Sonntag, 30. April 2023

Der Tollwütige


Originaltitel: La Belva col mitra
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Sergio Grieco

Inhalt:

Der skrupellose Nanni Vitali flieht, mit drei anderen Verbrechern, aus dem Gefängnis. Er hat nur ein Ziel vor Augen, nämlich diejenigen zu töten, die damals seine Inhaftierung veranlasst haben. Kommissar Santini wurde auf ihn angesetzt und muß hilflos mit ansehen, wie der Psychopath mordet und vergewaltigt. Inzwischen hat Nanni den Vater und die Schwester des Kommissars in seine Gewalt gebracht. Ein hohes Lösegeld und freier Abzug werden gefordert. 

Review:

Den heutigen tag werde ich mir wohl im weiteren Verlauf meines Daseins rot im Kalender anstreichen müssen, weil es die Entjungferung meinerseits in einem Genre war, wo ich nie gedacht hätte, dass ich daran Gefallen dran finden würde: Dem Genre des Poliziottesco! Großartigerweise war DER TOLLWÜTIGE blindlings mein erster und hat mir gleich so gut gefallen, dass ich meine Augen jetzt offen halten werde und mich mehr mit diesem grandiosen Genre befassen werde, was auch nicht schaden kann, denn 80-90% nur Horror wird allmählich langweilig und bietet soweit auch nichts mehr neues. Bis auf weiteres!

Nanni Vitali, der sehr eindrucksvoll von Helmut Berger gespielt wird, flieht mit einer Bande anderer Verbrecher aus dem Gefängnis um eine Tour des Verbrechens und der Verwüstung hinter sich zu lassen. Zu seinen Opfern gehören ein Informant, diverse Polizisten, eine Lady namens Giuliana, der Vater des Hauptkommissars Santini und seine Schwester. Nanni tut alles dafür, um nicht geschnappt zu werden und geht im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen, bis es Santini gelingt am Ende doch noch zu schnappen um ihm das Handwerk zu legen. 

Inspiriert wurde der Film von dem Schwerkriminellen Italiener Renato Vallanzasca, der für zahlreiche Raubüberfälle, Morde und Entführungen bekannt war und dem italienischen Gesetz in den 7ern und 80ern das Leben schwer machte. Er gilt als einer der abscheulichsten Kriminellen in der italienischen Justizgeschichte und wurde insgesamt zu vier lebenslangen Haftstrafen und 295 Jahren Gefängnis verurteilt und verbrachte davon 52 Jahre im Gefängnis, zahlreiche Gefängnisunruhen und Fluchten mit inbegriffen. 

DER TOLLWÜTIGE ist ein rasanter Film, der einem wenig Luft zum atmen lässt, weil ständig irgendwas passiert und los ist, es grenzt nahezu schon an einem Actionfilm, wenn man es genau nimmt. Dem Großteil des Filmes wird Nanni gewidmet, der es faustdick hinter den Ohren hat, er scheint ein extremst narzisstischer Typ zu sein, gepaart mit einer reichlichen Dosis Psychopathie, den einfach nichts außer sich selber und sein Vergnügen, was er an seinem Tun und Handeln hat, interessiert.  

Mich hat der Film definitiv umgehauen und zeigt nur mal wieder auf, dass die besten Filme nach wie vor immer noch in früheren Zeiten gemacht wurden. Unter anderem ist es auch dem phantastischen Soundtrack zu verdanken, der den Film kräftig würzt und zu der rauen Atmosphäre des Filmes passt. Ein weiteres großes Plus ist dem Overacting von Helmut Berger zu verdanken, der in seiner Rolle einfach aufgeht, sowohl als auch den anderen Akteuren, die einfach nur zu gut in ihre Rollen rein passen. 


 

La Settima Donna


Originaltitel: La Settima Donna
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Franco Prosperi

Inhalt:

Nach einem Banküberfall suchen sich drei Gangster eine Bleibe, wo sie sich verstecken können, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Dummerweise fällt die Wahl auf eine Villa, wo Schwester Christina mit einer Gruppe junger Mädchen gerade ein Theaterstück einstudiert. Schon nach kurzer Zeit eskaliert die Situation und eines der Mädchen wird von den Eindringlingen brutal vergewaltigt... 

Review:

Allmählich finden sich bei mir immer mehr italienische Perlen ein, von denen ich zuvor nur hin und wieder mal gehört habe, aber nie so wirklich wahr genommen habe. Doch zum Glück gibt es Label wie Camera Obscura, die sich solchen italienischen Wundern angenommen haben und die Italian Genre Cinema Collection an den Tag gelegt haben, die bisher nur so gestrotzt hat vor Filmen, die zu den sehenswertesten des italienischen Kinos gehören. Nur die deutschen Titel klingen mir manchmal zu reißerisch, denn bei JUNGE MÄDCHEN ZUR LIEBE GEZWUNGEN könnte man auch an einen Schmuddelfilm denken, bei VERFUCHT ZU TÖTEN vermutlich an einen Horrorfilm, aber weder noch trifft auf den Film zu, es handelt sich nur um einen erstklassigen Rape n Revenge-Thriller aus des Altmeisters Francesco Prosperi Hand. Übersetzt bedeutet der Titel übrigens "Die siebte Frau", der sich, wie ich finde, viel angenehmer anhört für solch ein Kunstwerk von Film!

Die Storyline klingt auch ganz gut: Drei Männer, die zuvor eine Bank überfallen und einen der Angestellten umgebracht haben, befinden sich auf der Flucht und stoßen auf eine Villa, die von einer Ordensschwester und ihren Internatsschülerinnen bewohnt wird, die ein Studienseminar abhalten. Für die drei Herren scheint es das Paradies auf Erden zu sein, insbesondere für den perversen Lüstling Mario. So nimmt die Ungnade seinen Lauf bis es zur ersten Vergewaltigung kommt. 

Francesco Prosperi ist beileibe kein Unbekannter im italienischen Filmuniversum, jedoch muss angemerkt werden, dass es sich nicht um den Franco Prosperi handelt, der für die MONDO CANE-Reihe verantwortlich ist. Hiesiger Prosperi´s Wirken konnte man unter anderem auch bei MONDO CANNIBALE 3 bewundern, als auch als Drehbuchschreiber zu Filmen AMAZONIA - KOPFJAGD IM REGENWALD. Für das amerikanische Publikum wurde der Film als THE LAST HOUSE ON THE BEACH heraus gegeben, wogegen man die Nähe zu Wes Craven´s THE LAST HOUSE ON THE LEFT gesucht hat, zumal man hier von besagtem Film inspiriert wurde. 

Ab dem Eintreffen in die Villa herrscht den halben Film über eine bedrückende Atmosphäre, weil es ständig bedrohlich für Damen ist und man nicht weiß, wie weit die drei Räuber noch gehen werden. Man muss den Akteuren zu gute heißen, dass sie einen soliden Gebrauch von ihrer Schauspielkunst machen, um auf den Zuschauer einen ernst wirkenden Eindruck zu hinterlassen. Glücklicherweise unterließ Prosperi es, die Gewaltakte ins Explizite zu reißen, das hätte den Film dann doch wahrscheinlich ´kaputt´ gemacht und hat die Gewaltschau etwas seichter dargestellt, wie man es aus anderen Genrevertretern kennt. 

Da ich derzeitig im italienischen Thriller-Bereich auf "Brautschau" bin, lasse ich mich gerne zu weiteren Filmen dieser Art beraten, weil ich den italienischem Film allgemein positiv eingestellt bin und gerne ein paar Tipps annehme, die solide und in diesem Fall keine Zeitverschwendung sind. 


 

The Great Buddha Arrival


Originaltitel: The Great Buddha Arrival
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Hiroto Yokokawa

Inhalt:

Die Shurakuen-Buddha-Statue in Aichi springt plötzlich auf und wandert durch die Stadt Nagoya.

Review:

1934 wurde von Yoshiro Edamasa, der vielen Filmemachern als Mentor diente, ein Kaijufilm veröffentlicht, der den Namen THE GREAT BUDDHA ARRIVAL trägt. Der Film war ein sehr bedeutendes Werk, weil er einer er frühesten Daikaiju-Filme war, die es damals gab und noch lange veröffentlicht wurde, bevor der erste Godzilla-Film das Licht der Welt erblickte. Im Zuge des zweiten Weltkriegs wurde alles an Filmmaterial, was es zu dem Film gab, zerstört und gilt seitdem als verschollen. 2018 machte sich der Enkel von Edamasa zusammen mit Hiroto Yokokawa ans Werk und hauchte der Buddhastatue neues Leben ein, indem man einen Remake zu dem Film drehte. 

Die Geschichte dazu ist ganz einfach gestrickt: Ein Dokumentarfilmer namens Murata hat die Aufgabe, die Geschichte rund um den verschollenen Film „The Great Buddha Arrival“ von 1934 zu recherchieren. Muratas engagierte Reise geht von Interviews mit Menschen, dem Sammeln von Fotos des verlorenen Films und dem Verständnis, wofür der ehrgeizige Film thematisch stand. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass vor Jahren einmal eine riesige Buddha-Statue erwachte und zu laufen begann. Murata ist dazu bestimmt, Antworten zu finden, bleibt aber mit einer fortlaufenden Reihe von Fragen zurück. Das größere Chaos steht Japan aber erst noch bevor, denn es sind keine Erdbeben, die Japan heim suchen, sondern die Shurakuen-Buddhastatue erwacht zu neuem Leben und wandert durch Japan. 

Der Film hat eine sehr surreale Seite an sich, die zudem noch mit einem dokumentativen Stil gemischt wird, wie in der ersten Hälfte des Filmes. Man hat beinahe ständig das Gefühl, das die ganze Recherche auf eine wahren Begebenheit passierten Geschichte basiert, was ziemlich stellenweise ziemlich scary erscheinen mag, wenn man bedenkt, dass eine riesige Buddhastatue einfach mal anfängt, los zu marschieren. Erst ab der zweiten Hälfte geht es dann mit der Wanderung der Shurakuen-Buddhastatue los und lässt das ganze Unterfangen wie einen Mockumentary-Film wirken, was er letztendlich auch ist.  Integriert in all diesen Wahnsinn sind die Themen des Originalfilms, wie Leben und Tod und die Selbstzerstörung der Menschheit durch Krieg und Umweltschäden.

THE GRAT BUDDHA ARRIVAL ist ein perfekt umgesetztes Remake zum original, was extra für Millionen von Zuschauer inszeniert wurde, die Interesse an dem verloren gegangenen Original haben. Die wohl beste Darstellung ist die, des Dokumentarfilmes Murata, der in seiner Rolle bestens aufgeht und ein Sinnbild dafür ist, was es bedeutet Herzblut und Arbeit in seine Interessen zu stecken. Der nächste große Pluspunkt geht an die Spezialeffekte, die teils bedrohlich, teils gruselig erscheinen, wenn man darüber nachdenkt, dass sich so was wirklich mal ereignen würde. Zu sehen, dass man sich dafür organisiert, verlorene Filme neu auferstehen zu lassen, macht Hoffnung darauf, dass sich noch mehr Filmemacher an derartigen Projekten dahinter klemmen und noch die ein und andere Perle, die als verloren gilt, wieder sichtbar für das menschliche Auge zu machen.


 

The Lake


Originaltitel: The Lake
Herstellungsland: Thailand
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Lee Thongkam, Aquing Xu

Inhalt:

Irgendwo, in einer abgelegenen Ecke Thailands findet ein kleines Mädchen ein außergewöhnlich großes Ei am Ufer eines Sees. Fasziniert nimmt sie es mit nach Hause. Am nächsten Tag, während die Einheimischen ihrer täglichen, harten Arbeit auf den Reisfeldern nachgehen, passiert dann etwas Schreckliches: Plötzlich werden sie von einer riesigen, mysteriösen Kreatur angegriffen, die aus dem Wasser steigt. Für die Menschen entbrennt ein grausamer, nahezu aussichtsloser Kampf ums Überleben und das Monster hinterlässt eine Schneise der Zerstörung. Stetig arbeitet es sich immer weiter in Richtung größerer Siedlungen vor. Als die Regierung den Ernst der Lage endlich realisiert, wird das Militär eingeschaltet. Doch weder Maschinengewehrkugeln noch deutlich schwerere Geschütze scheinen das Ungeheuer aufhalten zu können.

Review:

Nachdem Splendid THE LAKE angepriesen hat, als wäre das Monster aus dem Film Godzilla schwerst überlegen, ließ ich es mir nicht nehmen dem ganzen im voraus schon etwas Contra zu geben, um das Vieh als lächerlichen Flusskrebs hinzustellen und wie recht ich doch hatte, nachdem ich mir den Film zu Gemüte geführt habe, denn von einem Gegner für den König aller Monster kann man beileibe nicht sprechen, im Gegenteil, Krebsi, wie ich das Monster jetzt der Einfachheit nenne ist nichts anderes als ein kleiner Snack für zwischendurch um den Hunger von Godzilla zu stillen.

Der Film beginnt damit, dass ein paar Fischer ein riesiges Ei finden und sich im Anschluss nach dem Fund ein riesiges Monster aus dem Wasser erhebt und die Fischer einfach frisst. Weiter geht es mit einem Angriff von Monstern, die sich aus dem Wasser erheben und einen Teil der thailändischen Bevölkerung in einem thailändischen Dorf platt macht und es 2 Überlebende gibt, die sich sofort ins Krankenhaus begeben. Derweil wird auch die Polizei informiert, die eines der Monster fangen können. Alsbald stellt sich heraus, dass einer der Überlebenden in einem Art telepathischen Kontakt zu dem Monster steht. Andernorts begibt sich das Muttertier nach ihrem Ei, wessen sie auch bald habhaft wird und ein Kampf gegen die Riesenkreatur beginnt. 

Nun, was wir da haben scheint wohl ein Abklatsch des US-Godzillas zu sein, anders lässt sich das ganze Geschreibe bei der Werbungmacherei von Splendid nicht beschreiben, zum anderen scheint hier auch JURASSIC PARK eine große Inspiration auf den Film ausgeübt zu haben. Ich will den Film nicht allzu schlecht dastehen lassen, weil er durchaus seine coole Momente hat und die Monster vom Design her auch gut aussehen, keine Frage. Nur ist das alles nichts, was man nicht schon mal gesehen hätte und wie man den Film angepriesen hat, hätte man etwas mehr erwarten können. 

Das Problem an dem Film ist, dass man den Charakteren mehr Platz einräumt, als es überhaupt gebraucht hätte. Über die Monster an sich erfährt man soweit recht wenig bis nichts, was ich sehr schade gefunden habe, weil es anfänglich hieß, dass es sich um eine Art Legende handelt, zu der nicht mehr Bezug genommen wird, das hätte den Film vermutlich in eine bessere Richtung lenkt. Letztendlich hätte der Film mit Sicherheit mehr Potenzial gehabt, wenn man das menschliche Drama, was höchst uninteressant für einen Thaiju-Vertreter ist, weg gelassen hätte und sich mehr auf das Monster an sich fokussiert hätte. 



 

Samstag, 29. April 2023

Die Schlamm-Babies


Originaltitel: Delta Pi
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Kevin Brodie

Inhalt:

Um aus ihren ewigen Geldnöten herauszukommen, beschließt eine Gruppe von Studentinnen, gegen Profis in Las Vegas einen Schaukampf im Schlamm-Catchen auszutragen. Durch viele Zufälle gewinnen sie den Kampf, werden jedoch um ihr Geld betrogen. Nun beginnt eine atemlose Jagd, bei der einiges auf der Strecke bleibt und die zum glücklichen Happy-End führt. 

Review:

Sechs Mädchen aus der Delta Pi-Studentenverbindung schwimmen gerade in Geldsorgen weil sie für einen Kredithai Geld auftreiben müssen um sich ein Haus zu kaufen. So schlägt ihre Hausmutter Maxi vor, in Las Vegas bei einem Schlammcatchen anzutreten, jedoch sind ihre Gegner kampferprobte Frauen, die sich nicht allzu leicht unterbuttern lassen. Als sie jedoch trotzdem gewinnen, wird ihnen das Geld streitig gemacht, aber die Mädels geben nicht auf um es zu bekommen. 

Joa, ich in kein großer Fan von Komödien, weil ich die meisten schlichtweg einfach nicht witzig finde, sondern eher grenzdebil. Insbesondere was Komödien ab den 2000ern betrifft, kann man mich jagen, die wohl größeren Ausnahmen bilden Filme wie die AMERICAN PIE-Filme, NICHT NOCH EIN TEENIEFILM oder diverse Produktionen aus der Asylum-Schmiede. Zu den ganz großen Ausnahmen gehören jedoch Komödien aus, die in den meisten Fällen vor den 90ern erschienen sind wie zum Beispiel die urkomischen SCHLAMM-BABIES! 

Es ist einer dieser Filme die man sich nur zu gern anschaut, weil sie einfach nur bekloppt sind, aber man dennoch mitfeiert auf Grund der Dialoge, die Handlungsstränge und dem ganzen Auftreten der Darsteller. Zudem sind auch manche Einfälle um den Film abzurunden recht witzig wie beispielsweise das Kaninchen was auf Marihuana steht und dauerhigh ist. Die glänzendste Rolle hat hier definitiv Ruth Gordon, die mit ihren 88 Jahren noch recht fit rüber kommt und sich dem ganzen Schabernack herrlichst hin gibt, nur schade, dass sie ein Jahr nach der Veröffentlichung des Filmes dahin schied, denn irgendwie schließt man sie ins Herz. 

So wie mein Recherchen ergeben haben, scheint der Film wohl weltweit noch nicht auf DVD erschienen zu sein, sondern bislang nur auf VHS, was ich dezent traurig finde, weil es einer der Filme ist, der bestimmt seine Anhängerschaft finden würde, wenn er bekannter wäre. So ist und bleibt er nur ein weitaus unbekanntes Kleinod aus der Welt der US-Komödien in einer großen Filmwelt, in der der Film wohl nur bei Insidern bekannt ist und anderweitig weiter in Vergessenheit gerät. 

What´s wrong with you?


Originaltitel: What´s wrong with you?
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Sebastian Zeglarski

Inhalt:

Ein Mann wird durch einen Schicksalsschlag vollkommen aus der Bahn geworfen. Sein Leben gerät aus den Fugen, als er mit den Abgründen seiner Seele konfrontiert wird. Seine Existenz besteht nur noch aus Wahnvorstellungen und Albträumen.

Review:

Der deutsche Untergrund-Filmemacher Sebastian Zeglarski hat 2019 einen Film erschaffen, der sich etwas von dem abgrenzt  was man sonst so von ihm kennt. Wenn man bedenkt, dass man seinerseits sonst nur Schlachtplatten gewohnt sind, die für den hiesigen Gorebauern ein wahres Freudenfest sein dürfen, wird bei WHAT´S WRONG WITH YOU? eine ruhigere Schiene eingeschlagen, die sich wie gesagt zwar von einen anderen Werken abhebt, aber deshalb nicht schlechter geworden ist, eben mal was neues, man muss sich ja schließlich weiter entwickeln in manchen Sachen und kann nicht nur starr auf einem Standpunkt stehen bleiben. 

Wir begleiten in dem Film einen Mann, der von Sebastian selber gespielt wird, bei dem wohl derzeitig alles schlecht läuft...So macht es den Eindruck, anhand der Rückblenden, die man zwischendurch zu sehen bekommt. Komplett aus der Bahn geworfen wird er, als er anfängt Filme zu schieben, in denen sich seine Wahnvorstellungen und Alpträume mit der Realität vermischen und er immer tiefer in seine seelischen und tiefsten Abgründe abrutscht. Zudem erscheint ihm ständig ein maskierter Typ..Ob der Maskierte sein Alter Ego in einer transzendentalen Welt ist, die in diese Welt gekommen ist? 

Ich unterscheide inzwischen zwischen den Begriffen Amateur und Independent: Als Amateurfilme würde ic eher die "schlechter" umgesetzten Filme bezeichnen, deren Inhalt billig produziert wurde und man ihnen das auch ans sieht, bei Independent-Produktionen sieht man den Filmen definitiv an, dass die Umsetzung, die Effekte und Bearbeitung samt allem was dazu gehört, schon etwas professioneller abgelaufen sind und WHAT´S WRONG WITH YOU? gehört mit Sicherheit in den Independent-Bereich, was man dem Film selbst nur zu gut ansehen kann. 

Es gibt diese Szenen, bei denen man sich noch an A FUCKING CRUEL NIGHTMARE zurück erinnert, und zwar die, in denen man sich in einem Raum befindet, der mit Alufolie ausgekleidet ist und es ziemlich derb zur Sache geht, sprich: Mit der Bohrmaschine im Kopf des Protagonisten rum bohren, den Kopf der Freundin des Mannes mit dem Hammer bearbeiten usw., aber auch der maskierte Typ bzw. die anderen maskierten Leute, die man im Wald antrifft, gehören dazu und lassen Erinnerungen wach werden, was für mich persönlich schon sowas wie Zegarskis Markenzeichen darstellen, im positiven Sinne natürlich.

Der Ablauf des Filmes ist sehr surreal an manchen Stellen, während die Abläufe die tagtäglich bei dem Protagonisten ablaufen eher alltäglich und nach dem dem dritten mal dezent zu gewöhnlich sind, da freut man sich schon eher drauf, bis es wieder los geht mit den Träumen, Halluzinationen oder wie man diese Segmente bezeichnen will. Dennoch gehört an dieser Stelle gesagt, dass diese Alltags-Szenen sogar wichtig sind um Verständnis aufbringen zu können, warum der Mann überhaupt solche Gedankengänge mit sich führt. 

Wie schon erwähnt ist das ein eher ruhigeres Werk von Sebastian, weiß aber trotzdem mit eine gesunden Dosis Härte aufzuweisen die brutal, aber sehr gut von den Effekten her, umgesetzt worden sind. Allgemein bleibt Sebastian seinem experimentiellem Stil treu und erschuf einen Mix aus Experimentalfilm, Surrealfilm, Splatterfilm und Melancholie, bei der die ausgewählte Musik von Axl Wild Productions, European Breakwdown und Donner Music ihren atmosphärischen Zusatz erzeugen. Wer also mal was neues interessantes sehen will, ohne Lust auf ständiges Torture Porn-Gematsche zu haben, darf sich nur zu gerne an WHAT´S WRONG WITH YOU?  bedienen, weil es eine ganz neue Seite seitens des Regisseurs ist, die er uns zu zeigen hat.


 

Goretrip


Originaltitel: Goretrip
Herstellungland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2008
Regie: Sebastian Zeglarski

Inhalt:

Frisch aus dem Knast entlassen, besucht Markus seinen alten Freund Christian, für den er mehr oder weniger unschuldig gesessen hat, um seinen Anteil abzuholen. Sie feiern seine neue Freiheit, bis sich herausstellt, dass Christian die ganze Kohle verballert hat während Markus gesessen hat. Im Drogenrausch eskaliert die Situation und endet in einem Blutbad.

Review:

GORETRIP ist genau das, was man unter dem Titel verstehen könnte: Ein Trip in eine Alptraum aus Gore. Der Film wurde 2008 unter der Regie von Sebastian Zeglarski produziert und von Moregore Filmworks in einer kleineren Auflage auf DVD veröffentlicht. 

Es beginnt mit zwei Jungs, von denen einer gerade aus dem Knast nach 3 Jahren entlassen wurde und bei seinem Kumpel auftaucht, um sich ein bisschen Stoff zu holen und um seine Entlassung zu feiern. Mitten im Gespräch, kommt es zu Streitigkeiten, weil der Entlassene für den anderen mit gesessen hat. So erschießt der Knastbruder den anderen, nimmt sich vom Tisch eine handvoll Drogen und konsumiert etliche Mengen davon. Als er dann zu Hause ankommt, entfalten ide Drogen ihre volle Wirkung und er fängt an sich selber zu verstümmeln. 

Lange Rede, kurzer Sinn: GORETRIP rockt einfach. Für das, das er gerade mal eine knappe viertel Stunde geht, ist es ein netter Amateursplatter-Kurzfilm, der Freunden aus der Szene gefallen dürfte. Die Spezialeffekte sind für das damalige Alter sicherlich nicht das Non plus ultra, aber dennoch sehenswert. Unterlegt wird der Film mit Musik der Death Metaler von Face New World, die eine Prise Black Metal zusätzlich beinhaltet, sehr geile Band, die mir gefallen hat. Roh und blutig!!

Im Abspann ist noch z sehen wie Grüße an Member des Gore-Hound-Boards gehen, was Erinnerungen wach gerufen hat, weil ich zu Anfangszeiten, als ich mich mit Amatersplatterfilmen auseinander gesetzt hab, selber dort aktiv war und eine Menge Titel kennen gelernt habe, zusätzlich zu diversen anderen Splatterfilmen. Schade, dass es dieses Board nicht mehr gibt. Fazit: Kurzes und knackiges Filmchen, was die Anfänge eines Herrn zeglarskis bestens zu demonstrieren wissen! Exzellent!


 

Freitag, 28. April 2023

The 18th Angel - Im Namen des Bösen


Originaltitel: The Eighteenth Angel
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1997
Regie: William Bindley

Inhalt:

Der Teufel will auf die Erde. Vater Simeon und sein abtrünniger Orden versuchen eben diesen den Weg zu bereiten. Dazu werden 18 bildschöne Kinder genötigt, die wie Engel aussehen. Um diese Anzahl herbeizuschaffen, muß auf der ganzen Welt gesucht werden. Eines der Kinder findet Vater Simeon selbst in Bosten. Um es aber nach Italien zu locken muß ersteinmal die Mutter sterben, so daß die Tochter ihren Willen bekommt und mit dem Vater nach Italien reist, um den ihr angebotenen Model-Job anzunehmen. In dem Ort in der Nähe von Rom angekommen, geschehen dort merkwürdige Sachen, die den Vater veranlassen mit seiner Tochter abreisen zu wollen. Dies allerdings paßt dem Orden, der auch in diesem Ort ansässig ist, gar nicht...

Review:

Eine Prophezeihung besagt, dass die Rückkehr Satans von 18 körperlichen Wesen beschleunigt werden könnte, so schließen sich etruskische Mönche einem Gentechniker an, um die perfekten Exemplare künstlich herzustellen. So viel zur Vorgeschichte...Weiter geht es mit Lucy und ihrem Vater, die ihre Frau und Mutter durch einen mysteriösen Unfall verloren haben, nachdem sie sich mit einem Ertrusker getroffen hat. So ziehen sie nach ihrem Tod von Amerika nach Italien, genauer gesagt nach Rom. 

Dort angekommen, will Lucy ihre Umgebung erkunden und bekommt dort auch die Möglichkeit einen Modelkurs zu machen, was ihrem Vater negativ aufstößt. In der Nähe ihres Wohnortes befindet sich ein etruskisches Kloster, in dem geheime Rituale statt finden und sich besagter Gentechniker unter den Mönchen befindet. In dem Gebäude befinden sich genau 17 hirntote Mädchen die unwissentlich, warum überhaupt, am Leben erhalten. Lucy soll Mädchen Nummer 18 bei dem ganzen werden. 

Für das Drehbuch des Filmes war David Seltzer tätig, der auch schon die Drehbücher zu DAS OMEN und IM ZEICHEN DER LIBELLE geschrieben hat. Wäre ein anderer Drehbuchschreiber an der Sache dran gewesen, hätte man meinen können, dass es sich einen Abklatsch zu DAS OMEN handeln könnte. Mit hat die Story dahinter sehr gut gefallen, weil sie mich ein Stück weit sofort an END OF DAYS mit Arnold Schwarzenegger erinnert hat und ich allgemein mit Okkult-Horror was anfangen kann. Aber man muss auch dazu sagen, dass THE 18TH ANGEL  auch wie ein warm gemachter Aufguss von DAS OMEN rüber kommen könnte auf manchen Zuschauer, weil die Parallelen sehr deutlich sind. 

Vom Teufel gesandte Killertiere, hier sind es Katzen, das biblische Ende der Welt, ein altes Kloster mit einem finsteren Orden und/oder Dienern des Teufels, die Geburt Satans in Form eines kleinen Kindes, hat man alles schon gesehen bis dato und stellt nichts neues dar, wo einem die Kinnlade runter klappen würde. An sich funktioniert der Film gut und ist auch schaubar, aber wird wohl für die meisten eine eher langweilige Kopie von DAS OMEN betrachtet werden. 

Der Grund dass ich mich für ein Review zu THE 18TH ANGEL entschieden war unter anderem der, dass es den Film bisher noch nicht auf DVD oder gar Bluray in deutschen Landen geschafft hat. Ob in absehbarer zeit nach was nach kommt, halte ich für unwahrscheinlich, wobei dem Film eine Auswertung in HD sicherlich gut tun würde, denn als unterhaltsamer Spielfilm taugt der Film definitiv. 



 

Welcome to Fear

Originaltitel: Stalked
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Douglas Jackson

Inhalt:

Die Ärzte sind überzeugt: Daryl hat seine Psychosen im Griff und darf die Nervenheilanstalt verlassen. Draußen rettet er Klein-Mikey bei einem Unfall das Leben und verliebt sich prompt in dessen Mutter Brooke. Doch außer Dankbarkeit hat die attraktive Witwe nichts für Daryl übrig. So dreht er gleich wieder durch: Alle, die seiner großen Liebe im Wege stehen, sind des Todes… 

Review:

Um es gleich mal vorweg zu nehmen: WELCOME TO FEAR rockt! Ich  steh ja total auf Psychothriller wen sie gut gemacht sind, bloß kenne ich nicht arg viele, die mir die Genugtuung verschaffen wie beispielsweise dieser Film. An was mich der Film am meisten erinnert hat, waren die STEPFATHER-Filme und wenn man die Jahrgänge berücksichtigt, könnte man fast meinen, dass die STEPFATHER-Trilogie hier in manchen Punkten eine große Inspiration für Regisseur Douglas Jackson war. Es ist wie immer das selbe Spiel: 

Ein recht Tageslicht tauglicher Kerl lernt eine Frau kennen, in diesem Fall ist es der von Psychosen geplagte Daryl, der aus der Psychiatrie entlassen wurde und bei seiner Mutter wohnt. Rein zufällig war Daryl in der Stadt und errettet den kleinen Sohn von Brooke, der fast von einer Palette erschlagen wurde. Brooke ist natürlich überglücklich darüber und ladet Daryl in ihrem Restaurant ein, was er komplett falsch versteht und meint, sie will was von ihm. Nach einer kurzen Zeit gibt sie ihm zu verstehen, dass sie ihn nicht liebt und lieber alleine ihr Leben verbringen will, was in Daryl eine schwere Enttäuschung auslöst und er alles dafür tut, jeden aus dem Weg zu räumen, der sich zwischen ihm und Brooke stellen könnte und es damit endet, dass er ihr das Leben zur Hölle macht. 

Man stellt nun schon von der Inhaltsangabe fest, dass besagte Trilogie wohl in gewisser Weise Pate stand, insbesondere auf das optische des Hauptprotagonisten kann man das beziehen, weil es immer wieder so Engelsgesichter sind, die einen schweren Knacks in der Psyche haben. Auch das Daryl sein Gästezimmer 1:1 so einrichtet, wie es bei Brooke aus sieht, diverse Fotos von ihr in seinem Haus hat und sich versucht, in ihr Leben zu drängen und sie regelrecht stalkt, sprechen Bände. 

Positiv hervor zu heben sind die Leistungen der Schauspieler, die wirklich Top sind und glaubhaft rüber kommen. Das führt dementsprechend dazu, dass der Film von Anfang an eine extreme Spannung aufbaut und man sich nahezu von nichts und niemand ablenken lässt, wenn man den Film schaut. Bisher wurde der Film in Deutschland nur auf VHS von Marketing veröffentlicht und ist nahezu schwer auf zu treiben. Ob es jemals eine deutschsprachige DVD-Veröffentlichung geben wird, ist fraglich. Verdient hätte der Film es definitiv, weil ich in Sachen Psychothriller schon ange nicht mehr so gut unterhalten wurde, was am meisten Jay Underwood zu verdanken ist, der seine Rolle bis zur letzten Minute hervorragend spielt!


 

Donnerstag, 27. April 2023

Der Rattengott


Originaltitel: Izbavitelj 
Herstellungsland: Jugoslawien
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Krsto Papic

Inhalt:

Die Weltwirtschaftskrise hat auch Jugoslawien fest im Griff. Auch dem Philosophiestudenten Ivan geht es nicht gut, als er von seiner Vermieterin auf die Straße gesetzt wird. Als er im Stadtpark auf einer Bank übernachten will, zeigt ihm der Parkwächter, ein alter Bekannter, ein leerstehendes Gebäude. Doch dort kommt er hinter eine Verschwörung der Rattenmenschen, die finstere Absichten hegen. Von nun an schwebt Ivan in Lebensgefahr, doch findet er Unterstützung bei Professor Boscovic und seiner hübschen Tochter Sonja... wird es ihnen gelingen, die drohende Machtübernahme durch die Rattenmenschen zu verhindern?

Review:

DER RATTENGOTT ist einer dieser seltsamen Überbleibsel des Prager Frühlings, der sich ein halbes Jahrzehnt später als Kroatischer Frühling ausbreitete, als sich das osteuropäische Kino den wütenden New Waves der 1960er Jahre anschloss und begann, die alte Ordnung der Dinge zu kritisieren. Der Film basiert auf dem Roman "Der Rattenfänger" des Russen Alexander Grin der von 1880 bis 1932 gelebt hat. 

Er spielt nach dem ersten Weltkrieg in den 1920er Jahren in der Tschechoslowakei, als hohe Arbeitslosigkeit herrscht und politische Extremisten um Anhänger buhlen. Der Professor liest in einem älteren Buch, dass es eine übernatürliche Riesenratte geben muss, die sich der Menschen bedient und sie in Riesennager verwandelt, die eine menschliche Gestalt annehmen können. So erstellt er ein Serum, was die Rattenmenschen bekämpfen soll und wird von einer von ihnen ermordet, weswegen sein Gehilfe Ivan sich der Meute stellt. 

Als direkten Horrorfilm kann man DEN RATTENGOTT nicht bezeichnen, eher als einen düsteren Thriller mit phantastischen Elementen, der Parallelen zu diversen anderen Filmen hat. Inszeniert wurde der Film von Krsto Papic, der, soweit ich das beurteilen kann, ein Filmemacher ist, der in seiner Heimat Kroatien hohes Ansehen genießt und zu Lebzeiten im Ausland eine gewisse Anerkennung erlangt hat. Mir dünkte die ganze Zeit, dass der Hintergrund zu dem Film, ein ziemlich politischer sein dürfte, weil ,wie manches rüber kommt, kenne ich aus einem Propagandafilm aus dem dritten Reich. Jedoch denke ich nicht, dass das der Grund des Regisseurs war, diesen Film zu machen, sondern eher das Gegenteil. 

An dieser Stelle sollte es leicht zu verstehen sein, worum es in diesem Film geht. Es ist eine Kritik an den Faschismus, der Bürokratie und der wachsenden Kluft zwischen den Besitzenden und den Besitzlosen. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Jugoslawien zu dieser Zeit ein sozialistischer Staat war, aber ich denke, man sollte vorsichtig sein, den Film als direkte Anklage gegen die Umstände in Jugoslawien im Jahr 1976 zu bezeichnen. Ich meine, der Film scheint sich alle Mühe zu geben, Ort und Zeit agnostisch zu halten. Der Film wurde in Zagreb gedreht, das heute als Hauptstadt Kroatiens dient, aber er zeigt nie auf, dass er in Zagreb spielt. Man weiß, dass er irgendwo in Europa spielt, weil es mehrere Hinweise darauf gibt, dass das Land, das im Film zu sehen ist, in Europa liegt. Es gibt auch keine Hinweise darauf, welches Jahr es ist, und es gibt keine offensichtlichen Hinweise in Autos oder Kleidungsformen, die verwendet werden könnten, um eine Zeit zu bestimmen. Es könnte genauso 1976 oder 1936 geschehen.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Klassiker DIE DÄMONISCHEN einen großen Einfluss auf das Werk hatte, sprich: Inspiration! Bis zu seiner Erstveröffentlichung auf DVD, ist der Film laut OFDB bisher nur in Deutschland und dem damaligen Jugoslawien auf VHS erscheinen, jedoch muss ich dem entgegen stimmen, da es auch in anderen Teilen der Welt VHS-Veröffentlichungen zu dem Film gab und zwar in Schweden von dem VHS-Label Videorama unter dem Titel ROTAT, in Dänemark unter dem Titel ROTTEKLANEN, sogar auf einer schwedischen Betamax unter dem Namen RATS. So unbekannt, wie man meinen könnte, ist der Film dann doch nicht. 

Der einzigste Wermutstropfen den ich vergießen musste, ist, dass ich mir mehr so etwas wie einen Art Tierhorrorfilm darunter vorgestellt habe. Mehr Riesenrattenmonster zum Beispiel, denn hier wurde das Fell eher angedeutet und Rattenzähne eben künstlich im Mund der Darsteller eingebaut, was das Vergnügen dezent geschmälert hat, aber der Film alles in allem sehr unterhaltsam war, was auch der paranoiden Atmosphäre zu verdanken war, die der Film aufweist.




 

Angriff der sehr gefährlichen ekeligen schwarzen Würmer aus einer unbekannten fernen Galaxie die keiner kennt


Originaltitel: Angriff der sehr gefährlichen ekeligen schwarzen Würmer aus einer unbekannten fernen Galaxie die keiner kennt
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1999
Regie: Flesh Gorden

Inhalt:

Heinz und Eduard beobachten einen Meteoritenabsturz. Sie wollen ihn näher betrachten, doch Eduard wird von schwarzen Würmern aus einer unbekannten, fernen Galaxie, die keiner kennt, angefallen und wird zum Zombie. Heinz flüchtet und will die Invasion stoppen, doch das glückt ihm nicht. Da kommt ein neuer Held ins Spiel…

Review:

Ein weiterer Film mit einem sehr unterhaltsamen Filmtitel wäre die Exquisiter Müll-Produktion zu ANGRIFF DER SEHR GEFÄHRLICHEN EKELIGEN SCHWARZEN WÜRMER AUS EINER FERNEN GALAXIE DIE KEINER KENNT. Man möge staunen, aber der Film heisst wirklich so und ist vermutlich der längste deutsche Filmtitel den es gibt bzw. der mir aktuell geläufig ist. Regie führte zu dem bemerkenswerten Streifen Flesh Gorden, der auch für den Film AUF DER SUCHE NACH DER GOLDENEN UNTERHOSE verantwortlich ist. Der Inhalt ist schnell erzählt: 

Ein Komet stürzt auf die Erde, in dem sich die schwarze gefährliche ekelige Würmer befinden, die die Menschen zu Zombies machen, wenn sie sich auf deren Häupter machen. Die ersten Betroffenen sind einer von zwei Freunden, wo sich der unbeschadete Heinz auf den Weg macht, um seinen Kumpel zu rächen und die schwarzen Würmer zur Strecke zu bringen. 

Hehe, ich muss wohl nicht extra erwähnen, dass das übelster SOV-Geschmodder aus den Endneunzigern ist, der aus Deutschland kommt. Die Idee dahinter ist trotzdem geil, die Umsetzung umso mehr. Als Würmer dienten VHS-Bänder und auch sonst ist alles soweit im Rahmen des Low Budgets, so auch die Splattereffekte die gut gelungen sind, bei den niedrigen Kosten, die die Herren hatten. Zu Gute muss man dem Film auch halten, dass er sehr viel auf gute Comedy setzt, denn die Dialoge sind nur noch beknackt, aber witzig und manche Vorgehnsweisen ebenso, wie zb. dass man im Wald mit einem Staubsauger auf die Jagd nach den Würmern geht. 

Einer meiner Favorites aus dem deutschen Amateursektor, den ich immer noch oft und gerne anschaue, wegen des 90er-Feelings in Hinterhof-Videos, aber auch der kurzen Laufzeit von 20 Minuten, die schnell rum gehen, wenn es einem ma langweilig ist. Definitiv einer der besseren Werke aus der Schiene, man hat schon weitaus schlimmeres gesehen. 





 

eMail-Zombies des Grauens - Der Horrorvirus aus dem Internet


Originaltitel: eMail-Zombies des Grauens - Der Horrorvirus aus dem Internet
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Shaman Benefit Network

Inhalt:

Eine zombievirusverseuchte e-Mail ruft eine rasch um sich greifende Epidemie aus Zombifizierung und innovativen Tötungsdelikten hervor.

Review:

Achja, lang, lang ist´s her. Irgendwie erinnert mich der Film an 2016, als ich mit ein paar Kumpels einen Zombiefilm drehen wollte und das ganze gründlichst in die Hose ging weil wir alle mit Schweineblut voll waren, aber im Laufe des Drehtages irgendwie zu viel Bier in uns rein geschüttet haben, dass das Ende ein Gang zum McDonalds war und an dem Tag das halbe Dorf drin saß, weil es schönes Wetter war und wir angeschaut wurden als wären wir vom anderen Stern. Wilde, geile Spätjugend alt in der man bis dato auch nur Flausen im Kopf hatte. So oder so ähnlich musste das damals ausgesehen haben, wie es die Jungs in diesem Film präsentieren.

Der Film beschreibt, was passiert, wenn man in Kontakt mit einem zombifizierten Internetvirus kommt, den man via E-Mail bekommt. Man wird selber zum Zombie und latscht mordend durch den Park um so viele Leute zu zombifizieren oder zu töten...

Die Entstehung des Filmes liegt schon ein paar Jahre, eher schon Jahrzehnte zurück und zwar befinden wir uns im Jahre 2001, als ein paar Ladys und Gentleman auf die Idee kamen, einen eigenen Film zu drehen...Wie es eben viele zu der zeit davor und danach schon gemacht haben. Heraus gekommen ist ein knapp 24-minütiger Splatter-Kurzfilm zum Thema Zombiefilm. Und Nein, ich würde nicht behaupten, dass der Film schlecht ist, wobei das jeder für sich selber beurteilen möge, weil Amateursplatterfilme sind entweder geliebt oder gehasst. Der Spaß stand wohl an erster Stelle bei dem Projekt, was man nach dem Abspann sehen und hören kann. also stellt der Film nichts ernst zu nehmendes, sondern eher ein Spaßprojekt dar. 

Begleitet wird der nahezu ´sprachlose´ Film von verwirrender, elektronischer Musik, deren Genrename ich nicht benennen kann, weil mir so eine Art von Gestampfe fern liegt, da schmeichelte es mir schon mehr, als härtere Metal-Töne anschlugen und dem ganzen Geschehen gerechter wurden. Ein weiterer Pluspunkt ist der Filmtitel. Auf der einen Seite total beknackt, aber eben so, dass er schon wieder geil ist und man sich fast gar nichts darunter vorstellen kann, aber eben nur fast. Kurzweilige Unterhaltung der bei Bier und Chips und einer gehörigen Portion Humor zu gefallen weiß, voraus gesetzt man mag Filme aus dem Bereich. 



 

Dienstag, 25. April 2023

Gazorra - Die Bestie aus dem Erdinnern


Originaltitel: Gazorra - Die Bestie aus dem Erdinnern
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1984
Regie: Jörg Buttgereit

Inhalt:

Als ein riesiges Monster eine deutsche Stadt verwüstet, liegt die einzige Hoffnung der Menschheit in der Geheimwaffe, die als superriesiger Kampfroboter bekannt ist.

Review:

Jörg Buttgereit sollte jedem anständigen Filminteressierten und Sammler cineastischer Werke ein Begriff sein. Er ist vermutlich einer der wenigen Deutschen, die wahrscheinlich ein extremes Wissen über japanische Kaijufilme an den Tag legen und davon erzählen können. So kam dann 1982 ein Kurzfilm zustande, der auf den Namen GAZORRA hört, eine Riesenechse, die aus dem Erdinneren entspringt und ja, versucht ein bisschen herum zu wüten, ganz nach Art des Hauses aus dem Land der aufgehenden Sonne. 

Mit einer Laufzeit von etwas über 7 Minuten ist hier eine Menge Spaß garantiert. Mittels Stop Motion-Technik wurde GAZORRA zum "Leben erweckt" und spaziert durch ein kleines Gelände einer Ministadt und voller Spielzeugpanzer rum. Da die Panzer nichts bringen, kommt eben ein nett aussehender Kampfroboter zum Einsatz, der jedoch auch nichts bringt, das Schlusslicht für den Sieg bildet eine Atombombe, die den Giganten dann endlich zu Fall bringt. 

Zu sehen bekommt man Buttgereit in seinen jungen Jahren, neben  anderen Darstellern, die wohl einen ziemlichen Spaß am Filmdreh hatten. Man nimmt sich auch selber nicht zu ernst, was man an dem Grinsen der Darsteller merkt, wenn man genau hin sieht. Nun, so entstand als das Monster aus The Pacific Rim, um es scherzhaft auszudrücken. Kleiner, aber feiner German Kaiju-Movie, der mit einer coolen Hintergrundmusik zusätzlich belegt wurde. Vielen Dank für dieses Vergnügen, Herr Buttgereit!



 

Wolpodzilla - Der Schrecken vom Tegernsee

 


Originaltitel: Wolpodzilla - Der Schrecken vom Tegernsee
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Hans Horn

Inhalt:

Ausgerechnet auf der Theresienwiese in München wollen außerirdische Marihuanabauern eine neue Plantage anlegen. Um dies zu erreichen landen sie am Tegernsee und erwecken den berüchtigten Wolpodzilla zum Leben. Der soll ihnen dabei helfen, ihre Pläne in die Tat umzusetzen, allerdings gerät er außer Kontrolle, und wenn der Wolperdingerjäger Toni und die Godzillaforscherin Mariko ihn nicht zu fassen bekommen, droht der bayerischen Hauptstadt ein schreckliches Schicksal!

Review:

Wolpodzilla ist ein Film, der schon sehr, sehr lange auf meiner Suchliste stand, weil ich abnormaler Kaiju-Fan bin und es erst mal keine Rolle spielt, ob ein derartiges Monster aus Japan oder sonst wo auf der Welt herkommt. Dass selbst wir Deutschen wenige Riesenmonster im Repertoire haben, erfreut mich umso mehr, zum einen wäre das Gazorra und eben Wolpodzilla. Lange gesucht, und kurz gesehen, kann ich davon berichten, mit was und wem wir es hier zu tun haben.

Die Einwohner des Planeten Ganja suchen in den Weiten des Alls nach einem geeigneten Ort um ihre Cannabisplantage anbauen zu können und stoßen auf den Planeten Erde und einigen sich, ihr grünes Zauberkraut auf der Marienwiese in München anzubauen. Knackpunkt an der Sache: Dort findet gerade das Oktoberfest statt, somit wird wird der Plan Richtung Tegernsee verlagert. Aber was wäre ein gescheiter Plan ohne ständige Striche durch die Rechnung, denn auch hier scheint es nicht wirklich funktionieren zu wollen, da hier der Wolpodzilla lebt. Somit pinkeln die Alien ihren THC-haltigen Urin in den Tegernsee um den Wolpodzilla zu erwecken und auf das Oktoberfest zu schicken, um dem Fest ein Ende zu bereiten. Jetzt kann nur noch einer das Fest retten!

Um Himmels Willen! Was war bzw. ist das für ein unterirdischer Müll, der zeitgleich so genial ist? Lange nicht mehr so etwas beknacktes gesehen und gefeiert. Es fängt schon mit dem Raumschiff an, was ein Hanfblatt darstellt. Aber noch besser sind die Ganjaaner, die schleimige und tentakelige Viecher sind. Der Bordcomputer selber stellt ein riesiges Auge dar, und ja, man kann nicht leugnen, dass sich die Macher viel Mühe gemacht haben, um das ganze sehr trashig und stilvoll aussehen zu lassen. Um nicht all zu sehr aufzufallen, verwandeln sich die Ganjaaner in normale Menschen, sprich: Bayern. Die Vorlage dazu kam aus dem Bordcomputer. 

Bei der Erweckung des Wolpodzillas bzw. beim Aussehen ließ man sich was richtig nobles einfallen: Ein Riesenmonster mit einem brauenm Fell, Hasenzähnen, einem Kuheuter und zwei Titten! Was auch immer das für eine Spezies sein mag, aber irgendwie schon geil. Kaum ist der Wolpodzilla ins Leben gerufen worden, geht es auch schon los mit dem Angriff auf das Oktoberfest, die Leute rennen schreiend davon, die Tagesschau berichtet auch über den Angriff, herrlicher geht´s kaum. Leider git es kein Godzillamäßiges Plattgetrampel wie man es sonst kennt, einzig und allein das Löwenbräuhaus muss dafür her halten, alles andere bleibt soweit heil.

Mit 32 Minuten ist man kurz und bündig bedient mit dem Film, mehr hätte es aber auch nicht gebraucht, da sonst nur unnötige Längen entstanden wären, die es nicht wert gewesen wären. Alles in allem ein bekloppter und genialer Streich, den Hans Horn hier gezaubert hat. Warum der Film bisher noch nicht veröffentlicht wurde, ausser auf ganzen 10(!!!) VHS ist mir ein Rätsel, doch umso schöner ist und war es, nach all den Jahren der Sucherei den Film nun doch gesehen zu haben und zu wissen, dass auch wir mit einem Kaiju-Monster glänzen können! 

Hier die VHS eines Sammlers zu dieser absoluten Top-Rarität:







Montag, 24. April 2023

Bonehill Road


Originaltitel: Bonehill Road
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Todd Sheets

Inhalt:

Emily und Eden Stevens entkommen einer Gewaltsituation, nur um in eine andere zu stolpern. Verängstigt und allein stranden sie im Wald, gejagt von einem Werwolf. Als sie in einem nahe gelegenen Haus Unterschlupf finden, wird es nur noch schlimmer. Sie müssen zusammenarbeiten, um lebend herauszukommen, während sich eine Familie von Werwölfen dem Töten nähert.

Review:

Wenn ein Tag mal beschissen läuft, dann bleibt er in den meisten Fällen auch so und das stellen unsere beiden Hauptprotagonistinnen Emily und Eden schmerzhaft fest. Erst müssen sie vor einem Verrückten Ehemann fliehen, der Eden nur verprügelt, nach erfolgreicher Flucht mit dem Auto stoßen sie auf eine Horde Werwölfe auf der Straße, auch hier erfolgt die Flucht erfolgreich. An einem Haus angekommen, wo sie Sicherheit vermuten kommt dann ach schon das nächste Desaster: Es wird von einem irren Psychopathen bewohnt, der die Damen gefangen nimmt und auch foltert. Und als o das nicht reichen würde, gibt es hier auch noch Besuch von den altbekannten Werwölfen. 

BONEHILL ROAD ist eine erfrischende Erfahrung aus der Welt der Werwolf-Filme und des Independent-Films. Regisseur Todd Sheets sollte längst kein Unbekannter in der Szene mehr sein, da auch er eine mehr oder weniger gewaltige Filmographie vorzuweisen hat, speziell im Bereich Independent-Splatter. Wie hoch das Budget für BONEHILL ROAD war ist mir nicht bekannt, aber ich gehe stark davon aus, dass das meiste in das Design der Werwölfe geflossen ist und das macht den Film erst interessant, denn die sehen mehr als genial aus. Sowohl als auch sprechen auch die Gore-Effekte für sich, die sehr gut ausgefallen sind. 

Ein weiterer Pluspunkt geht an die Hauptdarstellerinnen die ihr Potenzial voll ausschöpfen und eine meisterhafte Leistung erbringen. Und ja, es hagelt noch mehr Pluspunkte: Die Verwandlung von Emily in einen Werwolf wurde Top umgesetzt und kann nahezu mit der Verwandlung bei THE HOWLING mit halten, selten habe ich so eine gut umgesetzte Verwandlung in einen Werwolf gesehen, bei der mir auch zeitgleich die Verwandlung des Monsters von Ittenbach´s BLACK PAST in den Sinn gekommen ist. Wer mir auch positiv im Sinn geblieben ist, ist die Rolle von Linnea Quigley! Linnea ist so oder so ein Kultstar in der Horrorszene und sie hier zu sehen, war ein wahrhaftiger Schmaus für die Sinne! 

Man braucht keinen Film mit einem Blockbuster-Wert erwarten, aber dennoch ein gutes Creature Feature-Filmchen aus dem US-amerikanischen Untergrund, der nur aufzeigt, dass die Independent-Szene noch lange nicht tot ist, sondern immer mal wieder kleine Perlen hervor bringt, die man zu schätzen weiß, vor allem wen solche Filme von Filmemachern kommen, die ihr Herzblut für die Szene unter Beweis stellen! 


 

Bite me if you love me


Originaltitel: Kimi wa Zombie ni Koishiteru
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Naoyuki Tomomatsu

Inhalt:

Ein Schulmädchen mit Zombie-Fetisch schafft es mit Hilfe eines Nerds, ein Buch aus dem Italienischen zu übersetzen, das erklärt, wie man Zombies herstellt.

Review:

Es gibt diese Arten von japanischen Filmen, die entweder richtiger Müll sind oder richtig genial sind. Mir scheint das Naoyuki Tomomatsu einer von diesen Regisseuren ist, die nur coole Filme machen, beispielsweise VAMPIRE GIRL VS. FRANKENSTEIN GIRL, ZOMBIE SELF DEFENSE FORCE oder sein Debütfilm STACY - ANGRIFF DER ZOMBIE-SCHULMÄDCHEN. Wenn man sich seine Filmographie noch etwas näherer anschaut, stößt man unweigerlich auch auf seinen bisher nicht in Deutschland erschienenen Film BITE ME IF YOU LOVE ME! Zu Unrecht noch recht unbekannt, würde ich mal behaupten, denn der Film rockt einfach total! 

Die Geschichte beginnt mit einer Beerdigung, in der der Verstorbene Shota doch nicht so tot ist, wie er sein sollte. So startet die eigentliche Geschichte dazu: Das Schulmädchen Hitomi ist absolut verrückt nach Zombies. Das ganze geht sogar so weit, dass sie sich auch nicht für Jungs interessiert, sondern ihr größter Traum ein Freund wäre, der ein Zombie ist. Gesagt, getan. Sie trifft sich mit dem schüchternen Shota, der eher eine Aussenseiterrolle in der Schule hat, weil sie sich ein Buch beschafft, in dem beschrieben wird, wie man einen Zombie herstellt. Leider ist es nur in italienischer Sprache, weswegen Shota ins Spiel kommt, um es ihr zu übersetzen. Nachdem sie weiß wie das funktioniert, "tötet" sie Shota und macht aus ihm mit ihrem hergestellten Zombiepulver ein Zombie und geht bis auf weiteres mit ihm ihre Wege, mit ihm als ihre Zombie-Beziehung. 

Na was sagt man dazu? Es wurde eine Story mit einer Mischung aus Horror, Komödie, Drama und einem Schuss Erotik miteinander kombiniert und so entstand dieser extravagante Japano-Knaller mit der JAV-Darstellerin Haneda Ai in der Hauptrolle. Es ist wahrscheinlich der Traum eines jeden Horrorfans, eine Freundin zu haben, die sich so ausgedehnt mit Horror- bzw. Zombiefilmen beschäftigt, allein schon die Einrichtung ihres Zimmers ist der Wahnsinn, die voll mit verschiedenen Zombiefilm-Figuren, Postern und Shirts hängt. Die Schattenseite an dieser Beziehung zwischen ihr und Shota ist, dass sie sich irgendwann umentscheidet und mit der japanischen Version von Jason Voorhees zusammen ist und Shota es selber heraus finden muss. 

Wer jetzt einen Splatter-Knaller wie Tokyo Gore Police und Co. erwartet, wird hier jedoch etwas enttäuscht davon  sein, dass der Gore-Gehalt nicht gerade extrem ist, denn derartiges gibt es gegen Mitte des Filmes, als Hitomi ihre beste Freundin abschlachtet, damit Sota etwas zu essen hat, weil er weder Pute noch Schwein noch Rind mag und gegen Ende, als Hitomi von Japan-Jason abgeschlachtet wird und sich ans Grab von Shota begibt und ihm vorgaukelt, wie schön es doch jetzt als Zombie wäre. Selbstredend sind die Effekte handgemacht und sind ein tolles Extra im Gegensatz zu manchen CGI-geschwängerten Filmen aus dieser Kategorie. 

Es hat aber auch was trauriges, dass Shato erst so beliebt wird, als er schon zum Zombie geworden ist, davor war er eher ein Nichts und umso weiter die Verrottung seinerseits geht, umso verächtlicher werden auch hier wieder die Menschen zu ihm, so hat er nur eine kurze Zeit das Gefühl, dass er von den Menschen akzeptiert wird. Nun  denn, wie dem auch sei, schade, dass der Film seinen Weg noch nicht in westliche Gefilde gefunden hat, denn gewisses Potenzial hat er definitiv und Freunde des japanischen Horror-Comedy-Pinku-Exploitationfilms wären mit Sicherheit zufrieden gestellt bei diesem verrückte Kleinod japanischer Filmkunst.


 

Attack of the 50 Foot Camgirl


Originaltitel: Attack of the 50 Foot Camgirl
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Jim Wynorski

Inhalt:

Beverly Wood ist einer der größten Stars in den sozialen Medien. Millionen von Fans abonnieren ihre sexy Cam-Shows und kaufen ihre Produkte und es scheint, als ob jeder sie liebt. Das heißt, alle außer ihrem Ehemann und Fuschia, der jungen Aufsteigerin, die heimlich plant, Beverly zu stürzen und ihr Online-Imperium für immer zu übernehmen. Aber als Beverlys neueste (und ungetestete) Marke "Unholy Meat-rimony" ihr einige gigantische Nebenwirkungen beschert, wird sie zu einer noch größeren Kraft, mit der man rechnen muss!

Review:

Wenn man denkt, dass heutzutage noch Fullmoon Entertainment drin ist, wo auch Fullmoon Entertainment drauf steht, den muss ich leider bei manchen Produktionen aus der Kultfilm-Schmiede enttäuschen. Bei manchen Filmen, darf man nicht mehr das erwarten, wofür man es aus den 80ern und 90ern kennt, so ist es auch bei ATTACK OF THE 50 FOOT CAMGIRL der Fall. Der Film sollte eigentlich ein Remake des Klassiker ANGRIFF DER 20 Meter-Frau darstellen, ging aber meines Erachtens etwas, aber nicht ganz in die Hose. Nun, ganz verloren ist der Film dennoch nicht, denn wer Jim Wynorskis Filme kennt und sie auch mag (Mich eingeschlossen), wird hier schon mehr seinen Spaß daran haben.

Die Essenz des Filmes handelt sich um folgendes: Beverly Wood ist eine professionelle Social-Media-Influencerin, deren Ego fast so groß ist wie ihre Anhängerschaft. Sie wird aus gutem Grund als „#BigBitch“ bezeichnet. Ihr Manager Bradley ist immer auf der Suche nach neuen Wegen, um Beverly zu promoten, und jetzt auch nach Produkten, die sie supporten kann. Aber Bradley ist auch ein schlechter Betrüger, der sich nebenbei mit Beverlys Assistentin Fuschia trifft. Als Beverly durch den Verzehr einer neuen, wissenschaftlich modifizierten Hotdog-Marke auf 50 Fuß groß mutiert, sinnt sie auf Rache. Doch als ob das nicht reicht, wächst Fuschia auf dieselbe Größe und ein Kampf zwischen den Bitch-Gigantinnen beginnt. 

Es ist wie es ist und wem Wynorskis ilme ein Begriff sind, weiß, was ihn ungefähr erwartet: Billige Effekte, ansehnliche Ladys und eine strunzdumme Story, von der schauspielerischen Leistung ganz zu schweigen, denn die taugt nämlich genau so wenig. So bleibt einzig und allein ei einstündiger Film zurück, der auf eine trashige Weise wohl zu unterhalten weiß, wenn man keine Erwartungen hegt, andernfalls wird man bitterböse enttäuscht sein. Zu den Highlights des Filmes gehört trotz allem der Kampf zwischen Beverly und Fuschia, deren Paten nur zu offensichtlich sind: Godzilla und King Kong. Selbst die Miniaturgebäude hat man nicht vergessen und dürfte Kaiju-Fans sicherlich gefallen, wenn zwei knapp bekleidete Damen ihre Kampfeskunst zum besten geben. 

Ansprüche wird man hier keine brauchen, im schlimmsten Fall starke Nerven sich den Film bis zum Ende an zu sehen und eine gehörige Portion Humor und etwas Mitleid mit den Machern. Auf der einen Seite kommt der Film ziemlich cool rüber, auf der einen ist vieles zu vorhersehbar, worauf er wenige Überraschungen mit sich zieht. Man ist am Ende zwiegespalten, was man davon halten soll, am schlimmsten fand ich eben, dass er eben von Charles Band produziert wurde, von dem man weitaus bessere Filme kennt. Zumindest als Komödie funktioniert der Film bestens!


 

Necronos - Tower of Doom


Originaltitel: Necronos - Tower of Doom
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Marc Rohnstock

Inhalt:

Necronos - Tower of Doom erzählt die Geschichte eines mächtigen Dämons namens Necronos, welcher im Auftrag des Teufels eine Armee aus Untoten unter der Führung von grausamen Kampfdämonen, sogenannten Berserkern, erschaffen soll. Um dies zu erreichen braucht Necronos verschiedene makabre "Zutaten". Als getreuen Diener bekommt Necronos vom Teufel einen Blutdämon namens Goran zur Seite gestellt und eine mächtige Hexe, die mittels ihrer Fähigkeiten die Auserwählte, eine jungfräuliche Hexe finden soll. 

Review:

Nachdem Necronos im Mittelalter hingerichtet wurde, beschließt er sich in die Gegenwart zurück zu kehren, um nach einer Jungfrau suchen zu lassen, die man dem Teufel opfern kann. So schickt er seinen Handlanger Goran los um Menschen u entführen, die man im Anschluss gleich noch foltert, tötet und den ein und anderen den gefangenen Zombies verfüttern kann. Soll ja schließlich im wahrsten Sinne des Wortes Hand und Fuß haben. Auch eine Hexe wird hinzu gezogen, um die besagte Jungfrau ausfindig zu machen. Nachdem die vermeintliche Jungfrau gefunden worden ist, stellt sich heraus, dass nicht sie die Auserkorene ist, sondern ihre Schwester. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. 

Nach dem Lars Rohnstock erst kürzlich verblichen ist, wollte ich ihm die auf meine Art und Weise die letzte Ehre erweisen, um mir eines der Werke anzuschauen und zu besprechen, bei dem er in einer gewissen Art und Weise bei getragen hat, auch wenn der Hauptmann der Produktion sein Bruder, Marc Rohnstock ist. NECRONO - TOWER OF DOOM ist in der Szene allgemein als ein sehr blutrünstiges Epos bekannt, was einen mit über 2 Stunden auch ordentlich in die Mange nimmt. Es ist einer dieser Film, die ordentlich ausser Rand und Band sind und nahezu schon mit Filmen wie BRAINDEAD oder PREMUTOS - DER GEFALLENE ENGEL mithalten können. Der Unterschied dazu ist nur, dass NECRONOS eine Art Hommage an die alten Hexenverfolgungsfilme sein könnte, wie man sie kennt und oftmals auch liebt. 

Der Film stellt bisher das größte Projekt des Teams von Infernal Films Unlimited dar und man merkt in jeder Minute Filmlaufzeit, dass jeder an seiner Rolle und dem Projekt Spaß hatte und jeder alles gegeben hat, wie er nur konnte. Spezialeffekte betreffend war der Verbrauch auch recht hoch, und wenn ich sage hoch, meine ich auch hoch: 300 Liter Filmblut, 100 Meter künstliche Gedärme und 500 Gramm künstliche Spinnweben sprechen, denke ich mal, schon eine eindeutige Sprache und kamen gezielt zum Einsatz. Ich meine, der Film trieft nur noch davon ohne Ende und ist ein über zweistündiges Splatter-Horror-Feuerwerk wie man es nur selten zu sehen bekommt. 

Wenn man schon genug Independent-Produktionen aus deutscher Hand gesehen hat, wird man hier viele bekannte Gesichter sehen: Unter den mir bekannteren gehörten Manoush, Thomas Kercmar, Mario Zimmerschmitt, Andreas Schnaas, Andreas Pape oder Timo Rose. Aber auch aus der Pornoszene konnte man jemanden für den Dreh gewinnen: Luna B., die schon in mehrere Hardcore-Produktionen beteiligt war. Ob es noch mehr davon gibt, kann ich auf Anhieb nicht sagen, aber den Anschein hat es, was ja kein Fehler ist. 

Wer also auf Filme wie PREMUTOS steht und NECRONOS noch nicht kennt, sollte hier alsbald ein Auge drauf werfen, man wird es nicht bereuen. Derzeit ist der Film beim Troma-Shop erhältlich, weil die schwedische Veröffentlichung schon seit Jahren ausverkauft ist. Es existiert auch noch eine geschnittene FSK 16-Veröffentlichung, von der ich die Finger lassen würde, weil über eine Stunde vom Material fehlt. Zudem gibt es auch nich eine 141 Minuten lange Extended-Version, die aber bislang leider noch nicht veröffentlicht wurde. Ob es jemals soweit kommt, steht noch in den Sternen.


 

Sonntag, 23. April 2023

Biotherapy


Originaltitel: Baioserapii
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Akihiro Kashima

Inhalt:

Ein Forschungslabor wird von einem mysteriösen Monster heimgesucht. Nach und nach sterben alle Angestellten einen blutigen Tod.

Review:

BIOTHERAPY ist ein sehr seltener Splatter-Kurzfilm aus Japan, der in den 80ern entstanden ist. Zu der Zeit wurden noch mehr obskure Kurzfilme wie CYCLOPS, GUZOO und CONTON auf den Markt gebracht, die heutzutage nahezu jeder Splatterfan der alten Schule kennen dürfte. Es geht wie üblich um ein Monster. Hier wäre es ein Giallo-Monster! Das Monster in BIOTHERAPY trägt einen Trenchcoat und schimmert bläulich, wenn es erscheint und hat das Ziel an ein Serum zu kommen, was ein gewisser Doktor Hirose erfunden hat, um Tiere zehnmal schneller wachsen zu lassen. Jedoch macht der Doktor dem Wesen einen Strich durch die Rechnung und zerstört das Fläschchen mit dem Serum, was das Monster wütend macht und es den Doktor umbringt, so wie alle anderen, die sich dem Monster in den Weg stellen. 


Auf Grund seiner Länger von 35 Minuten ist der Film ein kurzer Happen für zwischendurch, wenn einem mal langweilig ist. Bisher gab es keine offizielle deutsche Veröffentlichung dazu, sondern nur ein Bootleg, was leider weder deutsche noch englische Untertitel besitzt. Sehenswert ist der Film trotzdem, weil die Effekte sehr originell und nahezu realitätsnah sind, wie man es von einer bestimmten japanischen Splatterfilm-Reihe aus Japan gewohnt ist. 

Zudem finde ich die Idee, dass es sich um ein ausserirdisches Zeitreisenmonster handelt auch sehr stylish, auf sowas konnten fast schon nur die Japaner damals kommen, insbesondere wenn es dazu befugt ist, kreative Morde zu verüben, in dem es Augen raus reißt, das Blut aus Reagenzgläsern aus Körpern nur so raus läuft nach dem besagte Gläser drin stecken oder es sich im Finale daran zu schaffen macht, sämtliche Innereien heraus zu holen.