Donnerstag, 18. Januar 2024

Dog Dick aka White Trash Holocaust


Originaltitel: Dog Dick
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: James Bell

Inhalt:

Dies ist eine Sammlung von Filmmaterial, das verdorbene Hinterwäldler zeigt, die ihren Alltag leben und sich mit Tierquälerei unterhalten. Ursprünglich mit dem Titel „White Trash Holocaust“ betitelt, handelt es sich um einen echten James-Bell-Klassiker: „Dog Dick“.

Review:

DOG DICK, ein Filmtitel bei dem man vermutlich erst an was anderes denkt, wenn man der englischen Sprache mächtig ist. Zum Glück hat DOG DICK von James bell nichts mit irgendwelchen zoophilen Praktiken zu tun, sondern beleuchtet eher das Vorstadt-Leben von ein paar Assis i, US-Bundesstaat Michigan. Zutreffender ist in diesem Fall eher der Beiname WHITE TRASH HOLOCAUST, denn exakt das trifft es auf den Punkt, was der Zuschauer dieses Filmes hier zu sehen bekommt. In Deutschland gibt es zum Beispiel diese Hartz4-Serie "Hartz und herzlich", DOG DICK ist die krassere Version davon, definitiv. Die Produktionszeit für den 50-minütigen Film dauerte drei Jahre und in der Zeit hat James Bell Personen bei ihrem Alltag gefilmt und sich weitgehendst darauf beschränkt, möglichst runter gekommene, körperlich eingeschränkte und von Drogen zerfressene Leute zu filmen. In welchem Bezug er zu den Personen steht, ist mir unklar. 

Was den Film zu einem cineastischen Kuriosum macht ist der Inhalt bestehend aus mehreren Szenen des Alltags besagter Personen: Eine Frau, die versucht einen nicht flugfähigen Vogel zum fliegen zu bringen, um ihn danach zu töten um Aussagen wie "Nur der Stärkere überlebt" zu bringen, ein übergewichtiges und wie es scheint, geistig zurück gebliebenes Kind, was sich lieber damit beschäftigt in der Wohnung rum zu hüpfen, Jugendliche, die Tierkadaver verstümmeln, diverse Messie-Wohnungen in denen der Siff schon steht und zwischendurch besoffene Typen, die öffentlich auf der Straße rumpöbeln. Man kann Mitleid empfinden mit solchen armen Kreaturen, sich seinen Teil denken oder sie einfach für ihre, teilweise Blödheit, hassen. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Meiner Meinung nach könnte DOG DICK perfekt dazu dienen, als Lehrvideo für angehende Misantrophen zu fungieren. 

Eine Handlung wird man hier vergebens suchen, weil das Ziel, was James bell verfolgte, war, eine Art Schockdokumentation über den weißen Abfall Amerikas zu machen. Wenn man sich den Film anschaut wird man durchaus eine gewisse Faszination aufbringen können, weil man einfach nicht glauben kann, was man gerade sieht und exakt das die Faszination ausmacht, warum man nicht weg schauen will. Mir stellt sich nur noch die Frage, was uns der Regisseur mit diesem Film sagen will? Ging es darum,. der Welt zu zeigen, in was für einem Dreckhaufen wir eigentlich leben oder wollte er für sein Debüt einfach ein kontroverses Thema benutzen und inhaltlich das ganze bebildern? Geschafft hat er es auf jeden Fall, keine Frage. Für mich als Fan von manchen Schockdokumentationen war DOG DICK so oder so ein Erlebnis, wobei mir zeitgleich auch bewusst ist, das es eben solche Ghettos gibt mit solchen Leuten. 

Fazit: Kein Film, den ich dringend empfehlen würde, weil solche Filme nur für ein kleines Publikum gemacht sind und ebensolch ein Publikum sich eher im cineastischen Untergrund befindet anstatt im Mainstream oder der Mitte davon. Wer nicht gerade in dieser "Heile Welt-Bubble" lebt, wird bestens Bescheid wissen, das es auf der Welt Plätze gibt, die menschenunwürdig, runtergekommen und alles andere als das sind, wo man gerne leben möchte. So kann und darf man froh sein, wenn es einem halbwegs gut geht und man noch Herr seiner Sinne ist und sein Leben soweit im Griff hat. Aus Sicht eines Filmfans mit anstößigen Inhalt gebe ich eine klare Empfehlung für DOG DICK raus!


 

Knochenwald 3 - Sudden Slaughter


Originaltitel: Knochenwald 3 - Sudden Slaughter
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: Utz Marius Thomsen

Inhalt:

Eine Gruppe von Möchtegern-Okkultisten erweckt bei einem Ritual, dass "nur" als Spaß gedacht war, versehentlich den toten Massenmörder Mike Mansfield zum Leben. Der als "Knochenwaldschlächter" bekannt gewordene Mansfield ist darüber keineswegs erfreut, da er letztendlich im Tod seinen Frieden gefunden hatte. Dieser Friede wurde ihm nun genommen und er kennt nur noch eins: WUT! Unaufhaltsam macht er sich auf den Weg, um grausame Rache an der Okkultistengruppe zu nehmen. Doch damit nicht genug. Dennis Craven, der einzig Überlebende von Mike Mansfield`s Gemetzeln, ist selbst vollkommen durchgedreht und zur totalen Killerbestie mutiert. Für eine Flasche Alkohol, geht er über Leichen um der Realität und seiner grausamen Existenz zu entfliehen. Da bietet sich eine Party, welche die Okkultisten mit ihren Grufti-Freunden feiern wollen, ja geradezu an.. Acid Arafat, ein bis über beide Ohren mit Drogen zugedröhnter Freak und Gastgeber der Party, hat für viele verrückte Gäste gesorgt, um die wohl asozialste Party im Norden Deutschlands zu starten. Nur zu blöd, dass sich zwei Massenmörder vorgenommen haben "mitzufeiern", die garantiert niemand auf die Gästeliste gesetzt hat.

Review:

KNOCHENWALD 3 - SUDDEN SLAUGHTER ist der dritte Teil der sagenumwobenen Knochenwald-Trilogie von Utz Thomsen und auf das Gesamtpaket bezogen stellen die drei Filme weitere Kultfilme dar, die die deutsche Amateursplatter-Szene geboren hat. Passend zum Thema Beschwörungen, habe ich mir den Film heute noch raus gesucht, weil zu den ersten beiden Teilen schon eine Review am Start ist und mir nur eine zum dritten Film gefehlt hat. Inhaltlich hat sich die Sachlage in so weit verändert, das es um eine Gruppe von Leuten geht, deren Hobbys Metal, Okkultismus, Horrorfilme und Party machen zu sein scheint. So findet alsbald ein Ritual statt, bei dem man den Serienkiller Mike Mansfield wieder zum Leben erwecken will, was auch bestens gelingt. Was sie jedoch nicht wissen, dass sich ein zweiter Killer in der Gegend rum treibt und er sich mit Mike Mansfield verbündet und gemeinsam auf die Jagd nach Menschenfleisch geht. 

Der Film ist eine Mischung aus Komödie, Splatter und Horror, ganz klar. Allzu ernst nimmt er sich nicht, hat trotzdem ein paar ernstere Szenen aufzuweisen. Es gibt viele Kills, die blutig geraten sind und für eine Amateurproduktion gut umgesetzt wurden. Man knüpft geschichtlich bei Teil 2 an und zeigt ein paar Rückblendungen, damit man schnell wieder im Bilde ist, worum es geht. Bemerkenswert ist, das die Filme von Anfang bis Ende der Trilogie immer besser werden. Meiner Ansicht nach bestünde genug Potenzial seitens Utz, nochmal einen drauf zu legen, die Kamera in die Hand zu nehmen und etwas neues zu kredenzen, denn im Allgemeinen hat man wahrlich schon schlechte Filme innerhalb der Szene gesehen, und ebendiese Filmemacher machen immer weiter, während man von Könner leider nichts mehr hört. 

Eine Menge Spaß machen mitunter die Anspielungen auf diverse Horrorfilme bzw. das Genre, man merkt nur zu gut, das es sich um Horrorfans handelt, die ihr Hobby lieben. Auch schauspielerisch setzt man hier im Gegensatz zu den Vorgängerfilmen noch eins drauf und kann mit mehr Können punkten. Klar, bisher ist noch kein Gelernter vom Himmel gefallen, aber man verspürt hier eine sichtliche Steigerung. Splattereffekte gibt es auch hier wieder einige zu sehen und die sind durchaus sehenswert. Wenn man bedenkt, dass das Budget nur 1000 Euro betragen hat, kann sich das Gesamtwerk definitiv sehen lassen. Es wird gemetzelt, Köpfe zermatscht, Herzen raus gerissen, Hirne dürfen auch nicht fehlen, selbst ein Fick mit einer Machete durfte nicht fehlen. Alles in allem alles was ein KNOCHENWALD-Film braucht. 

Fazit: Unterm Strich ein kleines und feines Meisterwerk von einem wahren Genie der Szene, von dem man nichts mehr groß hört. Wollen wir mal hoffen, dass es innerhalb der kommenden Jahre noch zu einem Projekt kommt und kräftig gesplattert wird. Einige Fans würden sich darüber freuen, inklusive mir. Bei einer Laufzeit von 90 Minuten vergeht die zeit wie im Flug und man wird bestens unterhalten. Voraussetzung ist natürlich, das man sich mit dieser Kategorie Filme beschäftigt und auch ein Faible dafür hat. 





 

Blutgeil aka Zurich Cop Eaters IV


Originaltitel: Blutgeil
Herstellungsland: Schweiz 
Erscheinungsjahr: 1993
Regie: Lö Lee

Inhalt:

Der Schweizer Amateurfilm handelt von zwei Zürcher Drogenfahndern, die nach einem Anschlag auf ihr Hauptquartier, bei dem alle ihre Kollegen getötet werden, einen Rachefeldzug gegen die dafür verantwortlichen Drogenabhängigen beginnen. Sie stürmen ein besetztes Haus, töten in der Toilette zwei Junkies, werden dann aber von den Besetzern entwaffnet, gequält, getötet und verspeist.

Review:

Wenn man sich etwas mit dem deutschsprachigen Amateursplatter-Sektor beschäftigt, kommt nicht drum herum, mal was von dem Schweizer Kurzfilm BLUTGEIL von Lö Lee gehört zu haben. Der Ruf eilt dem Film voraussichtlich voraus, weil er zum einen in der Schweiz aufgrund des Inhalts verboten wurde und eben besagter Inhalt für einen Aufschrei gesorgt hat, bei dem die staatliche Obrigkeit nicht gerade zimperlich war, den Film aus dem Verkehr zu ziehen. Innerhalb von Deutschland wurde der Film auf der Jung und mutiert-VHS veröffentlicht, was eine Compilation aus diversen Amateurkurzfilmen war, die von der Horror/Splatter-Zeitschrift Splatting Image veröffentlicht wurde. So erlangte der Film auch hierzulande schnellen Bekanntheitsgrad und sollte jedem Amateursplatterfan ein Begriff sein. 

Inhaltlich dreht es sich um zwei Polizsten, die wie gewohnt rücksichtslos vorgehen und innerhalb der linken Hausbesetzerszene für Aufruhr sorgen und quasi aufräumen wollen. Die ersten Opfer sind auch schon gefunden: Ein Haus was voll mit Junkies ist. Nach ihrem Überfall auf die Junkies, schafft es einer von ihnen zu flüchten und hinterlässt eine Blutspur, der die Polizisten folgen können, was sie zur nächsten Crackbude führt. Auch hier wollten sie dem ganzen ein Ende setzen, doch die Junkies setzen sich zur Wehr und gehen noch brutaler gegen die Beamten vor und richten ein Massaker an, was darin mündet, das die Polizisten auf dem Tisch zum Festessen landen. 

Für einen Amateursplatter der frühen 1990er Jahre ist der Film meines Erachtens gar nicht so schlecht geworden. Es gibt blutige Szenen, einen reizenden Plot, zeitgleich auch eine Sozialkritik was die Zensur in der Schweiz betrifft und die ist, wie ich schon hörte, etwas krasser als in Deutschland. Man sollte in dem Film keinen Aufruf zum Hass gegen die Polizei sehen, das wäre meiner Meinung nach schwachsinnig. Auch gehöre ich eher zu der Sorte Mensch, die in Kunst kein Verbrechen sieht. Ob BLUTGEIL nun Kunst ist oder nicht, darüber lässt sich streiten. Ich halte den Film für ein interessantes Projekt, um seinen Unmut auszusprechen. Jeder nutzt eben ein anderes Ventil für seine Probleme. 

Die Folgen für die Macher waren damals, dass es zu Razzien kam und sie nach Artikel 135 StGB alle zu saftigen Geldstrafen verurteilt wurden und der Film eingezogen wurde. Jedoch fanden ein paar VHS ihren Weg zu ein paar Sammlern, was zur Folge hatte, das auch andere Leute Zugang zu diesem Film hatten. Mich wundert die alternative Titelgebung ZURICH COP EATERS IV. Gab es da wohl schon drei Vorgängerfilme? Auch ist mir ein Film mit dem Titel BULLENBLUT 2 geläufig. Ob das eventuell einer der drei Filme sein könnte? Leider haben bisherige Recherchen nur wenig ergeben und auf längerfristige Sicht gehe ich auch davon aus, das sich da nicht viel tun wird. Bis dahin wird sich eben immer mal wieder mit BLUTGEIL vergnügt. 






 

Der Gesandte


Originaltitel: Der Gesandte
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Sebastian Panneck, Patrick Hollmann

Inhalt:

Manchmal beschwören Teenager einen bösen Geist, der von einem von ihnen Besitz ergreift, was zu katastrophalen Folgen führt. 

Review:

Yeah, es scheint als doch noch so wie eine Fortuna des deutschen Amateursplatters zu geben, die zwischendurch mal bei mir rein schneit. bei meiner Review zu SPLOTSCH-ORDNUNG MUSS SEIN war ich eher noch der Ansicht, das ich mittlerweile nicht mehr ganz so empfänglich bin, für Filme dieser Art. Doch weit gefehlt, manchmal bedarf es einfach nur mal einer längeren Pause, bis die Lust wieder kommt oder wie ich diesen Fall beschreiben würde: Unverhofft kommt oft. Das erste mal hörte bzw. sah ich vom Gesandten bei einer ´deutschen Instagram-Bloggerin, die sich ebenfalls mit dem ganzen German SOV-Sektor als auch diversen Mondotiteln beschäftigt. Bis dato war mir der Titel DER GESANDTE überhaupt nicht bekannt und nach meiner Recherche stammt er aus dem Jahre 1989!

1989? Da war doch was, oder nicht? Mir würden bei diesem Jahrgang auf Anhieb auch nur drei Produktionen einfallen, die aus deutschen Landen stammen: BLACK PAST von Olaf Ittenbach, DEVIL´S MEAT von Maik Ude und VIOLENT SHIT der deutschen Untergrund-Legende Andreas Schnaas. Was noch älter in dem Bezug wäre, dürfte BEGRABT IHN TIEF von Andreas Bethmann sein, Jahrgang 1988. Wie man sieht, hat man sich in Deutschland Ende der 1980er nicht lumpen lassen und wollte seinen Vorbildern nachahmen und selber was auf die Beine stellen. Ob man es nun mag oder nicht, bleibt jedem selber überlassen. Mir persönlich gefällt das ganze nach wie vor immer noch, weil es fester Bestandteil meines Lebens ist und die Jagd nach wie vor immer noch großen Spaß macht. 

Inhaltlich beschränkt sich die Story auf einen Geist, der bei einer Art Dämonenbeschwörung gerufen wird. Einer der Protagonisten findet unterwegs sowas wie ein Buch mit einem Zauberspruch drauf. Beim Zusammentreffen mit Freunden wird der Spruch laut vor gelesen, was dazu führt, das der Geist beschworen wird. Als einer der Kerle im Bad verschwindet, reisst er sich die Haut vom Gesicht ab, setzt sich eine Totenkopfmaske auf und schlachtet alle seine Freunde ab. 

Sehr gut ausgedacht und vor allem bei BLACK PAST abgekupfert. Hier scheint wohl ein damals noch junger Olaf Ittenbach Pate gestanden zu sein, denn die Bad-Szene wurde nahezu 1:1 kopiert, jedoch nicht in dem splattrigen Umfang wie es bei BLACK PAST der Fall ist. Ansehnlich ist das ganze dennoch und von den Spezialeffekten richtig gut umgesetzt für damalige Verhältnisse und dem geringen Budget, das zur Verfügung stand. Auch sonst gibt es ordentlich gemacht Splattereffekte zu sehen wie einen heraus gerissenen Arm oder einen zermatschten Schädel. Die Jungs und das Mädel haben ihr Taschengeld demnach gezielt eingesetzt und wussten, was sie machen wollten. Nur der Ton ist extremst schlecht, das man besser zweimal hinhören muss, was gesagt wird, auch wenn die Dialoge eher wenige sind. 

Fazit: Kleiner, geiler Amateursplatter aus längst vergangenen Zeiten, als das Genre gerade erst von mehreren Splatterfans belebt wurde und eine kleine, aber feine Welle mit sich gezogen hat, für die man sogar im Ausland den Hut zieht. Man darf sich zurecht darauf was einbilden, wenn man exakt Fan solcher Filme ist, weil sie von Fans für Fans gemacht wurden. Veröffentlicht wurde DER GESANDTE damals nur auf VHS und es scheint auch nur eine sehr kleine Limitierung von 20 Einheiten gewesen zu sein. So darf man sich freuen, wenn man nach all den Jahren zumindest an einen VHS-Rip ran kommt, um sich solche Kleinode anzusehen, bei denen man es niemals für möglich gehalten hätte, jemals in den Genuss zu kommen. 


 

Mittwoch, 17. Januar 2024

Dimensione Violenza


Originaltitel: Dimenione Violenza
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Mario Morra

Inhalt:

Einem Kameldieb wird die Hand abgeschlagen. Im Amazonas-Gebiet wird vom Hubschrauber aus Jagd auf Indianer gemacht. Auf den Philippinen lässt sich ein religiöser Fanatiker selbst ans Kreuz nageln. In Indien ziehen sich Fakire Fleischerhaken durch die Haut und lassen sich daran aufhängen – nur um zu demonstrieren, dass sie keinerlei Schmerz fühlen. In einem Bauernhaus in Süditalien entdeckt die Polizei ein misshandeltes 22jähriges Mädchen, das von ihrem grausamen Vater neun Jahre lang angekettet in einem völlig verdreckten Zimmer dahinvegetierte. Beispiele von unglaublichen Gräuel- und Gewalttaten, von menschlichen Abartigkeiten und Verbrechen, die der Filmemacher Mario Morra hier zu einer schockierenden Dokumentation zusammengestellt hat. Ein Film, der aufrüttelt und erschüttert. Ein schonungslos offener Film über die Gewalt auf unserem Planeten. 

Review:

Nach dem großen Erfolg von MONDO CANE der Mondo-Urväter Gualtiero Jacopetti & Franco Prosperi, schossen weitere und ähnliche Ableger im Mondo-Genre wie die Pilze aus dem Boden. Zwar war der Mondofilm an sich zu der zeit nicht neu, aber noch eher handzahm, bis man sich wagte, verstörendere Bilder zu präsentieren, was den Machern schließlich zu dem Erfolg verhalf. Zur damaligen Zeit stellten Naturvölker und ihre Rituale als auch Menschen auf der ganzen Welt mit ihren zum Teil seltsamen Praktiken, Faszinationen und Anschauungen den Vordergrund des Mondofilms dar, bis mit GESICHTER DES TODES eine Tür geöffnet wurde, die immer krassere Formen annahm und im Untergrund in weiten Teilen verbreitet ist. Ein großer Glücksfall für den Mondofilm war das Aufkommen des VHS-Marktes, was es den Filmemachern ermöglichte, verstörendere Szenen zu zeigen, die man in Kinos nicht wirklich gezeigt hätte. So spielten auch Indizierungen und Beschlagnahmen eine weitere Rolle, die den Film an sich zu einem Must See gemacht haben, insbesondere wenn er beschlagnahmt war. 

Mario Morra ist innerhalb der Filmbranche kein Unbekannter, fing seine Karriere als "Filmschaffender" schon in den 1950ern als Schnittassistent an. Unter anderem war er auch für den Schnitt bei MONDO CANE 2, MONDO INFERNO - ALLE SÜNDEN DIESER WELT und vielen weiteren italienischen Spielfilmen tätig. Seine ersten Gehversuche als KO-Regisseur begannen mit DER LETZT SCHREI DES DSCHUNGELS bis er 1984 seinen Erstversuch wagte und DIMENSIONE VIOLENZA drehte. Der Film schlägt in die selbe Kerbe wie seine italienischen Brüder: Bizarre Rituale, Verstümmelungen an jungen Mädchen in Afrika, Religiöse Fanatiker (Unter anderem einer, der sich wahrhaftig ans Kreuz nageln lässt), Jagden auf Tiere, eine Opferung an Haie in dem man Ziegen ins Meer wirft, Kulte, die sich gegenseitig zum Wohle der Seele erniedrigen und vieles mehr, was den Zuschauer schockieren dürfte...sollte...wird! Begleitet werden die Szenen von einem sarkastischen Off-Kommentar, in der deutschen Fassung von einem der Synchronsprecher von Bud Spencer gesprochen, bei dem man sich manchmal fragt, ob er seine Aussagen ernst meint. 

Für die akustische Unterhaltung seitens von Musik, gibt es Daniele Patucchi auf die Ohren, um manche Szenen vermutlich etwas abzumildern, da sie visuell doch sehr brutal sind und nichts, was man im Alltag zu sehen bekommt. Genau solche Probleme, was eine Veröffentlichung im Ausland anbetrifft, gibt es auch in Deutschland. Hier bisher nur auf VHS erschienen, ist mir noch eine LaserDisc aus Hong Kong bekannt, die vermutlich noch seltener sein dürfte und 1988 von Winson Entertainment Co. Ltd. in Hong Kong veröffentlicht wurde. Zumindest sieht sie vom Design her schöner aus wie die VHS, aber das ist natürlich Geschmackssache, welche Veröffentlichung man schöner findet. 

Fazit: Es mag Leute geben, die sich fragen, warum man solche Filme schaut. Ich würde es, was mich betrifft, auf Interesse und Faszination an dem ganzen Verborgenen bezeichnen, was man eben nicht jeden tag zu sehen bekommt. Vor der Realität kann man die Augen leider nicht verschließen. Es ist auch ein gewisser Nervenkitzel dabei, wenn man sich eine Schock-Dokumentation anschaut, aber mehr auch nicht. Was DIMENSIONE VIOLENZA betrifft: Gewiss einer der besseren Mondofilme, den ich in all den Jahren gesehen habe. Klar, es spielt auch eine Rolle, das man versteht um was es geht, ansonsten dennoch ein Top-Mondo, den ich nach bisherigen Mondos die ich kenne, mit Mondo Diavolo vergleichen würde. Somit hat sich die Suche und der Erwerb meiner VHS definitiv gelohnt! 






 

Laura II - Revolte im Frauenzuchthaus


Originaltitel: Emanuelle fuga dall'inferno
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Bruno Mattei, Gilbert Roussell

Inhalt:

Trotz ihres Entkommens aus dem Gefängnis bringt ein korrupter Staatsanwalt die Reporterin Emanuelle zurück hinter Gitter. Inhaftierte wie Wärterinnen machen es der dunklen Schönheit nahezu unerträglich. Als vier Schwerverbrecher, darunter auch ein ehemaliger Bekannter, in das Gefängnis eingeliefert werden, reißen diese die Führung an sich und nehmen Emanuelle zusammen mit ein paar anderen Frauen als Geiseln. Es wird gemordet und vergewaltigt. Wer wird das Gefängnis, umzingelt von Polizei und Scharfschützen, lebend verlassen? 

Review:

Böse Zungen behaupten, das LAURA 2 - REVOLTE IM FRAUENZUCHTHAUS nicht an seinen Vorgänger ran kommt. Ob das so ist, muss jeder natürlich für sich selber entscheiden. Ich selber kann dem nur wenig zustimmen, weil ich beide Filme total mag und jeder für sich etwas eigenes an sich hat, was die Filme sehenswert macht. War der erste Teil noch eine gewalttätige, fast schon frauenfeindliche Spazierfahrt durch die Hölle eines Frauengefängnisses, bekommt man beim zweiten Teil eher actionhaltigere Kost geboten, die mit viel Thrill gewürzt ist und weitgehendst auf Frauenfolter verzichtet. Ob es das ist, was manchen Zuschauer vielleicht so gestört hat? Hätte Bruni Mattei wieder denselben Inhalt verfilmt, wäre nichts anderes als ein Klon des ersten Teils heraus gekommen, daher bin ich froh drum, das man sich geschichtlich auf etwas anderes fest legte, das Schauspiel aber im selben Gefängnis statt findet und sich auch die selben Darsteller eingefunden haben wie im ersten Teil. 

Emanuelle findet sich in einem korrupten Gefängnis wieder, in dem die Wärter den psychotischsten Gefangenen erlauben, die Ordnung aufrechtzuerhalten, und es auf sich nehmen, denen, die sich widersetzen, gewaltsamen Strafen zu auszusetzen. In diesen Schnellkochtopf kommen vier männliche entkommene Sträflinge, die vergewaltigen, morden, Geiseln nehmen und sich auf erschreckend grausame Spiele mit den Frauen einlassen, während sie gleichzeitig versuchen, mit der Polizei draußen über eine Flucht zu verhandeln.

Der Film hat einfach alles, was ich an so manchen italienischen Exploitation-Produktionen liebe: Herrliche Dialoge, einen einwandfreien Score und Top-Darsteller, die ich schon seit Jahr und Tag gerne im Italo-Kino sehe und bestaune. Hier kommt noch die Action dazu, die den Film zu einem sehenswerten Stück macht, der im ersten Drittel mehr aus einem Frauengefängnisfilm besteht, bis die werten Herren unter dem Kommando von Crazyboy steht auftauchen und Chili auf das Essen bringen. Sehr amüsant war die Darstellung von Crazyboy, der von Laura Gemser´s Ehemann Gabriele Tinti gespielt wurde und seine Rolle erschreckend gut spielt. Er hat mich sehr an Helmut Berger in DER TOLLWÜTIGE ERINNERT und diese Rolle als auch den Film finde ich extremst geil! Auch eine alte Bekannte ist hier wie schon im ersten Teil als höhere Bedienstete zu sehen: Lorraine De Selle. Wer jetzt an DIE RACHE DER KANNIBALEN denkt, liegt genau richtig.

Schauplatz des ganzen stellt wie im Vorgängerfilm dasselbe Gefängnis dar und ist nicht minder räudig oder gar besser geworden, im Gegenteil. Die Wärterinnen sind immer noch gleich sadistisch, manche Insassinnen weiterhin widerwärtige Biester, wer hier jedoch fehlt, ist Emanuelle´s Zellengenossin Pilar. Ausgerichtet für die Drive In-Heroes der 1980er Jahre, stellt der Film einer der besseren Mattei-Filme dar und insgesamt einer der besseren Women in Prison-Filme, die aus dem europäischen Raum stammen. Mit einem Zähneknirschen wird der Zuschauer vermutlich fest stellen, das Laura Gemser hier eher züchtig ans Werk geht, was der Krone keinen Zacken raus bricht, dafür ließen sich ihre Mitinsassinnen nicht lumpen. Für die musikalische Untermalung hat wieder mal Luigi Ceccarelli gesorgt, dessen Score ich hier sogar besser finde als im ersten Teil. 

Fazit: Ich denke, ich kann bei meinem Fazit für beide Filme sprechen. Klare Fälle von sehenswerten Frauengefängnis-Filmen, der erste eher auf Gewalt gegen Frauen bedacht, der zweite eher ein Mix aus allem inklusive Crime-Action, damit man sich nicht den gleichen Film zweimal hintereinander anschauen muss. Das Ehepaar Gemser/Tinti kann man sich immer wieder in ihren Filmen anschauen und man stellt fest, das es zu keinen Verlusten ihres Charmes kommt. Nicht umsonst stehen Laura 1 und 2 auf meiner Rangliste in puncto WIP-Exploitation weit oben innerhalb meiner Top Ten. 




 

Laura - Eine Frau geht durch die Hölle


Originaltitel: Violenza in un carcere femminile
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Bruno Mattei als Vincent Dawn

Inhalt:

Zusammen mit einigen anderen weiblichen Häftlingen wird die schöne Laura, verurteilt wegen Prostitution und Drogen-Besitz, in das berüchtigte Gefängnis von Santa Caterina gebracht. Sehr schnell merkt Laura, dass sie in eine Hölle der Grausamkeiten und des Sadismus geraten ist: Vergewaltigungen, Schlägereien, Intrigen und Verrat stehen auf der Tagesordnung. Die Vorgänge im Gefängnis werden immer grauenvoller. Als man entdeckt, dass Laura eine Journalistin ist und Informationen nach draußen gibt, will man sie ermorden! Doch kurz vorher gelingt es Laura aus dem Gefängnis zu entfliehen. Doch sie kann den Verfolgern nicht entkommen. Unter strenger Bewachung wird sie zusammen mit ihrem Fluchthelfer Dr. Morin in das Büro des Gefängnisdirektors gebracht. Hier erlebt Laura eine Überraschung.

Review:

Wie schade es doch ist, das man die Zeit nicht zurück drehen kann, um zumindest so manchen Vertreter meines favorisierten Subgenres, dem Frauenknastfilm, im Kino anzuschauen. Bestenfalls in einem runtergekommenen Bahnhofskino, was sehr zum Flair der Filme passen würde. Sehr gut in diese Bahnhofskinowelt passen natürlich auch sämtliche Filme mit der Exploitation-Queen Laura Gemser, zu der es unter ihrem "Künstlernamen" eine ganze Serie gibt. Ob man LAURA - EINE FRAU GEHT DURCH DIE HÖLLE dazu gehört, steht jedoch auf einem anderen Blatt Papier. Es besteht das Gerücht, das der Film nichts mit der eigentlichen Reihe zu tun hat und von den Verleihern als einen Black Emanuelle-Titel ausgegeben wurde, um kräftig Kohle zu machen. Klar, dumm ist die Idee nicht, der Name Black Emanuelle ist unter Kennern ein beliebter Filmtitel, bei dem man nicht weit gehen muss, wer hier an vorderster Front steht in der Schauspielerei. 

Zur Handlung: Die Fotojournalistin Emanuelle gibt sich als Drogendealerin aus und lässt sich in ein Gefängnis einsperren, um über die Gewalt zu berichten, der die Insassen ausgesetzt sind. Als sie entdeckt wird, muss sie schlimme Zeiten durchmachen, zum Beispiel wird sie angegriffen und in Einzelhaft gesperrt, wo sie von einem Rudel Mäuse angegriffen und verletzt wird. Folter und Vergewaltigungen durch Insassen und des Direktors stehen in der Hausordnung der Haftanstalt und vieles mehr. Aber dank der Hilfe des inhaftierten Dr. Moran wird es mit der Opferbereitschaft einiger Insassen gelingen, die Gewalt anzuzeigen und die Verantwortlichen verhaften zu lassen.

Wie man bestimmt schon weiß, braucht man von einem Bruno Mattei-Film keine Hochglanzarbeit erwarten, denn im Grunde sind es Schundfilme, die mit kleinem Budget gedreht wurden, gespickt mit ein paar nackten Frauenleibern und so etwas wie einer Story. Ob man seine Filme mag, bleibt jedem selber überlassen. Ich mag seinen Stil, Filme zu machen. Man muss auch sagen, das er in den 1970ern und 1980ern oftmals den richtigen Riecher hatte, sich an ein Subgenre zu haften und etwas zu kredenzen. Bei dem Film handelt es sich um einen Exzess aus Gewalt, Perversität, Psychoterror, Drama, Gefängnisfilm und einem guten Schuss Erotik. Mattei zielte darauf ab, das Women in Prison-Genre neu zu beleben, nachdem die Hochzeit dessen in den 1970ern war und allmählich zu Ende gegangen ist. 

Man erkennt die Unterschiede, die man aus einem Joe D´Amato-Film kennt ganz deutlich: Fallen bei einem D´Amato die Hüllen noch und nöcher, hält man sich hier zurück und richtet den Fokus auf die Gewalt, denen die Frauen innerhalb dieser Zuchthausmauern ausgesetzt sind. Das Set an dem gedreht wurde passt haargenau wie die Faust aufs Auge. So stellt man sich in seinen dunkelsten Träumen wohl ein Gefängnis vor: Kalt, roh, dreckig, von Gott verlassen. Dazu gesellen sich noch dementsprechende Charaktere, die das Leben da drin nicht einfacher machen. Und der Bodensatz der Menschheit geht hier bis zu einer höheren Stelle des Gefängnisses: Der Direktion. Man denkt sich auch nur, was das alles für ein perverser, missratener Haufen ist und wünscht ihnen nach Abschluss des Filmes alles erdenklich schlechte während ihres Gefängnisaufenthalts. 

Wird vermutlich nicht jedermanns Sache sein, aber wer sich mit diesem Subgenre bzw. dem Genre des Exploitationfilms beschäftigt, wird den Film vermutlich schon kennen, andernfalls gilt Nachholbedarf. Auch punktet Luigi Ceccarelli mit einem beeindruckenden Score, der für diese Zeit im italienischen Film typisch ist und hier sehr gut passt, um manche Spannungslöcher auszustopfen und mittels der Musik manchen Szenen Spannung zu geben. Schade, das solche Filme heutzutage nicht mehr möglich sind. Umso erfreulicher ist es dann, wenn sich Labels solchen Perlen annehmen.



 

Sonntag, 14. Januar 2024

Das Tier


Originaltitel: The Howling
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1981
Regie: Joe Dante

Inhalt:

Die TV-Moderatorin Karen erleidet einen Nervenzusammenbruch. Ihr Mann bringt sie in die abgelegene Klinik des Therapeuten Dr. Wagner. Doch statt der erhofften Heilung erwartet Karen das blanke Grauen. Die Nervenheilanstalt ist eine Werwolf-Kolonie.

Review:

THE HOWLING ist einer dieser Werwolf-Horrorfilme, der in der Horrorfilm-Welt seine Spuren hinterlassen hat. Während der im selben Jahr erschienene AMERICAN WEREWOLF eher ins komödiale abzielt, geht THE HOWLING einen geradlinigeren Weg und trumpft mit einer ernsteren Umsetzung auf, bei der es nichts zu lachen gibt. Wenn es um Werwolffilme geht, ist das einer der Filme, der in die engere Auswahl kommt, wenn man mich nach einem Film zum Thema Werwölfe fragt. Ich kann mich gut an die Erstsichtung im damaligen Alter von 14, 15 Jahren erinnern, am meisten an der Faszination der Werwolfkostüme als auch an die Verwandlung, die man zu Gesicht bekam. Vermutlich ist eben diese zentrale Szene, der Grund, warum man den Film als sehenswert betrachten kann und bleibende Gedächtnisspuren hinterlässt. 

Die Handlung dreht sich um Karen, einer Fernsehmoderatorin, die eine traumatische Begegnung mit einem Serienmörder hat. Nach der Begegnung, bei der sie mit dem Leben davon kommt, gönnt sie sich eine Karrierepause, um mit dem Erlebten klar zu kommen. Auf Anraten von Dr. George Waggner schließt sie sich „The Colony“ an, einem Erholungsheim, in dem alle möglichen Verrückten leben. Sie wird dennoch weiter geplagt von ihren Alpträumen, deren Fokus der Serienmörder Eddie sind. Zwischenzeitlich wird nachgeforscht, was es mit Eddie auf sich hat und eine Spur führt in den Wald, bei der es zu einem Angriff seitens eines Werwolfs kommt. So kommt allmählich Licht ins Dunkel und die Vorahnung, das es sich um echte Werwölfe handelt, gerät immer mehr in den Fokus der Wahrheit. 

THE HOWLING, im deutschsprachigen Raum DAS TIER benannt, ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Gary Brandner, bei dem es sich um einen Nachrichtensprecher dreht, der nach einer traumatischen Begegnung mit einem Serienmörder ein Resort besucht, in dem heimlich Werwölfe leben. THE HOWLING zeichnet sich durch seine hochkarätigen Spezialeffekte aus, die beim Zuschauer stets Bewunderung auslösten. Der Mann hinter den Verwandlungen war Rob Bottin, dessen Spezialeffekte in einer Reihe von anderen Horrorfilmen schon zu sehen war. Joe Dante, der Regisseur des Filmes war eine gute Wahl, konnte er 1978 schon einen großen Erfolg mit PIRANHA verbuchen, der auch mit John Sayles als Drehbuchautor ein heißes Eisen im Feuer hatte. 

Im Gegensatz zum Originalroman, modifizieren sie die Gründe, die die Fernsehmoderatorin Karen White dazu bewegen, in die Kolonie zu kommen. Im Roman ging es um die Folgen einer Vergewaltigung, vor allem verändern sie die Einrichtung und die Orte dieser psychiatrischen Anstalt völlig. Zu den negativen Aspekten des Films gehören der unglaubwürdige Anfang, der zunächst wie ein Teil eines Thrillers mit perversen Beiklängen wirkt. Dieser recht lange erste Teil erweist sich aufgrund der eher oberflächlichen Schreibweise der Charaktere als nicht wirklich spannend. Fahrt kommt erst auf, als die Regie ihre Karten allmählich ausspielt und es zum ersten Zusammentreffen der Gruppierung "The Colony" kommt. Man verspürt es schon instinktiv, das mit den Beteiligten nicht wirklich was stimmen kann, und ich rede nicht davon, das es sich um eine Irren-Veranstaltung handelt, bei der man sich trifft. 

Zu den großen Highlights des Filmes gehört die Verwandlungsszene eines Mannes in einen Werwolf. Es handelt sich ohne Zweifel um den mutigsten Moment des Filmes, der von Rob Bottin inszeniert wurde und die Make Up-Spezialeffekte revolutionierte. Für viele Horrorfans gilt THE HOWLING als Kultfilm zum Thema Werwölfe im Horrorfilm. ist er das auch? Das muss jeder für sich selber entscheiden. Der Film ist ein Versuch, den Werwolf zu modernisieren und das darf nicht angezweifelt werden, dass das auch gelungen ist. Auch sprachen die damaligen Kritiken für sich, weil der Film etwas neues darstellte und fern vom klassischen Werwolffilm war. Der Erfolg ging so weit, das THE HOWLING eine ganze Saga mit sich zog, die aus mehr oder weniger guten Teilen besteht. Man mag THE HOWLING manchen Patzer verzeihen, würde ich ihn dennoch zweifellos empfehlen, weil er etwas ganz neues zu der Zeit dargestellt hat, bei dem der Fokus auf die haarigen Geschöpfe der Nacht liegt.