Dienstag, 13. Februar 2024

Chained Heat - Das Frauenlager


Originaltitel: Chained Heat
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Paul Nicholas

Inhalt:

Frauen landen im Gefängnis und erleben die Hölle auf Erden. Hilflos sind sie den Demütigungen der erbarmungslosen Aufseher ausgesetzt und werden zu Opfern rivalisierender Mitgefangener. Terror und Mord gehören ebenso zur Tagesordnung wie Drogenhandel und Aggression. Mit Linda Blair ("Der Exorzist") und Sybil Danning, zeichnet der Regisseur Paul Nicolas ein schonungsloses Bild des amerikanischen Strafvollzugs, bei dem das Gesetz der Gewalt regiert und Menschen zu Unmenschen werden lässt. Hier wird die Zivilisation mit Füßen getreten, bleibt das Recht auf der Strecke.

Review:

CHAINED HEAT ist mit Abstand einer der besten, wenn nicht gar der beste Frauengefängnisfilm den es gibt. Es war das Jahr 1983, als man annahm, dass das Women in Prison-Genre schon lechzend am Boden vor sich hinvegetiert. Die 70er waren vorbei und dementsprechend auch die Hochzeit des WIP-Movies. Doch in den 80ern gab es dann nochmal so eine kleine Welle Mitte der 80er Jahre und ein paar Exemplare durften das Licht der Welt erblicken. CHAINED HEAT ist einer dieser Filme der nahtlos vollgestopft ist, mit all den Eigenschaften und Kriterien die ein gesunder WIP-Film haben sollte. Dampfende Duschen, ein perverser Gefängnisdirektor der mehr Abschaum als Mensch darstellt, Gefängnisunruhen, Wärter die vergewaltigen und ein ordentlicher Spritzer Erotik. Als exquisiten Bonus wurden noch reichlich Drama- und Thriller-Elemente mit rein gestreut, um dem Film einen zusätzlichen Pfiff zu geben. 

Die Geschichte handelt von Carol, die zum ersten mal in den Un-Genuß von gesiebter Luft kommt. 18 Monate lautete das Urteil. Unglücklicherweise gerät sie in ein Gefängnis, was von zwei machtgeilen Personen geführt wird: Der Direktor, der in seinem Büro Sexfilme mit den gefangenen dreht oder sie vergewaltigt und zudem im Drogenhandel involviert ist und die Wärterin, ebenfalls im Drogenhandel mitmischt. So ist die Luft in den Zuchthausmauern von Grund auf schon dick genug. Zusätzlich muss sie sich noch gegen die Knastlöwin behaupten, die den Handlanger für den Direktor spielt. Jedoch gibt es von der Gegenseite Freundschaft für sie. Im Allgemeinen spitzt sich die Lage im Gefängnis zu und es kommt zu Morden und einer Revolte der gefangenen Frauen. 

So erfolgreich der Film an den Kinokassen war, so undurchsichtig ist der Wille der Labels den Film zu veröffentlichen, denn bislang gab es noch nicht viele Veröffentlichungen, die brauchbar wären. Viele geschnittene Versionen, R-Ratings usw. sind als das Leid der Veröffentlichungspolitik zu beklagen. Ob und wann da jemals was vernünftiges heraus kommt, steht in den Sternen. Gedreht wurde das Schmuckstück von dem deutschen Regisseur Paul Nicholas, der bis dato zwar schon Erfahrungen hatte, aber bis zu diesem Zeitpunkt erst einen Film gedreht hatte. 

Für viele Zuschauer wird es damals das Highlight gewesen sein, das Exorzistenmädchen Linda Blair eine der Hauptrollen in dem Film hat. Zusätzlich noch mit Sybil Danning an der Seite kann des was werden. Hier wurden zwei Stars zusammen geführt, die man aus heutiger Sicht wohl aus dem ein und anderen Horrorfilm der 1980er kennt und nun in einem Exploitationfilm dieser Güte? Alle Achtung! CHAINED HEAT ist ein typischer Film, den man sich leicht auf dem Titelbild der Grindhouse-Kinos auf der 42nd Avenue in New York vorstellen kann. Er spiegelt seine Zeit wider: Das sehr schmierige Thema verdrängt dennoch die schäbigeren Seiten des Genres. 


 

Montag, 12. Februar 2024

Hellblock 13


Originaltitel: Hellblock 13
Erscheinungsjahr: 1999
Herstellungsland: USA
Regie: Paul Talbot

Inhalt:

Eine zum Tode Verurteilte bekommt Besuch von ihrem Henker, der vorher gerne mit seinen Opfern redet, um sein Gewissen zu beruhigen. Die Verurteilte erzählt ihm drei gruselige Geschichten und am Ende ist alles anders als erwartet.

Review:

Ein Anthologiefilm aus dem Hause Troma klingt für jemanden wie mich vielversprechend, weil ich so einige Filme von Troma mag und bisher wenige Enttäuschungen zu verbuchen hatte. HELLBLOCK 13 aus dem Jahre 1999 wurde von Paul Talbot geschrieben, produziert und inszeniert. Talbot ist kein Großer der filmschaffenden Szene, weist seine Filmographie grad mal 3 Filme auf, die sich ebenfalls mit dem Anthologie-Spektrum beschäftigen: CAMPFIRE TALES von 1991 und FREAKSHOW von 1995. Bei HELLBLOCK 13 ist die Rahmenhandlung, das die Gefangene Mörderin Tara in ihrer Zelle auf den Tod wartet und Besuch von dem Henker bekommt und ihn drei Geschichten erzählt. Das sehenswerte daran ist, das der Henker von Original-Leatherface Gunnar Hansen gespielt wird. 

In der ersten Geschichte handelt es sich um eine junge Mutter, die ihre Kinder ertränkt hat um ihren bescheuerten Freund zu beeindrucken. Auch die Polizei kommt hinter ihr dunkles Geheimnis und versucht sie zu vernehmen. Sie ist nicht gerade gut im lügen, schafft es aber trotzdem, anschließend auf freien Fuß zu kommen. Bevor die Polizei die Beweise ausgraben und sie wegen Mordes verhaften können, tauchen ihre Opfer aus ihrem wässrigen Grab auf, um sich zu rächen. Diesen Teil des Filmes würde ich als einen Kurzausflug in das Zombiegenre bezeichnen, weil die Kinder aus dem Wasser auftauchen und Rache an ihrer Mutter ausüben. Das Make Up der Zombies ist gut und die Effekte auch nicht schlecht und ordentlich blutig. 

In der zweiten Geschichte begleiten wir Ehefrau Heidi, die von ihrem Ehemann nur runter gemacht und geschlagen wird. Aus ihrer Verzweiflung heraus sucht sie sich Rat bei einer (männlichen) Hexe, die ihr ein Rezept für ein Gebräu gibt, was das Problem lösen soll. Gesagt, getan. Sie kocht das Zeug auf, eine schleimige, grüne Brühe, und mischt etwas davon in sein Bier. Nach seinem Umtrunk verwandelt er sich in ein großes Fettsack-Monster, schlägt ihr mit einer Schelle den Kopf ab und fertig ist die Geschichte. Nette Story, nette Effekte die sehr Troma-like sind, jedoch verfehlt das Ende sein Ziel. Im Normalfall hätte Heidi überleben sollen und nicht andersrum. Aber hier nach Logik zu fragen, sollte man sich ersparen. Dennoch unterhaltsamer Mittelteil des Filmes. 

In der dritten Geschichte geht es um eine Bande Biker, die ein Faible für Voodoo-Magie haben. Dies führt dazu, das sie nach Mexiko reisen, aber vorweg Big Rhonda besuchen wollen, ein verstorbenes Bikerbabe, was auch während ihrer zeit als Tote nicht davor zurück schreckt, zwischendurch Polizisten an den Kragen zu gehen. Beim Opferritual der Biker wird in einem Kelch Blut aufgefangen, um es Rhonda ins Maul zu schütten. Während der Bikerparty mit viel Alkohol, Lesbensex und brummenden Schädeln kehrt Rhonda als lebende Leiche zurück und metzelt sich mit ihrer Machete durch die illustre Runde, auch wenn es nur einen trifft. Auch hier ein klarer Zombiefilm mit einer "gutaussehenden" Rhonda, die herrlich verfault aus sieht, mit röhrenden Geräuschen glänzt und sich nicht zu schade ist, die Machete auf blutige Art und Weise zu schwingen. 

HELLBLOCK 13 macht mit Sicherheit jedem Spaß, der auf die alten trashigen Horrorfilme der 90er steht. Positiv zu betrachten ist hier, das es sich um einen Horror-Anthologiefilm wie Creepshow handelt und mit blutigen Szenen, gut gemachten Spezialeffekten und albernen Dialogen und schlechter Schauspielkunst aufwartet. Die Anthologie hat ein angenehmes Tempo und die Geschichten lassen nie lange auf sich warten, was den Film kurzweilig macht und keine Langeweile aufkommt. Debbie Rochon als gestörte Gefangene macht auch ziemlich viel Spaß und passt perfekt in ihre Rolle, ganz zu schweigen von Gunnar Hansen, der eine Menge Spaß dabei hatte, so großkotzig zu sein. 



 

Sonntag, 11. Februar 2024

Ausbruch der Pantherkatzen


Originaltitel: Curral de Mulheres
Herstellungsland: Brasilien
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: Oswaldo De Oliveira

Inhalt: 

Mit falschen Versprechungen in den Dschungel gelockt..
Unter sklavenartigen Bedingungen gefangengehalten...
Gedemütigt, zum Lustobjekt degradiert und zum Sex gezwungen...
Nun wollen sie zurück in die Freiheit!!!

Die jungen bildhübschen Mädchen versprachen sich Erfolg und einen lukrativen seriösen Job auf der Hacienda des Ehepaares Edgar und Helena. Doch dort angekommen erwartet sie die Hölle. Geschunden und erniedrigt, werden sie von dem sexbesessenen Verbrecherpaar in Käfigen zusammengepfercht. Als gefügige Sklavinnen sollen sie zahlungskräftigen Freiern zu Willen sein. Um Folter und Qual zu entgehen, wagen sie den Ausbruch der Pantherkatzen. Ein scheinbar auswegloses Unterfangen, denn vor ihnen liegt der dichte gefährliche Dschungel mitsamt seinen unliebsamen Bewohnern, hinter ihnen lauern die unbarmherzigen Verfolger.

Review:

Das wilde Kino Brasiliens präsentierte sich bei mir bisher immer als recht speziell. O TRAPALHÃO NO PLANALTO DOS MACACOS, auch bekannt unter dem Titel BRAZILIAN PLANET OF THE APES, AMAZONAS - GEFANGEN IN DER HÖLLE DES DSCHUNGELS und jetzt das! Erinnerte mich inhaltlich doch sehr an benannten Amazonas-Film, bei dem Sleaze, Humor, Grindhouse-Ästhetik und eine gesunde Dosis Trash ebenfalls an erster Stelle standen. Zur Geschichte: Ein Ehepaar aus weißen Sklavenhändlern hält im brasilianischen Dschungel einen Käfig voller Frauen gefangen. Sie nutzen die Mädels, um Kunden bei Orgien zu unterhalten, bei denen sie nackt herumtanzen und die Gäste "verwöhnen" sollen. Während einer solchen Party flüchten ein paar Mädchen in den Dschungel, wo sie von Goldgräbern entführt werden, die ebenso unappetitlich sind wie die Sklavenhändler.

Den Film als direkten Women in Prison-Film zu bezeichnen, halte ich für falsch, er trägt zwar Elemente des WIP-Genres in sich, aber durch die ganzen weiteren Einfälle der Macher, kann man ihn eher als einen mittelständischen WIP-Film bezeichnen. Und das einzige "Gefängnis" in dem sich die Frauen befinden ist nichts weiter als ein Bambuskäfig mitten im Dschungel. Um den Film als Teil des WIP-Genres definieren zu können, trägt er viele Elemente des Genres in sich: Sleazige Szenen, Lesbenszenen, Duschszenen, Bitchfights, alles was ein klassischer WIP-Vertreter hat. Was ich hier schmerzlich vermisst habe, waren handfeste Folterungen der Damen, was auch der einzigste Kritikpunkt an dem Film wäre.

Positiv zu verzeichnen ist, das der Film recht schäbig rüber kommt, aber zeitgleich trotzdem unterhaltsam ist. Es ist kein Spitzenfilm aus diesem Genre, aber zu verachten eben auch nicht. Die Schauplätze im Regenwald passen perfekt um eine Dschungelatmosphäre aufkommen zu lassen und tragen dazu bei, das keine Langeweile aufkommt. Interessant ist, das vom selben Regisseur auch der hierzulande beschlagnahmte Film BARE BEHIND BARS gedreht worden ist, der etwas mehr Gewalt zu bieten hat. Das Drehbuch wurde von Alfredo Palacios und Osvaldo de Oliveira unter den Namen A. Palacios und O. de Oliveira geschrieben. Palacios war nicht nur Co-Autor, sondern auch Produzent des Films. Das Drehbuch ist eine typische WIP-Geschichte und ich glaube nicht, dass sich irgendjemand wirklich für das Drehbuch interessiert.

Zusammengerechnet ist AUSBRUCH DER PANTHERKATZEN ein unterhaltsamer Film voller alberner Dialoge, schlechter Synchronisation und jeder Menge Nacktheit und kommt dem Tenor eines herkömmlichen Sexploitation-Actionfilms viel näher. Wer auf solche abgefahrene Trasher abfährt und den Film noch nicht kennt, sollte unbedingt was nach holen. Zwar kommt man nicht an Oswaldo de Oliveira´s Debütfilm WOMEN BEHIND BARS ran, findet trotzdem seinen Spaß daran. 





 

Cola, Candy, Chocolate


Originaltitel: Cola, Candy, Chocolate
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Sigi Rothemund

Inhalt:

Von ihrem Freund tierisch genervt, beschließt Gaby, sich den Reiseplänen von Freundin Carmela anzuschließen. Schon am Flughafen wirft sie ein Auge auf den süßen Dr. Andreas Witzig, der mit einer schrillen Walküre an seiner Seite dasselbe Ziel ansteuert. Er soll auf Manila mit Christine von deren Bruder getraut werden. Was für eine Verschwendung, denkt sich Gaby und lässt fortan keine Gelegenheit aus, um die Hochzeit zu vereiteln und Andreas zu verführen. Das Schicksal scheint der aufgeweckten Schönen wohlgesonnen, denn der Pfarrer wird mittels Intrige kurzfristig seines Amtes enthoben. Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt, und so beginnt ein aufregender und amüsanter Wettkampf um die Zeit, der alle Beteiligten gehörig auf Trab hält.

Review:

Auf Wikipedia braucht man sich wahrlich nicht immer verlassen, wenn man Informationen zu einem Film sucht. Wer dort als Erotik- und Sexlustspiel den Film beschreibt, hat den Film entweder nicht gesehen oder es gibt, was ich aber weniger glaube, eine frivolere Fassung des Filmes. Da es eine derartige Fassung nicht gibt, beschränken wir uns darauf, den Film als Komödiantischen Liebesfilm zu bezeichnen, als die Sexwelle in den deutschen Kinos allmählich abebbte und derartige Produktionen weniger wurden. COLA, CANDY, CHOCOLATE ist eine Zusammenarbeit der deutschen Filmproduktionsfirmen Lisa Film und Geiselgasteig Film, die in den früheren Jahren des öfteren frivoles Filmgut produziert haben, um den Deutschen als auch Deutschlandfans in internationalen Kreisen das zu geben wonach es dürstet. 

Regie führte Sigi Rothemund, auch bekannt unter seinem Pseudonym Siggi Götz, der in den 1970ern ein paar reizende Beiträge im deutschen Erotikfilm zum Thema Jodelfilme ablieferte. Einer meiner favorisierten Filme von ihm ist GEH, ZIEH DEIN DIRNDL AUS, eine herrliche Schmuddelkomödie mit noch herrlicheren Dialogen im bayrischen Dialekt. Nach den 70ern drehte Rothemund eher jugendfreiere Filme und Serien und "wandte" sich ab vom schmuddeligen Milieu der Filmschaffenden.

Aufgrund des Inhalts trägt der Film auch den Alternativtitel DREI KESSE BIENEN AUF DEN PHILIPPINEN und beschreibt schon besser worum es sich in dem Film dreht: Zwei Freundinnen, Gaby und Carmela, Gaby von Olivia Pascal gespielt, machen Urlaub auf einer Südseeinsel. Parallel macht auch ein verlobtes Paar auf der Insel Urlaub, weil es ein paar Tage später zur Trauung gehen soll. Gaby verliebt sich in den potentiellen Bräutigam und tut alles dafür, die Hochzeit zu verhindern und an sein Herz zu kommen. Das alles führt natürlich zu viel Situationskomik, die nicht zu verachten ist. 

Erwartungsgemäß gibt es hier viel zu lachen, dank der Figuren, auf die man hier trifft. Da gäbe es einen Schimpansen, der soweit gesellschaftstauglich erzogen wurde, einen Amerikaner(?) der ständig verballert zu sein scheint, die Verlobte von Andreas die wohl die Creme de la Creme der Frauen ist, die man sich nie angeln würde. Und an den vorderen Fronten der bekannteren Darstellern sind Olivia Pascal, Herbert Fux und Ursula Buchfellner zu verzeichnen, da man sie aus manchen deutschen Produktionen kennt. Besonders hervorzuheben wäre Herbert Fux, dessen Charaktergesicht jedem bekannt sein dürfte!

Fazit: Wer mehr Wert auf Schmuddel liegt, wird hier mit Sicherheit falsch und am Ende enttäuscht sein. Dennoch spreche ich dem Film seine Daseinsberechtigung nicht ab, denn ich persönlich stehe eh auf die ganzen deutsche 70er-Komödien und bilden auch eine große Ausnahme im deutschen raum, was Filme betrifft, wenn man von diversen Amateursplatterfilmen absieht. Die 70er waren aus filmischer Sicher eben eins der Top-Jahrzehnte in mehreren Genres, wenn nicht sogar das beste, was aber in der Ansichtssache eines jeden für sich selbe verankert ist, wessen Jahrzehnt er als sein persönliches Lieblingsjahrzehnt ansieht. Zum Film: Definitiv mal einen Hingucker wert!



 

Planet der Monster


Originaltitel: Planet of Dinosaurs
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: James K. Shea

Inhalt:

Das Raumschiff Odyssey explodiert, als es sich einen unbekannten Planeten nähert. Neun Mitglieder der Besatzung gelingt es, sich auf den Planeten zu retten. Hier begegnen sie schrecklichen Kreaturen aus einer vorsintflutlichen Zeit. Auf der Suche nach einem sicheren Zufluchtsort werden zwei der Männer getötet, eine Frau von einer Riesenspinne angegriffen und ein anderer Mann von einem Riesensaurier verschlungen. Der überlebende Rest der Mannschaft beschließt den Monstern eine Falle zu stellen.

Review:

Ein Filmstapel wird meistens nur deswegen größer, weil man sich innerlich bewusst ist, das manche Film nicht ewig in der Sammlung bleiben, weswegen man ihre Erstsichtung weit nach hinten verschiebt. So ein Fall ist auch PLANET DER MONSTER, dessen Originaltitel PLANET OF DINOSAURS treffender klingt. Nicht, das ich den Film schlecht fände, aber eine einmalige Sichtung reicht mir, bis irgendwann mal eine Bluray erscheint. Inhaltlich ist das ganze nichts neues: Ein Raumschiff stürzt auf einem unbekannten Planeten ab, auf dem prähistorische Monster leben, und seine Passagiere müssen um ihr Leben kämpfen. Und so ein Kampf um´s Überleben kann manchmal ziemlich stressig sein, wenn es einen Antagonist in der reihe gibt. 

Im Jahre 1977 wurde der Film erstveröffentlicht und entstammt aus der Feder von Jim Aupperle und der Regie von James K. Shea. Die Filmographie von Shea ist recht klein, nahezu winzig bei nur 4 Filmen, da dürfte der planet der Monster wohl der beste Film von allen sein, wenn man auf Science Fiction-Dinotrash-Gekröse steht. Es wird versucht Elemente des Dramas mit B-Action zu verbinden, was nur bedingt funktioniert. Ich halte es jedoch für unvorstellbar, dass das ein Problem für Leute sein dürfte, die auf solche trashigen Filme stehen. Zugegeben, manchmal war es sogar mir zu trashig, was schon was zu heissen hat, aber man hat schon schlimmeres gesehen. 

PLANET DER MONSTER war James K. Sheas erste und einzige Regiearbeit in seiner sehr kurzen Karriere auf diesem Gebiet. Viel Geld wird da wohl auch nicht zur Verfügung gestanden zu haben, das meiste ging vermutlich für die Dinosaurier-Spezialeffekte drauf, die im übrigen das beste am ganzen Film waren. Man hat sich die Stop Motion-Technik zur rate gezogen und die Ergebnisse waren beeindruckend. Eine nette Hommage an den Rhedosaurus aus PANIK IN NEW YORK gibt es auch zu verzeichnen, bei der sogar Ray Harryhausen höchstpersönlich bei der Produktion im Studio war und sein Einverständnis für das Auftreten des Dinomonsters gab. 

Positiv hervorzuheben ist auch die interessante elektronische Musik von Kelly Lamers und John O'Verlin, was in bestimmten Momenten etwas deplatziert klingt, aber in den meisten Fällen ist es in Ordnung und trägt dem Spektakel einiges bei. Nur an den Dialogen hätte man noch arbeiten können, weil die zum Teil so dämlich sind, das man darüber lachen kann. Muss man aber selber gesehen haben, wenn man Fan von Filmen GWANGI´S RACHE, CAPRONA 1 & 2, ALS DINOSAURIER DIE ERDE BEHERRSCHTEN usw. ist.


 

Mörderhaie greifen an


Originaltitel: Shark´s Treasure
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1975
Regie: Cornel Wilde 

Inhalt:

Auf dem Meeresgrund findet der Taucher Ben eine antike Goldmünze. Wie sich herausstellt gehört sie zu einem Schatz der spanischen Flotte, weshalb sich ein Bergungsteam schnell findet. Bei der Bergung stellt sich dann heraus das neben einer Gruppe entflohener Schwerverbrecher auch Mörderhaie ihr Unwesen treiben. 

Review:

Cornel Wilde´s 1975 erschienener Tierhorrorfilm MÖRDERHAIE GREIFEN AN gehört zu den eher unbekannteren Filmen, von denen man nicht oft hört oder sieht. Warum? Die frage lässt sich ganz einfach beantworten: Exakt im selben Jahr erschien der Hai-Klassiker DER WEISSE HAI und raubt Wilde dementsprechend die Show, weil es der bessere Haifilm ist. Nichts destotrotz würde ich die Mörderhaie ebenso als sehenswert bezeichnen. Das Drehbuch wurde ende der 1960er Jahre von Wilde selber geschrieben, zudem führte er nicht nur Regie, sondern spielt auch eine der Hauptrollen. 

Die Geschichte handelt um  ein abenteuerlustiges Team auf hoher See, was auf der Suche nach einem Schatz einer spanischen Flotte ist, aber im weiteren Verlauf zusätzlichen Besuch von Piraten und Haien bekommt, was die Sache nicht leicht macht. Nun, wenn man ohne große Erwartungen an den Film ran geht, wird er manchen sicherlich Spaß machen. Im Vergleich zum weißen Hai, bietet der Film echte Haie, die den Film authentischer machen. Der Fokus des Films auf praktischen Dreharbeiten vor Ort ohne Spezialeffekte oder Greenscreens wird gewürdigt, da die wunderschönen Naturschauplätze und die umfangreichen Unterwasseraufnahmen dem Film ein gewisses Maß an Glaubwürdigkeit verleihen, selbst wenn Wildes Handlung zeitweise ins Stocken gerät.

Das titelgebende Tier, das eigentlich der Star des Filmes sein sollte, kommt hier weniger oft vor. Wenn, dann nur wenn man sich mal schnell unter Wasser begibt, um nach dem Schatz zu sehen. Wird zwar für Tierhorrorfreunde etwas enttäuschend sein, für Abenteuerfilmfans jedoch ein Festessen, weil hier mehr wert auf die Handlung an Board gelegt wird anstatt unter Wasser. Im Großen und Ganzen ist dieser vergessene, verlorene Filmschatz also ein anständiger Film, auch wenn er viele überlange Szenen durchstehen musste, um an das sprichwörtliche Gold zu gelangen. Im Gegensatz zu Steven Spielbergs Bitte, niemals Land zu zeigen, sind in diesem dritten Akt, während die Jungen an den Händen gefesselt und bedroht werden, Landstriche sichtbar, so dass wir uns nicht wirklich wie in DER WEISSE HAI ganz da draußen fühlen. 

Fazit: Durchaus spannender und nicht zu verachtender Beitrag, der öfters mal im Fernsehen gezeigt wurde, aber auch schon wenige, hochwertige Veröffentlichungen genossen hat. Tierhorror-, Action-, Abenteuer- und Hai-Fans dürfen gerne mal ein Auge riskieren, sollten ihre Erwartungen jedoch anpassen. 

 


 

Sabine S. - Durch Liebe weg vom Stoff


Originaltitel: Une femme spéciale
Herstellungsland: Frankreich
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Jean-Marie Pallardy

Inhalt: 

Yasmine ist drogenabhängig und wird von ihrem Mann zum Heroinschmuggel missbraucht. Als sie jedoch ihren Mann mit einer anderen Frau erwischt, flüchtet sie und vernichtet die gesamte Schmuggelware. Auf ihrer Flucht trifft sie einen Mann, der sie versteckt und ihr hilft, von den Drogen los zu kommen. Leider sind ihr Mann und eine Drogengang hinter ihr her. Sie schrecken vor Vergewaltigung und Mord nicht zurück!

Review:

Aus dem französischen übersetzt heisst ´Une femme spéciale´ "Eine besondere Frau". Mit diesem Filmtitel hätte man wahrscheinlich niemanden hinter dem Ofen vor gelockt, so entschied man sich 1982 zu dem etwas lieblicheren Titel SABINE S. - DURCH LIEBE WEG VOM STOFF. Marketingtaktisch nicht unklug, denn in den frühen 1980ern hielt in der Techno- und Drogenszene Ecstasy Einzug und somit gerieten Drogen wieder in die Schlagzeilen. Auch Crack und Kokain-Freebase waren ab den 1980ern stark verbreitet und der Stoff war wieder in aller Munde. Passend zum inhaltlichen des Filmes, schusterte ABC Video einen treffenden Filmtitel der zum damals aktuellen Ungeist der Zeit passte. Das rief natürlich die Jugendschützer gleich mit auf den Plan, weswegen sie den Film noch im selben Jahr der Veröffentlichung indizieren ließen, bis er 2005 deindiziert wurde. 

Die Handlung basiert auf einem Schicksal, was nicht so abwegig erscheint, das sich solche Storys auch im realen leben zutragen. Die heroinsüchtige Jasmin wird von ihrem Mann nur ausgebeutet und dazu benutzt Drogenlieferungen von A nach B zu bringen. Eines Tages erwischt sie ihren Mann in flagranti mit einer anderen und flüchtet und vernichtet anschließend die neue Drogenlieferung via Meer. Kostenpunkt der Drogen: Eine Million Dollar. Zeitgleich lernt Jasmin einen Mann kennen und es scheint alles wieder gut zu werden. Sie kommt von den Drogen weg und führt ein glückliches Leben mit ihm und seinen zwei Kindern. Doch ewig währt die Ruhe nicht, denn die Drogenhunde aus Jasmins Vergangenheit sind ihr auf der Spur und trachten nach ihrem Leben. 

Wieder so ein Film, den ich als exploitationnah bezeichnen würde, aber mit dem Genre an sich doch weniger zu tun hat. Die Geschichte lediglich, auch wenn sie trivial erscheinen mag, liest sich doch irgendwo reißerisch. Jedenfalls nicht schlecht umgesetzt, vermag es der Film zu unterhalten und holt einen über 40 Jahre zurück in eine Zeit in der der Videoboom in vollem Gange war. Nicht zu verachten ist, das man eine große Portion Dramaturgie in den Film verschifft hat, der ihn überhaupt erst sehenswert macht. Anderweitig ist der Film ein nettes Stück Eurotica, den man nicht gesehen haben muss, aber sich durchaus zu Gemüte führen kann. Die Schauplätze an denen gedreht wurde, waren in Griechenland und versprechen ein sommerliches Flair. 

Interessant ist, das Regisseur Jean-Marie Pallardy zeitgleich auch die Rolle des neuen Kerls Jean-Louis übernimmt, scheint wohl ein Workaholic gewesen zu sein. Karin Schubert kann ebenfalls aufgrund ihrer Authentizität überzeugen und bildet mit Jean-Marie Pallardy ein tolles Team, was dem Film die Würze geben. Existent zu dem Film sind eine Softcore-Fassung als auch eine Hardcore-Fassung. Da ich Softcore-Fassungen bevorzuge, war die mir vorliegende Fassung gerade recht. Für eine einmalige Sichtung war der Film in Ordnung und gehört eher zu den interessanteren Vertretern dieser Art. 

Samstag, 10. Februar 2024

Das ist Amerika


Originaltitel: This is America
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Romano Vanderbes

Inhalt:

Dokumentarfilm über bizarre und ungewöhnliche Praktiken in den USA.

Review:

Ich denke, ich brauche ab sofort keine einleitenden Worte mehr verlieren, was ein Mondofilm ist, wer die Vorreiter sind usw. Kommen wir doch gleich zur Sache und betrachten uns dieses räudige Stück Zelluloid und finden heraus was es damit auf sich hat. DAS IST AMERIKA ist zweifelsohne von dem italienischen Ur-Mondofilm MONDO CANE inspiriert worden, merkt man dem Film an, lässt sich definitiv auch nicht leugnen. Was DAS IST AMERIKA von anderen Mondofilmen unterscheidet: Es wird hier nicht darauf angelegt, so viele schockierende Szenen aus aller Welt zu zeigen, sondern eher die skurrileren Teile und Bereiche der Zivilisation der Vereinigten Statten von Amerika, Kurz: USA, zu präsentieren, von denen es so einiges gibt. 

Veröffentlicht wurde der Film 1977 in Amerika, erlangte jedoch 1978 in Europa größere Aufmerksamkeit. Die europäische Erstveröffentlichung fand zuerst in Finnland statt, anschließend Holland, Deutschland, Tschechien, Italien, Dänemark usw. Die Fassungen scheinen wohl unterschiedlich gewesen zu sein, denn die US-Fassung geht ca. 97 Minuten, dann gibt es eine spanische DVD mit einer Laufzeit von knapp 102 Minuten und die mir vorliegende deutsche VHS-Fassung, die ca. 90 Minuten aufweist. Leider sind die deutschen Fassungen gekürzt worden bis auf die Kinofassung, die 1978 ausgestrahlt wurde und die sogar mit einer Laufzeit von 105 Minuten angegeben wird. Leider existiert das Video-Label Starlight nicht mehr, ansonsten hätte man dort eventuelle Anfragen nach Informationen schicken können. 

Doch nun zum Film: Aufgebaut ist er wie ein klassischer Mondofilm und zeigt uns allerlei amerikanische Kuriositäten von denen es eine Menge gibt: Ein Autorennen, was viermal unterbrochen werden musste, weil es exakt 4 Unfälle bei diesem Wettrennen gab. Wenn man bei Vernunft ist, wird man fest stellen, das sowas höchstutopisch ist. Ansonsten zeigt uns der Film unterschiedliche Formen von Schönheitswettbewerben, bei denen die indianischen Mädchen in traditioneller indianischer Kleidung unterwegs sind, während amerikanische Frauen eher das Nacktsein bei solchen Veranstaltungen bevorzugen. Therapien gegen ungesunden Junkfood-Konsum, ob diese Mittel wirklich so funktioniert haben, lass ich mal dahin gestellt. 

Eine Drive In-Kirche soll es wohl auch im Amerika der 1970er geben, als auch diverse Anhänger des Satanismus, wobei das nicht neues in der heutigen Zeit. Bordelle mit älteren Damen für ältere Herren, eine Dildofabrik deren Firmenboss wohl einen zu gesunden (schwarzen) Humor zu haben scheint, männliche Go Go-Tänzer, Prostituierte, Sexualtherapien, Schlamm-Catchen mit Frauen, die weitgehend nur noch die Scham bedeckt haben bei ihrer Schlammschlacht, es wird auch über die "Gesundheit" von Hot Dogs Ansprache gehalten, ein Bestattungs-Drive In gibt´s auch zu sehen, Einsichten in das Leben eines polygamen Kerls, der mit seinen ganzen Verheirateten Frauen in einer Wohnung chillt bis hin zu Leuten, die sich selber einfrieren lassen. Man merkt, die Palette ist groß!

Im Jahre 2024 wird solch ein Mondofilm wie DAS IST AMERIKA es einer ist, vermutlich keinen mehr vom Hocker reißen. Damals konnte man mit manchen Dingen, die hier gezeigt werden, noch schockieren. Heute wäre sowas nicht mehr möglich, es sei denn man verschließt die Augen vor der hiesigen Welt. Zusätzlich muss natürlich dazu gesagt werden, das man manchen Szenen anmerkt, das sie extra für den Film gestellt wurden. Aufgrund der deutschen Synchronisation kann man den Film auch nicht mehr allzu ernst nehmen, dafür klingt der Sprecher eher wie aus einer Komödie. Sehr ansprechend ist das 70er Jahre-Feeling, den der Film innehat. Ein klarer Fall von einem Retro-Mondo der Extraklasse, der zudem gar nicht mal so langweilig oder schlecht ist, sondern dank seinem Trashfaktor, der all die Jahre gereift ist, ein cooler und kurzweiliger Film, der das Mondoherz höher schlagen lässt. 

Als kleines Extra, habe ich mich mal auf die Suche gemacht und auch einige interessante Filmposter, VHS-Cover usw. ausfindig machen. Das ganze hat zwar seine Zeit gedauert, bis ich die Bilder und Erlaubnisse zur Nutzung zusammen hatte, freue mich aber, sie endlich zur Verfügung zu stellen. 

                 Weitere Titel: 

               - Jabberwalk 
       - Crazy Ridiculous American People
               - L´Amerique En Folie
               - L´Amerique Interdite 
       - Ta Amerika
       - La Locura Americana
               - Questa E´ L´America
               - Ez Amerika 
               - Tämä On Amerikka 
               - Taková je Amerika

Dänisches und amerikanisches Filmplakat

Französische Filmplakate

Tschechisches Filmplakat

Finnische VHS

Französische VHS

Holländische VHS

Spanische Betamax (In meinem Besitz)

Tschechische VHS 

Italienische VHS

Argentinische VHS

Französische VHS