Originaltitel: Torture Garden
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1967
Regie: Freddie Francis
Inhalt:
Ein ganz besonderes Folterinstrument hat laut Jahrmarktsattraktion Dr. Diabolo die Macht, Menschen vor dem Bösen in ihrer Zukunft zu warnen. Als den skeptischen Zuschauern die Gier und Brutalität, die sie zu verbergen versuchen, vor Augen geführt werden, verliert einer der Anwesenden die Nerven und tötet Diabolo. Nachdem das Publikum davongelaufen ist, stellt sich heraus, dass der vermeintliche Mord Teil der Show ist. Einer der Kunden ist jedoch zurückgeblieben, um einen Handel mit Diabolo, alias dem Teufel, abzuschließen.
Review:
Bei einer Karnevalsausstellung führt Dr. Diabolo fünf Kunden in ein Hinterzimmer, wo er ihnen Einblicke in ihre Zukunft bietet. Die Geschichten sind folgendermaßen aufgeteilt: Enoch: Colin Williams geht zu seinem Onkel, entschlossen, an sein Vermögen zu kommen. Er hält die Medizin seines Onkels zurück, um ihn zu zwingen, ihm zu sagen, wo das Geld ist, doch stattdessen stirbt der Onkel. Danach trifft Colin die Katze Balthazar, die mit ihm spricht und verlangt, dass er im Gegenzug weitere Morde durchführt, um ihm zu zeigen, wo das Glück ist. Terror over Hollywood: Die aufstrebende Schauspielerin Carla Hayes strebt entschlossen eine Rolle in einem Film an. Nach der Besetzung verliebt sie sich in ihren Hauptdarsteller, den langjährigen Star Bruce Benton. Dann findet sie das Geheimnis der jugendlichen Langlebigkeit von Filmstars heraus – dass sie durch Roboter-Doppelgänger ersetzt werden. Mister Steinway: Die Journalistin Dorothy Endicott interviewt den introvertierten Konzertpianisten Leo. Sie geraten in eine romantische Beziehung, doch als sie versucht, Leo von seinem geliebten Flügel Utopie abzubringen, wird dieser eifersüchtig. The Man Who Collected Poe: Ronald Wyatt, ein engagierter Edgar Allan Poe-Sammler, besucht Lancelot Canning, einen der bedeutendsten Poe-Sammler der Welt. Canning betrinkt sich und zeigt ihm seine geheime Sammlung unveröffentlichter Poe-Werke. Dann macht Wyatt die schockierende Entdeckung, dass Canning Poe wieder zum Leben erweckt hat, um neue Geschichten zu schreiben.
Mit dem ersten Episodenhorror DIE TODESKARTEN DES DR. SCHRECK hatte Amicus großen Erfolg, weswegen anschließend ein Nachfolgefilm unter der Führung von Freddie Francis produziert worden war. Für das Drehbuch war Robert Bloch zuständig, der mit Hitchcocks PSYCHO bekannt wurde. Explizit für den FOLTERGARTEN DES DR. DIABOLO adaptierte Bloch mehrere seiner 1950 veröffentlichten Kurzgeschichten in ein Drehbuch. Zur späteren zeit sah man Bloch auch in nachfolgenden Filmen als Drehbuchautor. Zugegebenermaßen ist der Film eher schwächer als die Anthologien die danach kommen sollten, büßt aber nichts von seiner "Magie" ein, für die Amicus bekannt werden sollte. Auch wenn man denken könnte, das in dem Film Foltersequenzen vorkommen, ist dem nicht so.
Amicus brachte für diesen Film mehrere bekannte Gesichter zusammen: Peter Cushing, Jack Palance und Burgess Meredith sind ein Teil davon, retten den Film aber nur bedingt. Die wohl beste Adaption ist die Geschichte mit und über Edgar Allen Poe. Doch trotz mancher Schwächen, würde ich den Film nicht als schlecht abtun, hier fehlt unter´m Strich einfach das gewisse Etwas. Inhaltlich sind die Geschichten trotzdem nett anzusehen, besonders die Episode mit dem Klavier sagte mir zu. Fans von Gruselfilmen aus älterer Zeit werden trotz allem einen Gefallen an dem Film finden, weil er wie gewohnt mit Atmosphäre und Charme punkten kann. Man verspürt eine große Vertrautheit und Nostalgie bei solchen Filmen, die vieles wett machen und man nicht das Gefühl hat, seine Zeit zu verschwenden.
Fazit: Nicht der beste Film von Amicus, aber immerhin trotz aller Umstände sehenswert genug, um seinen Spaß daran zu haben. Ein jüngeres Publikum wird sich eventuell eher gelangweilt fühlen, weil es eher altmodischer Horror ist, aber genau das das ist, was man als Fan von Old School Horror sehen will. Die einzigen negativen Punkte sind die etwas schwache zweite Geschichte und das dezent langsame Tempo bei der dritten Geschichte, ansonsten ein durchweg ordentlicher Film, der seine Daseinsberechtigung hat und für Anthologiehorrorfans bestens geeignet.