Dienstag, 8. August 2023

Thanatomania


Originaltitel: Thanatomania
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Rene Wiesner

Inhalt:

Siehe Review!

Review:

Nach PESTHAUCH DER MENSCHLICHKEIT und EINÖDE DER PEINIGER ist man mit dem Namen Jörg Wischnauski bestens bekannt und so weiß ich um seine Kunst des Schauspielerns. Ich weiß nicht was es genau ist, aber er hat eine einzigartige Art sein Können unter Beweis zu stellen, nach dem was ich bisher mit ihm gesehen habe. Ein weiterer annehmlich klingender Name im Untergrundsektor ist der Filmemacher Rene Wiesner, dessen Name man auch schon bei einigen filmischen Werken zu Gesicht bekommen hat. 

2023 erschien die neueste Kreation von Rene, was den Namen THANATOMANIA trägt. Als eine Thanatomanie bezeichnet man den krankhaften Glauben, dazu bestimmt zu sein, das man zum sterben bestimmt ist. Und das spiegelt den Inhalt des Filmes ziemlich gut wieder. Protagonist Peter gehört zu der Sorte, die keine Freunde haben, ihr Leben in der Einsamkeit fristen, dem Alkohol verfallen sind und ungewöhnliche Hobbys haben, in seinem Fall ist es der Tod. In einem Album sammelt er Fotos von toten Tieren, bevorzugt Sex mit Frauen die sich tot stellen sollen oder hat so manche unhygienische Eigenschaft an sich die schlichtweg ekelhaft sind.

Das Thema Tod ist in der Schaffenphase von Rene Wiesner nichts neues mehr und gilt schon so gut wie als sein Markenzeichen. Bei THANATOMANIA haben wir es mit einem Film zu tun, der mich, auch wenn für manche der Vergleich etwas abstrakt wirken mag, etwas an Filme von Marian Dora erinnert, jedoch ohne den Anteil an brutaler Gewalt oder sonstigen Dora-typischen "Entgleisungen" wie man sie kennt, es ist aber stellenweise der Filmstil an sich und das hat mir sehr gut gefallen. THANATOMANIA zeichnet sich durch eine deprimierende Atmosphäre aus, die von dem Musiker Musica Non Grata perfekt unterstrichen wird. 

Ein paar wenige persönlicher Schmunzler meinerseits gab es auch und zwar im Bezug auf die ´Schleichwerbungen´ zu diversen Mondos in Form von eingerahmten Postern zu SHOCKING ASIA, AFRICA ADDIO oder DAS IST AMERIKA und selbstverständlich GESICHTER DES TODES, die im Film ein schlimmes Schicksal ereilt. Dennoch schön zu sehen, dass es Würdiger des Mondofilms gibt und sie nicht explizit alle als Un-Filme sehen, die keine Daseinsberechtigung haben. 

Laut der Filmographie von Rene ist das sei erster Langfilm der sehenswert ist, wenn man mit seinem Stil und der Thematik was anfangen kann. Auch wenn es ein Film über den Tod ist, sollte man keinen Film erwarten, der mit brutalen Szenen um sich wirft, es ist an manchen Stellen eher das Gezeigte, was etwas anstößig erscheinen mag, aber nichts was in die Kategorie "Schockierend" geht. Zudem noch ein großes Lob an Jörg Wischnauski der manches über sich entgehen lassen muss, sowas machen wohl auch nicht alle mit. 


 

Stepfather 3 - Vatertag


Originaltitel: Stepfather 3 - Father´s Day
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Guy Magar

Inhalt:

Selbst die Mauern des Irrenhauses hindern ihn nicht, Terror und Schrecken zu verbreiten. Sein verdorbenes Herz sehnt sich danach zu töten, und die Opfer sind immer die gleichen; einsame Frauen und unschuldige Kinder. Als er die hübsche Christine heiratet, spürt ihr Sohn mithilfe eines Computers seine mysteriöse Vergangenheit auf. Dafür hat der ungezogene Junge zu büßen, und dank eines großen Gewächshauses verschwinden alle Beweise. Der Stiefvater verschwendet keine Zeit auf Scheidungen, denn die nächsten Opfer warten darauf, Teil seiner perfekten Familie zu werden.

Review:

Nach dem ´Misserfolg´ von Stepfather 2, war erst mal eine Weile Ruhe um den Psychopathen bis um Jahre 1992, als Guy Magar entschied einen dritten Teil zu drehen, der die Trilogie demnach auch abschließen sollte. Premiere feiert der Film bei dem amerikanischen TV-Sender HBO und wurde auch nicht besser vom Publikum aufgenommen. Warum, kann ich schlichtweg nicht behaupten, denn warum auch immer, ist der dritte Teil sogar mein Lieblingsteil. Klar, der erste war seitens des Stiefvaters wirklich düster und hatte seine Moment, der zweite war ein reiner Abklatsch, der dritte Teil inhaltlich zwar auch, aber irgendwie weist er mehr Härte an manchen Stellen auf. 

Die Idee, dass sich der Stiefvater zu Beginn des Filmes einer Gesichtsoperation unterzieht ist gar nicht mal so schlecht, nur dass er den Kill aus dem zweiten Teil überlebt hat, wundert mich doch sehr, da er einen Zimmermannshammer direkt in die Brust bekommen hat und scheint´s daran verstorben ist. Terry O'Quinn hat sich dafür entschieden, nicht für den Film zurückzukehren, was demnach die plastische Operation erklärt, und ich bewundere Robert Wightman dafür, dass er Quinns Sprachmuster nachgeahmt hat, was irgendwie einzigartig ist. Er sieht zwar harmlos aus, aber sobald er dieses gruselige Verhalten an den Tag legt, kommt einem ein Schauer über den Rücken. 

Was hier widerum neu ist: Der Stiefvater muss zwei Familien gleichzeitig unter einen Hut bringen, da er versucht, für zwei verschiedene Mütter mit Söhnen den Vater zu spielen. Er heiratet in eine Familie ein, aber sein Stiefsohn Andy mag ihn nicht und findet den Stiefvater etwas unzufrieden. Da Ex-Freunde und sogar Baby-Väter seine Pläne durchkreuzen, beginnt der Stiefvater langsam das Interesse zu verlieren und konzentriert sich auf ein anderes Mutter-Sohn-Duo, das ihn wirklich zu schätzen scheint und seine Gesellschaft genießt. Aber wie man es sich denken kann, geht eine derartige Konstellation auch nicht lange gut und der werte Herr betritt altes Gewässer und versucht alle auf einmal platt zu machen, selbst jene die ihm auf die Schliche kommen. 

Im Gesamten ist der Film nicht schlecht, so wie ihn andere Rezensenten beschreiben. Gut, Geschmäcker sind auch verschieden und man kann es nicht jedem recht machen. Ich für meinen Teil finde die Trilogie insgesamt Klasse und auch das Remake ist nicht schlecht geworden. Auch wenn die Geschichte in allen Teilen die selbe ist, hat das auf mich keinen großen Stress ausgelöst. Kann man sich alle paar Jahre via Stepfather-Marathon gönnen, arg viel Zeit macht man damit nicht kaputt. 


 

Montag, 7. August 2023

Stepfather 2


Originaltitel: Stepfather 2
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Jeff Burr

Inhalt:

Seit vielen Jahren sitzt der wahnsinnige Stiefvater wegen Mordes in einem psychiatrischen Gefängnis. Eines Tages nutzt er jedoch seine Chance, ermordet zwei Wärter und kann aus der Anstalt entkommen. In einer ruhigen Kleinstadt tarnt er sich als Eheberater. Bald lernt er die hübsche Maklerin Carol und ihren Sohn Todd kennen und sein krankhafter Wunsch von der perfekten Familie kommt wieder in greifbare Nähe. Doch als ihm andere Männer in den Weg kommen, erwacht sein Instinkt zum Töten aufs Neue. 

Review:

Als wir Henry Morrison/Jerry Blake das letzte Mal sahen, wurde er völlig angeschossen und ins Herz gestochen, murmelte „Ich liebe dich“ und fiel die Treppe hinunter. Wer hätte gedacht, dass er das überleben und zurückkommen würde, um alles noch einmal zu tun? Ein Mann wie Michael Myers: Unkaputtbar, egal was passiert. So kommt er in eine geschlossene Psychaitrie und schafft es von dort auszubrechen um das ganze Spiel von vorne zu treiben.

Nach dem Erfolg des ersten Teils ließ ein zweiter Teil nicht lange auf sich warten und Jeff Blurr sah sich in der Rolle des Verantwortlichen einen zweiten Teil zu drehen. Inhaltlich läuft das ganze wie beim ersten Teil ab und stellt somit nichts neues dar. Auch war der Film ursprünglich dazu gedacht, direkt auf Video veröffentlicht zu werden und wurde nur in begrenztem Umfang mit überwiegend negativen Kritiken veröffentlicht. Irgendwie auch kein Wunder, wirkt der Film doch eher wie ein TV-Thriller der ein Abklatsch darstellt. 

Die Handlung ist zunächst einmal "lächerlich". Jerry war am Ende von THE STEPFATHER offensichtlich tot , aber die Einnahmen an den Kinokassen brachten die Figur zurück. Da der Film mit ihm in der Psychiatrie beginnt, muss er aus dem Gefängnis entkommen, sich neu etablieren, eine neue Braut finden und heiraten, bevor er überhaupt Stiefvater sein kann. Stellt den Übeltäter natürlich vor keine Probleme, ist er doch ein Meister seines Fachs.

Was man hier leidlich vermisst, ist ein Spannungsaufbau wie schon der erste Teil damit glänzen konnte, was noch fehlt ist diese Bedrohlichkeit, die von Terry O´Quinn ausgeht, die ging hier nämlich soweit komplett flöten, somit sitzen die paar wenigen Schockmomente die eigentlich nicht wirklich Schockmomente sind nicht so wie im ersten Teil. Lange Rede, kurzer Sinn: Als ein Psychothriller für zwischendurch geht der Film klar, aber kommt nicht an seinen Vorgänger ran.



 

Kill, Daddy, Kill aka The Stepfather


Originaltitel: The Stepfather
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Joseph Ruben

Inhalt: 

Ein Wahnsinniger ermordet seine Familie. Er verändert sein Aussehen und ist ein Jahr später schon mit der nächsten Frau zusammen. Diese ist von dem vermeintlichen Vorzeigeamerikaner begeistert, ihre 16- Jährige Tochter traut dem Neuen aber nicht. Der Bruder der damals verstorbenen Ehefrau versucht verzweifelt dem Täter auf die Spur zu kommen. Und er ermittelt Schreckliches!

Review:

Die Erstsichtung meinerseits war damals 2007 auf Tele 5 und wie bei so vielen hat der Film bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Entstanden ist STEPFATHER in der Slasher-Welle der 1980er, als es zum guten Ton gehörte wenn die Messer ausreichend gewetzt wurden, um damit auf die Jagd zu gehen.  Aufgrund ihrer blutrünstigen Anziehungskraft haben sich Slasher als Kassenschlager erwiesen, konnten für so gut wie nichts gemacht werden und erzielten in den ersten Tagen nach ihrer Veröffentlichung fast immer einen Gewinn. Auch wenn es zu dieser Zeit bereits größere Produktionen wie HALLOWEEN, FREITAG DER 13. oder NIGHTMARE ON ELM STREET gab ließen es sich "kleinere Regisseure" nicht nehmen, ihren Beitrag zu leisten. 

Die Storyline ist relativ einfach, aber nicht uninteressant: Nachdem Jerry seine Familie abgeschlachtet und eine neue Identität angenommen hat, beginnt der Kreislauf von vorne, indem er Susan heiratet. Susans 16-jährige Tochter Stephanie ist von ihrem neuen „Vater“ unbeeindruckt. Wie sie ihrem Therapeuten Dr. Bondurant anvertraut, hat er etwas Unheimliches an sich. Der Psychiater nimmt die Behauptungen seines Patienten ernst und betreibt eine kleine Amateurdetektivarbeit. Dies führt dazu, dass er zum Opfer Nr. 1 wird, wenn er der Wahrheit zu nahe kommt. 

THE STEPFATHER als einen reinen Slasher zu bezeichnen, erscheint mir etwas weit her geholt, weil es eher ein Thriller mit ein paar reizenden Kills ist und als Slasher damals vermarktet wurde, was wohl kein Fehler war, denn trotz der relativen Blutleere, hat sich der Film durchaus zu einem kleinen Kultfilm entwickelt, den man sich ansehen kann, ohne hinterher das Gefühl zu haben, das man seine Zeit vergeudet hat. Als Hauptprotagonist um den es geht, konnte man Terry O'Quinn anheuern, dem man seine Rolle als psychopathischen Stiefvater abnimmt. 

Der Vorteil von THE STEPFATHER ist, dass der Spannungsgehalt sehr hoch ist und ach die "Atmosphäre" die von dem Stiefvater aus geht, sehr gruselig ist, am meisten stellen sich einem die Nackenhaare zu Berge, als er gegen Ende nicht mehr weiß, wer er jetzt wirklich ist bzw. als wen er sich ausgegeben hat, so etwas stelle ich mir im realen Leben ziemlich strange vor. Ich kann und werde den Film mit einem guten Gewissen jedem weiter empfehlen, der ihn noch nicht gesehen hat, andernfalls verpasst man mit Sicherheit einen großartigen Film, der zu fesseln weiß.

 



 

Sonntag, 6. August 2023

Addio ultimo uomo aka Cannibalo brutalo


Originaltitel: Addio ultimo uomo
Herstellungsland: Italien, Japan
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Alfredo Castiglioni, Angelo Castiglioni

Inhalt:

Einer der grausamsten Filme, die je über Afrikas Sitten und Gebräuche gedreht wurden. Die letzten Krieger kämpfen um ihr Dasein. Ein Muss für jeden Video-Fan. Savage der letzte Warrior.

Review:

Wieder war es mal an der Zeit, sich einen Mondofilm anzuschauen, der mir bisher versagt war. Nicht aus dem Grund weil er sich nicht auf finden ließe, sondern weil die einzigste vernünftige Veröffentlichung das Mediabook von Mr. Banker Films ist, die derzeit auf dem deutschen Markt herrscht. Ich stehe ja auf solche Mondos die in die Richtung von MONDO CANE gehen, aber speziell der afrikanische Kontinent hat auch seine Reize aus kultureller Hinsicht und wenn man genau darüber nach denkt: Sind die Ureinwohner, wie man sie bezeichnen mag, wirklich so barbarisch wie man sie immer hinstellt? Ich denke nicht, denn letztendlich ist der Mensch an sich ein und derselbe Barbar, nur dass ´wir´ technisch besser ausgestattet sind und das das große Problem ist, was uns noch den Untergang bescheren wird!

Genau das will uns dieses Schmankerl von den Mondo-Zwillingen Alfredo Castiglioni und Angelo Castiglioni auch aufzeigen. Das Ziel der beiden war es, eine Parallelität unserer Welten aufzuzeigen und womöglich einen Schlussstrich zu ziehen, dass Völker, die eher noch als ´steinzeitlich´ anzusehen sind, wilder, barbarischer und primitiver sind als wir. Spezialisiert haben sich die beiden auf die eher bis dato unberührten Teile Afrikas, die man als aussenstehender wohl nie vor Augen haben wird, somit darf man froh sein, dass es Filme gibt, die eher von einem reisserischen Bekanntheitsgrad unterwandert sind. 

Was man hier zu sehen bekommt, lässt einen zum nachdenken anregen. Während in Afrika Hunde "verbrannt" werden, um ihr Fleisch danach zu kosten, werden bei uns eben Schweine, Rinder usw. geschlachtet und gefuttert. Ein weiteres Beispiel wären die Kriege der Stämme die untereinander egführt werden, bei uns kommen jedoch keine Speere zum Einsatz, sondern Waffen, die reichlich Unschuldigen das Leben mit kosten. Während dort die Mädchen stundenlang tanzen, um die Kerle zu verführen, gibt es bei uns Bordelle und andere Etablissements, um sich geistig und körperlich von dem Druck zu befreien, den uns Mutter Natur einverleibt hat. Und selbst das Schönheitsideal ist dort unten nicht anders wie hier, nur die Ansichtsweise ist anders. Sind wir demnach den indigenen Völkern so ungleich? Definitiv nicht, alles ist nur eine Sache der Ansicht.

Der Film ist eine imposante Mischung aus einem Mondofilm und einer Shockumentary, den auch hier dürfen gewaltsame als auch blutige Sequenzen nicht fehlen. Gleich zu Beginn des Filmes bekommen wir zu sehen, wie die Eingeborenen einen Elefanten in Stücke zerschneiden, weil es darum geht, etwas auf dem imaginären Teller liegen zu haben, einem verfeindeten Krieger wird der Penis abgeschnitten, was man aber als Fake bezeichnen darf und wahrscheinlich die einzigste Fake-Szene des ganzen Films sein dürfte, weil mir der Rest realistisch vor kam. 

Insgesamt ist der Film einer der Mondos, den man mit Sicherheit gesehen haben sollte, wenn man sich mit dem Filmgenre beschäftigt, was Liebhaber und Hasser hat. Für die damalige Zeit, war es sicherlich ein schockierender Einblick in eine ferne Welt, was die Antipathie gegenüber exotischen Völkern angeheizt haben dürfte und doch muss man an dieser Stelle nochmal wiederholen, das wir gar nicht so anders sind. Im weiteren Verlauf werde ich mich den restlichen Filmen der Castiglionis noch bemächtigen, weil mir die Art der Filme, die sie produziert haben sehr gefällt und es eine herzlich willkommene Abwechslung ist, im Gegensatz zu manchen Shockumentarys, die man sonst so kennt. 

Ausbruch der Verdammten


Originaltitel: Riot
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Buzz Kulik

Inhalt:

Im Staatsgefängnis von Arizona kommt es zum Gefangenenaufstand. Die Häftlinge, darunter Cully Briston, verschanzen sich mit mehreren gefangen genommenen Wärtern in dem Gebäude. Anführer Red Freker stellt mehrere Forderungen, die erfüllt werden müssen, bevor man die Geiseln wieder freilässt. Doch diese Forderungen dienen nur zur Ablenkung. Während die Polizei das Gebäude umstellt, graben die Häftlinge bereits einen Fluchttunnel.

Review:

Allgemeine Gefängnisfilme sind neben Frauengefängnisfilme ein weiteres Steckenpferd meinerseits, bei dem ich nur zu gerne mal einen Blick riskiere. Zu diesem Thema hat man nahezu schon (fast) alles gesehen, und doch gibt es noch ziemlich viel zu entdecken wie mir dünkt. Umso schöner ist es, wenn es sich um so kleinere, mir bislang unbekannte Perlen handelt wie der AUSBRUCH DER VERDAMMTEN. Gleich vorweg: Was mir hier am besten gefallen hat, ist, dass man hier richtige Gefangene und einen im wirklichen Leben arbeitenden Gefängnisdirektor eingesetzt hat, was das Filmvergnügen zu einem wahren Leckerbissen macht. 

Der Film basiert auf dem Roman ´The Riot´ von Frank Elli, der in einem Gefängnis in Minnesota saß, und wurde von James Poe geschrieben. Der Meister des Schlock-Produzenten William Castle machte Werbung, indem er seine Authentizität mit einer Premiere im Gefängnis, in dem gedreht wurde, ausnutzte. Inhaltlich dreht es sich um den Gefangenen Cully Briston, der von Jim Brown gespielt wird, der eigentlich gar keinen Bock auf eine Revolte hat, jedoch trotzdem gezwungenermaßen daran teil nimmt und einen Teil Revolte leitet. Man schafft es auch einen Tunnel zu graben, solange man die Beamten ablenkt und schafft es nahezu auszubrechen, jedoch wird einem Teil einen Strich durch die Rechnung gegen Ende gemacht.

Gedreht wurde der Film im Yuma Territorial Prison, was am 1. Juli 1876 eröffnet wurde und am 15. September 1909 geschlossen wurde und heute als historisches Museum dient. Wie man es von einem Film wie diesem erwarten würde, in dem sowohl Brown als auch Gene Hackman die Hauptrollen spielen, sind die Charaktere hart im Nehmen und die Action brutal. Auch sehr interessant empfand ich, dass der Film in der zeit der Rassentrennung spielt und man die Abneigung gegen Schwarze seitens der Beamten klar verspürt. Wohl eine kleine, versteckte Sozialkritik, weil die Rassentrennung 1964 schon aufgehoben wurde und dem Film einen kleinen sozialkritischen Charakter verleihen sollte. 

Freunde des Gefängnisfilms sollten hier einen Blick riskieren, weil es ein eher Unbekannter Vertreter dieses Genres ist, aber definitiv es wert ist, sich ihn anzuschauen. Bislang gab es soweit mir bekannt ist, keine Auswertung für´s Heimkino, bis sich Wicked Vision den Film gekrallt hat und ihn in der Reihe der Black Cinema-Reihe veröffentlicht hat. Meines Erachtens hätte er mehr Veröffentlichungen verdient, weil es ein unterhaltsamer Film ist, der mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. 



 

Freitag, 4. August 2023

Die Klette


Originaltitel: Un Detective
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Romolo Guerriri

Inhalt:

Privatdetektiv Stefano Belli soll dem englischen Photomodell Sandy die Aufenthaltsgenehmigung entziehen und sie nach London zurückschicken, weil sie, nach Meinung des reichen Anwalts Fontana, seinen Sohn Mino finanziell ausnimmt. Dann geschieht ein Mord! Hat Sandy ihn begangen? War es Mino? Und welche Rolle spielt seine äußerst attraktive Stiefmutter Vera? Um das Gestrüpp der Lügen zu durchdringen und dem Täter auf die Spur zu kommen, muß sich Belli mitunter ziemlich unfeiner Methoden bedienen. Immer tiefer zieht es ihn in den Dschungel der italienischen Unterwelt der Via Vento Wie eine Klette hängt er sich den Verdächtigen an die Fersen.

Review:

Nachdem ich am italienischen Poliziotti-Genre zwischenzeitlich Blut geleckt habe, erschien es mir nahezu schon als eine Lebensaufgabe mich weiter und näher an diesem mir bisher vorbei gegangenen Genre zu beschäftigen und mir nach und nach ein paar Vertreter dieses Genres einzuverleiben. Den Anfang machte vor ein paar Monaten meine persönliche Nummer Eins, die den Namen DER TOLLWÜTIGE trägt und meine Erwartungen sind demnach recht hoch angesetzt, nochmal in den Genuss eines Filmes dieser Art zu kommen. Jedoch gehe ich auch realistisch an die Sache ran und weiß, dass nicht alle gleich gut sein werden und es mitunter ein paar Filme gibt, die mich nicht allzu vollständig befriedigen werden. 

DIE KLETTE stammt aus dem Jahre 1969 und wir begleiten den Ermittler Beli, der von Franco Nero gespielt wird, bei einem Fall, bei dem es aufzuklären gilt, wer den ´Betrüger´ Romanis umgebracht hat. Des weiteren wird er mit dem Auftrag seitens des Anwalts Fontana anvertraut, das Model Sandy Bronson des Landes zu verweisen, weil sie ihm ein Dorn im Auge ist, da sie mit seinem Sohn zusammen ist und scheinbar nur auf Kohle aus ist, so verschlägt es Belli an mehrere Fronten innerhalb seiner Ermittlungen. 

Was ziemlich auffällig ist, wäre, das Belli mit seinen Zeugen ziemlich unliebsam vor geht. Wenn er nicht die gewünschte Antworten bekommt, dann hagelt es einfach mal ein paar Schellen, bei Leuten die nicht gleich spuren wie er will, ebenso, so muss das Lebe als italienischer Bulle wohl das ´schönste´ sein was es gibt. Es lässt sich aber nicht bestreiten, dass er in seinen Ermittlungen gründlich genug vor geht, um an sein Ziel zu kommen und sich alles und jedem anhaftet, um von A nach B zu kommen. Somit kreuzen eine Menge Individuen seinen Weg, von der geheimnisumwitterten, jüngeren Frau des Anwalts, über eine heroinsüchtige Sängerin (Die einen guten Monatslohn hat) bis hin zu zu Leuten die mit dem Mordfall wenig zu tun haben. 

DIE KLETTE basiert auf den Roman Macchie di belletto von Ludovico Dentice, was 1968 erschienen ist und wurde am 6. September 1969 der Öffentlichkeit vorgeführt. Der Name Belli wird 1973 in dem Film HIGH CRIME nochmals verwendet, jedoch liegt der Unterschied darin, dass er nicht den korrupten Polizisten spielt, wie man ihn hier sieht. Sehr auffällig ist, dass das Drehbuch derart verworren geschrieben wurde, das man stellenweise gut aufpassen muss, um noch mit zu kommen. Man wird schnell ins Getümmel geworfen, ohne das es eine Einleitung gibt und die Charaktere folgen Schlag auf Schlag. 

Nichts destotrotz ist DIE KLETTE ein Top-Film aus den späten 1960ern, der es trotz allem vesteht zu unterhalten. Ein großes Plus meinerseits ist, dass man bis zum Ende am rätseln ist, wer es nun gewesen sein könnte und wenn man schon denkt, dass es nun raus ist, gibt es eine Wendung, die man eventuell vermutet hätte, aber sich nicht sicher ist ob es das nun war. So bleibt es den ganzen Film über spannend bis zum Finale. Für Fans des Genres ein originelles und angenehmes Werk, was Beachtung verdient hat und nicht in Vergessenheit geraten sollte. 


 

Mittwoch, 2. August 2023

Sharkman


Originaltitel: Hammerhead - Shark Frenzy
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Michael Oblowitz

Inhalt:

Auf einer abgelegenen Insel im Stillen Ozean führt Dr. King geheime Experimente mit Stammzellen durch. Pharmazeut Whitney Feder zeigt Interesse an Kings Arbeit und reist mit einem Untersuchungsteam an, um sich die Ergebnisse zeigen zu lassen. Mit dabei ist auch Amelia, die einst mit Kings Sohn Paul verlobt war, bevor dieser an Krebs starb. Sie ahnt nicht, dass es King gelungen ist, Pauls Stammzellen mit denen des aggressiven Hammerhais zu kreuzen.

Review:

SHARKMAN ist ein Gentechnik-Horrorthriller aus dem Jahre 2005, mit dem Inhalt eines verrückten Wissenschaftlers, der die Stammzellen seinen krebskranken Sohnes mit der DNS eines Hammerhais modifiziert und daraus eine Kreatur aus halb Mensch, halb Hammerhai erschafft. Im weiteren Verlauf, lädt er die "Schuldigen" auf seine Insel ein, die er für die Schuldigen des Todes seines Sohnes hält, um sie Paul zum Fraß vorzuwerfen, was jedoch nicht gelingt. Paul schafft es aus seinem Aquarium auszubrechen, um für Unruhe und ein Haufen Toter zu sorgen. 

Michael Oblowitz´ für den Sender Syfy produzierter Film erntete erstmals eher durchwachsene Kritiken, hat sich aber im Laufe der Jahre bei manchem Horrorfan als kleiner Kultfilm entwickelt, dem man nicht vorwerfen kann, dass er absoluter Bullshit ist. Stellenweise schon, stellenweise nicht. Ich gehe stark davon aus, dass wenn ein Film für Syfy produziert wird, dass man im Voraus schon weiß, dass man keinen Blockbuster erwarten sollte. Verständlich ist natürlich, dass er wie einer der allseits bekannten The Asylum-Filme rüber kommt, bei dem die schauspielerischen Leistungen zu wünschen übrig lassen, die Effekte auch. 

Auch ich hätte in puncto Effekte eine Menge zu schimpfen, weil es mich manchmal derb abgenervt hat, dass man den Haimann nicht komplett sieht, wenn er zuschlägt, im Ganzen vielleicht ein paar mal, wo man ihn aber auch nur von hinten sieht. Man darf anmerken, dass der Anzug gut aus sieht und man sich wünscht, die Vorderseite auch mit gestaltet hätte, weil die Vorderseite der Kreatur nur via CGI erzeugt wurde, was ich sehr schade finde. Es gab 1998 mal diesen Film, CREATURE - TOD AUS DER TIEFE nennt er sich und selbst da hat man es geschafft, die Kreatur oftmals in leibhaftiger Größe zu präsentieren. 

Für viele Fans von Jeffrey Combs, dürfte der Film ein Grund zur Sichtung gewesen sein, weil er in die Rolle eines durchgeknallten Wissenschaftlers einfach passt und so beginnt der Anfang der Enttäuschung zusehends, es sei denn, man hat ein halbwegs dickes Fell, was durchschnittliche Filme betrifft. Nun gut, was soll´s? Man kann es nicht jedem recht machen. Für einen abendfüllenden Film taugt SHARKMAN nur bedingt was, wenn man sich mehr erhofft, ansonsten ist er mehr was für Creature Movie-Fans was.