Originaltitel: American Guinea Pig: Bloodshock
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2015
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Marcus Koch
Inhalt:
Ein namenloser Mann findet sich gefangen und an einen Stuhl gefesselt wieder. Schnell macht er die Bekanntschaft eines Arztes, der ihn von nun an einer brutalen Folter aussetzt. Die Qualen, die der Gefolterte dabei erleiden muss, werden von Mal zu Mal schlimmer und lassen ihn ein völlig neues Level an Schmerz empfinden. Sein einziger Trost ist eine ebenso namenlose Frau, die wie er in dieser Hölle aus Schmerz gefangen ist.
Review:
Nach dem großen Erfolg von AMERICAN GUINEA PIG: BOUQUET OF GUTS AND GORE erschien ein Jahr darauf der Nachfolger namens AMERICAN GUINEA PIG: BLOODSHOCK. Das Projekt wurde von Spezialeffekt-Spezialist Marcus Koch geführt, während von Stephen Biro das Drehbuch zum dem Film kommt. BLOODSHOCK ist etwas ganz anderes als das, was einem der Zusatztitel womöglich suggeriert. Ein Blutschock ja, aber kein Inferno wie es der erste Teil war, sondern eher ein halluzinatorisch-experimentelles Werk, was mich inhaltlich als auch vom Stil her sehr stark an den unoffiziellen Guinea Pig-Teil LUCKY SKY DIAMOND erinnert hat. Die wenigsten werden den Film kennen, so empfiehlt es sich, wenn man ihn in die Finger bekommt, sich ihn zuerst anzuschauen und danach AGP:Bloodshock, so wird man den Vergleich besser verstehen.
Der Film behandelt das Schicksal eines Mannes, der in Gefangenschaft eines Arztes und seiner Pfleger gerät. Zur ärztlichen Behandlung gehören Foltermethoden aller Art, anfänglich auch noch im Duett mit den Pflegern, die im weiteren verlauf des Filmes mehr oder weniger verschwinden, aber sich eine neue Person dazu gesellt: Eine Frau. Auch sie gehört zu den "Patienten" des Arztes, die viel ertragen muss und steht mit dem männlichen Opfer in Briefchen-Kontakt innerhalb ihrer Zellen durch die Zellenwände. Der Hintergrund der Tortur seitens des Arztes ist, dass er adrenalingetränkte Blut der Patienten konsumieren kann, es wie eine Droge für ihn ist. Im Laufe der Zeit entwickeln die beiden Gepeinigten jedoch Gefühle zueinander.
Wie schon angesprochen habe, fand ich hier Parallelen zu LUCKY SKY DIAMOND, aber es lassen sich auch Verbindungen zu dem Originalfilm GUINEA PIG: DEVIL´S EXPERIMENT nicht absprechen, da hier die Folter vordergründig ist, aber nicht in einem Exzess wie FLOWERS OF FLESH AND BLOOD/BOUQUET OF GUTS AND GORE verläuft. Bei meiner Erstsichtung war ich damals sogar etwas enttäuscht von dem Film, weil mir dieses ganze Schwarz-Weiß nicht zusagte, heute komme ich schon eher damit klar, weil dieses farblose dem Film eine bizarr-verstörende Komponente gibt und ihm zu dem Meisterwerk macht, was er ist. Leider kommen viele darauf nicht klar und verkennen die Lage, weil sie es lieber haben, wenn der ganze Film in Farbe wäre, aber genau das würde es zu einem monotonen Brei machen, der nicht zum Gesamtkonzept passt.
Das große Finale ist natürlich eine extrem verstörende Angelegenheit, die mittels Farbton des Filmes, der Musik und den fetischisierten Szenen gemischt aus Erotik, Sex, literweise Blut, tiefen Schnittwunden und einem angemessenen Gehalt an Innereien zu einem Augenschmaus für jeden machen, der sich stramm durch den Film gearbeitet hat. Ein Film, der komplett anders wie der Erstling ist und eine dünne Handlung aufweist und das Konzept ganz anders angeht und doch so gleichartig faszinierend ist. Dazu kommt noch im Abspann ein finales Endfinale, was einen mit fragenden Augen zurück lässt. Definitiv einer der wenigen Experimentalfilme, die ich uneingeschränkt weiter empfehlen würde.