Sonntag, 17. September 2023

Jack-O


Originaltitel: Jack-O
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Steve Latshaw

Inhalt:

Vor langer, langer Zeit wurde ein Zauberer getötet, aber er schwor Rache an den Stadtbewohnern, die ihn getötet hatten, insbesondere an Arthur Kellys Familie. Arthur hatte ihm die letzten Gnaden erwiesen, als er als Mr. Jack, der Kürbismann, wieder zum Leben erwachte. Die Kellys sind im Laufe der Jahre immer beliebter geworden, und als einige leichtgläubige Teenager versehentlich Jack-O loslassen, muss der junge Sean Kelly ihn irgendwie aufhalten, da seine Vorstadtwelt angegriffen wird und die Fluktuationsrate steigt.

Review:

Halloween-Freaks aufgepasst: wenn ihr für Halloween einen B-Movie sucht, der so schlecht ist, das er irgendwo doch wieder geil ist, dann solltet ihr euch JACK-O dick in den Kalender schreiben, mit dem Hauptgrund ihn zu sehen, weil er vom Style her den geilsten Vogelscheuchenkiller ever hat. Man nehme eine Vogelscheuche und setzt einen dicken, fetten Kürbiskopf als Kopf drauf und schon hat man Jack-O. Achja, als zweiten Grund sollte man Scream Queen Linnea Quigley benennen, die jedem eingefleischten Horrorfan ein Begriff ist, und nicht sein sollte! Und um Punkt drei auch gleich zu benennen, damit nichts durcheinander kommt: Ja, es ist ein Slasherfilm der perfekt zur Nacht des Grauens passt. 

Worum geht´s? Wie immer um die übliche Scheiße, die einem widerfährt, wenn er zurück kommt, um sich an allen zu rächen, die für seinen Tod verantwortlich sind: Um einen Hexer, der von den Vorfahren der Kellys erhängt wurde und kurz vor seinem Tod einen Dämon beschworen hat, der zurück kommen möge um den Nachfahren der Kellys Feuer unter´m Arsch zu machen. Erweckt wird Jack-O durch drei, wie könnte es auch anders sein, Teenagerauf dem Friedhof. 

Der Film hätte auch aus den 80ern sein können, so wie er aussieht, aber entstanden ist er tatsächlich Mitte der 90er und hat eine Menge Charme zu bieten, wie man es von manchen Slasherfilmen aus dem Slasherjahrzehnt der 80er kennt. Unter anderem haben wir es auch Fred Olen Ray zu verdanken, der für das Drehbuch und Co-Produktion verantwortlich war und wo Fred Olen Ray drin steht ist auch Fred Olen Ray drin, was man am allerbesten an einer speziellen Szene mit Linnea Quigley, die hier übrigens als Kindermädchen fungiert, merkt, auf die ich aber nicht näher eingehen will, um nicht unnötig zu spoilern. Wer sie aber kennt, weiß, das Freizügigkeit ihr zweiter Name ist. 

Lasst euch nicht von den negativen Kritiken täuschen, es mag sein, dass der Film nicht das ist, was viele womöglich erwartet haben, dennoch hat er einen gewissen Unterhaltungswert und ist es wert ihn zumindest einmal gesehen zu haben. Am allermeisten deswegen, um in den Genuss des Killers zu kommen. Bewaffnet ist er, sehr unüblich, mit einer Sense und geht innerhalb der fiktiven Kleinstadt Oakmoor Crossing auf die Jagd und schlitzt soweit jeden auf, denen er habhaft werden kann. Der einzigste der ihm einen Strich durch die Rechnung machen kann ist der kleine Sean Kelly. 

Bisher ist der Film in deutschsprachigen Ländern nicht erhältlich, was ich etwas schade finde, denn das Zeug innerhalb der CMV Trash Collection veröffentlicht zu werden hätte er durchaus. Aber wer weiß, vielleicht kommen wir irgendwann noch in den Genuss, da in den USA schon länger eine Bluray zu dem Film erschienen ist. Freunde von cheesigem Trash-Horror sollten hier mal einen Blick riskieren, man wird nicht enttäuscht werden.




 

Scarecrowd: The Musk


Originaltitel: Scarecrowd: The Musk
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: George Nevada

Inhalt:

Der Bauer Tony Maio verwandelt sich durch einen Meteoriteneinschlag auf die Erde in einen wilden Mutanten. Als Vogelscheuche verkleidet, um sein Aussehen zu verbergen, beginnt er, Menschen zu töten, um seinen Blutdurst zu stillen.

Review:

Ich finde es erfreulich, wenn man der Meinung ist, dass man sich in einem bestimmten Subgenre mit mehr Schrott befassen muss, aber doch zwischendurch mal was dabei ist, was sich sehen lassen kann und dazu gehört SCARECROWD: THE MUSK von George Nevada. Selbst in der IMDB punktet der Film mit einem Durchschnitt von 5,5 Punkten und das hat meiner Meinung nach schon was zu heißen. Und es ist definitiv kein Witz, wenn ich behaupte, dass das einer der cooleren Vogelscheuchenhorrorfilme ist, den ich auf meiner Odyssee durch die Welt der Scarecrow-Horrorfilme gefunden habe.

Stellen wir uns mal vor, das ein Meteorit auf die Erde einschlägt und die Folge davon ist, dass sich ein Bauer in eine mordende Vogelscheuche verwandelt. Kein Scheiß, genau so ist es passiert und davon erzählt die Geschichte, die wir hier vorgesetzt bekommen. Ursprünglich wurde der Film THE MUSK benannt, bevor eine Änderung in SCARECROWD vorgenommen wurde, was ich auch zutreffender finde, weil man dann genau weiß, um was es sich eigentlich dreht. Mit einem kleinen Budget ausgestattet, hat George Nevada einen kitschigen Science Fiction-Horrorfilm erschaffen, der mit tollen Spezialeffekten zu überzeugen weiß. 

Freunde der CREEPSHOW-Filme werden hier eine besondere Freude dran haben, weil in manchen Szenen hat man es geschafft, den Szenenwechsel wie in einem Comic umzublättern und zwischendurch taucht auch eine kleine Leiste auf mit einem witzigen Kommentar zur Szene selber. Man merkt der Produktion schon an, dass alles dafür getan wurde um einen liebevollen Film zu produzieren, der dem Zuschauer auch gefallen wird. Der nächste große Punkt geht an den Soundtrack, der Freunden von Old School-Science Fiction-Movies gefallen dürfte, weil er stets passend zur Szene passt und gerade bei bedrohlichen Szenen perfekt passt. Und wer ein Herz für Gore-Elemente hat, wird auch hier weitgehendst bestens bedient, denn die Effekte sind blutig und handgemacht wie es sich für einen Independentfilm gehört.

Mit diesem Film hat George Nevada mein Herz im Sturm erobert und ich werde sein Tun und Handeln mit Sicherheit im Auge behalten, auch Inwieweit er zu der Produktionsfirma The Melting Movies gehört, ist mir unbekannt, aber aus der Schmiede entstammt der Film und daher denke ich, dass ich auch dort ein Auge drauf behalten werde, wer weiß ob es nicht noch mehr solche einzigartige Perlchen gibt. SCARECROWD kann ich somit mit bestem Gewissen weiter empfehlen, wirklich, nicht nur zur Halloween-Zeit gut geeignet, sondern auch für´s ganze Jahr! Um nicht all zu viel zu spoilern: Aber Freitag der 13.-Fans sollten hier mal einen Blick riskieren. ;)



 

Psycho Scarecrow


Originaltitel: Psycho Scarecrow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Steve Galler

Inhalt:

Eine auf Tonband aufgezeichnete Nachricht eines ermordeten Mädchens erzählt von der schrecklichen Nacht, in der sie und ihre Freunde mitten in einem verwunschenen Maisfeld festsaßen.

Review:

Es ist immer wieder erstaunlich, auf was für Filme man trifft, wenn man sich vornimmt, Filme nach einem bestimmten Thema zu suchen und auch fündig u werden. Bei meiner Suche nach Vogelscheuchenhorrorfilmen bin ich auf PSYCHO SCARECROW gestoßen, der mir bisher gänzlich unbekannt war. Der Film entstand in den späten 1990ern unter der Regie von Steve Galler und lässt sich i die Sparte der Low Budget-Slasherfilme stecken, denn nix anderes ist er. Und hey, ich würde den Film fast schon als eine kleine, billige, schrullige Perle des Low Budget-Horrors bezeichnen, denn man hat schon weitaus schlechteres gesehen. 

Es beginnt damit, dass sic eine junge Dame vom Hochhaus stürzt und zwei Polizisten eine Audiokassette finden mit Aufnahmen ihrerseits, in dem sie die Erlebnisse beschreibt, die zu ihrem Selbstmord geführt haben. Die Hauptgeschichte bildet eine Gruppe junger Erwachsener, die auf einer verlassenen Farm Party machen und es zu einem tödlichen Unfall kommt. Lloyd, der das Opfer des Unfalls ist wird kurzerhand in eine Vogelscheuche gestopft, Kürbiskopf über den Kopf gestülpt und an seinen Platz ins Feld zurück gestellt. Nur blöd, dass die Gegend von Flüchtlingen der Hexenverfolgung von Salem früher bewohnt war und eben dieses Maisfeld verflucht zu sein scheint. Denn Lloyd kehrt zurück von den Toten und macht sich auf mit einer Axt auf die Jagd nach seinen ehemaligen "Freunden".

Man liest es vermutlich schon raus, aber die Geschichte wurde von DIE NACHT DER VOGELSCHEUCHE inspiriert und so ein etwa spielt sich das ganze auch ab. Man darf hier keine großartige Produktion erwarten und noch weniger einen blutigen Slasherfilm. Ich betrachte ihn eher als einen Hobbyfilm, der durchaus zu unterhalten weiß, aber auch stellenweise winzige Längen aufweist, bei denen man hofft, dass es doch endlich weiter gehen möge. Gerade die Polizistenszenen sind relativ unbedeutend, da macht es mehr Spaß der Gruppe zuzuschauen wie sie auf der Flucht vor der Vogelscheuche sind. 

Sehr trashig sieht die Vogelscheuche an sich aus, der Kürbiskopf erinnert eher an einen Würfel als einen Kürbis, sieht unterm Strich trotzdem recht nett aus. Was ich an dem Film bemängeln muss, ist, das er durchweg in der Nacht spielt und man sich so manches dazu denken muss. Wahrscheinlich war das Budget zu gering als dass man unter Tag gedreht hätte und im Bezug auf die Spezialeffekte was herzaubern konnte. Jetzt stellt sich die Frage, welchem Publikum man den Film empfehlen könnte. Meiner Meinung nach jedem, der auch schlechtere Slasherfilme mag, sofern man nicht gerade einen Kultfilm wie Freitag der 13. und Co erwartet. 


 

Samstag, 16. September 2023

Fake News - The Bloody Truth


Originaltitel: Fake News - The Bloody Truth
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2023
Regie: Arkadius Gorlikowski

Inhalt: 

Stefan, Davina, und John arbeiten für die Kanal 4 Nachrichten. Es ist keine normale Nachrichtensendung, denn hier geht es um Themen, über die kein anderer Sender zu berichten wagt. Wer sonst würde Meldungen über Aliens, Werwölfe, Zombies und Vampire bringen?

Review:

Gestern erhielt ich eine Sendung mit einem neuen Film, auf den ich schon sehnsüchtigst wartete. Warum der Film so wichtig für mich war, lag daran, dass es sich um ein weiteres deutsches Amateurfilmprojekt handelt und wer mich schon eine Weile kennt, weiß, dass ich daran einen Narren gefressen habe. Im Vordergrund dazu stehen Horror & Splatterfilme, aber im Laufe der Jahre hat sich heraus kristallisiert, dass ich auch Filmen eine Chance gebe, die nicht direkt aus dem blutigen Genre kommen. 

Nach dem großen Neuanfang des Movieside ist mir im Independent-Bereich ein Beitrag aufgefallen, der einen Film aus dem Jahre 2023 bewirbt, was mich veranlasst hat, mal reinzuschauen, um was es sich dreht. Glück gehabt! Ein mir vom Nickname bekannter User preist einen Film an und scheint wohl der Kopf hinter dem Projekt zu sein. Natürlich angeschrieben, Film beordert und mir zwischenzeitlich die Darsteller angeschaut und ja, mich hätte es fast vom Hocker gehauen bei den ganzen Namen, da mir viele, viele Namen davon bestens bekannt waren. Sehr schön!

Film kam gestern an und das war direkt auch der erste Film, dem ich meine Filmzeit widmete. Natürlich hat mich die Laufzeit von etwas über zwei Stunden erstmal erschreckt, weil Independentfilm, die mehr als eine Stunde gehen, wenn ich vorherige Produktionen eines Regisseurs nicht kenne sind mir oftmals ein Graus, weil es nicht das erste mal gewesen wäre, dass ich bis zum Schluss kämpfen musste. Glücklicherweise war das hier nicht der Fall, weil die Umsetzung des ganzen ziemlich originell durchlaufen wurde.

Der Film ist wie eine Art Anthologie mit der Rahmenhandlung eines Nachrichtensenders, der sich auf Reporte konzentriert, die weitab der Realität sind: Berichte über Aliens, Werwölfe, Perverse Telefonanrufer, Jagdorganisationen die Jagd auf Obdachlose machen, Zombies, Vampire usw. stehen an der Tagesordnung und oftmals live vor Ort befindet sich das Reporter-Team der Fake News. 

Im Verlauf des Filmes verspürt man, dass der Faktor Spaß die Hauptsache an der Arbeit war und das zieht sich auch durch den Film. Oftmals verspürt man die so gewollte Comedy und man bleibt mit einem Grinsen zurück. Thematisch stehen aber auch ernsthaftere Themen an, die in einem gewissen Thrill münden, aber weiterhin erheiternd bleiben. Sehr zuvorkommend waren die Spezialeffekte, die wenn es sie zu sehen gibt, sehr blutig ausfallen und man sich auch nicht lumpen ließ, um ein paar Gore-Effekte herbeizuführen, die wie man es aus Amateurproduktionen kennt, auf Halloweenartikel zurück zu führen sind, aber dennoch ihr Geschäft verrichten und machen was sie sollen. 

Sehr zuvorkommend empfand ich die Wahl der Darsteller, die man irgendwo aus dem Reich des Fernsehen und Filmes her kennt und schon gesehen hat, namhafte Darsteller wie Jochen Taubert, Maik Ude, Rene Wiesner, die Brandls, Jörg Wischnauski, Sabrina Arnds, Thomas Goersch oder Marco Klammer sind für den ´Fachmann´ mit Sicherheit ein Begriff und sorgen für ein Schmunzeln bei ihrem Auftreten, weil: Man kennt sie eben. 

Der einzigste Kritikpunkt meinerseits wäre womöglich die Laufzeit von 2 Stunden. Für den einen mag sie vielleicht zu lang sein, wenn man es darauf reduziert, dass es sich um eine Amateurproduktion handelt, jedoch gehört auch dazu gesagt, das bei einem Projekt dieser Art eine derartige Laufzeit sogar ´angemessen´ ist, um alles unter Dach und Fach zu bringen. Mit selber hat der Film trotz dass ich weniger für Comedy empfänglich bin, dennoch gefallen und habe großen Respekt davor, wenn es Leute schaffen, mit kleinerem Budget etwas auf die Beine zu stellen. 



 

Freitag, 15. September 2023

Scarecrow - Das Grauen stirbt nie


Originaltitel: Scarecrow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Sheldon Wilson

Inhalt:

Kurz vor dem traditionellen Vogelscheuchen-Festival in einer amerikanischen Kleinstadt verdonnert Lehrer Aaron Harris sechs seiner Schüler zu einer folgenreichen Strafe: Sie müssen auf der Farm von Aarons Ex-Freundin Kristen Miller aushelfen. Doch um die Miller-Farm und die dort begrabene Vogelscheuche rankt sich eine düstere Legende, die bei der jungen Generation in Vergessenheit geraten ist. Unbedarft treiben sich die Jugendlichen auf den Maisfeldern herum. Aber als die Dunkelheit langsam hereinbricht, müssen sie am eigenen Leib erfahren, dass die Bedrohung real ist. Die Vogelscheuche klebt ihnen unerbittlich an den Fersen und lässt sich von nichts und niemandem aufhalten. 

Review:

Filme die für den Sender SyFy produziert werden sind immer so eine Sache. Überwiegend kommt meistens nur Schrott dabei raus, jedoch kann ich für meine Verhältnisse mehr mit den Tierhorror-Produktionen was anfangen, weil ich von Haus aus schon ein Faible für Tierhorror habe. Alles was aber darüber hinaus geht, ist oftmals an Schlechtigkeit nicht zu überbieten und wohl oder übel reiht sich auch der 2013 erschienene SCARECROW - DAS GRAUEN ENDET NIE in diese Sparte ein. Im Wahrsten Sine des Wortes endet das Grauen bei diesem Film nach über 80 Minuten eisernen Durchhaltens, treffender lässt es sich nicht bezeichnen. 

Die Handlung ist so einfach wie schon zigmal da gewesen: Eine Truppe Schüler samt unfähigem Lehrer begibt sich auf große Tour und landen dabei auf einem Anwesen, was den Vorfahren einer der Beteiligten Darsteller gehört. Und wie es oftmals so ist, hat das Anwesen eine schlimme Vergangenheit hinter sich, der man sich alsbald gegenüber stellen muss und der aufgewärmte Kampf ums Überleben beginnt. 

Das einzige Gute an dem Film ist meines Erachtens das Design der Vogelscheuche, die weder aus Stroh noch aus einem Kürbiskopf noch aus sonst was besteht, nur aus CGI und das wars. Optisch natürlich ansprechend, ganz klar, aber das war´s auch schon. Die Darsteller agieren so bescheuert wie eh und je und machen von der Logik her alles falsch was man nur falsch machen kann. So kommt auch keine Spannung auf und man kämpft sich wacker durch den Film bis zum Ende. Die Geschichte ist auch nicht neu und vorhersehbar. Ein kleines Plus gehen an manche Spezialeffekte, nachdem Teile der Leutchen übel zugerichtet sind, aber selbst driftet nie ins Exzessive ab. 

Man erfährt auch nicht viel über die Vogelscheuche, außer dass sie jeden töten wird, wer ihr in die Quere kommt und das andere ist, dass sie nur bezwingbar bar ist, wenn man sie begräbt. Und das dauert nach 100 Jahren rum genau 82 Minuten und bedarf nur ein par Studenten und drei Erwachsene die sich der Bestie stellen müssen und teilweise ihr Leben lassen müssen. Kurz gesagt: Einmal sehen reicht und dann wandert der Film entweder n die Schrottkiste oder wie bei mir: In die Sammlung meiner Vogelscheuchenhorrorfilme als Lehrmaterial der Filme die man sich nie wieder anschauen braucht. 



 

Donnerstag, 14. September 2023

Dark Harvest


Originaltitel: Dark Harvest
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: James I. Nicholson

Inhalt:

Ein liegengebliebener Lieferwagen setzt eine Gruppe College-Studenten mitten in der Wüste zurück. Als sie gezwungen sind, ihren Weg hinauszuwandern, betreten sie unwissentlich eine heilige indianische Grabstätte ... einen Ort, den sie in Ruhe hätten lassen sollen.

Review:

Nach dem etwas langweiligen EVIL GROUND, wusste ich was nun auf mich zu kommt. Wenn man sich mit dem Thema Shot On Video beschäftigt, ist einem meistens im voraus klar, das man keinen Film erwarten braucht, der damit glänzt, in eine höherwertige Kategorie zu fallen, so war ich mental schon drauf vorbereitet, es mit einem Film zu tun zu haben, der vermutlich seine Schattenseiten aufzuweisen hat. Zu diesen Filmen gehört DARK HARVEST aus dem Jahre 1992 definitiv. Man darf davon ausgehen, das James I. Nicholson Gefallen an den vorherigen Vogelscheuchenhorror-Beiträgen fand und seinen teil dazu beitragen wollte und es auch gemacht hat. 

Die Handlung zu dem ganzen ist schnell erklärt: Eine Truppe aus College-Studenten strandet in der Wüste, weil ihr Wagen zu Schrott gefahren ist, so schließt sich dann noch ein Pärchen an und alle beschreiten den Weg in die Wüste alleine und werden von einer Horde Vogelscheuchen überfallen. 

Der Anfang lässt des Filmes lässt einen hoffen, einen ausgezeichneten Horrorfilm vor die Linse zu bekommen, doch die Enttäuschung war am Ende groß, als alles anders kam wie gewollt. Aber nicht weil ich den Film enttäuschend fand von seiner Gesamtheit, sondern weil die Vogelscheuche vom Anfang nicht mehr auftauchte und die sah von der Maske her einwandfrei aus, fast schon wie das Monster aus Jeepers Creepers, nur auf Amateurniveau. Wie bei vielen Filmen dieser Art dauert es dann auch ewig und drei Tage bis die ersten Killer auftauchen, die hier von einer Bande Vogelscheuchen präsentiert werden. 

Bis dahin geht es erstmal ewig und man vertreibt sich die Zeit mit vielen Dialogen, einer schnellen Sex-Szene im Hühnerstall, bevor noch ein Hillbilly auftaucht und die Leutchen warnt, dass sie nicht weiter in die Wüste gehen sollen. Ach ja, man sollte die tuntigen zwei Hinterwäldler auch nicht vergessen, die versuchen zwei der Damen zu vergewaltigen und einer davon samt den Mädels ihr Leben lassen müssen. Komischerweise kommt diese Handlung direkt aus dem Nichts und man weiß eigentlich gar nicht, was das nun zu bedeuten hat. Aber gut, Füllmaterial würde ich das bezeichnen. 

Als dann die Vogelscheuchen endlich auftauchen, freut man sich natürlich, das es nun zum großen, vor allem lang ersehnten Showdown kommt, aber: Nichts. Sie kommen, greifen die Wüstengäste mit Landwirtgeräten an, was unblutig verläuft und hauen dann wieder ab und so endet der Film dann auch zusehends, als ob dem Regisseur nichts mehr besseres eingefallen wäre. Schade eigentlich, denn Potenzial hätte der Film gehabt, jedoch wurde alles verschenkt, wobei ich das darauf zurück führe, das zu wenig Budget vorhanden war. Man hätte schlicht und ergreifend mehr daraus machen können, besonders nachdem der Anfang des Filmes so vielversprechend war. 


 

Evil Ground - Fluch der Vergangenheit


Originaltitel: Hallowed Ground
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2007
Regie: David Benullo

Inhalt:

Im Jahr 1896 nageln die Einwohner von Hope Menschen an Kreuze, auf dass sie als lebende Vogelscheuchen die Krähen von den Feldern fernhalten. Als die Menschen der Nachbarstadt Liberty davon erfahren, ziehen sie los, um den Prediger, der diesem Treiben vorsteht, auf selbe Art und Weise den Garaus zu machen. Mehr als ein Jahrhundert später verschlägt es Liz nach Hope. Ihr Wagen ist liegen geblieben. Und sie sitzt fest. In einer Stadt, in der die Menschen den Geist der Vogelscheuche anbeten. Dieser wird lebendig und sucht nach neuen Opfern.

Review:

Ich hab mir ja schon gedacht, dass es Vertreter des Subgenres des Vogelscheuchenhorrors gibt, die wohl weniger gut sind und vieles missen lassen, was man beim Original kennt, somit sind manche Filme dann eher ein K(r)ampf, sie durch zu ziehen bis zum Ende und dazu gehört EVIL GROUND, auch wenn ich ihm seine Daseinsberechtigung nicht absprechen will, denn man hat schon schlechteres gesehen. Auch hier dreht es sich wieder mehr oder weniger um eine Vogelscheuche, die für das Leid anderer verantwortlich ist, mal steht sie selber im Mittelpunkt der Mörder, mal sind es ihre Anhänger. 

In einer Kleinstadt gestrandet, lernt Liz eine Journalistin kennen, die auf der Suche nach Infos und Bildern zu einem Artikel über eine Stadt namens Hope ist, um die sich einige Legenden ranken. So wird dann eine Vogelscheuche aufgebaut, in die der Geist des damaligen Priesters Hathaway einkehrt und erstmal die Journalistin ans Kreuz nagelt und Jagd auf Liz macht. So kommt eins zum anderen und allmählich kommen dann die Stadtbewohner ins Spiel, die eher wie eine Sekte rüberkommen und die Vogelscheuche anbeten und von Liz verlangen, ein Kind zu gebären, in das der Geist Hathaways einkehren kann. Es kommt zum Showdown zwischen ihr und den Stadtbewohnern. 

So nett wie der Anfang des Filmes verläuft, so schrottig geht es dann weiter. Es ist eine dieser Kleinstädte, die jeden Neuen misstrauisch beäugen, bei denen sich dann am Ende heraus stellt, dass komplett alle einen an der Klatsche haben und unglaubliches verlangen. Von der Geschichte her nicht so schlecht, nur die Umsetzung war Bullshit. Man hätte mehr draus machen können und insbesondere der Vogelscheuche mehr Aufmerksamkeit verleihen können, denn die sah vom Design gar nicht schlecht aus und hat auch einen guten Start gemacht, als ihr Leben eingehaucht wurde. Doch es kam alles anders und der Film entwickelt sich zu einem blutleeren Sektenhorror, bei dem alles vorhersehbar war. 

Leider verschwendet der Regisseur keinen Gedanken daran, Spannung aufzubauen, sondern lässt den Film einfach gerade so weiter laufen wie er ist, ohne zusätzliche wichtige Charaktere einzubauen, so bleibt eben nur Liz am Start, die man übrigens aus REST STOP kennt, zu der man eine Beziehung aufbauen kann. Das Ende des Filmes kann man eventuell noch als eine Hommage an DIE VÖGEL betrachten und das macht den Schluss noch unterhaltsam, aber ansonsten reicht es, den Film einmal gesehen zu haben, damit er anschließend im Regal verstaubt. 


 

Mittwoch, 13. September 2023

Night of the Scarecrow


Originaltitel: Night of the Scarecrow
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1995
Regie: Jeff Burr

Inhalt:

Als Gelegenheitsarbeiter Dillon in einem kleinen Kaff mit der hübschen Claire anbändelt, ist er sich noch nicht darüber bewusst, dass sie die Tochter des Bürgermeisters Silas Goodman ist, auf dessen Familie ein Fluch lastet! Die Romanze zwischen Claire und Dillon kann sich daher kaum entfalten, denn einer von Clairs Onkeln nach dem anderen wird brutalst von einer lebendigen Vogelscheuche ermordet! Das Pärchen fragt sich wie das möglich sein kann, und warum das Monstrum es ins besondere auf Claires Familie abgesehen hat. Auf der Suche nach der Wahrheit führt die Spur in ein Maisfeld, dem das Ungeheuer entsprungen zu sein scheint ! Können Dillon und Claire das Monstrum aufhalten?

Review:

Im Rahmen meines Vogelscheuchenhorror-Specials begebe ich mich derzeit auf die Suche nach allen möglichen Filmen, speziell: Horrorfilmen, die das Thema beinhalten, dass eine Vogelscheuche der Übeltäter ist, der Jagd auf die Leute macht. Bisher verläuft die Suche danach auch recht gut und ich konnte schon ein paar wenige Filme ansammeln, die nun nach und nach meinerseits rezensiert werden. Den Anfang macht der Klassiker schlechthin: DIE NACHT DER VOGELSCHEUCHE und gilt als der Wegbereiter dieser Kategorie, der einige Nachfolger mit sich zog. Bisher gehe ich aber davon aus, dass das Original durch nichts und niemand zu toppen ist. 

1995 erschien der Low Budget-Horrorfilm NIGHT OF THE SCARECROW von Jeff Burr und sollte nicht mit dem 1974 erschienen brasilianischen Film NIGHT OF THE SCARECROW verwechselt werden. Uraufgeführt wurde der Film 1995 auf dem Fantasy Filmfest in Berlin und anschließend 1996 in den USA uraufgeführt. Leider geriet der Film alsbald in Vergessenheit, weil man auf den Film eher durch Zufall stößt und sich die Fangemeinde in Grenzen hielt, was ich nur bedingt verstehen kann, denn das Zeug zu einem kleinen Kultfilm hätte der Film sicher, allein schon wegen der Vogelscheuche, die ziemlich grotesk, aber auch stylish rüber kommt. 

Die Geschichte beschränkt sich auf die Familie der Goodmans, deren Vorfahren um 1900 rum einen Hexenmeister ins Jenseits befördert haben, weil sie die Schnauze von seinen Treibereien und Orgien voll hatten und ihn auf einem Maisfeld sterben und anschließend begraben ließen, Versiegelung mittels schwerer Steinplatte inklusive. In der Jetztzeit schafft es ein Kleinstadtganove dann, dass die Steinplatte zerbricht und der Geist des Hexenmeisters in die Vogelscheuche einfährt und dann Jagd auf die Nachfahren der Goodmans macht. Es kommt zum Showdown um das nackte Überleben. 

Jeff Burr hatte schon Erfahrungen auf dem Regiestuhl in dem er Film wie TEXAS CHAINSAW MASSACRE 3 und ein paar PUPPET MASTER-Filme verwurstet hatte und dachte sich, es wäre mal Zeit für was neues, zumal er als Horrorfan bekannt ist. Warum dann nicht einen Vogelscheuchenhorror auf die Gemeinde los lassen? Die Idee dahinter finde ich recht geil, weil durchaus was dabei raus gekommen ist, wenn auch recht handzahm, aber dennoch mit grandiosen Effekten besetzt, die handgemacht sind und weitgehendst auf CGI verzichtet haben, die man nur bei genauerem Hinsehen erkennt. Ich meine, wenn eine Vogelscheuche ihre Opfer umbringt, indem sie Stroh dazu benutzt zu töten, kommt schon ziemlich cool rüber und stellt für damalige Verhältnisse etwas neues dar. 

Im Gesamten stellt der Film eine nette Mischung aus Supernatural- und Horrorfilm dar, den man sich definitiv ansehen kann, ohne dass es langweilig wird. Es ist keiner dieser Filme, bei dem man sich langweilt und hofft, dass er schnell zu Ende gehen möge, eher ein kleiner 1990er-Horrorfilm, bei dem man sich nur zu gern in die Zeit zurück versetzt fühlt, als Horrorfilme noch cool waren, zumindest darauf bezogen, wenn man sich meinen  Jahrgang(1988) berücksichtigt. Nur schade, dass der Film eher in Vergessenheit geraten ist, denn wie schon gesagt, hätte er das Zeug zu einem kleinen Kultfilm.