Sonntag, 6. August 2023

Addio ultimo uomo aka Cannibalo brutalo


Originaltitel: Addio ultimo uomo
Herstellungsland: Italien, Japan
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Alfredo Castiglioni, Angelo Castiglioni

Inhalt:

Einer der grausamsten Filme, die je über Afrikas Sitten und Gebräuche gedreht wurden. Die letzten Krieger kämpfen um ihr Dasein. Ein Muss für jeden Video-Fan. Savage der letzte Warrior.

Review:

Wieder war es mal an der Zeit, sich einen Mondofilm anzuschauen, der mir bisher versagt war. Nicht aus dem Grund weil er sich nicht auf finden ließe, sondern weil die einzigste vernünftige Veröffentlichung das Mediabook von Mr. Banker Films ist, die derzeit auf dem deutschen Markt herrscht. Ich stehe ja auf solche Mondos die in die Richtung von MONDO CANE gehen, aber speziell der afrikanische Kontinent hat auch seine Reize aus kultureller Hinsicht und wenn man genau darüber nach denkt: Sind die Ureinwohner, wie man sie bezeichnen mag, wirklich so barbarisch wie man sie immer hinstellt? Ich denke nicht, denn letztendlich ist der Mensch an sich ein und derselbe Barbar, nur dass ´wir´ technisch besser ausgestattet sind und das das große Problem ist, was uns noch den Untergang bescheren wird!

Genau das will uns dieses Schmankerl von den Mondo-Zwillingen Alfredo Castiglioni und Angelo Castiglioni auch aufzeigen. Das Ziel der beiden war es, eine Parallelität unserer Welten aufzuzeigen und womöglich einen Schlussstrich zu ziehen, dass Völker, die eher noch als ´steinzeitlich´ anzusehen sind, wilder, barbarischer und primitiver sind als wir. Spezialisiert haben sich die beiden auf die eher bis dato unberührten Teile Afrikas, die man als aussenstehender wohl nie vor Augen haben wird, somit darf man froh sein, dass es Filme gibt, die eher von einem reisserischen Bekanntheitsgrad unterwandert sind. 

Was man hier zu sehen bekommt, lässt einen zum nachdenken anregen. Während in Afrika Hunde "verbrannt" werden, um ihr Fleisch danach zu kosten, werden bei uns eben Schweine, Rinder usw. geschlachtet und gefuttert. Ein weiteres Beispiel wären die Kriege der Stämme die untereinander egführt werden, bei uns kommen jedoch keine Speere zum Einsatz, sondern Waffen, die reichlich Unschuldigen das Leben mit kosten. Während dort die Mädchen stundenlang tanzen, um die Kerle zu verführen, gibt es bei uns Bordelle und andere Etablissements, um sich geistig und körperlich von dem Druck zu befreien, den uns Mutter Natur einverleibt hat. Und selbst das Schönheitsideal ist dort unten nicht anders wie hier, nur die Ansichtsweise ist anders. Sind wir demnach den indigenen Völkern so ungleich? Definitiv nicht, alles ist nur eine Sache der Ansicht.

Der Film ist eine imposante Mischung aus einem Mondofilm und einer Shockumentary, den auch hier dürfen gewaltsame als auch blutige Sequenzen nicht fehlen. Gleich zu Beginn des Filmes bekommen wir zu sehen, wie die Eingeborenen einen Elefanten in Stücke zerschneiden, weil es darum geht, etwas auf dem imaginären Teller liegen zu haben, einem verfeindeten Krieger wird der Penis abgeschnitten, was man aber als Fake bezeichnen darf und wahrscheinlich die einzigste Fake-Szene des ganzen Films sein dürfte, weil mir der Rest realistisch vor kam. 

Insgesamt ist der Film einer der Mondos, den man mit Sicherheit gesehen haben sollte, wenn man sich mit dem Filmgenre beschäftigt, was Liebhaber und Hasser hat. Für die damalige Zeit, war es sicherlich ein schockierender Einblick in eine ferne Welt, was die Antipathie gegenüber exotischen Völkern angeheizt haben dürfte und doch muss man an dieser Stelle nochmal wiederholen, das wir gar nicht so anders sind. Im weiteren Verlauf werde ich mich den restlichen Filmen der Castiglionis noch bemächtigen, weil mir die Art der Filme, die sie produziert haben sehr gefällt und es eine herzlich willkommene Abwechslung ist, im Gegensatz zu manchen Shockumentarys, die man sonst so kennt. 



 

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