Sonntag, 11. Februar 2024

Sabine S. - Durch Liebe weg vom Stoff


Originaltitel: Une femme spéciale
Herstellungsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Jean-Marie Pallardy

Inhalt: 

Yasmine ist drogenabhängig und wird von ihrem Mann zum Heroinschmuggel missbraucht. Als sie jedoch ihren Mann mit einer anderen Frau erwischt, flüchtet sie und vernichtet die gesamte Schmuggelware. Auf ihrer Flucht trifft sie einen Mann, der sie versteckt und ihr hilft, von den Drogen los zu kommen. Leider sind ihr Mann und eine Drogengang hinter ihr her. Sie schrecken vor Vergewaltigung und Mord nicht zurück!

Review:

Aus dem französischen übersetzt heisst ´Une femme spéciale´ "Eine besondere Frau". Mit diesem Filmtitel hätte man wahrscheinlich niemanden hinter dem Ofen vor gelockt, so entschied man sich 1982 zu dem etwas lieblicheren Titel SABINE S. - DURCH LIEBE WEG VOM STOFF. Marketingtaktisch nicht unklug, denn in den frühen 1980ern hielt in der Techno- und Drogenszene Ecstasy Einzug und somit gerieten Drogen wieder in die Schlagzeilen. Auch Crack und Kokain-Freebase waren ab den 1980ern stark verbreitet und der Stoff war wieder in aller Munde. Passend zum inhaltlichen des Filmes, schusterte ABC Video einen treffenden Filmtitel der zum damals aktuellen Ungeist der Zeit passte. Das rief natürlich die Jugendschützer gleich mit auf den Plan, weswegen sie den Film noch im selben Jahr der Veröffentlichung indizieren ließen, bis er 2005 deindiziert wurde. 

Die Handlung basiert auf einem Schicksal, was nicht so abwegig erscheint, das sich solche Storys auch im realen leben zutragen. Die heroinsüchtige Jasmin wird von ihrem Mann nur ausgebeutet und dazu benutzt Drogenlieferungen von A nach B zu bringen. Eines Tages erwischt sie ihren Mann in flagranti mit einer anderen und flüchtet und vernichtet anschließend die neue Drogenlieferung via Meer. Kostenpunkt der Drogen: Eine Million Dollar. Zeitgleich lernt Jasmin einen Mann kennen und es scheint alles wieder gut zu werden. Sie kommt von den Drogen weg und führt ein glückliches Leben mit ihm und seinen zwei Kindern. Doch ewig währt die Ruhe nicht, denn die Drogenhunde aus Jasmins Vergangenheit sind ihr auf der Spur und trachten nach ihrem Leben. 

Wieder so ein Film, den ich als exploitationnah bezeichnen würde, aber mit dem Genre an sich doch weniger zu tun hat. Die Geschichte lediglich, auch wenn sie trivial erscheinen mag, liest sich doch irgendwo reißerisch. Jedenfalls nicht schlecht umgesetzt, vermag es der Film zu unterhalten und holt einen über 40 Jahre zurück in eine Zeit in der der Videoboom in vollem Gange war. Nicht zu verachten ist, das man eine große Portion Dramaturgie in den Film verschifft hat, der ihn überhaupt erst sehenswert macht. Anderweitig ist der Film ein nettes Stück Eurotica, den man nicht gesehen haben muss, aber sich durchaus zu Gemüte führen kann. Die Schauplätze an denen gedreht wurde, waren in Griechenland und versprechen ein sommerliches Flair. 

Interessant ist, das Regisseur Jean-Marie Pallardy zeitgleich auch die Rolle des neuen Kerls Jean-Louis übernimmt, scheint wohl ein Workaholic gewesen zu sein. Karin Schubert kann ebenfalls aufgrund ihrer Authentizität überzeugen und bildet mit Jean-Marie Pallardy ein tolles Team, was dem Film die Würze geben. Existent zu dem Film sind eine Softcore-Fassung als auch eine Hardcore-Fassung. Da ich Softcore-Fassungen bevorzuge, war die mir vorliegende Fassung gerade recht. Für eine einmalige Sichtung war der Film in Ordnung und gehört eher zu den interessanteren Vertretern dieser Art. 

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