anschaut, doch leider sind Shockumentarys sehr verrufen, was ich nur bedingt verstehen kann. 

Ich weiß nicht, an was es liegt, aber mir geben Shockumentarys etwas positives, nahezu ein positives Gefühl beim zusehen. Das eine ist eben wie gesagt das Interesse an Morbidem und dem Tod, das andere ist eben wahrscheinlich der voyeuristische Aspekt dahinter, was zu sehen was man nicht alle Tage zu sehen bekommt und was zu sehen, was den anderen maßlos schockiert. Für manche mag es seltsam anmuten, wenn man sich für solche Sachen begeistern kann, aber ich sage immer noch, so wie ich meine Leichen im Keller habe, hat jeder andere auch seine Leichen im Keller, nur dass so mancher seine Leichen sehr gut vergraben hat und ich mich dafür nicht schäme, beispielsweise bei Shockumentarys etwas positives zu sehen.  

Freitag, 18. August 2023

Rare - A Dead Person 3 - More Deep


Originaltitel: RARE ーレアー 人間であったはずの肉塊 MORE DEEP
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1997
Regie: Kiyotaka Tsurisaki (?)

Inhalt: 

Kurze Videoclips aus den Produktionen von Teil 1 & 2, die es nicht mehr in die Filme geschafft haben.

Review:

Der dritte und letzte Teil der RARE-Reihe unterscheidet sich dadurch, dass der Film aus mehreren kurzen Aufnahmen besteht, die es nicht in die Endfassung der ersten beiden Teile geschafft haben. Laut IMDB war Death Photographer Kiyotaka Tsurisaki hinter der Kamera, ob dem wirklich so ist, weiß ich nicht, weil man schon von Teil 1 und 2 gehört hat, dass das eine Fehlmeldung ist. 

In den hier gezeigten Videos bekommen wir hauptsächlich die Überreste von Ermordeten und Unfalltoten zu sehen. Wie schon gewohnt versteht an akustisch nichts, weil ausschließlich auf japanisch gesprochen wird, was ich sogar schade finde, weil es mich interessiert hätte, wessen Schicksal die Toten erlitten haben. Trotz alledem verfehlen manche Szenen ihre Schockwirkung nicht und man sollte im schlimmsten Fall gut darauf vorbereitet sein, wenn man sich den Film bzw. die komplette Trilogie anschaut. 

Eine der eher verstörenden Szenen ist die Aufnahme eines Kleinkindes, was, wie es scheint, einen schweren Unfall hinter sich hat, bei dem die Kehle komplett auf geschnitten ist bis zur Speiseröhre. In einem anderen Clip befinden wir uns kurzzeitig in eine Leichenschauhaus, in dem die Leichen in mehreren Kühlkammern liegen, leider war dieser Clip viel zu kurz, weil ich gerne mehr davon gesehen hätte. Gefolgt wird das ganze von Selbstmorden, einem Überfall in einem Restaurant so wie es den Anschein machte und mehreren tödlichen Unfällen. 

Ich muss schon zugeben, interessant so was zu sehen ist es allemal, ohne das man mir jetzt ans Bein pissen und mir was vorwerfen könnte. Ich hatte schon immer eine Faszination für das Morbide und für den Tod und ein Ende ist nahezu ausgeschlossen. Der Tod gehört einfach dazu, ob man das will oder nicht. Es wäre vermessen ihn als etwas schlimmes abzutun, denn das ist er nicht, es ist ein Teil der Natürlichkeit und so wie wir kommen, werden wir auch gehen, die Frage ist eben nur: Wann und wie? Das wird sich bei jedem Einzelnen entscheiden und bis dahin sollte man mit jedem Tag das beste draus machen wie es ist, auch wenn es manchmal schwer ist. 


 

Donnerstag, 17. August 2023

Terrible Meal


Originaltitel: Terrible Meal
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt:

Frau isst einen Haufen, kotzt es wieder aus, nimmt es wieder zu sich usw.

Review:

TERRIBLE MEAL gehört wie schon die beiden SQUIRMFEST-Teile zu den JAV-Filmen, die unter den Fittichen des CAT III-Spektrums gehören. Wer sich meine beiden Reviews zu den beiden benannten Filmen durchgelesen hat, wird sich wohl denken können, was TERRIBLE MEAL inhaltlich zu bieten hat. 

Der Film fängt damit an, dass eine Frau an einem reichlich gedeckten Tisch sitzt und sich an ihrem Hähnchen samt ein paar Gläsern Orangensaft ergötzt. Wenn man der Frau dabei zuschaut, wie sie das ganze Zeug in sich rein schlingt, könnte es einem fast schon schlecht werden, denn Tischmanieren sind was anderes und die werden hier gebrochen wo es nur geht. Ein Geräuschebrei aus Geschmatze und Gerülpse ist an der Tagesordnung bevor es ans Eingemachte geht, und das besteht darin dass eine Suppenschüssel aus Metall voll gekotzt wird bis obenhin und sich die Fressmaschine das ganze wieder einverleibt inklusive Geschmacksneutralisation mit Orangensaft, sofern man diesen ekelhaften Geschmack überhaupt neutralisieren kann. 

Nach der zweiten kleinen Suppenschale geht es dann auch schon  los direkt aus der Suppenschüssel zu essen: Teilweise mit den Händen, und dem Geschmatze nach scheint es ihr bestens zu schmecken. Nachdem das erste drittel der Schüssel leer ist, wird sich wieder rein erbrochen und das geht soweit, dass einfach die komplette Hand im Mund verschwindet. Mir scheint, als ob sie das schon trainiert hat, den so etwas habe ich auch noch nicht gesehen. So geht das ganze dann erst mal bis zur Mitte des Filmes. 

Wenn man es bis zur Mitte geschafft hat, geht es für ein paar Minuten in einen anderen Raum, um sich auch dort die Hand in den Mund rein zu stecken bis zum kotzen und wieder zurück an den Tisch, an dem sich inzwischen ein Mann eingefunden hat und einen Blowjob von ihr bekommt, bis es ihm einfällt, ihr in den Mund zu kotzen, um anschließend mit ihr Sex zu haben. Das Ende bildet dann eine Ejakulation in ihr Gesicht samt einer letzten Dosis Kotze seinerseits, auch in ihr Gesicht. 

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass das wirklich das räudigste ist, was ich jemals in meinem Leben gesehen habe und das beinhaltet auch die beiden SQUIRMFEST-Teile. Mir war und ist schon seit Jahren bekannt, dass es solche Filme gibt, aber bisher habe ich noch keinen davon gesehen, zumindest keinen ganz davon gesehen, weil meine filmischen Vorlieben doch ganz anders sind. Andererseits hat mich diese spezielle Erfahrung auch nicht umgebracht und finde es irgendwo doch ganz cool, diese Filme gesehen, wozu ich auch SQUIRMFEST 1 & 2 zähle, und sie in der Sammlung zu haben, ist eben etwas exotisches, was man so auch nicht kennt. 

Squirmfest aka Purge 2


Originaltitel: Squirmfest 2
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Susumu Saegusa

Inhalt:

JAV-Scat-Puke-Film

Review:

Squirmfest 2 erschien 1990 unter der Führung von Susumu Saegusa, der sich auch schon für den ersten Teil verantwortlich gezeichnet hat. Arg viel Neues gibt es hier nicht, warum sollte es das denn auch? Dennoch will ich meinen Lesern (Die wohl ziemlich angeekelt sein müssen, aber keine Sorge, TERRIBLE MEAL folgt auch noch!), nicht vorenthalten, was es hier zu sehen gibt. 

Im ersten Abschnitt sehen wir eine Frau, die bei einem Typen zuhause eingeladen wurde und kräftig mit Limonade bedient wird. Limonade?? Im Ernst? In einem Squirmfest-Film? Nein! Beim genaueren hinsehen stellt man fest, dass es alles andere als Limonade ist und der Inhalt guter, alter Urin vom Herrn des Hauses. So kommt es wie es kommen muss und es wird los geschissen und gepisst, um den Boden anschließend mit der Zunge zu reinigen. Abschließend knutscht man mit kotverschmiertem Mund noch in der Öffentlichkeit rum, das nenne ich wahre Liebe, meine Damen und Herren!

Im Zweiten Segment gibt es dieselbe Dame, die emetophile Züge vorweisen kann und es mag, sich auszukotzen, im wahrsten Sinne des Wortes. Auch spielt sie mit ihrem Erbrochenen herum und was ich als Highlight bezeichnen würde: Sie badet in einer Badewanne in ihrer Kotze, wovon literweise vorhanden sind! LITERWEISE! Mir dünkt als hätte sich halb Japan darin erbrochen, so viel wie das ist. 

Den dritten Abschnitt könnte man als die Wurmfresser bezeichnen, benannt nach Herb Robins 70er-Komödie DIE WURMFRESSER. Nach all der Kotzerei und Scheißerei muss man irgendwann Hunger bekommen und so wir der Dame ein großer Teller Spaghetti mit lebenden Regenwürmern vorgesetzt. Jedoch endet es damit dass es nur die Würmer in die Speiseröhre schaffen und die Spaghetti liegen bleiben. Und dann geht es auch schon los: Es wird in eine Schüssel gekotzt was nur rein geht, die Würmer aus der Kotze raus sortiert, denn die enden dann im BH und anschließend auf dem nackten Körper der Dame. 

Meine Meinung zu dem ganzen: Gefiel mir tatsächlich etwas besser als der erste Teil, weil hier mehr wert drauf gelegt wurde, nicht ab Mitte in einem Vergewaltigungsporno zu enden, sondern es bei diversen Fetischen bleibt, klar, es gibt hier kurze und bündige Pornoeinlagen, die aber nicht der Rede wert sind, denn der Ekel muss am Ende sitzen und das wusste auch der Produzent des Ganzen. Auch wenn ich mir den Film kein zweites mal mehr anschauen werde, war es dennoch eine interessante Erfahrung für mich, die ich nicht bereue.