Dienstag, 25. April 2023

Wolpodzilla - Der Schrecken vom Tegernsee

 


Originaltitel: Wolpodzilla - Der Schrecken vom Tegernsee
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1994
Regie: Hans Horn

Inhalt:

Ausgerechnet auf der Theresienwiese in München wollen außerirdische Marihuanabauern eine neue Plantage anlegen. Um dies zu erreichen landen sie am Tegernsee und erwecken den berüchtigten Wolpodzilla zum Leben. Der soll ihnen dabei helfen, ihre Pläne in die Tat umzusetzen, allerdings gerät er außer Kontrolle, und wenn der Wolperdingerjäger Toni und die Godzillaforscherin Mariko ihn nicht zu fassen bekommen, droht der bayerischen Hauptstadt ein schreckliches Schicksal!

Review:

Wolpodzilla ist ein Film, der schon sehr, sehr lange auf meiner Suchliste stand, weil ich abnormaler Kaiju-Fan bin und es erst mal keine Rolle spielt, ob ein derartiges Monster aus Japan oder sonst wo auf der Welt herkommt. Dass selbst wir Deutschen wenige Riesenmonster im Repertoire haben, erfreut mich umso mehr, zum einen wäre das Gazorra und eben Wolpodzilla. Lange gesucht, und kurz gesehen, kann ich davon berichten, mit was und wem wir es hier zu tun haben.

Die Einwohner des Planeten Ganja suchen in den Weiten des Alls nach einem geeigneten Ort um ihre Cannabisplantage anbauen zu können und stoßen auf den Planeten Erde und einigen sich, ihr grünes Zauberkraut auf der Marienwiese in München anzubauen. Knackpunkt an der Sache: Dort findet gerade das Oktoberfest statt, somit wird wird der Plan Richtung Tegernsee verlagert. Aber was wäre ein gescheiter Plan ohne ständige Striche durch die Rechnung, denn auch hier scheint es nicht wirklich funktionieren zu wollen, da hier der Wolpodzilla lebt. Somit pinkeln die Alien ihren THC-haltigen Urin in den Tegernsee um den Wolpodzilla zu erwecken und auf das Oktoberfest zu schicken, um dem Fest ein Ende zu bereiten. Jetzt kann nur noch einer das Fest retten!

Um Himmels Willen! Was war bzw. ist das für ein unterirdischer Müll, der zeitgleich so genial ist? Lange nicht mehr so etwas beknacktes gesehen und gefeiert. Es fängt schon mit dem Raumschiff an, was ein Hanfblatt darstellt. Aber noch besser sind die Ganjaaner, die schleimige und tentakelige Viecher sind. Der Bordcomputer selber stellt ein riesiges Auge dar, und ja, man kann nicht leugnen, dass sich die Macher viel Mühe gemacht haben, um das ganze sehr trashig und stilvoll aussehen zu lassen. Um nicht all zu sehr aufzufallen, verwandeln sich die Ganjaaner in normale Menschen, sprich: Bayern. Die Vorlage dazu kam aus dem Bordcomputer. 

Bei der Erweckung des Wolpodzillas bzw. beim Aussehen ließ man sich was richtig nobles einfallen: Ein Riesenmonster mit einem brauenm Fell, Hasenzähnen, einem Kuheuter und zwei Titten! Was auch immer das für eine Spezies sein mag, aber irgendwie schon geil. Kaum ist der Wolpodzilla ins Leben gerufen worden, geht es auch schon los mit dem Angriff auf das Oktoberfest, die Leute rennen schreiend davon, die Tagesschau berichtet auch über den Angriff, herrlicher geht´s kaum. Leider git es kein Godzillamäßiges Plattgetrampel wie man es sonst kennt, einzig und allein das Löwenbräuhaus muss dafür her halten, alles andere bleibt soweit heil.

Mit 32 Minuten ist man kurz und bündig bedient mit dem Film, mehr hätte es aber auch nicht gebraucht, da sonst nur unnötige Längen entstanden wären, die es nicht wert gewesen wären. Alles in allem ein bekloppter und genialer Streich, den Hans Horn hier gezaubert hat. Warum der Film bisher noch nicht veröffentlicht wurde, ausser auf ganzen 10(!!!) VHS ist mir ein Rätsel, doch umso schöner ist und war es, nach all den Jahren der Sucherei den Film nun doch gesehen zu haben und zu wissen, dass auch wir mit einem Kaiju-Monster glänzen können! 

Hier die VHS eines Sammlers zu dieser absoluten Top-Rarität:







Montag, 24. April 2023

Bonehill Road


Originaltitel: Bonehill Road
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Todd Sheets

Inhalt:

Emily und Eden Stevens entkommen einer Gewaltsituation, nur um in eine andere zu stolpern. Verängstigt und allein stranden sie im Wald, gejagt von einem Werwolf. Als sie in einem nahe gelegenen Haus Unterschlupf finden, wird es nur noch schlimmer. Sie müssen zusammenarbeiten, um lebend herauszukommen, während sich eine Familie von Werwölfen dem Töten nähert.

Review:

Wenn ein Tag mal beschissen läuft, dann bleibt er in den meisten Fällen auch so und das stellen unsere beiden Hauptprotagonistinnen Emily und Eden schmerzhaft fest. Erst müssen sie vor einem Verrückten Ehemann fliehen, der Eden nur verprügelt, nach erfolgreicher Flucht mit dem Auto stoßen sie auf eine Horde Werwölfe auf der Straße, auch hier erfolgt die Flucht erfolgreich. An einem Haus angekommen, wo sie Sicherheit vermuten kommt dann ach schon das nächste Desaster: Es wird von einem irren Psychopathen bewohnt, der die Damen gefangen nimmt und auch foltert. Und als o das nicht reichen würde, gibt es hier auch noch Besuch von den altbekannten Werwölfen. 

BONEHILL ROAD ist eine erfrischende Erfahrung aus der Welt der Werwolf-Filme und des Independent-Films. Regisseur Todd Sheets sollte längst kein Unbekannter in der Szene mehr sein, da auch er eine mehr oder weniger gewaltige Filmographie vorzuweisen hat, speziell im Bereich Independent-Splatter. Wie hoch das Budget für BONEHILL ROAD war ist mir nicht bekannt, aber ich gehe stark davon aus, dass das meiste in das Design der Werwölfe geflossen ist und das macht den Film erst interessant, denn die sehen mehr als genial aus. Sowohl als auch sprechen auch die Gore-Effekte für sich, die sehr gut ausgefallen sind. 

Ein weiterer Pluspunkt geht an die Hauptdarstellerinnen die ihr Potenzial voll ausschöpfen und eine meisterhafte Leistung erbringen. Und ja, es hagelt noch mehr Pluspunkte: Die Verwandlung von Emily in einen Werwolf wurde Top umgesetzt und kann nahezu mit der Verwandlung bei THE HOWLING mit halten, selten habe ich so eine gut umgesetzte Verwandlung in einen Werwolf gesehen, bei der mir auch zeitgleich die Verwandlung des Monsters von Ittenbach´s BLACK PAST in den Sinn gekommen ist. Wer mir auch positiv im Sinn geblieben ist, ist die Rolle von Linnea Quigley! Linnea ist so oder so ein Kultstar in der Horrorszene und sie hier zu sehen, war ein wahrhaftiger Schmaus für die Sinne! 

Man braucht keinen Film mit einem Blockbuster-Wert erwarten, aber dennoch ein gutes Creature Feature-Filmchen aus dem US-amerikanischen Untergrund, der nur aufzeigt, dass die Independent-Szene noch lange nicht tot ist, sondern immer mal wieder kleine Perlen hervor bringt, die man zu schätzen weiß, vor allem wen solche Filme von Filmemachern kommen, die ihr Herzblut für die Szene unter Beweis stellen! 


 

Bite me if you love me


Originaltitel: Kimi wa Zombie ni Koishiteru
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Naoyuki Tomomatsu

Inhalt:

Ein Schulmädchen mit Zombie-Fetisch schafft es mit Hilfe eines Nerds, ein Buch aus dem Italienischen zu übersetzen, das erklärt, wie man Zombies herstellt.

Review:

Es gibt diese Arten von japanischen Filmen, die entweder richtiger Müll sind oder richtig genial sind. Mir scheint das Naoyuki Tomomatsu einer von diesen Regisseuren ist, die nur coole Filme machen, beispielsweise VAMPIRE GIRL VS. FRANKENSTEIN GIRL, ZOMBIE SELF DEFENSE FORCE oder sein Debütfilm STACY - ANGRIFF DER ZOMBIE-SCHULMÄDCHEN. Wenn man sich seine Filmographie noch etwas näherer anschaut, stößt man unweigerlich auch auf seinen bisher nicht in Deutschland erschienenen Film BITE ME IF YOU LOVE ME! Zu Unrecht noch recht unbekannt, würde ich mal behaupten, denn der Film rockt einfach total! 

Die Geschichte beginnt mit einer Beerdigung, in der der Verstorbene Shota doch nicht so tot ist, wie er sein sollte. So startet die eigentliche Geschichte dazu: Das Schulmädchen Hitomi ist absolut verrückt nach Zombies. Das ganze geht sogar so weit, dass sie sich auch nicht für Jungs interessiert, sondern ihr größter Traum ein Freund wäre, der ein Zombie ist. Gesagt, getan. Sie trifft sich mit dem schüchternen Shota, der eher eine Aussenseiterrolle in der Schule hat, weil sie sich ein Buch beschafft, in dem beschrieben wird, wie man einen Zombie herstellt. Leider ist es nur in italienischer Sprache, weswegen Shota ins Spiel kommt, um es ihr zu übersetzen. Nachdem sie weiß wie das funktioniert, "tötet" sie Shota und macht aus ihm mit ihrem hergestellten Zombiepulver ein Zombie und geht bis auf weiteres mit ihm ihre Wege, mit ihm als ihre Zombie-Beziehung. 

Na was sagt man dazu? Es wurde eine Story mit einer Mischung aus Horror, Komödie, Drama und einem Schuss Erotik miteinander kombiniert und so entstand dieser extravagante Japano-Knaller mit der JAV-Darstellerin Haneda Ai in der Hauptrolle. Es ist wahrscheinlich der Traum eines jeden Horrorfans, eine Freundin zu haben, die sich so ausgedehnt mit Horror- bzw. Zombiefilmen beschäftigt, allein schon die Einrichtung ihres Zimmers ist der Wahnsinn, die voll mit verschiedenen Zombiefilm-Figuren, Postern und Shirts hängt. Die Schattenseite an dieser Beziehung zwischen ihr und Shota ist, dass sie sich irgendwann umentscheidet und mit der japanischen Version von Jason Voorhees zusammen ist und Shota es selber heraus finden muss. 

Wer jetzt einen Splatter-Knaller wie Tokyo Gore Police und Co. erwartet, wird hier jedoch etwas enttäuscht davon  sein, dass der Gore-Gehalt nicht gerade extrem ist, denn derartiges gibt es gegen Mitte des Filmes, als Hitomi ihre beste Freundin abschlachtet, damit Sota etwas zu essen hat, weil er weder Pute noch Schwein noch Rind mag und gegen Ende, als Hitomi von Japan-Jason abgeschlachtet wird und sich ans Grab von Shota begibt und ihm vorgaukelt, wie schön es doch jetzt als Zombie wäre. Selbstredend sind die Effekte handgemacht und sind ein tolles Extra im Gegensatz zu manchen CGI-geschwängerten Filmen aus dieser Kategorie. 

Es hat aber auch was trauriges, dass Shato erst so beliebt wird, als er schon zum Zombie geworden ist, davor war er eher ein Nichts und umso weiter die Verrottung seinerseits geht, umso verächtlicher werden auch hier wieder die Menschen zu ihm, so hat er nur eine kurze Zeit das Gefühl, dass er von den Menschen akzeptiert wird. Nun  denn, wie dem auch sei, schade, dass der Film seinen Weg noch nicht in westliche Gefilde gefunden hat, denn gewisses Potenzial hat er definitiv und Freunde des japanischen Horror-Comedy-Pinku-Exploitationfilms wären mit Sicherheit zufrieden gestellt bei diesem verrückte Kleinod japanischer Filmkunst.


 

Attack of the 50 Foot Camgirl


Originaltitel: Attack of the 50 Foot Camgirl
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Jim Wynorski

Inhalt:

Beverly Wood ist einer der größten Stars in den sozialen Medien. Millionen von Fans abonnieren ihre sexy Cam-Shows und kaufen ihre Produkte und es scheint, als ob jeder sie liebt. Das heißt, alle außer ihrem Ehemann und Fuschia, der jungen Aufsteigerin, die heimlich plant, Beverly zu stürzen und ihr Online-Imperium für immer zu übernehmen. Aber als Beverlys neueste (und ungetestete) Marke "Unholy Meat-rimony" ihr einige gigantische Nebenwirkungen beschert, wird sie zu einer noch größeren Kraft, mit der man rechnen muss!

Review:

Wenn man denkt, dass heutzutage noch Fullmoon Entertainment drin ist, wo auch Fullmoon Entertainment drauf steht, den muss ich leider bei manchen Produktionen aus der Kultfilm-Schmiede enttäuschen. Bei manchen Filmen, darf man nicht mehr das erwarten, wofür man es aus den 80ern und 90ern kennt, so ist es auch bei ATTACK OF THE 50 FOOT CAMGIRL der Fall. Der Film sollte eigentlich ein Remake des Klassiker ANGRIFF DER 20 Meter-Frau darstellen, ging aber meines Erachtens etwas, aber nicht ganz in die Hose. Nun, ganz verloren ist der Film dennoch nicht, denn wer Jim Wynorskis Filme kennt und sie auch mag (Mich eingeschlossen), wird hier schon mehr seinen Spaß daran haben.

Die Essenz des Filmes handelt sich um folgendes: Beverly Wood ist eine professionelle Social-Media-Influencerin, deren Ego fast so groß ist wie ihre Anhängerschaft. Sie wird aus gutem Grund als „#BigBitch“ bezeichnet. Ihr Manager Bradley ist immer auf der Suche nach neuen Wegen, um Beverly zu promoten, und jetzt auch nach Produkten, die sie supporten kann. Aber Bradley ist auch ein schlechter Betrüger, der sich nebenbei mit Beverlys Assistentin Fuschia trifft. Als Beverly durch den Verzehr einer neuen, wissenschaftlich modifizierten Hotdog-Marke auf 50 Fuß groß mutiert, sinnt sie auf Rache. Doch als ob das nicht reicht, wächst Fuschia auf dieselbe Größe und ein Kampf zwischen den Bitch-Gigantinnen beginnt. 

Es ist wie es ist und wem Wynorskis ilme ein Begriff sind, weiß, was ihn ungefähr erwartet: Billige Effekte, ansehnliche Ladys und eine strunzdumme Story, von der schauspielerischen Leistung ganz zu schweigen, denn die taugt nämlich genau so wenig. So bleibt einzig und allein ei einstündiger Film zurück, der auf eine trashige Weise wohl zu unterhalten weiß, wenn man keine Erwartungen hegt, andernfalls wird man bitterböse enttäuscht sein. Zu den Highlights des Filmes gehört trotz allem der Kampf zwischen Beverly und Fuschia, deren Paten nur zu offensichtlich sind: Godzilla und King Kong. Selbst die Miniaturgebäude hat man nicht vergessen und dürfte Kaiju-Fans sicherlich gefallen, wenn zwei knapp bekleidete Damen ihre Kampfeskunst zum besten geben. 

Ansprüche wird man hier keine brauchen, im schlimmsten Fall starke Nerven sich den Film bis zum Ende an zu sehen und eine gehörige Portion Humor und etwas Mitleid mit den Machern. Auf der einen Seite kommt der Film ziemlich cool rüber, auf der einen ist vieles zu vorhersehbar, worauf er wenige Überraschungen mit sich zieht. Man ist am Ende zwiegespalten, was man davon halten soll, am schlimmsten fand ich eben, dass er eben von Charles Band produziert wurde, von dem man weitaus bessere Filme kennt. Zumindest als Komödie funktioniert der Film bestens!


 

Necronos - Tower of Doom


Originaltitel: Necronos - Tower of Doom
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2010
Regie: Marc Rohnstock

Inhalt:

Necronos - Tower of Doom erzählt die Geschichte eines mächtigen Dämons namens Necronos, welcher im Auftrag des Teufels eine Armee aus Untoten unter der Führung von grausamen Kampfdämonen, sogenannten Berserkern, erschaffen soll. Um dies zu erreichen braucht Necronos verschiedene makabre "Zutaten". Als getreuen Diener bekommt Necronos vom Teufel einen Blutdämon namens Goran zur Seite gestellt und eine mächtige Hexe, die mittels ihrer Fähigkeiten die Auserwählte, eine jungfräuliche Hexe finden soll. 

Review:

Nachdem Necronos im Mittelalter hingerichtet wurde, beschließt er sich in die Gegenwart zurück zu kehren, um nach einer Jungfrau suchen zu lassen, die man dem Teufel opfern kann. So schickt er seinen Handlanger Goran los um Menschen u entführen, die man im Anschluss gleich noch foltert, tötet und den ein und anderen den gefangenen Zombies verfüttern kann. Soll ja schließlich im wahrsten Sinne des Wortes Hand und Fuß haben. Auch eine Hexe wird hinzu gezogen, um die besagte Jungfrau ausfindig zu machen. Nachdem die vermeintliche Jungfrau gefunden worden ist, stellt sich heraus, dass nicht sie die Auserkorene ist, sondern ihre Schwester. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. 

Nach dem Lars Rohnstock erst kürzlich verblichen ist, wollte ich ihm die auf meine Art und Weise die letzte Ehre erweisen, um mir eines der Werke anzuschauen und zu besprechen, bei dem er in einer gewissen Art und Weise bei getragen hat, auch wenn der Hauptmann der Produktion sein Bruder, Marc Rohnstock ist. NECRONO - TOWER OF DOOM ist in der Szene allgemein als ein sehr blutrünstiges Epos bekannt, was einen mit über 2 Stunden auch ordentlich in die Mange nimmt. Es ist einer dieser Film, die ordentlich ausser Rand und Band sind und nahezu schon mit Filmen wie BRAINDEAD oder PREMUTOS - DER GEFALLENE ENGEL mithalten können. Der Unterschied dazu ist nur, dass NECRONOS eine Art Hommage an die alten Hexenverfolgungsfilme sein könnte, wie man sie kennt und oftmals auch liebt. 

Der Film stellt bisher das größte Projekt des Teams von Infernal Films Unlimited dar und man merkt in jeder Minute Filmlaufzeit, dass jeder an seiner Rolle und dem Projekt Spaß hatte und jeder alles gegeben hat, wie er nur konnte. Spezialeffekte betreffend war der Verbrauch auch recht hoch, und wenn ich sage hoch, meine ich auch hoch: 300 Liter Filmblut, 100 Meter künstliche Gedärme und 500 Gramm künstliche Spinnweben sprechen, denke ich mal, schon eine eindeutige Sprache und kamen gezielt zum Einsatz. Ich meine, der Film trieft nur noch davon ohne Ende und ist ein über zweistündiges Splatter-Horror-Feuerwerk wie man es nur selten zu sehen bekommt. 

Wenn man schon genug Independent-Produktionen aus deutscher Hand gesehen hat, wird man hier viele bekannte Gesichter sehen: Unter den mir bekannteren gehörten Manoush, Thomas Kercmar, Mario Zimmerschmitt, Andreas Schnaas, Andreas Pape oder Timo Rose. Aber auch aus der Pornoszene konnte man jemanden für den Dreh gewinnen: Luna B., die schon in mehrere Hardcore-Produktionen beteiligt war. Ob es noch mehr davon gibt, kann ich auf Anhieb nicht sagen, aber den Anschein hat es, was ja kein Fehler ist. 

Wer also auf Filme wie PREMUTOS steht und NECRONOS noch nicht kennt, sollte hier alsbald ein Auge drauf werfen, man wird es nicht bereuen. Derzeit ist der Film beim Troma-Shop erhältlich, weil die schwedische Veröffentlichung schon seit Jahren ausverkauft ist. Es existiert auch noch eine geschnittene FSK 16-Veröffentlichung, von der ich die Finger lassen würde, weil über eine Stunde vom Material fehlt. Zudem gibt es auch nich eine 141 Minuten lange Extended-Version, die aber bislang leider noch nicht veröffentlicht wurde. Ob es jemals soweit kommt, steht noch in den Sternen.


 

Sonntag, 23. April 2023

Biotherapy


Originaltitel: Baioserapii
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Akihiro Kashima

Inhalt:

Ein Forschungslabor wird von einem mysteriösen Monster heimgesucht. Nach und nach sterben alle Angestellten einen blutigen Tod.

Review:

BIOTHERAPY ist ein sehr seltener Splatter-Kurzfilm aus Japan, der in den 80ern entstanden ist. Zu der Zeit wurden noch mehr obskure Kurzfilme wie CYCLOPS, GUZOO und CONTON auf den Markt gebracht, die heutzutage nahezu jeder Splatterfan der alten Schule kennen dürfte. Es geht wie üblich um ein Monster. Hier wäre es ein Giallo-Monster! Das Monster in BIOTHERAPY trägt einen Trenchcoat und schimmert bläulich, wenn es erscheint und hat das Ziel an ein Serum zu kommen, was ein gewisser Doktor Hirose erfunden hat, um Tiere zehnmal schneller wachsen zu lassen. Jedoch macht der Doktor dem Wesen einen Strich durch die Rechnung und zerstört das Fläschchen mit dem Serum, was das Monster wütend macht und es den Doktor umbringt, so wie alle anderen, die sich dem Monster in den Weg stellen. 


Auf Grund seiner Länger von 35 Minuten ist der Film ein kurzer Happen für zwischendurch, wenn einem mal langweilig ist. Bisher gab es keine offizielle deutsche Veröffentlichung dazu, sondern nur ein Bootleg, was leider weder deutsche noch englische Untertitel besitzt. Sehenswert ist der Film trotzdem, weil die Effekte sehr originell und nahezu realitätsnah sind, wie man es von einer bestimmten japanischen Splatterfilm-Reihe aus Japan gewohnt ist. 

Zudem finde ich die Idee, dass es sich um ein ausserirdisches Zeitreisenmonster handelt auch sehr stylish, auf sowas konnten fast schon nur die Japaner damals kommen, insbesondere wenn es dazu befugt ist, kreative Morde zu verüben, in dem es Augen raus reißt, das Blut aus Reagenzgläsern aus Körpern nur so raus läuft nach dem besagte Gläser drin stecken oder es sich im Finale daran zu schaffen macht, sämtliche Innereien heraus zu holen. 


 

The Degenerates


Originaltitel: The Degenerates
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2021
Regie: Jonathan Doe

Inhalt:

Inspiriert vom Mordfall Robert Beckowitz aus dem Jahr 1982 zeigt The Degenerates die Heldentaten eines Paares, das kürzlich einen Mann ermordet hat, um den Körper als Unterhaltungsspielzeug für ihre drogenbefeuerten Flitterwochen zu benutzen.

Review:

Sommer 1982: Der damals 34 Jahre alte Robert Beckowitz saß in seiner Wohnung mit seinem Kumpel, dem 37-jährigen James Edward Glover und seiner Golver´s Freundin 21-jährigen Freundin Jeannine Lynn Clark. An diesem Tag erlöschte das Leben von Beckowitz durch die Hand von Glover, der ihn erschoss und ihn mit 83 Messerstichen weiter bearbeitete. In den kommenden 3 Tagen veranstalteten James und Jeannine eine regelrechte Nekrophilen-Orgie mit Drogen und Sex, fotografierten sich mit der Leiche und diversen verstümmelten Leichenteilen von Beckowitz, bis Glover die Polizei anrief und sich selber stellte und somit mit seiner Freundin in den Knast wanderte.

2021: Der Extremfilmemacher Jonathan Doe drehte auf Videokassette einen Film Namen THE DEGENERATES, der diese Taten visuell veranschaulicht und zwar bis aufs kleinste Detail. Der Film beginnt, dass ein Mann in einem Hotel einen Fahrstuhl betritt und in ein Zimmer kommt, in dem mittig eine zerstückelte Leiche liegt. Im Badezimmer befindet sich eine Frau, die mit dem Kopf des Opfers heraus kommt und kichert. Nach dem Konsum eines Joints und einer weiteren Droge geht die Session dann schon los. Nach einer Kleiderprobe vergreift sie sich auf abartige und sexuelle Weise an der Leiche. Sie befriedigt sich selber mit einem Tampon, führt den blutigen Tampon an den Mund des Kopfes der Leiche, pinkelt auf die Leiche, es wird sich auf die Leiche erbrochen und vieles mehr.

Heftiger Tobak, den ich seit langem nicht mehr gesehen habe, insbesondere was die Thematik der Nekrophilie betrifft. Manchmal habe ich das Gefühl, umso älter die Menschheit wird, umso perverser und drastischer werden die Filme, die mit diesem Thema zu tun haben. Kurzum: Manche Filme reifen wie ein guter Wein. Ob man sich derart exzessive Filme ansehen will, sei jedem selber überlassen, denn schließlich sind Geschmäcker verschieden. Die Rolle der Dame wurde von Kotzkarnickel Felicia Fisher übernommen, die sich schon bei BARF BUNNY von ihrer besten Seite zeigte. Der Typ wird von Jonathan Doe höchstpersönlich gespielt. Die Bildqualität entspricht einer VHS, die die Wirkung des Filmes extremst verstärkt als wäre es authentisches Material.

Erschienen ist der Film in Jonathan Doe´s Erotic Grotesque Nonsense-Reihe, die aktuell aus drei Teilen besteht: BARF BUNNY, THE DEGENERATES und DEFILEMENT OF A PORCELAIN DOLL. Dritterer Film ist erst kürzlich erschienen und auch etwas aus der Kategorie der Verfilmungen einer Paraphilie. Wem empfiehlt man solch einen Film? Wohl eher Leuten, die mit extremeren Filmen was anfangen können, Schwerpunkt: Lucifer Valentine, extremes Untergrundkino und Co. Wer einen Kunstfilm ala Nekromantik oder eventuell noch NECROPHILE PASSION erwartet, folgt hier definitiv der falschen Fährte, denn hier werden tiefste menschliche Abgründe offenbart wie sie eine Kamera nur selten zu Gesicht bekommt.

Samstag, 22. April 2023

Der Planet Saturn lässt schön grüßen


Originaltitel: The Incredible Melting Man
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: William Sachs

Inhalt:

Steve ein Mann, ein US-Astronaut, fliegt mit seiner Mannschaft zum Saturn. Als sie sich dort durch die Saturnringe hindurch die Sonne ansehen, mutiert er ein wenig. Auf der Erde gelandet und im Krankenhaus aufgewacht, bemerkt Steve, daß er nun der Melting Man ist! Als wäre dies noch nicht Story genug, merkt sein Freund (ein Arzt in dem Krankenhaus), daß Steve nur noch von seinen Instinkten getrieben wird. Diese Instinkte sagen ihm, daß er Menschen töten und essen soll, damit er nicht total schmilzt. In der Folge bringt Steve alias "Mr. Melting Man" nun ein paar Menschen um...

Review:

Wer sich den deutschen Titel DER PLANET SATURN LÄSST SCHON GRÜßEN ausgedacht hat, muss wahrscheinlich einen zu viel geraucht haben, was nicht bedeutet, dass der Titel schlecht klingt, aber im Gegensatz zum englischen Titel klingt er fast schon dezent bekloppt. Nun gut, der Film ist es keinesfalls, im Gegenteil. Ursprünglich war er als eine Komödie gedacht gewesen, nachdem man sich hintenrum dafür entschied, einen Horrorfilm daraus zu machen und Gott sei Dank wurde dieser Schritt auch begangen, denn als eine Komödie hätte der Film wahrscheinlich weniger funktioniert, wenn man bedenkt, dass der Film ein Remake des 50er Jahre-Trashers RAKETE 510 ist. 


Inhaltlich ist es wie in den meisten Fällen: Man chillt im Weltall und irgendwas passiert dann, entweder wird man von Aliens angegriffen die sich im Raumschiff einnisten oder man ist der Gefahr ausgesetzt, dass man einer Strahlung ausgesetzt ist, die einen dann unfreiwillig verändert, so wie es hier der Fall ist. Steven, der Hauptprotagonist des Filmes fängt sich allmählich an zu verwandeln, besser gesagt: zu schmelzen! Das wiederum führt dazu, das er menschliches Feisch braucht, um sich am Leben zu erhalten und wandelt auf der Erde umher um zu killen was das zeug hält bis es zum Ende hin zu einer kompletten Schmelze kommt und nur noch ein glibbriger Schleim von ihm übrig bleibt. 

Die Idee zu dem Film entstand, als die Mutter von William Sachs, dem Regisseur und Drehbuchschreiber, vorgeschlagen hat, einen Film zu machen, der Schleim beinhaltet, nachdem sie ihm irgendein schleimiges Zeug aus ihrer Firma zeigte, da sie in einem Büro einer Sprühfirma arbeitete. Unter dem Einfluss von NIGHT OF THE LIVING DEAD war das Drehbuch somit auch schnell geschrieben und es kam zur Produktion des Filmes. 

Ich kann nur sagen: Der Film enthält so vieles, was mir an derartigen Filmen gefällt: Charme, geniale Spezialeffekte, eine coole Kreatur, oftmals auch den nötigen schwarzen Humor, der den Film so groovy macht und gute Darsteller. Mehr braucht es auch nicht. THE INCREDIBLE MELTING MAN hat ein prosaisches TV-Film-Feeling, und das Drehbuch wirft an fast jeder Ecke die Logik in den Wind und bietet zahlreiche Momente zum Lachen und Fakt ist: Es passt zum Film. Beispielsweise im Finale, als Steve einfach so dahin schmilzt und vom Saubermann mit der Schaufel weg geräumt wird, als wäre es das normalste dieser Welt, ohne sich zu frgen was das ist. 

Darsteller- und dialogtechnisch ist es wie in vielen B-Horrorfilmen: Nichts erwarten und am Ende wird man sogar noch belohnt. Nicht dass hier großartige Könner am Werk waren, aber der das was sie können, bringt einen zum schmunzeln, ohne jede Frage.. Und eben diese Dialoge lassen verleihen dem Film etwas komödiantisches, ohne dass er in eine Komödie abdriftet. Trash pur einfach. Und das wird womöglich auch der Grund für en deutschen Titel sein, eine kleine, aber feine Vorbereitung, dass es sich nicht um einen bierernsten Film wie manch andere Vertreter dieses Genres handelt.