Dienstag, 3. September 2024

Der Tod - Eine Glorifikation des Vergänglichen

Der Tod - Eine Glorifikation des Vergänglichen

Immer mal wieder kommt die Frage auf, warum ich mir Filme aus dem Subgenre der Schockdokumentationen anschaue, in Fachkreisen auch "Shockumentary" genannt. Und genau so oft, wie diese Frage auf den Tisch kommt, erfolgen zum größten Teil auch die dämlichsten Kommentare, über die ich mir nur den Kopf schütteln kann, weil sie nur so von Vorurteilen strotzen, die ich gegenüber meiner Person für ungerechtfertigt halte, da ebensolche Kommentatoren nicht viel über mich wissen außer das, was ich von mir preis gebe und Vorurteile wohl zum Steckenpferd solcher Leute gehören. Muss man nicht verstehen, will ich auch nicht, weil es nur Zeitverschwendung wäre, darüber nachzudenken oder zu forschen, warum es zu manchen Vorurteilen kommt. 


Der Tod nimmt in unserer Gesellschaft einen wichtigen Platz ein. Ob verstörend oder faszinierend, es ist ein Thema, das regelmäßig aus verschiedenen Blickwinkeln und in unterschiedlichen Dimensionen diskutiert wird. Manchmal direkt mit Gesundheit, Sicherheit oder sogar Kultur verbunden, entwickeln sich der Tod und seine Wahrnehmung gleichzeitig mit unserer Gesellschaft. Die Moral ändert sich, ebenso die Lebensweise, und der Umgang mit dem Tod eines Menschen wird je nach Territorium und Generation unterschiedlich gehandhabt. Die Erwähnung des Todes in den Nachrichten, aber auch seine unterhaltsame Darstellung in Filmen oder Videospielen, das Thema Suizid, der digitale Tod oder auch Nachrichten sind allesamt Gespenster, die es in diesem Sinne zu untersuchen gilt.

Der Tod ist ein Konzept, das manchen Menschen vielleicht düster vorkommt, das aber mehr als fasziniert. Viele Menschen haben eine Leidenschaft für den Tod, makabre Nachrichten, Serienmörder oder andere unglückliche Ereignisse. Tatsächlich sind unsere Gefühle von Schmerz und Vergnügen neurologisch miteinander verbunden. Aus psychologischer Sicht kann uns ein tragisches Ereignis noch lebendiger und glücklicher machen, nicht persönlich betroffen zu sein. Auch ein starkes Mitgefühl für das Opfer und seine Angehörigen drängt uns manchmal dazu, uns für eine Untersuchung zu interessieren und diese zu verfolgen, die manchmal mehrere Jahre dauern kann.

Bringen wir die Hintergründe als auf den Punkt! Zeit meines Lebens war ich immer schon sehr von allem angetan, was ins Morbide geht, das Thema Horror beinhaltet, demzufolge auch der Tod eine Rolle spielt. Wie es bei so vielen Horrorfans der Fall war, kommt man zeitig mit Horrorfilmen in Kontakt. Für die einen ist es Unterhaltung, für die anderen Hobby, für mich beides, was mir nach all den Jahrzehnten, denen ich mich dafür interessieren konnte, immer noch einen großen Spaß macht. Horrorfilme sind für mich persönlich ein gutes Ventil um abzuschalten oder um der Realität zu entfliehen, da sie mir manchmal zu stressig ist, besonders im Bezug auf den Umgang mit Menschen. Fakt!

Im Laufe meiner jungen Jahre suchte ich mir immer was härteres, um mich selber zu erproben, wie weit ich gehen konnte, wie viel meine Psyche aushält, was ebenfalls bei vielen anderen der Fall war und ist. Sonst hätten wir in der heutigen zeit nicht so eine großartige Untergrund-Szene, die sehr facettenreich gestaltet ist und hier und da mal mit fragwürdigen Produktionen glänzt. Aber auch dort gibt es schwarze Schafe, auf die ich später noch eingehen will. Als ich das erste mal von GESICHTER DES TODES hörte, wurde ich sehr aufmerksam, galt der Film zu der Zeit noch in mehreren als Ländern verboten, die zu sehenden Aufnahmen alle als echt, demzufolge der perfekte Film, um seine Grenzen auszutesten. Gesagt, getan. Film wurde besorgt und sich ran gesetzt, um mit den lebensbeendenden Schauerlichkeiten der Welt konfrontiert zu werden. 

Mit hat dieses Werk besonders gut gefallen, weil es das Thema Tod ordentlich ausbeutet, was zur Folge hatte, das er einer der anrüchigsten Filme der Filmgeschichte wurde, der seine Liebhaber und Hasser hatte. So stieg ich weiter in die Welt der Shockumentarys ein und man kam nicht drum herum, auch mit dem Thema Mondofilm konfrontiert zu werden, denn nichts anderes ist eine Shockumentary, so auch GESICHTER DES TODES. Einen passenden Artikel darüber habe ich ebenfalls schon veröffentlicht, zu lesen hier: Mondo Cinema - Der ungeliebte kleine Bruder der Welt der Cineastik.

Mit der Zeit stieg das Interesse am Tod immer mehr, besonders kulturell als auch was darüber hinaus geht. Dieses Thema ist nach wie vor immer noch ein großes Tabuthema in der Gesellschaft, dem die Leute am liebsten entfliehen würden. Naja, nicht alle. In manchen Kulturen dieser Welt, hat man es sich zur Aufgabe gemacht, die Toten zu ehren und dem Tod ein oftmals buntes Gesicht zu geben. Beispiele gefällig? 

In Mexiko pflegt man einen sehr offenen Umgang mit dem Tod und "befeiert" ihn unter dem Namen Dia de los Muertos. Dieses Totenfest findet vom 31. Oktober bis zum 2. November statt. Die Menschen bemalen sich, werden quasi zu "lebenden Toten", es wird reichlich gegessen, getanzt und geschmückte Totenköpfe bebildern den Tag. Eines meiner favorisierten Feste, um die Toten zu ehren. 

In Japan wird das Obon-Fest gefeiert, was im Uli und August statt findet. Dem religiösen Verständnis nach, kehren an diesen Tagen die Seelen der Verstorbenen heim, was dahingehend ausufernd zelebriert wird mit Festmahlen, Laternen die an den Häusern aufgehangen werden, um die Seelen der Verstorbenen nach Hause zu geleiten. Am letzten Abend des Festes werden Laternen angezündet, die in den Gewässern schwimmen und einen wunderschönen Anblick zur Folge haben. Selbiges gleichnamiges ´Laternenfest´ wird auch auf Hawaii praktiziert. 

Im Christentum gedenkt man den Toten am 1. November an Allerheiligen. Alljährliche "verpflichtende" Friedhofsbesuche sind zugange und man gedenkt den Verstorbenen. Für mich als Nicht-Christ zwar eher unrelevant, aber sollte dennoch angesprochen werden, auch wenn man es schon kennt.


Auf Madagaskar geht es schon makaberer zur Sache. Hier wird alle paar Jahre das Famadihana-Fest gefeiert, bei dem die Gebeine der toten aus ihren Gruften hervor geholt werden. So haben die Nachkommen die Möglichkeit ihre Ahnen ´kennen zu lernen´, es wird dabei gelacht, geweint, getanzt und natürlich auch gegessen. Die Gebeine werden in neue Gewänder eingewickelt, bevor sie wieder zurück in ihre Gruften gebracht werden. Sehr stilvoll finde ich, das auch Touristen herzlich eingeladen sind, um an dem Fest teil zu nehmen. Voraussetzung ist: Es muss mitgetanzt werden. 

Am 5. oder 6. April wird in China das Quingming-Fest gefeiert. Dieses fest fällt auf den 106. Tag nach dem chinesischen Sonnenkalender und beinhaltet die Säuberung der Gräber, man verbrennt Totengelder, verziert die Gräber mit Nahrungsmittel, Blumen und Gegenständen, die den Verstorbenen zu Lebzeiten gefallen haben. Zu den Hauptspeisen, die an diesem Tag gegessen werden, gehören hauptsächlich Kaltspeisen. 

Ebenfalls am 1. November wird auf den Philippinen das Todos los Santos-Fest gefeiert. Hier wird direkt an Ort und Stelle, wo die Verstorbenen liegen, das Grab geschmückt, gefeiert und gegessen. Auch gesungene Lieder dürfen an dieser Stelle nicht fehlen und es wird sogar kampiert, wo sich die Vorfahren befinden. 

Auch in Nepal wird das Fest der Toten außerordentlich schön zelebriert, es trägt den Namen Gai Jatra. Der Legende nach wurde von König Pratap Malla während seiner Herrschaft von 1641 bis 1671 das fest ins Leben gerufen. Sein noch sehr junger Sohn Chakravartendra Malla verstarb viel zu früh, was die Königin in tiefste Trauer stürzte. So begann der König mit dieser Tradition, um  seinem Sohn beim Aufstieg ins nächste Leben zu helfen und die trauernde Königin und die Familien derer aufzumuntern, deren Angehörige gestorben waren.

In Indonesien mumifizieren die Bewohner bestimmter Provinzen die Verstorbenen, bevor sie ihre Beerdigung durchführen. Ihre Angehörigen leben dann weiter, als ob der Verstorbene noch am Leben wäre: Sie reden mit ihnen, kleiden sie an, geben ihnen Essen, bieten ihnen sogar eine Zigarette an. 

In Ghana werden Beerdigungen mit Tanz gefeiert, auch bei bestimmten Völkern müssen die Särge die Persönlichkeit, Leidenschaften oder sogar den Beruf des Verstorbenen repräsentieren: Flugzeuge, Fische, Boot.

Wer bis hierhin meinen Beitrag aufmerksam verfolgt hat, wird fest stellen, dass das Thema nicht nur durch seine Morbidität interessant für mich ist, sondern das Gesamtthema drumherum für mich sehr reizend ist. Darüber hinaus stößt man jedoch unweigerlich auch auf Thematiken, die sehr dunkel und ein Aufbruch in die tiefen menschlichen Abgründe sind. 

Seit mehreren Jahren entwickelte sich ein starkes Interesse an diverse Serienkiller. Hier ist die Palette groß. Interessant für mich sind für mich in den meisten Fällen nur die ganz ´stilvollen´ als auch kreativen Mörder, die die Welt hervor gebracht hat. Seien es nekrophile, kannibalistische oder sadomasochistische Täter. Umso schrecklicher und/oder ungewöhnlicher ihre Taten, um größer die Faszination. Bildende Beispiele bilden an dieser Stelle folgende Serienkiller als auch "Geisteskranke": 

Mein All Time-Favorite Edward Theodore Gein, auch bekannt unter dem ´Kürzel´ Ed Gein, geboren am 27. August 1906 in La Crosse, Wisconsin; gestorben am 26. Juli 1984 in Madison, Wisconsin). Bekannt geworden dadurch, das er mehrere Frauen umgebracht hat und aus diversen Körperteilen Haushaltsgegenstände kreiert hat, Gräber als auch Leichen geschändet hat, Leichen gestohlen hat und psychisch gesehen ein einzigartiges Individuum eines Serienmörders war, mit dem die Welt als auch die US-amerikanische Gesellschaft jemals konfrontiert wurde. 

Charles Manson, geboren am 12. November 1934 in Cincinnati, Ohio als Charles Milles Maddox; gestorben am 19. November 2017 in Bakersfield, Kalifornien. Bekannt geworden durch seine Manson Family, die sich in den 1960ern gründete und durch den Konsum psychedelischer Substanzen, diversen Morden, unter anderem an Sharon Tate und sexuellen Ausschweifungen auffiel. 

Richard Ramírez, geboren am 28. Februar 1960 in El Paso, Texas; gestorben am 7. Juni 2013 in Greenbrae, Marin County, Kalifornien. Zwischen 1984 und 1985 ermordete er 13 Menschen, darunter vergewaltigte er 11 von ihnen. Zu seinen weiteren Taten gehören Entführungen und Einbrüche, die für gewöhnlich nachts statt fanden, was ihm den Titel des ´Night Stalker´ einbrachte. 

Carl Taenzler, der am 8. Februar 1877 in Dresden unter dem Namen Carl vo Cosel geboren wurde; am 23. Juli 1952 in Tampa verstarb. Seine Bekanntheit erlangte er dadurch, das er die Leiche seiner Geliebten Maria Elena Milagro „Helen“ de Hoyos, bei sich Zuhause behielt und alles daran setzte, ihre Verwesung hinaus zu zögern. Sehr pikant an seinem Fall: Er hatte auch Geschlechtsverkehr mit der Toten. 

Andrei Romanowitsch Tschikatilo, geboren am 16. Oktober 1936 in Jablotschnoje, Oblast Sumy, Ukrainische SSR, Sowjetunion; gestorben am 14. Februar 1994 in Nowotscherkassk, Russland. Bekannt wurde er durch den Zusatztitel Der Ripper von Rostow bzw. Bestie von Rostow. Nachweislich hat er 53 Menschen umgebracht, seinen eigenen angaben zufolge waren es aber 56. Zu seinen opfern gehörten hauptsächlich Frauen und Kinder, die er vergewaltigte, Augen ausstach, Geschlechtsteile abschnitt und/oder die Bäuche aufschlitzte. Auch hier sehr pikant: Er aß teile seiner Opfer. 

Armin Meiwes, geboren am 1. Dezember in Essen, Deutschland erreichte Bekanntheit durch den aufsehenerregenden Fall des von ihm betriebenen Kannibalismus. In einem Chat für Kannibalen hatte er Kontakt zu einem Mann namens Jürgen Brandes, der sich anbot, von Meiwes töten und essen zu lassen. Meiwes sitzt bis heute noch im Gefängnis. Ob er jemals in die Freiheit entlassen wird ist ungewiss. Von den Medien bekam er den Titel "Kannibale von Rothenburg".


Dennis Andrew Nilsen geboren am 23. November 1945 in Fraserburgh; gestorben am 12. Mai 2018 HMP Full Sutton, Pocklington, East Yorkshire. Ein eher "unbekannterer", aber nicht uninteressanterer Fall der schottischen Kriminalgeschichte. Nilsen wurde dafür bekannt, weil er sich Kerle ins Haus geholt hat, die er umbrachte, die Leichen tage- als auch wochenlang bei sich versteckte und Sex mit ihnen hatte. Auch gehörte ein gesellschaftlicher Umgang mit den Leichen zu seinem Repertoire. Grund könnte seine "Isolation" von der Gesellschaft sein. 

Albert Fish geboren am 19. Mai 1870 in Washington, D.C. als Hamilton Howard Fish; verstorben am 16. Januar 1936 in Sing Sing, Ossining war einer der perversesten Serienkiller der US-amerikanischen Geschichte. Er selber war Vater mehrerer Kinder, war aber auch psychisch sehr gestört. Als „Vampir von Brooklyn“ und „Grauer Mann“ erlangte er Bekanntheit, weil er ein kleines Mädchen getötet und gegessen hat. Auch war er sehr sadomasochistisch veranlagt. 

François Bertrand, gelebt in der Zeit von 1823–1878 in Frankreich, war ein Sergeant der französischen Armee, der unter dem Namen "Vampir von Montparnasse" bekannt wurde. Seine Spezialitäten waren nekrophile Taten, wegen denen er 1849 verhaftet wurde. Er exhumierte die Leichen seiner "Opfer", zerstückelte sie und masturbierte darauf. Seine Erfahrung mit der Leiche eines 16-jährigen Mädchens beschreibt er folgendermaßen: Ich bedeckte ihn mit Küssen und drückte ihn wild an mein Herz. Alles, was man mit einer lebenden Frau genießen kann, ist nichts im Vergleich zu dem Vergnügen, das ich erlebte. Nachdem ich es etwa eine Viertelstunde lang genossen hatte, zerschnitt ich den Körper wie üblich und riss die Eingeweide heraus. Dann begrub ich die Leiche wieder.

Letztendlich könnte ich dieser Liste noch ewig weiter führen, aber das würde vermutlich den Rahmen sprengen. Auch ist immer noch nicht erklärt, was genauer gesagt, Shockumentarys mit den ganzen Dingen zu tun haben. Im Grunde gar nichts, aber das hintergründige Interesse am Tod ist immer noch dasselbe. In Fachkreisen gibt es dazu einen Begriff: Thanatophilie. Kennen gelernt habe ich den Begriff in einem Roman von Simon Beckett. Welcher es genau war, kann ich nicht mehr sagen, empfehle jedoch seine David Hunter-Reihe, da sie im speziellen sehr informativ in puncto forensische Anthropologie ist und man viel zum Thema lernen kann. Im Roman wird Thanatophilie als ein "krankhaftes Interesse am Tod" beschrieben, im Internet als eine erotisierende, in manchen Fälle eine sogar stark erotisierende Neigung zu Tod und Sterben. Lässt man den erotischen Aspekt außen vor, würde ich die zweite Beschreibung eher geltend machen, was meinen Fall betrifft. 

Ich kann beim besten Willen nicht sagen, woher das Interesse daran kommt, weil es schon sehr, sehr früh im Alter von 9-10 Jahren bei mir los ging und es auch keinen bestimmten Hintergrund dafür gab. Zu der Zeit wurde ich mit keinem Todesfall konfrontiert, auch sonst war meine Kindheit bis auf das übliche was wohl jedes Kind bis es in die Pubertät kommt, durch macht, gut behütet. Hervorzuheben sei an dieser Stelle eventuell, das mich mein Opa oft auf den Friedhof zu seiner in den 1960ern verstorbenen Frau mit nahm, um Grabpflege zu betreiben und der Friedhof mich ebenfalls mit einer starken Faszination beflügelte. Man mag mich nicht falsch verstehen, ich bin weder ein Gothic noch hab ich meine Zeit damit vertrieben, nachts oder am Tage auf Friedhöfen rumzulungern. Derartiges erscheint mir eh zu klischeehaft und gehörte auch nicht zu meinen Freizeitgestaltungen, ein gewisses Wohlfühlbefinden, wenn ich doch mal an Ort und Stelle war, lässt sich jedoch nicht abstreiten. Vielleicht ist es einfach diese ruhige Stille, die mir an solchen Orten gefällt. Selbiges würde ich jedoch auch an sogenannten Lost Places empfinden, die ebenfalls Orte der Vergänglichkeit und Ruhe sind und ein charmantes Mysterium inmitten einer schnelllebigen Gesellschaft bilden. 

Doch zurück zum Thema. Im Laufe der Jahre hat sich im Untergrund eine kleine Szene gebildet, die sich an Mixtapes zu erlaben scheint. Im Speziellen sind es Gore-Compilations, die aus mehreren Videos bestehen, die Morde, schwere Unfälle, verstümmelte Leichen und vieles mehr präsentieren. Teilweise auch gemixt mit pornographischen Fetisch-Videoclips als auch Tierquälereien. An dieser Stelle will ich erwähnen, das ich alles andere als davon angetan bin, wenn man zum Spaß Tiere quält oder extra für derartige Mixtapes produziert. Nicht nur einmal wünschte ich mir, dass exakt solchen Leuten dasselbe widerfährt, was sie Hunden, Katzen, Affen und anderen Tieren antun, nur um ihre eigene Wertlosigkeit, die sehr hoch zu sein scheint, zu kompensieren. Ich denke, das der "Erfinder" derartiger Mixtapes Thomas Cinema war, der früher einen Gruppenblog auf Facebook führte und die extremsten Filme präsentierte und 2013 mit seinem Mixtape MOST DISTURBED PERSON ON PLANET EARTH reden von sich machte. Insgesamt gibt es fünf Teile und bis heute habe ich noch keinen Teil davon gesehen, weil mich "Filme" dieser Art schlichtweg nicht interessieren und ich von Thomas ebenfalls nicht viel halte. Eventuell ist es die Suche nach Anerkennung, die er anderweitig nicht bekommt. Auch sonst habe ich bisher nur sehr wenige Mixtapes gesehen, ich glaube bisher waren es nur zwei. Was aber nicht heißt, das ich keine besitze. Tatsächlich befinden sich in meiner Sammlung mehrere Mixtapes, aber nur um des sammeln des obskuren "Films" Willen, mehr nicht. 

Anders sieht es bei Shockumentarys aus. Im besonderen Vintage Shockumentarys, die es in den USA als auch Japan zuhauf gab und in den 1980ern/1990ern produziert wurden. Die Facette als auch die Auswahl ist groß und ein guter Grund danach zu suchen, ist, weil es sich zum Teil um extreme Raritäten handelt die auf VHS veröffentlicht wurden und es immer wieder eine Freude an der Jagd ist, sie zu suchen und zu finden. Wenn man dann auf ein Exemplar stößt, vergeht es einem auch gleich wieder wenn man die Preise sieht, die man für so manche VHS berappen müsste, wenn man sie sein Eigen nennen will. Hohe dreistellige Beträge sind keine Seltenheit. 

Oft kommt auch mal die Frage oder eher die Aussage auf, das man sich die Filme zur Unterhaltung anschaut. Kann davon unterhalten werden, wenn man sich Aufnahmen von Tragödien, Morden, Unfällen, seltenen Krankheiten und dergleichen ansieht? Das will mal dahin gestellt sein. Der eine empfindet bei der Sichtung vielleicht mehr Unterhaltung, der andere weniger. Es kommt immer auf den Zuschauer an sich an. In gewisser Weise empfinde ich durchaus eine "Unterhaltung" dabei, weil es meinen Durst nach "Wissen" stillt, das man nicht alltäglich zu sehen bekommt. Eine Freude im Sinne von Freude am Leid der anderen verspüre ich zumindest nicht, denn es gibt nichts erfreuliches daran, wenn ein Mensch zu Tode kommt. Es hat eher etwas mit Voyeurismus zu tun und es kann sicherlich niemand abstreiten, das er nicht selber schon ´geglotzt´ hat, wenn sich beispielsweise auf der Autobahn oder sonst wo ein Unfall oder eine Katastrophe ereignet hat. Am Ende fühlt man sich bei derartigen Ereignissen froh, das es einen nicht selber getroffen hat und man wünscht den Opfern solcher Ereignissen, ob Unfälle, Katastrophen oder ähnlichem, nur das Beste. Vor allem viel Kraft! Auch kann es nicht schaden, wenn man mit solchen Bildern konfrontiert wird, ob auf dem Bildschirm oder in der Realität, den Opfern einen gewissen Respekt entgegen zu bringen. Alles andere wäre meiner Meinung nach pervers!

Es gibt aber auch Shockumentarys, die eine ganz andere Sichtweise des Todes präsentieren. Hier gehört zum Repertoire nicht das Aufzeigen von schweren Unfällen, Morden, Exekutionen und dergleichen, sondern eher kulturelle Aspekte des Todes. Wie schon weiter oben zu lesen war, haben andere Kulturen einen anderen Umgang mit dem Thema Tod und integrieren ihn in das Leben, in die Gesellschaft, in die Kultur. Im Bereich des Independent-Films tut sich diesbezüglich einer hervor, dessen Werke ich nach wie vor immer noch sehr bewundere und mir seine Filme in puncto Mondofilme der Neuzeit exakt das geben, was ich mir von einem Film dieser Art erwarte: Schöne Aufnahmen, interessante Themengebiete, so wenig bis gar keine Kommentare  wie möglich. Die Rede ist von Rene Wiesner. Auch er scheint ein großes Interesse am Thema Tod zu haben, verpackt es aber nicht in reißerischen Schockdokumentationen, sondern besucht höchstinteressante Orte in der Welt, in denen man mit dem Tod anders umgeht wie hierzulande. Speziell in Thailand steht man mit dem Tod in einem gänzlich anderen Kontext, der hier vermutlich unvorstellbar wäre, weil man immer noch sehr verklemmt auf dieses Thema reagiert, was ich sehr schade finde, denn ich denke, manches wie man es in Thailand mittels Museen praktiziert, hätte im westlichen Teil Europas sicherlich seine Erfolge dazu beizutragen, den Gevatter so zu akzeptieren wie er ist und ihn nicht als das "Böse" anzusehen, wie er dargestellt wird. 

Abschließend sei gesagt, das es mehrere Gründe hat, warum ich mich für Shockumentarys interessiere. Die unsterbliche Faszination des Todes, das Sammeln von seltenen Medien, das Interesse an Filmen, die schockieren, gar schockieren wollen, vielleicht auch um sich selber zu desensibiliseren. Man mag es mir zum Vorwurf machen oder auch nicht, im Kern wird es an meinem Hobby nichts ändern, weil es mich nach all den Jahren stets mit Freude erfüllt, etwas zu besitzen oder vor Augen geführt zu bekommen, was der Rest der Gesellschaft womöglich nie zu sehen bekommt. 


Sonntag, 1. September 2024

Alien: Romulus


Originaltitel: Alien: Romulus
Herstellungsland: USA, Ungarn
Erscheinungsjahr: 2024
Regie: Fede Alvarez

Inhalt:

Im Jahr 2142 arbeiten Terraforming- und Minenkolonisten unter nahezu unmenschlichen Zuständen auf der Kolonie von "Jackson's Stern". Die Waise Rain hofft, nach Erreichen ihrer festgelegten Konzernarbeitszeit in ein anderes System gemeinsam mit ihrem schadensanfälligen Adoptivbruder Andy, einem von ihrem Vater programmierten Syntheten abreisen zu können, wird jedoch dabei vom Konzern Weyland-Yutani betrogen. Um dennoch der Hölle zu entkommen, schließt sie sich einer Gruppe von Freunden an, die gemeinsam mit einem Bergungsshuttle in die Umlaufbahn des Planeten aufsteigen wollen, weil sie ein Raumobjekt entdeckt haben. Ihr Plan ist es, dort alte Cryokammern zu bergen, um die neun Jahre dauernde Hyperschlafphase ins Yvaga-System möglich zu machen. Doch das Objekt entpuppt sich als driftende Raumstation Romulus-Remus, ein aufgegebenes Versuchslabor für Versuche an den Xenomorphen. Als die Gruppe das Raumschiff entert und die Systeme startet, werden auch die schlafenden Aliens wieder erweckt und beginnen Jagd auf das halbe Dutzend Twens zu machen. Für die jungen Leute eines Todesfalle, die noch dadurch erschwert wird, dass die Raumstation sich den zerstörerischen Ringen des Planeten nähert.

Review:

ALIEN: ROMULUS kann was, soviel steht fest. Der neueste Ableger, der von Fede Álvarez geleitet, von Fede Álvarez und Rodo Sayagues geschrieben wurde, kann mitnichten mit den anderen sechs Filmen mit halten. Von Álvarez halte ich persönlich eh sehr viel, da er mit mit der FROM DUSK TILL DAWN-Serie schon einen großen Gefallen erwiesen hat und einen meiner Top Ten-Filme zur Serie umfunktioniert hat, die mir richtig gut gefallen hat.  Selbiges gilt auch für seinen Remake von TANZ DER TEUFEL, der ebenfalls vor 11 Jahren frischen Wind rein gebracht hat und aus einer Horror-"Komödie" einen finsteren Ableger geschaffen hat, der zu überzeugen wusste. 

Der Film spielt bezüglich der Handlung zwischen den Ereignissen des ersten und zweiten Teils, was demzufolge als ein Interquel zu bezeichnen ist. Die Geschichte hierzu ist recht einfach gestrickt und handelt von einem verlassenen Raumschiff, das in der Umlaufbahn eines Planeten auftaucht, auf dem die Hauptprotagonistin Rain und ihre Freunde leben. Ihr Dasein fristen sie in einer Bergbaukolonie, was nicht unbedingt das ist, was sie sich von einem traumhaften Leben vorstellen und entschließen sich, dem Raumschiff einen Besuch abzustatten, um Rest-Treibstoff zu besorgen, was sie für die Reise auf dem Planeten Yvaga brauchen. Jedoch haben sie die Rechnung ohne die Lebensformen gemacht, die ebenfalls auf dem verlassenen Raumschiff verstecken und darauf warten, ihre "Mission" fortzusetzen. 

Die Idee dahinter, die Geschichte zwischen ALIEN und Aliens anzusiedeln finde ich hervorragend, jedoch wird die jüngere Generation sicherlich auf ein paar nicht vorher gesehene "Probleme" stoßen, wenn sie die Erstwerke nicht gesehen haben. Man muss bedenken, dass der Meilenstein des Science Fiction-Films auch schon 45 Jahre auf dem Buckel hat, demzufolge wird man als Neuling die ein oder andere Verbindung übersehen. Auf der anderen Seite bietet der Film dem Zuschauer den notwendigen Kontext, um zu verstehen was wichtig ist, ohne das man die anderen Filme zuvor gesehen haben muss. So blieb zwar die Kreativität etwas auf der strecke, hat dem Film aber nicht geschadet und man wird seine Freude daran haben. 

Bei knapp zwei Stunden bleibt viel Spielraum, aber glücklicherweise wird nicht sehr viel Zeit damit verschwendet, um die Lauflänge damit zu verschwenden, in dem man die Charaktere ewig vorstellt. Das geschieht recht schnell und man baut zügig eine Verbindung zu ihnen auf, bevor man zur eigentlichen Handlung schwappt und das erzählerische Tempo schnell aufholt. Dank der Düsternis, bekommt man das, was man von einem ALIEN-Film erwartet, trotz winziger humoristischer Einlagen bleibt es weitgehend dunkel, dreckig und brutal. So bleibt der Film präzise und franchisegerecht. 

Sehr zufriedenstellend war die Brutalität die ich mir in dem Film erhofft habe. Die Kills sind nicht gerade ohne und teilweise sehr ordentlich. Das beste hat man sich natürlich zum Schluss aufgehoben und war auch meine Hoffnung, das in der Richtung etwas geschieht, was noch einen kleinen Schocker darstellen soll. Nur da gibt es einen kleinen Punktabzug meinerseits, was das Design der Kreatur anbetrifft. Ich hätte mir in diesem Fall eher sowas wie eine Newborn-Version gewünscht wie man sie im dritten Teil, der auch mein Lieblingsteil des Franchises ist, zu sehen bekommt. Hier ist sie mir etwas zu futuristisch als auch zu menschlich angesiedelt, aber nicht unkreativ. 

Fazit: Wir schreiben das Jahr 2024 und Fede Alvarez hat es geschafft, einem beliebten Franchise einen weiteren soliden Beitrag zu kredenzen, den man sich locker öfters anschauen kann, ohne das es langweilig wird. Aufgrund der Ausstattung des Raumschiffs, befindet man sich in einer vertrauten Umgebung, das man sich leicht 45 Jahre zurück versetzt fühlt, als die Reihe los getreten wurde. Für eine leichte Geschichte gab es eine stabile Umsetzung die unterhält und sehr kurzweilig ist und sicher seine Fans bekommen wird. 



 

Freitag, 30. August 2024

Der Teufel tanzt weiter

 


Originaltitel: Night of the Demon
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: James C. Wasson

Inhalt: 

In den unheimlichen Wäldern von Sharon Wood sucht Professor Nudge mit seinen Studenten nach einem sagenhaften, grauenhaften Fabelwesen. Bald beginnt eine Reihe von furchtbaren Ereignissen voller Angst und Terror. Es scheint, dass niemand lebend aus den Fängen des Sharon Wood entkommen kann, denn der blutige Terror kennt keine Grenzen.

Review:

Wenn ein Film runter vom Index genommen wird, der zuvor auch noch in Deutschland beschlagnahmt wurde, ist das immer ein gutes Zeichen, das in der aktuellen Bundesprüfstelle nicht mehr geistig umnachtete Sittenwächter sitzen, sondern Leute die mit der Zeit zu gehen scheinen. Bis auf winzige unverständliche Ausnahmen natürlich, über die ich noch immer den Kopf schütteln kann. DER TEUFEL TANZT WEITER trat 1980 in Erscheinung und wurde auch in Deutschland von Westside Video auf VHS veröffentlicht. Wann genau ist mir unbekannt. 1988 erfolgte die Indizierung, 1989 kam die Beschlagnahme. Nach Ablauf von 23 Jahren erfolgte im Jahre 2012 die Neuprüfung, die erfolglos verlief und der Film weiterhin im Giftschrank blieb. Selbiges widerfuhr dem Film auch in Großbritannien, was ihn auf die Liste der sogenannten "Video Nasties" setzte. 

Aus heutiger Sicht wirkt das ganze Verfahren lächerlich, weil der Film an sich mehr Horrortrash als das personifizierte Böse ist, vor dem die Jugend geschützt werden muss. Die Story behandelt einen Professor für Anhropologie, der sich mit seinen Studenten in ein wäldliches Gebiet begibt, um mehreren statt gefundenen Morden nach zu gehen. Es wird gemunkelt, das hinter den Morden ein Bigfoot stecken soll, was das ganze Unterfangen umso spannender macht. Als Zuschauer muss man nicht lange warten, um hinter das Geheimnis zu kommen und es stellt sich heraus, das es tatsächlich ein Wesen ist, was dem Bigfoot sehr ähnlich ist. 

Ich bin wirklich froh, das sich hier in Deutschland jemand die Arbeit gemacht hat, den Film frei zu boxen, weil er ein wahres Trashfeuerwerk vom feinsten ist und der Welt nicht vorenthalten werden sollte. Technisch gesehen vielleicht der reinste Schmu, weil er so gestaltet ist, das die ganzen Geschichten, die die Truppe zu hören bekommt, bildlich nach erzählt wird und sie erst gegen Ende hin die persönliche Bekanntschaft mit dem Bigfoot machen, aber genau das und wie es umgesetzt wurde machen einen großen Spaß. Falls man den Film bisher nicht kennt, sollte man sich keine Hoffnungen machen, das einen ein hyperkrasses Schlachtwerk erwartet, aber es gibt dennoch genug Blut, auch Gedärme und eine fast schon irrwitzige Vergewaltigung zwischen dem Bigfoot und dem Mädchen zu sehen, die ebenfalls Teil der Handlung ist. 

Gespickt wird das ganze mit schrillen, pfiffigen Synthesizer-Tönen, die auf meine Wahrnehmung schrill gewirkt haben, aber bestens zum Film passen. Der Bigfoot selber sieht nicht wirklich aus wie ein Bigfoot und scheint irgendwo mitten im Wald ein Fitnessstudio stehen zu haben. An dieser stelle muss man noch auf die deutsche Synchronisation eingehen, die zum ´davon laufen´ ist! Ich hab schon viele schlechte Synchro gehört und die hier gehört definitiv dazu, aber kann man noch unter dem Slogan "So Scheiße, das es wieder geil ist!" stehen lassen und man wird seine Freude an diesem Schundwerk haben. 

Ursprünglich war geplant, dass das Ende damit endet, das die Studenten mit einem Hubschrauber seitens der Polizei gerettet werden. Der Verleih sah das aber anders, weil er Angst hatte, das sich der Film diesbezüglich schlechter vermarkten ließe, weshalb man sich für das Ende entschieden hat, das alle Studenten von dem Bigfoot gekillt werden. Mit sehr aufschlussreichen Szenen bekommt man das auch geboten was meines Erachtens auch das bessere Ende ist. Alles in allem eine Top-Trashperle aus den 80ern, die es hoffentlich demnächst in die deutschen Kaufhäuser schafft, da sie viel zu schade wäre, wenn sie in Vergessenheit geraten würde! 


Donnerstag, 29. August 2024

Taro! Tokyo Demon War


Originaltitel: Taro! Tokyo makai taisen
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Teruyoshi Ishii

Inhalt:

Basierend auf dem japanischen Volksmärchen Momotaro schildert es die Aktivitäten von Schülern der Mittelstufe, die mit der Verschwörung einer neuen religiösen Bewegung konfrontiert werden.

Review:

Im Rahmen meiner Suche nach Tokusatsu-Filmen, die man rezensieren kann bin ich auf den unbekannten Film TARO! TOKYO DEMON WAR aus dem Jahre 1991 gestoßen. Fündig wurde ich auf Youtube, wo er inklusive englischer Untertitel zur Verfügung steht, falls sich einer für den Film interessieren sollte. Die Geschichte beruht auf einer japanischen Sage, bei der es um einen jungen Kerl namens Momotarō geht, der die Welt vor dem Bösen als auch vor diversen Ungeheuern rettet oder gegen sie kämpft. Hört sich fast schon wie das Grimm´sche Märchen "Von einem der auszog das Fürchten zu lernen" an, nur mit dem Unterschied, das Momotarō aus einem Pfirsich schlüpft und von den Eheleuten, die den Pfirsich finden, groß gezogen wird. 

Bei meinen Recherchen wird der Film als Horror-Fantasyfilm bezeichnet. Meines Erachtens würde ich das Horror weg lassen und eher auf einen Jugend-Fantasyfilm tippen, der mit etwas Abenteuer und Mystery garniert ist. Die Story erzählt die Geschichte eines Jungen namens Taro, der bei einer Idol-Show vorspricht. Er selber zweifelt an sich, aber eine Art Sekte will ihm unter die Arme greifen und bietet ihm die Chance auf einen Plattenvertrag. Beim Grundtakt den er ihrerseits hört, verfällt er in eine Art Trance und redet in einer unbekannten Sprache. Nach und nach stellt sich heraus, das eine Verschwörung im Gange ist, bei der um eine uralte Rasse zum Vorschein kommt, gegen die Momotarō am Ende kämpfen muss, um die Welt zu retten. 

Nun, so genial wie das Filmposter ist, so mager ist der Film um ehrlich zu sein. Man muss sich über eine Stunde durch den Film kämpfen, bis es zum Finale mit dem Monster kommt. Davor geschieht erst mal nicht viel. Die einzige Ausnahme ist eventuell die Szene mit diesen kleinen Minischweinchen ie aber sehr kurz gehalten ist. Der große Showdown folgt gegen Ende, als sich Momotarō mit der Kreatur messen muss, die wie eine Spargelversion des Wishmasters aus sieht. Der Film scheint eher gemacht worden zu sein, um ein jüngeres Publikum anzusprechen, was auch in Ordnung war, wenn man mit diesem Wissen an den Film ran geht. 

Veröffentlicht wurde der nur in Japan auf VHS, wie ich heraus finden konnte. Netterweise wurde der Anzug des Monsters von Shinichi Wakasa, der bei mehreren GODZILLA-Filmen der Millenium-Reihe für die Spezialeffekte verantwortlich war. Die Gesamthöhe des Anzugs betrug 3 Meter und sah optisch nicht schlecht aus, wie schon angemerkt, sehr Wishmaster-ähnlich, aber leider viel zu kurz im Film zu sehen. Da hätte gerne mehr gehen können. Alles in allem war mir der Film eine Sichtung wert, weil es ein sehr unbekanntes Stück japanischen Zelluloids ist und Tokusatsu-Fans gerne mal einen Blick riskieren können. Nur der englische Filmtitel ist sehr trügerisch, denn eine satte Dämonenaction sucht man hier vergebens. 


 

Dienstag, 27. August 2024

The Gruesome Gore Collection


Originaltitel: The Gruesome Gore Collection
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: Unbekannt
Regie: Unbekannt

Inhalt: 

Shockumentary über Verkehrsunfälle, Autopsien und mehr

Review:

Auf meiner Tour durch meine Shockumentary-Sammlung bin ich heute auf ein extrem prachtvolles Stück gestoßen, was mir seit langer, langer Zeit den Atem geraubt und den Verstand durchgewirbelt hat. Diese aussage sollte man nicht so verstehen, dass es der Inhalt ist, der mich euphorisch stimmt, in diesem Fall ist es eher das Gesamtprodukt. Von wem diese Shockumentarys genau produziert wurde, ist mir gänzlich unbekannt, bis auf den Namen derer, die hinter der Veröffentlichung stecken: Dead Planet Entertainment. Der Name verspricht sehr vieles und mit gutem Gewissen kann ich behaupten, das dieses Versprechen auch eingehalten wurde. 

Ich tendiere darauf, das es sich bei THE GRUESOME GORE COLLECTION zwar um ein Mixtape handelt, wie es Hardcore-Insider in diesem ungewöhnlichen Kulturkreis sicher bestens kennen, jedoch wäre es das erste Mixtape, was meine Sinne berührt und mich in eine komplett andere Welt verschlungen hat. Der Film beginnt mit Aufnahmen eines schweren Unfalls, bei dem das Opfer im wahrsten Sinne des Wortes zerrissen wurde. Bei der zweiten Aufnahme kommt ein sehr spezielles religiöses Thema zum Einsatz, für das ich mich schon seit Längerem interessiere: Die tibetanische Himmelsbestattung. Eine Bestattungsform, bei der die Toten im wahrsten Sinne des Wortes den Geiern zum Fraß vor geworfen werden. Der buddhistische Glaube besagt diesbezüglich, das die Geier die Toten ins Bardo tragen, einen Zustand zwischen dem Tod und der Wiedergeburt. Eine sehr schön als auch seltene Art der Bestattung im östlichen Teil der Welt.

Zu den restlichen Aufnahmen gehören weiterhin schwere Verkehrsunfälle, bei denen die Verstorbenen schwer zugerichtet sind. Auch ein paar operative Aufnahmen haben es mit rein geschafft, hauptsächlich welche, bei denen der Fuß operiert werden muss, Schienen zum Einsatz kommen, die mittels Bohrmaschine und Schrauben den Fuß zusammen halten, eine Autopsie-Aufnahme, bei der ich mich frage, was dafür verantwortlich ist, das von dem Verstorbenen das Gesicht so aufgequollen ist. Bekanntlich heißt es, dass das Beste immer zum Schluss kommt. Hier kann man sagen, dass das schockierendste zum Schluss kommt und dem Zuschauer, wenn in diesem Metier unerprobt ist, die Faust richtig ins Gesicht schlägt. Die Aufnahme zeigt die Autopsie eines Neugeborenen, dessen Oberkörper schon komplett aufgeschnitten ist und in den Eingeweiden etwas gesucht wird. Sehr hart anzusehen und nicht ohne nachträglicher Wirkung auf die Mentalität. Komplett alle zu sehenden aufnahmen entstanden im asiatischen Raum, oftmals deute ich die Herkunft auf Thailand, da manche Polizisten thailändische Schriften auf ihren Uniformen tragen und andererseits auch Indien, weil bei einem Unfallhelfer ein tätowiertes Hakenkreuz auf dem Arm zu sehen ist, was allgemein als Zeichen für Glück in der Gegend bekannt ist.

Während der Sichtung ertappte ich mich oft dabei, wie ich Vergleiche mit der Shockumentary FACES OF GORE anstellte, da mir viele Aufnahmen in der Art und Weise, was für welche es sind, bekannt vor kamen. Was hier jedoch fehlt ist der sarkastisch-komödiale Off-Kommentar eines Sprechers, der seinen ´Blödsinn´ zum besten gibt. Der oder die Macher hinter diesem Film haben sich dazu entschieden einen wunderschönen Spundtrack einzubauen, der auf melancholische Klaviermusik basiert und dezente Ambient-Töne mit bringt, um das Geschehen ´abzumildern´, und dafür verdienen die Macher meinen höchsten Respekt, weil es den Film ruhiger und sanfter macht und einen gewissen Respekt an die Toten zollt, die hier zu sehen sind. Aufgrund der Schönheit und Wahl der Musik habe ich sie aus dem Video extrahiert und auf Youtube hoch geladen, denn so eine akustische Schönheit sollte nicht irgendwo im Untergrund versauern. 

Mein Fazit: Shockumentary ist nicht gleich Shockumentary und Mixtape ist nicht gleich Mixtape. In den meisten Fällen sind Mixtapes nur dazu gedacht, möglichst viele schockierende Video in schnellen Abständen zu präsentieren, um den Zuschauer möglichst bei Laune zu halten oder zu flashen. Hier bewegt sich die Kamera langsam, aber auch nah an das Geschehen ran, ohne das es zu einer Reizüberflutung kommt, die man nicht so schnell verarbeiten kann. Unabhängig von den Aufnahmen gebührt den Machern der Musik ein großes Lob, weil sie mich sehr angesprochen hat und ich allgemein auf melancholische Musik stehe und mir der Soundtrack zu diesem Film sehr gut gefallen und ein großes Vergnügen bereitet hat. 

Soundtrack auf Youtube:


Ausschnitte aus dem Film: 









Des Töchterleins Leid


Originaltitel: Des Töchterleins Leid
Herstellungsland: Schweiz, Frankreich
Erscheinungsjahr: 2023/2024
Regie: Juval Marlon

Inhalt: 

Es war der letzte Wunsch der Mutter, dass Vater und Tochter ihre Differenzen begraben und wieder miteinander auskommen. Ein gemeinsames Wochenende im Ferienhaus der Familie soll die beiden wieder zusammenbringen. Wenn plötzlich ein Reisender auftaucht, ändert sich die Dynamik der Gruppe.

Review:

Juval Marlon´s Schaffen verfolge ich schon seit längerer Zeit. Um genau zu sein seit 2015, als ich damals die VHS-Veröffentlichung von TORTURE FETISH in den Händen hielt, aber damals keinen VHS-Recorder zur Hand hatte, um die VHS abzuspielen. Via Toxic Filth war es mir irgendwann dann doch möglich endlich in den Genuss von TORTURE FETISH zu kommen. Bis 2018 war es dann recht still um den Schweizer Newcomer, bis in diesem Jahr TORTURE FETISH 2 erschien. Das Jahr darauf wurde die Untergrund-Szene mit dem kontroversen Film STURMGEWEHR belohnt, der es hierzulande sogar geschafft hat, beschlagnahmt zu werden. Dann wurde es wieder 3 Jahre still um Juval, bis es dann jährliche Produktionen gab, die bis heute anhalten. 

Sein neuester Streich, der 2023 produziert wurde trägt den Namen DES TÖCHTERLEINS LEID und man kann sich in etwa vorstellen, um was es thematisch gehen könnte. Eine Tochter, der mit Sicherheit nichts gutes widerfährt und exakt das trifft hier auch zu. Inhaltlich erzählt uns der Film die Geschichte von einem Vater (Gespielt von Jörg Wischnauski) und seiner Tochter(Violetta Sangue), deren Verhältnis zueinander nicht gerade das einfachste war und ist. Der letzte Wunsch der Verstorbenen Frau/Mutter war, das die beiden wieder zueinander finden und ihr Verhältnis zueinander aufbauen und man alte Geschichten hinter sich lässt. Es wäre an dieser Stelle interessant zu wissen gewesen, wie es zu diesem "Bruch" zwischen Vater und Tochter kam. So weiß man nur, das der Vater eher freigeistig unterwegs war und wohl nicht bereit dafür gewesen schien, eine Tochter groß zu ziehen. 

Sie verabreden sich auf ein Wochenende, was in einer ländlichen Gegend in einem Ferienhaus statt finden soll und erhoffen sich dadurch, ihre Streitigkeiten nieder zu legen, was nur bedingt funktioniert. Grund hierfür ist, das sich der Vater im Vorfeld über seine Tochter informiert und heraus gefunden hat, das sie beruflich dem horizontalen Gewerbe nach geht. Nichts was man als Vater gerne über seine Tochter erfahren will, aber so ist es nun mal. Während ihres Wochenendtrips kommt es immer mal wieder zu kleinen Streitigkeiten, woraufhin sich die Tochter in den Wald zurück zieht, um runter zu kommen und auf einen Fremden (Gespielt von Günther Brandl) trifft, der sich scheint´s verlaufen hat. Nach langem betteln, bekommt er die Chance mit ins Ferienhaus zu kommen, was damit endet, das alle drei sich abends etwas betrinken und Spaß haben. So ´gezwungen´ harmonisch wie es ist, endet das Wochenende in einer dramatischen Wandlung, aus der nur zwei lebend heraus spazieren. 

Hier geht es dieses mal nicht so drastisch zu, wie man es aus anderen Filmen von Juval kennt. Ich würde den Film eher als ein Drama bezeichnen, der ab dreiviertel des Filmes mit gut portioniertem Horror aufwartet und ein kontroverses Thema aufgreift, was in der Gesellschaft zwar streng tabuisiert wird, es aber immer wieder mal die Realität ist, bei der die Dunkelziffer bestimmt höher liegen dürfte, als an die Öffentlichkeit kommt. Für den Film sprechen die schönen Bilder, die die Kamera eingefangen hat. Gut kombiniert wurde das ganze mit musikalischer Aufwertung, die aus den Händen von Timo L. Klein und Juval selber stammt und sich nicht nur zum Film schön anhört, sondern ich mir auch mal so anhören würde, wenn es mir nach einer meditativen Auszeit beliebt. 

Sehr freut war ich über die Anfangssequenz, in der der deutsche Untergrundregisseur Rene Wiesner zu sehen ist, der sich das Töchterlein für seine privaten Zwecke "ausleiht", zumindest im Film, nicht privat, falls das einer falsch verstehen möge. Ebenfalls war Rene auch als Assistenz in der Regie beteiligt, was die Produktionsgeschichte abrundet, da ich eh der Ansicht bin, dass es sich immer lohnt, wenn Untergrund mit Untergrund zusammen arbeitet! Ein großes Lob an dieser Stelle auch an Violetta Sangue. Sie scheint ein Neuling in der "Branche" zu sein, weist aber mit einem gehörigen Schauspieltalent auf, was man so auch nur selten sieht, weil es oft der Fall ist, das Neulinge ziemlich emotionslos agieren, was dem Filmvergnügen selber manchmal einen kleinen Abbruch tut und man sich fragt, ob die Darsteller wirklich Lust auf ihre Rolle haben oder nur mit machen, um hinterher posaunen zu können, sie haben in einem Film mit gespielt. Auch was ihre Rolle anbetrifft gehört viel vertrauen zu sich selber als auch zu dem Produktionsteam dazu, was in dem Fall männerdominiert war. Respektable Leistung!

An dieser Stelle noch etwas Promotion für die kommenden Veröffentlichung zu DES TÖCHTERLEINS LEID: UncutTV hat sich mit Black Lava Entertainment zusammen getan und releasen im 3. Quartal dieses Jahres den Film in Hartboxen und Mediabooks. Mehr als nur geil, wobei für mich nur bedingt interessant, da ich bis auf das Töchterlein die dazu gehörigen Filme, die im Mediabook dabei sind schon seit Anfang an in der Sammlung habe. Nicht uninteressant sind die Releases aus dem Grund für mich, weil von Juval und Rene die Kurzfilme DIE SCHÄNDUNG & EMANZIPATION & MÜßIGGANG und zwei Interviews dabei sind! EINÖDE DER PEINIGER & TODESMARSCH ANCH CHIASSO dienen für mich eben als zusätzliches Extra, falls mal meine alten DVDs nicht mehr laufen sollen, wie sie sollen. Dennoch starke Releases, bei der eins davon seinen Weg in meine Sammlung finden wird!

Grüße übrigens an Martin Trafford, der sich erkenntlich gezeigt hat, das Filmposter zu entwerfen. Ebenfalls ein respektabler Artworker, der aus der Szene nicht mehr weg zu denken ist. 

Da die Erlaubnis seitens der Labels gegeben ist, hier ein paar zusätzliche Bild-Informationen als auch Werbungen zu den kommenden Releases: 

Mediabooks:


Große Hartbox:
 

Zu bestellen bei: 


Montag, 26. August 2024

Dämonenbrut - Insel der Dämonen 2


Originaltitel: Dämonenbrut
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2000
Regie: Andreas Bethmann

Inhalt: 

Eine Gruppe brutaler Bankräuber flieht vor der Polizei auf eine vermeintlich einsame Insel. Als die Gangster die Insel durchkämmen, entdecken sie ein Skelett mit nicht menschlichen Gebiss, sondern mit Reisszähnen. Die Freundin des Anführers der Bande schneidet sich an einem der Fangzähne und verwandelt sich in einen Dämon. Die Polizei ist den Bankräubern bereits auf den Fersen, doch treffen sie auf der Insel nicht nur auf die Gangster, sondern auch auf eine Armee von Dämonen. 

Review:

Junge, waren das damals in den 90ern noch Zeiten als deutsche Amateurhorrorfilme noch was taugten und Spaß machten. Leider nagte auch hier inzwischen der Zahn der Zeit und man sehnt sich danach, das die alten Hasen des deutschen Untergrunds nochmal die Kameras in die Hand nehmen mögen und ein paar Bretter raus hauen würden. Einer, von dem ich nur zu gerne was in der Richtung sehen wollen würde wäre Andreas Bethmann. Schon früh, als ich mit dem deutschen Amateurfilm in Kontakt kam, konnte ich von seinen Filmen nicht genug bekommen und war stets erfreut, wenn es neues Material gab. Das er was drauf hat, hat er mit dem sensationellen PRISON ISLAND MASSACRE und ROSSA VENEZIA zweifelsohne bewiesen, die weit oben auf meiner Favoritenliste stehen, was seine Filmographie anbetrifft. Was ich nach wie vor immer noch hoffe, ist, das er irgendwann mal in den Film kommt, endlich INSEL DER DÄMONEN 3 zu drehen, der im Abspann angekündigt wurde! 

2000 drehte er den Sexploitation-Horrorfilm DÄMONEBRUT, der als der zweite Teil von INSEL DER DÄMONEN gilt, aber nicht ganz mit dem ersten Teil zu tun hat. Die Geschichte handelt von einem kriminellen Pärchen die mit ihrem Komplizen samt Geisel auf eine Insel fliehen, um der Polizei zu entkommen. Parallel zu dem ganzen Geschehen geschah es, das Tentakeln aus der Hölle Frauen vergewaltigen und dafür sorgen, dass sie selber zu Dämonen werden und sich, wie es der Zufall will, ebenfalls auf der Insel befinden. So dauert es nicht lange, bis es zu den ersten dämonischen Kontakten als auch Metamorphosen kommt. 

ich habe mich bewusst für die über 2-stündige Fassung entschieden, weil meine Maxime nach all den Jahren immer noch ist, das von einem Film die längst mögliche Fassung angeschaut wird, die man bekommen kann. Es existiert zwar noch eine knapp 70-minütige Fassung, aber wer weiß was und wie viel da fehlt, dann doch lieber die Langfassung. Zu Beginn des Filmes musste ich eine Szene um ein paar Minütchen vor spulen, weil sie mir zu langwierig war(die Sauna-Szene), den Rest habe ich erfolgreich geschafft und dachte nicht, das mir dieser bei der Gemeinde ´verhasste´ Film nach knappen 15 Jahren immer noch so gut gefällt. Ich kann es selber nicht erklären, aber ich stehe auf diese billig, aber mit Herzblut gemachten Amateurhorror/Splatter-Filme, Ja, ich kann selbst Filmen von Jochen Taubert was abgewinnen, warum als nicht auch hier?

Die Idee mit den vergewaltigenden als auch Säure spritzenden Tentakeln gefällt mir ganz gut, hat sie was von manchen japanischen Tentakel-Animes- Dazu kommen noch die günstigen Spezialeffekte wie man sie eben aus Amateurhorrorfilmen aus den 90ern kennt (und liebt!) als auch die teilweise herrlichen Dialoge. Besonders die des Anführers des kriminellen Trios. Hier wird pure Erotik mit Dämonenhorror gemischt, was irgendwann mit Action-Komponenten versatzstückt wird was unter anderem eine Hommage an diverse italienische (Horror)-Filme sein soll. Man sollte, falls man sich entscheidet den Film anzuschauen, keine großartigen Hochleistungen seitens der Darsteller erwarten, denn die gibt es nicht, was im Rahmen des Genres in Ordnung ist. Bekannte Gesichter gibt es dennoch zu sehen: Anja Gebel, Katja Bienert, Jochen Taubert´s Soldatentruppe, Amateurherz, was willst du mehr?

Dank der Musik, die eingespielt wurde kommt auch tatsächlich sowas wie eine düstere Bedrohung auf, die sich sehen lassen kann. Musik macht hier halt schon viel aus und so manches wieder gut. Man mag sich fragen, warum ich den Film eher positiv bewerte. Das ist einfach erklärt: INSEL DER DÄMONEN fand selbst ich damals richtig Scheiße, würde ihn mir aber heutzutage nochmal anschauen, wie er nach all den Jahren auf mich wirkt. Bei DÄMONENBRUT spürt und sieht man eine deutliche Steigerung als auch manche Verbesserungen. DÄMONENBRUT mag zwar nicht das hellste Licht in Bethmann´s Filmographie sein, aber es lässt sich nicht abstreiten, das er unterhaltsam ist. Man muss sich halt im voraus schon im Klaren darüber sein, das es sich um ein Low Budget-Werk handelt. Zu den dicken Pluspunkten gehören meiner Ansicht nach die Tentakeln, die Geräusche der Dämonen (Schweinegrunzen), das Gesplatter, wenn es der Fall erfordert, und in gewisser Weise auch das Geschmuddel, was reichlich und viel vorhanden ist. 

Fazit: Als Partyfilm würde DÄMONENBRUT durchaus noch durchgehen und man sollte ein hartes "Nervenkostüm" mit bringen, wenn man sich sonst nur Mainstreamzeug rein pfeift und mit dem Amateurgenre nicht oder nie warm geworden ist, sonst hat es keinen wert. Irgendwann werde ich mir noch den Directors Cut anschauen um mögliche Vergleiche schaffen zu können, bis dahin hat die Dämonenbrut weiterhin einen besonderen Platz bei mir wie so viele andere Amateurfilme auch.


 

Die Gruft des Grauens


Originaltitel: Grave of the Vampire
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: John Hayes

Inhalt:

Es ist Mitternacht als Leslie und Paul die Party einer Freundin verlassen. Ihr Weg führt sie am alten Friedhof vorbei, auf dem sie als Kinder gespielt haben. - Doch plötzlich öffnet sich die Gruft eines Mörders. - Am nächsten Morgen steht die Polizei vor einem Rätsel. Man findet Paul ermordet und Leslie vergewaltigt auf. Leutnant Mason versucht den Fall aufzuklären, doch auch er wird ermordet. Monate später bringt Leslie ihren Sohn James zur Welt. - Jeder, der mit ihm in Berührung kommt, findet ein grausames Ende. Leslie kann es nicht glauben, sie hat einem Vampir das Leben geschenkt.

Review:

In Ausnahmefällen kann es nicht schaden, wenn man vor einem Kauf erstmal auf Streaming zurückgreift, ob es ein Film wert ist, sich ihn in die Sammlung zu stellen. So war es auch bei dem 1972 erschienen Vampirfilm DIE GRUFT DES GRAUENS. Da ich von WMM bisher nur sehr wenig gesehen habe und auch weiß, das es eher so B-Movies sind, bin ich dementsprechend etwas vorsichtig, man kauft die Katze schließlich nicht im Sack. Enttäuscht wurde ich von dem Werk definitiv nicht, auch wenn er sehr blutleer ist, dafür aber mehr von seiner 70er Jahre-Atmosphäre lebt. 

Die Handlung ist schnell erklärt: Ein Pärchen chillt auf dem Friedhof, woraufhin Er seiner Freundin einen Heiratsantrag macht, dem Sie nur zu gerne zustimmt. Kurz darauf entsteigt ein Vampir, Caleb Croft – im Leben ein Serienvergewaltiger und Mörder, jetzt ein Vampir, aus seiner Gruft und tötet den Kerl und vergewaltigt seine Freundin. Aus dieser Vergewaltigung entsteht ein Kind, was sich nur von Blut ernährt. 30 Jahre später ist das Baby zu einem starken, erwachsenen Mann heran gereift und kämpft innerlich mit seinem Schicksal und versucht mit allen Mitteln seinen biologischen Vater zu finden, dem er die Schuld am Tod seiner Mutter gibt. Er wird fündig und es braucht seine Zeit, bis er davon überzeugt ist, das er es auch wirklich ist, bevor er ihm den Garaus macht. 

Von Regisseur John Hayes kam mir bisher noch nicht viel vor´s Auge, die einzige Ausnahme bildet die erste Episode der Horror-Serie GESCHICHTEN AUS DER SCHATTENWELT. bekannt wurde er ab den 70ern für seine B-Movies, Exploitationfilme und paar Erotikfilme, die er drehte. Selbst einen Oscar war er 1959 für seinen Kurzfilm THE KISS nominiert. Für Leute, die eher auf geldschwerere Filme stehen wird der Film eher nichts sein, da er recht unspektakulär daher kommt, weil er so vorhersehbar ist. Darunter leidet eben auch die Spannung und man muss sich manchmal durch den Film ´kämpfen´ anstatt man ihn genießen kann. Nichtsdestotrotz hat er seine Momente und dürfte Freunden des schlechten Geschmacks sicherlich gefallen. 

Die Darsteller wirken etwas hölzern und versuchen aus ihren Rollen wohl das beste draus zu machen, nicht wirklich zum Film beiträgt. Eher hatte ich den Eindruck, das es sich um einen ´misslungenen´ Rachefilm handelt und die Vampirgeschichte zur Nebensächlichkeit verkommt, auch wenn sie immer mal wieder auftritt. Das traurige ist, das der Film einen sehr guten Start hinlegt, aber dann zügig von seinem Tempo verliert, was aber nicht bedeutet das der ganze Film schrottreif ist, sondern eben etwas mehr Würze hätte vertragen können. Aber um ihn einmal gesehen zu haben, reicht es vollkommen. Ob ich mir die DVD noch nachträglich hole, wird sich zeigen. Mehr als 10 Euro würde ich dafür nicht ausgeben.