Originaltitel: Basket Case
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1982
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Frank Henenlotter
Inhalt:
Belial und Duane werden als siamesische Zwillinge geboren. Da die Mutter bei der Geburt stirbt, entlädt sich der Fluch des Vaters über beide. Mit 14 Jahren läßt der Vater sie gegen ihren Willen operieren und Belial, der als Mißgeburt an der Seite Duanes angewachsen war, landet als lebensunfähig und tot auf dem Abort. Duane spürt jedoch, daß sein Bruder noch lebt, rettet ihn, und beide beschließen den blutigen Rachefeldzug gegen alle Beteiligten an ihrer gewaltsamen Trennung.
Review:
1982 war für Frank Henenlotter ein gutes Jahr, weil er da sein Spielfilmdebüt gab, nachdem er es erstmal 1972 schaffte, einen Kurzfilm mit dem Namen SLASH OF THE KNIFE eine kleinere Berühmtheit zu erlangen. Nach dem BASKET CASE eher gemischte Kritiken erhielt, steigerte er sich zu einem Kultfilm, bei dem es sich um verschiedene Themen dreht. Zum einen das Monster in uns selber, zum anderen das Thema Abtreibung, bei dem man vor der Qual der Wahl steht, das "Ungewollte Kind" zu vernichten oder am Leben zu erhalten. Sehr kunstvoll als auch metaphorisch steht an dieser Stelle Belial, bei dem man als Zuschauer abwägt, ob man Mitleid mit ihm empfindet oder nicht, weil er so wie er liebt auch hasst, sich jedoch am Ende für den Hass entscheidet, vor dem auch sein eigener Bruder nicht gerettet werden kann.
Die Geschichte handelt von dem jungen Duane, der im ursprünglichen Sinne einen siamesischen Zwilling am Leib trägt, der total deformiert ist und monströs dargestellt wird. nach einer unfreiwilligen Operation, wird ihm der Zwilling entfernt und in den Müll geworfen. Nur Dank der Fähigkeit auf telepathische Weise zu kommunizieren, wird Belial von Duane gerettet und führt mit ihm ein Zusammenleben, was darauf bedacht ist, sich an allen Beteiligten zu rächen, die für ihre Trennung verantwortlich sind.
Meine Meinung zu dem ganzen ist, dass BASKET CASE einer der genialsten Exploitation-Horrorfilme der 1980er ist, weil der Film bezüglich dieses Genre-Mixes alles richtig macht. Die schlichte Kinematographie, der dreckige Look, die ganze Dekadenz die New York bietet bilden ein zünftiges Gesamtpaket, was mit der Geschichte der Zwillinge und Belial verfeinert wird. Wie sehr wünsche ich mir, den Film in einem räudigen Bahnhofskino in den 80ern mitten in New York zu sehen, ein Traum der leider nie in Erfüllung gehen wird, weil die Zeiten des wilden Bahnhofkinos schon längst zum alten Eisen gehören.
Gelungen ist die Umsetzung von Belial selber, der wohl der Star des Filmes darstellt: Ein fleischiger Klumpen mit rasiermesserscharfen Zähnen und einem Brüllorgan, wie man es nur selten in einem Film sieht. Die Bewegungen wurden mit Stop Motion umgesetzt, während die Handgreif-Szenen mit einem Handschuh, in dem Henenlotters Hand drin steckt, umgesetzt worden sind. Sehr cool waren auch die Drehorte, die dem Film diesen dreckigen Grindhouse-Look verleihen: Als Bar diente ein Sadomaso-Club in Manhattan, bei dem die ganzen Sextoys versteckt werden mussten, für das Hotel war das damalige Broslin Hotel vonnöten, was eher wie eine üble Absteige anstatt ein Hotel erscheint.
BASKET CASE gehört unumstritten zu den Filmen, die man gesehen haben muss, wenn man was auf sich hält. Vorzugsweise man beschäftigt sich mit solcherlei Filmen und lernt sie weitgehendst zu lieben und schätzen. Nachträglich gab es sogar zwei Fortsetzungen, die eine gut gemacht Trash-Trilogie bilden und jeder Film seine eigene bzw. die weitere Geschichte um Belial erzählt. Trasher, Grindhousler und Bahnhofskinojunkies werden mit BASKET CASE von vorne bis hinten bedient und werden ihre Zeit, die sie für den Film investieren garantiert nicht bereuen.
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