Samstag, 29. Juli 2023

Crazy Murder


Originaltitel: Crazy Murder
Herstelungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2014
Regie:Doug Gerber, Caleb Pennypacker

Inhalt:

"Crazy Murder" dreht sich um einen psychisch kranken Obdachlosen in den Straßen von New York City, welcher keinen anderen Weg sieht, sein Leid zu kompensieren, als möglichst brutalen Mord. Eine Abwärtsspirale beginnt.

Review:

CRAZY MURDER erschien 2015 im Rahmen einer Youtube-Vorstellung seitens Brain Damage Films in einer Art Serie, die sich mit dem Thema Extreme Cinema/Gore auseinander setzt und begleiteten die Vorführung des anstehenden Crazy Murders. Was haben sich die Zuschauer wohl dabei gedacht, als es vom Inhalt her hieß, dass ein durchgedrehter Obdachloser wahllos Leute angreift und sie umbringt? Von der Geschichte her war das damals bestimmt was neues und noch nie da gewesenes, von der Umsetzung her definitiv ein geiler Film, der eine coole Mischung aus Drama, Splatter-Horror und einer Prise Komödie ist, die sich im schwarzen Humor suhlt. 

Der Film ist genau so wie ich ihn mir vorgestellt habe: Verstörend, dreckig, räudig und stellenweise ziemlich ekelhaft, so wie es sich gehört, wenn man sich vorstellt oder gar weiß, wie manche Obdachlose sind. Hier wird nahezu alles praktiziert, was man anderweitig schon gesehen hat oder auch nicht, sofern man sich keine Scat/Puke-Fetisch-Filme rein zieht. Ansonsten wird man bedient mit allerlei Morden, Kotz- und Anscheiß-Eskapaden, die sogar stellenweise mitten in der Öffentlichkeit passieren, ein Babymord darf auch nicht fehlen, der sogar recht cool umgesetzt wurde nach dem Motto: Kurz und schmerzlos, und was definitiv erwähnt werden muss: Der werte Herr kommt in den Genuß seiner eigenen Scheiße! Einfach herrlich, dem ganzen Treiben zuzusehen. 

CRAZY MURDER wäre ein perfekter Fall für Unearthed Films, doch leider scheint diesbezüglich nichts in Planung zu sein und bleibt weiterhin auf der Strecke der Hoffnungsträger auf eine Veröffentlichung. Es ist und bleibt ein verstörendes Stück Scheiße, was zeitgleich glänzen kann und jedem Untergrundfilm-Fan die Augen nässen dürfte! De Frage ist nur: Was will uns dieser Film sagen bzw. was wollen uns die Macher dieses Films sagen? Ist es ein Kommentar an die Gesellschaft? Oder ist es einfach nur ein Film, der für Freunde des grenzüberschreitenden Kinos gemacht ist? Man kann es von beiden Seiten betrachten, denn meiner Meinung nach stellt der Film in manchen Punkten die Gesellschaft genau so dar wie sie ist!

Abschließend möchte ich noch drauf hinweisen, dass der teilweise dezente fäkale Sprachgebraucht in meinen Reviews nicht der Standard sind, jedoch darf man bei einem Film wie CRAZY MURDER genau so schreiben wie einem der Schnabel gewachsen ist. Es ist kein Film, der gefallen will oder sich an irgendwelche Normen hält, Nein, er will und weiß zu provozieren, zu schockieren und einen in eine Welt rein zu ziehen, wie es sie nur selten gegeben hat. Gewisse vergleichbare Filme wären in dem Fall wahrscheinlich die Filme von Lucifer Valentine oder GUMMO, wobei man GUMMO als die Softversion betrachten könnte. 




 

Donnerstag, 20. Juli 2023

Story of Ricky


Originaltitel: Lik Wong
Herstellungsland: Hongkong
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Nam Nai-Choi

Inhalt:

Der junge Ricky kommt ins Gefängnis, nachdem er den Tod seiner geliebten Freundin gerächt hat. Dort herrschen brutale Aufseher, grausame Banden und ein sadistischer Direktor. Schon sehr bald muss Ricky feststellen, dass hinter Gittern von Recht und Ordnung keine Spur mehr zu finden ist. Er setzt sich ein für die Unterdrückten und macht sich so bei der Gefängnisleitung schnell sehr unbeliebt. Doch ausgestattet mit übernatürlichen Kampfkünsten lässt er sich von keiner noch so brachialen Schikane unterkriegen und wehrt sich nach Leibeskräften gegen seine immer übermächtigeren Gegner.

Review:

STORY OF RICKY war damals als alles bei mir mit Splatterfilmen anfing, einer meiner ersten Splatterfilme, den ich mir auch heute noch gerne ansehe, weil es einer der Filme ist, der mich fasziniert hat. Die Geschichte von Ricky wurde aus einem Manga mit dem Titel Riki-Oh adaptiert, der von Masahiko Takajo geschrieben und von Tetsuya Saruwatari illustriert wurde. Man kann den Realfilm jedoch nicht gänzlich mit dem Manga vergleichen, weil der Manga bzw. die Animeverfilmung nicht diesen Witz beinhaltet wie die Realverfilmung. 

Von den ersten Momenten an legt STORY OF RICKY einen brutalen Ton fest, in dem Gliedmaßen abgetrennt, Organe entfernt, Köpfe mit Fäusten zerquetscht werden und andere groteske Momente des Gemetzels stattfinden. Der Film spielt in der nahen Zukunft und ist eine postapokalyptische Geschichte, die in einem Gefängnis spielt, das von einem sadistischen Aufseher, seinem ebenso grausamen Assistenten und Wärtern geführt wird, die häufig Gefangene brutal behandeln. Die Erzählung dreht sich um eine Figur namens Riki-Oh, die kürzlich im Gefängnis angekommen ist. Im Inneren wird Riki-Oh von verschiedenen Gefangenen herausgefordert, die schnell erkennen, dass er ein furchterregender Feind ist, dessen Hände tödliche Waffen sind.

Was den Film ausmacht, ist die Darstellung mancher Charaktere, die teilweise übertriebenen Handlungen und ebensolche Spezialeffekte, die zum Einsatz kommen. Eventuell sollte man noch die deutsche Synchronisation erwähnen, die oftmals sehr komödienhaft rüber kommt oder gibt es wirklich Leute die so reden? Ich weiß es nicht. Was man aber weiß, dass es tatsächlich so Typen wie den stellvertretenden Gefängnisleiter gibt: Im Alltagsleben ein Nichts und aufgrund seiner Machtposition ein machtgeiles Ekel. Weitere Paraderollen sind die des Sohnes des Direktors, der Direktor an sich und die Kapos der ganzen Gefängnisflügel. Was ich erst kürzlich raus fand, dass einer der Kapos doch tatsächlich von einer weiblichen Darstellerin besetzt ist, wie man auch immer auf so eine Idee kommt. 

STORY OF RICKY ist wahrlich ein Juwel unter den B-Movies, die mit einer endlosen Schlange grandioser und blutiger Effekte aufwarten, ebensolchen Szenerien und einer gewissen humoristischen Würze. Wie es in manchen Ländern zu einem Verbot des Filmes kam, entschließt sich mir, weil man den Film nicht wirklich ernst nehmen kann, was keineswegs negativ gemeint ist. Wer ihn noch nicht kennt, sollte keine Zeit verlieren und sich den Film zugänglich machen, bestenfalls die DVD von Asia Paradise, weil auf der Veröffentlichung der Anime zusätzlich mit drauf ist, der auch ziemlich sehenswert ist. 


 

Pig


Originaltitel: Pig
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Adam Mason

Inhalt:

Ein geistesgestörter Psychopath hält drei Menschen auf seiner Farm gefangen, die er mithilfe seiner weiblichen, stark geistig umnachteten Begleiterin (welche ihren Käfig lediglich zur "Fütterungszeit" verlassen darf) auf perfide Art und Weise foltert und ermordet.

Review:

Es gibt die Sorte Filme, bei denen die Hintergrundgeschichte interessanter ist als der Film selber, eines dieser Beispiele ist Adam Mason´s PIG. Bei Pig handelt es sich um eine Zusammenarbeit von Mason und Andrew Howard, die die Schnauze von den Verleihern voll hatten, aus welchen Gründen genau auch immer. Mir ist insofern nur bekannt, dass niemand PIG veröffentlichen wollte aufgrund des Inhalts des Drehbuchs. Somit wurde der Film dann kostenlos für eine kurze Zeit als Stream angeboten, aber auch genau so schnell wieder aus dem Internet genommen, weil Mason der Ansicht war, dass der Film nie wieder an die Öffentlichkeit geraten sollte. 

Inhaltlich dreht es sich um einen geisteskranken Typ, der in der Natur lebt und sich dort auch eingerichtet hat. Zu seinen "Mitbewohnern" gehören eine geisteskranke, schwangere Frau, die er in einem Käfig ausserhalb seines Wohnwagens hält und einen männlichen Gefangenen. Zu Beginn lernt man auch das dritte Opfer, eine Frau kennen, die geflüchtet ist und von unserem Hauptprotagonisten gejagt, gefangen und getötet wird, um in den Genuß ihrer Leber zu kommen. Und im Laufe des Filmes geht die Jagd aus Jux und Dollerei auch weiter. 

PIG besticht durch die Kameraführung, die nur in einer einzigen gedreht worden ist. Eine Einstellung, die man auch unter dem Namen ´Long Shot Film´ kennt. Was den Film wohl verstörend für manche macht, ist, dass die Freundin, wie es scheint, von dem Irren schwanger in einem Käfig gehalten wird, desweiteren gibt es Misshandlungen an den Opfern und eine Hetzjagd mit dem Gewehr auf eines der Opfer. Nachdem was ich sonst so über PIG gehört habe, war ich persönlich etwas enttäuscht, weil ich dahinter einen regelrechten Sicko vermutet habe, der sich aber aus meiner Sicht langweilige Schlaftablette heraus gestellt hat. 

Was ich sehr vermisst habe, war eine vernünftige Handlung zu dem Ganzen, denn die gibt es nicht. So konnte ich auch keine "Beziehung" zu den Opfern und dem Täter aufbauen, auch erfährt man nichts über die Hintergründe,  insbesondere auf den Irren, woher er kommt, warum er so ist wie er ist, warum er ausgerechnet im Freien lebt usw. Was mich dennoch veranlässt, den Film zu behalten ist die mehr als interessante Hintergrundgeschichte zu dem Film, aber mehr auch nicht. 


 

Sonntag, 16. Juli 2023

Unrated: The Movie


Originaltitel: Unrated: The Movie
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Andreas Schnaas, Timo Rose

Inhalt:

Der kindische und verkorkste Amateur-Filmer Frank führt seine vier Akteurinnen in einen abgelegenen Wald, ihre Unterkunft für die folgenden Tage ist eine verlassene und gruselige Bruchbude. Da sind Zickereien und Tränen vorprogrammiert, doch bald taucht in dem Haus ein Buch auf, das Buch der Alpträume. Seltsame Dinge geschehen und das Haus wird zu einem schrecklich realen Alptraum für seine Gäste.

Review:

Was kommt dabei raus, wenn einer der Mitbegründer der deutschen Amateursplatter-Szene und ein weiteres Amateurhorror-Urgestein aufeinander treffen, um sich zu verbünden und einen Film zusammen machen? Richtig! Dann kommt eine Granate wie UNRATED: THE MOVIE raus und ja, das Endprodukt kann sich sowas von sehen lassen und verdient es nicht nur einmal oder zweimal gesehen zu werden. 2012 sollte es zwischen den beiden eine weitere Zusammenarbeit geben, bei der man sich auf einen zweiten Teil namens UNRATED 2: SCARY AS HELL an einen Tisch setzte, der aber um Längen nicht an den Erstling ran kommt. 

Inhaltlich bekommen wir es mit einem alten Bekannten zu tun, den man aus der VIOLENT SHIT-Ära kennt: Karl, the Butcher. Wie es dazu kommt? Ein Amateurregisseur, der von Rose gespielt wird, wandert im Wald mit 4 Damen rum um einen Film zu drehen, bis man auf eine alte Bruchbude mitten im Wald trifft. Nachdem man sich eingefunden hat, findet der Regisseur ein Buch, was er als Requisite zum Einsatz bringen will und löst damit das Unfassbare aus, sprich: Es kommt zum Kampf gegen Monster, Dämonen, der Hüterin des Buches und natürlich Karl, the Butcher. 

Wenn man sich die Inhaltsangabe durch liest, spürt man schon, auf wessen "Mist" die ganze Story gewachsen ist: Auf Sam Raimi und seinem Kultfilm TANZ DER TEUFEL. Beim genaueren Hinsehen wird man noch mehr Anspielungen auf manche Horrorklassiker wie DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN und diverse Zombiefilme fest stellen können. Im Gesamten besteht der Film aus Horror, Splatter und reichlicher Satire, das merkt man insbesondere an manchen Szenen, die denen man sich fragt: What the Fuck!?, der Telefonsex-Verarsche und manchen Dialogen die mehr dämlich sind als angebracht. Dennoch macht der Film einen Heidenspaß, wenn man nichts ernsteres erwartet. 

Wie nicht anders zu erwarten bekommt man viele bekannte Gesichter aus der Independent Horror-Szene zu Gesicht: Manoush (La Petit Mort), Andreas Schnaas selber, Magdalena Kalley (La Petit Mort), Annika Strauß (La Petit Mort, Schlaraffenhaus), Eileen Daly (Cradle of Fear) oder eben Eleanor James (Forest of the Damned). So passt jede der Darsteller und Darstellerinnen perfekt in seine/ihre Rolle und werten den Film maßgeblich auf, so muss man keine Angst haben, dass es sich um irgendwelche auf der Straße angesprochenen Leute handelt, die vom Tuten und Blasen keine Ahnung haben. 

Irgendwie war es sehr verwunderlich, dass der Film mit einer Freigabe ab 18 ungeschnitten durch die FSK gekommen ist, wer weiß ob die Prüfer nicht grad einen guten Tag hatten. Im Gesamten ein genialer Film, den man bestenfalls auf einer Horrorparty an Halloween laufen lässt, dann macht er umso mehr Spaß. Das einzigste Manko wie ich finde, ist, dass nach dem zweiten Teil die Zusammenarbeit zwischen Rose und Schnaas beendet war und es nicht zu der geplanten Trilogie gekommen ist. 



 

Der Nuttenkiller


Originaltitel: Der Nuttenkiller
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Christian Kröger

Inhalt:

Mit leichten Mädchen verkehren ist Marios größtes Hobby, aber Verhütung muss nicht sein. Als er erfährt, dass er sich mit HIV infiziert hat, schwört er allen Huren blutige Rache! Fortan treibt er als Nuttenkiller sein Unwesen. Immer mehr Opfer sind zu beklagen. Jedoch nicht nur die Prostituierten müssen dran glauben, sondern auch Störenfriede und Freier. Doch dann gerät er selbst ins Kreuzfeuer von Kriminellen und der Jäger wird zum Gejagten.

Review:

 Oh mein Gott! Ich habe im Laufe meines Lebens schon viele Filme aus dem Amateursektor gesehen und da gab es gute und schlechte als auch mittelmäßig, aber dass man schlecht noch toppen und das auch noch toppen kann, hätte ich nicht gedacht. Daher will ich gar nicht all zu viel Zeit für eine Review verschwenden und halte mich kurz und bündig, weil es eh nicht viel zu sagen gibt.

Die Geschichte handelt von einem Typen der sich bei einer Prostituierten AIDS eingefangen hat und nun Rache an allen Prostituierten nehmen will, auch mancher Freier wird nicht verschont. Im Laufe des Filmes wird er zu allem Übel noch selber zum Gejagten von Kriminellen...

Erschienen ist der Film 2001 via Eigenproduktion, bevor eine VHS von Astro auf den Markt geschmissen wurde und mit der Zeit in der Hartboxen-Serie der Red Edition Reloaded nochmal veröffentlicht wurde. Eine Geschichte gibt es so gut wie keine, ausser dass wir es mit einem Typen zu tun haben, der leichte Damen besucht um sie abzumurksen.

Als beinharter Fan von Amateurproduktionen muss ich selber sagen, dass das das allerschlechteste war, was ich jemals gesehen habe und es nur geben kann! Glücklicherweise hat uns der Regisseur mit weiteren Filmen verschont, wobei ich denke, dass er selber erkannt hat, dass er in diesem Fall ein Nichtskönner ist! Da retten selbst die Schmuddelszenen nichts mehr, denn die sind auch nur ein Mittel zum Zweck um einen Unterhaltungsversuch zu starten, aber selbst da scheitert alles!



 

Klischee - Mörderisches Halloween auf Mallorca


Originaltitel: Klischee - Mörderisches Halloween auf Mallorca
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Marcel Walz

Inhalt:

Die attraktive Dilana versucht Ihren untreuen Freund Sanchos zu vergessen. Aus diesem Grund verbringt sie mit Ihren Freundinnen ein Wochenende auf einer abgelegenen Finka im Süden Spaniens. Doch die Freuden sind schnell verflogen, denn ein geistesgestörter Killer hat es auf die Mädchen abgesehen. Von Blutlust getrieben macht er erbarmungslos Jagd auf sie. Gibt es einen Ausweg aus dieser „Touristenfalle“?!

Review:

KLISCHEE ist Marcel Walz´ sechster Film in seiner kreativen Schaffensphase und vermag doch recht zu unterhalten. Kennengelernt habe ich die Filme des Regisseurs durch sein Torture Porn-Werk LA PETITE MORT 2010, was mich ziemlich faszinierte und ich mir den ein und anderen Walz-Film für die Sammlung angeschaffen habe. Klischee stand beispielsweise nun zig Jahre ungesehen in der Sammlung und weil ich derzeit auf dem Modus bin mir ein paar Amateurhorrorfilme rein zu ziehen, wurde es auch längstens Zeit mir diesen Slasherfilm zu Gemüte zu führen. 

Die Story ist recht einfach, nahezu schon klischeehaft wie der Name des Filmes wohl andeuten will: Ein maskierter Killer treibt auf Mallorca sein Unwesen und schlachtet sich durch bzw. nimmt sich die hauptsächlich weiblichen Protagonistinnen vor. Im Gegensatz zu Walz´ Erstlingen ROAD RIP und CAMP CORPSES merkt man hier eine deutliche Steigerung in Sachen Produktion und Umsetzung und verlässt den amateurhaften Bereich und wirkt für Frühverhältnisse schon weitaus professioneller. 

Was ich KLISCHEE hoch anrechne ist der Spannungsgehalt, der unter anderem mittels der Musik bzw. den Geräuschen unterstrichen wird und dazu beiträgt, das überhaupt erst Spannung entsteht. Da bricht es der Krone auch keinen Zacken raus, wenn sich die Darstellerinnen dezent dümmlich anstellen und auf ängstlich machen, wobei trotzdem gesagt werden muss das die schauspielerischen Leistungen nicht schlecht sind und manche der Darstellerinnen wohl schon etwas Erfahrung gehabt haben dürften. 

Der Killer erinnert während des Filmes etwas an Michael Myers: Schwarze Klamotten, weiße Maske, lautlos und mit einem langen Messer in der Hand, und so wird sich eben durch gemetzelt bis es in der letzten viertel Stunde zu einer fast voraussehbaren Überraschung kommt, zu der ich an dieser Stelle nicht näher darauf eingehe, um nicht zu spoilern, jedoch ist die Überraschung durchaus gelungen und setzt dem Film das I-Tüpfelchen auf. KLISCHEE stellt mitnichten einer der sehenswerteren Filme von Marcel Walz dar und kann man sich durchaus mal gönnen. 


 


 

Bad Boys, Bad Toys


Originaltitel: Bad Boys, Bad Toys
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Jochen Taubert

    Inhalt:  

Ferdinand hat es schon nicht leicht: Erst verliebt er sich zwischen 100 heißen Mädels ausgerechnet in die Tochter seines Chefs, dann bekommt er mit, dass in der Firma mit Waffen gedealt wird. Als die Polizei ihn verdächtigt und ihm von dort an am Hintern klebt, fasst er einen tollkühnen Entschluss. Mit dem roten Ferrari und einem MIG Düsenkampfjet bewaffnet zieht er in Sibirien gegen die Russenmafia und ihrem teuflischen Anführer in den Krieg. Seine Mission: Die Firma und sein Leben zu retten und nebenbei das Herz seiner Geliebten gewinnen. Eine mörderische Schlacht auf Leben und Tod beginnt.

Review:

Wem bei den Namen Stadtlohn oder Jochen Taubert nicht sofort etwas in der Birne klingelt, hat sich entweder nicht genug mit der Materie des deutschen Amateurfilms befasst oder hat bösen Zungen nach einfach nur Glück gehabt. Angefangen mit dem Filme machen hat Jochen in den späten 90ern und wird innerhalb der deutschen Independent-Szene und darüber hinaus geliebt und gehasst zugleich. Meiner Meinung nach ist dieser Hass ungerechtfertigt, denn wie man weiß, ist seine Art Filme zu machen bewusst so trashig-parodienhaft und wer mit seinem Stil nichts anfangen kann, braucht sie auch nicht zu schauen um hinterher darüber zu lästern.

BAD BOYS, BAD TOYS stellt der zweite Teil des Filmes FERDINAND FÄHRT FERRARI dar und ist 2007 erschienen. Inhaltlich dreht es sich um den altbekannten Ferdinand, der sich in die Chefstochter verliebt, nachdem er sie vor dem "sicheren" Tod gerettet hat. Zudem bekommt er Wind davon, dass in der Firma in der er arbeitet mit Waffen gedealt wird, was die Polizei auf den Plan ruft und er verdächtigt wird. So beschließt er in Sibirien gegen die Russenmafia zu kämpfen und setzt alles dran seine Firma zu retten und das Herz der Chefstochter zu bekommen. 

Mit Horror, wie es oftmals angepriesen wird, hat der Film recht wenig bis gar nichts zu tun, ich würde das ganze eher als einen komödialen Trash-Actioner bezeichnen, bei dem zwischendurch mal Blut fließt, der Spaß nicht zu kurz kommt, dafür die Klamotten der teilnehmenden Darstellerinnen umso mehr. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Jochen Taubert seine Filme nahezu standardmäßig schon mit allen möglichen Weiblichkeiten ausschmückt, um dem männlichen Zuschauer das Filme schauen zu versüßen. 

Ein weiteres Plus wie es sich für einen Taubert-Film gehört, sind die grottigen Dialoge samt laienhaften Schauspielern, die mit reichlich "Nichts-Können" glänzen. So negativ bewertet sich das jetzt anhört, so darf man das ganze als eine positive Kritik ansehen, denn ich sage immer: Wo Taubert drin steht, ist auch Taubert drin und wer sich zwischendurch mal einen derartigen Klamauk anschauen will, darf und sollte das gerne tun. Aus heutiger Sicht haben die Frühwerke von Jochen Taubert sogar einen gewissen Charme auf den man nur zu gerne zurück blickt. BAD BOYS BAD TOYS ist zwar kein Highlight, aber aus rein komödialer Sicht dennoch ein übertrieben-witziger Hirn aus-Film an-Streifen! 




 

Die brennenden Augen von Schloss Bartimore


Originaltitel: The Gorgon
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1964
Regie: Terence Fisher

Inhalt:

Eine Mordserie versetzt das Dorf Vandorf in Angst und Schrecken. Jedes der Opfer ist zu Stein erstarrt. Nachdem ein junges Mädchen namens Sacha auf die gleiche schreckliche Weise sterben muss, fällt der Verdacht auf ihren Freund. Als ihn ein Suchtrupp an einem Baum erhängt findet, steht für die Dorfbewohner fest, dass er das böse Genie hinter den Verbrechen war. Sein Vater, Professor Heitz, bittet Professor Namaroff um Hilfe, da dieser etwas über eine zeitgenössische Gorgone weiß. Namaroff will von dem Fall jedoch nichts wissen, bis Heitz, der den Gerüchten über üble Machenschaften auf Schloss Baltimore auf den Grund gehen will, die Gorgone trifft und selbst versteinert. Doch erst nachdem Heitz’ zweiter Sohn und dessen Freundin eine Nacht des Schreckens erlebt haben, kommt die wahre Identität der Gorgone endlich an den Tag.

Review:

Hammer Films! Ein Studio, das seinen Namen mit atmosphärischem Gothic-Horror aus den frühen 50er Jahren identifizierte und globale Superstars wie Christopher Lee und Peter Cushing hervorbrachte . Dieses besondere Duo, eines der beliebtesten in der Geschichte der Horrorszene, spielt die Hauptrolle in diesem typischen Beispiel des Hammer-Treibens unter der Regie des vielleicht beliebtesten Schöpfers der Ära, Terence Fisher, der sich mit den Dracula-Filmen einen Namen im Pantheon von Hammerfilm gemacht hat. Mit DIE BRENNENDEN AUGEN VON SCHLOSS BARTIMORE hat sich Fisher der griechischen Mythologie bedient und ein reizvolles Filmwerk erschaffen.

Der Film ist thematisch ein sehr interessanter Film, weil er sich mit eine der drei Gorgonen befasst, Medusa. Für mich war Medusa schon immer eine der gruseligsten als auch interessantesten Monster aus der griechischen Mythologie und hat mich somit auch schon immer sehr fasziniert. In Desmond Davis KAMPF DER TITANEN von 1981 hat man, wenn ich mich nicht irre, die wohl best-aussehendste Medusa auf die Welt los gelassen, wie man es sich nur vorstellen kann. Aus heutiger Sicht habe ich bisher noch in keinem Film ein genialeres Design einer Medusa gesehen, was ene Mischung aus eine Frau und einem gigantischen Schlangenwesen war. Aber zurück zu den brennenden Augen. 

Die Storyline ist eher mittelmäßig und hätte ausgeklügelter ausfallen können. Erst wird der eine getötet, dann der andere usw. usf.  Ich wünschte, das alles hätte zu einer spannenderen Geschichte verarbeitet werden können, die etwas spannender und gruseliger wäre. So gleicht der Film eher einem Art Krimi mit einer gesunden Dosis Fantasy, betrachtend auf das Vorkommen der Medusa. Ein weiterer Kritikpunkt ist das Design der Medusa: Der ursprüngliche Plan bestand darin, echte Schlangen für die Haare der Gorgone zu verwenden, stattdessen gibt es kitschige kleine Gummischlangen, die aus ihrem Kopf herausspringen. Die Filmemacher haben gute Arbeit geleistet und versucht, dies mit den Aufnahmen zu umgehen, aber die Albernheit des Gorgon-Kostüms schadet dem Gesamtprodukt.

Der große Ausgleich zu allem sind glücklicherweise die Auftritte von Christopher Lee und Peter Cushing. Es sind Darsteller die man kennt und liebt, ohne Zweifel. Ein weiteres bekanntes Gesicht ist Patrick Troughton, den man als "Doctor Who" kennen dürfte, jedoch ist es oftmals schwierig hn direkt auszumachen, weil er in jeder seiner Filmrollen meistens anders aus sieht und man schon genau hinschauen muss. Im Gesamten ist der Film sehr unterhaltsam, auch wenn es etwas denkwürdig erscheint, dass man eine Kreatur aus der griechischen Mythologie in einer gotischen Umgebung platziert.