Originaltitel: Anthropophagous 2000
Herstellungsland: Deutschland, Italien
Erscheinungsjahr: 1999
Regie: Andreas Schnaas
Inhalt:
Der Millionär Nikos Karamanlis und seine Familie machen einen Bootsausflug vor der Küste der Toskana und geraten dabei in ein Unwetter, bei dem die Tochter Vicky ums Leben kommt und die Yacht sinkt. Tagelang in einem Rettungsboot auf dem offenen Meer und ohne jeglichen Proviant, will Nikos den Leichnam der Tochter verspeisen und tötet im Streit versehentlich seine Frau, die ihn davon abhalten wollte. Aufgrund des Mordes an seiner Frau wahnsinnig geworden, verspeist er die beiden Leichen, kann so überleben und schließlich das rettende Festland erreichen. Als eine Gruppe von ahnungslosen Urlaubern nach einer Wagenpanne Hilfe in einem scheinbar menschenleeren Dorf sucht, wartet dort bereits der blutdurstige Kannibale auf sie...
Review:
ANTHROPOPHAGOUS 2000 ist eine Hommage an Joe D´Amatos "Schundwerk" MAN-EATER aus dem Jahre 1980 und soll zeitgleich ein Remake zu dem Film darstellen. Die Handlung ist relativ einfach gestrickt und ähnelt nahezu 1:1 der aus dem Original: Es geht um eine Gruppe von Freunden, die auf dem Gelände eines kannibalistischen Einzelgängers rum streunen und in Kontakt mit ihm kommen und nacheinander dezimiert werden. Somit beschließen sie sich dem Kannibalen zu stellen und ihm den Garaus zu machen.
Schnaas Remake ist ein typischer Amateursplatterfilm aus den 90ern wie man sie von ihm kennt. Hier wird nicht lange darauf gewartet bis es zur Sache geht, sondern schon in den ersten 15 Minuten gesplattert so gut es geht. Was in dem Film leider fehlt, ist die Atmosphäre, die wir schon beim Original genießen durften. Das macht den Film aber nicht schlechter, im Gegenteil: Der Gore-Anteil ist hier recht hoch, so wie man es nicht anders von Schnaas-Filmen kennt.
Für die damalige Zeit ist es wohl nicht unüblich, dass die Effekte zwar billig aussehen, aber ihre Pflicht erfüllen. Auch weil dafür ausreichend Kunstblut und echte Eingeweide zum Einsatz kamen. Die Darsteller scheinen wohl Bekannte des Regisseurs zu sein, denn viel Ahnung scheinen sie von ihrer Tätigkeit als Schauspieler nicht zu haben. Selbst bei den Sexszenen wird die Wäsche anbehalten, was das ganze unfreiwillig komisch rüber kommen lässt.
Freunde von Low Budget-Splatterfilmen werden Film sicherlich kennen und sich ihr Urteil darüber gebildet haben. Viele finden den Film grottenschlecht, somit werde ich einer der wenigen sein, der den Film sogar recht geil findet. Aber dazu sollte man auch auf derartige Filme stehen, anders funktioniert das ganze schließlich nicht. Und wer Schnaas Filme wie VIOLENT SHIT kennt, wird wohl wissen, dass man es mit keinen Hollywood-Streifen zu tun hat, sondern gute, alte Amateurkunst aus den 90er Jahren.