Montag, 10. April 2023

Ambiguous


Originaltitel: Shûdan jisatsu: Saigo no bansan
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Toshiya Ueno

Inhalt:

Da ist ein biederer Mann an die 40, der einfach keine Frau finden will. Eine junge Mutter gefangen in einer gewalthaltigen Beziehung, der die Tochter verweigert wird. Eine junge Pornodarstellerin die ihr ihrem nicht wirklich an ihr interessierten Freund nachrennt. Ein introvertierter junger Mann, der einfach keinen Anschluss ans Leben findet, und ein Schulmädchen das sich ihre Freundinnen mit teuren Geschenken erkauft die sie angeblich von ihrem älteren Liebhaber bekommt. Fünf einsame Seelen die sich in einem Chatroom zum kollektiven Selbstmord zusammen finden und sich schließlich in einer Wohnung treffen um gemeinsam ihre letzten Stunden zu verbringen. 

Review:

Eine menschliche Mischung aus einem Mädchen, was sich ihre Freundschaft zu Schulkameradinnen aus Geschenken erkauft, einem Mann, der eher zurück gezogen von allem lebt, einem Mädchen, was nur für die niederen Beweggründe ihres Freundes da ist, eine junge Mutter, die in einer Beziehung seitens ihres Freundes null Rechte hat und einem Mann , der Probleme mit der Frauensuche hat finden über einen Online-Chat zueinander, um ihren gemeinsamen Suizid zu planen und auszuführen. 


Das ist die Geschichte hinter dem Nippnfilm AMBIGUOUS der 2003 erschienen ist. Der Film gehört der Sparte des Pinku Eiga an, in Japan ein Filmgenre, was als eine Mischung aus Kunst und Erotikfilm angesehen wird und mit hundertprozentiger Sicherheit jeden Schmuddel- und Pornofan enttäuschen wird, da sich das Publikum für solche Film sehr von besagten Konsumenten von eben genannten Genres unterscheidet. Zugegebenermaßen habe ich nicht oft, gar nie das Vergnügen eines Pinku Eiga-Films zu kommen, weil dieses Genre bisher an mir vorbei gegangen ist. Jedoch war mir die Existenz dessen bekannt. 

Der Film regt womöglich zum Nachdenken an, weil er aufzeigt wie es manchmal sein kann auf der Welt. Es gibt eben nichts geschenkt und wenn man was haben will, muss man was dafür tun, jedoch ist es immer die eine Sache was man tut und die andere, für wen. Die betroffenen Charaktere des Filmes waren bis zum Ende des Filmes in tiefste Depressionen verwurzelt, so hat es den Anschein, denn einen Suizid begeht man nicht zum Spaß. Das Leben hält auch nicht immer die besten Karten für einen bereit, jedoch sollte man lernen, in solchen Phasen des Lebens damit umzugehen. 

AMBIGUOUS präsentiert das hier in einer wundervollen Art und Weise, in dem es im ersten Drittel zeigt, woher die Beweggründe dieser suizidalen Gedanken kommen. Im zweiten Drittel kommt der Zusammenschluss der Charakter, was bei einem Abendmahl mündet und es doch sehr menschlich zu geht, ohne in den eigenen Gedanken fest zu hängen und zu versinken, bis auf eine, die sich kurz vor dem final geplanten Suizid das Leben nimmt. Als der Rest dann soweit ist, gibt man sich noch gegenseitig seinen/ihren sexuellen Gelüsten hin bis es bei allen vieren ´Klick´ macht und alle fest stellen, dass das Leben so viel mehr zu bieten hat und alle aus ihrem persönlichen Alptraum aufwachen und für ihre Sache und ihr Leben kämpfen. 

Wer sich mit japanischen Filmen mit düsterer Thematik auseinandersetzt, wird wohl eher denken, dass das Ende der Charakter der kollektive Selbstmord sein wird. Ist aber nicht der Fall, es gibt ein Happy End mit einer klaren Ansage, das man über den Tellerrand schauen sollte, weil das Leben mehr zu bieten hat als Schmerz, Trauer, falsche Freunde, Einsamkeit und so weiter. Ein wahrlich gut gemachtes Drama mit dezenten Erotikversatzstücken, die nicht ins räudige abdriften, sondern den Charakteren zusätzlichen Charakter verleihen. Unterm Strich ein sehr guter Film, der bei einer Länge von einer knappen Stunde nicht langweilig ist. 


 

Freitag, 7. April 2023

Naked Souls

 


Originaltitel: Naked Souls
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Lyndon Chubbuck

Inhalt:

Britt ist eine junge Künstlerin. Ihre Leistungen bringen ihr in der Öffentlichkeit viel Anerkennung ein, und eigentlich könnte sie glücklich sein - wäre da nicht ihr Freund Edward, ein junger Wissenschaftler, den sie über alles liebt, der sich jedoch mehr für seine Forschungen als für sie zu interessieren scheint. Er experimentiert mit den Gehirnen von Toten, sucht nach einem Weg, ihr Gedächtnis anzuzapfen und ihre Erinnerungen zu digitalisieren. Zwar macht er dabei enorme Fortschritte und scheint einem Ergebnis schon sehr nahe - doch ihm geht das Geld für seine Arbeit aus. Da lernt er einen alternden Industriellen kennen, der bereit ist, Edward zu fördern. Aber er beginnt, einen unheilvollen Einfluss auf ihn auszuüben, und die Experimente geraten außer Kontrolle. Bald sind sowohl Edward als auch Britt in tödlicher Gefahr... 

Review:

Ein Science Fiction-Thriller aus den 90ern wie er im Stile der 90er fast nicht sein kann. Edward, ein junger Wissenschaftler experimentiert mit den Hirnen von Toten um ihre Gedanken bzw. Erinnerungen zu digitalisieren. Nachdem er kein Geld mehr hat und auch keins bekommt, trifft er auf einen reichen Industriellen, der ihm sein ganzes Vermögen nach seinem Tod überschreiben will. Doch der Industrielle hat ganz andere Pläne und will an Edwards Körper ran. Zudem hat Edward noch eine Freundin, die unter dem ganzen Workaholic-Dasein ziemlich drunter leidet.

Recht cooler Plot finde ich, jedoch die Umsetzung ist etwas gescheitert. Die Schauspielerei ist sehr mager, wie ich finde, da rettet es auch den Film nicht, wenn Pamela Anderson in einer der Hauptrollen zu sehen ist, zumal man sie schon in besseren Filmen gesehen hat. Und das wird für die allermeisten wohl der einzigste Grund sein sich diesen Science Fiction-Body Swap-TV-Film anzuschauen. 

Ich will den Film nicht allzu schlecht reden, als Fan von billigen B-Movie hat er mich gut unterhalten und ließ auch keine Langeweile aufkommen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er anderweitig besser ankommt. Die Geschichte ist einfach gestrickt und hätte man in manchen Punkten besser umsetzen können. Was man hervorheben kann, ist der Mindfuck den man während des Filmes bekommt. Man stelle sich vor, irgendein reicher alter Knacker schafft es auf eine "kriminelle" Methode deinen jungen Körper mit deiner Seele zu bekommen, schon irgendwie scary. 

Wer ihn nicht kennt, brauch sich den Film auch nicht unbedingt kaufen. Die 20 knappe 20 Euro für die DVD sind schlichtweg zu viel, da reicht es eher wenn man sich die deutschsprachige VHS dazu besorgt um einen kleinen Blick zu riskieren und das war´s auch schon. Müsste ich den Film mit einer Punktzahl bewerten, würde ich ihn als bekennender B-Movie-Fan 4,5 von 10 Punkte geben, woanders hat er wesentlich schlechter abgeschnitten. 




Dienstag, 4. April 2023

Mondo Diavolo


Originaltitel: Savana violenta
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Antonio Climati, Mario Morra

Inhalt:

Ein schockierender Film der "Mondo-Serie" von Antonio Climati, wie ihn das Fernsehen niemals zeigen darf... Ein Film über die Abgründe, zu denen Menschen fähig sind. Ein Spiel auf dem Weg zum Tod. 

Review:

Der Mondofilm mag für viele sicher ein sehr abstruses Genre sein und Filme wie Mondo Diavolo tu bestimmt einiges dafür um diese Meinung beizubehalten. In Deutschland trat der Film zum ersten mal am 28. Juli 1978 in die Kinos ein und wurde soweit bewundernswert aufgenommen. Da man zu der Zeit noch dachte, dass die Hochzeit des Mondo-Kinos vorbei war, dafür aber die Horror-Welle Europa und die USA überschwappte. MONDO DIAVOLO war somit ein Teil des neuen Erwachens des Mondo-Kinos in den 1970ern. 


Zu der Zeit herrscht zwischen den Produzenten Climati/Morra und den Castiglioni-Brüdern ein großes Rivalentum, weil beide darauf aus waren, sich gegenseitig zu übertrumpfen in denen in ihren Filmen Ausschnitte zum Thema Sex und Gewalt vor kamen. Man sollte nicht annehmen, dass vieles authentisch war, denn es war vieles gestellt oder gefälscht und wichtig war den Herren nur eins: Das Publikum zu schockieren. Zu den Zeiten war es ja nicht schwer, dass die dann erfolgte. 

Zu den gezeigten Inhalten des Filmes gehören mehrere Jagdszenen. Oftmals waren Szenen dabei, die nicht hätten sein müssen: Jagden auf weiße Haie, Vögel, Schildkröten, Seelöwen. Zum Teil sind die Sequenzen extremst brutal und nichts für Menschen die damit ein Problem haben. Meines Erachtens wurden hier Tiere nur für einen einzigen Zweck gequält: Um einen abendfüllenden Film zu erschaffen. Mag sein, dass es in manchen Kulturen so üblich ist, jedoch bin ich ein schwerer Gegner davon. 

Weitere visuelle Obskuritäten sind Frauen die von Bäumen springen um eine Fehlgeburt herbei zu führen, um anschließend den Embryo zu begraben um darauf einen Baum zu pflanzen, Sexualrituale bei denen die Geschlechtsteile und die Brüste eingeborener Frauen mit Fischschuppen bedeckt werden, die in der Nacht leuchten, Sklaventreiberei innerhalb eines eingeborenen Stammes, diverse Aufnahmen in denen Tiere auf die Jagd nach Futter gehen oder Dinge die in der moderneren Welt passieren wie eine amerikanische Streittherapie für Ehepaare, bei der es ziemlich derb zu Werke geht. 

Wie soll man so einen Film bewerten, der auf der einen Seite trotz allem sehr unterhaltsam war, aber auf der anderen Seite in manchen Dingen den Hass auf die Bestie Mensch hoch kommen lässt? Ein Film der nahezu alles in Kauf nimmt, damit er in aller Welten Munde ist...Kann man eigentlich gar nicht bewerten. Die einen sagen, dass der Film der letzte Dreck ist, die anderen sagen, dass es einer der besten Mondos ever ist. Ich schließe mich der zweiten Gruppe an, halte es jedoch nach wie vor bedenklich dass man Tiere für anderer Leute Unterhaltung quält. 


 

Malesia magica

 


Originaltitel: Malesia magica
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1962
Regie: Lionetto Fabbri

Inhalt:

Malaysia zwischen Vergangenheit und Zukunft. Eine unberührte und reine Vergangenheit, die in den alten Traditionen lebt, und die bösartige Gegenwart, die wir in den von der westlichen Zivilisation verseuchten Städten finden: Dies ist das Thema des Dokumentarfilms, der von Buddha ausgehend bis zur Prostitution in den östlichen Städten gleichermaßen ankommt.

Review:

Malesia magica (dt. Magisches Malaysia) ist eine 90minütige Reise in das ferne Malaysien der 60er Jahre. Entstanden ist der Film unter der Regie von Lionetto Fabbri im Jahre 1962, die Zeit in der Mondofilme salonfähig wurden und den Anfang ihrer Höhepunkte nahmen. Produziert in Italien, wurde der Film in Japan veröffentlicht, lief aber dennoch zwischenzeitloch mal im italienischen Fernsehen. 

Als direkten Mondofilm kann man den Film nicht bezeichnen, weil er durchaus eine Dokumentation dessen ist, was die Veränderung der modernen Welt mit sich bringt. Es sind viele schöne Aufnahmen über Bräuche und Rituale der Eingeborenen zustande gekommen, der kulinarischen Wirtschaft, die Leckerbissen anzubieten haben, bei denen sich den Menschen im westlichen Teil der Erde wahrscheinlich der Magen umdrehen würde. Auch werden die Schattenseiten des Landes beleuchtet die Slums, Armut, und dergleichen zu bieten haben.

Im Off ertönt der Sprecher Emilio Cigoli, der die Szenen kommentiert. Leider bin ich der italienischen Sprache nicht mächtig und kann nur das beurteilen was ich gesehen habe, aber ein paar Wortfetzen die ich verstanden habe, kamen doch zustande, da es ein winziger Teil an Worten gibt, die sich deutschen Wörtern ähneln, somit konnte ich ungefähr verstehen, um was es geht. 

Für den musikalischen Hintergrund war ein alter Bekannter zuständig: Riz Ortolani! Man kennt seine Werke bereits aus Mondofilmen wie MONDO CANE oder AFRICA ADDIO, aber auch aus Titeln wie CANNIBAL HOLOCAUST, und man darf seine Kunst auch hier stets bewundern. 

Der Film selber ist ein sehr seltener Film, den man nur schwer auftreiben kann. Ich hatte das Glück, auf einen italienischen Filmsammler zu stoßen, der mir extra eine Kopie davon erstellt hat, sonst wäre ich dem Film möglicherweise nicht habhaft geworden Vielen Dank an dieser stelle nochmal. Leute, die sich mit dem Thema Mondofilm beschäftigen, dürfen sich gerne an diesen Film ran wagen, allein schon wegen den wunderschönen Landschaften und Bauten die Malaysia zu bieten hat. 





Samstag, 1. April 2023

Women´s Flesh: My Red Guts


Originaltitel: Watashi no akai harawata (hana)
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1999
Regie: Tamakichi Anaru

Inhalt:

Eine Frau wird von ihrem Mann verlassen und bewältigt ihre Trauer mit Gewalt. Als sie eine Zahnbürste in der Hand hält, beschließt sie, sie auf gewalttätige, sexuelle Weise zu benutzen, um ihre Spannungen abzubauen. Während sie sich selbst entsetzliche Schmerzen und Verstümmelungen zufügt, hofft sie, die Flut negativer Emotionen lindern zu können. Aber je mehr sie sich selbst schadet, desto mehr will sie noch mehr Schaden anrichten, bald blutüberströmt und kaum noch am Leben.

Review:

Aus dem and der aufgehenden Sonne ist man inzwischen einiges gewohnt, wenn es darum geht schockierende Filme an den Mann zu bringen. Was Splatterfilme bzw. Sicko anbetrifft war die GUINEA PIG-Reihe wohl der Vorreiter zu allem. Man darf sich also sicher sein, dass von dort nichts gewöhnlich aus dem Bereich her kommt. So auch der folgende Film WOMEN´S FLESH: MY RED GUTS. 

Produziert wurde der Film 1999 unter dem in Insiderkreisen namhaften Regisseur Tamakichi Anaru. Wer seine Film TUMBLING DOLL OF FLESH oder SUICIDE DOLLS kennt, dürfte wissen, auf was man sich so in etwa einlässt. WOMEN´S LESH besteht aus zwei teilen mit zwei Frauen, die offensichtlich Spaß daran haben, sich selber im wahrsten Sinne des Wortes bis auf´s Blut u quälen und zu verletzen. Zudem scheinen sie es auch sehr zu genießen. 

In der ersten Szene sehen wir eine Frau, die mit ihrer Zahnbürste masturbiert, ihre Vagina wird standardgemäß wie es üblich für japanische Filme ist, verpixelt. So macht so lange an sich rum, bis das Blut nahezu in Strömen fließt. 

In der zweiten Szene sehen wir eine Frau in einem Raum sitzen die erst mit einer Gabel an sich rum stupft und sich anschließend mit einem Messer den Bauch aufschneidet und ihre eigenen Eingeweide anfängt zu essen. 

Die beiden "Geschichten" haben keinen erkennbaren Zusammenhang miteinander, von dem her gehe ich davon aus, dass es zwei Filme in einem sind. Was die genaue Intention hinter dem Werk ist, entschließt sich mir. Mit einer Laufzeit von um die 50 Minuten ist der Film so oder so zu lange geworden, zumal sonst nichts besonderes passiert. Ich kann dem Film nicht wirklich was abgewinnen, weil er einfach schlecht ist, bis auf manche Szenen die drastisch geworden sind. Für Sammler solcher Werke wird der Film bestimmt interessanter sein, ein Highlight ist er jedenfalls nicht. 


 

Don´t Fuck in the Woods 2


Originaltitel: Don´t Fuck in the Woods 2
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Shawn Burkett

Inhalt:

Die Betreuer des Pine Hills Summer Camps bereiten das Gelände für die neue Saison vor. Während sie die Vorbereitungen treffen, betritt ein mysteriöses Mädchen nach einer blutigen Nacht das Camp.

Review:

DONT´T FUCK IN THE WOODS 2 hört dort auf, wo der erste Teil geendet hat. Die einzigste Überlebende des ersten Teils ist Jane, die blutüberströmt durch den Wald marschiert. Das war es dann bis auf weiteres mit ihr. Die erste Zeit des Filmes verbringt man damit die Neulinge kennen zu lernen, ihre entblößten Körper zu begutachten und das ein und andere Liebesspiel zu beobachten. Man bekommt eher das Gefühl eine Teenie-Komödie zu sehen anstatt einen Horrorfilm, aber wer genug Geduld mit bringt, wird doch noch belohnt. 

Leider folgt der Film geschichtlich nicht dem, was man im ersten Teil zu sehen bekommt. WO es im ersten Teil eine Killerechse war, sind es hier so wurmartige Kreaturen die aus den Infizierten Kreaturen mit Reißzähnen machen, die jedoch bis auf das Gebiss relativ menschlich aussehen. Ob dem Regisseur hier die Ideen ausgegangen sind oder nicht, ist fraglich. Ich hätte mehr gehofft, dass eine Nachkommenschaft der Killerechse gibt die anfängt blutrünstig alles und jeden zu dezimieren. Einesteils kann ich mir aber auch vorstellen, dass Shawn Burkett nicht denselben Film nochmal produzieren will und was neues erschaffen wollte. 

Was jedoch gleich bleibt: Eine Menge Nudies und wilder Sex. Es scheint, als ob das ein Stilmittel von Shawn ist um das Auge auch in anderer Weise zu bedienen. Funktionieren tut dieses Stilmittel auf jeden Fall, das lässt sich nicht leugnen. Bis es hier anderweitig in puncto Horror zur Sache geht, vergeht erstmal eine Weile. Es beginnt dann, als man die erste Kreatur zu sehen bekommt, die sich in die Vagina einer der Darstellerinnen rein zwängt und sie in diese vampirische Kreatur verwandelt. Bei den Spezialeffekten bekommt man zudem nur ein paar falsche Zähne, Kontaktlinsen und ein eine abgewogene Mischung Blut zu sehen. Meines Erachtens hätte man gerne ein paar Eingeweide mit einbauen können um das ganze etwas drastischer zu gestalten. 

Angesichts der Todesopfer des Films hätte ich gerne ein paar weitere herausragende Todesfälle gesehen, besonders mit der beteiligten Kettensäge. Aber DON´T FUCK IN THE WOODS 2 konzentriert sich auf andere Verwendungen von Silikon als Requisiten.  Man muss also den ersten Teil nicht unbedingt kennen, um den zweiten Teil zu verstehen. Wo der erste Teil eher ein Monsterfilm ist, kann man den zweiten eher als einen Zombie-Vampir-Film betrachten, der nicht verwandt mit dem ersten Teil ist. Allgemein ist der Film zwar nicht so blutig wie der Erstling, aber dennoch anschaubar und mit einer Lauflänge von  87 Minuten wird man dennoch kurzweilig unterhalten. 


 

Mondo Cinema - Der ungeliebte kleine Bruder der Welt der Cineastik


Der Mondofilm ist ein Subgenre, das sich vom dokumentarischen Stil eines Filmes und der thematischen Ausbeutung ableitet. Obwohl die Kategorie  tatsächlich schon früher existierte, geht seine formelle Geburt auf einige italienische Produktionen zurück, die zwischen den 1950er und 1960er Jahren entstanden sind. Allenfalls handelt es sich um gewalttätige und gröbere Filme, deren Inhalt eine Vielzahl an Völkern und Kulturen in ein schlechtes Licht rückt und sie teilweise barbarisch darstellt. Es ist nicht unüblich, dass Sensationsthemen dazu benutzt werden um Tabuthemen wie Sex oder Tod zu beleuchten oder darzustellen. In früheren Zeiten war es nicht unüblich, sie als authentische Dokumentation auszugeben, um den Zuschauer zu "täuschen". Oftmals wedren solche Filme auch als ´Shockumentary´, oder meines Erachtens eher schwachsinniger: ´Mockumentary´ bezeichnet, wobei ich Mondofilme und Shockumentarys unterscheide, da es im Laufe der Jahre in Mode gekommen ist, echte Aufnahmen zu verwenden die Mord, Folter, Tode und dergleichen zeigen. 


Als Ur-Mondofilm, der den Mondo-Wahn auslöste gilt der italienische Film MONDO CANE aus dem Jahre 19632 von Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi und Paolo Cavara. Dieser Film legte in der damaligen Zeit den Grundstein zum internationalen Mondo-Kino, der bis heute noch anhält. Im Grunde ist ein Mondofilm eine Reisedokumentation, die diverse Bräuche, Rituale von Kulturen auf der ganzen Welt zeigt. Man muss dazu noch sagen, um dem ganzen ein besseres Verständnis aufbringen zu können, dass das Wort "Mondo" aus dem italienischen kommt und übersetzt "Welt" heisst. Mit scharfzüngigen Erzählungen und einem obskuren Schnitt werden fremde Kulturen des Öfteren als altväterisch und rabiat dargestellt. 


Bedauernderweise (oder auch nicht) stellt der Wahrheitsgehalt von Mondofilmen nicht oft im Vordergrund, das erste Beispiel dazu stellt der Film 1922 erschienene Film NANUK, DER ESKIMO dar, bei dem Zusammenhänge auseinander gerissen, für das Publikum ach gestellt oder komplett erfunden wurde. Beispielsweise heisst Nanuk in Wirklichkeit Allakariallak und wurde extra vom Regiesseur umgeändert, um dem Eskimo für das euro-amerikanische Publikum mehr Authenzität zu verleihen. Auch war die zu sehende Frau nicht Nanuk´s wirkliche Ehefrau, sondern lebte in wilder Ehe mit dem Regisseur. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass die Eskimos als barbarische Menschen ohne Sinn und Verstand für Technologie und Kultur dargestellt wurden. Dieses Schema werden wir in den kommenden Jahren noch öfters zu sehen bekommen. Wenn man also demnach geht, könnte man eher NANUK, DEN ESKIMO als den wahren Ur-Mondo bezeichnen anstatt MONDO CANE. 


Im Laufe der Jahre wurden dem Mondofilm immer mehr Schockwerte zugeführt, weil man die Zuschauer mit allen Mitteln und Wege schockieren wollte und einen Teil davon bei Laune halten wollte. Derartiges führte dann zu Filmen wie dem 1975 erschienen MONDO BESTIALE - DER ELTZTE SCHREI DES DSCHUNGELS, in dem es inhaltlich größtenteils um Tierquälerei und den Tod geht. Ein weiteres Beispiel ist der wohl bekannteste Mondo-Vertreter GESICHTER DES TODES, der hauptsächlich das Thema über den menschlichen Tod beleuchtet. Diese Filme sind Beispiele dafür, dass man Mondofilme mit Schockfilmen kombiniert und so das ´Genre´ des Shockumentarys entstanden ist. 


Die nun folgenden Filme ist eine Sammlung der bedeutendsten Vertreter der Kategorie des Mondofilmes. Für den Fall, dass sich unter den Lesern Leute befinden, die noch nichts mit dem Thema zu tun haben, warne ich vor, dass diese Filme nicht für jedermann geeignet sind, weil sie ziemlich explizite Szenen von Tierquälereien, Leichen, Operationen, Todesfällen, Unfällen und dergleichen zeigen. Für einen Familienabend sind Mondofilme als weniger geeignet, das nur mal so am Rande.


MONDO CANE 1962 

MONDO CANE wurde 1962 in Italien produziert und laut dem Erzähler, zeigt der Film die Welt so wie sie wirklich ist. Der wahre Hintergrund dazu ist aber, dass der Film lediglich schockieren soll. Zur damaligen Zeit war es noch leicht, die breite Masse mit derartigen Aufnahmen zu schockieren, zudem  wurde auch nicht davor zurück geschreckt eine gewisse Manipulation mit einzubauen. In einer Szene sehen wir eine Frau, die ein Ferkel stillt, das nahezu erschreckende ist, dass es so dargestellt wird, dass das Leben eines menschlichen Kindes in dieser Kultur weniger wert sein soll als das ein tierischen. Die nächste Szene erschein auch nicht viel besser, weil Schweine mit Knüppeln zu Tode geprügelt werden, um sie anschließend zu verspeisen. Ein weiterer Fall der Manipulation ist, dass erst gezeigt wird, wie in Taiwan Hunde gekocht und gegessen werden, um anschließend eine amerikanische Hundebeerdigung zu zeigen. So sollte jeder für sich selber entscheiden, was er dem ganzen Film abnimmt und was nicht. 


ALLE FRAUEN DIESER WELT 1963

Nach dem großen Erfolg von MONDO CANE ließen Gualtiero Jacopetti, Franco Prosperi und Paolo Cavara nicht lange auf sich warten und kehrten alsbald auf die Leinwand mit dem Film ALLE FRAUEN DIESER WELT zurück, der ein Jahr später entstanden ist. Dieses mal kommt man thematisch auf das Thema Frau zurück. Es wird ein breites Themenspektrum abgedeckt, unter anderem Schönheitsideale, strengere Traditionen im Bezug auf die Ehe, unterschiedliche Werte in der Mutterschaft, Kulturen, in denen traditionelle Geschlechterrollen umgekehrt zu sein scheinen oder Prostitution in verschiedenen Gesellschaften. Um dem Film einen nötigen Schockgehalt einfließen zu lassen, kommen auch hier wieder Szenen zustande in denen man vor Tierquälerei nicht zurück schreckt. Es scheint wohl zu einer italienischen Mondo-Tradition geworden zu sein, dass man derartige Szenen in Mondofilmen hinzufügt.


AFRICA ADDIO 1966

Ein weiterer sehr bekannter und bedeutender Vertreter des Mondofilms ist FRICA ADDIO aus dem Jahre 1966. Der Film ist eine bestialische Dokumentation über die Auswirkungen des Endes der Kolonialherrschaft in Afrika. Auch er wurde von Gualtiero Jacopetti und Franco Prosperi produziert. Der Film beginnt mit einer Erklärung, dass es sich nicht um ein moralisches Urteil über das sogenannte „neue Afrika“ handeln soll, aber Kritiken erfolgten trotzdem mit einer klaren Aussage, dass der Film sehr rassistisch sein soll und sozial unverantwortlich. Die Schwerpunkte liegen auf zwei Themen: Der Mau-Mau-Krieg in Kenia und der Völkermord an arabischen Sansibaris während der Revolution von Sansibar. Des Weiteren  zeigt der Film Plünderungen und Hinrichtungen während der Niederschlagung der Simba-Rebellion in der Demokratischen Republik Kongo. Von der Deutschen Film- und Medienbewertung erhielt der Film 1966 das Prädikat "besonders wertvoll". 

Was vielleicht auch interessant ist zu wissen, wäre, dass der Film auch ziemlich gewalttägige Proteste in Charlottenburg ausgelöst hat. Am 2. August 1965 sprengen um die 50 deutsche und afrikanische Studenten eine Vorstellung des Films im Astor-Filmtheater am Kurfürstendamm. Es kam zu zahlreichen Sachbeschädigungen, so dass weitere Aufführungen abgesagt werden mussten. Eine andere interessante Geschichte ist, dass Co-Regisseur Gualtiero Jacopetti in Italien wegen Mordes wegen seiner Beteiligung an einer grafischen Hinrichtung auf dem Bildschirm verhaftet wurde, aber letztendlich davon frei gesprochen wurde. Es handelte sich um die Szene, in der ein schwarzer Junge erschossen wurde. Der Anklagepunkt war damals Beihilfe zur dreifachen vorsätzlicher Tötung. 


MONDO BIZARRO 1966

Der Mondofilm kam 1966 auch auf der anderen Seite der Erde an: Amerika. MONDO BIZAARO war einer der ersten amerikanischen Mondofilme und machte auf Anhieb klar wessen Geistes Kind er ist. Im Vorspann kommt man in den Genuss, Hausfrauen zu beobachten, die hinter "versteckter Kamera" Büstenhalter ausprobieren, ansonsten führt uns unsere Reise um die Welt mit größtenteils fabrizierten Darstellungen eines Massagesalons in Japan, Frauen in Dessous, eine Auspeitschung der deutschen SS, einer Sklavenauktion in der Frauen an Männer in den Libanon verkauft werden oder Voodoo-Ritualen. Selbstverständlich sind nicht alle gezeigten Szenen echt, sondern teilweise gestellt. Leider fehlt von dem Mondofilm bis heute eine deutschsprachige Veröffentlichung. 


ADDIO ONKELT TOM 1971

Ob man ADDIO OKEL TOM wirklich als einen Mondofilm bezeichnen kann soll jeder für sich selber entscheiden. ich würde ihn eher als ein Mondodrama bezeichnen als Mondfilm. Auch hier sind die Verantwortlichen wieder zwei altbekannte Gesichter aus Italien: Gualtiero Jacopetti und Franco Prosperi. In einem suspekten Aufbau für ein Dokudrama fängt der Film damit an, dass die Filmemacher buchstäblich in einem Hubschrauber in die Vergangenheit reisen, damit sie Interviews führen und die Schrecken der Sklaverei aus erster Hand dokumentieren können. Inhaltlich werden dem Zuschauer brutale und erschreckende Bilder gezeigt, die von realen Berichten über die Sklaverei in Amerika inspiriert wurden. Der Film ist eine wilde Mischung aus Sleaze, Dokumentation und Drama und für manchen wahrscheinlich ein schwer zu verdauendes Endprodukt. Etwas sehr befremdlich kommt es gegen Ende des Filmes, in dem Jacopetti die Schwarzen dazu aufruft, späte Rache an ihren Peinigern zu nehmen. Man mag davon wohl halten was man will, aber manches sollte man einfach ruhen lassen.


SHOCKING ASIA 1974

Kommen wir zu einem meiner favorisierten Mondofilmen, den ich schon immer sehr mochte, weil ich die asiatische Kultur schon immer in einer dezenten Dosierung interessant fand. SHOCKING ASIA fängt in Indien an und bewegt sich mit der Zeit in Richtung Japan. Man bekommt einen tiefen Einblick in die asiatische Kultur, die für den westlichen Menschen wohl etwas skurril erscheinen mag. Nicht allzu überraschend dürften wohl die Themen sein, mit denen man hier konfrontiert wird: Extreme Piercings als Teil von Ritualen, das Essen exotischer Tiere, Schlangenbeschwörung, Transgender-Frauen, weibliches Pro-Wrestling, japanische Liebeshotels und so weiter. Was natürlich nicht fehlen darf, ist die sensationslüsterne Untermalung, die die Sexualität, Barbarei oder die bizarre Natur der gezeigten Ereignisse betont. Um auch hier eine dezente Schockwirkung zu erzielen, bekommt man Aufnahmen von einer Operation zu sehen bei dem sich jemand einer Geschlechtsumwandlung unterzieht oder das Schlachten von Tieren aufgezeigt wird. 


MONDO BESTIALE - DER LETZTE SCHREI DES DSCHUNGELS 1975

MONDO BESTIALE - DER LETZTE SCHREI DES DSCHUNGELS stellt wohl eine dunkle Wendung für den Mondofilm dar. Produziert wurde der Film von Antonio Climati und Mario Morra und stellt den ersten Teil der sogenannten Savage-Trilogie dar, zu denen noch die Filme MONDO DIAVOLO und OFF LIMITS - VERBOTEN gehören. Der thematische Schwerpunkt in diesem Mondofilm ist die Jagd und die Interaktion zwischen Mensch und Tier. Der Film wurde weltweit wegen seiner zahlreichen Tierquälereien und wegen der Aufnahme von Szenen, in denen Menschen verstümmelt und getötet werden, stark zensiert. Wie viele Mondo-Filme behaupten die Filmemacher, reale, bizarre und gewalttätige Verhaltensweisen und Bräuche zu dokumentieren, obwohl einige Szenen tatsächlich inszeniert waren. Besonders zwei Szenen, ein Löwenangriff auf einen Touristen in Namibia und die Ermordung eines Ureinwohners von einer Gruppe von Söldnern in Südamerika, haben als authentische Aufnahmen von menschlichem Tod Berühmtheit erlangt. Der Film löste zudem auch eine Rivalität zwischen dem Team von Climati und Morra und den Brüdern Alfredo und Angelo Castiglioni aus. Diese beiden Teams wurden zu den Vorläufern der zweiten Generation des Mondo-Kinos. 
MONDO BESTIALE - DER LETZTE SCHREI DES DSCHUNGELS hatte nicht nur einen starken Einfluss auf Mondofilme und Shockumentarys, sondern auch auf Mondo-Exploitation-Filme wie Cannibal Holocaust.

LET ME DIE A WOMAN 1977

LET ME DIE A WOMAN ist in Deutschland ein eher unbekannterer Mondofilm und was den Film zusätzlich interessant macht, ist die Tatsache, das hier zum ersten Mal eine Frau auf dem Regiestuhl Platz nimmt. Ihre Filmographie besteht überwiegend aus Sexploitationfilmen wie dem allseits bekannten Film TEUFLISCHE BRÜSTE oder diverse Pornoproduktionen. Der Film wird von dem Arzt Dr. Leo Wollman moderiert, der sich darauf spezialisiert hat, Menschen zu helfen, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen wollen. Man kann sich vorstellen, dass Wollman gute Absichten hinter dem Projekt hatte, aber Wishman hatte wahrscheinlich andere Pläne und wollte ein exploitatives Werk daraus machen. Grafische Darstellungen von Operationen werden hauptsächlich wegen des Schockwerts in den Film eingebaut und hochgradig sexualisierte Nachstellungen von „wahren“ Ereignissen, die von Pornostars gespielt werden, sind dazu da, um zu "unterhalten".


DAS IST AMERIKA 1977

Auch das ist wieder einer der Mondofilme, bei denen ich mir schon seit vielen Jahren wünsche, dass man den vernünftig im deutschsprachigen Raum veröffentlicht. Bisher gibt es den Film samt seinen Nachfolgern nur auf VHS. DAS IST AMERIKA ist ein Dokumentarfilm über die amerikanische Kultur im Stile eines Mondofilmes mit dem Schwerpunkt auf seltsame, moderne Praktiken. Wie viele Mondo-Filme stammt ein Großteil der manipulativen Absicht und des albernen Humors im Film aus der Gegenüberstellung von Themen wie Pornografie und Fleischindustrie, Pro-Wrestling und Schlammwrestling, christlichen Kirchen und einer satanischen Messe und so weiter. Zu den gezeigten Szenen gehören eine Frau, die sich einer „Aversionstherapie“ unterzieht, indem sie leicht geschockt wird, als sie versucht, Junk Food zu essen, ein suizidgefährdeter Mann der auf einer Brücke steht und von einem Polizist angesprochen wird und dann einfach weiter geht, es gibt viel nackte Haut zu sehen oder eine Szene, in der Jungvermählten beigebracht wird, wie man mit Waffen schießt, um sie auf ihr bevorstehendes Leben in der Stadt oder in einem Vorort Amerikas vorzubereiten. Ein durchaus teils trashiges Vergnügen würde ich mal behaupten. Mit Gewaltszenen wie man sie sonst aus Mondofilmen kennt, hält man sich hier eher zurück.


GESICHTER DES TODES 1978

GESICHTER DES TODES ist wohl der bahnbrechendste Mondofilm der jemals gedreht wurde und, auch wenn es dem ein oder anderen Leser wohl nicht gefallen wird, der beste seiner Art! Ich liebe diesen Film, weil er einfach zu schockieren wusste n der damaligen Zeit und aus heutiger Sicht definitiv ein Kultfilm ist. Er kam zu einem perfekten Zeitpunkt heraus, als Heimvideos auf VHS geradezu explodierten, und die sofortige Bekanntheit des Films führte dazu, dass viele Leute ihn suchten, um zu sehen, worum es bei dem ganzen Wirbel ging. Im Mittelpunkt des im dokumentarischen Stil gehaltenen Films steht der Pathologe Francis B. Gröss, der von Michael Carr gespielt wird. Wie sich im Nachhinein heraus stellte, wurden viele Szenen für den Film nach gestellt und gefälscht. Der Schwerpunkt bei GESICHTER DES TODES ist wie der Filmtitel schon sagt: Der Tod in all seinen Facetten. Aufgrund seines grafischen Inhalts wurde Faces of Death in vielen Ländern verboten und zensiert. Der Film wird oft als „In 46 Ländern verboten“ angepriesen, aber diese Behauptung stimmt, ist zweifelhaft. Aufgrund seines Erfolgs erschienen zu GESICHTER DES TODES weitere 3 Teile, eine Dokumentation über die Entstehung der Serie, die weitaus mehr reale Aufnahmen enthielten. 


Gesichter des Todes 5 und Gesichter des Todes 6 wurden Mitte der 90er veröffentlicht und sind Zusammenstellungen, die ausschließlich aus Highlights der ersten vier Filme bestehen, ohne neues Filmmaterial, die absichtlich in Ländern veröffentlicht wurden, in denen die Originalfilme verboten waren. Dann erfolgte der siebte Teil, der aber nur namentlich ein weiterer Ableger der Reihe ist und im Original DEATH SCENES heisst und von Church Of Satan-Gründer Anton LaVey produziert wurden. Teil 8 wurde nur in Deutschland veröffentlicht und besteht nur aus einer Sammlung von Videos die zusammen geschnitten wurden. 


Das ganze löste in den Jahren darauf einen wahrhaftigen Shockumentary-Tsunami aus, bei dem zig Nachahmer produziert wurden aus aller Herren Ländern. Insbesondere in Japan kam viel auf den Markt. Um einen kleinen Bruchteil zu benennen der erschienen ist: GESICHTER DES TODES 2000(Die übrigens mit einer deutschen Synchronisation veröffentlicht worden sind),  die FACES OF GORE-Trilogie (Zu Teil 1 & 2 gibt es auch deutschsprachige Veröffentlichungen), die DEATH FILE-Reihe, TRUE GORE 1 & 2, die BANNED IN AMERICA-Reihe, BANNED FROM TELEVISION, ARQUIVOS DA MORTE, OROZCO THE EMBALMER, die THE MANY TABOOS OF DEATH-Reihe usw. Was sich hieraus dazu für eine Welle dann entwickelte, die denke ich mal von Extreme Movie-Blogger Thomas Cinema los getreten wurde, waren sogenannte Mixtapes. Compilations die zusammengefügte Videoclips diverser Schock-Webseiten beinhalten und im Untergrund nahzu fast täglich den Markt überschwemmen. 


OF THE DEAD 1979

OF THE DEAD kann man nicht unbedingt als einen Mondofilm oder eine Shockumentary bezeichnen, weil er eher im dokumentarischen Stil aufgebaut ist. Der französisch-belgische Film zeigt sterbende Menschen, Leichen in verschiedenen Verwesungszuständen, eine Hinrichtung, Autopsien und Tierquälerei, aber tut dies auf eine fast klinische Weise ohne offensichtliche Sensationsgier. Es gibt keine Erzählung, um den Kontext zu verändern, keine cleveren Übergänge, um zusätzliche Bedeutung zu implizieren, und kein Versuch, Kameraperspektiven für einen Horrorfilm geeignet zu machen. Vielmehr ist OF THE DEAD eine Dokumentation über den Umgang verschiedener Kulturen mit Tod und Sterben.


THE KILLING OF AMERICA 1981

THE KILLING OF AMERICA handelt vom angeblichen Untergang Amerikas dank einer dramatischen Zunahme der Gewalt, auf Grund der sensationslüsternen Verwendung von gewalttätigem Filmmaterial lässt er sich daher leicht in die Sparte des Shockumentarys einrasten. Der Film verfolgt den Anstieg der amerikanischen Gewalt bis zu den Attentaten auf John F. Kennedy und Martin Luther King Jr. Was der Dokumentarfilm am Ende ist, ist eine Reihe von Profilen berüchtigter Mörder wie Charles Manson, David Berkowitz, Charles Whitman, Sirhan Sirhan und vielen mehr. 


MONDO NEW YORK 1988

Inspiriert von den originalen italienischen Mondo-Filmen folgt MONDO NEW YORK einer Frau, die durch New York City schlendert. Die Frau trifft auf eine Vielzahl bunter Menschen und Ereignisse, wobei der Schwerpunkt auf der New Yorker Underground-Kunstszene liegt. Die Auftritte zahlreicher Bands und Performance-Künstler werden in Clubs und auf den Straßen New Yorks dokumentiert, was MONDO NEW YORK zu einer interessanten Zeitkapsel für Performer der damaligen Zeit macht. Um den Film in die Kategorie ´Mondo´ einzuordnen, versucht der Dokumentarfilm auch, einen Überblick über den Kult der verschiedenen in New York lebenden Gruppen zu geben, indem er sich auf abscheuliche Taten konzentriert, darunter Menschen, bei einem Hahnenkampf, ein Voodoo-Ritual, Wetten mit einem geopferten Huhn und einer inszenierten asiatischen Sklavenauktion.


Ich hoffe ich konnte euch einen informativen Einblick in die große, kleine Welt des Mondofilms geben. Dass das nicht alle Mondos waren die überhaupt jemals her gestellt worden sind, sollte wohl jedem klar sein. Die Welt des Mondofilms ist voll mit Filmen, die den Rahmen sprengen würden, jedoch habe ich mir in meinem Leben zum Ziel gesetzt jeden Mondo ausfindig zu machen und zu sehen, den ich in die Finger kriegen kann. Alleine aus Italien gibt es eine nahezu unendlich lange Liste an Mondofilmen, die zum Teil sehr schwer aufzutreiben sind und es oftmals nur der Zufall war und ist, dass ich an diesen und jenen Mondofilm gekommen bin. Wer sich weiterhin mit dem Thema auseinander setzen will, dem rate ich, meinen Blog weiterhin zu verfolgen, weil ich noch vieles zu diesem Thema in petto habe. 





Freitag, 31. März 2023

Don´t Fuck in the Woods


Originaltitel: Don´t Fuck in the Woods
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2016
Regie: Shawn Burkett

Inhalt:

Eine Gruppe von Freunden macht einen Campingausflug, um den Abschluss des College zu feiern. Doch als sie den Wald betreten, wird die Gruppe von einer Kreatur angegriffen.

Review:

Dank diesem Film bin ich in bester Laune dem internationalen Independent-Bereich wieder eine Chance zu geben, nachdem ich mit manchen neueren Ablegern die letzte Zeit enttäuscht worden bin. DON´T FUCK IN THE WOODS hält, was der Filmtitel verspricht: Fickst du im Wald, dann stirbst du! Shawn Burkett zeichnet sich als Verantwortlicher für den Backwood-Creature-Horrorfilm aus. Geboren am 3. Janaur 1984 in Dayton, Ohio, fing er schon 2012 an, seine ersten Versuche im Filme machen zu starten. Wie seine anderen Filme sind, kann ich aktuell nicht sagen, da DON´T FUCK IN THE WOODS mein erster Film von ihm ist, den ich gesehen habe. Was ich aber sagen kann, ist, dass mir bekannt ist, dass Shawn oft als Mister Carpenter bezeichnet wird, weil er ständig am rauchen ist. Kenne ich bestens von mir selber. 

Es geht um um ein paar Freunde, die im Wald campen wollen. Doch es bleibt nicht nur beim campen. Wie es so ist, gibt es ausschweifende Partys mit viel Alkohol, Marihuana und Sex. Und der Sex ist der springende Punkt an der Sache. Im Wald lebt eine Kreatur, die es ungern sieht, wenn man sich seinen Gelüsten hin gibt. Somit räumt sie einmal durch die Bank weg auf und tötet jeden, der sich im Wald vergnügt. Ob jemand überlebt? Schaut euch den Film selber an, dann wisst ihr es.

Der Film entstand mit einem geschätzten Budget von 10.000 Euro und beträgt von der Laufzeit 73 Minuten, die ziemlich schnell vorbei sind, weil der Film bestens zu unterhalten weiß. Er ist eine wilde Mischung aus Horror, Sex und Spaß. Spaß, den man den Darstellern auch anmerkt, sonst wäre er womöglich nicht so genial geworden. Am meisten sticht das Design der namenlosen Kreatur heraus, das ich im geheimen liebevoll "Minilla" getauft habe, weil es wie die dämonische Version des Godzillababys Minilla aus sieht und ziemlich furchteinflößend ist. 

Beeindruckend waren auch die Gore-Effekte, wenn Minilla auftaucht und sich einen nach dem anderen schnappt. Bei den blutigen Spezialeffekten wurde das Geld definitiv bestens investiert und das sieht man leider nicht immer in einem Indie-Film. Die Darsteller spielen ihre Rollen zwar auf mittlerem Niveau, aber sind durchaus überzeugend. Wie ich meinen Recherchen entnehmen konnte, konnte man die Pornodarstellerin Nadia White für eine der Rollen engagieren. Reizend. Es scheint im Laufe der letzten Dekade oder mehr wohl In geworden zu sein, Erotik- oder Porndarstellerinnen in Horrorfilme mit ein zu beziehen.

Ich werde mich definitiv an Filmen von Shawn Burkett fest klammern und mir weitere Filme von ihm ansehen. Wie mir bekannt ist, gibt es noch einen zweiten Teil, der umgehend die kommenden Tage auch angeschaut wird, nach mich der erste Teil sehr positiv überrascht hat und eine kurzweilige Unterhaltung war, wie man sie selten zu Gesicht bekommt, insbesondere im Independent-Bereich. Ein weiterer Grund ist, dass ich mich von der Geschichte und der Umsetzung her an SPACE WOLF des deutschen Independent-Regisseurs Timo Rose erinnert habe. Das gibt einen weiteren Pluspunkt meinerseits. Gute Arbeit, Mister Burkett!