Sonntag, 19. November 2023

Befehl aus dem Dunkel


Originaltitel: Kaijû daisensô
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1965
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Die Astronauten Glenn und Fuji sollen den Planeten Alpha 707 erkunden. Von "Nummer 1", dem Anführer der Alphas, erfahren sie, dass die wissenschaftlich überlegenen Alpha-Bewohner von dem dreiköpfigen, geflügeltem Riesenreptil Ghidorah bedroht werden. Glenn und Fuji werden von den Alphas gebeten, ihnen die Ungeheuer Godzilla und Radon zu überlassen, um sich mit deren Hilfe von der Herrschaft Ghidoras zu befreien. Nachdem der Weltsicherheitsrat eingewilligt hat, schaffen die Alphas die beiden Monster auf ihren Planeten. Nun aber enthüllen sich die wahren Absichten: Um zu überleben, benötigen sie dringend das irdische Wasser und wollen mit drei Monstern ausgerüstet, die Erde erobern. Ein furchtbarer Kampf um die Erde beginnt.

Review:

1965 wollten die Toho Studios zwei Genres miteinander vermischen und ein Effektegewitter los lassen, wie es das damals nur selten zu sehen gab: Science Fiction und Monsteraction gewürzt mit einer Prise Spionagefilm, bei dem der Inhalt die Verteidigung der Erde darstellt. Wohl angemerkt erschien im selben Jahr auch der erste Gamera-Film, bei dem noch unbekannt war, welche Reichweite Gamera noch haben wird. Sozusagen war das der zweite Startschuss in einer Reihe von japanischen Monsterfilmen, die die Kinos noch heimsuchen werden. Die im Film auftauchenden Monster sind allesamt Fortsetzungen vorheriger Werke, aber im Bezug auf die Geschichte liegt der Schwerpunkt auf dem Drama zwischen den Erdlingen und den Außerirdischen und nicht auf der Konfrontation zwischen den Monstern. Dieses Werk war das erste und letzte Mal in der Showa-Reihe, dass Godzilla von der Erde flog und eine aktive Rolle einnahm.

In der Story dreht es sich um zwei Astronauten, die auf den alle 17.000 Jahre die Erde umkreisenden Planeten Alpha 707 mit der Rakete reisen. Dort werden sie vom Anführer der Einwohner gebeten, ihnen Godzilla und Rodan im Kampf gegen Ghidorah zur Verfügung zu stellen, was auch prompt umgesetzt wird. Was jedoch noch niemand ahnt, dass das ein hinterlistiges Speil seitens der Ausseriridischen ist, um die Menschheit von der Erde zu tilgen. SO kommt es zum großen Showdown, bei dem nur einer gewinnen kann. 

Eine große Debatte brach los, das teilweise Szenen aus früheren Kaiju-Filmen hier verwendet wurden, so meinte Ishiro Hoinda zu diesem Thema folgendes: "Wenn Sie Filmmaterial aus früheren Produktionen wiederverwenden, können Sie Ihr Budget für Spezialeffekte einsparen. Fans beschwerten sich jedoch, dass etwas nicht stimmte. Es schmeckte nicht frisch. Selbst wenn Sie das Publikum für einen Moment täuschen können, wird niemand kommen, um sich den Film anzusehen, wenn der Trick aufgedeckt wird. Wenn das passiert, denken die Studios: „Spezialeffektfilme werden sich nicht mehr verkaufen.“ Es ist nur natürlich, dass in dieser Zeit keine guten Werke geschaffen werden konnten … es ist eine Tragödie." Dies war der erste Film, bei dem Henry G. Saperstein an der eigentlichen Entstehung des Films beteiligt war und die Hälfte der Unterstützung für den Film leistete. Dies ist auch der erste Film, in dem Godzilla vor dem Publikum einen Siegestanz aufführt. Dies ist Gegenstand vieler Debatten unter Filmemachern und Fans dieser Filme. 

Im Gesamten ist BEFEHL AUS DEM DUNKEL ein überraschend guter Film geworden, der es schätzt, seinem Zuschauer zu gefallen, vor allem wenn man sich auf den Charme bezieht, den der Film anhand seiner Spezialeffekten bedient, für die die japanische Legende Eiji Tsuburaya zuständig war. So ist die Szene in denen Godzilla und Rodan in den blauen Blasen reisen ein absolutes Highlight und schön anzusehen. Sehr nett anzusehen waren auch die Raumanzüge der Ausseriridischen, weil sie einfach schlicht und "altbacken" sind, schaut man sich Raumanzüge aus heutiger Zeit an, wenn man Aliens gestalten will. Und nach diesem Film weiß man auch, woher bei Mars Attacks die Idee stammt, die Aliens mit Störgeräuschen aus zu schalten. Grandioser Film der kurzweilig ist und einer der besseren Godzillafilmen ist, wobei ich da keinen vergleich aufstellen kann, weil alle auf ihre Art genial sind, aber BEFEHL AUS DEM DUNKEL durchaus hervor sticht. 



 

Freitag, 17. November 2023

Frankensteins Monster im Kampf gegen Ghidorah


Originaltitel: San Daikaijū: Chikyū Saidai no Kessen 
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1964
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Ein gewaltiger Meteorit stürzt auf die Erde, irgendwo in den Bergen Japans. Was kein Mensch ahnt: in ihm befindet sich das Weltraum-Ungeheuer King Ghidorah. Kurze Zeit später macht sich der dreiköpfige Drache auf dem Weg um Japan zu vernichten. Auch Godzilla und Rodan sind wieder erwacht und kämpfen gegeneinander ohne Rücksicht auf Verluste. Erst Mothra überzeugt die beiden sich zu dritt gegen Ghidorah zu stellen - die größte Monsterschlacht auf Erden beginnt.

Review:

FRANKENSTEINS MONSTER IM KAMPF GEGEN GIDORAH, der Titel ist nicht nur beknackt im Bezug auf Frankenstein, sondern einfach auch zu lange. Man hätte es einfach bei Ghidorah, das dreiköpfige Monster belassen können, was zumindest schon mal impliziert hätte, dass ein neues Monster im Kaiju-Reich Einzug hält. 47 Jahre lange dauerte es, bis der Film erstmals in Deutschland synchronisiert wurde, nachdem er in den japanischen Kinos anlief. Warum man sich so lange Zeit gelassen hat, weiß ich nicht. Der Film stellt das Debüt von Ghidorah dar als auch das Debüt von Godzilla, bei dem er dieses mal die Menschheit schützen muss, jedoch ist er bei diesem Kampf nicht alleine, da sich zudem noch Rodan, das Osaka-Monster und Mothra bei dem Kampf hinzu gesellen, jedoch erst nach Absprache in einer großen Monsterkonferenz der drei. 

In der Story wurden auch neben phantastischen Kaiju-Elementen auch Science Fiction-Elemente eingebaut, bei dem eine Ausserirdische die Erdenbewohner vor den Angriffen von King Ghidorah warnt. Das Ende vom Lied ist, das Ghidorah aus einem Meteoriten, der auf die Erde gestürzt ist, ausbricht und sich Godzilla, Rodan und Mothra zusammen tun müssen, weil die Menschheit sonst verloren wäre. Man munkelte, das hinter Ghidorah eine politische Message steht und er Chinas nukleare Bedrohung symbolisiere, was laut Ishiro honda nicht so ist, da es sich bei Ghidorah eher um einen Yamata no Orochi handelt, einem Drachen aus der Mythologie der Shinto, einer der Hauptreligionen Japans.  

Was für den Film an sich spricht, ist, das er einen angenehmen Rhythmus hat ohne an irgendeiner Stelle der Geschichte zu langsam zu sein. Auch darf man sich über seicht-trashige Unterhaltung freuen, beispielsweise wenn Godzilla mit Rodan kämpft, sie sich mit Steinen beschmeißen oder sich eben Kopfbälle aus Steinen zuschießen oder im "schlimmsten" Fall, als Mothra auftaucht und Godzilla mit ihren Fäden bespritzt und Rodan in hämisches Gelächter ausbricht. Aber genau da darf man gerne drüber hinweg sehen, wenn man mit dem witzigeren Parts nichts anfangen kann, denn in kommenden Filmen rund um unser Lieblingsmonster gibt es noch öfter solche Verrücktheiten, die einfach dazu gehören. Überraschenderweise hat der Film seine Wirkung bei mir nach all den Jahren nicht verfehlt, gleiches gilt auch für die anderen vier Godzillafilme, die ich im Rahmen meines Projektes gesehen habe. 

Mein Fazit zu dem ganzen ist: Die Scheiße rockt immer noch gewaltig und man wird einfach nie zu alt für einen Godzilla- bzw Kaijufilm! Es ist wie damals zu Zeiten, als Kaijus noch am Sonntag nachmittag auf Kabel 1 oder Pro 7 lieben, das Feeling kommt wieder in einem auf, die Freude, die Gänsehaut wenn Godzilla die Bühne betritt, es hat sich nichts geändert. Der Film selber ist natürlich ein weiterer Knaller aus der Honda-Schmiede, ganz klar. 


 

Godzilla und die Urweltraupen


Originaltitel: Mosura tai Gojira
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1964
Regie: Ishirô Honda

Inhalt:

Als  nach  einem  Sturm  das  Riesenei  der Schmetterlingsgottheit Mothra an die japanische Küste  gespült  wird,  ruft  das  sogleich  windige Geschäftsleute  auf  den  Plan.  Obwohl  einige Journalisten  versuchen,  den  zwergenhaften Mädchen von Mothras Heimatinsel zu helfen, das Ei zurück  zu  bekommen,  wird  Mothras  Nachwuchs zum  Spekulationsobjekt.  Als  dann  plötzlich Godzilla  auftaucht,  ist  das  Chaos  perfekt.  Schon bald greift die erwachsene Mothra ein, um ihr Ei zu schützen, doch sie ist schon alt und hat der radioaktiven Echse nicht viel entgegen zu setzen. Doch dann schlüpfen aus dem Ei gleich zwei Raupen und der Monsterkampf geht in die Endrunde, nachdem die Armee erfolglos versucht hat, Godzilla zu stoppen. Doch sind die Raupen der Urmacht Godzillas gewachsen?

Review:

GODZILLA UND DIE URWELTRAUPEN, der im Original Godzilla vs. Mothra heisst, ist der vierte Film der Godzilla-Saga und vorerst auch der letzte, in dem Godzilla der Antagonist ist. Nach dem blühenden Erfolg von MOTHRA BEDROHT DIE WELT wurde seitens Toho entschieden, Godzilla gegen Mothra antreten zu lassen und zeitgleich einen Film zu erschaffen, der eher für ein jüngeres, zeitgleich ein familiäres Publikum gedacht war. Inhaltlich ist es die alte Geschichte von Gut gegen Böse, aber auch philosophische Fragen nach Gier, Zusammenhalt in schweren Zeiten und Vergebung spielen eine Rolle. Nicht zuletzt kommt auch mittels Infant Island das Thema des nuklearen Krieges bildlich auf den Tisch. Regie führte wie als ob es schon obligatorisch ist, Ishiro Honda, der mit dem Effektespezialisten hier zusammen arbeitete. 

Die Story handelt von einem Riesenei, was mittels eines Taifuns an Land geschwemmt wird. Es dauert nicht lange bis es von einem reichen Typen gekauft wird, um es der Öffentlichkeit vorzuführen. Doch dann tauchen die zwei Feenzwillinge von Infant Island auf, um das Ei zurück zu holen, weil es der Inselgöttin Mothra gehört, aber müssen ohne Ei zurück reisen. Plötzlich taucht Godzilla auf und begibt sich in die Stadt um seinem Zerstörungswahn freien Lauf zu lassen, während man auf der anderen Seite Infant Island auf sucht, um Nach Hilfe im Kampf gegen Godzilla zu fragen, was erst nicht gelingen will, aber im Umkehrschluss doch noch Erfolg hat. SO kommt es zum Zweikampf zwischen Godzilla und Mothra, die während des Kampfes stirbt und von nun alles von den zwei Raupen abhängt, die aus dem Ei schlüpfen.

Der Film ist als eine reine Fortsetzung von MOTHRA BEDROHT DIE WELT zu betrachten, die in einem Mothra-Spin Off endet, wenn man so will. Viele dachte immer, dass es sich um eine Fortsetzung von GODZILLA GEGEN KING KONG handelt, dem ist aber nicht so, weil hier exakt dasselbe Autoren-, Regie- und Spezialeffektteam involviert ist, was auch schon bei MOTHRA von 1961 der Fall war. Auch wenn Godzilla hier immer noch der Bösewicht ist, was dazu führt, dass Mothra und ihre Nachkommen Japan widerstrebend gegen seine Bedrohung verteidigen müssen, ist dies so ziemlich der Vorläufer für den Rest der Showa-Ära.  

Sehr eindrucksvoll ist das Set von Infant Island, was aus mehreren Skeletten besteht und besonders das Schildkrötenskelett hervor sticht, was damals große Berühmtheit erlangte. Auch heisst es, dass das Skelett von dem italienischen Mondofilm MONDO CANE inspiriert wurde und ein stummer Schrei gegen die Atomkriege darstellen soll, die viele Jahre vorher in Japan statt gefunden haben. Ein weiterer positiver Eindruck hinterlassen auch die Kämpfe zwischen Godzilla und Mothra die sehr eindrucksvoll umgesetzt wurden und keine Wünsche offen lassen, nicht umsonst gilt dieser Film als einer der besten Beiträge des Franchises. Nicht ganz unschuldig an der Größe des Filmes erachte ich auch die Musik von Akira Ifukube, die wie immer erstklassig gespielt ist und den Szenen den Touch geben, die eine Gänsehaut heraus fordert. 





 

Donnerstag, 16. November 2023

Fuck the Devil 2: Return of the Fucker


Originaltitel: Fuck the Devil 2: Return of the Fucker
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: Michael Pollklesener

Inhalt:

Der Fucker ist zurück!

Review:

Yeah, der Fucker ist zurück und nachdem er erstmal gestorben ist, nachdem ihm der Kopf abgehackt wurde, macht sich der kopflose Körper auf, um seinen Kopf zu suchen und ihn sich wieder drauf zu setzen um das Treppenhausmassaker fortzusetzen. Verantwortlich für das Auferstehen eines "neuen" Fuckers ist dieses mal eine NIGHTMARE ON ELM STREET-Kassette, die sofort einen Deadite los lässt und in den Fucker einfährt um erstmal Freddy Krueger zu killen. Anschließend geht es dann auch schon los, mit der üblichen Dezimiererei wie wir sie schon beim Fucker-Debüt bewundern durften. Der einzige Unterschied: Hier geht es noch derber zur Sache und es gibt stellenweise Szenen, die eindeutig von NIGHTMARE ON ELM STREET inspiriert sind. Ansonsten spricht für den Film, das er nahezu schon professionellere Züge aufzuweisen hat als sein Vorgänger. Nicht dass ich den ersten Teil nicht feiern würde, ich liebe ihn sogar, aber hier gibt es definitiv mehr Action, was sich auch in der Laufzeit von einer knappen dreiviertel Stunde bemerkbar macht. 

Was mir sehr im Kopf geblieben ist, ist der hammergeile Titeltrack, der sich auch im Menü der Bluray befindet. Nur schade, das man ihn auf Youtube nicht findet oder sonst keine Ergebnisse zu finden sind, wer für den track verantwortlich ist. Gespielt wird der Fucker logischerweise von Michael Pollklesener selber, der in seiner Rolle als Fucker bestens auf geht. Man darf bloß keinen höherwertigen SOV-Film erwarten, denn das ist er nicht in dem Sinne, was man darunter versteht, aber es ist eine absolute Trashgranate mit vielen Horroreinlagen die bestens zu amüsieren wissen und einen Heidenspaß machen, wenn man diese Art von Filmen mag. Was eventuell für manchen Zuschauer monoton wirken könnte, dass der Film keine Handlung anzubieten hat. Die einzigste Handlung besteht darun, das wir einen jungen Kerl mit einer "Alten Sack"-Maske zu Gesicht bekommen, der jeden tötet, der seinen Weg kreuzt. 

Fazit: Amateursplattersammler, SOV-Enthusiasten und Untergrundfilmfans sollten einen Blick riskieren und den Film bestenfalls nicht mehr aus der Hand geben. Klar, ich kann diesbezüglich auch nur von mir reden, denn Geschmäcker sind verschieden. Aber wenn FUCK THE DEVIL schlechter Geschmack ist, dann bin ich froh drüber, den schlechtesten Geschmack ever zu haben. Denn wenn es darum geht, schaue ich nach wie vor immer noch lieber Filme an, die von Fans für Fans gemacht wurden, ohne das ein hochgradigst finanzieller Hintergrund dahinter steckt. Und wer der deutschen Sprache mächtig ist, sollte sich die Filme allein schon wegen der geilen Synchronisation anschauen! :D DON´T FUCK WITH THE FUCKER!


 

Fuck the Devil


Originaltitel: Fuck the Devil
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Michael Pollklesener

Inhalt:

Ein bösartiger Geist, der in einer VHS-Kassette von „Evil Dead 2“ gefangen ist, nimmt Besitz von einem kleinen Jungen und schickt ihn auf einen blutigen Amoklauf.

Review:

1990 in Deutschland: Ein noch junger Michael Pollklesener, der zudem Horrorfan ist, kommt auf die Idee in die Stapfen seiner Vorbilder zu treten und einen Film zu machen. Zu einer zeit, in der in Deutschland eine kleine Welle los getreten wurde, in dem junge, fast schon kinderhafte Filmemacher die Kameras in die Hand genommen haben um drauf los zu filmen, eine Story einzubauen und aus dem bisschen Taschengeld was man bekommen hat, die Spezialeffekte zu kaufen. Es war die Liebe zum Horrorfilm der sämtliche Leute voran getrieben hat und kleine, aber feine Klassiker erschaffen haben. 1990, da fallen mir auf Anhieb neben Michael noch die Namen Maik Ude, Andreas Schnaas, Olaf Ittenbach oder Andreas Bethmann ein, die zu der Zeit schon den ersten Film im Kasten hatten, teilweise schon ein Jahr früher.  Umso schöner ist es natürlich, das manche Filme nicht in Vergessenheit geraten und quasi in einer Premium-Version neu aufgelegt werden, wie FUCK THE DEVIL 1&2!

Es handelt von einer verfluchten Evil Dead 2-VHS, deren böser Geist in den den Körper von Michael einfährt. So kommt es schließlich, dass er sich mordend und metzelnd durch das ganze Haus bahnt und vor nichts und niemanden Halt macht. Es war schon von Anfang, als man das Kleinkind auf dem Bildschirm sah, dass es den Film nicht lange überleben würde, denn man wollte wahrscheinlich für einen kleinen Skandal sorgen, der zu der Zeit noch funktioniert hat im Gegensatz zu heute, wo nahezu jeder schon abgestumpft genug ist bei solchen Szenen. Insgesamt ist FUCK THE DEVIL ein wahrhaftiger Amateur-Horror-Trasher der den einen langweilen wird, aber dem harten Kern des Amateursektors sehr gefallen dürfte, mich mit eingeschlossen. Der Film hat diese endlos geile 90er Jahre-Amateurfilm-Atmosphäre, die einem Film aus dieser zeit einen unglaublichen Charme verleiht!

Sehr cool kommt das Casio-Geklimper rüber, der im Hintergrund spielt, weil es irgendwie Musik ist, die einem noch anfängt zu gefallen und man sich komplett in den Film fallen lassen kann. Sehr schön ist auch die Idee dahinter, dass TANZ DER TEUFEL ein Einfluss zu dem Geschehen war. Die Szene als der Deadite durch die Bude geistert und das Geräusch dabei, bei dem der Geräuschemacher kurz selber nicht ernst bleiben konnte sind wahre Perlen für die Ohren und zeigen nur auf, wie viel Spaß beim drehen herrschte. Die Kills sind billig, aber fallen dezent blutig aus, insbesondere beim letzten Opfer geht es dann ans Eingeweide anstatt ans Eingemachte. ;) Die Effekte sind allesamt handgemacht, sehen aber nicht echt aus, was dem Film aber keinen Zacken aus der Krone bricht. Vorab-abschließend sollte man noch erwähnen, dass die Szenen aus TANZ DER TEUFEL 2 im Fernsehen zu sehen sind, geblurrt wurden, um damit rechtlichen Konsequenzen aus dem Weg zu gehen.

Fazit: Einer meiner deutschen Untergrund-Lieblinge endlich in einer vernünftigen Veröffentlichung, die uns AGFA & Bleeding Skull! zur Verfügung gestellt haben. Wenn ich dran denke, dass es vielleicht noch mehr Filme aus dem deutschen Sektor treffen könnte, wird mir ganz warm ums Herz. FUCK THE DEVIL ist definitiv einer der Knaller der 1990er, den man in seiner Sammlung haben sollte. So wie die Bluray heute eingetrudelt ist, habe ich sofort alles stehen und liegen lassen um in den Genuss dieses Kleinods zu kommen, was mir bis vor vielen Jahren nur als eine Bootleg-DVD vorlag. 







 

Montag, 13. November 2023

Death File 2


Originaltitel: Desu Fairu 2
Herstellungsland: Japan, Thailand
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Kaoru Adachi

Inhalt: 

The untouchable report from the world.

Review:

Die DEATH FILE-Serie gilt als eine der berüchtigsten Shockumentary-Serie Japans, die Ende der 1980er begonnen wurde und bis heute noch eine gewisse Mystik um sich herum schweifen lässt. Für Sammler von Mondos und Shockumentarys nach wie vor beliebte Objekte, seien es die originalen VHS oder die gängigen DVD-Rs, die einem immer mal wieder den Weg kreuzen. Wie schon beim ersten Teil, stellt auch DEATH FILE 2 einen Reportfilm dar, der damalige aktuelle Geschehnisse auf der Welt zeigt mit dem Fokus auf brutale Aufnahmen. Allzu viele verschiedene Aufnahmen gibt es nicht, aber die, die gezeigt werden haben es für Softfilm-Zuschauer in sich, keine Frage. Doch bevor wir los legen, gibt es noch eine Art "True Urban Legend" über DEATH FILE 2, die ich erzählen möchte, weil sie reichlich reizend klingt, weil sie eben keine Legende ist, sondern eine Realität! 

Im Ausland munkelt man, dass jemand in einem unbekannten Jahr den Film, wahrscheinlich die VHS, geöffnet hat und sich den Film angesehen hat. Der Gedanke war, dass es sich wahrscheinlich um einen Horrorfilm handelt, denn das Cover lässt darauf schließen. Nachdem die besagte Person den Film gesehen hat, schien es, dass die Person plötzlich psychisch krank, ja, wahnsinnig geworden ist und sich in den Abgrund stürzte. Schließlich wurde die betroffene Person in die Psychiatrie eingewiesen und dort über mehrere Jahre lang behandelt. Zudem waren auch mehrere Leute davon betroffen, dass sie nach der Sichtung des Filmes psychisch krank geworden sind und sich teilweise behandeln lassen mussten. 

Der Film entstammt der "Feder" von Kaoru Adachi, der auch wie beim ersten Teil wieder in Nachrichten-Manier da sitzt und die kommenden Videoaufnahmen anleitet, bevor sie beginnen. Gedreht wurden die Aufnahmen soweit alle heimlich in thailändischen Gegenden und sie sind wahrlich schwer verdaulich. Anfänglich bekommen wir viele Leichen zu sehen, teilweise schon von Maden befallen. Daraufhin wechseln wir in kulinarische Gebiete, bei denen wir Zeuge werden, wie einer Katze der Hals aufgeschlitzt wird, um sie anschließend auf den Grill zu werfen und zu essen, anschließend geht es weiter in mehrere Abtreibungskliniken, die mir jedoch illegal erschienen, weil sie nicht in einem Krankenhaus statt fanden, wie man sich ein Krankenhaus vorstellt. Insbesondere bei den Abtreibungen an sich hält die Kamera voll drauf und ein komisches Gefühl macht sich in einem breit, wenn man dem ganzen zu schaut. Dem ganzen folgen noch Hochzeitsrituale auf dem Land, Kinder auf dem Müllhaufen usw. bis der Film zu Ende ist.

Was soll man dazu sagen? Auch wenn nicht sehr viele Themen angesprochen wurden, haben die Bilder ihre Wirkung nicht verfehlt und haben in mir ein mulmiges Gefühl hinterlassen. Insbesondere die Szene mit der Katze war durchaus ein Schlag in die Fresse, aber zum einen muss ich auch sagen: ´Halten wir Westeuropäer es anders? Nein, bei uns unterscheiden sich nur die Tiere, die wir zum Verzehr töten, nicht mehr und nicht weniger. Im Gesamten trotz allem eine krasse, aber interessante Dokumentation die die Welt einem so vor Augen führt, wie sie wirklich ist: Grausam, brutal, erschreckend! Respekt an MAD Video, diesen Film veröffentlicht zu haben, insbesondere mit diesem genialen Cover, was eine verkohlte Leiche zeigt. Dafür liebe ich die DEATH FILE-Reihe umso mehr, weil sie die Realität mit Kunst und "Wahnsinn" vermischen!






 

Filth - A Mixtape



Originaltitel: Filth - A Mixtape
Herstellungsland: USA(?)
Erscheinungsjahr: 2010/2011
Regie: GenkiSlave

Inhalt: 

Mix aus diversen JAV-Videos

Review:

Heute hatte ich mal wieder richtig große Lust, über etwas zu schreiben, was in die Kategorie Weird gehen sollte und es ist mir auch gelungen, einen Titel aus meiner Sammlung zu kramen, der mit Sicherheit verrückt und seltsam genug ist und wie geschaffen für meinen Blog ist. Wer mich oder meine Reviews zu SQUIRMFEST 1&2 oder TERRIBLE MEAL kennt, weiß das ich zwischendurch einen Faible für sehr obskure Videos habe. Ich denke die verrücktesten Videos, die jemals auf diesem Planeten gemacht wurden sind sogenannte Mixtapes. Es gibt Mixtapes, die sind bekannter und manche sind es eher weniger, zu den bekannteren gehören TRACES OF DEATH, RETARD-O-TRON; MOST DISTURBED PERSON ON PLANET EARTH, CUNT FUCK BOULEVARD usw, zu den weniger Bekannten gehören CREEPY CASTLE, VIDEO HELL, SHUGG-O-WEEN oder VIDEO HOLOCAUST. Die Facette ist in Sachen Mixtapes größer als man denkt und je nachdem wo man her kommt oder wie sehr man sich damit auseinander setzt, wird man mit Sicherheit fündig!
FILTH stammt von einem Youtuber, der unter dem Namen GenkiSlave bekannt war und wie es scheint, sich auf speziellere Filme und Untergrundvideos fokussiert hat. Genau kann ich es nicht sagen, weil das Internet nicht viele Infos ausspuckt, aber nachdem was ich gehört habe, denke ich, das ich damit richtig liege. GenkiSlave hat sich also entschlossen vor vielen Jahren ein Mixtape zu veröffentlichen, dessen Inhalt darin besteht, Ausschnitte aus diversen japanischen Scat-, Vomit- und Zoophilia-Videos zusammenzuwürfeln und dieses Mixtape auf die Menschheit los zu lassen.

Der Film, sofern man das als einen Film bezeichnen kann, fängt in der ersten Szene mit einem Ausschnitt aus GENKI GENKI an und wir wohnen bei, wie eine japanische Dame nackt von zwei Fischen dezent verprügelt wird um die Fische anschließend in den Mund und die Vagina geschoben zu bekommen. Unterlegt wird das ganze mit La Petite Sirène- Sous l'Océan, kurzum: Der französischen Version "Unter dem Meer", bekannt aus Arielle, die Meerjungfrau. Muss man GenkiSlave schon lassen, musikalisch hat er sich schon Mühe gegeben, es thematisch perfekt zu unterstreichen. Wer nun denkt, dass das schon des heftigste war, wird im weiteren Verlauf des Filmes eines besseren belehrt. 

Denn die nächste Szene stammt aus einem japanischen Scat Porn-Video, bei dem es nicht minder eklig zur Sache geht, Details erspare ich an dieser Stelle, wen es interessiert, googelt danach. Auch wenn es nicht wirklich ein Leckerbissen für´s Auge war, für die Ohren umso mehr, denn ab sofort bekommt man fast das ganze Video über geilen Death Metal um die Ohren, der sich hören lassen kann. So geht es dann weiter mit einer weiteren Szene die aus einem Genk Genki-Film stammt und zwar dem mit den Fröschen. Und verdammt nochmal, wer noch nie gesehen hat, wie einer Frau ein gehäuteter Frosch vaginal eingeführt wird, hat bei FILTH die Möglichkeit dazu. Typisch Japaner, sind sich für nichts zu schade. 

Bei der nächsten Szene musste ich grinsen, weil mir der Film, aus der die Szene stammt bekannt ist und ich vor ein paar Monaten erst rezensiert habe: TERRIBLE MEAL. Muss ich dazu noch was sagen? Nein! Wen es interessiert, liest sich die TERRIBLE MEAL-Review selber durch! Abschließend kommet dann nochmal eine sehr abgedrehte Scat-Szene bei der die Dame im wahrsten Sinne des Wortes von Kopf bis Fuß mit dem braunen Gold eingerieben ist, angepinkelt und wieder mit Mister Hankey eingerieben wird um ihr zudem noch den Mund zu verkleben und eine Tüte über den Kopf zu stülpen. Atemkontrolle!

Man fragt sich vermutlich warum man sich sowas anschaut. ich sage immer: Warum nicht? Mich stressen solche verrückten Compilations nicht und wenn sie sogar sowas wie einen Ruf haben, der ihnen voraus eilt, dann schaue ich mir so etwas nur zu gerne an und mir ein Bild davon zu machen und es zu besprechen. Nicht das ich tatsächlich einen Fetisch für solche Inhalte hätte, aber manche Sachen kennt man einfach oder muss sie gesehen haben, um davon berichten zu können. Aus Sicht eines Mixtape-Fans fand ich das Mixtape Dank der genialen Musik over the top, aus Sicht eines Sammlers der mehr als genug verrücktes zeug in der Sammlung stehen hat würde ich es als interessant bezeichnen, als Freund vom Film allgemein: Pervers, abnormal, widerwärtig, aber dennoch irgendwie interessant. 

FUCK THE MAINSTREAM ;)

Sonntag, 12. November 2023

Coffy - Die Raubkatze


Originaltitel: Coffy
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1973
Regie: Jack Hill

Inhalt: 

Grier ist Coffy: Krankenschwester bei Tag, Racheengel bei Nacht. Als sie erfährt, dass ein geldgieriger Drogendealer ihrer jüngeren Schwester eine Überdosis verpasst hat, nimmt sie blutige Rache. Sie verfolgt seine krummen Wege bis zur Spitze eines Dealerrings. Was sie zu spät erkennt: Alles ist ganz anders, als es zu sein scheint. Denn im Hintergrund der Drogenszene zieht jemand die Strippen, den sie womöglich kennt.

Review:

Nach THE BIG DOLL HOUSE und THE BIG BIRD CAGE war COFFY der dritte Film von Jack Hill, in dem Pam Grier in einer Hauptrolle zu bestaunen war und sie anschließend zur führenden Femme fatale in den 1970ern wurde. COFFY wurde zu Beginn der Produktion in einem Art Eilverfahren produziert um schnellstens die Konkurrenz CLEOPATRA JONES auszuschalten, was mit Bedenken angesetzt war, weil das Budget klein war. Wie man weiß, war COFFY dennoch ein voller Erfolg und stellte so einige Filme in den Schatten, die diesem Genre zugerechnet werden können. Was dem Film zum Erfolg verholfen hat, war die Tatsache, dass es sich um eine schwarze Frau mit einem guten Job handelt, die auf Rache gesinnt war und eine gewisse Anti-Drogen-Affinität an den Tag gelegt hat, was damals noch ziemlich unbekannt war. 

Die Geschichte um Coffy behandelt das Thema der Rache, bei der sie sich gegen diverse Drogenmachschaften stellt, die ihre Schwester auf dem Gewissen haben. Um an die Großen ran zu kommen, geniert sie sich nicht, ihre Reize zum Einsatz zu bringen und scheint damit Erfolg zu haben. Jedoch kommt es anders als man denkt und sie endet vorerst mal auf einem Abstellgleis. Coffy wäre aber nicht Coffy, wenn sie nicht wüßte, wie sie aus der Misere raus kommen würde. 

Man muss schon sagen, wenn ein Quentin Tarantino in seiner Top 20 unter anderem auch COFFY aufführt, hat das durchaus was zu heissen. Ein weiterer Punkt, der beachtlich ist, wäre, das Jack Hill ein Weißer ist, der sich mit COFFY zum ersten mal ins Blaxploitation-Genre gewagt hat und es bei der Ideengründung noch unsicher war, ob er abliefert oder nicht. Aber es kam alles anders.  Er liefert nicht nur eine sympathische schwarze weibliche Hauptrolle, sondern weiß auch, was es braucht, um einen ausbeuterischen Rachefilm zum Erfolg zu führen, da er den Film mit extremer Gewalt und Nacktheit auflädt, wobei der Sleaze nicht zum Vordergrund gehört. 

COFFY ist mit Sicherheit ein Blaxploitation-B-Movie vor dem Herrn und ein solides Beispiel wie ein Film dieser Art auszusehen hat. Sicherlich ist die schauspielerische Leistung nicht gerade oscarreif und einige der Dialoge geradezu lächerlich, aber der Film beinhaltet alle wesentlichen Zutaten für einen unterhaltsamen Blaxploitation-Film. Wer hier etwas elegantes sucht, ist an der falschen Stelle. Ein dicker, fetter Pluspunkt geht im übrigen noch an Sid Haig, den man im Normalfall bestens als Captain Spaulding kennt, hier zu sehen als einer der Bodyguards eines Drogenbosses und das in jungen Jahren! Exzellent.