Dienstag, 30. Januar 2024

Erotik im Beruf - Was jeder Personalchef gern verschweigt


Originaltitel: Erotik im Beruf - Was jeder Personalchef gern verschweigt
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Ernst Hofbauer

Inhalt:

Pseudo-Reportagefilm von den Machern der Schulmädchenreport-Reihe, über das (angebliche) Sexualverhalten in deutschen Büros und anderweitigen Arbeitsstellen. In Episodenform erzählt und unterbrochen von allerlei schlüpfrigen Interviews usw. 

Review:

Was nicht alles in deutschen Firmen so passiert, wenn man nach diesem Reportfilm geht. Nachdem Ernst Hofbauer mit der SCHULMÄDCHEN-REPORT-Serie quasi über Nacht weltweit bekannt wurde und große Erfolge verbuchen konnte, drehte er zwischendurch auch andere Reportfilme, die inhaltlich soweit die selben waren wie seine Schulmädchen. Diese Arten von Filmen erfreuten sich in den 1970er Jahren großer Beliebtheit und die Sex-Welle nahm bis zum Ende der 70er auch kein Ende, war der Deutsche Film bis dato noch recht rar besäht, was erotische Produktionen anbetraf. Was nicht bedeutet, das es da gar nichts gab. Nach meinen Recherchen dürfte der erste deutsche Film mit einer freizügigen Thematik der 1955 (andere Quellen sagen 1958) erschienene DAS VERBOTENE PARADIES sein, der die Freikörperkultur propagierte.

Nach Oswalt Kolle war Ernst Hofbauer einer der bekannteren Regisseure, die sich für den erotischen Film interessierten und ebensolche Filme drehten. Großteils eben Reportfilme, die sich darum drehten, einen pseudo-dokumentarischen Stil aufzuweisen, in dem man Leute auf der Straße anspricht und nach verschiedenen Dingen im sexuellen Bereich befragte. Im Fall von EROTIK IM BERUF kamen dann schon mal Fragen auf, ob man sich hochschlafen würde, ob der eigene Partner in seinem Arbeitsplatz treu ist oder ob es am Arbeitsplatz schon zu sexuellen Belästigungen gekommen ist. Es ist nicht Hofbauer´s bester Film, aber für mich als Fan von reportfilmen und allgemein dem ganzen Schmuddel aus den 70ern definitiv einer der besseren Filme, der zu unterhalten weiß. 

Unterteilt ist der Film in Interviews mit Privatpersonen auf der Straße, Gewerkschaftern, Betriebspsychologen und Referenten, die jedoch gestellt waren, aber dennoch mit reichlichen ´Informationen´ glänzen. Des weiteren gibt es 11 Episoden, die dem Film den nötigen Anstrich verpassen, in denen sie kurze Geschichten rund um die Erotik am Arbeitsplatz erzählen. Die Erotik ist hier sehr rar gehalten, das man nicht wirklich viel zu sehen bekommt, was dem Film aber keinen Abbruch tut, im Gegenteil. Aus heutiger Sicht würde ich den Film sogar eher als einen halbwegs schmuddeligen Trashfilm aus der zeit der deutschen Sexwelle bezeichnen, da manche Szenen doch unfreiwillig komisch sind, besonders zu Beginn, also vor Gericht verhandelt wird, das ein Chef Unzucht betreibt und eine der älteren Zeuginnen mit ihrem österreichischen Akzent auftrumpft. 

Veröffentlicht wurde der Film unter anderem in Deutschland auf VHS von dem Video-Label VPS, Kinostart war 1971, ansonsten gibt es noch eine DVD-Box, die aber die geschnittene Fassung enthält, die mir trotz Besitz jedoch nicht geläufig ist. Veröffentlichungen gab es auch im Ausland unter den Titeln SEX IN THE OFFICE, EROS IN THE OFFICE ODER OFFICE GIRLS, vermutlich gibt es noch mehrere Titel, da ich nicht davon ausgehe, das der Film nur in den USA veröffentlicht worden ist.  Diesbezüglich müsste man Nachforschungen anstellen, weil ich mir denken kann, das bestimmt etwas in die östlichere Gegend der Erdkugel auch was rüber geschwappt ist. Den Film selber kann man mögen, muss man aber nicht. Ich persönlich fand ihn trotz allem genial und mag diese 70er Jahre-Atmosphäre, die man in deutschen aus dem Jahrzehnt so vorfindet. 



 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen