Donnerstag, 30. November 2023

Splotsch - Ordnung muss sein


Originaltitel: Splotsch - Ordnung muss sein
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Ully Fleischer

Inhalt:

Drei Wissenschaftler stoßen auf einen verseuchten Badesee. Dummerweise haben einige Badegäste ihre Farbe schon verändert. Doch es mutiert immer anders als man denkt. Die Wissenschaft versucht das schlimmste zu verhindern oder zu verursachen.

Review:

SPLOTSCH ist einer der eher unbekannteren German-SOV-Filme aus den frühen 1990er Jahren, der von Ully Fleischer stammt. Gerade in diesem Jahrzehnt ging es innerhalb des deutschen Amateursplatteruntergrunds eh drunter und drüber, dass man von einer richtigen Welle sprechen kann, in der junge Filmemacher Bock hatten einen Film zu machen und teilweise Hommages an ihre Vorbilder abzufeiern. Von Schrott bis Genial ist in dieser Sparte alles vertreten. SPLOTSCH würde ich eher in den durchschnittlichen Bereich mit der Tendenz nach unten ansiedeln, wobei das nicht heissen soll, dass hier kompletter Schrott vorliegt, aber ich habe schon besseres gesehen. 

Synoptisch geht es um drei Wissenschaftler, die an einen giftigen See entsendet werden, der untersucht werden muss. Was sie finden sind Augäpfel, Glibber und treffen zudem auf eine Reihe Zombies, die bekämpft werden müssen, so kommt es mitunter mal vor, dass man während des Kampfes auch mal einen Arm verliert, aber man sich davon nicht beeindrucken lässt und sich weiterhin tapfer der untoten Meute entgegen stellt. So geht es zum Teil recht splattrig zur Sache, was auch der Hintergrund des Filmes ist, zeitgleich geht es auch in eine komödiale Richtung dank der Dialoge und dem Acting an sich. 

Bei einer Laufzeit von einer knappen Dreiviertel Stunde hat man den Kurzfilm schnell durch. Ob man sich dabei unterhalten fühlt, entscheidet der Zuschauer selber. Ich konnte nur bedingt damit was anfangen, weil mir das gewisse Etwas fehlte, habe, die Sichtung aber auch nicht bereut. Ich denke eher, das die Zeiten in denen ich nahezu alles aus diesem Bereich toll finde allmählich zu Ende gehen und nur noch wenige Filme aus dieser Sparte wirklich in der Sammlung behalten werde. So entsteht schon mehr Platz für Filme, die ich öfters anschauen werde. 


 

Mittwoch, 29. November 2023

Beginning of the End


Originaltitel: Beginning of the End
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1957
Regie: Bert I. Gordon

Inhalt:

Die Journalistin Audrey Ames versucht einen Schwarm gigantischer Grashüpfer aufzuhalten, der aus einem außer Kontrolle geratenen Experiment auf einer Farm in Illinois hervorgegangen ist.

Review:

Bert I. Gordon hat es wieder gemacht! und zwar genau im Jahre 1957 produzierte und inszenierte er den Science Fiction-B-Movie BEGINNING OF THE END! Die inhaltliche Zusammensetzung dreht sich um einen Agrarwissenschaftler, der mit Hilfe von Strahlung erfolgreich riesige Gemüsesorten anbaut. Doch es kommt wie es kommen muss: Heuschrecken kommen in den Genuß des Gemüses und wachsen zu gigantischer Größe heran und fangen an Chicago anzugreifen. Was jetzt noch hilft ist die Nationalgarde und die US-Armee, die den Bestien den Kampf ansagt. Ganz gelingt ihnen das nicht, so werden sie mit Hilfe eines Paarungsrufes an den Michigansee gelockt, um sie schlussendlich zu ersäufen. Die letzte bestehende frage nach der erfolgten Mission wäre dann nur, ob nicht weitere, andere Tiere in den Genuss der Pflanzen gekommen sind. 

Ich hatte das vergnügen den Film in einer colorisierten Version zu sehen, was mir um Längen besser gefallen hat als eine schwarzweiße Version, weil es "realistischer" rüber gekommen ist. So wagte ich mich an Gordon´s zweiten Film ran, trotz das böse Zungen die Spezialeffekte schlecht redeten. Dem Film ging der große Erfolg von Formicula voraus und wer wäre besser dazu geeignet, einen weiteren rieseninsektenfilm zu machen als Gordon? Richtig: Niemand! Die Spezialeffekte hat er selber in seiner Garage gemacht und ging demselben Beispiel vor, was er schon bei KING DINOSAUR benutzt hat: Man nehme ein paar Tiere und platziert sie vor Fotos, in dem Fall Fotos von großen Gebäuden usw., lässt sie krabbeln und filmt das ganze. Zum Einsatz kam eine Heuschreckenart, die weder fliegen noch hüpfen können und hey, das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. 

Gordon hat sich die 200 Insekten in Texas besorgt, wovon am Ende mickrige 12 Stück übrig geblieben sind, nachdem sie angefangen haben, sich selber zu fressen. Zu dem Zeitpunkt schaltete sich auch das Landwirtschaftsministerium ein, um zu überwachen, das es ausschließlich nur männliche Heuschrecken waren, damit sie sich nicht vermehren. Arg viel Budget stand Gordon damals nicht zur Verfügung und man musste die Sache nehmen, wie sie kam und damit arbeiten und ich würde nicht behaupten, das der Film schlecht geworden ist, im Gegenteil, sein Debütfilm fand ich schlechter. Es gibt auch eine ganze Menge Stockmaterial, hauptsächlich von Explosionen und Militär, und es ist sehr kreativ eingesetzt und funktioniert, ohne zu stören. 

Das nächst-clevere ist die Erzählweise des Filmes, man hat zum Glück eine Romanze aussen vor gelassen und sich darauf beschränkt, den Film so gut es geht, actionreich zu gestalten und das Endprodukt ist durchaus sehenswert geworden. Gordon wusste, was er tat: Eine schnelle und verrückte Unterhaltung für ein Monster-hungriges Publikum bieten, was heutzutage leider nicht bekannt genug ist bei uns. Es ist zwar nicht der originellste Film, den das Riesen-Tierhorror-Universum zu bieten hat, aber dennoch ein cooles, trashiges Kleinod für jeden, der sich mit Tiermonsterfilmen anfreunden kann. 


 

Sommerkälte


Originaltitel: Sommerkälte
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2016
Regie: Dorian Valentino

Inhalt:

Ein Mann, einsam und sozial isoliert, begibt sich auf die Suche nach seinem verlorenen Kind. Der Glaube gibt ihm Hoffnung. Doch schon bald muss er erkennen, dass ihm Gott selbst in diesen schweren Zeiten nicht zur Seite steht. Allein gelassen. Allein mit seinem Fleisch, in einer Welt aus Trümmern. Nur der Tod bleibt stets sein treuer Begleiter. Träume von Dauer verzehren den Augenblick. Der Mann tritt seine letzte Reise an.

Review:

Von UltraVisual Films erschien heute die limitierte Retro Edition zu dem deutschen Untergrundfilm SOMMERKÄLTE. Wie mir bekannt ist, war der Film ein eher gesuchter Titel, da eher damals 2016 in einer Mini-Auflage veröffentlicht wurde und seitdem nie wieder, so mancher darf sich auf diese Veröffentlichung freuen, weil besonders das Poster mit dem Artwork von Timur Güler wunderschön geworden und künstlerisch auf höherem Niveau anzusiedeln ist. Ich selber habe den Film nie so wirklich auf dem Schirm oder auf meiner Suchliste gehabt, weswegen mir die Veröffentlichung gerade recht kam und ich ein Label wie UltraVisual Films gerne unterstütze. Aber kann der Film überhaupt was? Zumal es ein Blindkauf war und mir auch der Name Dorian Valentino nichts sagte, wohl aber der Name Thomas Goersch. 

Ich bin intuitiv an den Film so ran gegangen, das ich einen Film erwartete, der ziemlich große Einflüsse von Marian Dora haben dürfte, wie Recht ich doch hatte. Der Unterschied an der Sache ist: Es gibt nicht diese Dora-typischen Bilder, bei denen sich manchem der Magen umdrehen würde, aber es herrscht vom Klanggebilde und dem melancholisch-depressiven Gesamtkonstrukt eine gewisse Dora-Aura, die ich sehr begrüßte. Die Geschichte erzählt uns vom Leben eines jungen Manns, der sein Kind verloren hat und quasi Wege aus der Trauer sucht und sie so "verarbeitet", in dem er Puppen verstümmelt und vergräbt. Zeitgleich versucht er auch an seinem Glauben fest zu halten, der im weiteren Verlauf bricht und ihm der Tod als eine bessere Glaubens-Alternative erscheint, auf den er metaphorisch in Form eines Mannes trifft und ihm auch folgt. 

Wie schon die Klänge ein Schmaus für das stilvolle Ohr sein dürfte, ist es auch die philosophische Ader in Form von Sätzen, die man zu hören bekommt. Es ist keiner dieser Filme, in denen Dialoge vorkommen, sondern das gesprochene Wort eines Sprechers aus dem Off führen den Zuschauer durch den Film und das Leben des Hauptprotagonisten. Leider gibt es auch einen Kritikpunkt zu vermerken und zwar gab es auch Opfer zu bekunden, die nicht hätten sein müssen: Tiere. Man kann darüber streiten ob man Insekten für einen Film töten darf oder nicht, ich meine, bei einer Nacktschnecke, die eh nur Schaden anrichten ist es mir egal, aber bei einem Igel sehe ich da schon eher Probleme, da hätte es auch eine Tierleiche von der Straße getan, ehrlich gesagt, in frühen Morgenstunden findet man davon genug.

Fazit: Bis auf den Igel, der sein Leben lassen musste, kann man den Film durchaus empfehlen, wenn man auf ein philosophisches Untergrund-Drama steht und keine Ekelfilm erwartet, nur weil sich der Regisseur Dorian Valentino nennt. Mein Gefühl sagte mir schon die ganze Zeit, das sich das Pseudonym von Meister Dora vermutlich ableitet, ich kann mich aber auch täuschen. Sehr schön anzusehen war der pure Nihilismus und der Abfall vom Glauben zu Gott, den ich auch als einen Kritik an die Gesellschaft bezeichnen würde, den der Film damit aussprechen will. Eventuell hätte man hier mit Sepia-Filtern arbeiten können, um dem Film eine gewisse zusätzliche Atmosphäre verleihen zu können, dennoch spreche ich dem Regisseur mein vollstes Kompliment für sein Debüt aus. 



 

Dienstag, 28. November 2023

King Dinosaur


Originaltitel: King Dinosaur
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1955
Regie: Bert I. Gordon

Inhalt:

Ein neuer Planet bewegt sich in das Sonnensystem und vier Wissenschaftler (zwei Paare) werden ausgesandt, um den Planeten Nova zu erkunden. Zwischen den romantischen Zwischenspielen sieht sich die Besetzung einem Leguan gegenüber, der sich als Tyrannosaurus Rex verkleidet.

Review:

Wenn einem abends langweilig ist und man gedankenverloren durch die Rubrik "Horror" in der OFDB geht und einen Titel findet, der sich reizend anhört, kommt etwas dabei raus, was man entweder gelassen hätte oder man sich hinterher nicht fragen braucht, warum man sich einem Film hin gibt, der aufgrund des Regisseurs vielversprechend erschien, sich aber im Nachhinein als dezenter Flop heraus stellt. Die Rede ist von Gordon´s Debütfilm KING DINOSAUR. Gordon ist bei Kennern kein Unbekannter und man kennt seine Filme, die weitgehendst titanische Kreaturen beinhalten, seien es vornehmlich Tiere oder zwischendurch auch mal humanoide Riesenwesen wie ein Zyklop oder ein normaler Mensch. Mit KING DINOSAUR hat er zumindest den Grundstein für spätere Werke seinerseits gelegt und hat es auch hier schon krachen lassen, wenn es darum geht, normale Tiere auf Riesengröße zu vergrößern. 

Die Geschichte spielt in den 1950ern als ein erdgroßer Planet innerhalb unseres Sonnensystems entdeckt wird und sich der Erde nähert. Man nennt den Planeten recht einfallslos Nova. So wird eine Wissenschaftler-Truppe, bestehend aus zwei Männern und zwei Frauen mittels einer Rakete auf den Planeten gejagt, um zu erforschen, was es mit ihm auf sich hat. In der ersten halben Stunde passiert recht wenig spektakuläres ausser Proben entnehmen und einen Krokodilkampf gibt es nicht viel zu sehen. Punkt 30. Minute erscheint jedoch das erste Ungetüm: Eine Riesenbiene, die zügig zur Strecke gebracht wird. So begeben sich zwei der Truppe weiter ins "Land" und müssen sich erstmal vor einem Riesenleguan in einer Höhle verstecken, bis sich noch ein Krokodil dazu gesellt und mit dem Leguan kämpft. Nach erfolgter Flucht bekommt man es noch mit einem Riesengürteltier zu tun, was auch schnell umgenietet ist, bevor man das Plateau mit einer ´Atombombe´ in die Luft jagt. 

Ein Trashfilm im wahrsten Sinne des Wortes, auch wenn ich das Wort Trash halbwegs positiv zum Einsatz bringen will, aber ein Knaller ist der Film nicht wirklich, aber irgendwo trotzdem ein netter Beitrag eines noch jungen Regisseurs, der seine ersten Schritte beim Filmemachen wagt. Für das Drehbuch waren Bert I. Gordon, Al Zimbalist & Tom Gries verantwortlich und ich frage mich, wer sich die Dialoge ausgedacht hat. Wenn nach einem Riesenleguan-Angriff der Satz: Das Tier ähnelt einem Tyrannosaurier" fällt, falle ich vom Glauben ab. Oder wenn einer der Wissenschaftler der Dame erklärt, das der Planet noch sehr jung sein muss, trotz eines Vulkans. Fragen über Fragen und keiner weiß die Antwort darauf. Macht auch nichts, sonst wäre es ein Blockbuster geworden. 

Fazit: Die ersten Gehversuche sind zwar nicht gescheitert und man darf so manchem Logikloch nicht nachtragend gegenüberstehen. Erachten wir den Film einfach mal als ein Experiment, was man alles falsche machen kann und am Ende doch noch eine etwas brauchbare Gurke dabei heraus kommt. Glücklicherweise hat Gordon aus seinen Fehlern gelernt und deutliche bessere Filme abgeliefert als das da. 




 

Would You Be My Guinea Pig? - Die Guinea Pig-Serie im Schnelldurchlauf

Die GUINEA PIG-Serie hat in Sammler- und Fankreisen im Laufe der Jahre einen weitreichenden Ruf erhalten und wird innerhalb der Filmszene geliebt oder gehasst. Was ranken sich Mythen und Legenden um die Reihe, die aus heutiger Sicht inzwischen in manchen Bereichen widerlegt sein dürften, büßt aber weiterhin nichts, angesichts des Kultstatus ein. Der Schwerpunkt der Serie begann 1985 mit dem ersten teil namens DEVIL´S EXPERIMENT, daraufhin folgten 5 weitere Teile, zwei Making Offs, ein Slaughter Special, was ein Zusammenschnitt der Teile 1 &2 war, eine Greatest Cuts-Veröffentlichung, zwei Best Of´s und eine US-amerikanischer Neuauflage und ein inoffizieller Teil mit dem Namen LUCKY SKY DIAMOND! Diese Serie begann mit dem Schwerpunkt auf brutalen Darstellungen menschlicher Verstümmelung, wobei die fortschrittlichste Spezialeffekttechnologie zum Zeitpunkt der Produktion zum Einsatz kam.

Die frühesten Werke DEVIL´S EXPERIMENT & FLOWERS OF FLESH AND BLOOD hatten noch keine wirklich Storyline, sondern zielten nur darauf ab den Zuschauer anhand der gezeigten Aufnahmen zu schockieren und wollten einen Art Snuff-Film suggerieren, was zur Folge hatte, dass der US-amerikanische Schauspieler Charlie Sheen in den frühen Neunzigern das FBI informierte, mit dem Verdacht, das es sich um einen Snuff-Film handelt. Darüber hinaus wurde 1992 ein 26-jähriger britischer junger Mann beim Zoll in New York beim Versuch, „Guinea Pig 2“ einzuführen, festgenommen und für schuldig befunden. Spätere Filme der Serie beinhalteten eine Story, an dessen Ablauf sich im Nachhinein viele Splatterfilmmacher orientierten und in ihre Splatterfilme Handlungen mit einbauten. 

Einen weiteren schlechten Ruf bekam die Serie, als der Serienmörder und Kannibale Tsutomu Miyazaki, auch bekannt als Otaku-Mörder, fest genommen wurde und bei der damaligen Hausdurchsuchung die ersten 5 Teile der Serie bei ihm gefunden wurde und es sogar erwiesen ist, dass die Filme als Inspiration für seine Taten bzw. als Vorlage dafür diente. 

Bis 2005 war es schwierig an die Filme ran zu kommen, weil sie bis dahin nur in Japan vertrieben wurden und es seitens der Hintergrundgeschichte viele Probleme gab. 2005 veröffentlichte Unearthed Films die Serie dann in einer DVD-Box, die bis heute noch ein beliebtes Sammlerstück darstellt und zu enorm hohen Preisen gehandelt wird. Innerhalb Deutschlands erschienen eine VHS-Komplettbox als auch eine DVD-Komplettbox seitens des Labels Devil Pictures. Zudem gab es auch hier Probleme mit dem Gesetz, was veranlasste, dass man Teil 1 und 2 beschlagnahmte und für niemanden mehr zugänglich machen wollte, was zur Folge hatte, dass die Filme mehrmals via Österreich über das Label XT Video veröffentlicht wurde. 



Weitere interessante Daten zu den Filmen wären 27. August 2006, an dem ein Kinovorführung statt fand und das ganze von FLOWERS OF FLESH AND BLOOD-Regisseur Hideshi Hino kommentiert wurde. Am 5. Juli 2015 wurde das „Guinea Pig Massacre Special“ auf dem Fetish Fest 06, einem Underground Fetish Film Festival gezeigt. 20. Februar 2016: Susumu Saegusa spricht über das neue MAD VIDEO (Japanisches Untergrund-Label) Susumu Saegusa sagte aus, dass er an der Produktion von GUINEA PIG - DEVIL´S EXPERIMENT beteiligt war.

Ich habe mich bewusst dafür entschieden exakt nur die voran gehenden 6 Teile zu rezensieren, da alle anderen Teile bis auf LUCKY SKY DIAMOND nur Zusammenschnitte bzw. Best Of´s sind und man darüber nicht viele Worte verlieren muss, weil das wichtigste soweit alles gesagt ist und einen Aufguss, der dieselben Infos beinhaltet brauche ich persönlich nicht. Somit viel Spaß beim lesen, ihr Versuchskaninchen. ;) 

Guinea Pig: Devil's Experiment (1985)

Guinea Pig: Flowers of Flesh and Blood (1985)

Guinea Pig: He Never Dies (1986)

Guinea Pig: Devil Woman Doctor (1986)

Guinea Pig: Android of Notre Dame (1988)

Guinea Pig: Mermaid in the Manhole (1988)

Guinea Pig: Lucky Sky Diamond (1989)


Guinea Pig 5 - Android of Notre Dame


Originaltitel: Za ginīpiggu 2: Nōtorudamu no andoroido
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Kazuhito Kuramoto

Inhalt:

Der kleinwüchsiger Wissenschaftler Karazawa sucht eine Heilungsmöglichkeit für die schwere Krankheit seiner Schwester. Er arbeitet fieberhaft an verschiedenen Genexperimenten, die er an lebenden Menschen durchführt. Seine Versuchskaninchen bekommt der eifrige Wissenschaftler von einem Menschenhändler namens Kato geliefert. Dieser bietet Karazawa wieder mal ein Versuchsobjekt an, und da er es akzeptiert, bringt Kato ihm seinen Körper vorbei. Nachdem die ersten Experimente schieflaufen, wird der Wissenschaftler wütend und zerhackt den Körper, und der Menschenhändler kommt wieder und bringt dem Wissenschaftler einen weiteren Körper, aber immer mehr zu horrenden Preisen, damit dieser die Experimente fortsetzen kann. Schließlich tötet Karazawa den halsabschneidenden Menschenhändler und verwendet seinen Kopf, um einen Androiden zu bauen.

Review:

Der abschließende Teil der Serie geht nicht minder exorbitant zur Sache wie sein Vorgänger, nur das hier ein gewisser Thrill vorherrschend ist, der zum Schluss hin eskaliert. Ein Wissenschaftler ist wegen der schweren Krankheit seiner Schwester verzweifelt. Die einzige Möglichkeit, sie zu retten, besteht darin, einen Körper für sie zu finden, der ihre Essenz beherbergt. Zu diesem Zweck beginnt der Wissenschaftler, menschliche Versuchskaninchen zu benutzen, um seine blutigen Theorien zu testen. Mit fatalen Folgen. 

Auch wenn dieser Film nicht an die ersten beiden Filme ran kommt, hat er dennoch seine Vorzüge die ihn sehenswert machen, selbiges gilt auch für die verzweifelte Geschichte, die den Auftakt bildet. Es könnte eine Art japanische Version von Frankenstein sein, wenn man die Lage genauer betrachtet. Merkliche Einflüsse sind auch Elemente aus RE-ANIMATOR und DER KOPF, DER NICHT STERBEN DURFTE und sogar Hellraiser! Man sollte natürlich nicht all zu viel erwarten und ohne jegliche Hoffnungen auf ein Splatterfeuerwerk an den Film ran gehen, sonst versiebt man es sich etwas. 

Der Film versucht mit aller Kraft, seinen eigenen Weg zu gehen und die wenig schmeichelhaften Gewaltakte der vorherigen Teile hinter sich zu lassen. Der einigermaßen unsichere Low Budget-Gore wurde aufgegeben und an seine Stelle tritt der Versuch einer dysfunktionalen Mischung aus minderwertigem Gore und verträumter Forschungsarbeit. Besonders hervorstechend ist Tomorowo Taguchi, der das Jahr darauf mit TETSUO seinen Durchbruch schaffte und in mehreren Takashi Miike-Filmen zu sehen war. Für den einen ein weiterer schlechter Film der Serie, für andere ein dezent großartiger Teil. Ich selber würde ihn nicht als das non plus ultra bezeichnen, aber immer noch besser als er bei den meisten bezeichnet wird. 







 

Guinea Pig 6 - Mermaid in a Manhole


Originaltitel: Ginî piggu: Manhôru no naka no ningyo
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Hideshi Hino

Inhalt:

Ein Maler mittleren Alters hat seinen Nachbarn, ein Pärchen, das zusammen lebt, mitgeteilt, dass seine Frau verstorben ist. Das Pärchen macht sich darüber Gedanken, wie der Künstler das wohl verkraftet. Der hält sich immer wieder in der Kanalisation in Okinawa auf, die mit Spielsachen und anderen Dingen gefüllt ist. Und dort vegetiert eine Meerjungfrau, die eine enge Bindung mit dem Künstler aufnimmt. Dieser hilft der Meerjungfrau aus der Kanalisation, und bringt sie innerhalb seines Hauses in einer Badewanne die mit Wasser gefüllt ist unter. Die Meerjungfrau sagt dem Künstler, er sei seine Bestimmung, ein Bild von ihr zu malen. Der Maler beginnt damit, aber die Meerjungfrau leidet bei jedem Pinselstrich, denn während dieses künstlerischen Prozesses geschieht auch ein qualvoller Prozess für sie. Auf ihrem Körper entstehen schmerzhafte Ekzeme, die aufplatzen, aus ihnen quillt auch Farbe. Die Meerjungfrau erklärt dem Künstler, dass sie sieben Farben im Körper habe, mit denen er sie malen soll. Der Maler und sein Objekt leiden, aber beide haben sich dazu entschieden, dass das Bild gemalt werden muss. 

Review:

Der fünfte Teil ist mit Sicherheit einer der sehenswerteren Teile der Serie, aufgrund der Spezialeffekten die hier zum Einsatz kommen. Er erzählt die Geschichte eines  Malers, der in seiner Vergangenheit eine wunderschöne Meerjungfrau im Fluss sah. Einige Jahre nach diesem Ereignis, trifft er erneut auf dieses seltsame Wesen, das verletzt wurde und irgendwie in die dunkle Kanalisation gelangte, wo der Maler auf verschiedene Objekte seiner Vergangenheit traf. Der Mann bringt Syrena zu sich nach Hause, um ihre Wunden zu versorgen. Dort angekommen beschließt er, sie zu malen. Leider führt die sich entwickelnde Krankheit dazu, dass sie vor seinen Augen zerfällt und stirbt. Der Maler versucht immer wieder, Syrena zu retten, doch als fieses Ungeziefer aus ihrem geschwürigen Körper zu kriechen beginnt, scheint das Schicksal der Frau besiegelt.

Man hat sich glücklicherweise von dem ganzen Comedy-Schrott verabschiedet, der in so einer Serie meiner Meinung nach nichts zu suchen hat. Gut, HE NEVER DIES bildet das Glanzbeispiel, das man Gesplatter und etwas Comedy miteinander verbinden kann, die Teufelsdoktorin aber das Beispiel, das man sowas nicht wirklich braucht, aber das mag jeder für sich selber entscheiden. Hier ging man den Weg Fantasy-Elemente mit einzubauen und das gelang den Machern definitiv. Für die Regie war der Horrormangazeichner Hideshi Hino tätig, der sein Können bzw. seine Vision bestens umsetzen konnte. Das Drehbuch entstammt aus einem seiner eigenen gezeichneten Mangas, was ich persönlich sehr genial finde, dazu würde mich der Manga interessieren. 

Was den Film ausmacht ist seine psychedelische Atmosphäre, die er aufzuweisen hat. Alles wirkt so surreal und nicht von dieser Welt, am meisten die Meerjungfrau selber, die eher wie eine Ekelversion von Arielle aussieht und und im Laufe des Films schafft, Ekelgefühle hervorzubringen. Die Geschichte vermischt Traum und Realität, Blut und Romantik zu einem perfekten Konglomerat, der ihn zu seinem sehr sehenswerten Beitrag in der Serie macht und man auch nicht wieder vergisst, trotz der teilweise ekligen Szenen, die er zu bieten hat. 




 

Guinea Pig 4 - Devil Woman Doctor


Originaltitel: Ginīpiggu 4: Pītā no akuma no joi-san
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Hajime Tabe

Inhalt:

Was gibt es nicht alles für skurrile Krankheiten und manchmal enden sie sogar tödlich. Devil Woman Doctor erzählt die Geschichte einer genauso verführerischen, wie wahnsinnigen Ärztin, die über diese sonderlichen Leiden ihrer Patienten berichtet, und welche sie anhand praktischer Beispiele vorstellt und zeigt. Da gibt es einen Mann, dessen Hand ein gefährliches Eigenleben entwickelt hat, mehrere Patienten, deren Köpfe schwer explosionsgefährdet sind und einige Kranke, deren Magen auf blutige Art und Weise auf jedes Lachen reagiert.

Review:

Der vierte teil ist mein absoluter Hassfilm in der reihe, weil der nicht dem Bild entspricht, was ich von dem Film habe. Es handelt sich eher um eine Komödie, die meinen Nerv nicht getroffen hat. Als Regisseur war hier Hajime Tabe tätig, was auch das einzigste Filmprojekt seitens Tabe war. Moderiert wird der Film von einer Transe namens Peter, der diverse Krankheiten aufzeigt, die man so bekommen kann. Unter den Krankheiten gibt es bspw. eine, bei der der Kopf explodiert, ein Kopf im Bauch wächst oder explodierende Herzen oder ein Restaurant, was Gerichte aus menschlichen Teilen serviert. 

Von der Laufzeit ist der Film mit 63 Minuten der längste Teil der reihe, aber auch zeitgleich der schwierigste, wenn man mit dem Inhalt nicht sonderlich viel anfangen kann. Empfehlen kann man den Film eher Tromafans, die mehr mit derartigen Filmen anfangen können. Ich selber stehe auch auf Tromafilme, habe aber nach wie vor immer noch das Bild eines extremeren Filmes vor mir, was die GUINEA PIG-Serie betrifft. Es lässt sich dennoch nicht leugnen, dass der Film in Sachen Gewalt/Splatter nicht geizt und das sind auch die einzigsten Pluspunkte, die man hier vergeben kann. 

Fazit: Einmal sehen reicht vollkommen. Der Film ist nichts was man kennen müsste, aber wenn man sich die Serie schon mal vor nimmt, kann man getrost darüber hinweg sehen, das der Film nichts besonderes darstellt, genau so schnell kann man ihn auch wieder vergessen. Wie es der Film geschafft hat, in Deutschland beschlagnahmt zu werden, stellt für mich nach all den Jahren immer noch ein Rätsel dar. 


 

Guinea Pig 3 - He Never Dies


Originaltitel: Ginî piggu 3: Senritsu! Shinanai otoko
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Masayuki Kusumi

Inhalt:

Ein junger Büromitarbeiter ist furchtbar deprimiert von der ständigen Routine seines Daseins. Er verliert immer mehr den Glauben an einen Sinn in seinem Leben und trägt sich schon bald mit ernsthaften Selbstmordabsichten. Als er sich bei seinem ersten Selbstmordversuch die Pulsadern an seinem Handgelenk aufschneidet, stellt er fest, dass er anscheinend unverwundbar ist. Egal welche Verletzungen und Verstümmelungen er sich auch antut, nichts scheint irgendwelche negativen Folgen für seine Gesundheit zu haben und er kommt dadurch in eine sehr skurrile Situation. Selbst als er nach etlichen Selbstverstümmelungen seinen Kopf vom Körper schneidet, lacht dieser noch munter weiter als wäre nichts gewesen.

Review:

Der dritte Teil der japanischen Splatterfilm-Serie weist zum ersten mal eine Geschichte auf: Ein alleinstehender Mann hat die Schnauze voll von seinem langweiligen Leben und experimentiert an sich selber rum, in dem er sich schwer verletzt. So stellt er fest, das er keine Schmerzen hat und macht voller Freude weiter. Was den Film von den Erstlingen unterscheidet ist der recht hohe komödiale Anteil, der hier einfließt, so wird der Film oftmals mit Filmen wie Peter Jackson´s BRAINDEAD oder TANZ DER TEUFEL 2 verglichen, was nicht mal so zu Unrecht geschieht. 

Ich frage mich was die Produzenten wohl veranlasst haben mag, eine Kehrtwende einzuleiten und einen nahezu krassen Gegenweg einzuschlagen und eine die Reihe mit einer Splatterkomödie fortzuführen. Ob es daran lag, das der zweite Teil so viel Wirbel fabriziert hat? Könnte man durchaus meinen, denn sich jedes mal so einen Stress zu geben wie es der Fall war, wollen die wenigsten. Schlecht ist der Film keineswegs und vermag sogar zu unterhalten, weil der Inhalt teilweise zu abgedreht ist und zum lächeln einladet, geschuldet ist das ganze auch dem Hauptdarsteller, dem man nur zu gerne bei seinem treiben zuschaut. Zeitgleich wird aber auch der Splatterfan bestens bedient, denn zimperlich zu geht es nicht und man setzte auf gekonnte Spezialeffekte, die blutig und brutal ausfallen. 

Inspiriert soll der Film von einer tatsächlichen Begebenheit sein, die sich in Tokio zugetragen hat. Ein Mann soll angefangen haben, sich selber zu verstümmeln und mit seinen Körperteilen gespielt haben, bis er an seinen Verletzungen schlussendlich starb. Leider konnte ich nicht viele Infos zu dem Fall finden, die ich hier hätte mit einfließen lassen können, um das ganze zu unterstreichen. 

Umrahmt wird der Film von einem Nachrichtensprecher, der das ganze Geschehen "kommentiert" und den Film an sich dezent noch mehr ins (positiv gemeint) lächerliche zieht. Glücklicherweise macht der Hauptdarsteller einen sympathischen Eindruck und wird auch nicht nervig, sondern weiß, wie er seine Zuschauer unterhaltet. Gewürzt mit einer großen Prise schwarzen Humor macht der Film Spaß, keine Frage. 


 

Guineas Pig 2 - Flowers of Flesh and Blood


Originaltitel: Ginī Piggu 2: Chiniku no Hana
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1985
Regie: Hideshi Hino

Inhalt:

In einer düsteren Nacht wird eine junge Frau von einem dunklen Unbekannten verfolgt und schließlich gekidnappt. Als die Frau wieder zu sich kommt, nachdem der Unbekannte sie während der Entführung betäubt hatte, findet sie sich auf einem Bett gefesselt, in einem Keller wieder. Der als Samurai verkleidete Mann, spritzt der wehrlosen Frau mit einer Spritze ein Betäubungsmittel in ihre Vene, bis diese nichts mehr merkt. Als diese ihr Bewusstsein verloren hatte, fängt der geisteskranke Psychopath an, ihr mit verschiedenen Amputationswerkzeugen Gliedmaßen vom Körper zu schneiden. Dabei kommentiert er immer wieder die Schönheit der amputierten Körperglieder, und weist auf die Ähnlichkeit der Schnittstellen zu roten Blüten hin. Nachdem der Irre mit genüsslicher Hingabe sein Opfer komplett zerstückelt hatte, fügt er die einzelnen Gliedmaßen und Innereien einem für ihn kunstvollem bizarren Gebilde hinzu – den „Flowers of Flesh & Blood"...

Review:

Eine Frau wird entführt und mit Chloroform eingeschläfert. Sie wacht an ein Bett gefesselt auf und sieht sich einem als Samurai verkleideten Verrückten gegenüber, der sie in Stücke reißen will. Es auch macht! So kann man den Inhalt des zweiten Teils der berühmt-berüchtigten Splatterfilm-Serie GUINEA PIG beschreiben. Der Mann der hinter dem Film steckt ist namentlich unter Hideshi Hino bekannt, der eher als Mangazeichner bekannt ist, die sich mit dem Thema Horror beschäftigen, aber er sich in den 1980ern auch mal am Thema Film ran wagen wollte und definitiv einen der realistischsten und verstörendsten Film geschaffen hat, der aus der Zeit kommt. So sollte es nicht verwundern, dass es im Laufe der Jahre zu Unkenrufe kam und man den Film eines Snuff-Films bezichtigte. 

Als ich noch ein junger Kerl war, der sich alles mögliche reinziehen wollte, was blutig, brutal und splattrig ist, kam mir FLOWERS OF FLESH AND BLOOD gerade recht. Davor hatte ich viel von dem Film gehört und im Internet wie ein Irrer danach gesucht, bis ich ihn in den Händen hielt. Es ging tatsächlich ein Traum in Erfüllung, weil der Film genau dem entsprach, was ich dauerhaft erhoffte, das es das ist. Und so dürfte es wohl vielen Splatter-Enthusiasten gegangen sein, daran habe ich keine Zweifel. 

Der Schwerpunkt beim zweiten Teil ist definitiv der Gore, was anderes hat der Film auch nicht zu bieten. Wo der erste Teil im Gegensatz noch recht handzahm war, wird hier komplett ausgerastet und ein Gore-Feuerwerk geboten, was es vermutlich bis dato noch nicht gegeben hat, allem voran: Der Realismus des gezeigten. So gilt der Film auch als der brutalste der ganzen Serie, was auch zu den am meist diskutierten Teilen gehört. Einen traurigen Ruf ereilte den Film, als es hieß, das exakt der zweite Teil bei dem japanischen Otaku-Mörder gefunden wurde. Zwischen 1988 und 1989 tötete, vergewaltigte und verstümmelte er vier kleine Mädchen, trank Blut und fotografierte sie und schickte die Fotos an die Familien der Mädchen. Er wurde 1989 fest genommen und erklärte, das er sich von den Film inspirieren ließ. Zur Folge hatte das ganze, das er zur Strafe hingerichtet wurde. 

Eine weitere Publicity zog sich zu, als Charlie Sheen dem FBI mitteilte, das er einen Snuff-Film gesehen hätte, nachdem er in den Genuss des Filmes kam. Nach Angaben des San Francisco Chronicle nahm das FBI die Sache sehr ernst und fing an zu ermitteln, unter anderem auch gegen einen US-amerikanischen Vertriebshändler. Laut Gerüchten wurde auch gegen den Regisseur Hideshi Hino ermittelt, der daraufhin ein Making Of des Filmes veröffentlichte, um zu zeigen, dass es sich um keinen Snuff-Film handelt. 

Fazit: Für jeden Splatterfan ist der Film ein definitives Muss! Zu dieser zeit bekam nicht allzu oft einen Film zu sehen, der mit derart realistischen Spezialeffekten glänzen konnte und zudem noch so einen medialen Aufschrei erfuhr. Sehr zuvorkommend ist auch die kalte Atmosphäre, die den Film umgibt. Es scheint, das es in der Welt dieses Filmes keine Liebe oder sonst was erfreuliches gibt, sondern nur das Grauen, den Tod, den Hass und tiefe menschliche Abgründe das Sagen haben. Pflichtprogramm!


 

Guinea Pig - Devil´s Experiment


Originaltitel: Ginī Piggu: Akuma no Jikken
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1985
Regie: Satoru Ogura

Inhalt:

Eine junge Frau gerät unter mysteriösen Umständen in die Fänge von mehreren jungen Männern. Diese nehmen sie gefangen, fesseln sie in einem kargen Raum an einen Stuhl und sperren sie ein. Die düsteren Gestalten haben sich vorgenommen, an der hilflosen Frau verschiedenste Folterungen und Qualen auszuprobieren, und deren Wirkung zu beobachten. Sie beginnen erst die junge Frau mit Schlägen und Tritten zu malträtieren. Die Methoden der jungen Sadisten, die ersichtlich sehr viel Spaß am Quälen haben, werden mit der Zeit immer schlimmer. Für die hilflose Frau beginnt ein furchtbarer Albtraum.

Review:

Zu Beginn wird ein Videoband mit der Aufschrift DEVIL´S EXPERIMENT eingeblendet, was die Polizei von Tokio zeigt. Von wem das Video stammt ist unbekannt und es fehlt jede Spur, nicht mal den kleinsten Hinweis scheint es zu geben. In einem Brief wird erklärt, dass das Video ein wissenschaftliches Experiment dokumentiert, um herauszufinden, wie viel körperlicher und geistiger Schmerz man ertragen kann, bevor man das Leben selbst aufgibt. Was darauf zu sehen ist, sprengt die Vorstellungskraft der Meisten Zuschauer, da es sich um ein perverses und abscheuliches Video handelt, in dem eine Frau schwerst misshandelt und gefoltert wird, bei dem man mit Entsetzen zurück bleibt. 

So oder so könnte man den Film beschreiben. Für das Jahr 1985 dürfte das ziemlich das extremste gewesen sein, was es damals auf dem Videomarkt gab, FLOWERS OF FLESH AND BLOOD natürlich ausgeschlossen, selbstverständlich lasse ich gerne Korrekturen über mich ergehen, sollte es bis dato etwas heftigeres gegeben haben, was zudem genau so realistisch dargestellt wurde. Die "Story" behandelt drei Kerle, die eine junge Frau gefangen genommen haben und sie in einem unbekannten Ort foltern, um zu wissen, wieviel Schmerz sie bzw. ein Mensch aushalten kann, bis der Tod eintrifft. Eingeteilt ist der Film in mehrere Fragmente, namentlich bestehend aus: Schläge, Tritte, Klaue, Bewusstlosigkeit, Zahnarztbohrer, Haut, Flammen, Wurm, Eingeweide und Nadel, sofern ich es dank nicht-vorhandener Japanischkenntnisse und dem Gezeigten richtig gedeutet habe. 

Und exakt das bekommt der Zuschauer auch zu sehen, anfänglich geht das Ganze noch und man denkt sich nicht viel dabei, aber im Laufe des Films werden die Täter immer brutaler und sadistischer und lassen nichts anbrennen. Die brutalste und gleichzeitig außergewöhnlich realistische Szene betrifft das letzte Fragment des Films, in dem die Folterer mit einer erhitzten Nadel den Schläfenbereich durchbohren, den Augapfel erreichen und ihn durchbohren. Man braucht dementsprechend starke Nerven, um die gezeigten Szenen zu ertragen, sofern man nicht gerade vertraut ist, mit dieser Art von Filmen. Der Realismus der Inszenierung wird auch durch ihre dokumentarische Form unterstrichen, die sich unter anderem in Folgendem manifestiert: In der Kameraführung, dem Sounddesign, den Dialogen zwischen den Männern, die so tun, als ob es ihnen wirklich Spaß macht, Schmerzen zuzufügen usw. 

Fazit: Freunde des extremeren Films werden hier ihre Freude dran haben, weil es ein sehr realistisches (Un)-Vergnügen ist, dem Treiben zuzuschauen, weswegen in manchen Teilen der Welt bis heute noch davon die Rede ist, das es sich um einen echten Snuff-Film handelt, trotz der Beweislage, dass es ein Making Of zu dem Film gibt. Womöglich war DEVIL´S EXPERIMENT der Grundstein des Torture Porns und Vorreiter für viele weitere Filme dieser Art ist. Klare Empfehlung an jeden, der den Film bisher noch nicht gesehen hat, Finger weg an jene, die sich lieber dem Mainstream zuwenden!


 

Sonntag, 26. November 2023

Das Wiener Kettensägenmassaker


Originaltitel: Das Wiener Kettensägenmassaker
Herstellungsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Martin Nechvatal

Inhalt:

Ein maskierter Killer macht Jagd auf die Kinder einer Plattenbausiedlung, um sie mit seiner Kettensäge in der nahe gelegenen Gstettn brutalst zu ermorden und danach genüßlichst ihr Fleisch zu verspeisen.

Review:

Wien in Österreich 1993: Ein noch junger Martin Nechvatal entschied sich einen Splatterfilm zu drehen, der zeitgleich eine Hommage an Tobe Hooper´s TEXAS CHAINSAW MASSACRE sein soll und ließ sich nicht lumpen, seine Idee umzusetzen. Was dabei heraus gekommen ist, ist ein viertelstündiger Amateursplatterfilm der Fans des Originals und Amateursplatter-Enthusiasten gefallen dürfte. Die Story kann man denk ich mal in einem Satz zusammen fassen: Leatherface geht auf die Jagd auf Leute, tötet sie mit einer Kettensäge oder drückt die Köpfe seiner Opfer in aus Bäumen rausragendes Holz wie man es aus einem Lucio Fulci-Film kennt.

Wie man der IMDB entnehmen kann, waren die Darsteller samt Regisseur zum Zeitpunkt der Dreharbeiten aktive Ministranten der Rennbahnwegkirche. Irgendwie nice, wenn man bedenkt, was die Herren für einen Film gemacht haben, der alles andere als christlich ist. Gedreht wurde in der Siedlung zwischen der Rennbahnweg-Kirche und dem Kagran-Friedhof in Wien. Fraglich ist da nur, was sich die Leute dabei gedacht haben, wenn ein Maskierter mit einer Kettensäge durch die Siedlung rennt, zudem auch viele tierische Innereien zum Einsatz gekommen sind, die die Krönung des Visuellen bilden. 

Keine Hochglanzleistung, da es sonst kein Amateursplatterfilm wäre, aber ein geiler Kurzfilm der mich angesprochen hat. Wenn man sich vor Augen hält, aus welchem Jahr der Film stammt, macht es umso mehr Spaß ihn zu sehen, weil damals noch die geilen Amateursplatterstreifen gedreht worden sind, was man heutzutage nur noch selten zu Gesicht bekommt, bis auf ein paar Ausnahmen natürlich, die ihrem Weg treu geblieben sind. 


 

Schlampen Schlächter


Originaltitel: Schlampen Schlächter
Herstellungsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: David Mayrhofer

Inhalt:

Am 13. Dezember will Andreas seine Freundin zum Jahrestag nach der Arbeit mit Blumen überraschen. Zu Hause angekommen, ahnt er nichts von dem, was ihn wenige Sekunden später erwarten wird...

Review:

Schlampen Schlächter stammt aus einer zeit, in der das Goreh-Hound.at-Forum noch aktiv und belebt war und zu meinen ersten Foren gehörte, bei dem ich mich regelmäßig rum trieb um auf dem neuesten Stand in der Horror/Splatter-Szene zu sein als auch über die neuesten Projekte innerhalb des Amateursplatter-Universums gewahr zu werden. So lernte man auch diverse Filmemacher kennen, die kleinere Produktionen vertrieben haben, unter anderem die Jungs von Blutbad Productions aus Österreich dessen Kopf David Mayrhofer war und mit anderen Filmen einen kleinen Namen in der Untergrund-Szene hatte. 

Beim 2006 erschienenen SCHLAMPEN SCHLÄCHTER dreht es sich um die klassische Story wie man sie vermutlich selber schon erlebt oder davon gehört hat: Freundin geht mit einem anderen Kerl fremd. Als Freund fickt man sich den Kopf und...Ja, was macht dann am Besten? Klarer Fall! Man bringt die Schlampe gleich um und so handhabt es auch der Protagonist Andreas im Film, nachdem er seine Freundin in flagranti erwischt und wartet bis sie allein in der Wohnung ist. Er bindet sie im Keller an einen Stuhl und foltert sie so lange, bis nichts mehr davon übrig ist. 

Das ganze Szenario läuft in knapp 25 Minuten ab und geht recht schnell vorbei. Das einzigste nervtötende ist dieses Gewimmer des Mädchens die ganze Zeit, nach vielen, ewig scheinenden Minuten die nicht zu Ende gehen wollen, fühlt man für sie kein Mitleid mehr, sondern eher das Gegenteil und dementsprechend ist nicht sie die Leidende sondern der Zuschauer, der dieses Gejammer ertragen muss. Das ist auch der einzigste Kritikpunkt an dem Film, der Rest passt: blutige Effekte, Laufzeit, Darstellung des ganzen, Handlung ist auch recht flott von A-Z. Der Film selber ist schwer zu bekommen, es sei denn man findet einen, der die DVD dazu verkauft. Für einen kleinen Zwischenstop ins deutschsprachige Amateursplatter-Metier glatt zu empfehlen. 


 

Donnerstag, 23. November 2023

Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer


Originaltitel: Gojira, Ebira, Mosura: Nankai no Daikettō
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1966
Regie: Jun Fukuda

Inhalt:

Auf der Suche nach seinem Bruder gerät Ryota, zusammen mit seinen Freunden auf die Insel Letchi. Dort finden sie eine geheime Fabrik, in der eine Geheimorganisation hochmoderne Kampfmittel herstellt, um damit die Weltherrschaft zu erlangen. Als die drei Freunde entdeckt werden, erwecken sie auf ihrer Flucht eine Riesenechse mit einem umgebauten Blitzableiter. Diese zerstört die Anlage, doch die Flucht von der Insel scheint unmöglich, da der Strand von einer Riesenkrabbe und einer gigantischen Libelle bevölkert wird.

Review:

FRANKENSTEIN UND DIE UNGEHEUER AUS DEM MEER ist der siebte Film in der Godzilla-Saga und der erste etwas magere Film überhaupt, der nicht so ganz an die Vorgänger ran kommt, aber immer noch anschaubar ist. Es behandelt eine Truppe von jungen Menschen, die auf einer Südseeinsel landen, auf der eine Geheimorganisation namens Roter Bambus haust und heimlich schweres Wasser, den Rohstoff für Wasserstoffbomben, herstellt. Die Insel wird von dem Krebsmonster Ebirah bewacht, so wird von den Schiffbrüchigen Godzilla erweckt, der gegen Ebirah zusammen mit Mothra kämpfen soll. 

Der Film, der eher ein Monster-Actiondrama ist, unterscheidet sich völlig von dem traditioneller Monsterfilm und Godzilla bildet hier ein neutrales Monster, das weder ein Feind noch ein Verbündeter der Menschen ist. Auch lässt man es aus, dass hier Städte zerstört werden, wie es sonst der Fall ist. Der neueste Höhepunkt bildet mit Sicherheit Ebirah, die sehr geil in der Gestaltung umgesetzt wurde und auch im Format des "Mensch im Kostüm" gemacht wurde, zudem gibt es noch einen kurzen Auftritt eines gigantischen Kondors, der stellvertretend für King Kong zum Einsatz kommt, der eigentlich für den Film geplant war, und eine Hommage an den Pterodactyl aus Jing Kong darstellt. 

Nach diesem Film wurde die Insel, auf der die Drehorte statt fanden, für weitere Drehorte benutzt und diente als Hauptschauplatz für weitere Godzilla-Filme. Auch neu an diesem Film ist, das hier das erste mal ein anderer Regisseur am Werk war: Jun Fukuda! Und es war nicht das letzte mal, das er sich den Spaß annimmt und einen Godzillafilm drehte. Interessanterweise war während der Drehbuchphase geplant, das anstelle Godzillas King Kong den Kampf gegen Ebirah auf nimmt, was aber verworfen wurde. So wurde Godzilla Charakteränderung auch von den Kindern wohlwollend aufgenommen und war einer der Gründe dafür, dass sich die Showa-Serie danach in eine Richtung verlagerte, die sich an Kinder richtete.

Fazit: Net grad das, was man sonst so kennt, aber auch nicht unbedingt Schrott. Eher der Anfang, bis auf weiteres etwas familiäres auf die Beine zu stellen, bevor es im weiteren Verlauf der Serie dann wieder ordentlicher zur Sache geht. 



 

Montag, 20. November 2023

Bad Dreams - Du kannst deinen Träumen nicht entkommen


Originaltitel: Bad Dreams
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Andrew Spencer, Tom Harrison, Mike Navy

Inhalt:

Steve Fuller wird von grausamen Alpträumen heimgesucht. Er versucht seinen Träumen zu entkommen, doch er hat keine Chance. Die dunkle Seite der Träume umgibt ihn und hält ihn gefangen in einer Welt der Illusionen. Doch bald kommt der Zeitpunkt, wo sein Geist Realität und Fiktion nicht mehr auseinander halten kann. Ihm bleibt am Ende nur noch ein einziger Ausweg, um den Kreaturen des Grauens zu entrinnen. 

Review:

BAD DREAMS ist ein 1995 in Deutschland entstandener Amateursplatterfilm von Andrew Spencer, Tom Harrison und Mike Navy. Leute, die sich damals die Gory News oder Doom besorgt haben, werden diesen Film wohl kennen, da er auch dort besprochen wurde. Inhaltlich geht es um einen Kerl, der von Alpträumen verfolgt wird und diese sich alsbald mit der Realität vermischen. Kurz und bündig. Doch was erwartet den Zuschauer bei BAD DREAMS, sofern man ihn in die Hände bekommt? Ich will nicht sagen, was schlechtes, aber als ansprechend würde ich den Film auch nicht bezeichnen, weil ich weitaus bessere Amateursplatterfilme aus deutschen Landen kenne. 

Der größte teil des Filmes spielt sich im Wald ab, in denen sich irgendwelche Typen, zum teil mit Sturmmasken bekämpfen, umbringen, splattern. Mancher der getöteten ersteht auch wieder auf, um sich natürlich zu rächen, in dem man die Mörder umbringt. Zum Einsatz kommen Äxte, Messer, sogar ein Chestbuster, wenn ich mich nicht täusche, Mini-Sensen, Baseballschläger...eigentlich fast alles, wozu man jemanden töten kann, eigentlich hätte noch eine Kettensäge zum Einsatz kommen sollen um dem Film den nötigen Schliff zu geben. Nun gut, man will ja nicht wählerisch sein und zugegeben, wenn es zur Sache geht, hat man sich nicht lumpen lassen blutige Szenen zu machen, damit das ganze auch als Slasherfilm durchgehen kann.

Unterteilt ist der Film in drei "Stationen": Station 1 trägt den Namen Forest of the Damned, Station 2 The Dead Walk, Station 3 Bad Friends – The Evil Side. Als Musik dienen hier teilweise rockige, teilweise elektronische Beats, die zu dem ganzen Geschmodder irgendwie passen, ich war weder genervt noch irgendwas, was man als negativ bezeichnen könnte. Nur die Dialoge waren grauenhaft, aber im durchschnittlichen Kontext, selbst da hat man schon mehr als schlechteres gehört und bei einen Amateurfilm aus den 90ern drücke ich gerne mal die Augen zu. Und mit einer knappen Stunde geht der Film locker als kleiner Snack für zwischendurch durch, ist aber nichts was ich mir nochmals ansehen müsste/würde, einmal reicht. 


 

K3 - Prison of Hell


Originaltitel: K3 - Prison of Hell
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Andreas Bethmann

Inhalt:

In dem Gefängnis K3 werden die dort gehaltenen Frauen vergewaltigt und gefoltert. Die hauseigene Ärztin ist mit der Situation nicht einverstanden und flieht deshalb mit zwei anderen Frauen in den Urwald. Doch ein Kommando von Wärtern ist ihnen auf den Fersen. 

Review:

Von X-Rated erschien kürzlich die auf 66 Stück limitierte große Hartbox zu K3 - PRISON OF HELL, der ja schon seit Jahren OOP ist und bei manchen ein gesuchter Titel zu sein scheint. Nicht umsonst werden auf Filmundo derzeit die großen Hartboxen, die der Erstauflage von 2009 entsprechen, für einen Preis von einmal 300 Euro und einmal knapp 700 Euro verkauft. So erschien es mir ratsam bei der 66er-Auflage nicht lange zu warten und eine ein zu tüten. Es scheint sich um den Nachfolgefilm von NOTGEILE KNASTJULEN ZUR UNZUCHT ERZOGEN und KNASTJULEN 2 - ZUR SAU GEMACHT zu handeln, denn der alternative Titel von K3 lautet unter anderem: Knastjulen 3 - KAUDALE IMPRESSIONEN INHAFTITERT MUNDFOTZEN; dementsprechend werde ich auf die beiden benannten Titel im WEITEREN Verlauf meines Sammlerdaseins verzichten, weil mir PRISON OF HELL nur bedingt gefallen hat und ich meine Erwartungen etwas zu hoch angesetzt habe, nachdem ich dem euphorischen Review in der OFDB gefolgt bin. 

Der Film stellt eine Art Hommage an die ganzen Frauengefängnisfilme dar die man kennt und dementsprechend wird auch hier agiert. Nur leider wird hier mehr wert auf pornographisches Material gelegt, was zur Folge hat, das die Handlung viel zu kurz kommt. Ich war sogar zu Beginn des Filmes guter Dinge, weil es mich sehr an das PRISON ISLAND MASSACRE von Bethmann erinnert hat, aber selbst da ging es nicht so zu wie bei K3 und hatte weitaus mehr Handlung. Schade eigentlich. Dennoch gibt es ein kleines Trostpflaster zu vermelden: Wenn man sich nach über einer Stunde durch gequält oder durch gespult hat, gibt es reichliche Splatteraction aus der Hand des deutschen Splatterpapstes Olaf Ittenbach. Und ja, das war soweit auch der Hauptgrund meiner Sichtung, weil Ittenbach einer der besten Special Effects-Macher ist, den man kennt. 

Was den Film aus macht sind die reichlichen Vergewaltigungen, die abgrundtiefe Misogynie, in der man schier ersäuft, reichlich nackte Haut und ein interessantes Set, wobei das Set ausserhalb der Gefängnismauern ansprechender ist.  Von den Darstellern braucht man wohl sicherlich nichts erwarten, da sie weitgehendst alle aus der Pornobranche kommen, mit Ausnahme von Thomas Kercmar, den man in diversen Amateursplatterfilmen gesehen hat und Doktor Bertucci. Trotz allem hat mich der Film weniger überzeugt, weil ich schon besseres vom X-Rated-Boss gesehen habe, bspw. ROSSA VENEZIA ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme, der zwar auch explizites Material beinhaltet, aber auch eine Top-Story samt Umsetzung und viel Abwechslung. Aber gut, es kann nicht jeder Film eines Regisseurs gleich gut sein, zwischendurch darf es auch mal Aussetzer geben. Ein paar Pluspunkte gibt es dennoch zu vergeben und die beschränken sich auf die letzte halbe Stunde des Filmes. 



 

Sonntag, 19. November 2023

Monster des Grauens greifen an


Originaltitel: Gezora · Ganime · Kameba: Kessen! Nankai no daikaijû
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Mittels einer Raumkapsel gelangt eine außerirdische Lebensform auf die Erde und gelangt auf eine kleine Insel. Die Lebensform besitzt die Fähigkeit, in die Körper von Tieren einzudringen und diese auf monströse Größe anwachsen zu lassen. Dummerweise soll auf der Insel eine Ferienanlage entstehen, und deshalb ist ein Team aus Ingenieuren, Fotographen und Managern vor Ort. Diese müssen sich nun diversen Monstern stellen. 

Review:

1970 drehte Ishiro Honda einen Monsterfilm, der ausschließlich nichts mit Godzilla und Co. zu tun hatte, aber dennoch in das Genre des Kaiju-Films gehört. Zu den Monsterstars des Filmes gehören der riesige Gewöhnliche Tintenfisch Gezora, 30 Meter groß und 25.000 Tonnen schwer, der riesenhafte Karuisigani Ganime, der mit einer Größe von 20 Meter und 12.000 Tonnen Gewicht aufwartet und die Riesen-Fransenschildkröte Ganema, ausgestattet mit einer Größe von 20 Metern und einem Gewicht von 28.000 Tonnen. Es war der erste Tokusatsu-Film, der nach dem Tod des Spezialeffekte-Künstlers Eiji Tsuburaya veröffentlicht wurde, der leider zu Beginn der Dreharbeiten verstarb. Übernommen wurde die Arbeit der Spezialeffekte von Tsuburaya Lieblingsschüler Sadamasa Arikawa. 

Die Story ist natürlich hanebüchen und nichts besonderes: Ein ausserirdischer Parasit in Form eines "Schleiers" parasitiert ein Raumschiff und stürzt ins Meer in der Nähe einer Insel. Der Schleier manifestiert sich in diverse Meeresbewohner, die auf der Insel zum Angriff übergehen. 

Traurigerweise kommt es nicht zu einem Kampf der Giganten, was wohl für viele die schlechte Nachricht gewesen sein dürfte, die von dem Film gehört haben. Auch, weil es Werbefotos gibt, in denen alle drei zu sehen sind und einen Dreikampf suggerieren. Dennoch hat der Film einen enormen Unterhaltungswert für all jene, die japanischen Riesenmonsterfilmen frönen. Es ist der klassische Trashfilm, den man sich zwischendurch mal anschauen kann, kommt aber nicht wirklich an Godzilla und Co. ran. Es ist nichts von dem epischen Gefühl der frühen Godzilla-Filme zu spüren, nichts von dem Gefühl einer uralten Rachekraft, die durch die Dummheit und dem stürmischen Versuch der Menschheit, sich selbst zu zerstören, wiederbelebt wurde. Es gelingt dem Film nicht einmal, die wissentliche Albernheit der damals neueren Godzilla-Filme aufzubringen, denen völlig der Sinn für Spaß und absurde Versatzstücke fehlt, die selbst den düstersten Beitrag zumindest sehenswert machten.

Wie es schon in der Tradition von Kaiju-Filmen zutiefst verankert ist, stecken in allen Monstern gewöhnliche Menschen, die sich nur einen Gummianzug drüber gestülpt haben und am eindruckvollsten wird das bei Gezorra umgesetzt, der auch die Fähigkeit hat, an Land zu kommen und sein Unheil dort anzurichten. bei den anderen beiden bekommt leider nicht die volle Kraft, die sie inne haben, zu sehen, und bleiben eher hinter Gezorra stecken und büßen etwas von ihren Auftritten ein. Im Endeffekt ein eher durchschnittlicher Film, der zwar halbwegs Spaß macht, aber nicht an das ran kommt, wofür japanische Kaijufilme stehen.


 

eROTik - Poesie des Fleisches


Originaltitel: eROTik
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Domiziano Cristopharo

Inhalt:

Ein einsamer nekrophiler Mann ist unglaublich von der Kultur des antiken Ägyptens fasziniert, und so tötet er junge Frauen und mumifiziert sie, um so seine perversen Fantasien zu befriedigen.

Review:

Domiziano Cristopharo ist schon seit mehreren Jahren kein Unbekannter mehr in der italienischen Untergrund-Filmszene und dafür bekannt, nicht unbedingt gerade familienfreundliche Filme zu machen, sondern knallhartes Untergrundkino, bei dem man weiß, das es zur Sache geht. Wenn man sich seine Filmographie anschaut, stellt man fest, das er einen großen Spaß an seinem Hobby hat und ein Fan des extremen Filmes ist und das lässt er auch in seine Werke mit einfließen, so auch bei seinem 2018 entstandenen Wer EROTIK - POESIE DES FLEISCHES! Der Film scheint eine Hommage an die ganzen Filme zu sein, die das Thema Nekrophilie beinhalten und ein Thema ist, das ich persönlich gerne in einem Film begrüße, weil es immer noch eine der abscheulichsten Paraphilien ist, die der Mensch geboren hat. 

Eine weitere Thematik die der Film aufzuweisen hat ist die des Milwaukee-Kannibalen Jeffrey Dahmer und man merkt die Einflüsse in jeder Minute: Der Protagonist ist ein einsamer Kerl, der sich Leichen hin gibt und auch nicht davor zurück scheut, seine Sexualpartner zu töten und verstümmeln. Und daraus besteht zudem der ganze Film: Aus zwei Darstellern, nahezu nur einem Set, die Wohnung des Nekrophilen und einer exzellent gestalteten, verrottenden Leiche, mit der er zusammen lebt und sich auch das Bett und die Wohnung teilt. Dialoge gibt es sehr wenige bis nahezu gar nicht, auch wird der Film von einer düsteren, bedrohlichen Geräuschkulisse untermalt, die aus der Hand von Antony Coia stammt und eine bedrückende Atmosphäre erzeugt. 

Sehr interessant ist auch zu erachten, dass der Protagonist eine ägyptische Gottheit anbetet und allgemein ein Faible für die ägyptische Kultur zu haben scheint, man brauch nicht weit zu denken, an welche Kultfilme uns dies erinnert und bildet einen begrüßenswerten Teil der Gesamtstory. Was sehr schade ist, ist die fast vollkommene Dialogfreiheit, die nichts über den Protagonisten verrät und wie er zu dieser Form der Paraphilie gekommen ist. Womöglich war das auch gar nicht Sinn und Zweck des Filmes und jeder Zuschauer kann selber entscheiden, wie eins zum anderen kam. Denn eROTik will das sein, was er ist: Ein derber und thematisch widerwärtiger Extrem-Horrorfilm, bei dem sich je nach Betrachtungsweise das Künstlerische widerspiegelt. 

Fazit: Einer von mehreren Filmen mit einer Thematik, die bis heute noch tabuisiert wird und dementsprechend nur für Extremfilmliebhaber gemacht geworden ist. Ein weiteres verstörendes Werk, was man schon anderweitig besser gesehen hat, siehe NECROPHILE PASSION, aber nichtsdestotrotz immer noch ein sehenswerter Film ist, der mit grandiosen Spezialeffekten glänzt, aber davon leider zu wenig hat. Fans von NEKROMANTIK, NECROPHILE PASSION, PARAPHILIA oder eventuell noch den Snuff Tape-Filmen von El Excremento sollten hier ein Auge drauf werfen. 




 

Black Emanuelle


Originaltitel: Emanuelle nera
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1975
Regie: Bitto Albertini

Inhalt:

Die Reporterin Mae Jordan, besser bekannt als Emanuelle reist nach Nairobi, um dort Landschaftsaufnahmen zu machen. Aufgenommen wird sie vor Ort von dem Ehepaar Gianni und Ann Danieli. Aber schnell stellt sich heraus, dass die kesse Emanuelle neben ihren Fotos auch ganz andere Sachen im Kopf hat.

Review:

BLACK EMANUELLE aus dem Jahre 1975 gilt als einer der repräsentativsten Filme des exotischen Erotik-Genres angesehen, nicht ganz unschuldig dürfte daran die Exploitation-Ikone Laura Gemser sein, die mit diesem Film ihren Durchbruch in der Filmlandschaft erlangte. Auch aus privater Sicht verhalf ihr der Film zur Glückseligkeit, da sie am Set mit Gabriele Tinti zusammen arbeitete, der später ihr Ehemann werden sollte. Der Film selber ist der Startschuss der darauf hin folgenden Black Emanuelle-Saga, die insgesamt 6 Filme umfasst. Jedoch wird der Name Black Emanuelle auch bei weiteren Filmen benutzt, um den Film für den Zuschauer schmackhaft zu machen. 

Black Emanuelle ist nicht nur der erste Film der sehr langen Saga, sondern wahrscheinlich auch der beste auf rein erotischer Ebene. Hier und da gibt es innerhalb der Reihe Filme, die vielleicht inhaltlich interessanter, aber aus erotischer Sicht selten so sorgfältig kuratiert sind. Als der Film 1975 in die Kinos kam, erlangte er den Respekt amerikanischer Kritiker, die feststellten, dass „selbst die erotischsten Szenen einen erheblichen künstlerischen Wert haben“. Der Film konzentriert sich eigentlich ausschließlich auf Erotik, denn  Handlung ist fast nicht vorhanden: Emanuelle stellt sich einer Gruppe von Menschen vor und lernt sie nach und nach, einen nach dem anderen, „im biblischen Sinne“ kennen. 

Abgerundet wird der Film mit Musik von dem italienischen Komponisten Nico Fidenco, die zum Film und Zeitgeist passen. Von den Drehorten wurde den ganzen Drehs über Nairobi auserwählt, nur wenige Schauplätze wurden in Rom benutzt für den Dreh, so kommt auch ein exotisch-sommerlicher Flair, der den Zuschauer in kälteren Regionen bzw. kalten Jahreszeiten in wärmere Gefilde transportiert. Zu den größten Werken, die Laura Gemser beinhalten, kann man BLACK EMANUELLE nicht zählen, weil man als Filmkenner schon bessere Filme mit ihr gesehen hat, aber dennoch sollte man zumindest einmal einen Blick riskieren, um sich ein Bild zu verschaffen, wie die Anfangsjahre der Indonesierin verlaufen sind mit denen sie so berühmt geworden ist. 

Fazit: Wer mehr auf Erotik anstatt einer Handlung steht, macht hier nichts falsch. ich habe durchaus etwas mehr Handlungsspielraum vermisst, aber war auch nicht gelangweilt vom Film, weil er ein Top-Set aufweist, Grindhouse-lastig ist vom Bild und reizende Bilder anzubieten hat, die jedem Sexploitation-Gierling gefallen dürften.