Sonntag, 11. Februar 2024

Ausbruch der Pantherkatzen


Originaltitel: Curral de Mulheres
Herstellungsland: Brasilien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Oswaldo De Oliveira

Inhalt: 

Mit falschen Versprechungen in den Dschungel gelockt..
Unter sklavenartigen Bedingungen gefangengehalten...
Gedemütigt, zum Lustobjekt degradiert und zum Sex gezwungen...
Nun wollen sie zurück in die Freiheit!!!

Die jungen bildhübschen Mädchen versprachen sich Erfolg und einen lukrativen seriösen Job auf der Hacienda des Ehepaares Edgar und Helena. Doch dort angekommen erwartet sie die Hölle. Geschunden und erniedrigt, werden sie von dem sexbesessenen Verbrecherpaar in Käfigen zusammengepfercht. Als gefügige Sklavinnen sollen sie zahlungskräftigen Freiern zu Willen sein. Um Folter und Qual zu entgehen, wagen sie den Ausbruch der Pantherkatzen. Ein scheinbar auswegloses Unterfangen, denn vor ihnen liegt der dichte gefährliche Dschungel mitsamt seinen unliebsamen Bewohnern, hinter ihnen lauern die unbarmherzigen Verfolger.

Review:

Das wilde Kino Brasiliens präsentierte sich bei mir bisher immer als recht speziell. O TRAPALHÃO NO PLANALTO DOS MACACOS, auch bekannt unter dem Titel BRAZILIAN PLANET OF THE APES, AMAZONAS - GEFANGEN IN DER HÖLLE DES DSCHUNGELS und jetzt das! Erinnerte mich inhaltlich doch sehr an benannten Amazonas-Film, bei dem Sleaze, Humor, Grindhouse-Ästhetik und eine gesunde Dosis Trash ebenfalls an erster Stelle standen. Zur Geschichte: Ein Ehepaar aus weißen Sklavenhändlern hält im brasilianischen Dschungel einen Käfig voller Frauen gefangen. Sie nutzen die Mädels, um Kunden bei Orgien zu unterhalten, bei denen sie nackt herumtanzen und die Gäste "verwöhnen" sollen. Während einer solchen Party flüchten ein paar Mädchen in den Dschungel, wo sie von Goldgräbern entführt werden, die ebenso unappetitlich sind wie die Sklavenhändler.

Den Film als direkten Women in Prison-Film zu bezeichnen, halte ich für falsch, er trägt zwar Elemente des WIP-Genres in sich, aber durch die ganzen weiteren Einfälle der Macher, kann man ihn eher als einen mittelständischen WIP-Film bezeichnen. Und das einzige "Gefängnis" in dem sich die Frauen befinden ist nichts weiter als ein Bambuskäfig mitten im Dschungel. Um den Film als Teil des WIP-Genres definieren zu können, trägt er viele Elemente des Genres in sich: Sleazige Szenen, Lesbenszenen, Duschszenen, Bitchfights, alles was ein klassischer WIP-Vertreter hat. Was ich hier schmerzlich vermisst habe, waren handfeste Folterungen der Damen, was auch der einzigste Kritikpunkt an dem Film wäre.

Positiv zu verzeichnen ist, das der Film recht schäbig rüber kommt, aber zeitgleich trotzdem unterhaltsam ist. Es ist kein Spitzenfilm aus diesem Genre, aber zu verachten eben auch nicht. Die Schauplätze im Regenwald passen perfekt um eine Dschungelatmosphäre aufkommen zu lassen und tragen dazu bei, das keine Langeweile aufkommt. Interessant ist, das vom selben Regisseur auch der hierzulande beschlagnahmte Film BARE BEHIND BARS gedreht worden ist, der etwas mehr Gewalt zu bieten hat. Das Drehbuch wurde von Alfredo Palacios und Osvaldo de Oliveira unter den Namen A. Palacios und O. de Oliveira geschrieben. Palacios war nicht nur Co-Autor, sondern auch Produzent des Films. Das Drehbuch ist eine typische WIP-Geschichte und ich glaube nicht, dass sich irgendjemand wirklich für das Drehbuch interessiert.

Zusammengerechnet ist AUSBRUCH DER PANTHERKATZEN ein unterhaltsamer Film voller alberner Dialoge, schlechter Synchronisation und jeder Menge Nacktheit und kommt dem Tenor eines herkömmlichen Sexploitation-Actionfilms viel näher. Wer auf solche abgefahrene Trasher abfährt und den Film noch nicht kennt, sollte unbedingt was nach holen. Zwar kommt man nicht an Oswaldo de Oliveira´s Debütfilm WOMEN BEHIND BARS ran, findet trotzdem seinen Spaß daran. 





 

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