Freitag, 28. April 2023

Welcome to Fear

Originaltitel: Stalked
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Douglas Jackson

Inhalt:

Die Ärzte sind überzeugt: Daryl hat seine Psychosen im Griff und darf die Nervenheilanstalt verlassen. Draußen rettet er Klein-Mikey bei einem Unfall das Leben und verliebt sich prompt in dessen Mutter Brooke. Doch außer Dankbarkeit hat die attraktive Witwe nichts für Daryl übrig. So dreht er gleich wieder durch: Alle, die seiner großen Liebe im Wege stehen, sind des Todes… 

Review:

Um es gleich mal vorweg zu nehmen: WELCOME TO FEAR rockt! Ich  steh ja total auf Psychothriller wen sie gut gemacht sind, bloß kenne ich nicht arg viele, die mir die Genugtuung verschaffen wie beispielsweise dieser Film. An was mich der Film am meisten erinnert hat, waren die STEPFATHER-Filme und wenn man die Jahrgänge berücksichtigt, könnte man fast meinen, dass die STEPFATHER-Trilogie hier in manchen Punkten eine große Inspiration für Regisseur Douglas Jackson war. Es ist wie immer das selbe Spiel: 

Ein recht Tageslicht tauglicher Kerl lernt eine Frau kennen, in diesem Fall ist es der von Psychosen geplagte Daryl, der aus der Psychiatrie entlassen wurde und bei seiner Mutter wohnt. Rein zufällig war Daryl in der Stadt und errettet den kleinen Sohn von Brooke, der fast von einer Palette erschlagen wurde. Brooke ist natürlich überglücklich darüber und ladet Daryl in ihrem Restaurant ein, was er komplett falsch versteht und meint, sie will was von ihm. Nach einer kurzen Zeit gibt sie ihm zu verstehen, dass sie ihn nicht liebt und lieber alleine ihr Leben verbringen will, was in Daryl eine schwere Enttäuschung auslöst und er alles dafür tut, jeden aus dem Weg zu räumen, der sich zwischen ihm und Brooke stellen könnte und es damit endet, dass er ihr das Leben zur Hölle macht. 

Man stellt nun schon von der Inhaltsangabe fest, dass besagte Trilogie wohl in gewisser Weise Pate stand, insbesondere auf das optische des Hauptprotagonisten kann man das beziehen, weil es immer wieder so Engelsgesichter sind, die einen schweren Knacks in der Psyche haben. Auch das Daryl sein Gästezimmer 1:1 so einrichtet, wie es bei Brooke aus sieht, diverse Fotos von ihr in seinem Haus hat und sich versucht, in ihr Leben zu drängen und sie regelrecht stalkt, sprechen Bände. 

Positiv hervor zu heben sind die Leistungen der Schauspieler, die wirklich Top sind und glaubhaft rüber kommen. Das führt dementsprechend dazu, dass der Film von Anfang an eine extreme Spannung aufbaut und man sich nahezu von nichts und niemand ablenken lässt, wenn man den Film schaut. Bisher wurde der Film in Deutschland nur auf VHS von Marketing veröffentlicht und ist nahezu schwer auf zu treiben. Ob es jemals eine deutschsprachige DVD-Veröffentlichung geben wird, ist fraglich. Verdient hätte der Film es definitiv, weil ich in Sachen Psychothriller schon ange nicht mehr so gut unterhalten wurde, was am meisten Jay Underwood zu verdanken ist, der seine Rolle bis zur letzten Minute hervorragend spielt!


 

Donnerstag, 27. April 2023

Der Rattengott


Originaltitel: Izbavitelj 
Herstellungsland: Jugoslawien
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Krsto Papic

Inhalt:

Die Weltwirtschaftskrise hat auch Jugoslawien fest im Griff. Auch dem Philosophiestudenten Ivan geht es nicht gut, als er von seiner Vermieterin auf die Straße gesetzt wird. Als er im Stadtpark auf einer Bank übernachten will, zeigt ihm der Parkwächter, ein alter Bekannter, ein leerstehendes Gebäude. Doch dort kommt er hinter eine Verschwörung der Rattenmenschen, die finstere Absichten hegen. Von nun an schwebt Ivan in Lebensgefahr, doch findet er Unterstützung bei Professor Boscovic und seiner hübschen Tochter Sonja... wird es ihnen gelingen, die drohende Machtübernahme durch die Rattenmenschen zu verhindern?

Review:

DER RATTENGOTT ist einer dieser seltsamen Überbleibsel des Prager Frühlings, der sich ein halbes Jahrzehnt später als Kroatischer Frühling ausbreitete, als sich das osteuropäische Kino den wütenden New Waves der 1960er Jahre anschloss und begann, die alte Ordnung der Dinge zu kritisieren. Der Film basiert auf dem Roman "Der Rattenfänger" des Russen Alexander Grin der von 1880 bis 1932 gelebt hat. 

Er spielt nach dem ersten Weltkrieg in den 1920er Jahren in der Tschechoslowakei, als hohe Arbeitslosigkeit herrscht und politische Extremisten um Anhänger buhlen. Der Professor liest in einem älteren Buch, dass es eine übernatürliche Riesenratte geben muss, die sich der Menschen bedient und sie in Riesennager verwandelt, die eine menschliche Gestalt annehmen können. So erstellt er ein Serum, was die Rattenmenschen bekämpfen soll und wird von einer von ihnen ermordet, weswegen sein Gehilfe Ivan sich der Meute stellt. 

Als direkten Horrorfilm kann man DEN RATTENGOTT nicht bezeichnen, eher als einen düsteren Thriller mit phantastischen Elementen, der Parallelen zu diversen anderen Filmen hat. Inszeniert wurde der Film von Krsto Papic, der, soweit ich das beurteilen kann, ein Filmemacher ist, der in seiner Heimat Kroatien hohes Ansehen genießt und zu Lebzeiten im Ausland eine gewisse Anerkennung erlangt hat. Mir dünkte die ganze Zeit, dass der Hintergrund zu dem Film, ein ziemlich politischer sein dürfte, weil ,wie manches rüber kommt, kenne ich aus einem Propagandafilm aus dem dritten Reich. Jedoch denke ich nicht, dass das der Grund des Regisseurs war, diesen Film zu machen, sondern eher das Gegenteil. 

An dieser Stelle sollte es leicht zu verstehen sein, worum es in diesem Film geht. Es ist eine Kritik an den Faschismus, der Bürokratie und der wachsenden Kluft zwischen den Besitzenden und den Besitzlosen. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Jugoslawien zu dieser Zeit ein sozialistischer Staat war, aber ich denke, man sollte vorsichtig sein, den Film als direkte Anklage gegen die Umstände in Jugoslawien im Jahr 1976 zu bezeichnen. Ich meine, der Film scheint sich alle Mühe zu geben, Ort und Zeit agnostisch zu halten. Der Film wurde in Zagreb gedreht, das heute als Hauptstadt Kroatiens dient, aber er zeigt nie auf, dass er in Zagreb spielt. Man weiß, dass er irgendwo in Europa spielt, weil es mehrere Hinweise darauf gibt, dass das Land, das im Film zu sehen ist, in Europa liegt. Es gibt auch keine Hinweise darauf, welches Jahr es ist, und es gibt keine offensichtlichen Hinweise in Autos oder Kleidungsformen, die verwendet werden könnten, um eine Zeit zu bestimmen. Es könnte genauso 1976 oder 1936 geschehen.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Klassiker DIE DÄMONISCHEN einen großen Einfluss auf das Werk hatte, sprich: Inspiration! Bis zu seiner Erstveröffentlichung auf DVD, ist der Film laut OFDB bisher nur in Deutschland und dem damaligen Jugoslawien auf VHS erscheinen, jedoch muss ich dem entgegen stimmen, da es auch in anderen Teilen der Welt VHS-Veröffentlichungen zu dem Film gab und zwar in Schweden von dem VHS-Label Videorama unter dem Titel ROTAT, in Dänemark unter dem Titel ROTTEKLANEN, sogar auf einer schwedischen Betamax unter dem Namen RATS. So unbekannt, wie man meinen könnte, ist der Film dann doch nicht. 

Der einzigste Wermutstropfen den ich vergießen musste, ist, dass ich mir mehr so etwas wie einen Art Tierhorrorfilm darunter vorgestellt habe. Mehr Riesenrattenmonster zum Beispiel, denn hier wurde das Fell eher angedeutet und Rattenzähne eben künstlich im Mund der Darsteller eingebaut, was das Vergnügen dezent geschmälert hat, aber der Film alles in allem sehr unterhaltsam war, was auch der paranoiden Atmosphäre zu verdanken war, die der Film aufweist.




 

Angriff der sehr gefährlichen ekeligen schwarzen Würmer aus einer unbekannten fernen Galaxie die keiner kennt


Originaltitel: Angriff der sehr gefährlichen ekeligen schwarzen Würmer aus einer unbekannten fernen Galaxie die keiner kennt
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1999
Regie: Flesh Gorden

Inhalt:

Heinz und Eduard beobachten einen Meteoritenabsturz. Sie wollen ihn näher betrachten, doch Eduard wird von schwarzen Würmern aus einer unbekannten, fernen Galaxie, die keiner kennt, angefallen und wird zum Zombie. Heinz flüchtet und will die Invasion stoppen, doch das glückt ihm nicht. Da kommt ein neuer Held ins Spiel…

Review:

Ein weiterer Film mit einem sehr unterhaltsamen Filmtitel wäre die Exquisiter Müll-Produktion zu ANGRIFF DER SEHR GEFÄHRLICHEN EKELIGEN SCHWARZEN WÜRMER AUS EINER FERNEN GALAXIE DIE KEINER KENNT. Man möge staunen, aber der Film heisst wirklich so und ist vermutlich der längste deutsche Filmtitel den es gibt bzw. der mir aktuell geläufig ist. Regie führte zu dem bemerkenswerten Streifen Flesh Gorden, der auch für den Film AUF DER SUCHE NACH DER GOLDENEN UNTERHOSE verantwortlich ist. Der Inhalt ist schnell erzählt: 

Ein Komet stürzt auf die Erde, in dem sich die schwarze gefährliche ekelige Würmer befinden, die die Menschen zu Zombies machen, wenn sie sich auf deren Häupter machen. Die ersten Betroffenen sind einer von zwei Freunden, wo sich der unbeschadete Heinz auf den Weg macht, um seinen Kumpel zu rächen und die schwarzen Würmer zur Strecke zu bringen. 

Hehe, ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass das übelster SOV-Geschmodder aus den Endneunzigern ist, der aus Deutschland kommt. Die Idee dahinter ist trotzdem geil, die Umsetzung umso mehr. Als Würmer dienten VHS-Bänder und auch sonst ist alles soweit im Rahmen des Low Budgets, so auch die Splattereffekte die gut gelungen sind, bei den niedrigen Kosten, die die Herren hatten. Zu Gute muss man dem Film auch halten, dass er sehr viel auf gute Comedy setzt, denn die Dialoge sind nur noch beknackt, aber witzig und manche Vorgehnsweisen ebenso, wie zb. dass man im Wald mit einem Staubsauger auf die Jagd nach den Würmern geht. 

Einer meiner Favorites aus dem deutschen Amateursektor, den ich immer noch oft und gerne anschaue, wegen des 90er-Feelings in Hinterhof-Videos, aber auch der kurzen Laufzeit von 20 Minuten, die schnell rum gehen, wenn es einem ma langweilig ist. Definitiv einer der besseren Werke aus der Schiene, man hat schon weitaus schlimmeres gesehen. 





 

eMail-Zombies des Grauens - Der Horrorvirus aus dem Internet


Originaltitel: eMail-Zombies des Grauens - Der Horrorvirus aus dem Internet
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Shaman Benefit Network

Inhalt:

Eine zombievirusverseuchte e-Mail ruft eine rasch um sich greifende Epidemie aus Zombifizierung und innovativen Tötungsdelikten hervor.

Review:

Achja, lang, lang ist´s her. Irgendwie erinnert mich der Film an 2016, als ich mit ein paar Kumpels einen Zombiefilm drehen wollte und das ganze gründlichst in die Hose ging weil wir alle mit Schweineblut voll waren, aber im Laufe des Drehtages irgendwie zu viel Bier in uns rein geschüttet haben, dass das Ende ein Gang zum McDonalds war und an dem Tag das halbe Dorf drin saß, weil es schönes Wetter war und wir angeschaut wurden als wären wir vom anderen Stern. Wilde, geile Spätjugend alt in der man bis dato auch nur Flausen im Kopf hatte. So oder so ähnlich musste das damals ausgesehen haben, wie es die Jungs in diesem Film präsentieren.

Der Film beschreibt, was passiert, wenn man in Kontakt mit einem zombifizierten Internetvirus kommt, den man via E-Mail bekommt. Man wird selber zum Zombie und latscht mordend durch den Park um so viele Leute zu zombifizieren oder zu töten...

Die Entstehung des Filmes liegt schon ein paar Jahre, eher schon Jahrzehnte zurück und zwar befinden wir uns im Jahre 2001, als ein paar Ladys und Gentleman auf die Idee kamen, einen eigenen Film zu drehen...Wie es eben viele zu der zeit davor und danach schon gemacht haben. Heraus gekommen ist ein knapp 24-minütiger Splatter-Kurzfilm zum Thema Zombiefilm. Und Nein, ich würde nicht behaupten, dass der Film schlecht ist, wobei das jeder für sich selber beurteilen möge, weil Amateursplatterfilme sind entweder geliebt oder gehasst. Der Spaß stand wohl an erster Stelle bei dem Projekt, was man nach dem Abspann sehen und hören kann. also stellt der Film nichts ernst zu nehmendes, sondern eher ein Spaßprojekt dar. 

Begleitet wird der nahezu ´sprachlose´ Film von verwirrender, elektronischer Musik, deren Genrename ich nicht benennen kann, weil mir so eine Art von Gestampfe fern liegt, da schmeichelte es mir schon mehr, als härtere Metal-Töne anschlugen und dem ganzen Geschehen gerechter wurden. Ein weiterer Pluspunkt ist der Filmtitel. Auf der einen Seite total beknackt, aber eben so, dass er schon wieder geil ist und man sich fast gar nichts darunter vorstellen kann, aber eben nur fast. Kurzweilige Unterhaltung der bei Bier und Chips und einer gehörigen Portion Humor zu gefallen weiß, voraus gesetzt man mag Filme aus dem Bereich. 



 

Dienstag, 25. April 2023

Gazorra - Die Bestie aus dem Erdinnern


Originaltitel: Gazorra - Die Bestie aus dem Erdinnern
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Jörg Buttgereit

Inhalt:

Als ein riesiges Monster eine deutsche Stadt verwüstet, liegt die einzige Hoffnung der Menschheit in der Geheimwaffe, die als superriesiger Kampfroboter bekannt ist.

Review:

Jörg Buttgereit sollte jedem anständigen Filminteressierten und Sammler cineastischer Werke ein Begriff sein. Er ist vermutlich einer der wenigen Deutschen, die wahrscheinlich ein extremes Wissen über japanische Kaijufilme an den Tag legen und davon erzählen können. So kam dann 1982 ein Kurzfilm zustande, der auf den Namen GAZORRA hört, eine Riesenechse, die aus dem Erdinneren entspringt und ja, versucht ein bisschen herum zu wüten, ganz nach Art des Hauses aus dem Land der aufgehenden Sonne. 

Mit einer Laufzeit von etwas über 7 Minuten ist hier eine Menge Spaß garantiert. Mittels Stop Motion-Technik wurde GAZORRA zum "Leben erweckt" und spaziert durch ein kleines Gelände einer Ministadt und voller Spielzeugpanzer rum. Da die Panzer nichts bringen, kommt eben ein nett aussehender Kampfroboter zum Einsatz, der jedoch auch nichts bringt, das Schlusslicht für den Sieg bildet eine Atombombe, die den Giganten dann endlich zu Fall bringt. 

Zu sehen bekommt man Buttgereit in seinen jungen Jahren, neben  anderen Darstellern, die wohl einen ziemlichen Spaß am Filmdreh hatten. Man nimmt sich auch selber nicht zu ernst, was man an dem Grinsen der Darsteller merkt, wenn man genau hin sieht. Nun, so entstand als das Monster aus The Pacific Rim, um es scherzhaft auszudrücken. Kleiner, aber feiner German Kaiju-Movie, der mit einer coolen Hintergrundmusik zusätzlich belegt wurde. Vielen Dank für dieses Vergnügen, Herr Buttgereit!



 

Wolpodzilla - Der Schrecken vom Tegernsee

 


Originaltitel: Wolpodzilla - Der Schrecken vom Tegernsee
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Hans Horn

Inhalt:

Ausgerechnet auf der Theresienwiese in München wollen außerirdische Marihuanabauern eine neue Plantage anlegen. Um dies zu erreichen landen sie am Tegernsee und erwecken den berüchtigten Wolpodzilla zum Leben. Der soll ihnen dabei helfen, ihre Pläne in die Tat umzusetzen, allerdings gerät er außer Kontrolle, und wenn der Wolperdingerjäger Toni und die Godzillaforscherin Mariko ihn nicht zu fassen bekommen, droht der bayerischen Hauptstadt ein schreckliches Schicksal!

Review:

Wolpodzilla ist ein Film, der schon sehr, sehr lange auf meiner Suchliste stand, weil ich abnormaler Kaiju-Fan bin und es erst mal keine Rolle spielt, ob ein derartiges Monster aus Japan oder sonst wo auf der Welt herkommt. Dass selbst wir Deutschen wenige Riesenmonster im Repertoire haben, erfreut mich umso mehr, zum einen wäre das Gazorra und eben Wolpodzilla. Lange gesucht, und kurz gesehen, kann ich davon berichten, mit was und wem wir es hier zu tun haben.

Die Einwohner des Planeten Ganja suchen in den Weiten des Alls nach einem geeigneten Ort um ihre Cannabisplantage anbauen zu können und stoßen auf den Planeten Erde und einigen sich, ihr grünes Zauberkraut auf der Marienwiese in München anzubauen. Knackpunkt an der Sache: Dort findet gerade das Oktoberfest statt, somit wird wird der Plan Richtung Tegernsee verlagert. Aber was wäre ein gescheiter Plan ohne ständige Striche durch die Rechnung, denn auch hier scheint es nicht wirklich funktionieren zu wollen, da hier der Wolpodzilla lebt. Somit pinkeln die Alien ihren THC-haltigen Urin in den Tegernsee um den Wolpodzilla zu erwecken und auf das Oktoberfest zu schicken, um dem Fest ein Ende zu bereiten. Jetzt kann nur noch einer das Fest retten!

Um Himmels Willen! Was war bzw. ist das für ein unterirdischer Müll, der zeitgleich so genial ist? Lange nicht mehr so etwas beknacktes gesehen und gefeiert. Es fängt schon mit dem Raumschiff an, was ein Hanfblatt darstellt. Aber noch besser sind die Ganjaaner, die schleimige und tentakelige Viecher sind. Der Bordcomputer selber stellt ein riesiges Auge dar, und ja, man kann nicht leugnen, dass sich die Macher viel Mühe gemacht haben, um das ganze sehr trashig und stilvoll aussehen zu lassen. Um nicht all zu sehr aufzufallen, verwandeln sich die Ganjaaner in normale Menschen, sprich: Bayern. Die Vorlage dazu kam aus dem Bordcomputer. 

Bei der Erweckung des Wolpodzillas bzw. beim Aussehen ließ man sich was richtig nobles einfallen: Ein Riesenmonster mit einem brauenm Fell, Hasenzähnen, einem Kuheuter und zwei Titten! Was auch immer das für eine Spezies sein mag, aber irgendwie schon geil. Kaum ist der Wolpodzilla ins Leben gerufen worden, geht es auch schon los mit dem Angriff auf das Oktoberfest, die Leute rennen schreiend davon, die Tagesschau berichtet auch über den Angriff, herrlicher geht´s kaum. Leider git es kein Godzillamäßiges Plattgetrampel wie man es sonst kennt, einzig und allein das Löwenbräuhaus muss dafür her halten, alles andere bleibt soweit heil.

Mit 32 Minuten ist man kurz und bündig bedient mit dem Film, mehr hätte es aber auch nicht gebraucht, da sonst nur unnötige Längen entstanden wären, die es nicht wert gewesen wären. Alles in allem ein bekloppter und genialer Streich, den Hans Horn hier gezaubert hat. Warum der Film bisher noch nicht veröffentlicht wurde, ausser auf ganzen 10(!!!) VHS ist mir ein Rätsel, doch umso schöner ist und war es, nach all den Jahren der Sucherei den Film nun doch gesehen zu haben und zu wissen, dass auch wir mit einem Kaiju-Monster glänzen können! 

Hier die VHS eines Sammlers zu dieser absoluten Top-Rarität:







Montag, 24. April 2023

Bonehill Road


Originaltitel: Bonehill Road
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Todd Sheets

Inhalt:

Emily und Eden Stevens entkommen einer Gewaltsituation, nur um in eine andere zu stolpern. Verängstigt und allein stranden sie im Wald, gejagt von einem Werwolf. Als sie in einem nahe gelegenen Haus Unterschlupf finden, wird es nur noch schlimmer. Sie müssen zusammenarbeiten, um lebend herauszukommen, während sich eine Familie von Werwölfen dem Töten nähert.

Review:

Wenn ein Tag mal beschissen läuft, dann bleibt er in den meisten Fällen auch so und das stellen unsere beiden Hauptprotagonistinnen Emily und Eden schmerzhaft fest. Erst müssen sie vor einem Verrückten Ehemann fliehen, der Eden nur verprügelt, nach erfolgreicher Flucht mit dem Auto stoßen sie auf eine Horde Werwölfe auf der Straße, auch hier erfolgt die Flucht erfolgreich. An einem Haus angekommen, wo sie Sicherheit vermuten kommt dann ach schon das nächste Desaster: Es wird von einem irren Psychopathen bewohnt, der die Damen gefangen nimmt und auch foltert. Und als o das nicht reichen würde, gibt es hier auch noch Besuch von den altbekannten Werwölfen. 

BONEHILL ROAD ist eine erfrischende Erfahrung aus der Welt der Werwolf-Filme und des Independent-Films. Regisseur Todd Sheets sollte längst kein Unbekannter in der Szene mehr sein, da auch er eine mehr oder weniger gewaltige Filmographie vorzuweisen hat, speziell im Bereich Independent-Splatter. Wie hoch das Budget für BONEHILL ROAD war ist mir nicht bekannt, aber ich gehe stark davon aus, dass das meiste in das Design der Werwölfe geflossen ist und das macht den Film erst interessant, denn die sehen mehr als genial aus. Sowohl als auch sprechen auch die Gore-Effekte für sich, die sehr gut ausgefallen sind. 

Ein weiterer Pluspunkt geht an die Hauptdarstellerinnen die ihr Potenzial voll ausschöpfen und eine meisterhafte Leistung erbringen. Und ja, es hagelt noch mehr Pluspunkte: Die Verwandlung von Emily in einen Werwolf wurde Top umgesetzt und kann nahezu mit der Verwandlung bei THE HOWLING mit halten, selten habe ich so eine gut umgesetzte Verwandlung in einen Werwolf gesehen, bei der mir auch zeitgleich die Verwandlung des Monsters von Ittenbach´s BLACK PAST in den Sinn gekommen ist. Wer mir auch positiv im Sinn geblieben ist, ist die Rolle von Linnea Quigley! Linnea ist so oder so ein Kultstar in der Horrorszene und sie hier zu sehen, war ein wahrhaftiger Schmaus für die Sinne! 

Man braucht keinen Film mit einem Blockbuster-Wert erwarten, aber dennoch ein gutes Creature Feature-Filmchen aus dem US-amerikanischen Untergrund, der nur aufzeigt, dass die Independent-Szene noch lange nicht tot ist, sondern immer mal wieder kleine Perlen hervor bringt, die man zu schätzen weiß, vor allem wen solche Filme von Filmemachern kommen, die ihr Herzblut für die Szene unter Beweis stellen! 


 

Bite me if you love me


Originaltitel: Kimi wa Zombie ni Koishiteru
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Naoyuki Tomomatsu

Inhalt:

Ein Schulmädchen mit Zombie-Fetisch schafft es mit Hilfe eines Nerds, ein Buch aus dem Italienischen zu übersetzen, das erklärt, wie man Zombies herstellt.

Review:

Es gibt diese Arten von japanischen Filmen, die entweder richtiger Müll sind oder richtig genial sind. Mir scheint das Naoyuki Tomomatsu einer von diesen Regisseuren ist, die nur coole Filme machen, beispielsweise VAMPIRE GIRL VS. FRANKENSTEIN GIRL, ZOMBIE SELF DEFENSE FORCE oder sein Debütfilm STACY - ANGRIFF DER ZOMBIE-SCHULMÄDCHEN. Wenn man sich seine Filmographie noch etwas näherer anschaut, stößt man unweigerlich auch auf seinen bisher nicht in Deutschland erschienenen Film BITE ME IF YOU LOVE ME! Zu Unrecht noch recht unbekannt, würde ich mal behaupten, denn der Film rockt einfach total! 

Die Geschichte beginnt mit einer Beerdigung, in der der Verstorbene Shota doch nicht so tot ist, wie er sein sollte. So startet die eigentliche Geschichte dazu: Das Schulmädchen Hitomi ist absolut verrückt nach Zombies. Das ganze geht sogar so weit, dass sie sich auch nicht für Jungs interessiert, sondern ihr größter Traum ein Freund wäre, der ein Zombie ist. Gesagt, getan. Sie trifft sich mit dem schüchternen Shota, der eher eine Aussenseiterrolle in der Schule hat, weil sie sich ein Buch beschafft, in dem beschrieben wird, wie man einen Zombie herstellt. Leider ist es nur in italienischer Sprache, weswegen Shota ins Spiel kommt, um es ihr zu übersetzen. Nachdem sie weiß wie das funktioniert, "tötet" sie Shota und macht aus ihm mit ihrem hergestellten Zombiepulver ein Zombie und geht bis auf weiteres mit ihm ihre Wege, mit ihm als ihre Zombie-Beziehung. 

Na was sagt man dazu? Es wurde eine Story mit einer Mischung aus Horror, Komödie, Drama und einem Schuss Erotik miteinander kombiniert und so entstand dieser extravagante Japano-Knaller mit der JAV-Darstellerin Haneda Ai in der Hauptrolle. Es ist wahrscheinlich der Traum eines jeden Horrorfans, eine Freundin zu haben, die sich so ausgedehnt mit Horror- bzw. Zombiefilmen beschäftigt, allein schon die Einrichtung ihres Zimmers ist der Wahnsinn, die voll mit verschiedenen Zombiefilm-Figuren, Postern und Shirts hängt. Die Schattenseite an dieser Beziehung zwischen ihr und Shota ist, dass sie sich irgendwann umentscheidet und mit der japanischen Version von Jason Voorhees zusammen ist und Shota es selber heraus finden muss. 

Wer jetzt einen Splatter-Knaller wie Tokyo Gore Police und Co. erwartet, wird hier jedoch etwas enttäuscht davon  sein, dass der Gore-Gehalt nicht gerade extrem ist, denn derartiges gibt es gegen Mitte des Filmes, als Hitomi ihre beste Freundin abschlachtet, damit Sota etwas zu essen hat, weil er weder Pute noch Schwein noch Rind mag und gegen Ende, als Hitomi von Japan-Jason abgeschlachtet wird und sich ans Grab von Shota begibt und ihm vorgaukelt, wie schön es doch jetzt als Zombie wäre. Selbstredend sind die Effekte handgemacht und sind ein tolles Extra im Gegensatz zu manchen CGI-geschwängerten Filmen aus dieser Kategorie. 

Es hat aber auch was trauriges, dass Shato erst so beliebt wird, als er schon zum Zombie geworden ist, davor war er eher ein Nichts und umso weiter die Verrottung seinerseits geht, umso verächtlicher werden auch hier wieder die Menschen zu ihm, so hat er nur eine kurze Zeit das Gefühl, dass er von den Menschen akzeptiert wird. Nun  denn, wie dem auch sei, schade, dass der Film seinen Weg noch nicht in westliche Gefilde gefunden hat, denn gewisses Potenzial hat er definitiv und Freunde des japanischen Horror-Comedy-Pinku-Exploitationfilms wären mit Sicherheit zufrieden gestellt bei diesem verrückte Kleinod japanischer Filmkunst.