Sonntag, 7. August 2022

Planet des Grauens


Originaltitel: World Without End
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1956
Regie: Edward Bernds

Inhalt:

Ein amerikanische Raumschiff wird auf dem Rückflug vom Mars in einen Zeitstrom geschleudert und gelangt in der Zukunft zur Erde zurück. Diese ist von einem Atomkrieg verwüstet und ständig dem unterirdisch lebenden Restvolk Gefahr von Mördermutanten und Riesenspinnen. Da eine Rückkehr nicht möglich ist, nehmen die Astronauten den Kampf für die Überlebenden auf. 

Review:

Planet des Grauens hat sich zweifellos von H.G. Wells Die Zeitmaschine inspirieren lassen, jedoch mit umgekehrter Bewohnerschaft, denn auf dem Planet des Grauens leben die Menschen unter die Erde und die "Morlocks" über der Erde, in der Zeitmaschine ist es genau andersrum. Selbiges gilt auch für den Kampfeswillen der menschlichen Spezies, die sich lieber unter der Erde versteckt anstatt raus zu gehen und gegen den Feind zu kämpfen. 

Ein geschultes Auge wird hier einen alten Bekannten sofort wieder erkennen und zwar Rod Taylor, der vier Jahre später als Reisender in der Zeitmaschine zu sehen ist. Zusammen mit ein paar anderen Astronauten landen die Herren insgesamt auf einem Planeten, der der Mars zu sein scheint, aber es nicht ist. Schon zu Beginn bekommt man hier nette Creature-Effekte in Form von großen Plüschspinnen zu sehen, die ganz nett anzusehen sind. Man sollte immer bedenken, dass die meisten Filme aus den 50ern Low Budget-Movies sind und das Geld nicht gerade locker zur Verfügung stand. Umso herrlicher sind eben drum die Effekte. 

Auch die Frauen auf dem Planet unterscheiden sich von den Männern, da sie noch recht jung und hübsch aussehen und die Männer alte, knattrige Typen sind. So sollte es nicht weiter verwundern, dass ebendiese Frauen ziemlich gierig auf die Männer erscheinen. Ma fragt sich beiläufig nur, wie sie sich so jung gehalten haben. 

Um es klar zu stellen, der Film ist jetzt nicht die krasseste Sci-Fi-Perle aus den 50ern, aber dennoch einer der Filme, den man sich gerne mal öfters anschauen kann, weil er auf der einen Seite trashig und auf der anderen liebevoll produziert wurde. Man sollte jedoch kein Meisterwerk wie die Zeitmaschine erwarten.






Montag, 18. Juli 2022

Roh


Originaltitel: Roh
Herstellungsland: Indonesien
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Susilo SWD

Inhalt:

Nadia möchte nicht, dass ihr verwitweter Vater Bramasto Astria heiratet, da sie sicher ist, dass ihre neue Stiefmutter keine gute Frau ist. Ihr Verdacht ist richtig. Nach der Hochzeit hat Astria eine Affäre mit Lukito, Bramentos schwarzmagiepraktizierendem Bruder. Astria wird dann in satanische Rituale verwickelt und dient als Lukitos Dienerin. Ihre Pflicht ist es, Menschen zu verführen und sie dann Satan zu Lukitos Gunsten zu opfern. Kann Nadia sie aufhalten?

Review:

Was kennt man an Filmen aus Indonesien? Mir fällt darauf ehrlich gesagt nicht viel ein, besser gesagt: Gar nichts. Bis auf Roh, die indonesische Version von HELLRAISER. Was sich Susilo SWD dabei gedacht hat, weiß ich  nicht, aber ich finde Idee saucool, einen Remake von HELLRAISER zu machen. Ähnliche filmische Abarten gab es in der vergangenen Zeit genug, die besten Beispiele wären die ganzen türkischen Remakes oder eher Eigeninterpretationen wie Turkish Star Wars, Turkish Super Man oder TURKISH I SPIT ON YOUR GRAVE, aber auch aus anderen Ländern gibt es so manches zu bestaunen wie O TRAPALHAO NO PLANALTO DOS MACACOS, was die brasilianische Version von PLANET DER AFFEN ist oder MAHAKAAL, was die indische Version von NIGHTMARE ON ELM STREET ist.

In Roh findet man geschichtlich nichts neues, denn HELLRAISER wurde soweit 1:1 kopiert von der Storyline, lediglich ein paar winzige Veränderungen hat man vor genommen, die aber nicht der Rede wert sind. Mich hat mehr interessiert wie man diesen Film wohl umgesetzt hat und es gibt doch ein paar Punkte die man ansprechen sollte. Da hätten wir den Typ auf dem Dachboden, der ziemlich stylish aus sieht, mit seinem eng anliegenden Ganzkörperanzug der voll mit buntem Schleim ist, der Hellraiser-Würfel ist kein Würfel, sondern eine Kugel mit einem Smiley drauf, was eher aussieht wie ein kleiner goldener Halloween-Kürbis.

Die Kettenszene ist auch vorhanden, jedoch sehr billig umgesetzt, aber nicht ganz unblutig. Was wohl das interessanteste ist, wie die Cenobiten aussehen. Naja, Pinhead ist eine Frau, die nur etwas weiß geschminkt ist, dann hätten wir noch einen Butterball-Verschnitt im Angebot, der lediglich ein beleibter Mann ist, mehr nicht und einen wahrhaftig nahezu originalgetreuen Female Cenobite, bei dem sogar diese Drähte mit am Start sind. Am Ende, als das Mädchen die Cenobiten wieder "einfängt" wird es ganz witzig, da der Female Cenobite Feuer spuckt wie ein Drache, bevor er/sie explodiert und nur ein gelber Schleim und zwei Augäpfel übrig bleiben

Yeah, lange gesucht und nun gefunden konnte ich mir den Film endlich mal rein ziehen und wurde soweit nicht enttäuscht. Klar, es ist ein durchschnittliches Remake und eine Low Budget-Produktion dazu, aber mir hat der Film sogar Spaß gemacht. Leider hatte der Film keine Untertitel und war nur im indonesischen Originalton, aber wenn man den originalen HELLRAISER schon x-mal gesehen hat, dann braucht man hier mitnichten keine Untertitel oder gar eine Synchronisation. 



Sonntag, 17. Juli 2022

Hetzjagd im Sumpf


Originaltitel: Gator Bait
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Beverly Sebastian
Ferd Sebastian

Inhalt:

Die junge Cajun Desiree (Claudia Jennings) lebt in den Sümpfen Louisianas im Einklang mit der Natur. Während der Jagd mit dem Motorboot gerät sie an den Redneck-Nachwuchs Billyboy (Clyde Ventura) – einem Deputy – und Ben (Ben Sebastian), die ihr auflauern und sie so sehr belästigen, dass sie sich zur Wehr setzen muss. Als Billyboy daraufhin wild um sich schießt, trifft er versehentlich Ben tödlich. Der örtliche Sheriff (Bill Thurman) ist Billyboys Vater. Diesem berichtet er feige, Desiree habe Ben erschossen. Bens Vater sinnt daraufhin auf Rache und zieht mit seinen beiden Söhnen los, um Desiree zu Rechenschaft zur ziehen. Dabei treffen sie jedoch lediglich auf deren Schwester Julie (Janit Baldwin) und den kleinen, stummen Bruder. Ihren Hass reagieren die Männer nun an der Schwester ab und ermorden sie grausam. Doch nun zieht Desiree in den Krieg und beweist mehr Härte und Geschick, als ihre Gegner für möglich gehalten hätten…

Review:

Claudia Jennings hatte ein kurzes, aber actionreiches Leben, das ist gewiss. Im noch jungen Alter von 29 Jahren, kam sie leider bei einem Autounfall ums Leben, aber hatte es doch geschafft in der "kurzen" Zeit zu dem Titel als Queen of B-Movies, in den Playboy zu kommen und in 8 Jahren auf 17 Filme zu kommen. Der beste Film ihrer Filmographie dürfte und sollte HETZJAGD IM SUMPF sein, wobei ich gestehen muss, ihre anderen Filme zwar nicht zu kennen, aber dieser hier genau das ist, was mir in puncto Hicksploitation am besten gefällt.

In den tiefen Tiefen des Sumpfes in Louisiana lebt Desiree, gespielt von Claudia Jennings, mit ihrer Schwester und ihrem Bruder in der freien Natur fernab der Zivilisation. Sie wird vom Sohn des Sheriffs und seinem Kumpel beobachtet, wie sie einen Alligator fangen will und ergreift die Flucht, weil die beiden nichts Gutes im Schilde führten. Es kommt zu einem Unfall, in dem der Kumpel erschossen wird. Der Sheriffssohn stellt das ganze anders da und gibt Desiree die Schuld. Von nun an beginnt eine Hetzjagd durch den Sumpf.

Der Film stellt ein interessantes Produkt von zwei Regisseuren dar, die schon mehrere Filme zusammen gemacht haben. Bekannt dafür wenig Geld zu haben, schafften sie es, einen sehr guten Trasher raus zu boxen der zu unterhalten weiß. Bewaffnet mit einer mehr als nur gut aussehenden Claudia Jennings hatten sie genau die richtige Wahl getroffen. Der restliche Cast passt genau so gut in das Hillbilly-Klischee und von der Darstellung an sich gibt es nichts zu bemängeln. 

Gedreht wurde tatsächlich in den Sümpfen Louisianas. das Erzähltempo ist langsam und stetig, somit bleibt den ganzen Film  über genug Spannung. Yeah, man kann echt sagen, dass es sich um einen nahezu 10/10 Punkte-Film handelt, auch wenn mir die meisten widersprechen würden. Somit haben sie es nicht kapiert, dass der Film nicht für die breite Blockbuster-Masse gemacht wurde, sondern für Freunde des exploitativen Trashs! Des weiteren ein megatolles Filmchen aus der guten alten Videothekenzeit mit einer Menge Charme! 




Aquaslash


Originaltitel: Aquaslash
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Renaud Gauthier

Inhalt:

Wie es die Tradition will, feiert eine Gruppe Teenager der Valley Hills High School nach Ende des Schuljahres eine ausgelassene Party im Wasserpark Wet Valley, in dem es angeblich spuken soll. Und tatsächlich treibt dort offenbar ein Killer sein Unwesen. Er hat riesige Rasierklingen in die Wasserrutschen installiert. Der Wet Valley Wasserpark wird somit zur Kulisse für ein Blutbad (im wahrsten Sinne des Wortes), und jeder ist ein Verdächtiger.

Review:

Sommer, Sonne, heisse Mädchen und Blut! Das beschreibt AUASLASH wohl am besten, wobei letzteres leider etwas zu kurz kommt, bis auf das letzte Viertel des Filmes. Es beginnt mit einem Haufen graduierten Schülern, die in den Wasserpark Wet Valley kommen um ihren Abschluss zu feiern. Erst wird gefeiert, gekokst und etwas rumgevögelt, am Tag darauf wird die Wasserrutsche in Beschlag genommen und für manche wird es das letzte mal sein, dass sie in eine Wasserrutsche steigen, da diese mit zwei Klingen modifiziert wurden. 

Hört sich ja recht nett an, aber bis es zum blutigen Showdown kommt, muss man sich erstmal bis dahin durch arbeiten und dabei vergeht gut eine knappe Stunde. In der ersten Filmhälfte hat es eher den Anschein, dass es sich um eine weitere Teenie-Komödie ala AMERICAN PIE oder NICHT NOCH EI TEENIEFILM handelt, alles statt findend in dem Wasserpark an dem das ganze Geschehen abläuft. 

Der Film beinhaltet soweit alles, was man aus derartigen Filmen kennt: Die einen vögeln wild durcheinander, die anderen koksen sich die Nase zu, einen Wet Shirt-Contest gibt es auch zu bestaunen und eine Menge an heißen Mädchen die sich im Bikini räkeln, Herz was willst du mehr? Von der Persönlichkeit der Einzelnen bekommt man absolut gar nichts geboten, es ist jeder soweit austauschbar, ohne das es auffallen würde. 

Das große Finale bekommt man erst ca. die letzten 20 Minuten geboten, als die ersten die Wasserrutsche runter rutschen. Körper werden geviertelt, Leichenteile rutschen die Rutsche runter und literweise Blut. Sehr hoch rechne ich dem Regisseur an, dass hier kein CGI verwendet wurde, sondern alles handgemacht wurde und das ganze nett anzusehen ist. Wer einen Horrorfilm erwartet, wird nach der Sichtung wahrscheinlich mehr enttäuscht sein, ich fühlte mich dennoch bestens unterhalten. Denn dank seiner Laufzeit von runden 70 Minuten kam bei mir keine Langeweile auf. 



Samstag, 16. Juli 2022

Caged Fear


Originaltitel: Caged Fear
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Robert Houston

Inhalt:

Im Frauengefängnis von Oklahoma gelten eigene Gesetze. Wer nicht spurt, erfährt die Macht des Stärkeren. Die inhaftierten Frauen sind knallhart, die verschiedenen Cliquen bekämpfen sich gnadenlos. Als Kristen Bell (Kristen Cloke) im Knast ankommt, hat sie noch keine Ahnung, was auf sie zukommen wird. Der schwerbewachten Hölle zu entfliehen erscheint aussichtslos. Bis Kristens Freund Tommy (David Keith) mit falscher Identität im Gefängnis auftaucht. Er weist sich als neuer Aufseher aus und erschleicht sich das Vertrauen aller. Die Legitimationspapiere stammen von einem Toten, einem Mann, den Tommy kurz zuvor in einer Bar kennen gelernt hatte. Als es zu einem blutigen Zwischenfall kommt, eskaliert die Situation.

Review:

CAGED FEAR wird für manchen Women In Prison-Fan eine herbe Enttäuschung sein, denn der Film bietet nicht das, was man von einem exploitativen WIP-Film erwartet. Eher kann man den Film im Bereich des Krimi-Drama ansiedeln. Doch worum geht es überhaupt? Das ist leicht erklärt.

Die hübsche Kristen wandert unfreiwillig und unschuldig ins Frauengefängnis und muss dort den soweit harten Knastalltag über sich ergehen lassen. Der Hauptschuldige an der Misere, ihr Freund oder Ex-Freund, kann man sehen wie man will, bleibt jedoch in Freiheit und trifft zufälligerweise in einer bar auf den zukünftigen Direktor des Gefängnisses. Diesen bringt er um und gibt sich selber als neuer Direktor und des Verblichenen aus, um Kristen dort raus zu holen. 

CAGED FEAR oder JAIL FORCE, wie er auch im Originaltitel heisst ist alles andere ein Frauengefängnisfilm. Leider will uns der neue Titel etwas anderes weis machen, dem ist aber nicht so. CAGED FEAR ist wie schon oben angesprochen eher eine Mischung aus Drama, Krimi und etwas Action. Schlecht ist der Film für sein Alter nicht, das muss man ihm lassen. Die Akteure spielen ihre Rollen hervorragend, jedoch habe ich etwas mehr Intensität bei dem ganzen vermisst, zumal die Darstellung etwas zu gewohnt rüber kam. Es ist beileibe kein Film den man unbedingt gesehen haben muss, aber für eine einmalige Sichtung geht er schon klar. 

Vermissen wird man hier das, was man sonst so aus WIP-Filmen kennt: Sex, nackte Frauenleiber, das übliche eben was man schon anderweitig besser gesehen hat. Hoch anzurechnen ist dem Film, dass er durchgehend spannend ist und die Spannung in keinster Weise flöten geht. Auch in der Erzählweise geht es sehr rasant zu und man hat Spaß beim zuschauen. Zu den Darstellern kann ich nichts sagen, da sie mir weitgehendst unbekannt sind. Wer den Film komplett sehen will, ohne sich ein teures Mediabook zu kaufen oder auf die Amaray zurück zu greifen, die definitiv was falsches suggeriert, da die Dame auf dem Cover im Film nicht zu sehen ist, kann den Film auch komplett und ungeschnitten auf Youtube anschauen. Im übrigen würde dem Film eine Auswertung in HD mehr als gut tun. 




Einöde der Peiniger


Originaltitel: Einöde der Peiniger
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Juval Marlon

Inhalt:

Zwei Peiniger sind auf dem Weg, ihrer inneren Leere ein Ende zu bereiten. Beide auf eigene Art und Weise..

Review:

Einöde der Peiniger ist das neueste Werk des Beheading Films-Kopfes Juval Marlon. Der Schweizer sollte nach seinem brutalen Film STURMGEWEHR, der in Deutschland nach Paragraph 131 beschlagnahmt wurde kein Unbekannter mehr sein. Was erwartet einen dieses mal? Definitiv ein Film, der mehr auf künstlerische Aspekte setzt anstatt auf rohe Gewalt. Gleich zu Beginn des Filmes stellt der geschulte Untergrundfilmfan fest, dass es Parallelen zu Marian Dora gibt. Von der Art und Weise wie der Film gemacht wurde, aber auch von der musikalischen Unterlegung. Juval hat sich also was einfallen lassen, was wirklich sehr geil inszeniert wurde und dem Film eine sehr künstlerische Note gibt. 

Inhaltlich dreht es sich, wie es auch schon bei STURMGEWEHR der Fall war um die Misshandlung von behinderten Menschen. Zwar nicht in der Art und Weise wie es bei Sturmgewehr der fall war, sondern man setzt mehr auf psychologische Gewalt. Unterteilt ist der Film in zwei Hälften. In der ersten Hälfte begleiten wir eine Therapeutin, die Gefallen daran findet, behinderte Menschen nieder zu machen und ihnen zu zeigen, was sie für ein Abschaum für sie sind. Es endet damit, dass die Leute von ihr gefoltert und anschließend getötet werden, auf Grund dessen, weil sie die Beschwerden satt hat. Auch kommt es zu dem Fall, dass sie sich mit einer Art Liebschaft von ihr trifft und die Besucherin das gleich Ende ereilen wird, nachdem es zu sexuellen Handlungen im Wald kommt. 

In der zweiten Hälfte wird ein behinderter Mann der im Rollstuhl sitzt von der Therapeutin des ersten "Films" an einen Mann verliehen, der sich zunächst gut um den Mann im Rollstuhl kümmert, aber mit der Zeit sein wahres Gesicht zeigt. Es geht auch hier ziemlich derbe zur Sache, aber nicht aus visueller Sicht, sondern eher im psychologischen Sinne. Erniedrigungen und sexuelle Misshandlungen gegenüber dem Behinderten stehen an der Tagesordnung bis hin zur körperlichen Folter seitens des Mannes, der sich den Behinderten unter den Nagel gerissen hat.

Wirklich geklungen ist die Auswahl der Darsteller für den Film, insbesondere die Verkörperung der Therapeutin durch Isabelle Fitzgerald hat mir sehr gut gefallen. Sie ist mir schon seit Jahren ein Begriff in der Indie-Szene, beispielsweise durch LA PETITE MORT 2 oder in der SNUFF TAPE ANTHOLOGY von EL Gore. Man kann sagen was man will, aber diese Frau ist eine Augenweide und ihre erotischen Szenen in Einöde der Peiniger wissen zu gefallen, da sie sehr ästhetisch rüber kommt und ich mir auf Anhieb auch niemand besseres für die vorgesehenen Szenen vorstellen könnte. Ein weiteres Glanzstück des Filmes ist Jörg Wischnauski, den man schon in Pesthauch der Menschlichkeit bewundern durfte. Klar, ich muss zugeben, in manchen Szenen musste ich schon etwas grinsen, weil seine Darstellung dezent witzig rüber gekommen sind, was aber seiner Art geschuldet ist. Leider sind mir die anderen Darsteller eher weniger ein Begriff, außer Marco Klammer, den man schon vielerorts gesehen hat.

Sehr entspannend war die Musik zu die dem Film beigesteuert wurde und die stammt von Viktor Astrup. Auch hier fühlte ich mich stellenweise an die Klaviermusik erinnert, die bei Marian Dora zum Einsatz kommt. Ich hoffe dass man von ihm noch öfters was zu hören bekommt, selbstredend in Independentproduktionen wie diese, da sie den Filmen ein gutes Flair geben. 

Zusammenfassend kann ich frohen Mutes behaupten, dass EINÖDE DER PEINIGER ein weiterer gelungener Film von Juval Marlon geworden ist, der mich mit seiner guten Stunde sehr unterhalten hat. Thematisch hat man sich ei sehr pikantes Thema ausgesucht, was aber auch frischen Wind rein bringt, weil man in Sachen Missbrauch sonst meistens immer das gleich vorgesetzt bekommt. Auch möchte ich ein großes Lob an Thomas Binder, Kopf von Black Lava Entertainment aussprechen, der den Film samt STURMGEWEHR in einer gewohnt graziösen Veröffentlichung releast hat. Es steht für mich außer Frage, den Untergrund weiterhin zu unterstützen, weil man da nach wie vor immer noch die besseren und für mich interessanteren Filme geboten bekommt.



Sturmgewehr


Originaltitel: Sturmgewehr
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Juval Marlon

Inhalt:

Ein Geschäftsmann namens Brand bedient seine Kunden mit Mordvideos. Aber er macht sie nicht selber, die Arbeit machen andere. Zwei Männer müssen ein Mädchen aus einem Behindertenheim entführen und foltern. Ein Marathon aus Schmerz und Sadismus nimmt seinen Lauf.

Review:

Wenn man an die Schweiz denkt, fallen einem vermutlich erstmal typische Dinge wie Raclette, Alpen oder Rolexuhren ein. Für Filme ist die Schweiz nicht wirklich so bekannt, es sei denn, man hat was mit Splatterfilmen bzw. Untergrundfilmen zu tun, da können einem höchstens Filme wie BLUTGEIL oder noch ZÜRI METZGETE in den Sinn kommen. Ein etwas neueres Gesicht in der Szene ist Juval Marlon, der für seine Filme namens DEAD BABY MUTIALTION oder TORTURE FETISH manchem ein Begriff sein dürfte. Mir ist er erst richtig mit Sturmgewehr bekannt geworden. Zwar hört ich schon vor Jahren von TORTURE FETISH, aber leider hatte ich bisher nicht das Vergnügen den Film zu sehen. 

STURMGEWEHR ist mitunter deshalb so berühmt-berüchtigt geworden, weil der Film in Deutschland seit 2018 der erste beschlagnahmte Film war. Ob diese Beschlagnahme gerechtfertigt ist, soll jeder für sich selber entscheiden. ich bin definitiv kein Freund davon, ganz egal wie abartig ein Film sein mag. STURMGEWEHR rockt auf jeden Fall, soviel steht fest. Anhand der ganzen inszenatorischen Provokation die der Film bietet, wundert es mich nicht, dass das Geschrei groß war und es so gekommen ist wie es kommen musste. 

Es ist ein reiner Torture Porn auf Amateurniveau vor dem Herrn. Inhaltlich hat Juval wohl alles versucht auszuloten was nur ging, denn das Endprodukt ist ein dreckiger, nihilistischer und frauenverachtender Köter von einem Film, der zu schockieren weiß. Was in der erstem Hälfte etwas langatmig werden könnte, da die Hälfte mehr aus Interviews besteht, wird es in der zweiten Hälfte brutal, blutig und gemein. bei der Folterung des behinderten Mädchens merkt man den Einfluss von GUINEA PIG 2, gegebenenfalls auch American GUINEA PIG Teil 1, auch weil die Effekte geil umgesetzt wurden und die Kamera zünftig drauf hält. Richtig derb wird es beim zweiten Opfer, die zudem noch schwanger ist und es ihr auch nicht anders ergeht. Unter Umständen hätte man noch mit einbauen können, dass man einen Fötus oder Embryo raus reißt, aber ich denke, das hätte dann doch zu sehr am Budget gekratzt, wäre aber für mich als Sickofreak eine wahre Augenweide gewesen! Nicht falsch verstehen, ich bin nicht schwangeren- oder kinderfeindlich, aber ich mag das schockierende in derartigen Filmen! ;)

Ziemlich überraschend kam dann noch die Folterung eines dritten und zwar des Komplizen der beiden Täter. Hat für eine kleine Überraschung gesorgt und wurde auch sehr blutig in die Tat umgesetzt. Sehr amüsierend fand ich im Film über die Dialoge. Es war der pure Hass auf die ganze Menschheit, der einem entgegen gepfeffert wurde und das macht den Film für mich zu einem genialen Kleinod Schweizer Independent-Splatterfilm-Kunst! Ob der Film als abstoßend zu betrachten ist oder nicht, sollte auch jeder für sich entscheiden, aber am besten ist es, sich einfach solche Filme nicht rein zu ziehen, wenn man eh von vornerein ein Problem mit dem Dargestellten hat. Und letztendlich ist es nur ein Film! Mir hat er bestens gefallen und ich freue mich ganz klar noch mehr aus dem Schweizer Untergrund zu hören und zu sehen!


Dienstag, 12. Juli 2022

Das komabrutale Kifferduell

Originaltitel: Das komabrutale Kifferduell
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Hendrik Schaelke

Inhalt:

Gibt es nicht!

Review:

DAS KOMABRUTALE KIFFERDUELList einer der schlechtesten "Splatterfilme" aus dem Amateursektor, ich würde schon fast sagen, dass es der schlechteste Beitrag ist, den ich bisher gesehen habe. Und ich habe schon viel gesehen, das ist sicher. Inhaltlich geht es um....Ja was denn nun? Eine Handlung konnte ich gar keine aus machen. Das einzigste was in der ersten Hälfte des Filmes passiert, ist irgendwelche "Hahnenkämpfe" von Jungspunden, die dermaßen schlecht inszeniert waren, dass es schon eine Qual war dabei zuzusehen. In der zweiten Hälfte sitzen drei Jugendliche an einem Tisch, rauchen eine Bong und am Ende liegt einer der Jungs in der Badewanne. Ihm wird dann das Bein amputiert. 

Was wollen uns die Jungs mit diesem Film sagen? Anbetracht des Filmtitels wollte man wahrscheinlich schnell die Veröffentlichung die es damals gab(Meines Wissens eine auf 100 Stück limitierte VHS) an den Mann bringen. Und ja, selbst ich hatte größere Erwartungen an diesen Film. Vor allem wenn man ganz dreist Heiko Fippers Kultfilm DAS KOMABRUTALE DUELL im Filmtitel verwurstet. Meine Meinung zu dem ganzen: Braucht man nicht gesehen zu haben, denn das grenzt nahezu schon an eine Beleidigung an jeden Amateursplatterfan. In puncto Rarität sieht das ganze natürlich anders.