Donnerstag, 18. Januar 2024

Der Gesandte


Originaltitel: Der Gesandte
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Sebastian Panneck, Patrick Hollmann

Inhalt:

Manchmal beschwören Teenager einen bösen Geist, der von einem von ihnen Besitz ergreift, was zu katastrophalen Folgen führt. 

Review:

Yeah, es scheint als doch noch so wie eine Fortuna des deutschen Amateursplatters zu geben, die zwischendurch mal bei mir rein schneit. bei meiner Review zu SPLOTSCH-ORDNUNG MUSS SEIN war ich eher noch der Ansicht, das ich mittlerweile nicht mehr ganz so empfänglich bin, für Filme dieser Art. Doch weit gefehlt, manchmal bedarf es einfach nur mal einer längeren Pause, bis die Lust wieder kommt oder wie ich diesen Fall beschreiben würde: Unverhofft kommt oft. Das erste mal hörte bzw. sah ich vom Gesandten bei einer ´deutschen Instagram-Bloggerin, die sich ebenfalls mit dem ganzen German SOV-Sektor als auch diversen Mondotiteln beschäftigt. Bis dato war mir der Titel DER GESANDTE überhaupt nicht bekannt und nach meiner Recherche stammt er aus dem Jahre 1989!

1989? Da war doch was, oder nicht? Mir würden bei diesem Jahrgang auf Anhieb auch nur drei Produktionen einfallen, die aus deutschen Landen stammen: BLACK PAST von Olaf Ittenbach, DEVIL´S MEAT von Maik Ude und VIOLENT SHIT der deutschen Untergrund-Legende Andreas Schnaas. Was noch älter in dem Bezug wäre, dürfte BEGRABT IHN TIEF von Andreas Bethmann sein, Jahrgang 1988. Wie man sieht, hat man sich in Deutschland Ende der 1980er nicht lumpen lassen und wollte seinen Vorbildern nachahmen und selber was auf die Beine stellen. Ob man es nun mag oder nicht, bleibt jedem selber überlassen. Mir persönlich gefällt das ganze nach wie vor immer noch, weil es fester Bestandteil meines Lebens ist und die Jagd nach wie vor immer noch großen Spaß macht. 

Inhaltlich beschränkt sich die Story auf einen Geist, der bei einer Art Dämonenbeschwörung gerufen wird. Einer der Protagonisten findet unterwegs sowas wie ein Buch mit einem Zauberspruch drauf. Beim Zusammentreffen mit Freunden wird der Spruch laut vor gelesen, was dazu führt, das der Geist beschworen wird. Als einer der Kerle im Bad verschwindet, reisst er sich die Haut vom Gesicht ab, setzt sich eine Totenkopfmaske auf und schlachtet alle seine Freunde ab. 

Sehr gut ausgedacht und vor allem bei BLACK PAST abgekupfert. Hier scheint wohl ein damals noch junger Olaf Ittenbach Pate gestanden zu sein, denn die Bad-Szene wurde nahezu 1:1 kopiert, jedoch nicht in dem splattrigen Umfang wie es bei BLACK PAST der Fall ist. Ansehnlich ist das ganze dennoch und von den Spezialeffekten richtig gut umgesetzt für damalige Verhältnisse und dem geringen Budget, das zur Verfügung stand. Auch sonst gibt es ordentlich gemacht Splattereffekte zu sehen wie einen heraus gerissenen Arm oder einen zermatschten Schädel. Die Jungs und das Mädel haben ihr Taschengeld demnach gezielt eingesetzt und wussten, was sie machen wollten. Nur der Ton ist extremst schlecht, das man besser zweimal hinhören muss, was gesagt wird, auch wenn die Dialoge eher wenige sind. 

Fazit: Kleiner, geiler Amateursplatter aus längst vergangenen Zeiten, als das Genre gerade erst von mehreren Splatterfans belebt wurde und eine kleine, aber feine Welle mit sich gezogen hat, für die man sogar im Ausland den Hut zieht. Man darf sich zurecht darauf was einbilden, wenn man exakt Fan solcher Filme ist, weil sie von Fans für Fans gemacht wurden. Veröffentlicht wurde DER GESANDTE damals nur auf VHS und es scheint auch nur eine sehr kleine Limitierung von 20 Einheiten gewesen zu sein. So darf man sich freuen, wenn man nach all den Jahren zumindest an einen VHS-Rip ran kommt, um sich solche Kleinode anzusehen, bei denen man es niemals für möglich gehalten hätte, jemals in den Genuss zu kommen. 


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen