Samstag, 20. April 2024

Das Weststadt-Massaker


Originaltitel: Das Weststadt-Massaker 
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Andreas Bethmann

Inhalt: 

Weststadt, Brandenburg. Ein irrer Mörder schleicht mit Machete und Heckenschneidemaschine durch die Büsche und tötet was ihm begegnet. Niemand ist vor ihm sicher.

Review:

Eigentlich schon schade, das manchen Filmen ihr Ruf voraus eilt und sie dementsprechend nicht die Würde bekommen, die sie verdient haben. Mir ist bewusst, dass das Thema Bethmann-Filme nicht jedermanns Sache ist und es genug Leute gibt, die sich das Maul zerreißen. Gleichzeitig gibt es auch Leute wie mich, die an Frühwerken der deutschen Amateurhorror-Szene einen großen Gefallen finden. So schwebte es mir schon eine Ewigkeit vor, mir mal die WESTSTADT-MASSAKER-Film an zu sehen und mir selber ein Urteil zu bilden, ob die wirklich so mies sind. 

Bevor Andreas Bethmann sich an seiner zweiten Trilogie versuchte, hat er es von 1988-1990 geschafft eine Trilogie zu drehen, die den Namen BEGRABT IHN TIEF hört. Bisher liegen mir die Werke noch nicht vor, aber kümmere mich darum! Bei DAS WESTSTADT-MASSAKER Teil 1 ist die Geschichte so einfach wie der Film kurz ist. In der Brandenburger Stadt Weststadt geht ein Mörder um, bewaffnet mit einer Säge als auch mit einer Axt. Wie es weiter geht, ist klar: Er bringt alle um, auf die der Mörder trifft. Innerhalb einer Laufzeit von etwas über 20 Minuten. 

Klar ist: Einen Oscar wird der Film nicht gewinnen, unterhaltsam war er trotzdem. Die Darsteller sind begrenzt, dürften wohl Kumpels von Andreas gewesen sein, die mit gemacht haben. Auch Andreas selber ist hier zu sehen, wie er dem Mörder zum Opfer fällt. Interessanterweise hatte er damals schon seine stylishe Frisur, wie man sie von ihm kennt. Die Kills sind in Ordnung, weisen ein paar Blutspritzer als auch Innereien auf, das Bild ist VHS-lastig. Bevor es zum letzten Kill übergeht, wird man noch von einer Tanz der Teufel-Hommage überrascht und fertig war der Film. Passend fand ich die elektronische Musik, mit der man den Film unterlegt hat, gab dem Film etwas "Atmosphäre". 

Fazit: Ich denke eine Empfehlung hier auszusprechen, wäre etwas zu viel des Guten, wer sich aber mit dem deutschen Untergrundfilm befasst, sollte sich auf die Suche danach begeben. Zwar nur für Amateurhorror-Fans, aber nicht uninteressant!


 

Freitag, 5. April 2024

Thomas und Marco


Originaltitel: Thomas und Marco
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Marian Dora

Inhalt: 

Ein filmisches Experiment von Marian Dora

Review:

Bisher lag mir der Dokumentarfilm THOMAS UND MARCO nur als sogenannte Börsendisc vor, die ich auf einer Auktionsplattform ersteigert habe. Nun schwebt mir vor, mir die DVD von New Film Order zu besorgen, die dieses Jahr erschienen ist. Besondere Aufmerksamkeit liegt zudem noch auf das Bonusmaterial. Seine Erstaufführung hatte der Film meines Wissens in Deutschland 2022 auf dem Weekend of Fear-Festival. Zu der zeit war es noch nicht sicher, ob der Film jemals auf DVD veröffentlicht werden würde. Ein damaliges Statement von Thomas Goersch auf Twitter, ließ nichts gutes vermuten, da die Aussage war, das der Film weder auf einem Festival noch auf DVD veröffentlicht werden würde. Glücklicherweise verlief dann doch alles anders und man kommt doch noch in den Genuss des Filmes. Für mich als Freund von Marian Dora´s Filmen ein klares Highlight. 

Man könnte sagen, das der Ursprung des Filmes die beiden Filme PESTHAUCH DER MENSCHLICHKEIT und DAS VERLANGEN DER MARIA D. sind. Beide Filme stellen unterschiedliche Experimente des Regisseurs Marian Dora dar, in denen er heraus finden wollte, ob es bei dem Erlebtem Unterschieden gibt, wenn man einen Film innerhalb eines Hauses und den anderen in der freien Natur dreht. Nach einer Mediabook-Auflage, bei der es wie es scheint damals Probleme gab, erschienen für jeden Film jeweils eine DVD im Schuber. Beides sehr tolle Filme, besonders PESTHAUCH DER MENSCHLICHKEIT, der bei der Erstsichtung durchaus eine kleine Faust in der Magengrube war. Im anderen Film ist Marco Klammer zu sehen, der auch etwas zu sagen hat, was die Produktion von DAS VERLANGEN DER MARIA D. betrifft. 

Beide Darsteller in THOMAS UND MARCO sind nicht gerade dafür bekannt, stillschweigend alles hin zu nehmen und tun ihren Unmut gerne mal lauthals in den sozialen Medien kund, speziell Facebook. Nicht das es mich stört oder ich was gegen einen der beiden hätte, im Gegenteil, ganz Unrecht sind manche Aussagen nicht bzw. würde ich sofort so unterschreiben. Aber das ist ein anderes Thema. Das Thema hier ist, dass beide Darsteller Einblicke in ihr Leben, ihre Psyche, ihre Sexualität, in manche Drehs, ihren Ansichten zur Welt usw. preis geben. Bei beiden ist das Thema "Depressionen" ein sehr großes Thema, was man auch merkt. Marco schildert sich, verständlicherweise, eher als der Misanthrop, während sich Thomas eher in der `Opferrolle´ bei manchen Dingen sieht. Auf Grund der krankheitsbedingten als auch der psychosozialen Hintergründe der beiden, sind die Ansichten zur Welt nicht unverständlich. 

Wenn es nicht um Thomas und Marco geht, dann geht es um Filme. Ulli Lommel kommt zur Ansprache ebenso wie Werner Herzog oder Marian Dora. Besonders interessant sind die Einblicke seitens Thomas in die Filme DEBRIS DOCUMENTAR und MELANCHOLIE DER ENGEL. Vernetzt wird das ganze mit Ausschnitten aus den Filmen, bei dem mir ein Ausschnitt besonders schwer nicht-zugesagt hat: Die Katzenszene aus MELANCHOLIE DER ENGEL. Ich muss dazu gestehen, das ich den Film bisher zweimal begonnen habe, aber nach einer halben Stunde beendet habe, weil kein Spannungsaufbau statt fand, der mich weiter gehalten hätte. Aber das ist schon mehrere Jahre her und ich gedenke MELANCHOLIE DER ENGEL nochmal eine Chance zu geben, allein schon, weil mich mehrere Szenen interessieren, für die der Film teilweise berühmt-berüchtigt ist. 

Eine weitere Besonderheit an dem Film ist der nicht-kopierbare und schöne Drehstil den Dora benutzt. Man hat nicht den Eindruck, das es sich um ein Interview-Video in dem Sinne handelt, wie man es sich vorstellt. Nein, Dora hat einen genauen Blick dafür wie er welche Szene einfängt und der Sepia-Filter tut sein übriges, um den Film nahezu schon in Kunstfilm-Höhen zu hieven. So erhält man ein interessantes als auch wunderschönes Portrait zweier Darsteller, die in (Untergrund)-Film-Kreisen eine höhere Bekanntheit haben und dem Kenner nicht unbekannt sind. Ehrlich gesagt empfand ich die Thematik des Gesprochenen als auch die Kontroverse, die sicherlich bei manchem nicht ausbleibt, durchaus unterhaltsam. Das einzigste auf was ich hätte verzichten können, wären die homo-erotischen Szenen. 

Fazit: Marian Dora hat mit diesem Film ein weiteres Mal bewiesen, das er ein Könner ist. Entweder man liebt seine Filme oder man hasst sie, so war es schon immer und wird auch so bleiben. Inhaltlich wird hier Tacheles gesprochen und kein Blatt vor den Mund genommen und das wird sicherlich bei manchem sauer aufstoßen, insbesondere Marco´s Bezüge zur Frauenwelt. Wenn man sich den Film vor nimmt, sollte man definitiv eine Menge Zeit mit bringen, denn zwei Stunden sind nicht ohne und in diesem Fall ratzfatz vorbei ohne das Langeweile aufkommt! Ein weiterer Bonus ist: Auch wenn es sich eher um ein dokumentarisches Interview handelt, gibt es Szenen, die man "nur" in einem Dora-Film findet, oder in anderweitigen Filmen für einen speziellen Kundenkreis. Man möge sich den Film selber anschauen, um sich ein Bild zu machen. Von meiner Seite aus gibt es eine klare Empfehlung!

 

Donnerstag, 4. April 2024

Septic


Originaltitel: Septic
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Brian Paulin

Inhalt:

Ein junges Paar versucht ein Kind zu bekommen, doch leider vergebens. Eine medizinische Therapie stellt aus finanziellen Gründen keine Option für sie dar, weswegen sie sich für eine unorthodoxe Methode entscheiden: Ihre Behandlung wird im Internet live vor Publikum übertragen werden, welches Geld dafür bezahlt, Menschen vor laufender Kamera leiden und sterben zu sehen. Für das Pärchen beginnt eine Reise tief hinab in die Abgründe der menschlichen Existenz. In die Welt der illegalen Organspenden und der Snuff-Filme.

Review:

Ein Paar hat seit geraumer Zeit Schwierigkeiten bei ihrem Kinderwunsch. Nachdem man alles mögliche versucht hat, schwanger zu werden, nehmen die beiden den Plan in Angriff, jemanden auf zu suchen, der ihnen womöglich helfen kann und landen bei Thomas Forsberg. Forsberg gibt den beiden die Möglichkeit, ihren Wunsch doch noch zu erfüllen: In Form eines Eingriffs bei ihr, was den Haken hat, dass das ganze live gefilmt und im Internet übertragen wird. Die beiden sagen dem ganzen zu und bekommen von Forsberg einen kleinen Vorgeschmack und ahnen noch nicht, wie tief sie in dem Sumpf des Grauens enden werden. 

Während Brian noch damit beschäftigt ist, den Hyper-Gorefilm ABYSMAL PURGATORY zu drehen und fertig zu stellen, kann man sich im westlichen Teil der Welt noch die Zeit damit vertreiben, das aktuelle Werk zu sichten, was von UltraVisual Films veröffentlicht wurde. Brian Paulin war schon immer ein Arbeitstier, wie es scheint und besonders beim Filme machen, hat er großen Spaß daran und das schon seit 1990, als der 10-minütige Debütfilm SACRIFICIAL BIRTH erschien. Im Laufe der Jahre steigerte er sein Wissen im Bezug auf Spezialeffekte und kann definitiv mit Szenegrößen wie Olaf Ittenbach mit halten. 

SEPTIC ist exakt das, was Paulin-Fans sehen wollen: Ein extrem blutiger und splattriger Horrorfilm, der mit den Spezialeffekten nicht geizt und unterhält. Das Repertoire des Gewaltanteils ist breit gefächert und auch für Fans von grenzüberschreitenden Bildern ist gesorgt. Seien es Zerstückelungen, eine Kindesentführung mit folgendem Mord, zertrümmerte Schädel inklusive Babyschädel, literweise Blut und...was auch das einzigste Minus ist: Kein Monster! Eigentlich fast schon schade drum, weil die Monster immer sehr alptraumhaft aussehen und wie ein kleines Finale zu betrachten sind. Jedoch würde es hier thematisch nicht passen, denn die Thematik ist eine gänzlich andere. Eine Thematik, die sich wahrscheinlich irgendwo auf der Welt tatsächlich so abspielt!?

Zu der extremen Brutalität gesellt sich auch noch eine Atmosphäre, wie man sie nur aus Paulin-Filmen kennt. In jedem Film schafft es Brain, eine surreale und bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen, die zudem noch von einer Art Finsternis überschattet wird und es scheint, das in dieser Welt, in der man sich im Film befindet, wahrlich nichts positives herrscht. Nur Tod und Verderben! Und exakt das macht die Filme von Brian zu einem wahrhaftigen Vergnügen. Man muss sich zumindest darauf einstellen, das man etwas Zeit mit bringen muss, bis das Gorefest erst richtig los geht, was auch nicht gerade gewöhnlich ist. 

Interessant ist, dass das meiste in der Garage gedreht wurde, weil die finanziellen Mittel bei einem Independent-Filmer schließlich auch nicht allzu hoch sind. Etwas auf die Beine konnte man trotzdem stellen und man schaut auch nicht darauf, ob man etwas fest stellt, wo der Film gedreht wurde, sondern lässt sich von der Geschichte und dem was noch folgt, berieseln. Die Geschichte fand ich gar nicht so schlecht, denn die Thematiken Snuff-Filme, Darknet, Red Rooms usw. ist interessant und lässt auch viel Raum für Spekulationen im Real Life. Aber wenn man bedenkt, dass es bei den höher gestellten Leuten Inseln mit grenzwertigen Vergnügungen gibt, wieso sollte es dann nicht auch solche Red Rooms geben? Möglich kann man es zumindest halten. 

Fazit: SEPTIC ist anders, als das was man kennt. Was dem eingefleischten Fan auffallen wird, ist, das es hier keine Fantasy-Elemente gibt, wie man es sonst kennt. Einen Abbruch tut das dem Film garantiert nicht, aber ist gewöhnungsbedürftig. Da haben mir die alten Sachen schon besser gefallen, bereue aber die Sichtung von SEPTIC definitiv nicht. Es ist immer noch ein Film von einem Fan für Fans und man darf froh sein, das es noch Filmemacher gibt, die zudem alles von Hand machen. Meinen Segen hat SEPTIC definitiv und würde ihn auch so weiter empfehlen! 

Release von UltraVisual Films:



Sonntag, 24. März 2024

Angriff der Deichzombies


Originaltitel: Angriff der Deichzombies
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2004
Regie: Andre Voss

Inhalt: 

Der total verstörte Kim läuft Sascha vors Auto und erzählt ihm eine unglaubwürdige Geschichte, was mit ihren Freunden geschehen sei. Belustigt weist Sascha ihn erst einmal ab und will es mit eigenen Augen sehen, was dort in diesem Wald von statten geht. Und Tatsächlich! Untote treiben im Wald ihr Unwesen, worauf Sascha in Windeseile Waffen für die Vernichtung der Zombies besorgt. Doch es kommt alles anders als erwartet. 

Review:

Vierlanden im Jahre 2004: Nach seinem AXE KILLER und dem VIERLÄNDER SCHAUFEL MASSAKER, reichte es Andre Voss noch nicht und schmiss im selben Jahr in dem das VSM erschien, seinen ersten Zombiefilm hinterher. Leider sprach mich der Film nicht ganz so an, wie ich es mir erhofft habe auf Grund des Filmtitels, empfand ihn aber auch nicht als absolute Gurke. Die Ursprungsversion des Filmes ging 6 Minuten, wie eine knapp 40-minütige Version zustande gekommen ist, ist mir nicht bekannt. Das Produktionsteam hinter dem Film nannte sich Deichland Pictures.

Thematisch bewegt man sich auf dem selben Terrain wie schon viele, viele Zombiefilme es zuvor getan haben: Zombies greifen an und man versucht sich dagegen zu wehren. Der große Standard-Kampf um´s Überleben beginnt...Wie schon so oft. Gedreht wurde zum größten Teil im Wald, wo man so ordentlich die Sau raus lassen konnte. Wer den Film anschauen will, sollte kein Meisterwerk erwarten, denn das ist der Film nicht. Die Spezialeffekte waren ordentlich blutig und man geizte nicht damit, reichlich Kunstblut zum Einsatz zu bringen. Störend war lediglich der Ton, der sehr schwer zu verstehen war, wenn man nicht genau hin hörte. 

Fazit: Eine seltene Un-Perle des deutschen Untergrunds, bei der es sich nur für den inneren Kreis des deutschen Untergrundfilms halbwegs lohnen würde, danach zu suchen. Man verpasst nichts und kann getrost darüber hinweg sehen, wenn man sich thematisch nicht damit auseinandersetzt. Ansonsten viel Spaß beim suchen. 
 

Cadaverous


Originaltitel: Cadaverous
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Jan Reiff

Inhalt:

Michelle bleibt mit ihrem Wagen im Schlamm stecken. Ein plötzlich auftauchender Unbekannter verspricht Hilfe, beschwört aber stattdessen einen Dämon herauf.

Review:

Eine junge Frau hat mit ihrem Auto eine Panne in einer wäldlichen Gegend. Hilfe verspricht ihr ein Kerl, der vorbei kommt. Doch anstatt Hilfe zu holen, beschwört er einen Dämon herauf, der von nun an Jagd auf die Leute macht. 

1991 drehte ein junger Filmemacher namens Jan Reiff einen Film, der merklich Einflüsse von TANZ DER TEUFEL in sich trägt, aber keine Nachverfilmung dessen ist. Der Kernpunkt ist trotzdem der Wald und seine Gefahren als auch dämonische Kreaturen, die Jagd auf einen machen, wenn man sie herauf beschwört. Genau das geschieht auch in dem gut 50-minütigen Film, nur eben auf tiefstem Low Budget-Niveau, wie man es nicht selten sieht. Als Vorwurf will ich das ganze nicht gelten lassen, denn trotz des winzigen Budgets, ist tatsächlich ein nicht zu verachtender Film entstanden, wenn man nicht mit der Prämisse eines Amateurspplatterfilms ran geht. 

Beim anschauen fühlte ich mich teilweise sehr an Jochen Stephan´s BLUTNACHT - DIE RACHE DES DÄMON erinnert, weil beide Filme haben eines gemeinsam und das stelle ich nicht oft fest: Eine geile Musik, die man sich auch ohne bewegliche Bilder anhören kann. Hier ist es irgendwas elektronisches, was ich in die Darkwave-Schublade stecken würde. Exakt die Musik gibt dem Film eine Atmosphäre die im passenden Momenten zum gruseln einlädt. Das andere ist die Kameraführung, die hier sehr gekonnt angewendet wird. Man merkt, Reiff war schon in jungen Jahren kein unerfahrener und hat vermutlich viel mit der Kamera geübt, die ihm zur Verfügung gestellt worden war. 

Gedreht wurde der Film auf einer Super 8-Kamera, was man dem Film sofort ansieht und auch einen Teil zur Old School-Atmosphäre beiträgt. Veröffentlicht wurden damals 1991 nur 6 Stück, weil er nicht für die Öffentlichkeit gedacht war. Mir ist zumindest nur ein Sammler bekannt, der eine der VHS in seiner Sammlung stehen hat. 1993 wurde CADAVEROUS neu verfilmt und unter den Namen GRAUSAME RACHE DER DÄMONEN, besser bekannt als REQUIEM DER TEUFEL, veröffentlicht. heutzutage Macht Jan Reiff andere Dinge nachdem er eine Diplomausbildung als Regisseur gemacht hat und schon einige ALARM FÜR COBRA 11-Folgen gedreht hat. 

Fazit: Sehr unblutiges Werk, was einen kurzen Messerangriff beinhaltet, den Auftritt eines coolen Dämons und sonst anschauliche Drehorte wie Hügel oder Wälder zu bieten hat. Das einzigste Manko für den Zuschauer dürfte das schlechte Bild sein, was mich nicht gestört hat, sondern zum Film gepasst hat. Ein dickes Plus geht an die Tanz der Teufel-artigen Szenen, in denen der Dämon sich rasend durch den Wald seinem Opfer nähert. 90er Jahre-Amateurhorrorfans sollten die Augen offen halten. 


 

Genefood Maniacs


Originaltitel: Genefood Maniacs
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Heiderose Hoja

Inhalt:

Der habgierige Unternehmer Carlos Kümmelsack wendet sich an die durchgeknallte Professorin Dr. Margarethe Witchybitchy, die für ihn genmanipulierte Gurken züchten soll, die den Markt dominieren. Das Projekt geht schief und schon bald fangen die Gurken an, mit ihren Konsumenten ins Gespräch zu kommen und sie auch anzugreifen … Nur der Hippie-Nachzügler Kunigunde kann aus dem Dilemma helfen.

Review:

Ein Unternehmer namens Kümmelsack, dessen einzigstes Ziel es ist, aus allem Kapital zu schlagen, begibt sich zu der Professorin Margarethe Witchybitchy. Der Auftrag lautet, dass sie genmanipulierte Gurken züchten  soll, um den Gemüsemarkt zu beherrschen. Nichts leichter als das für die verrückte Professorin, worauf sie sich gleich ans Werk macht. Doch das Projekt geht schief und gerät schnell ausser Kontrolle, in dem die Gurken anfangen zu reden und Leute zu attackieren. Das ruft das Hippiegirl Kunigunde auf den Plan, die sich der Gurkengefahr entgegen stellt. 

Bei manchen Filmen ist es traurig, das die nicht bekannter sind, weil es soll Ausnahmen geben, die trotz ihres Mini-Budgets Potenzial haben und zur mehrmaligen Sichtung einladen. Das Filmprojekt entstammt der Niedersachsener Independentfilm-Gruppe Utopian Pictures, was 2005 gegründet wurde und bis 2019 mehrere Kurzfilme veröffentlicht hat.GENEFOOD MANIACS war das sechste Filmprojekt und lief damals auf dem dritten Indigo Filmfest und wurde von den Machern auf gebrannten DVDs vertrieben. 

Thematisch passt das ganze zu einem Trashfilm dieser Art und wurde auch sehr gut umgesetzt. Auch hat nichts gefehlt, denn der Anteil an Komödie und trash ist ausgewogen und macht auch viel Spaß. Obgleich die Darsteller keine oscarreifen Darbietungen abliefern, passt das "Können" in den Film und lässt ihn nicht zu einem Werk verkommen, bei dem  man sich bis zum Ende durch kämpfen muss. Interessant ist, das es eine Frau war, die auf dem Regiestuhl saß: Heiderose Hoja, die inzwischen mit Lars Kelich verheiratet ist und er selber auch kein Unbekannter in der Indie-Szene ist. 

Gedreht wurde überwiegend im Freien oder im Gewächshaus, was zeitgleich das Labor der Professorin war. Die Umsetzung, das man die Gurken zum sprechen brachte war sehr gelungen, sowie auch die Angriffe der Gurken, wobei man sieht, das die in die Kamera gehalten werden. Trotzdem nice! Eventuell lässt sich die DVD noch auf der Wordpress-Seite von Utopian Pictures bestellen, ob sie noch aktiv sind, ist mir nicht bekannt. Wünschenswert wäre es, denn der Film ist definitiv einer der besseren Film, die ich bisher aus der Amataursparte gesehen habe. Man sollte nur keinen Splatterfilm erwarten, eher eine geniale Trashkomödie. 



 

Samstag, 23. März 2024

The Wood of No Return


Originaltitel: The Wood of No Return
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1998/1999
Regie: Kurt Perzl, Michael Valentin

Inhalt:

Einige Jugendliche feiern in einer verlassenen Waldhütte eine Party. Dass dort ein Serienkiller sein Unwesen treiben soll, interessiert sie dabei nicht weiter. Als es jedoch zum ersten Mord durch den Killer kommt, merken sie, dass es wohl doch kein Schauermärchen war. 

Review:

Am 31. Oktober 1998/1999 erschien der Amateurhorrorfilm THE WOOD OF NO RETURN. Ein besseres release-Datum hätte es auch nicht gegeben, für das sonderbare Werk. Zur Handlung braucht man nicht viel sagen, denn die ist schon zigmal durch gekaut worden, aber um trotzdem ein paar Worte zu verlieren: Mehrere jugendliche machen sich auf in den Wald um Party zu machen. Saufen und kiffen sind an der Tagesordnung und wie es im jungen Alter so ist, geht der Knigge aus verbaler Sicht auch ziemlich schnell flöten. In der Zwischenzeit taucht ein maskierter Killer auf, der sich die ersten Opfer schnappt, bevor er selber gekillt wird und als Zombie wieder zurück kehrt. 

Großer Pluspunkt geht an den filmischen Einsatz von Flat Eric, bei dessen Anblick ich sofort wieder den Ohrwurm "Flat Beat" von Mr. Oizo im Kopf habe und im Musikvideo Flat Eric der Hauptdarsteller ist. Der Film selber ist absolutes Amateurniveau, wie man es noch aus VIOLENT SHIT-Zeiten kennt. Das Bild ist grottenschlecht, aber irgendwie auch passend zu dem ganzen Amateur-Bereich, mich persönlich stört sowas nur selten. Als störend empfand ich eher die schlechte Tonlage, bei der man fast nichts verstand von dem Gesagten. Die Spezialeffekte sind, wie sollte es anders sein, sehr billig gewesen, aber auch hier hab ich meinen Spaß daran, denn bei solchen Filmen erwarte ich sogar billige Spezialeffekte. 

Kategorisch kann den Film als Amateur-Slasherfilm einstufen, denn nichts anderes ist er. Wobei ich sagen muss, dass er auch einen ziemlich hohen Komödien-Anteil hatte in mancher Hinsicht, das es eher schon eine Art Horrorkomödie auf tiefstem Amateurniveau ist. Nun gut, recht machen kann man es eh nicht jedem und Geschmäcker sind ebenso verschieden. Obgleich der Film nichts besonderes war, bereue ich die Sichtung nicht. Ob die Saarländer noch in irgendeiner Form aktiv sind, ist mir zum heutigen Tage nicht bekannt. 



 

Terror am Strand - Ein Strandschlitzerfilm


Originaltitel: Terror am Strand - Ein Strandschlitzerfilm
Herstellungsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 2001
Regie: Elmar Weihsmann

Inhalt: 

Eine Horde Bikinigirls ersäufen einen Kunstmaler, der alsbald als Monster wieder auftaucht und jede Menge Bikinigirls und Surferboys aufschlitzt. Um den Spuk zu beenden wird vom Gemeinderat die FBI-Agentin NUTASCHA NUTS angeheuert, doch die Morde gehen weiter.

Review:

Das Internet beschreibt den Film als österreichischen Trash-Horror. Horror? In gewisser Weise ja, eher für den Zuschauer, wenn er die 91 Minuten irgendwie rum bringen muss. Trash? Wenn man Amateurfilme gelegentlich als Trashfilme bezeichnen mag, dann trifft der Begriff auch hier voll zu. Verantwortlich für den Film sind die Österreicher Stefan Peczelt und Elmar Weihsmann. Beide eher unbekannte Filmemacher, mit jeweils 4 Filmen in ihrer Filmographie, wobei Elmar Weihsmann´s THRILL bei Insidern zu den bekannteren Filmen zählen dürfte. 

Liest man sich die Inhaltsangabe durch, bekommt man Bock auf einen Strandhorror und freut sich auf einen Film zu stoßen, der Anfang der 2000er im Amateurbereich gedreht wurde. Die Hoffnung war groß, die Enttäuschung am Ende auch. Leider war der Film nicht das, was ich mir darunter vorgestellt habe. Nein, er war sehr viel schlechter. Was hier fehlte, war eine vernünftige Umsetzung der Handlung. Über die schlechte Schauspielerei kann ich hinweg sehen, damit wird man immer im Amateurgenre konfrontiert, wobei die neueren Produktionen oftmals schon begabtere Darsteller beinhalten. 

Gedreht wurde in Feldkirchen (Österreich) in alten Zimmern, alten Bruchbuden und an Ufern des Sees in Schleichenfeld, um zu versuchen, sowas wie ein Beach Feeling aufkommen zu lassen, was nur bedingt funktioniert. Leider wirken die Darstellungen der Darsteller sehr schlecht und emotionslos zum Teil, da fragt man sich schon, ob die Darsteller aus Zwang oder am Spaß am filmen mit gemacht haben. Nachdem man es aber geschafft hat, eine gute Stunde durch zu halten, trägt dieses schweißtreibende Geschäft die ersten Früchte: Ein Zombieangriff, der nicht schlecht geraten ist und dem Film etwas Tempo verleiht, wenn auch nur kurz. 

Nach diesem Zombieangriff ist von den Zombies eine lange Weile nicht mehr zu sehen bis es ihrerseits zu einem Angriff auf eine kleine Gartenparty kommt und etwas Horrorfeeling aufkommt. Entgegen dem Titel ist der Film eher ein Amateurfilm mit Zombiehorror-Elementen, der mit Slasher-Spitzen gespickt ist, mehr auch nicht. Als Rarität kann der Film gerne in der Sammlung bleiben, da es sich um ein sehr seltenes und unbekanntes Stück Amateurfilm handelt, was ich bisher nirgendwo gesehen habe, geschweige denn eine Rezension. Sollte man zufällig auf den Film stoßen, sollte man es sich gut überlegen ob man ihn wegen des Filmes wegen oder Seltenheit in die Sammlung stellt, ich empfehle zweiteres.