Montag, 18. Juli 2022

Roh


Originaltitel: Roh
Herstellungsland: Indonesien
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Susilo SWD

Inhalt:

Nadia möchte nicht, dass ihr verwitweter Vater Bramasto Astria heiratet, da sie sicher ist, dass ihre neue Stiefmutter keine gute Frau ist. Ihr Verdacht ist richtig. Nach der Hochzeit hat Astria eine Affäre mit Lukito, Bramentos schwarzmagiepraktizierendem Bruder. Astria wird dann in satanische Rituale verwickelt und dient als Lukitos Dienerin. Ihre Pflicht ist es, Menschen zu verführen und sie dann Satan zu Lukitos Gunsten zu opfern. Kann Nadia sie aufhalten?

Review:

Was kennt man an Filmen aus Indonesien? Mir fällt darauf ehrlich gesagt nicht viel ein, besser gesagt: Gar nichts. Bis auf Roh, die indonesische Version von HELLRAISER. Was sich Susilo SWD dabei gedacht hat, weiß ich  nicht, aber ich finde Idee saucool, einen Remake von HELLRAISER zu machen. Ähnliche filmische Abarten gab es in der vergangenen Zeit genug, die besten Beispiele wären die ganzen türkischen Remakes oder eher Eigeninterpretationen wie Turkish Star Wars, Turkish Super Man oder TURKISH I SPIT ON YOUR GRAVE, aber auch aus anderen Ländern gibt es so manches zu bestaunen wie O TRAPALHAO NO PLANALTO DOS MACACOS, was die brasilianische Version von PLANET DER AFFEN ist oder MAHAKAAL, was die indische Version von NIGHTMARE ON ELM STREET ist.

In Roh findet man geschichtlich nichts neues, denn HELLRAISER wurde soweit 1:1 kopiert von der Storyline, lediglich ein paar winzige Veränderungen hat man vor genommen, die aber nicht der Rede wert sind. Mich hat mehr interessiert wie man diesen Film wohl umgesetzt hat und es gibt doch ein paar Punkte die man ansprechen sollte. Da hätten wir den Typ auf dem Dachboden, der ziemlich stylish aus sieht, mit seinem eng anliegenden Ganzkörperanzug der voll mit buntem Schleim ist, der Hellraiser-Würfel ist kein Würfel, sondern eine Kugel mit einem Smiley drauf, was eher aussieht wie ein kleiner goldener Halloween-Kürbis.

Die Kettenszene ist auch vorhanden, jedoch sehr billig umgesetzt, aber nicht ganz unblutig. Was wohl das interessanteste ist, wie die Cenobiten aussehen. Naja, Pinhead ist eine Frau, die nur etwas weiß geschminkt ist, dann hätten wir noch einen Butterball-Verschnitt im Angebot, der lediglich ein beleibter Mann ist, mehr nicht und einen wahrhaftig nahezu originalgetreuen Female Cenobite, bei dem sogar diese Drähte mit am Start sind. Am Ende, als das Mädchen die Cenobiten wieder "einfängt" wird es ganz witzig, da der Female Cenobite Feuer spuckt wie ein Drache, bevor er/sie explodiert und nur ein gelber Schleim und zwei Augäpfel übrig bleiben

Yeah, lange gesucht und nun gefunden konnte ich mir den Film endlich mal rein ziehen und wurde soweit nicht enttäuscht. Klar, es ist ein durchschnittliches Remake und eine Low Budget-Produktion dazu, aber mir hat der Film sogar Spaß gemacht. Leider hatte der Film keine Untertitel und war nur im indonesischen Originalton, aber wenn man den originalen HELLRAISER schon x-mal gesehen hat, dann braucht man hier mitnichten keine Untertitel oder gar eine Synchronisation. 



Sonntag, 17. Juli 2022

Hetzjagd im Sumpf


Originaltitel: Gator Bait
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Beverly Sebastian
Ferd Sebastian

Inhalt:

Die junge Cajun Desiree (Claudia Jennings) lebt in den Sümpfen Louisianas im Einklang mit der Natur. Während der Jagd mit dem Motorboot gerät sie an den Redneck-Nachwuchs Billyboy (Clyde Ventura) – einem Deputy – und Ben (Ben Sebastian), die ihr auflauern und sie so sehr belästigen, dass sie sich zur Wehr setzen muss. Als Billyboy daraufhin wild um sich schießt, trifft er versehentlich Ben tödlich. Der örtliche Sheriff (Bill Thurman) ist Billyboys Vater. Diesem berichtet er feige, Desiree habe Ben erschossen. Bens Vater sinnt daraufhin auf Rache und zieht mit seinen beiden Söhnen los, um Desiree zu Rechenschaft zur ziehen. Dabei treffen sie jedoch lediglich auf deren Schwester Julie (Janit Baldwin) und den kleinen, stummen Bruder. Ihren Hass reagieren die Männer nun an der Schwester ab und ermorden sie grausam. Doch nun zieht Desiree in den Krieg und beweist mehr Härte und Geschick, als ihre Gegner für möglich gehalten hätten…

Review:

Claudia Jennings hatte ein kurzes, aber actionreiches Leben, das ist gewiss. Im noch jungen Alter von 29 Jahren, kam sie leider bei einem Autounfall ums Leben, aber hatte es doch geschafft in der "kurzen" Zeit zu dem Titel als Queen of B-Movies, in den Playboy zu kommen und in 8 Jahren auf 17 Filme zu kommen. Der beste Film ihrer Filmographie dürfte und sollte HETZJAGD IM SUMPF sein, wobei ich gestehen muss, ihre anderen Filme zwar nicht zu kennen, aber dieser hier genau das ist, was mir in puncto Hicksploitation am besten gefällt.

In den tiefen Tiefen des Sumpfes in Louisiana lebt Desiree, gespielt von Claudia Jennings, mit ihrer Schwester und ihrem Bruder in der freien Natur fernab der Zivilisation. Sie wird vom Sohn des Sheriffs und seinem Kumpel beobachtet, wie sie einen Alligator fangen will und ergreift die Flucht, weil die beiden nichts Gutes im Schilde führten. Es kommt zu einem Unfall, in dem der Kumpel erschossen wird. Der Sheriffssohn stellt das ganze anders da und gibt Desiree die Schuld. Von nun an beginnt eine Hetzjagd durch den Sumpf.

Der Film stellt ein interessantes Produkt von zwei Regisseuren dar, die schon mehrere Filme zusammen gemacht haben. Bekannt dafür wenig Geld zu haben, schafften sie es, einen sehr guten Trasher raus zu boxen der zu unterhalten weiß. Bewaffnet mit einer mehr als nur gut aussehenden Claudia Jennings hatten sie genau die richtige Wahl getroffen. Der restliche Cast passt genau so gut in das Hillbilly-Klischee und von der Darstellung an sich gibt es nichts zu bemängeln. 

Gedreht wurde tatsächlich in den Sümpfen Louisianas. das Erzähltempo ist langsam und stetig, somit bleibt den ganzen Film  über genug Spannung. Yeah, man kann echt sagen, dass es sich um einen nahezu 10/10 Punkte-Film handelt, auch wenn mir die meisten widersprechen würden. Somit haben sie es nicht kapiert, dass der Film nicht für die breite Blockbuster-Masse gemacht wurde, sondern für Freunde des exploitativen Trashs! Des weiteren ein megatolles Filmchen aus der guten alten Videothekenzeit mit einer Menge Charme! 




Aquaslash


Originaltitel: Aquaslash
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Renaud Gauthier

Inhalt:

Wie es die Tradition will, feiert eine Gruppe Teenager der Valley Hills High School nach Ende des Schuljahres eine ausgelassene Party im Wasserpark Wet Valley, in dem es angeblich spuken soll. Und tatsächlich treibt dort offenbar ein Killer sein Unwesen. Er hat riesige Rasierklingen in die Wasserrutschen installiert. Der Wet Valley Wasserpark wird somit zur Kulisse für ein Blutbad (im wahrsten Sinne des Wortes), und jeder ist ein Verdächtiger.

Review:

Sommer, Sonne, heisse Mädchen und Blut! Das beschreibt AUASLASH wohl am besten, wobei letzteres leider etwas zu kurz kommt, bis auf das letzte Viertel des Filmes. Es beginnt mit einem Haufen graduierten Schülern, die in den Wasserpark Wet Valley kommen um ihren Abschluss zu feiern. Erst wird gefeiert, gekokst und etwas rumgevögelt, am Tag darauf wird die Wasserrutsche in Beschlag genommen und für manche wird es das letzte mal sein, dass sie in eine Wasserrutsche steigen, da diese mit zwei Klingen modifiziert wurden. 

Hört sich ja recht nett an, aber bis es zum blutigen Showdown kommt, muss man sich erstmal bis dahin durch arbeiten und dabei vergeht gut eine knappe Stunde. In der ersten Filmhälfte hat es eher den Anschein, dass es sich um eine weitere Teenie-Komödie ala AMERICAN PIE oder NICHT NOCH EI TEENIEFILM handelt, alles statt findend in dem Wasserpark an dem das ganze Geschehen abläuft. 

Der Film beinhaltet soweit alles, was man aus derartigen Filmen kennt: Die einen vögeln wild durcheinander, die anderen koksen sich die Nase zu, einen Wet Shirt-Contest gibt es auch zu bestaunen und eine Menge an heißen Mädchen die sich im Bikini räkeln, Herz was willst du mehr? Von der Persönlichkeit der Einzelnen bekommt man absolut gar nichts geboten, es ist jeder soweit austauschbar, ohne das es auffallen würde. 

Das große Finale bekommt man erst ca. die letzten 20 Minuten geboten, als die ersten die Wasserrutsche runter rutschen. Körper werden geviertelt, Leichenteile rutschen die Rutsche runter und literweise Blut. Sehr hoch rechne ich dem Regisseur an, dass hier kein CGI verwendet wurde, sondern alles handgemacht wurde und das ganze nett anzusehen ist. Wer einen Horrorfilm erwartet, wird nach der Sichtung wahrscheinlich mehr enttäuscht sein, ich fühlte mich dennoch bestens unterhalten. Denn dank seiner Laufzeit von runden 70 Minuten kam bei mir keine Langeweile auf. 



Samstag, 16. Juli 2022

Caged Fear


Originaltitel: Caged Fear
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Robert Houston

Inhalt:

Im Frauengefängnis von Oklahoma gelten eigene Gesetze. Wer nicht spurt, erfährt die Macht des Stärkeren. Die inhaftierten Frauen sind knallhart, die verschiedenen Cliquen bekämpfen sich gnadenlos. Als Kristen Bell (Kristen Cloke) im Knast ankommt, hat sie noch keine Ahnung, was auf sie zukommen wird. Der schwerbewachten Hölle zu entfliehen erscheint aussichtslos. Bis Kristens Freund Tommy (David Keith) mit falscher Identität im Gefängnis auftaucht. Er weist sich als neuer Aufseher aus und erschleicht sich das Vertrauen aller. Die Legitimationspapiere stammen von einem Toten, einem Mann, den Tommy kurz zuvor in einer Bar kennen gelernt hatte. Als es zu einem blutigen Zwischenfall kommt, eskaliert die Situation.

Review:

CAGED FEAR wird für manchen Women In Prison-Fan eine herbe Enttäuschung sein, denn der Film bietet nicht das, was man von einem exploitativen WIP-Film erwartet. Eher kann man den Film im Bereich des Krimi-Drama ansiedeln. Doch worum geht es überhaupt? Das ist leicht erklärt.

Die hübsche Kristen wandert unfreiwillig und unschuldig ins Frauengefängnis und muss dort den soweit harten Knastalltag über sich ergehen lassen. Der Hauptschuldige an der Misere, ihr Freund oder Ex-Freund, kann man sehen wie man will, bleibt jedoch in Freiheit und trifft zufälligerweise in einer bar auf den zukünftigen Direktor des Gefängnisses. Diesen bringt er um und gibt sich selber als neuer Direktor und des Verblichenen aus, um Kristen dort raus zu holen. 

CAGED FEAR oder JAIL FORCE, wie er auch im Originaltitel heisst ist alles andere ein Frauengefängnisfilm. Leider will uns der neue Titel etwas anderes weis machen, dem ist aber nicht so. CAGED FEAR ist wie schon oben angesprochen eher eine Mischung aus Drama, Krimi und etwas Action. Schlecht ist der Film für sein Alter nicht, das muss man ihm lassen. Die Akteure spielen ihre Rollen hervorragend, jedoch habe ich etwas mehr Intensität bei dem ganzen vermisst, zumal die Darstellung etwas zu gewohnt rüber kam. Es ist beileibe kein Film den man unbedingt gesehen haben muss, aber für eine einmalige Sichtung geht er schon klar. 

Vermissen wird man hier das, was man sonst so aus WIP-Filmen kennt: Sex, nackte Frauenleiber, das übliche eben was man schon anderweitig besser gesehen hat. Hoch anzurechnen ist dem Film, dass er durchgehend spannend ist und die Spannung in keinster Weise flöten geht. Auch in der Erzählweise geht es sehr rasant zu und man hat Spaß beim zuschauen. Zu den Darstellern kann ich nichts sagen, da sie mir weitgehendst unbekannt sind. Wer den Film komplett sehen will, ohne sich ein teures Mediabook zu kaufen oder auf die Amaray zurück zu greifen, die definitiv was falsches suggeriert, da die Dame auf dem Cover im Film nicht zu sehen ist, kann den Film auch komplett und ungeschnitten auf Youtube anschauen. Im übrigen würde dem Film eine Auswertung in HD mehr als gut tun. 




Einöde der Peiniger


Originaltitel: Einöde der Peiniger
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Juval Marlon

Inhalt:

Zwei Peiniger sind auf dem Weg, ihrer inneren Leere ein Ende zu bereiten. Beide auf eigene Art und Weise..

Review:

Einöde der Peiniger ist das neueste Werk des Beheading Films-Kopfes Juval Marlon. Der Schweizer sollte nach seinem brutalen Film STURMGEWEHR, der in Deutschland nach Paragraph 131 beschlagnahmt wurde kein Unbekannter mehr sein. Was erwartet einen dieses mal? Definitiv ein Film, der mehr auf künstlerische Aspekte setzt anstatt auf rohe Gewalt. Gleich zu Beginn des Filmes stellt der geschulte Untergrundfilmfan fest, dass es Parallelen zu Marian Dora gibt. Von der Art und Weise wie der Film gemacht wurde, aber auch von der musikalischen Unterlegung. Juval hat sich also was einfallen lassen, was wirklich sehr geil inszeniert wurde und dem Film eine sehr künstlerische Note gibt. 

Inhaltlich dreht es sich, wie es auch schon bei STURMGEWEHR der Fall war um die Misshandlung von behinderten Menschen. Zwar nicht in der Art und Weise wie es bei Sturmgewehr der fall war, sondern man setzt mehr auf psychologische Gewalt. Unterteilt ist der Film in zwei Hälften. In der ersten Hälfte begleiten wir eine Therapeutin, die Gefallen daran findet, behinderte Menschen nieder zu machen und ihnen zu zeigen, was sie für ein Abschaum für sie sind. Es endet damit, dass die Leute von ihr gefoltert und anschließend getötet werden, auf Grund dessen, weil sie die Beschwerden satt hat. Auch kommt es zu dem Fall, dass sie sich mit einer Art Liebschaft von ihr trifft und die Besucherin das gleich Ende ereilen wird, nachdem es zu sexuellen Handlungen im Wald kommt. 

In der zweiten Hälfte wird ein behinderter Mann der im Rollstuhl sitzt von der Therapeutin des ersten "Films" an einen Mann verliehen, der sich zunächst gut um den Mann im Rollstuhl kümmert, aber mit der Zeit sein wahres Gesicht zeigt. Es geht auch hier ziemlich derbe zur Sache, aber nicht aus visueller Sicht, sondern eher im psychologischen Sinne. Erniedrigungen und sexuelle Misshandlungen gegenüber dem Behinderten stehen an der Tagesordnung bis hin zur körperlichen Folter seitens des Mannes, der sich den Behinderten unter den Nagel gerissen hat.

Wirklich geklungen ist die Auswahl der Darsteller für den Film, insbesondere die Verkörperung der Therapeutin durch Isabelle Fitzgerald hat mir sehr gut gefallen. Sie ist mir schon seit Jahren ein Begriff in der Indie-Szene, beispielsweise durch LA PETITE MORT 2 oder in der SNUFF TAPE ANTHOLOGY von EL Gore. Man kann sagen was man will, aber diese Frau ist eine Augenweide und ihre erotischen Szenen in Einöde der Peiniger wissen zu gefallen, da sie sehr ästhetisch rüber kommt und ich mir auf Anhieb auch niemand besseres für die vorgesehenen Szenen vorstellen könnte. Ein weiteres Glanzstück des Filmes ist Jörg Wischnauski, den man schon in Pesthauch der Menschlichkeit bewundern durfte. Klar, ich muss zugeben, in manchen Szenen musste ich schon etwas grinsen, weil seine Darstellung dezent witzig rüber gekommen sind, was aber seiner Art geschuldet ist. Leider sind mir die anderen Darsteller eher weniger ein Begriff, außer Marco Klammer, den man schon vielerorts gesehen hat.

Sehr entspannend war die Musik zu die dem Film beigesteuert wurde und die stammt von Viktor Astrup. Auch hier fühlte ich mich stellenweise an die Klaviermusik erinnert, die bei Marian Dora zum Einsatz kommt. Ich hoffe dass man von ihm noch öfters was zu hören bekommt, selbstredend in Independentproduktionen wie diese, da sie den Filmen ein gutes Flair geben. 

Zusammenfassend kann ich frohen Mutes behaupten, dass EINÖDE DER PEINIGER ein weiterer gelungener Film von Juval Marlon geworden ist, der mich mit seiner guten Stunde sehr unterhalten hat. Thematisch hat man sich ei sehr pikantes Thema ausgesucht, was aber auch frischen Wind rein bringt, weil man in Sachen Missbrauch sonst meistens immer das gleich vorgesetzt bekommt. Auch möchte ich ein großes Lob an Thomas Binder, Kopf von Black Lava Entertainment aussprechen, der den Film samt STURMGEWEHR in einer gewohnt graziösen Veröffentlichung releast hat. Es steht für mich außer Frage, den Untergrund weiterhin zu unterstützen, weil man da nach wie vor immer noch die besseren und für mich interessanteren Filme geboten bekommt.



Sturmgewehr


Originaltitel: Sturmgewehr
Herstellungsland: Schweiz
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Juval Marlon

Inhalt:

Ein Geschäftsmann namens Brand bedient seine Kunden mit Mordvideos. Aber er macht sie nicht selber, die Arbeit machen andere. Zwei Männer müssen ein Mädchen aus einem Behindertenheim entführen und foltern. Ein Marathon aus Schmerz und Sadismus nimmt seinen Lauf.

Review:

Wenn man an die Schweiz denkt, fallen einem vermutlich erstmal typische Dinge wie Raclette, Alpen oder Rolexuhren ein. Für Filme ist die Schweiz nicht wirklich so bekannt, es sei denn, man hat was mit Splatterfilmen bzw. Untergrundfilmen zu tun, da können einem höchstens Filme wie BLUTGEIL oder noch ZÜRI METZGETE in den Sinn kommen. Ein etwas neueres Gesicht in der Szene ist Juval Marlon, der für seine Filme namens DEAD BABY MUTIALTION oder TORTURE FETISH manchem ein Begriff sein dürfte. Mir ist er erst richtig mit Sturmgewehr bekannt geworden. Zwar hört ich schon vor Jahren von TORTURE FETISH, aber leider hatte ich bisher nicht das Vergnügen den Film zu sehen. 

STURMGEWEHR ist mitunter deshalb so berühmt-berüchtigt geworden, weil der Film in Deutschland seit 2018 der erste beschlagnahmte Film war. Ob diese Beschlagnahme gerechtfertigt ist, soll jeder für sich selber entscheiden. ich bin definitiv kein Freund davon, ganz egal wie abartig ein Film sein mag. STURMGEWEHR rockt auf jeden Fall, soviel steht fest. Anhand der ganzen inszenatorischen Provokation die der Film bietet, wundert es mich nicht, dass das Geschrei groß war und es so gekommen ist wie es kommen musste. 

Es ist ein reiner Torture Porn auf Amateurniveau vor dem Herrn. Inhaltlich hat Juval wohl alles versucht auszuloten was nur ging, denn das Endprodukt ist ein dreckiger, nihilistischer und frauenverachtender Köter von einem Film, der zu schockieren weiß. Was in der erstem Hälfte etwas langatmig werden könnte, da die Hälfte mehr aus Interviews besteht, wird es in der zweiten Hälfte brutal, blutig und gemein. bei der Folterung des behinderten Mädchens merkt man den Einfluss von GUINEA PIG 2, gegebenenfalls auch American GUINEA PIG Teil 1, auch weil die Effekte geil umgesetzt wurden und die Kamera zünftig drauf hält. Richtig derb wird es beim zweiten Opfer, die zudem noch schwanger ist und es ihr auch nicht anders ergeht. Unter Umständen hätte man noch mit einbauen können, dass man einen Fötus oder Embryo raus reißt, aber ich denke, das hätte dann doch zu sehr am Budget gekratzt, wäre aber für mich als Sickofreak eine wahre Augenweide gewesen! Nicht falsch verstehen, ich bin nicht schwangeren- oder kinderfeindlich, aber ich mag das schockierende in derartigen Filmen! ;)

Ziemlich überraschend kam dann noch die Folterung eines dritten und zwar des Komplizen der beiden Täter. Hat für eine kleine Überraschung gesorgt und wurde auch sehr blutig in die Tat umgesetzt. Sehr amüsierend fand ich im Film über die Dialoge. Es war der pure Hass auf die ganze Menschheit, der einem entgegen gepfeffert wurde und das macht den Film für mich zu einem genialen Kleinod Schweizer Independent-Splatterfilm-Kunst! Ob der Film als abstoßend zu betrachten ist oder nicht, sollte auch jeder für sich entscheiden, aber am besten ist es, sich einfach solche Filme nicht rein zu ziehen, wenn man eh von vornerein ein Problem mit dem Dargestellten hat. Und letztendlich ist es nur ein Film! Mir hat er bestens gefallen und ich freue mich ganz klar noch mehr aus dem Schweizer Untergrund zu hören und zu sehen!


Dienstag, 12. Juli 2022

Das komabrutale Kifferduell

Originaltitel: Das komabrutale Kifferduell
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Hendrik Schaelke

Inhalt:

Gibt es nicht!

Review:

DAS KOMABRUTALE KIFFERDUELList einer der schlechtesten "Splatterfilme" aus dem Amateursektor, ich würde schon fast sagen, dass es der schlechteste Beitrag ist, den ich bisher gesehen habe. Und ich habe schon viel gesehen, das ist sicher. Inhaltlich geht es um....Ja was denn nun? Eine Handlung konnte ich gar keine aus machen. Das einzigste was in der ersten Hälfte des Filmes passiert, ist irgendwelche "Hahnenkämpfe" von Jungspunden, die dermaßen schlecht inszeniert waren, dass es schon eine Qual war dabei zuzusehen. In der zweiten Hälfte sitzen drei Jugendliche an einem Tisch, rauchen eine Bong und am Ende liegt einer der Jungs in der Badewanne. Ihm wird dann das Bein amputiert. 

Was wollen uns die Jungs mit diesem Film sagen? Anbetracht des Filmtitels wollte man wahrscheinlich schnell die Veröffentlichung die es damals gab(Meines Wissens eine auf 100 Stück limitierte VHS) an den Mann bringen. Und ja, selbst ich hatte größere Erwartungen an diesen Film. Vor allem wenn man ganz dreist Heiko Fippers Kultfilm DAS KOMABRUTALE DUELL im Filmtitel verwurstet. Meine Meinung zu dem ganzen: Braucht man nicht gesehen zu haben, denn das grenzt nahezu schon an eine Beleidigung an jeden Amateursplatterfan. In puncto Rarität sieht das ganze natürlich anders. 


Montag, 11. Juli 2022

The Green Inferno


Originaltitel: The Green Inferno
Herstellungsland: USA, Kanada, Chile
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Eli Roth 

Inhalt:

Die Studentin Justine (Lorenza Izzo) hat ihr ereignisarmes Leben satt. Das Studentenleben in New York bietet kaum noch Erfüllung. Um einmal im Leben politisch aktiv zu sein, für eine höhere Sache zu kämpfen und etwas bewegen zu können schließt sie sich Alejandro (Ariel Levy) und seiner ökologisch orientierten Aktivistengruppe an. Verliebt und von Tatendrang und Protestparolen beseelt bricht Justine mit der Gruppe in den peruanischen Dschungel auf um gegen die Regenwaldrodung und für den Schutz eines zivilisationsfern lebenden Eingeborenenstamms zu protestieren. Stress und Gefahr während der Protestaktion erweisen sich jedoch als banal im Vergleich zu dem, was der Gruppe noch bevorsteht. Denn auf dem Rückflug stürzt ihr Flugzeug über der grünen Hölle ab. Fernab der Zivilisation entpuppen sich die einzigen schutzbietenden Menschen im unwegsamen Urwald als natives Kannibalenvolk…

Review:

Filmemacher Eli Roth ist eher dafür bekannt härtere Filme zu machen, mit seinen HOSTEL-Filmen hat er bestens bewiesen, dass er was kann. Umso größer war für mich die Freude zu sehen, dass er sich ins Kannibalen-Genre wagt und wurde definitiv nicht enttäuscht, auch wenn ich eher etwas brachialeres erwartet habe. In der heutigen zeit einen Kannibalenfilm zu machen grenzt nahezu schon an ein Wunder, zumal die besten Zeiten des Kannibalenfilms schon seit 40 Jahren rum vorbei sind. Aber man sollte dennoch immer offen für was neues sein und nicht ständig der alten Zeit hinterher trauern, das dachte sich Eli Roth wahrscheinlich auch. 

Im Film begleiten wir eine junge Gruppe von Weltverbesserern, die sich auf den Weg nach Peru machen, um gegen die Abholzung und Zerstörung des Regenwaldes zu protestieren. Nach einem gelungenen Aufstand kommt es beim Rückflug zu einem Unfall und sie stürzen mitten im Regenwald ab und sind den dort nativen Einwohnern des Regenwaldes schutzlos ausgeliefert und werden nach und nach abgeschlachtet. 

Man erkennt hier klare Einflüsse von Klassikern wie LEBENDIG GEFRESSEN, CANNIBAL HOLOCAUST oder DIE RACHE DER KANNIBALEN. Roth beweist diesbezüglich sein kreatives Talent wie man am besten zeigt, wie man Menschen auf möglichst brutale Art und Weise tötet. Das wird natürlich erst ab der zweiten Hälfte des Filmes demonstriert, in der ersten Hälfte wird einem eine tiefgründige Story präsentiert die nach wie vor immer noch aktuell ist und ausgesprochen gehört. Sehr interessant finde ich die Idee, einen indianischen Stamm dazu zu bewegen in einem Abenteuerfilm mit Horrorelementen mit zu spielen. Roth hat dem Stamm den Film CANNIBAL HOLOCAUST gezeigt und sie empfanden den Film mehr als eine Komödie anstatt einen Horrorfilm, zumal sie von TV und der modernen Technik bisher noch nicht viel in ihrem Leben gesehen haben. 

Interessant waren die Farbmarkierungen der Indianer: Gelb stellt sozusagendie Ältesten dar, die den Stamm anführen, schwarz stellt den einzigsten Headhunter dar und die roten sind die normalen Bewohner des Stammes. Im Zusammenspiel mit dem kräftigen Grün des Regenwaldes stellt das ganze eine Top-Farbenkombination dar, die ich nach der Sichtung von THE GREEN INFERNO bei den zahlreichen italienischen Kannibalenurvätern doch glatt vermisse. Zusammenfassend gehört gesagt, dass ich den Film nicht als Horror- oder Splatterfilm betrachte, sondern eher, wie schon oben angesprochen als einen Abenteuerfilm mit Horrorelementen. Erstklassiges Kannibalenkino der Neuzeit, mehr gibt es nicht zu sagen. 




Flesh Contagium


Originaltitel: Flesh Contagium
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 2020
Regie: Lorenzo Lepori

Inhalt:

In einer von einem Pandemievirus und diktatorischen Regierungen verwüsteten Welt versuchen ein paar Flüchtlinge, die „Vollstrecker“ zu überleben. Als sie auf der Suche nach Nahrung und Reparaturen in einer verlassenen Festung ankommen, beginnt der schlimmste Teil ihrer Reise.

Review:

FLESH CONTAGIUM bescherte frischen Wind aus Italien und hatte dank der Corona-Pandemie eine interessante Thematik vorzuweisen. Wie würde die Welt wohl aussehen, wenn die ganze Corona-Problematik außer Kontrolle geraten würde? Das Ergebnis sehen sie in FLESH CONTAGIUM . So könnte man den Slogan wohl beschreiben. Gedreht wurde der Film in einer frühen Lockdown-Phase in Italien und grad das ist ein Wunder, zumal Italien von der Pandemie ziemlich hart getroffen wurde. Der Film spielt im Jahre 2029 und zeigt die Welt danach und es ist eine Welt in der wohl die wenigsten leben wollen würden. 

Wir bekommen die Geschichte eines Paares zu sehen, die auf der Flucht vor den Vollstreckern sind: In gelben Overalls und gehüllte und mit Gasmasken besetzt Mutanten die auf der Jagd nach Menschen sind. Auf der Suche nach einem Unterschlupf und etwas Nahrung treffen sie in einer Festung ein und das war wohl ihr größter Fehler. Denn sie sind nicht allein. Die Festung wird von einem Mann bewohnt, auf dessen Rücken ein Monster heran wächst, was mit Blut gefüttert wird und andernorts, ein paar Räume weiter, wohnt die Frau des Mannes die einen kannibalistischen Drang nach Menschenfleisch hat und sich gleich den Mann des Pärchens unter den Nagel reißt. Ornella selber bleibt am Leben, dient aber dem Typ mit dem Mutant auf dem Rücken als zukünftiges Sexobjekt. 

Der Film erinnerte mich stark an Filme von Bruno Mattei und andere Zombiefilme wie zum Beispiel GROßANGRIFF DER ZOMBIES. Man wollte hier womöglich eine Hommage an vergangene Werke und Klassiker erschaffen, was dem Regisseur gut gelungen ist. Bis zur Sichtung von FLESH CONTAGIUM, waren mir der Regisseur und Produzent gänzlich unbekannt, umso mehr freue ich mich, dass es im italienischen Indie-Bereich noch Leute gibt, die die alten Werke zu schätzen wissen. Auch Jess Franco-Fans sollten ihre Augen und Ohren offen halten, denn der Sleaze kommt hier auch nicht zu kurz. 

Ziemlich cool war die apokalyptische Atmosphäre und die dazu gehörigen Mutanten in den Overalls. Am Anfang dachte ich noch, dass das irgendwelche Typen sind, die einfach nur Spaß am killen haben, jedoch handelt es sich um Mutanten mit Tentakelgesichtern deren Masken sehr geil gemacht worden sind. Allgemein bekommt man, wenn es soweit ist, ein stabiles Effektegewitter gezaubert, insbesondere bei den Gore-Effekten, die allesamt handgemacht sind. Mit einer Laufzeit von grad mal 70 Minuten war der Film in Ordnung und hat mir soweit Spaß gemacht. 


Sonntag, 10. Juli 2022

3-Headed Shark Attack


Originaltitel: 3-Headed Shark Attack
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Christopher Ray

Inhalt:

Das Umweltverschmutzung katastrophale Auswirkungen haben kann, bestreitet heute wohl niemand mehr, aber was hier durch das Meer schwimmt und für Angst und Schrecken sorgt ist wohl das gruseligste aller Abnormitäten... es ist ein Hai mit drei Köpfen... drei Köpfe mit Mäulern voller Rasiermesser scharfen Zähnen, die vor nichts und niemanden halt machen - vor allem nicht vor jungen Frauen in Bikinis und deren Freunden. In solchen Situationen können nur besondere Menschen helfen... wie der waghalsige Großwildjäger Burns, der sich der mordlüsternen Bestie in den Weg stellt.... 

Review:

3-HEADED SHARK ATTACK ist leider einer dieser Filme bei denen Schauspieler mit spielen, die man aus besseren Filmen kennt. Explizit rede ich hier von Danny Trejo, den man hier bewundern darf. Aber immer der Reihe nach. Christopfer Ray der schon den ersten Film gemacht hat, scheint wohl Lust auf einen zweiten Teil gehabt zu haben und entschloss sich umgehend, dem Hai einen dritten Kopf zu verpassen und fertig war das Vieh. Leider fehlt hier das gewisse Etwas, was es beim ersten Teil gab und ich möchte gar noch behaupten, dass es schlichtweg auch die Darstellung des Weibes schönster Pracht ist, die hier fehlt und dem Film eine gewisse Würze gegeben hätte. 

Geschichtlich stellt der Film nichts neues dar, sondern eher das übliche: Es dreht sich um Umweltverschmutzung, die so manche Kreatur des Wassers mutieren lässt wie wir am Anfang erfahren. Sodann geschieht es auch, dass auch ein Hai davon nicht verschont bleibt und einen dritten Kopf dabei entwickelt. Und schon kann die Jagd auf die Menschen bzw. den Hai los gehen. 

Der Hai an sich sah schon cool aus, das lässt sich nicht bestreiten, aber das war es auch schon. Den Rest kann man soweit ganz vergessen, bis auf die eine Szene in der man Danny Trejo zu Gesicht bekommt und er mit der Machete den mittleren Kopf des Haies abhackt und aus seinem Boot entsteigt. Innerlich hab ich das Ganze natürlich total gefeiert, wurde aber gleich darauf bitter enttäuscht, als der Hai doch noch lebt und Danny gefressen hat. Noch schlimmer: Es wuchsen ihm noch 2 weitere Köpfe nach. So war der 5-Headed Shark wahrscheinlich schon beschlossene Sache. 

Bei den Charakteren hat man sich auch nicht viel Mühe gegeben, da sie total klischeehaft sind und man jeden Schritt der gemacht wird voraussehen kann. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Film so gut wie verschwendete Zeit ist, Danny dazu missbraucht wurde um den Film zu vermarkten bei Veröffentlichung und das war es auch. Schade eigentlich, denn der erste Teil hat noch echt gerockt. 



2-Headed Shark Attack


Originaltitel: 2-Headed Shark Attack
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Christopher Ray

Inhalt:

Unter Leitung von Professor Babish begibt sich eine Gruppe geistig fehlgeleiteter „Studenten“ zur Klassen- und Studienfahrt auf den Pazifik, um sich dort intensiv dem Studium frühneuzeitlicher Nautik und der Leiber der Damen zu widmen. Als das Boot einen toten Tiefseehai rammt und so fahruntauglich wird, beginnen sich die Probleme der Gruppe zu summieren. Gestrandet auf einem untergehenden Atoll, bedroht von Seebeben und Tsunamis, lauert die potenzierte Bedrohung in Form eines zweiköpfigen Mörderhais im lauen Flachwasser um sich am Buffet zu laben… 

Review:

Was kommt dabei heraus wenn man einen Haufen Bikinigirls, Beach Boys und einen doppelköpfigen Hai unbekannten Ursprungs in einen Topf wirft? Genau: 2-HEADED SHARK ATTACK! Wenn man bedenkt wer der Macher dieses Haiabenteuers ist, braucht man sich auch nicht weiter wundern, denn niemand geringeres als der Sohn des bekannten Filmemachers Fred Olen Ray saß oder schwamm auf dem Regiestuhl. Mit dabei von der Partie waren zudem noch weitere bekannte Gesichter wie Carmen Electra oder die Tochter der Wrestling-Legende Hulk Hogan, Brooke Hogan, die man schon in Sand Sharks bewundern durfte...und nicht nur wegen ihres ´Talents´ zum schauspielern.

Entstanden ist der Haitrasher in der B-Movie Schmiede The Asylum, die weltweit bekannt sein durfte. Zuerst war geplant, dass der zweite Kopf des Hais mit der Stirn des anderen verbunden ist, aber man hat sich glücklicherweise umentschieden, weil das sonst womöglich beknackt aussehen würde. Zudem findet man, wenn man genau aufpasst ein paar Logiklöcher wie zum Beispiel beim Ende des Films, als der linke Kopf weg geblasen wurde und der besagte Kopf dann kurze Zeit später wieder dran ist und der rechte Kopf fehlt, einfach herrlich solche Patzer. 

Man kann sich denken, dass der Film zahlreiche Einflüsse hat wie zum Beispiel diverse Haifilme oder eben auch Filme wie PIRANHA 3D oder PIRANHA 3DD. Wer sich mit derartigen Filme anfreunden kann, wird hier seinen Spaß haben, denn was würde besser zusammen passen als reichlich Titten und ein Monsterhai der sich der Körbchengröße nach durch frisst? Nur schade, dass der Nachfolgefilm dann schon wieder nach lässt.



Amok - Der Fluch der Maske


Originaltitel: Amok - Der Fluch der Maske
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Rene Rausch
Lars Kelich

Inhalt:

Ein Junge kommt in den Besitz einer verfluchten Maske und fängt darauf die blutige Jagd nach zwei anderen Jungs an.

Review:

AMOK - DER FLUCH DER MASKE ist ein netter Horrorkurzfilm, der um die Jahrtausendwende produziert wurde. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Darsteller, bestehend aus nur drei jungen Kerlen spielen zwar nicht unbedingt oscarreif, aber mir hat es trotzdem gefallen. Die Spezialeffekte waren auch nicht allzu schlecht. Klar, es gibt besseres auf dem Markt, aber da die jungen Herren noch sehr jung erscheinen, kann man getrost ein Auge zu drücken. 

Lediglich die Geschichte war ziemlich genial, es dreht sich um eine von Satanisten erschaffenen Maske aus einem alten Jahrhundert die sozusagen dämonische Züge hat und sich einen Menschen als Wirt aussucht und die betreffende Person steuert. Hat was aus dem Film "Die Maske" würd ich mal glatt behaupten. :D Als Maske diente die Lach-Version-Maske von Ghostface aus Scream. Zwar nicht ideenneu, aber auch nicht unstylish! Für zwischendurch mal um die Zeit zu vertreiben ganz nett, wenn man auf Homevideos steht. 

Gedreht und produziert wurde der Film in den Jahren 2000/2001, veröffentlicht jedoch erst 13 Jahre später. 



Jail Bait 2 - Kämpfen oder sterben im Frauenknast


Originaltitel: Locked Up
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Jared Cohn

Inhalt:

Mallory (Kelly McCart), eine junge amerikanische Studentin aus reichem Haus, verbringt ein Studienjahr in Thailand bei ihrem Onkel Tommy (Jared Cohn). Doch auf dem Campus ist sie, "die Amerikanerin", immer wieder Opfer brutalster Mobbing-Attacken. Als sie sich eines Tages zur Wehr setzt und eine Angreiferin schwer mit einer Eisenstange verletzt, wird sie von einem thailändischen Gericht zu zwei Jahren "Haft" in einem speziellen Erziehungsheim für junge Frauen verurteilt. Doch das "Heim" entpuppt sich schnell als brutales Frauengefängnis, das von einer äußerst sadistischen Direktorin geleitet wird. Die jungen Frauen müssen hier buchstäblich mit den Fäusten ums nackte Überleben kämpfen. Während Onkel Tommy - unwissend über die Zustände - verzweifelt versucht, fünf Millionen Dollar Kaution aufzutreiben, scheinen Mallorys Tage gezählt, denn neben den anderen Insassen haben auch alle Wärter ein Auge auf sie geworfen... 

Review:

JAILBAIT 2 ist der etwas "schlechtere" Nachfolger des erstklassigen Films JAILBAIT - ÜBERLEBEN IM FRAUENKNAST. Vom Inhalt her recht ähnlich, schlägt die Umsetzung leider nicht in die selbe Kerbe, zumal dieser Film auch nichts mit dem vermeintlichen ersten Teil zu tun hat. Hier dreht es sich um die junge Mallory, die nach einer Körperverletzung gegenüber der Anführerin einer Mobbing-Gang in ein Mädchen-Zuchthaus kommt um resozialisiert zu werden. Doch hier herrschen andere Regeln: Vergewaltigung, Korruption und Kämpfe sind hier an der Tagesordnung. 

Man erfährt auch nicht viel über Mallorys Vergangenheit wie zum Beispiel wer ihre Mutter ist bzw. was mit ihr passiert ist, wer ihr Vater ist oder was der Grund war, dass ihr Onkel (Gespielt vom Regisseur selber) ihr Vormund ist. Auch sonst erfährt man im Film nicht viel über andere Charaktere, weswegen sie in der Anstalt sind usw. Die Darsteller wirken meiner Meinung nach untertalentiert, die einzigste Ausnahme bildet Mallorys Zellengenossin, die ihr anfänglich dezent feindlich gegenüber ist, sich aber im Laufe des Films mit ihr anfreundet und es zwischen den beiden eine nette Lesbenszene gibt. 

Apropos Erotik: Zu sehen gibt es hier nur hier und da mal was, aber das war es dann auch. Auch vom Gewaltgrad hat man hier mehr eingespart, somit muss man nicht verstehen, wieso das Label die Veröffentlichung als "sehr harte Uncut-Fassung" betitelt, denn hart ist was anderes. Für eine Einmalsichtung geht dieser unterdurchschnittliche Neuzeit-WIP-Heuler in Ordnung, jedoch als Sequel zum ersten Teil taugt der Film nichts. 



The Profane Exhibit


Originaltitel: The Profane Exhibit
Herstellungsland: USA, Deutschland, Japan, Italien
Erscheinungsjahr: Aktuell noch unbekannt
Regie: Marian Dora
Ruggero Deodato
Ryan Nicholson
Yoshihiro Nishimura
Sergio Stivaletti
Michael Todd Schneider
José Mojica Marins
Andrey Iskanov
Anthony DiBlasi
Richard Stanley
Nacho Vigalondo
Uwe Boll

Inhalt:

Anthologie aus Kurzfilmen von diversen Regisseuren des Horrorfilm-Universums.

Review:

THE PRFANE EXHIBIT ist eine internationale Horror-Anthologie aus dem Jahre 2013, die von verschiedenen Filmemachern auf der ganzen Welt produziert wurde. Es befinden sich darunter namhafte Namen wie Ruggero Deodato (CANNIBAL HOLOCAUST), Marian Dora (MELANCHOLIE DER ENGEL), Yoshihiro Nishimura (TOKYO GORE POLICE) oder Uwe Boll (BLOODRAYNE). Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen und es ist was durchaus großartiges dabei entstanden. Anfänglich startete das ganze mit Amanda L. Manuel, die sich an Todd Schneider wandte um ihren ersten  Kurzfilm zu drehen. Das ganze ging jedoch soweit, das Amanda bei Uwe Boll und Scott Swan unterschrieben hat, um mehrere Teile für den Film zu entwickeln, die auf Amandas Story-Konzepten basieren. 

Amanda drehte einen großen Teil für THE PROFANE EXHIBIT zwischen den Jahren 2012-2019 und gab auf dem Housecore Horror Film Festival einen Einblick in ihr Schaffen, während das Projekt weiter lief und stetig wuchs. Am 31. Oktober 2019 wurde von Unearthed Films bekannt gegeben, dass die Anthologie 2020 über Unearthed Films veröffentlicht werden würde, was jedoch bis heute nicht passiert ist. Die Gründe dafür sind vielfältig, zum einen kam die Corona-Pandemie dazwischen, zum einen fehlte es manchem an Geld oder andere zogen ihre Anteile der Anthologie zurück. Was aber genau der Fall war und ist, ist mir weitgehend unbekannt. 

Kommen wir zum Film bzw. der Anthologie selber. Die von mir gesehene Fassung ist die Workprint-Fassung, somit kann ich auch nur über diese Fassung etwas sagen und stellt keine Review für die hoffentlich, noch kommende Endfassung dar. The Profane Exhibit besteht aus exakt 8 Kurzfilmen, die eine Durchschnittslänge von 10 Minuten haben. Abgetrennt werden die Filme von Szenen in denen Fleisch geschnitten oder ähnliches wird, was jedoch sehr "gory" rüber kommt kommt, wenn man es so sagen kann. Im Einzelnen hatte die Anthologie folgende Filme im Angebot: 

MANNA von Todd Schneider: Dieser Film ist ein kleiner, aber feiner Torture Porn-Movie der eine gute Mischung an Erotik und Gore zu bieten hat. Zu sehen ist auch hier die Gründerin Amanda Manuel. Definitiv einer der besseren Kurzfilme in, weil er sehr brutal und blutig daher kommt und ein paar BDSM/Sadomaso/Fetisch-Einlagen zu bieten hat. 

Anschließend folgt das skurrile Werk von Yoshihiro Nishimura mit seinem Werk THE HELL CHEF. Man erkennt die Unterschrift des japanischen Regisseurs eindeutig und auch dieser Kurzfilm ist einer der besseren Segmente der Anthologie. Insbesondere das Ende kommt mehr witzig rüber, aber gleichzeitig auch von der Idee her brutal. Ein bekanntes Gesicht ist hier auch zu sehen und zwar der Hauptpolizist aus TOKYO GORE POLICE. 

Der dritte Kurzfilm BASEMENT ist von Uwe Boll, einer meiner Hass-Regisseure schlechthin, weil mir seine Filme gar nicht gefallen. Hier muss ich aber ausnahmsweise ein Auge zudrücken, weil der Kurzfilm sehr gut geraten ist und von der Thematik her treffend gewählt ist für die Anthologie. Es behandelt das Thema Josef Fritzl und wird auch sehr gut umgesetzt. 

Der vierte Film BRIDGE ist das Werk von Ruggero Deodato, der jedem, aber wirklich jedem Horrorfan ein Begriff sein sollte. Doch hier muss ich sagen, dass der Name des Regisseurs mehr her macht als der Film selber. Der Film dauert gerade mal ein paar Minuten und bietet leider nicht das, was man wohl erwarten könnte. 

Film Nummer 5 der auf den Namen TOPHET QUOROM hört ist das Werk von Sergio Stivaletti, der für seine Spezialeffektein aus diversen Horrorfilmen bekannt ist. Dieser Kurzfilm ist ein weiterer Teil, den ich wirklich gefeiert hab, weil er sehr düster und brutal ist und sich die Spezialeffekte samt Story dahinter wirklich sehen lassen können. Gorehounds werden hier ihre helle Freude dran haben! 

Der sechste Film entstammt aus der Hand des amerikanischen Splattermeisters Ryan Nicholson. Und genau das was man von einem Nichsolson-Film erwartet, bekommt man auch geboten. In GOODWIFE sehen wir ein Ehepaar, was wohl ein ziemlich pikantes Hobby hat: Frauen foltern. Hier darf man sich definitiv wieder freuen, was zu sehen bekommen. In alter Nicholson-Manier bekommt man eine Mischung aus Sleaze und Brutalität geboten. 

Der darauf folgende Film kommt von dem deutschen Untergrundkönig Marian Dora. Und wo Marian Dora drauf steht, ist auch Marian Dora drin. In MORS IN TABULA wir ddas Thema Euthanasie behandelt und stilvoll in alter Dora-Manier umgesetzt. Sehr atmosphärisch, aber auch sehr intensiv. Gut zu wissen ist, dass die Version, die mir vorlag, die Version von THE PROFANE EXHIBIT war, in der der erste von Marian Dora eingereichte Kurzfilm vorhanden war.

Der nächste Kurzfilm SINS OF THE FATHER hat zwar eine gute Geschichte, aber visuell leider nicht viel zu bieten. Es geht um einen Sohn der von seinem Vater in der Kindheit missbraucht wurde und Rache an ihm übel soll. Leider sieht man davon nichts, was ich sehr schade finde. 

Im letzten Film MOTHERS DAY I geht es genau so wenig deftig zur Sache, ist aber nicht uninteressant zu sehen. In einem Mädchenkloster für schwer erziehbare hat die Obermutter die Oberhand und sorgt für Zucht und Ordnung, was hier eindrucksvoll gezeigt wird, wenn auch sehr unblutig. Dennoch ein guter Kurzfilm von Anthony Diblasi. 

Im Kompletten ist die Anthologie sehr gelungen und es ist für jeden was dabei. Von Zart bis Hart ist hier alles vertreten und ich wünsche mir für alle, die das Gesamtwerk noch nicht gesehen haben, dass es hoffentlich bald zu einer Veröffentlichung kommt. Sehenswert ist der Film bzw. die Filme allemal. So sei auch noch schlussendlich gesagt, dass man eher mit kleineren Erwartungen an die Sache ran geht, wenn man ein Gorefest nach dem anderen erwartet. 



Samstag, 9. Juli 2022

Jail Bait - Überleben im Frauenknast


Originaltitel: Jailbait
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: Jared Cohn

Inhalt:

Anna Nix (Sara Malakul Lane) wird regelmäßig von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht. Eines Tages stößt sie ihn von sich und er fällt unglücklich, so dass er zu Tode kommt. Annas Mutter leugnet den Missbrauch vor Gericht und Anna wird zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe wegen Totschlags verurteilt. Im Knast macht die sensible junge Frau Erfahrungen mit gewalttätigen Banden, Drogen und gleichgeschlechtlicher Liebe. Wird Anna an der harten Realität des Gefängnisalltags, der Isolationshaft und den Übergriffen des korrupten Gefängnisdirektors zerbrechen oder gelingt es ihr, erhobenen Hauptes in die Freiheit zurückzukehren? 

Review:

JAIBAIT behandelt die Geschichte der jungen Ana, die von ihrem Vater ständig vergewaltigt wird und es beim letzten mal zu einem Todesfall seinerseits kommt, nachdem sie sich verteidigt hat. Vor Gericht fällt ihre Mutter ihr in den Rücken und somit wird sie zu 4-9 Jahren Jugendknast verurteilt. Ihre Haft wird erschwert durch sexuelle Nötigung des Direktors, Drogen und feindseligem Weibsvolk intern im Knast. 

The Asylum ist den meisten Filmkennern wohl ein Begriff für Low Budget-Movies aller Art, die zudem noch ziemlich frech alles kopieren, was ihnen in die Hände kommt. Dass man sich dieses mal auf Women in Prison-Plateau bewegt hat, erscheint zunächst nicht verwunderlich, waren die 70er doch ein goldenes Jahrzehnt für derlei Filme. Über den Slogan "In the Vein of Orange Is the New Black" lässt sich wahrscheinlich darüber streiten. Ich kenne die Serie nicht, jedoch habe ich schon Ausschnitte gesehen und kann mir vorstellen, dass der Slogan nur zum Teil hin haut. 

Mit JAILBAIT ist ein interessantes Stück WIP-Film kredenzt worden, der eine nette Mischung aus Thriller, WIP-Thematik und Sleaze ist. Man lässt hier nichts aus um dem ganzen gerecht zu werden und man bekommt das geboten, was man schon 40 Jahre davor geboten bekommen hat: Viel nackte Haut, lüsternen Mitinsassinnen, einen notgeilen Direktor und eine flache Geschichte. Zudem manifestiert sich bei KAILBAIT ein schmuddeliger Grindhouse-Vibe, der den Unterhaltungswert erhöht. Sara Malakul Lane tut ihr übriges und zeigt nicht nur was sie hat, sondern auch was für eine tolle Darstellerin sie ist. 

Man sollte nicht gleich weg rennen, wenn man im Bezug zu JAILBAIT das Wort "Asylum" hört, mir ist bekannt, dass sie viel Bullshit produziert haben, aber meines Erachtens ist JAILBAIT eines der besseren Werke, was von The Asylum produziert wurde und kann für das, dass es ein WIP-B-Movie der Neuzeit ist, ganz klar mit seinen Ureltern der goldenen 70er mit halten. 




Freitag, 8. Juli 2022

Deranged - Geständnisse eines Nekrophilen


Originaltitel: Deranged
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Bob Clark/Jeff Gillen/Allan Ormsby

Inhalt:

Ezra Cobb hat Jahre seines Lebens der Pflege seiner kranken und religiösen Mutter gewidmet. Als diese stirbt, wird Ezras Geist immer verwirrter und der Sinn seines Lebens ist fort. Nach einem Jahr der Trauer und des schlimmer werdenden Wahnsinns, holt Ezra seine Mutter vom Friedhof zurück nach Hause. Da diese nicht mehr ganz "frisch" ist, versucht sich Ezra in der "Aufarbeitung" seiner Mutter. Greift er am Anfang noch auf die Körper gerade Verstorbene zurück, verschlimmert sich sein Geisteszustand und vorallem seine Beziehung zu jungen Frauen immer weiter und so kommen auch lebende junge Mädchen in das Visier des nicht nur nekrophilen Ezra... 

Review:

Ich dachte, ich hätte schon alle Verfilmungen zum Thema Ed Gein gesehen, aber wurde heute eines besseren gelehrt. Zum einen hätten wir ED GEIN-DER WAHRE HANNIBAL LECTERund zum anderen den erstklassigen ED GEIN: THE WISCONSIN SERIAL KILLER. Und als ob das nicht genug wäre, gibt es noch Anlehnungen auf Ed Gein in THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE oder der HANNIBAL LECTER-Trilogie. Man kann schon sagen, was wäre die Horrorfilm-Welt ohne unseren guten, alten Eddie? Fraglich für mich als alter Ed Gein-Fan ist nur, wieso DERANGED so lange spurlos an mir vorbei gegangen ist. Aber das ist heute ein für alle mal beendet worden und ich freue mich sehr darüber, diesen Film kennen gelernt zu haben. 

Über die Geschichte dahinter muss man wohl nicht mehr viel sagen, denn jeder eingefleischte Horrorfan dürfte bzw. sollte die Geschichte des Mad Butchers zur genüge kennen. Zumindest in der heutigen Zeit. Der Film selber ist ein Direktreflexion wie es zum Verhalten von Ed kommen konnte. Was mich die ganze Zeit etwas verwirrt hat, dass man die Hauptfigur in dem Film nicht Edward nannte, sondern Ezra. Ich dachte mir schon dien ganzen Film über, das mir das alles sehr bekannt vor kommt, aber dachte mir noch nichts dabei. Erst als Ezra nach auf der Suche nach einem Frostschutzmittel war, gingen mir die Lichter auf. Nicht umsonst hat man gleich zu Beginn des Filmes erwähnt, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit basiert, jedoch nur Orte und Namen geändert wurden.

Sehr geil fand ich die Umsetzung der Geschichte und wie man alles dargestellt hat. Man wird von einer sehr morbiden Atmosphäre nahezu erschlagen. Man sollte keinen splattergetränkten Film erwarten, sondern schon eher etwas künstlerisches. Die Leichen waren gut gemacht für den Jahrgang und erinnerten mich an die Zombies von DAWN OF THE DEAD von George A. Romero. Zudem hat der ganze Film über dank der Musik die im Hintergrund läuft eine extremst gruselige Atmosphäre, die von den Taten und Dingen, die Ezra macht, zusätzlich unterstrichen werden. Müsste ich den Film mit Zahlen bewerten, würde er von mir definitiv 10 von 10 Punkten bekommen, allein schon der Tatsache wegen, weil der Film eher mit dem psychologischem Aspekt der Angst spielt und das sehr gut dargestellt und umgesetzt wurde. 





Ouija Mummy


Originaltitel: Ouija Mummy
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Sebastien Godin

Inhalt:

Ein junges Mädchen ist vom Geist einer bösartigen ägyptischen Göttin besessen, nachdem sie und ihre Freunde das Wesen mit einem Geisterbrett beschworen haben.

Review:

OUIJA MUMMY ist ein weiterer Film des Untergrund-Regisseurs Sebastien Godin. Erst kürzlich hatte ich schon die "Ehre" einen seinen Filme sehen zu dürfen, der de Namen CREATURE FROM THE CANNIBAL CREEK trägt. Ich dachte anfänglich, dass es wieder ein Film wäre, der mich mehr langweilen als unterhalten würde, doch dem war dieses mal nicht so. 

Der Film geht um ein junges Paar, was eine Einweihungsparty feiert, da sie gerade frisch in ihr neues Haus eingezogen sind. Doch sie sind nicht allein, denn Freunde der beiden wohnen dem ganzen auch bei. Zudem bekommt die Hauptprotagonistin eine Kette von ihrem Freund geschenkt, was aber in Wahrheit, ein Amulett einer altägyptischen Göttin ist und dank dieser Kette gerät der Geist der Göttin in den Körper der jungen Frau und sie verwandelt sich in eine Mumie um alle zu töten. 

Sebastian Godin hat meiner Meinung schon Potenzial dafür Freunde des Indie-Horrors zu begeistern. Hier hat er es definitiv unter Beweis gestellt, denn das Budget zu diesem Film war gleich Null, aber wusste zu unterhalten. Die Story zu dem Film war einfach gestrickt und gut umgesetzt, was man teils auch den Darstellern verdanken kann, die ihre Schauspielkunst zwar einfach, aber gut gehalten haben. Zudem ist die Laufzeit von einer Stunde optimal gewesen, somit entstand wenig Langeweile. Mir sind einstündige Indie-Filme eh lieber, da sonst schnell ein Kampf los bricht, dass der Film schnell zu Ende ist, weil meistens unnötiges zeug dazu kommt. 

Für die Spezialeffekte konnte man James Bell an Land ziehen. Nur schade, dass es davon zu wenig gab, aber weniger ist manchmal oft auch mehr. Ich denke, der Film wird nicht jedem gefallen, der mehr erwartet, aber für Freunde des gepflegten Untergrundfilms dürfte der Film gewiss seine Anhänger haben und finden. Auch, weil er manchmal ziemlich witzige Sequenzen zu bieten hat über die man schmunzeln kann. 



Donnerstag, 7. Juli 2022

Pledge Class


Originaltitel: Pledge Night
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Paul Ziller

Inhalt:

In einer Studentenverbindung herrschen rauhe Sitten: Anwärter auf die Mitgliedschaft müssen durch die “Höllenwoche”, eine Zeit derber Scherze und ekelhafter Mutproben. Die sadistischen Oberhäupter der Verbindung sind dabei äusserst kreativ. Mitten in einer Zeremonie erscheint ein mordlüsterner Zombie, der die Studenten dahinrafft. Es ist Sid, der vor 30 Jahren bei der Aufnahmeprüfung umkam…

Review:

PLEDGE CLASS ist einer dieser Filme, denen man mehr Aufmerksamkeit schenken sollte, wenn man mit etwas komödialerem Horror anfangen kann. Die Geschichte zu dem Film ist auch recht interessant, die deutsche Geschichte auf jeden Fall. Denn wie ich weiß, war der Film schon beschlagnahmt, bevor er eine deutsche Synchronisation hatte und ich frage mich tatsächlich mit welcher Begründung man dem Film Steine in den Weg gelegt hat. Hätte es damals nicht Labels wie Laser Paradise oder Astro Records gegeben, würde man womöglich noch bis heute auf eine deutsch synchronisierte Fassung warten. 

Nett anzusehen war hier, dass Mitglieder der Metal-Band Anthrax zu sehen, aber auch zu hören waren und das hat den Film zum größten Teil gerettet. Denn in der ersten Stunde passiert nicht sonderlich viel, ausser dass Anwärtern einer College-Vereinigung durch ziemlich miese und ekelhafte Aufgaben im Namen der Horrorwoche geführt werden. Ja, was man nicht alles tut und erleidet um dazu zu gehören. Dann und wann manifestiert sich der Geist oder Dämon im Körper eines der Brüder der Vereinigung und das Gemorde geht los. Und genau an dieser Stelle muss gesagt werden, dass der Dämon an sich ziemlich gut geworden ist im Bezug auf die Effekte und der Maske. Und teilweise waren die Effekte herrlich eklig. Ich erinnere mich nur zu gerne in der der Dämon aus dem Körper von Dan heraus kriecht, hat was von Freddy Krüger! 

Das Hauptproblem des Films ist, dass es im Kernpunkt nicht wirklich einen Fokus gibt. Vielleicht liegt das an der Bearbeitung, da ich gehört habe, dass sie viel herausschneiden mussten, um es auf ein R-Rating zu bringen. Somit hoffe ich, dass es in diesem Leben noch die Möglichkeit gibt, eine Unrated-Fassung auf den Markt zu bringen, bei dem vieles geklärt wird. Zum Beispiel ob der Dämon nun der Vater des Hauptprotagonisten ist oder nicht. Jedenfalls ist PLEDGE CLASS einer meiner vielen Lieblinge aus den 80ern den ich mir gerne öfters mal anschaue, weil er teilweise herrlich schräg ist und beste Unterhaltung bietet.




Night of the Demons


Originaltitel: Night of the Demons
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Adam Gierasch

Inhalt:

Es ist Halloween. Zeit für eine wilde Party voller Spaß und Sex. Das denkt sich auch eine Gruppe von Jugendlichen, die sich auf eine Nacht der ausschweifenden Exzesse vorbereitet. Doch sie bekommen mehr als sie je erwartet haben. Eine Horde blutrünstige Dämonen mischen sich unter das Party-Volk, um einen nach dem anderen grausam umzubringen. Aus dem anfänglichen Spaß wird blutiger Ernst. 

Inhalt:

Die Jahre von 2000-2010 waren durchaus gute Jahre was Remakes betrifft, man wurde regelrecht von einer Remake-Welle erschlagen und der größte Teil dessen, was erschienen ist war nicht schlecht. Ausnahmen bestätigen halt auch die Regel und der schlechteste Remake an den ich mich erinnere ist der Nightmare on Elm Street-Remake, aber ansonsten war ziemlich gutes zeug dabei wie zum Beispiel MY BLOODY VALENTINE, THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE, THE HILLS HAVE EYES oder eben auch NIGHT OF THE DEMONS. Was hab ich mich gefreut, dass man meinen Lieblingsdämonenfilm in einem neuen Gewand betrachten darf. 

Zugegebenermaßen war ich auf der einen Seite auch erst etwas skeptisch ob das auch so hin haut, aber ich wurde nicht enttäuscht. Für Leute die den Klassiker nicht kenne, dürfte der Film vom Inhalt her bestimmt nicht neu gewesen sein: Halloweenparty, Dämonen und dazugehörige Kills. Für mich war es beileibe auch nicht neu, aber was man draus gemacht hat, war mehr oder weniger neu, aber interessant. Man hat sich soweit an die Vorlage gehalten und effektetechnisch alles gegeben, was man konnte. Sehr zu meinem Vergnügen wurde sogar die Lippenstift-Szene mit eingebaut und neu "vertont"! Auf die Charaktere wird nicht ganz so viel eingegangen, was auch gut so ist, weil das den Film nur unnötig in die Länge gezogen hätte. Eine gute Auswahl war zudem noch die Musik die man eingebaut hat, knackiger Rock der zum feiern animiert. 

Wie man sich denken kann, wurde hier alles auf neu und modern gemacht und entspricht dem Puls der damaligen Zeit. Ob das Original jetzt eine Neuauflage gebraucht hätte, sei jetzt mal dahin gestellt, aber ich persönlich wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil. Der Film wirkt frisch gegenüber dem Original und macht einfach Spaß. Der Film bietet einen ordentlichen Gehalt an Splatter und Gewalt, professionelle Spezialeffekte und weiß zu unterhalten. Leider hat der Film die NIGHT OF THE DEMONS-Base auch gespalten und bekam teilweise schlechte Kritiken, was ich nicht nachvollziehen kann, denn als Dämonenfilm an sich funktioniert der Film erstaunlich gut.