Montag, 7. August 2023

Kill, Daddy, Kill aka The Stepfather


Originaltitel: The Stepfather
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1987
Regie: Joseph Ruben

Inhalt: 

Ein Wahnsinniger ermordet seine Familie. Er verändert sein Aussehen und ist ein Jahr später schon mit der nächsten Frau zusammen. Diese ist von dem vermeintlichen Vorzeigeamerikaner begeistert, ihre 16- Jährige Tochter traut dem Neuen aber nicht. Der Bruder der damals verstorbenen Ehefrau versucht verzweifelt dem Täter auf die Spur zu kommen. Und er ermittelt Schreckliches!

Review:

Die Erstsichtung meinerseits war damals 2007 auf Tele 5 und wie bei so vielen hat der Film bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Entstanden ist STEPFATHER in der Slasher-Welle der 1980er, als es zum guten Ton gehörte wenn die Messer ausreichend gewetzt wurden, um damit auf die Jagd zu gehen.  Aufgrund ihrer blutrünstigen Anziehungskraft haben sich Slasher als Kassenschlager erwiesen, konnten für so gut wie nichts gemacht werden und erzielten in den ersten Tagen nach ihrer Veröffentlichung fast immer einen Gewinn. Auch wenn es zu dieser Zeit bereits größere Produktionen wie HALLOWEEN, FREITAG DER 13. oder NIGHTMARE ON ELM STREET gab ließen es sich "kleinere Regisseure" nicht nehmen, ihren Beitrag zu leisten. 

Die Storyline ist relativ einfach, aber nicht uninteressant: Nachdem Jerry seine Familie abgeschlachtet und eine neue Identität angenommen hat, beginnt der Kreislauf von vorne, indem er Susan heiratet. Susans 16-jährige Tochter Stephanie ist von ihrem neuen „Vater“ unbeeindruckt. Wie sie ihrem Therapeuten Dr. Bondurant anvertraut, hat er etwas Unheimliches an sich. Der Psychiater nimmt die Behauptungen seines Patienten ernst und betreibt eine kleine Amateurdetektivarbeit. Dies führt dazu, dass er zum Opfer Nr. 1 wird, wenn er der Wahrheit zu nahe kommt. 

THE STEPFATHER als einen reinen Slasher zu bezeichnen, erscheint mir etwas weit her geholt, weil es eher ein Thriller mit ein paar reizenden Kills ist und als Slasher damals vermarktet wurde, was wohl kein Fehler war, denn trotz der relativen Blutleere, hat sich der Film durchaus zu einem kleinen Kultfilm entwickelt, den man sich ansehen kann, ohne hinterher das Gefühl zu haben, das man seine Zeit vergeudet hat. Als Hauptprotagonist um den es geht, konnte man Terry O'Quinn anheuern, dem man seine Rolle als psychopathischen Stiefvater abnimmt. 

Der Vorteil von THE STEPFATHER ist, dass der Spannungsgehalt sehr hoch ist und ach die "Atmosphäre" die von dem Stiefvater aus geht, sehr gruselig ist, am meisten stellen sich einem die Nackenhaare zu Berge, als er gegen Ende nicht mehr weiß, wer er jetzt wirklich ist bzw. als wen er sich ausgegeben hat, so etwas stelle ich mir im realen Leben ziemlich strange vor. Ich kann und werde den Film mit einem guten Gewissen jedem weiter empfehlen, der ihn noch nicht gesehen hat, andernfalls verpasst man mit Sicherheit einen großartigen Film, der zu fesseln weiß.

 



 

Sonntag, 6. August 2023

Addio ultimo uomo aka Cannibalo brutalo


Originaltitel: Addio ultimo uomo
Herstellungsland: Italien, Japan
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Alfredo Castiglioni, Angelo Castiglioni

Inhalt:

Einer der grausamsten Filme, die je über Afrikas Sitten und Gebräuche gedreht wurden. Die letzten Krieger kämpfen um ihr Dasein. Ein Muss für jeden Video-Fan. Savage der letzte Warrior.

Review:

Wieder war es mal an der Zeit, sich einen Mondofilm anzuschauen, der mir bisher versagt war. Nicht aus dem Grund weil er sich nicht auf finden ließe, sondern weil die einzigste vernünftige Veröffentlichung das Mediabook von Mr. Banker Films ist, die derzeit auf dem deutschen Markt herrscht. Ich stehe ja auf solche Mondos die in die Richtung von MONDO CANE gehen, aber speziell der afrikanische Kontinent hat auch seine Reize aus kultureller Hinsicht und wenn man genau darüber nach denkt: Sind die Ureinwohner, wie man sie bezeichnen mag, wirklich so barbarisch wie man sie immer hinstellt? Ich denke nicht, denn letztendlich ist der Mensch an sich ein und derselbe Barbar, nur dass ´wir´ technisch besser ausgestattet sind und das das große Problem ist, was uns noch den Untergang bescheren wird!

Genau das will uns dieses Schmankerl von den Mondo-Zwillingen Alfredo Castiglioni und Angelo Castiglioni auch aufzeigen. Das Ziel der beiden war es, eine Parallelität unserer Welten aufzuzeigen und womöglich einen Schlussstrich zu ziehen, dass Völker, die eher noch als ´steinzeitlich´ anzusehen sind, wilder, barbarischer und primitiver sind als wir. Spezialisiert haben sich die beiden auf die eher bis dato unberührten Teile Afrikas, die man als aussenstehender wohl nie vor Augen haben wird, somit darf man froh sein, dass es Filme gibt, die eher von einem reisserischen Bekanntheitsgrad unterwandert sind. 

Was man hier zu sehen bekommt, lässt einen zum nachdenken anregen. Während in Afrika Hunde "verbrannt" werden, um ihr Fleisch danach zu kosten, werden bei uns eben Schweine, Rinder usw. geschlachtet und gefuttert. Ein weiteres Beispiel wären die Kriege der Stämme die untereinander egführt werden, bei uns kommen jedoch keine Speere zum Einsatz, sondern Waffen, die reichlich Unschuldigen das Leben mit kosten. Während dort die Mädchen stundenlang tanzen, um die Kerle zu verführen, gibt es bei uns Bordelle und andere Etablissements, um sich geistig und körperlich von dem Druck zu befreien, den uns Mutter Natur einverleibt hat. Und selbst das Schönheitsideal ist dort unten nicht anders wie hier, nur die Ansichtsweise ist anders. Sind wir demnach den indigenen Völkern so ungleich? Definitiv nicht, alles ist nur eine Sache der Ansicht.

Der Film ist eine imposante Mischung aus einem Mondofilm und einer Shockumentary, den auch hier dürfen gewaltsame als auch blutige Sequenzen nicht fehlen. Gleich zu Beginn des Filmes bekommen wir zu sehen, wie die Eingeborenen einen Elefanten in Stücke zerschneiden, weil es darum geht, etwas auf dem imaginären Teller liegen zu haben, einem verfeindeten Krieger wird der Penis abgeschnitten, was man aber als Fake bezeichnen darf und wahrscheinlich die einzigste Fake-Szene des ganzen Films sein dürfte, weil mir der Rest realistisch vor kam. 

Insgesamt ist der Film einer der Mondos, den man mit Sicherheit gesehen haben sollte, wenn man sich mit dem Filmgenre beschäftigt, was Liebhaber und Hasser hat. Für die damalige Zeit, war es sicherlich ein schockierender Einblick in eine ferne Welt, was die Antipathie gegenüber exotischen Völkern angeheizt haben dürfte und doch muss man an dieser Stelle nochmal wiederholen, das wir gar nicht so anders sind. Im weiteren Verlauf werde ich mich den restlichen Filmen der Castiglionis noch bemächtigen, weil mir die Art der Filme, die sie produziert haben sehr gefällt und es eine herzlich willkommene Abwechslung ist, im Gegensatz zu manchen Shockumentarys, die man sonst so kennt. 



 

Ausbruch der Verdammten


Originaltitel: Riot
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Buzz Kulik

Inhalt:

Im Staatsgefängnis von Arizona kommt es zum Gefangenenaufstand. Die Häftlinge, darunter Cully Briston, verschanzen sich mit mehreren gefangen genommenen Wärtern in dem Gebäude. Anführer Red Freker stellt mehrere Forderungen, die erfüllt werden müssen, bevor man die Geiseln wieder freilässt. Doch diese Forderungen dienen nur zur Ablenkung. Während die Polizei das Gebäude umstellt, graben die Häftlinge bereits einen Fluchttunnel.

Review:

Allgemeine Gefängnisfilme sind neben Frauengefängnisfilme ein weiteres Steckenpferd meinerseits, bei dem ich nur zu gerne mal einen Blick riskiere. Zu diesem Thema hat man nahezu schon (fast) alles gesehen, und doch gibt es noch ziemlich viel zu entdecken wie mir dünkt. Umso schöner ist es, wenn es sich um so kleinere, mir bislang unbekannte Perlen handelt wie der AUSBRUCH DER VERDAMMTEN. Gleich vorweg: Was mir hier am besten gefallen hat, ist, dass man hier richtige Gefangene und einen im wirklichen Leben arbeitenden Gefängnisdirektor eingesetzt hat, was das Filmvergnügen zu einem wahren Leckerbissen macht. 

Der Film basiert auf dem Roman ´The Riot´ von Frank Elli, der in einem Gefängnis in Minnesota saß, und wurde von James Poe geschrieben. Der Meister des Schlock-Produzenten William Castle machte Werbung, indem er seine Authentizität mit einer Premiere im Gefängnis, in dem gedreht wurde, ausnutzte. Inhaltlich dreht es sich um den Gefangenen Cully Briston, der von Jim Brown gespielt wird, der eigentlich gar keinen Bock auf eine Revolte hat, jedoch trotzdem gezwungenermaßen daran teil nimmt und einen Teil Revolte leitet. Man schafft es auch einen Tunnel zu graben, solange man die Beamten ablenkt und schafft es nahezu auszubrechen, jedoch wird einem Teil einen Strich durch die Rechnung gegen Ende gemacht.

Gedreht wurde der Film im Yuma Territorial Prison, was am 1. Juli 1876 eröffnet wurde und am 15. September 1909 geschlossen wurde und heute als historisches Museum dient. Wie man es von einem Film wie diesem erwarten würde, in dem sowohl Brown als auch Gene Hackman die Hauptrollen spielen, sind die Charaktere hart im Nehmen und die Action brutal. Auch sehr interessant empfand ich, dass der Film in der zeit der Rassentrennung spielt und man die Abneigung gegen Schwarze seitens der Beamten klar verspürt. Wohl eine kleine, versteckte Sozialkritik, weil die Rassentrennung 1964 schon aufgehoben wurde und dem Film einen kleinen sozialkritischen Charakter verleihen sollte. 

Freunde des Gefängnisfilms sollten hier einen Blick riskieren, weil es ein eher Unbekannter Vertreter dieses Genres ist, aber definitiv es wert ist, sich ihn anzuschauen. Bislang gab es soweit mir bekannt ist, keine Auswertung für´s Heimkino, bis sich Wicked Vision den Film gekrallt hat und ihn in der Reihe der Black Cinema-Reihe veröffentlicht hat. Meines Erachtens hätte er mehr Veröffentlichungen verdient, weil es ein unterhaltsamer Film ist, der mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. 



 

Freitag, 4. August 2023

Die Klette


Originaltitel: Un Detective
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Romolo Guerriri

Inhalt:

Privatdetektiv Stefano Belli soll dem englischen Photomodell Sandy die Aufenthaltsgenehmigung entziehen und sie nach London zurückschicken, weil sie, nach Meinung des reichen Anwalts Fontana, seinen Sohn Mino finanziell ausnimmt. Dann geschieht ein Mord! Hat Sandy ihn begangen? War es Mino? Und welche Rolle spielt seine äußerst attraktive Stiefmutter Vera? Um das Gestrüpp der Lügen zu durchdringen und dem Täter auf die Spur zu kommen, muß sich Belli mitunter ziemlich unfeiner Methoden bedienen. Immer tiefer zieht es ihn in den Dschungel der italienischen Unterwelt der Via Vento Wie eine Klette hängt er sich den Verdächtigen an die Fersen.

Review:

Nachdem ich am italienischen Poliziotti-Genre zwischenzeitlich Blut geleckt habe, erschien es mir nahezu schon als eine Lebensaufgabe mich weiter und näher an diesem mir bisher vorbei gegangenen Genre zu beschäftigen und mir nach und nach ein paar Vertreter dieses Genres einzuverleiben. Den Anfang machte vor ein paar Monaten meine persönliche Nummer Eins, die den Namen DER TOLLWÜTIGE trägt und meine Erwartungen sind demnach recht hoch angesetzt, nochmal in den Genuss eines Filmes dieser Art zu kommen. Jedoch gehe ich auch realistisch an die Sache ran und weiß, dass nicht alle gleich gut sein werden und es mitunter ein paar Filme gibt, die mich nicht allzu vollständig befriedigen werden. 

DIE KLETTE stammt aus dem Jahre 1969 und wir begleiten den Ermittler Beli, der von Franco Nero gespielt wird, bei einem Fall, bei dem es aufzuklären gilt, wer den ´Betrüger´ Romanis umgebracht hat. Des weiteren wird er mit dem Auftrag seitens des Anwalts Fontana anvertraut, das Model Sandy Bronson des Landes zu verweisen, weil sie ihm ein Dorn im Auge ist, da sie mit seinem Sohn zusammen ist und scheinbar nur auf Kohle aus ist, so verschlägt es Belli an mehrere Fronten innerhalb seiner Ermittlungen. 

Was ziemlich auffällig ist, wäre, das Belli mit seinen Zeugen ziemlich unliebsam vor geht. Wenn er nicht die gewünschte Antworten bekommt, dann hagelt es einfach mal ein paar Schellen, bei Leuten die nicht gleich spuren wie er will, ebenso, so muss das Lebe als italienischer Bulle wohl das ´schönste´ sein was es gibt. Es lässt sich aber nicht bestreiten, dass er in seinen Ermittlungen gründlich genug vor geht, um an sein Ziel zu kommen und sich alles und jedem anhaftet, um von A nach B zu kommen. Somit kreuzen eine Menge Individuen seinen Weg, von der geheimnisumwitterten, jüngeren Frau des Anwalts, über eine heroinsüchtige Sängerin (Die einen guten Monatslohn hat) bis hin zu zu Leuten die mit dem Mordfall wenig zu tun haben. 

DIE KLETTE basiert auf den Roman Macchie di belletto von Ludovico Dentice, was 1968 erschienen ist und wurde am 6. September 1969 der Öffentlichkeit vorgeführt. Der Name Belli wird 1973 in dem Film HIGH CRIME nochmals verwendet, jedoch liegt der Unterschied darin, dass er nicht den korrupten Polizisten spielt, wie man ihn hier sieht. Sehr auffällig ist, dass das Drehbuch derart verworren geschrieben wurde, das man stellenweise gut aufpassen muss, um noch mit zu kommen. Man wird schnell ins Getümmel geworfen, ohne das es eine Einleitung gibt und die Charaktere folgen Schlag auf Schlag. 

Nichts destotrotz ist DIE KLETTE ein Top-Film aus den späten 1960ern, der es trotz allem vesteht zu unterhalten. Ein großes Plus meinerseits ist, dass man bis zum Ende am rätseln ist, wer es nun gewesen sein könnte und wenn man schon denkt, dass es nun raus ist, gibt es eine Wendung, die man eventuell vermutet hätte, aber sich nicht sicher ist ob es das nun war. So bleibt es den ganzen Film über spannend bis zum Finale. Für Fans des Genres ein originelles und angenehmes Werk, was Beachtung verdient hat und nicht in Vergessenheit geraten sollte. 


 

Mittwoch, 2. August 2023

Sharkman


Originaltitel: Hammerhead - Shark Frenzy
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Michael Oblowitz

Inhalt:

Auf einer abgelegenen Insel im Stillen Ozean führt Dr. King geheime Experimente mit Stammzellen durch. Pharmazeut Whitney Feder zeigt Interesse an Kings Arbeit und reist mit einem Untersuchungsteam an, um sich die Ergebnisse zeigen zu lassen. Mit dabei ist auch Amelia, die einst mit Kings Sohn Paul verlobt war, bevor dieser an Krebs starb. Sie ahnt nicht, dass es King gelungen ist, Pauls Stammzellen mit denen des aggressiven Hammerhais zu kreuzen.

Review:

SHARKMAN ist ein Gentechnik-Horrorthriller aus dem Jahre 2005, mit dem Inhalt eines verrückten Wissenschaftlers, der die Stammzellen seinen krebskranken Sohnes mit der DNS eines Hammerhais modifiziert und daraus eine Kreatur aus halb Mensch, halb Hammerhai erschafft. Im weiteren Verlauf, lädt er die "Schuldigen" auf seine Insel ein, die er für die Schuldigen des Todes seines Sohnes hält, um sie Paul zum Fraß vorzuwerfen, was jedoch nicht gelingt. Paul schafft es aus seinem Aquarium auszubrechen, um für Unruhe und ein Haufen Toter zu sorgen. 

Michael Oblowitz´ für den Sender Syfy produzierter Film erntete erstmals eher durchwachsene Kritiken, hat sich aber im Laufe der Jahre bei manchem Horrorfan als kleiner Kultfilm entwickelt, dem man nicht vorwerfen kann, dass er absoluter Bullshit ist. Stellenweise schon, stellenweise nicht. Ich gehe stark davon aus, dass wenn ein Film für Syfy produziert wird, dass man im Voraus schon weiß, dass man keinen Blockbuster erwarten sollte. Verständlich ist natürlich, dass er wie einer der allseits bekannten The Asylum-Filme rüber kommt, bei dem die schauspielerischen Leistungen zu wünschen übrig lassen, die Effekte auch. 

Auch ich hätte in puncto Effekte eine Menge zu schimpfen, weil es mich manchmal derb abgenervt hat, dass man den Haimann nicht komplett sieht, wenn er zuschlägt, im Ganzen vielleicht ein paar mal, wo man ihn aber auch nur von hinten sieht. Man darf anmerken, dass der Anzug gut aus sieht und man sich wünscht, die Vorderseite auch mit gestaltet hätte, weil die Vorderseite der Kreatur nur via CGI erzeugt wurde, was ich sehr schade finde. Es gab 1998 mal diesen Film, CREATURE - TOD AUS DER TIEFE nennt er sich und selbst da hat man es geschafft, die Kreatur oftmals in leibhaftiger Größe zu präsentieren. 

Für viele Fans von Jeffrey Combs, dürfte der Film ein Grund zur Sichtung gewesen sein, weil er in die Rolle eines durchgeknallten Wissenschaftlers einfach passt und so beginnt der Anfang der Enttäuschung zusehends, es sei denn, man hat ein halbwegs dickes Fell, was durchschnittliche Filme betrifft. Nun gut, was soll´s? Man kann es nicht jedem recht machen. Für einen abendfüllenden Film taugt SHARKMAN nur bedingt was, wenn man sich mehr erhofft, ansonsten ist er mehr was für Creature Movie-Fans was. 


 

Samstag, 29. Juli 2023

Crazy Murder


Originaltitel: Crazy Murder
Herstelungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2014
Regie:Doug Gerber, Caleb Pennypacker

Inhalt:

"Crazy Murder" dreht sich um einen psychisch kranken Obdachlosen in den Straßen von New York City, welcher keinen anderen Weg sieht, sein Leid zu kompensieren, als möglichst brutalen Mord. Eine Abwärtsspirale beginnt.

Review:

CRAZY MURDER erschien 2015 im Rahmen einer Youtube-Vorstellung seitens Brain Damage Films in einer Art Serie, die sich mit dem Thema Extreme Cinema/Gore auseinander setzt und begleiteten die Vorführung des anstehenden Crazy Murders. Was haben sich die Zuschauer wohl dabei gedacht, als es vom Inhalt her hieß, dass ein durchgedrehter Obdachloser wahllos Leute angreift und sie umbringt? Von der Geschichte her war das damals bestimmt was neues und noch nie da gewesenes, von der Umsetzung her definitiv ein geiler Film, der eine coole Mischung aus Drama, Splatter-Horror und einer Prise Komödie ist, die sich im schwarzen Humor suhlt. 

Der Film ist genau so wie ich ihn mir vorgestellt habe: Verstörend, dreckig, räudig und stellenweise ziemlich ekelhaft, so wie es sich gehört, wenn man sich vorstellt oder gar weiß, wie manche Obdachlose sind. Hier wird nahezu alles praktiziert, was man anderweitig schon gesehen hat oder auch nicht, sofern man sich keine Scat/Puke-Fetisch-Filme rein zieht. Ansonsten wird man bedient mit allerlei Morden, Kotz- und Anscheiß-Eskapaden, die sogar stellenweise mitten in der Öffentlichkeit passieren, ein Babymord darf auch nicht fehlen, der sogar recht cool umgesetzt wurde nach dem Motto: Kurz und schmerzlos, und was definitiv erwähnt werden muss: Der werte Herr kommt in den Genuß seiner eigenen Scheiße! Einfach herrlich, dem ganzen Treiben zuzusehen. 

CRAZY MURDER wäre ein perfekter Fall für Unearthed Films, doch leider scheint diesbezüglich nichts in Planung zu sein und bleibt weiterhin auf der Strecke der Hoffnungsträger auf eine Veröffentlichung. Es ist und bleibt ein verstörendes Stück Scheiße, was zeitgleich glänzen kann und jedem Untergrundfilm-Fan die Augen nässen dürfte! De Frage ist nur: Was will uns dieser Film sagen bzw. was wollen uns die Macher dieses Films sagen? Ist es ein Kommentar an die Gesellschaft? Oder ist es einfach nur ein Film, der für Freunde des grenzüberschreitenden Kinos gemacht ist? Man kann es von beiden Seiten betrachten, denn meiner Meinung nach stellt der Film in manchen Punkten die Gesellschaft genau so dar wie sie ist!

Abschließend möchte ich noch drauf hinweisen, dass der teilweise dezente fäkale Sprachgebraucht in meinen Reviews nicht der Standard sind, jedoch darf man bei einem Film wie CRAZY MURDER genau so schreiben wie einem der Schnabel gewachsen ist. Es ist kein Film, der gefallen will oder sich an irgendwelche Normen hält, Nein, er will und weiß zu provozieren, zu schockieren und einen in eine Welt rein zu ziehen, wie es sie nur selten gegeben hat. Gewisse vergleichbare Filme wären in dem Fall wahrscheinlich die Filme von Lucifer Valentine oder GUMMO, wobei man GUMMO als die Softversion betrachten könnte. 




 

Donnerstag, 20. Juli 2023

Story of Ricky


Originaltitel: Lik Wong
Herstellungsland: Hongkong
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Nam Nai-Choi

Inhalt:

Der junge Ricky kommt ins Gefängnis, nachdem er den Tod seiner geliebten Freundin gerächt hat. Dort herrschen brutale Aufseher, grausame Banden und ein sadistischer Direktor. Schon sehr bald muss Ricky feststellen, dass hinter Gittern von Recht und Ordnung keine Spur mehr zu finden ist. Er setzt sich ein für die Unterdrückten und macht sich so bei der Gefängnisleitung schnell sehr unbeliebt. Doch ausgestattet mit übernatürlichen Kampfkünsten lässt er sich von keiner noch so brachialen Schikane unterkriegen und wehrt sich nach Leibeskräften gegen seine immer übermächtigeren Gegner.

Review:

STORY OF RICKY war damals als alles bei mir mit Splatterfilmen anfing, einer meiner ersten Splatterfilme, den ich mir auch heute noch gerne ansehe, weil es einer der Filme ist, der mich fasziniert hat. Die Geschichte von Ricky wurde aus einem Manga mit dem Titel Riki-Oh adaptiert, der von Masahiko Takajo geschrieben und von Tetsuya Saruwatari illustriert wurde. Man kann den Realfilm jedoch nicht gänzlich mit dem Manga vergleichen, weil der Manga bzw. die Animeverfilmung nicht diesen Witz beinhaltet wie die Realverfilmung. 

Von den ersten Momenten an legt STORY OF RICKY einen brutalen Ton fest, in dem Gliedmaßen abgetrennt, Organe entfernt, Köpfe mit Fäusten zerquetscht werden und andere groteske Momente des Gemetzels stattfinden. Der Film spielt in der nahen Zukunft und ist eine postapokalyptische Geschichte, die in einem Gefängnis spielt, das von einem sadistischen Aufseher, seinem ebenso grausamen Assistenten und Wärtern geführt wird, die häufig Gefangene brutal behandeln. Die Erzählung dreht sich um eine Figur namens Riki-Oh, die kürzlich im Gefängnis angekommen ist. Im Inneren wird Riki-Oh von verschiedenen Gefangenen herausgefordert, die schnell erkennen, dass er ein furchterregender Feind ist, dessen Hände tödliche Waffen sind.

Was den Film ausmacht, ist die Darstellung mancher Charaktere, die teilweise übertriebenen Handlungen und ebensolche Spezialeffekte, die zum Einsatz kommen. Eventuell sollte man noch die deutsche Synchronisation erwähnen, die oftmals sehr komödienhaft rüber kommt oder gibt es wirklich Leute die so reden? Ich weiß es nicht. Was man aber weiß, dass es tatsächlich so Typen wie den stellvertretenden Gefängnisleiter gibt: Im Alltagsleben ein Nichts und aufgrund seiner Machtposition ein machtgeiles Ekel. Weitere Paraderollen sind die des Sohnes des Direktors, der Direktor an sich und die Kapos der ganzen Gefängnisflügel. Was ich erst kürzlich raus fand, dass einer der Kapos doch tatsächlich von einer weiblichen Darstellerin besetzt ist, wie man auch immer auf so eine Idee kommt. 

STORY OF RICKY ist wahrlich ein Juwel unter den B-Movies, die mit einer endlosen Schlange grandioser und blutiger Effekte aufwarten, ebensolchen Szenerien und einer gewissen humoristischen Würze. Wie es in manchen Ländern zu einem Verbot des Filmes kam, entschließt sich mir, weil man den Film nicht wirklich ernst nehmen kann, was keineswegs negativ gemeint ist. Wer ihn noch nicht kennt, sollte keine Zeit verlieren und sich den Film zugänglich machen, bestenfalls die DVD von Asia Paradise, weil auf der Veröffentlichung der Anime zusätzlich mit drauf ist, der auch ziemlich sehenswert ist. 


 

Pig


Originaltitel: Pig
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Adam Mason

Inhalt:

Ein geistesgestörter Psychopath hält drei Menschen auf seiner Farm gefangen, die er mithilfe seiner weiblichen, stark geistig umnachteten Begleiterin (welche ihren Käfig lediglich zur "Fütterungszeit" verlassen darf) auf perfide Art und Weise foltert und ermordet.

Review:

Es gibt die Sorte Filme, bei denen die Hintergrundgeschichte interessanter ist als der Film selber, eines dieser Beispiele ist Adam Mason´s PIG. Bei Pig handelt es sich um eine Zusammenarbeit von Mason und Andrew Howard, die die Schnauze von den Verleihern voll hatten, aus welchen Gründen genau auch immer. Mir ist insofern nur bekannt, dass niemand PIG veröffentlichen wollte aufgrund des Inhalts des Drehbuchs. Somit wurde der Film dann kostenlos für eine kurze Zeit als Stream angeboten, aber auch genau so schnell wieder aus dem Internet genommen, weil Mason der Ansicht war, dass der Film nie wieder an die Öffentlichkeit geraten sollte. 

Inhaltlich dreht es sich um einen geisteskranken Typ, der in der Natur lebt und sich dort auch eingerichtet hat. Zu seinen "Mitbewohnern" gehören eine geisteskranke, schwangere Frau, die er in einem Käfig ausserhalb seines Wohnwagens hält und einen männlichen Gefangenen. Zu Beginn lernt man auch das dritte Opfer, eine Frau kennen, die geflüchtet ist und von unserem Hauptprotagonisten gejagt, gefangen und getötet wird, um in den Genuß ihrer Leber zu kommen. Und im Laufe des Filmes geht die Jagd aus Jux und Dollerei auch weiter. 

PIG besticht durch die Kameraführung, die nur in einer einzigen gedreht worden ist. Eine Einstellung, die man auch unter dem Namen ´Long Shot Film´ kennt. Was den Film wohl verstörend für manche macht, ist, dass die Freundin, wie es scheint, von dem Irren schwanger in einem Käfig gehalten wird, desweiteren gibt es Misshandlungen an den Opfern und eine Hetzjagd mit dem Gewehr auf eines der Opfer. Nachdem was ich sonst so über PIG gehört habe, war ich persönlich etwas enttäuscht, weil ich dahinter einen regelrechten Sicko vermutet habe, der sich aber aus meiner Sicht langweilige Schlaftablette heraus gestellt hat. 

Was ich sehr vermisst habe, war eine vernünftige Handlung zu dem Ganzen, denn die gibt es nicht. So konnte ich auch keine "Beziehung" zu den Opfern und dem Täter aufbauen, auch erfährt man nichts über die Hintergründe,  insbesondere auf den Irren, woher er kommt, warum er so ist wie er ist, warum er ausgerechnet im Freien lebt usw. Was mich dennoch veranlässt, den Film zu behalten ist die mehr als interessante Hintergrundgeschichte zu dem Film, aber mehr auch nicht.