Freitag, 3. November 2023

Frogs - Killer aus dem Sumpf


Originaltitel: Frogs
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: George McCowan

Inhalt:

Der an einen Rollstuhl gefesselte, betagte Millionär Jason Crockett lädt wie jedes Jahr zu seinem Geburtstag alle Familienmitglieder auf seine Insel ein. Der alte Griesgram macht seinen potenziellen Erben mit giftigen Kommentaren das Leben schwer und bekämpft auch alle tierischen Bewohner seines Eilandes - mit giftigen Chemikalien. In diesem Jahr muss Crockett besonders zulangen, denn eine Froschinvasion sucht seine Insel heim. Im Gegensatz zu seiner Familie, die auf sein Vermögen spekuliert, lassen sich die hüpfenden Amphibien jedoch nicht alles gefallen und erweisen sich als extrem mörderisch: Die Tierwelt schlägt zurück - und beginnt, ein Familienmitglied um das andere auszulöschen. 

Review:

Das Lexikon des internationalen Films beschreibt DIE FRÖSCHE als einen makaberen Horrorfilm, dessen kritische Absichten in Ekelszenen untergehen. Ob der Ekel auf die Vielzahl der Frösche und anderes Getier bezogen ist, mag man für sich selber entscheiden. Der größere Ekel stellen eher die Menschen dar, die aus reinem Vergnügen am Kapitalismus in Kauf nehmen, das Naturgebiete zerstört werden und dementsprechend wichtiger Lebensraum für manche Tiere zu Grunde gerichtet werden. So darf man sich nun fragen, wer oder was jetzt ekelhafter ist: Ein paar wenige Tiere, deren Ruf manchmal schlecht ist aufgrund von Mythen, Legenden und Sagen oder der Mensch, dessen Egoismus manchmal so groß ist, weil er womöglich noch denkt, das ein dicker Kontostand ihn unsterblich machen?

Die Familie des schwerreichen Jason findet sich in seinem Anwesen ein, um seinen Geburtstag zu feiern sowie auch sonst wichtige Festtage dort gefeiert werden. Empfindlich gestört wird sie duch die Unkenrufe, die laut sind und von Jahr zu Jahr immer schlimmer. Zu allem Überfluss findet sich durch Zufall auch noch der Presssefotograf Picket Smith ein, der nach und nach Spuren findet, die dazu beitragen das sumpfige Gebiet zu zerstören. Mahnend wendet er sich an Jason, doch der alte Mann bleibt stur, während die Natur langsam anfängt, sich zu rächen. 

DIE FRÖSCHE ist ein unterhaltsamer als auch angenehmer Öko-Tierhorrorfilm, bei dem die Message bis in die heutige Zeit noch aktuell und gültig ist: Schützt unsere Natur und macht sie nicht weiter kaputt; oder: Rettet was noch zu retten ist, den von Jahr zu Jahr fallen immer mehr Teile der Natur dem gewissenlosen Menschen zum Opfer, so darf man froh sein, dass es trotz allem auch einen Widerstand gibt, der nicht ins extremistische abdriftet, wobei: Ausnahmen bestätigen die Regel. 

Der Film selber ist mit Top-Darstellern besetzt, allem voran Ray Milland, dessen Rolle als den Mann mit den Röntgenaugen meine favorisierteste Rolle seinerseits ist. Schauplatz des Filmes ist eine unbenannte sumpfige Gegend im Louisiana-Stil. Was mir aufgefallen ist, dass bei dem Film (gewollt oder ungewollt) rassistische Untertöne auftauchen, die jedoch nicht explizit zur Ansprache durch Dialoge kommen, es macht sich dennoch bemerkbar, wenn die Dienerschaft aus Schwarzen besteht. Man darf und sollte jedoch nicht vergessen, dass der Film aber auch schon über 50 Jahre auf dem Buckel hat und die Zeiten damals noch etwas anders waren, zudem die Rollen dennoch prominent besetzt sind. 

Sehr irreführen ist das Kinoplakat, was einen Frosch mit einer menschlichen Hand im Maul zeigt. Zu sehen gibt es solche Szenen (leider) nicht, trotzdem kann es einem komisch werden, wenn man zum Ende des Filmes die Heerscharen an Fröschen sieht, die das Haus und die Gegend belagern. Es ist ein schleichender Prozess seitens der Natur, bis nahezu alle aus der Gegend vertrieben sind und wurde perfekt umgesetzt inklusive dem Stock Footage-Material was aus zahlreichen Aufnahmen von Tieren besteht, die in waldigen Sümpfen beheimatet sind. 

Fazit des Ganzen: Klare Empfehlung! 



 

Basket Case - Der unheimliche Zwilling


Originaltitel: Basket Case
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Frank Henenlotter

Inhalt:

Belial und Duane werden als siamesische Zwillinge geboren. Da die Mutter bei der Geburt stirbt, entlädt sich der Fluch des Vaters über beide. Mit 14 Jahren läßt der Vater sie gegen ihren Willen operieren und Belial, der als Mißgeburt an der Seite Duanes angewachsen war, landet als lebensunfähig und tot auf dem Abort. Duane spürt jedoch, daß sein Bruder noch lebt, rettet ihn, und beide beschließen den blutigen Rachefeldzug gegen alle Beteiligten an ihrer gewaltsamen Trennung.

Review:

1982 war für Frank Henenlotter ein gutes Jahr, weil er da sein Spielfilmdebüt gab, nachdem er es erstmal 1972 schaffte, einen Kurzfilm mit dem Namen SLASH OF THE KNIFE eine kleinere Berühmtheit zu erlangen. Nach dem BASKET CASE eher gemischte Kritiken erhielt, steigerte er sich zu einem Kultfilm, bei dem es sich um verschiedene Themen dreht. Zum einen das Monster in uns selber, zum anderen das Thema Abtreibung, bei dem man vor der Qual der Wahl steht, das "Ungewollte Kind" zu vernichten oder am Leben zu erhalten. Sehr kunstvoll als auch metaphorisch steht an dieser Stelle Belial, bei dem man als Zuschauer abwägt, ob man Mitleid mit ihm empfindet oder nicht, weil er so wie er liebt auch hasst, sich jedoch am Ende für den Hass entscheidet, vor dem auch sein eigener Bruder nicht gerettet werden kann. 

Die Geschichte handelt von dem jungen Duane, der im ursprünglichen Sinne einen siamesischen Zwilling am Leib trägt, der total deformiert ist und monströs dargestellt wird. nach einer unfreiwilligen Operation, wird ihm der Zwilling entfernt und in den Müll geworfen. Nur Dank der Fähigkeit auf telepathische Weise zu kommunizieren, wird Belial von Duane gerettet und führt mit ihm ein Zusammenleben, was darauf bedacht ist, sich an allen Beteiligten zu rächen, die für ihre Trennung verantwortlich sind. 

Meine Meinung zu dem ganzen ist, dass BASKET CASE einer der genialsten Exploitation-Horrorfilme der 1980er ist, weil der Film bezüglich dieses Genre-Mixes alles richtig macht. Die schlichte Kinematographie, der dreckige Look, die ganze Dekadenz die New York bietet bilden ein zünftiges Gesamtpaket, was mit der Geschichte der Zwillinge und Belial verfeinert wird. Wie sehr wünsche ich mir, den Film in einem räudigen Bahnhofskino in den 80ern mitten in New York zu sehen, ein Traum der leider nie in Erfüllung gehen wird, weil die Zeiten des wilden Bahnhofkinos schon längst zum alten Eisen gehören. 

Gelungen ist die Umsetzung von Belial selber, der wohl der Star des Filmes darstellt: Ein fleischiger Klumpen mit rasiermesserscharfen Zähnen und einem Brüllorgan, wie man es nur selten in einem Film sieht. Die Bewegungen wurden mit Stop Motion umgesetzt, während die Handgreif-Szenen mit einem Handschuh, in dem Henenlotters Hand drin steckt, umgesetzt worden sind. Sehr cool waren auch die Drehorte, die dem Film diesen dreckigen Grindhouse-Look verleihen: Als Bar diente ein Sadomaso-Club in Manhattan, bei dem die ganzen Sextoys versteckt werden mussten, für das Hotel war das damalige Broslin Hotel vonnöten, was eher wie eine üble Absteige anstatt ein Hotel erscheint. 

BASKET CASE gehört unumstritten zu den Filmen, die man gesehen haben muss, wenn man was auf sich hält. Vorzugsweise man beschäftigt sich mit solcherlei Filmen und lernt sie weitgehendst zu lieben und schätzen. Nachträglich gab es sogar zwei Fortsetzungen, die eine gut gemacht Trash-Trilogie bilden und jeder Film seine eigene bzw. die weitere Geschichte um Belial erzählt. Trasher, Grindhousler und Bahnhofskinojunkies werden mit BASKET CASE von vorne bis hinten bedient und werden ihre Zeit, die sie für den Film investieren garantiert nicht bereuen. 


 

Donnerstag, 2. November 2023

Dark Tower - Hochhaus des Schreckens

Originaltitel: Dark Tower
Herstellungsland: Spanien, USA
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Freddie Francis, Ken Wiederhorn

Inhalt:

Im Neubau eines fast fertiggestellten Bürohochhauses in Barcelona ereignen sich mysteriöse Todesfälle. Der Sicherheitsbeauftragte steht vor einem Rätsel, bis er einen Parapsychologen zu Rate zieht, der einem furchtbaren Geheimnis der leitenden Architektin auf die Spur kommt. 

Review:

DARK TOWER sollte man nicht mit Stephen Kings THE DARK TOWER verwechseln, weil es zwei ganz unterschiedliche Filme sind und meine rezensierte Verson davon die von Ken Wiederhorn ist. Es handelt sich um ein eher unbekannten Film, der das letzte mal in Deutschland auf Sat. 1 im Jahre 1994 lief und 2006 im Pay-TV. Geplant war/ist eine Bluray von Wicked Vision, aber bisher habe ich noch keine Veröffentlichung fest stellen können, auch sonst gibt es in Deutschland weder eine VHS, noch eine DVD oder irgendwas, somit muss man Glück haben, wenn man auf eine TV-Aufnahme stößt. Mir entschließt sich auch, warum man sich allgemein keine Mühe gemacht hat, den Film auf einem Heimmedium zu veröffentlichen, weil er mit hoher Sicherheit so manchem Zuschauer Spaß machen wird. 

Inhaltlich ist er nun kein Reißer, es wird nur eine Geschichte um ein Hochhaus erzählt, was, wie es scheint aussergewöhnliche Kräfte hat und so manchem das Leben kostet. Ein Sicherheitsbeauftragter und ein Parapsychologe kommen der Sache auch schnell auf den Grund und fangen an das Geheimnis zu lüften. 

Man erkennt schnell, das hier wohl POLTERGEIST 3 Pate stand, weil sich beide Filme in einem Hochhaus abspielen. Trotz das der Film im spanischen Barcelona gedreht wurde, hat man das Gefühl, dass sich das ganze Geschehen in New York abspielt, was  den Film auch amerikanisch wirken lässt. Leider gibt es manchmal Passagen, die sich in die Länge ziehen, aber darüber kann man bedenkenlos hinweg sehen, weil die Spannung und das Rätselraten was genau los ist und wie die Geschichte weiter geht, interessant ist. 

Wer sich auf nahezu blutlosen Horror konzentrieren kann und einen guten Schuss Mysteryereignisse verträgt, kann sich gerne an DARK TOWER ran wagen, denn schlecht ist der Film beileibe nicht und vermag zu unterhalten. Großen gefallen fand ich an dem Parapsychologen, der eigentlich mehr ein Dummschwätzer ist und sich für was großartiges hält, aber die ganze Szenerie nett macht und man sich fast schon dran ergötzen kann. Auch sonst sind die Charaktere passend und verhelfen auf einen unterhaltsamen Filmabend. 



 

Dark Forest - Aliens des Grauens


Originaltitel: Sway
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Peter Manoogian

Inhalt:

In dem kleinen Ort "Comet Valley" wird ein Teil eines Kometen gefunden, der vor ungefähr 500 Jahren dort niederschlug. Im Inneren befindet sich eine außerirdische Lebensform, die durch Samenübertragung von Menschen Besitz ergreifen kann. Immer mehr Bewohner werden Opfer der Aliens. Der Kometenforscher Tom Bains kommt dem Geheimnis auf die Spur und versucht mit Hilfe des verrückten Doc Roller die Körperfresser unschädlich zu machen. 

Review:

Wie man es von Full Moon Productions gewohnt ist, bekommt man hier einen billigen, aber recht netten Alientrasher geboten. Das Drehbuch stammt von Charles Band selber und man braucht nicht mal bis drei zählen können, um zu wissen, dass die Story starke Einflüsse von DIE KÖRPERFRESSER KOMMEN hat. Kurz gesagt verläuft die Geschichte so: Ein Komet knallt auf die Erde, liegt dort 500 Jahre rum und die Samen im Innern des Kometen befallen die Leute, wodurch sie sic zu ausserirdische Kreaturen entwickeln. Ein Kometenforscher kommt dem ganzen auf die Schliche und versucht, das Stelldichein der Samen schnellstens zu unterbinden. 

Namentlich sind die Kreaturen unter Shooter, Tumbler und Sailor bekannt, weil Charles Band versuchte, einen gewissen Kultstatus zu entwickeln, wie es schon bei seinen legendären Puppen der Fall war, das ging aber leider in die Hose, weil der Film nicht wirklich so beherzt von den Zuschauern angenommen wurde. So führt er eher ein Schattendasein innerhalb mancher Full Moon Releases und das wird sich vermutlich die kommende Zeit nicht ändern. Ehrlich gesagt ist der Film auch nicht der Kracher, aber gehört trotzdem zu der Kategorie "So schlecht, das es schon wieder gut ist", denn das ist er auch, eine Mischung aus beidem. 

Die Darsteller sind eher mittelmäßig bis untalentiert und gerade noch so ertragbar. Jedoch isst das Auge auch mit, so hat man sich für das Aussehen der Aliens was einfallen lassen, was man als originell bezeichnen kann, denn die Aliens sehen fies aus, können fliegen oder sic zusammen rollen, was ziemlich stark an die Critters erinnert. ich denke, das der Film eher was für hartgesottene Trashfans ist, die schon so einiges aus dieser Sparte gesehen haben, jeder andere wird sich wohl eher langweilen. 


 

Abnormis


Originaltitel: Abnormis
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Maik Ude

Inhalt:

Es war ein schöner Sommertag und die hochschwangere Eva wollte sich nur beim Shoppen amüsieren. Sie ahnte nichts von dem Alptraum, der ihr bevorstand. Von ihrem Freund betrogen und von einem Wahnsinnigen verschleppt erleidet Eva Höllenqualen. Gefoltert, vergewaltigt und zu Tode gepeinigt kann ihre geschundene Seele keine Ruhe finden. Der Durst nach Rache treibt sie aus dem Reich der Dämonen zurück in die Welt der Lebenden und jeder wird seine Schuld mit Blut bezahlen.

Review:

Der Maik ist ja einer, den ich fast schon als einen Guerilla-Regisseur bezeichnen würde mit der Begründung, das er in seinen Blütenjahren einfach gemacht hat, worauf er Bock hatte, ganz egal, was böses Zungen im Anschluss krähen mögen. Das ist einer der Punkte die bei mir Sympathie erwecken. Mit der Butcher-Trilogie hat er ebenfalls 3 kultige Untergrundfilme erschaffen, die auch noch heute nichts von ihrer Wirkung auf mich einbüßen. Es sind einfach noch Filme, die ich mit dem deutschen Untergrund wohlwollend verbinde und nach all den Jahren immer noch Spaß machen. Und ebenso verhält es sich auch bei und mit Abnormis, wobei man Abnormis bspw. nicht unbedingt mit dem Butcher vergleichen kann, weil Abnormis eher ein Konglomerat aus zwei verschiedenen Subgenres des Horrorfilms bildet: Torture Porn und Dämonenhorror. 

Die Geschichte, die den Film aus macht ist nicht unbedingt das, was man als hochgradig durchdacht bezeichnen könnte, in diesem Fall braucht es das auch nicht. Es dreht sich lediglich nur um einen Typen, der seine schwangere Frau betrügt, die beiden im Folterkeller eines Irren landen und gefoltert werden. Währenddessen sorgt sich die "Neue" um ihren neuesten Fang und schaltet einen Privatdetektiv ein, der auch nicht gerade das gelbe vom Ei ist. So fahren die beiden, inklusive Schuldner des Detektivs zu dem Haus um den Freund zu suchen und landen geradewegs in der Hölle, da sich die Betrogene nach ihrem Tod zur Aufgabe gemacht hat, sich an jedem in Dämonenform zu rächen. 

Im Jahre 2010 war die Torture Porn-Welle noch voll am laufen und warum hätte man es sich nehmen lassen sollen, auch im Independent-Bereich diesbezüglich einen Beitrag zu liefern? Funktioniert hat das ganze wunderbar und man hat als junger Gorehound einen derben Hammerschlag ins Gesicht abbekommen, wenn man sich Abnormis damals besorgt hat. Die technische Umsetzung lässt keine Wünsche offen, insbesondere was den Gewaltanteil betrifft, gibt es für all jene die Bock auf ein Gore- und Splatterfest haben die volle Dosis. Nicht unbeachtet lassen sollte man auch Sven Spannagel, der seine Rolle als Irrer authentisch spielt und man sich ebensolche Typen vorstellt. 

Sehr geil fand ich auch die Rolle des Detektivs, bei dem der Film erst recht in Fahrt kommt und zu einem Spaß für jeden mit einem stumpfen Humor hat. Es sind oftmals die Dialoge die einen zum grinsen anregen, aber auch die Situation an sich, in der er sich befindet. Blaschke ist im Verlauf des Filmes der zweite Star auf dem Bildschirm, der den Irren zweifellos ablöst, das ganze Geschehen aber nicht weiter uninteressant macht. Die einzigsten Probleme hatte ich eher mit der Schwangeren, die eigentlich nur dazu dient, um die Brutalität angemessen hoch zu jagen, speziell bei einer besonderen Szene des Filmes. Ihre Rolle als Dämonin spreche ich ihr trotzdem nicht ab, weil ab da erst der atmosphärische Teil aufkommt. 

Unterm Strich sei einfach gesagt, dass man sich ABNORMIS nicht entgehen lassen sollte, wenn man Freund des deutschen SOV-Geschnörkel ist und auch was mit härterem Inhalt anfangen kann. Eigentlich nur schade, dass seitens AbsurdProuktion nichts mehr kommt. 

 


 

Shock Waves - Die aus der Tiefe kamen


Originaltitel: Shock Waves
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Ken Wiederhorn

Inhalt:

Im Zweiten Weltkrieg experimentierten deutsche Wissenschaftler an einem neuen Menschentyp, der jeglichen Umweltbedingungen trotzen konnte. Sie erschufen so eine neue menschenähnliche Rasse von lebenden Robotern, die sogenannten SS-Todesbrigaden, welche mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten waren. Die nahezu unverwundbaren untoten Truppen der Nazis verbreiteten auf dem Schlachtfeld Angst und Schrecken und zerstörten mit bloßen Händen alles was sich ihnen in den Weg stellte. Da diese unmenschlichen Kampfmaschinen unkontrollierbar waren, sich regelmäßig selbst dezimierten und keine Befehle von ihren Vorgesetzten entgegennahmen, ja diese sogar als potentielle Beute betrachteten, wurden die Uniformierten nach Kriegsende in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt und in Küstennähe mitsamt einem Schiff versenkt. Die legendären Kampfmeldungen der alliierten Truppenverbände gerieten über die Jahre in Vergessenheit. In der Gegenwart kommt infolge eines Seebebens das versenkte Schiffswrack wieder zum Vorschein. Der Vorfall reaktiviert die experimentell veränderten SS-Kampfsoldaten zu neuem Leben, die instinktgetrieben aus den Untiefen entsteigen und die Jagd auf die Lebenden eröffnen.

Review:

Als der Nazi-Zombie-Horrorfilm DEAD SNOW 2009 erschien, war das für manchen der neueste Schrei der eine kleine Welle auslöste, bei dem sich mehrere Regisseure dran versuchten, eine ähnliche Thematik aufzugreifen. Reisen wir aber mal ein paar Jahre oder gar Jahrzehnte zurück, stellt man fest, dass das ganze gar nicht so neu ist, sondern nur schlummerte. Im Jahre 1981 ließ Jess franco eine Horde Nazizombies auf die Leute los, doch den Anfang machte der 1977 erschienene Film SHOCK WAVES von Ken Wiederhorn. 

Schiffsreisende stoßen aufgrund eines Seebebens auf eine verlassene Insel, die von einem ehemaligen SS-Kommandanten bewohnt wird. Allmählich stellen die Besucher fest, dass sie nicht alleine auf der Insel sind, sondern bekommen zusätzlich Besuch von gezüchteten Nazizombies, die während des zweiten Weltkrieges zu Supersoldaten umfunktioniert wurden. 

Ich würde nicht behaupten, dass der Film die erste klasse besetzt, aber doch hat er einen unterhaltsamen Mehrwert, bei dem Peter Cushing auch seinen Teil dazu beiträgt, weil ich ihn hier in einer eher aussergewöhnlichen Rolle sehe. Mir sind eher Fantasy-, Science Fiction oder anderweitige Horrorfilme mit ihm bekannt, so hat es mir durchaus gefallen, ihn als einen ehemaligen Nazi-Kommandanten zu sehen, dessen Rolle er auch meisterhaft gespielt hat. Der nächste positive Punkt an dem Film wäre die unglaublich dichte Atmosphäre, die er zu bieten hat. 

Aber was ist mit den Zombies? Die sind absolut außergewöhnlich im Gegensatz zu dem was man sonst so im Zombiegenre sieht. Das auffälligste ist wohl, dass sie nicht diese verrottete Design haben, sondern noch recht menschlich aussehen und eine gräuliche Verfärbung aufweisen. Auch sind sie sehr verletzungsresistent und schmerzfrei und hart im nehmen. Was man vielleicht vermisst, dass es zu blutigen Szenen ihrerseits kommt, aber das kann man verzeihen. Sehr cool ist auch das Erscheinen bzw. Auftreten ihrerseits, weil sie einem ein Gefühl der seichten Angst als Zuschauer vermitteln. 

Der Drehort tut auch sein übriges um sein Soll zu erfüllen. Die Kulisse einer einsamen, tropischen Insel ist nicht einzigartig, SHOCK WAVES nutzt die Kulisse jedoch, um der hellen, sonnigen Landschaft ein echtes Gefühl des Schreckens zu verleihen. Tropische Nazi-Zombies mögen auf dem Papier albern klingen, in SHOCK WAVES sind sie jedoch eine wirksame und kreative Bedrohung. So ist SHOCK WAVES der entweder gefällt oder enttäuscht. Fans von atmosphärischen Zombiefilmen, werden ihn wohl eher feiern, jedoch hat man als Gorehound das Nachsehen. 



 

Montag, 30. Oktober 2023

Vampire Girl vs. Frankenstein Girl


Originaltitel: Kyûketsu Shôjo tai Shôjo Furanken
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Yoshihiro Nishimura, Naoyuki Tomomatsu

Inhalt: 

Monami ist ein sehr hübscher Teenage-Vampir, die sich in den jungen Sterblichen Mitzushima verliebt hat. Doch selbstverständlich gibt es Probleme bei dieser Beziehung, denn nicht nur Monami ist scharf auf den jungen Mitschüler, sondern auch die arrogante Keiko, Tochter des Vizerektors der Schule. Selbstverständlich hat Keiko keine Chance gegen die übermenschlichen Kräfte Monamis und bezahlt den Kampf um Mitzushima mit ihrem Leben. Doch Keikos Vater erweckt seine Tochter wieder zum Leben, aufgepeppt mit vielen Leichenteilen und verstärkt mit übermenschlichen Kräften. Die Schlacht zwischen dem "Vampire Girl" und dem "Frankenstein Girl" geht in die letzte Runde und läutet den Beginn eines unglaublichen Blutbads ein.

Review:

VAMPIR GIRL VS. FRANKENSTEIN GIRL entstand nach der Idee eines gleichnamigen Mangas von Shungiku Uchida, der unter der Regie von Yoshihiro Nishimura gedreht wurde und 2009 im Zuge der japanischen Girlie-Splattertrashfilme erschienen ist. Man kennt solche Filme bereits, denn TOKYO GORE POLICE oder MTHE MACHINE GIRL haben es vorgemacht wie solche Filme zu laufen haben. Zum anderen ist diese Kategorie Film ein einmaliger Mix aus Splatter, Trash Surrealismus, manchmal mit mehr, manchmal mit weniger komödialen Inhalten und zudem auch relativ sinnfrei, was das ganze Unterfangen zu einem irrsinnigen Genuss macht, wenn man darauf seht. 

Die Story ist natürlich hanebüchener denn je: Das Vampirmädchen Monami verliebt sich in den Klassen-Playboy Mitzushima, der zudem noch sterblich ist, jedoch hat sie auch eine Konkurrentin namens Keiko, die im Verlauf des Filmes stirbt und zum Frankenstein Girl umfunktioniert wird und es zwischen den beiden Rivalinnen zum Kampf kommt, bei der nur eine von beiden gewinnen kann/wird. 

Wie nicht anders zu erwarten lebt der Film hauptsächlich von seinem bizarren und grotesken Inhalt, der manchmal politisch ziemlich unkorrekt erscheint: Nägel die leben, eine Gruppierung von schwarzen Mädchen die so klischeehaft dargestellt werden, dass es in der heutigen Gesellschaft reichen würde, um den Film von gewissen Seiten zu boykottieren bzw. ihm Rassismus zu unterstellen, sich die Pulsadern aufzuschneiden gilt als eine Wettbewerbsdisziplin. Mann täte sich gut daran, eine ordentliche Portion schwarzen Humor an den Tag legen zu können, andernfalls könnte man den Film unter Umständen falsch verstehen, denn was er nicht will: Polarisieren! Im Gegenteil, mich erinnerte das ganze eher an eine japanische Hommage an die guten, alten Tromafilme, bei denen es auch oftmals tief unter die Gürtellinie ging, aber der Spaß im Vordergrund stand. 

Was zweifelsohne nicht fehlen durfte, waren viele blutige Szenen, die ohne Zweifel gut umgesetzt wurden und für Splatterfans wie geschaffen sind. A was es hier mangelt, ist die düstere Atmosphäre, wie es sie bei TOKYO GORE POLICE gab. Ich würde den Film eher als eine schwarzhumorige Splatterkomödie bezeichnen anstatt einen Horrorfilm, denn dafür ist das Gesamtkonzept viel zu überdreht und mit mehr Witz ausgestattet. Fans von verrückten japanischen Filmen dürfen hier beherzt zugreifen, wenn sie dieses Schmuckstück noch nicht kennen. 




 

Rodan - Die fliegenden Monster von Osaka


Originaltitel: Sora no daikaijû Radon
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1956
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

In einem Bergwerk nahe Osakas kommt es zu einer Reihe mysteriöser Unglücksfälle. Der junge Techniker Shiguru beobachtet, wie aus einem riesigen Ei ein gigantischer, fliegender Drache schlüpft. Bald tauchen weitere Monster auf, die sich, eine Spur der Verwüstung hinterlassend, in rasendem Tempo der Millionenstadt Osaka nähern. Die gesamten Luftstreitkräfte des Landes werden mobilisiert, um dem schrecklichen Wüten der Flugdrachen Einhalt zu gebieten. Doch selbst mit den modernsten Waffen kann man den überdimensionalen Echsen nicht Herr werden.

Review:

Rodan ist eines der dienstältesten Kaiju-Monster was das Kaiju-Universum zu bieten hat. Das erste mal trat es 1956 auf die Leinwand und erschien seitdem immer mal wieder in ein paar wenigen Godzillafilmen, das erste mal 1964 in FRANKENSTEINS MONSTER IM KAMPF GEGEN GIDORAH, das letzte mal 2019 in GODZILLA II: KING OF MONSTERS. Bei dem 1956 entstandenen Film führte Godzilla-Schöpfer Ishirō Honda Regie, während sich Eiji Tsuburaya für die Spezialeffekte verantwortlich zeichnet. Die Originalgeschichte entstammt der Feder von Ken Kuronuma, der sich von einem Vorfall in Kentucky 1948 inspirieren ließ, bei dem es um den Kentucky Air National Guard-Pilot Thomas F. Mantell geht, der während einer UFO-Verfolgung um´s Leben kam. 

Inhaltlich dreht es sich um das übliche, was man von einem Kaiju-Film kennt: Riesige Raupenkäfer namens Meganuron sind die Schuldigen, weil sie für den Tod von ein paar Bergarbeitern verantwortlich sind. Zeitgleich wird die Stadt von unbekannten Flugobjekten angegriffen, die sich als gigantische Pteranodon heraus stellen, die durch Atombombentests geweckt wurden. Dank ihrer Größe (200 Meter Flügelspannweite) schaffen sie es, ganze Städte mit ihren Flügen zu vernichten. So geht ein Kampf um und für die Menschheit los, bei der es nur einen Gewinner geben kann. 

Nach dem großen Erfolg von GODZILLA dürfte es nicht verwundern, das man sich damit beschäftigte, neues Material für die Fans zu erschaffen und sorgte dafür, dass ein geflügeltes Monster eine Gefahr für die Menschheit darstellt, was auch bestens gelungen ist. RODAN ist sowas wie der fliegende Godzilla und geht nicht minder sanfter vor, jedoch sind auch Rodans nicht unzerstörbar, was man am Ende des Filmes fest stellt. Man bekommt fast schon Mitleid mit den Kreaturen, als sie langsam und qualvoll in der Lava des Vulkans unter Schmerzensschreien versinken, aber es war, wie man inzwischen weiß, kein Abschied für immer, denn noch mindestens 8 weitere Male wird man in den Genuss des Riesenmonsters kommen. 

Mir entschließt sich, warum bis heute noch keine vernünftige Auswertung auf Bluray, zumindest auf DVD in Deutschland existiert, insbesondere was die Veröffentlichungen an sich betrifft. Schlechte Bildqualitäten und geschnittene Fassungen in Hülle und Fülle und solange es so bleibt, bleibt einem nur der Griff ins Ausland, um den Film in der Qualität zu sehen, die er verdient hat.