Sonntag, 12. November 2023

American Guinea Pig: Bouquet of Guts and Gore


Originaltitel: American Guinea Pig: Bouquet of Guts and Gore
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: Stephen Biro

Inhalt:

Eine Mutter und ihre erwachsene Tochter werden auf dem Nachhauseweg von einem Maskierten entführt. Ihre Endstation befindet sich in einer Lagerhalle, in der sie unter Drogen gesetzt und zu Tode gefoltert werden. Kameramänner filmen das Ganze, denn die Frauen sind Opfer einer Snuff-Film Produktion.

Review:

Im US-amerikanischen Filmsektor des extremeren Kinos gibt es so einige Namen, die jedem Gorehound einschlägig bekannt sind. Zu den wohl bekanntesten gehören Stephen Biro, Gründer und Mastermind des Labels Unearthed Films. Doch neben den Tätigkeiten eines Labelbosses betreibt er auch noch die Produktion Regie von Filmen und schreibt Drehbücher. 2014 erschien sein Debütfilm AMERICAN GUINEA PIG: BOUQUET OF GUTS AND GORE und huldigte damit der japanischen GUINEA PIG-Filmreihe, die ebenso bei Unearthed Films veröffentlicht wurde und heutzutage ein begehrtes Sammlerobjekt darstellt. Am ehesten ist AGP mit dem zweiten GUINEA PIG: FLOWERS OF FLESH AND BLOOD vergleichbar, bestenfalls als ein Remake zu bezeichnen, weil die Handlung, sofern man eine ausfindig macht, dieselbe ist.

Zwei Frauen werden von drei Männern entführt und in einer verlassenen Halle auf zwei Operationstischen fest gemacht. Nach der Injektion von Drogen und einem muskellähmenden Präparat, was dafür sorgt, das sie so lange wie möglich bei Bewusstsein bleiben, werden die beiden Frauen langsam, Stück für Stück, zerstückelt und das ganze unter dem Kommando des "Regisseurs" gefilmt. Bei dem Kameramann handelt es sich, wie man im Laufe des Films fest stellt, um ein weiteres "Opfer", da seine beiden Kinder in der Gewalt des Filmteams stehen. 

Wenn man sich die Namen des ganzen Filmteams durchliest, die bei diesem Projekt involviert waren, stellt man als Gorehound schnell fest, dass hier hochkarätige Namen vertreten sind, die dem ganzen beiwohnten. Marcus Koch, der die Spezialeffekte beisteuerte, Jim van Bebber, der als Kameramann fungiert oder die mir nicht unbekannte Ashley Lynn Caputo. Und über allem sitzt auf dem Regiestuhl und als Produzent Stephen Biro. Bei so einem Schwadron kann man davon ausgehen, dass unterm´s Strich etwas heraus kommt, was jenseits von Gut und Böse ist und das ist es auch. Bei AGP handelt es sich um einen exzellenten Fake Snuff-Film, der inhaltlich Grenzen überschreitet, pervers, fies und ultrabrutal ist! 

Die, die der Film interessiert dürften ihn schon gesehen haben, womit ich näher auf den Inhalt eingehen kann, wer ihn noch nicht gesehen hat, dem empfehle ich den Film von ganzem Herzen, vorausgesetzt man kommt mit dem Inhalt klar, der unter anderem aus folgenden Delights for the eyes besteht: Das Zerstückeln mit der Säge, Haut wird dem Körper abgezogen, der Brustkorb wird aufgeschnitten, der Schädel waagerecht aufgeschnitten, ach und noch vieles mehr um es komplett aufzuzählen. Es geht insgesamt definitiv ans Eingemacht und ist ein schwer zu verdauendes Unterfangen, was seinem Namen Bouquet of Guts and Gore ausnahmslos gerecht wird! Für einen reizenden, aber durchaus kraftvollen Hirnfick sorgt zudem noch das Ende des Filmes, der für den Zuschauer  die abschließende Faust in die Fresse sein dürfte!

Bei dem ganzen Gekröse ist es kein Wunder, das die deutschen Jugendschutzbehörden nicht lange auf sich warten ließen und einen Beschlagnahmebeschluss raus gejagt haben. Mich hätten die Gesichter und die persönlichen Kommentare des Gremiums bei Sichtung des Filmes nur zu gerne interessiert, hehe. 

Fazit: AGP wird seiner Hommage an das Original zu 100% gerecht und geht noch einen Schritt weiter und stellt ein klares Untergrundmeisterwerk dar, wie es nur wenige auf die Reihe bekommen würden, insbesondere bei den Spezialeffekten und den Ideen, die hier verarbeitet wurden. So steht es auch ausser Frage, warum und wieso im Nachhinein noch mehrere Teile umgesetzt wurden, die zwar nichts mehr mit der japanischen Originalreihe zu tun haben, aber nicht minder brutal sind. 


 

Foxy Brown


Originaltitel: Foxy Brown
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Jack Hill

Inhalt:

Foxy Brown liebt einen Undercover-Drogenfahnder. Als er ermordet wird, schwört sie seinen Mördern Rache. Als Callgirl verschafft sie sich Zugang zum inneren Kreis der Drogenbosse. Doch Foxy muss erkennen, dass die Korruption weiter nach oben reicht, als sie denkt. Ihre gnadenlose Jagd führt sie von einem abgelegenen Drogenlabor in ein Flugzeug und damit zu einem atemberaubenden Kampf über den Wolken. Doch das ist erst das Vorspiel: Foxy bringt die Killer ihres Freundes auf eine Art und Weise zu Boden, die diese sich in ihren schlimmsten Albträumen nicht hätten ausmalen können! 

Review:

Nach dem grandiosen Blaxploitation-Burner COFFY sollte ein Sequel erscheinen, der den Namen BURN, COFFY, BURN tragen sollte, jedoch in FOXY BROWN umgeändert wurde. American International entschied, das Fortsetzungen nicht genug Geld einbringen, so entschied man sich zu diesem Entschluss. Inhaltlich geht es in einen  recht ähnliche, fast schon identische Schiene wie bei Coffy: Eine Frau auf der Suche nach Rache, die gegen ein kriminelles, weißes Drogen- und Prostitutionsumfeld kämpft. Der Unterschied besteht unter anderem darin, dass der Klamottenstil hier viel poppiger ist und für 70er Jahre-Vintagefans ein heftiger Augenschmaus ist. 

Es lässt sich mit Sicherheit nicht abstreiten, dass Pam Grier das non plus ultra des Filmes darstellt und in ihrer Rolle auch hier voll auf geht und zu überzeugen weiß. Somit gilt ihre Figur, in der sie sich hineinzwängt nicht umsonst als Kultfigur und steht leitend für die unabhängige und kraftvolle Frau, im damals noch für Frauen schwierigeren Amerika bzw. der ganzen Welt. Parallel entwickelt sich der Film auch zu einem der bedeutendsten Blaxploitationfilmen der 70er Jahre, der aus einem bunten Cocktail aus Thrill, Action, Sex, Drogen, Drama und Gewalt besteht,  alles basierend auf einer einfachen und sehr unterhaltsamen Rachegeschichte mit Anmerkungen zu Korruption oder moralische Anmerkungen in Familien- und Liebesbeziehungen.

Auch darf man nicht vergessen, das die Musik eine große Rolle spielt, die von Willie Hutch stammt und dem ganzen einen funky Touch gibt und zu dem Blaxploitation-Vergnügen einlädt, wie man es kennt und liebt. Typischerweise für diese Genre ist, das die schwarze Frau, sofern sie die Hauptrolle spielt, eine Heldin darstellt und das ist sie hier auch. Von Rache getrieben durchläuft sie bis zum Schluss manchmal mehr, manchmal weniger die Hölle, um am Ende ans Ziel zu kommen und jeden fertig zu machen, der für ihr ´Unglück´ verantwortlich ist. 

Keine Frage, FOXY BROWN gehört zu den ganz großen Klassikern des Exploitation-Genres und sollte jedem Bahnhofskino- als auch Grindhouse-Enthusiasten ein Begriff sein, zumindest einmal vor die Glotzer gekommen sein, weil man andernfalls einen sehr geilen Film verpasst, der mit eine Reihe grandiosen Darstellern gespickt ist und imho eins der psychedelischsten Intros vorzuweisen hat, das es gibt. 


 

Die Kröte


Originaltitel: La Banda del Gobbo
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Umberto Lenzi

Inhalt:

Vincenzo Marazzi , der Bucklige von Rom, kehrt zurück in seine alte Heimat. Immer auf der Suche nach dem schnellen Geld, plant er zusammen mit drei seiner ehemaligen Komplizen einen todsicheren Coup. Ein Geldtransport soll jegliche Sorgen für immer beseitigen. Marazzi hat jedoch nicht mit der Habgier seiner Mitstreiter gerechnet, und soll vor Ort getötet werden. Schwer verwundet kann er im Schutz der Kanalisation entkommen. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Monnezza schmiedet er einen teuflischen Plan, um sich an den Verrätern zu rächen.

Review:

2023 geht in meiner Chronik des Lebens definitiv als das Jahr ein, in dem ich ein Genre für mich entdeckt habe, was mich total fesselt und ich mich darauf freue, was im weiteren Verlauf noch für Schätze gefunden werden können. Es hat im Frühjahr damit angefangen, dass ich aus großem Interesse heraus DER TOLLWÜTIGE gesehen habe und auf Anhieb Gefallen daran gefunden habe, was mit LA SETTIMA DONNA weiter ging. Umso schöner ist es, dass es Labels wie FilmArt gibt, die sich unter anderem auf eine Reihe namens Polizieschi Edition konzentriert, die italienische Krimis veröffentlicht. Das andere ist, das ich ein großer Fan von Umberto Lenzi bin, der mir weitgehendst nur durch seine Kannibalenfilme und diverse andere Horrorfilme bekannt war, ich mich inzwischen auch mit seinen Krimifilmen beschäftige, die mir schon ein paar schöne Stunden bereitet haben. 

In DIE KRÖTE kam es zwischen Lenzi und Tomas Milan zu einer glanzvollen Zusammenarbeit, in der Milan sich einer Doppelrolle unterwarf, einmal als der Bucklige von Rom, zeitgleich aber auch als den Zwillingsbruder des Buckligen. Nach seinem Exil, in dem er sich befand, kehrt er wieder zurück nach Rom, um ein neues Ding zu planen, was gehörigst schief geht, weil seine Mittäter andere Pläne haben und er sich zum Ziel gesetzt hat, Rache auszuüben, die unter Mithilfe der befreundeten Prostituierten Maria statt findet. 

Grob übersetzt bedeutet LA BANDA DEL GOBBO, die Glöcknerbande und wäre wohl der treffendere deutsche Filmtitel als DIE KRÖTE. Es handelt sich um den dritten Teil einer Trilogie um den Schwerverbrecher Sergio Marazzi, der von Tomas Milan in allen drei Teilen gespielt wird. Nach den Drehs war das auch die letzte Zusammenarbeit zwischen Lenzi und Milan, weil es zu Differenzen der Ansichten zwischen den beiden Künstlern kam im Bezug auf den moralistischen Monolog über die wohlhabenden Klassen, einer Szene, die der Regisseur beim Schnitt gerne gestrichen hätte, die der Schauspieler jedoch verlangte, da er vertraglich dazu berechtigt war. 

Der Film beinhaltet das, was man von einem klassischen italienischen Krimi fast schon erwartet, weil es zum guten Ton gehört: Schießereien, mehrere Morde weil mit manchen abgerechnet werden muss, Verfolgungsjagden mit Sirenengeheul usw. Hinzu kommt in diesem Fall, das in manchen Szenen trashige Akzente gesetzt werden, die für ein paar Grinser sorgen dürften, aber nicht weil sie nicht ins Bild passen würden, sondern genau deshalb. Gemischt wird das ganze mit Dramatik und Action, wozu der geniale Soundtrack von Franco Micalizzi beiträgt, um das Gesamtkonstrukt unterhaltsam zu machen. Gute Darsteller, eine fetzige Kamerafahrt mit reichlich Action machen DIE KRÖTE zu einem erfolgreichen Spaziergang durch das italienische Krimigenre!




 

Samstag, 11. November 2023

Fluchtweg St. Pauli - Großalarm für die Davidswache


Originaltitel: Fluchtweg St. Pauli - Großalarm für die Davidswache
Herstellungsland: West-Deutschland
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Wolfgang Staudte

Inhalt:

Nach seiner geglückten Flucht aus dem Knast muss Bankräuber Willy Jensen feststellen, dass das Haus, in dem er seine Beute versteckt hatte, gerade abgerissen wurde. Er sucht seinen gesetzestreuen Bruder Heinz auf, der mittlerweile mit Willys Ehefrau Vera zusammen ist. Von Heinz ungewollt auf die Möglichkeit für einen Einbruch aufmerksam gemacht, tötet Willy bei der Tat eine Frau. Er nimmt Vera als Geisel und flüchtet Richtung Dänemark, verfolgt von der Polizei und Heinz.

Review:

Wolfgang Staudte war in Regisseurkreisen in frühesten Jahren der Filmgeschichte schon eine wahre Größe. In den frühen 1930ern begann er sich mit einem Kurzfilm und wenigen Dokumentationen einen Weg in die deutsche Filmgeschichte zu ebnen, die auch viele Jahre lang ging, bis 1985 um genau zu sein. 1971 wurde ein west-deutscher Krimi von ihm veröffentlicht, der zu den besseren deutschen Krimis gehört, die ich kenne. Zugegebenermaßen bin ich nicht unbedingt der größte Fan von Krimis, jedoch gibt es aus den im Zeitraum der 1970er und 1080er zahlreiche Filme, die mir aus diesem Genre gefallen. FLUCHTWEG ST. PAULI gehört definitiv dazu, weil der Film den Charme eines 70er Jahre-Streifens enthält, der mich sehr anspricht und im Vergleich zu heutigen deutschen Produktionen eine wahrhaftige Augenweide ist. 

Was den Film ausmacht, sind die Drehorte, sprich: die "dreckigen" Settings, der düstere Stadtteil Hamburgs, der als verrucht und gottlos gilt und eine eigene kleine Welt mitten in Hamburg gilt. Es sind die herunter gekommenen Orte samt Etablissements, die dem Film das geben, was er braucht: Stil. Ein weiteres dickes Plus stellt die 70er Jahre-Atmosphäre dar, die zum Glanz des Filmes beisteuern, denn so kommt das nötige Maß an Stilness auf, die der Film auch braucht um den Zuschauer einzufangen. Ein großer und wichtiger Teil der Attraktion sind die Darsteller, die perfekt in ihre Rollen passen und ein jeder eine Sympathie mit sich bringt, was, selbst die, die sich gegen das Gesetz stellen und ihr eigenes Ding durchziehen.

Was sehr gut in den Film gepasst hat, war die Musik! Musik hat oftmals den Vorteil, das sie eine zusätzliche Atmosphäre erschafft und hier gibt sie dem Film die nötigen Kicks, die er braucht, um die Rasanz zu unterstreichen. Anderweitig sorgt sie auch dafür, das so ein Europloitation-Feeling aufkommt, wie man es nur aus Filmen des 70er-Jahrzehntgangs kennt, so isst nicht nur das Auge, sondern auch das Ohr mit und exakt das macht den Film zu einem spannenden und kurzweiligen Gesamtvergnügen. Freunde des Exploitation- und Eurocult-Kinos werden hiervon begeistert sein und sollten sich zurück lehnen, wenn der Film startet, denn er ist wie eine spritzige Achterbahnfahrt, die alles hat, was man braucht um am Ende mit einem Grinsen auszusteigen!



 

Samstag, 4. November 2023

Godzilla - Die Rückkehr des King Kong


Originaltitel: Kingu Kongu tai Gojira
Herstellungsland: Japan, USA
Erscheinungsjahr: 1962
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Ein schrulliger alter Wissenschaftler entdeckt auf einer Insel große Geheimnisse. Auf der Insel lebt ein wildes Volk welches einen Ca. 100 Meter großen Affen vergöttert. Den nennen sie King Kong. Neben den Riesenaffen gibt es ein weiteres wissenschaftliches Wunder. Denn da schwimmt ein riesiger Eisberg auf Japan zu, in dem ein gigantischer Dinosaurier eingefroren ist. Der Eisberg taut auf und der Saurier betritt Japan. Man nennt ihn Godzilla. Da Japan nun von den Monstern bedroht wird, versucht das Militär diese außer Gefecht zu setzen. Ohne Erfolg. Allerdings bekämpfen Godzilla und King Kong sich gegeneinander! 

Review:

DIE RÜCKKEHR DES KING KONG ist der erste Farbfilm in der Godzilla-Reihe, der in Zusammenarbeit mit Universal Pictures entstand, zugleich ist der Film auch ein Gedenkwerk zum 30-jährigen Jubiläum von Toho. Ein womöglich wichtiges Merkmal des Filmes ist, dass der Hintergrund des Atomkrieges hier abgeschafft wurde und es sich um einen reinen Unterhaltungs- und Zweikampffilm handelt, der die Kämpfe zusätzlich in eine leicht humoristische Richtung lenkt. Zum Zeitpunkt seiner Premiere lockte er 11,2 Millionen Zuschauer an und war damit der zweitgrößte japanische Film aller Zeiten. 

In der Geschichte bekommt es Godzilla mit dem Riesenaffen King Kong zu tun, der von seiner Insel weg geholt wird. Godzilla folgt zwar seinem üblichen Getrampel durch Japan, doch im Finale unterliegt er möglicherweise dem Affen, der in seine Heimat zurück kehrt. Was aus Godzilla wurde, bleibt geheim. 

Zum ersten mal wurde eine Tricktechnik angewandt, die Godzillas Feueratem bläulich-schimmernd erscheinen lassen, auch wurde hier das Konzept des Zweikampfes nach den Showdownkämpfen von Rikidozan vs. Lou Thesz in den Film eingebaut. Wenn man sich den ersten Godzillafilm angeschaut hat, wird man schnell feststellen, dass hier eine Hommage an das original eingefügt wurde, auch gibt es zahlreiche Hommages an den ersten King Kong-Film. Erwähnt sollte auch noch werden, dass es hier ein drittes Riesenmonster in Form einer Krake gibt, mit der sich King Kong auf seiner Heimatinsel rumschlagen muss. 

Bei den Fassungen erschienen lediglich drei Fassungen mit verschiedenen Laufzeiten: Die deutsche Fassung, die sich eher an der US-Fassung orientiert, einer US-Fassung sowohl als auch eine japanische Fassung, wovon die japanische Fassung die längste ist. Bei der US-Fassung wurden noch Szenen eingebaut, die ähnlich wie die Nachrichten funktionieren und beschreiben, welche Ziele man sich nun vor nimmt, zu denen auch wichtige Beobachtungen der Monster gehören. Hintergrund des Ganzen war, das man für den US-Markt eine eigene Fassung haben wollte und diverse japanische Szenen raus schnitt. 

Vom Aussehen hat sich Godzilla in eine bessere Richtung entwickelt im Gegensatz zu seinen Vorgängern und wirkt besser und weniger "gruselig" im Bezug auf die krass hervorstehenden Zähne. Nur bei King Kong hat man es etwas schleifen lassen, da das Kostüm fast lächerlich schlecht aus sieht, der Hintergrund jedoch war, das man King Kong kinderfreundlicher gestalten wollte. Nichtsdestotrotz machen die Kostüme bei beiden großen Spaß, selbst bei den Kämpfen fühlt man sich noch bestens unterhalten. 



 

Godzilla kehrt zurück


Originaltitel: Gojira no gyakushû
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1955
Regie: Motoyoshi Oda

Inhalt:

Nach einer Bruchlandung auf einer verlassenen Insel entdecken zwei Piloten die Monster Godzilla und Angilus, die erbittert miteinander kämpfen und dann ins Meer fallen. Als sie zurück in Japan sind und darüber berichten, dass ein neuer Godzilla aufgetaucht ist, gehen die beiden Monster schon kämpfend in Osaka an Land.

Review: 

Die ursprünglichen Pläne seitens Toho lauteten folgendermaßen: „Ob Sie es glauben oder nicht, wir hatten keine Pläne für eine Fortsetzung und hofften naiv, dass das Ende von Godzilla mit dem Ende der Atomtests zusammenfallen würde.“ Aber wie es manchmal so ist, kommt immer alles anders als man denkt und der Erstling wurde fort gesetzt. Konkrete Pläne wurden auf einer Willkommensparty für den ausführenden Produzenten Iwao Mori besprochen, bei der Mori Tomoyuki Tanaka beauftragte, eine Fortsetzung zu produzieren, weil GODZILLA ein totaler Erfolg war. Zu der Zeit war Ishiro Honda nicht verfügbar, weil er an einem anderen Projekt zugange war und man verpflichtete Motoyoshi Oda, den Nachfolgefilm zu leiten. 

Leider hat man GODZILLA KEHRT ZURÜCK ziemlich übereifrig und zu schnell fertig gestellt, was sich auch beim inhaltlichen bemerkbar macht: Die Geschichte gleicht in groben Teilen der des Originals, was hier jedoch neu hinzukam ist der Zweikampf von Monstern, die hier die Geburtststunde des Monster-Zweikampfs darstellten und somit zur Tradition weiterer Godzilla-Filme gehören. Der Neuling wurde hier unter dem Namen Anguirus bekannt und ist aus prähistorischer Sicht ein Ankylosaurus mit einer Länge, bei dem so manchem Paläontologen schaudern würde, da sie im Normalfall nur um die 6-8 Meter groß geworden sind. Im Film kommt er auf eine Größe von 50-50 Metern und was ihm zudem noch fehlt, wie bei vielen Ankylosaurier-Arten ist die obligatorische Kugel am Ende des Schwanzes. Nun gut, wir befinden uns schließlich in einem Godzilla-Film, da braucht man es nicht allzu genau nehmen. 

Auch hier ist der Film noch in schwarzweiß, bevor es dann im dritten Teil ins farbige geht, also gilt es auch hier noch durchzuhalten, wenn man nicht gerade ein großer Freund von Schwarzweißfilmen ist. Interessant war die neueste Erklärung über die Herkunft von Godzilla: Godzilla ist das Überbleibsel einer prähistorischen Art, die in Lava lebte. So entfernt man sich von der Herkunft aus GODZILLA, bei dem er durch Atomtests hervor gebracht wurde. Kurz gesagt: Der Dino-Alarm ist im vollem Gange. Und da es bis dato keine Waffen gab, um Herr über Godzilla zu werden, diente Wasser, um genau zu sein, Eis dazu, ihn zur Strecke zu bringen. 

Eine interessante Überlegung ist auch, aus welcher retrospektiven Perspektive man Godzilla und Anguirus betrachtet. Es erscheint, dass Godzilla für die Amerikaner und Anguirus für die Japaner stehen, die sich gegenseitig bekämpfen. Denn unter ihrem Terror leiden die Japaner sehr darunter und bauen im Anschluss ihr heiliges Japan wieder auf. So könnte das ganze Geschehen eine interessante Distanzierung der japanischen Kultur von ihrer Rolle im Krieg sein, weil es im zweiten Weltkrieg ein Krieg der Militaristen und nicht der der japanischen Bevölkerung war. 

Nun, wie dem auch sei. An den ersten Godzillafilm kommt GODZILLA KEHRT ZURÜCK beileibe nicht ran, dafür felt einfach die Bedrohung und die Dramatik des ersten Teils, aber als schlecht würde ich den Film auch nicht bezeichnen, insbesondere deswegen nicht, weil die Idee, ein neues Monster einzuführend wegweisend für folgende Filme innerhalb und ausserhalb der Godzillafilme war. Apropos: Auch interessant ist, das dieses mal nicht Tokio das Zentrum der Gewalt war, sondern Osaka, was genau ein Jahr später von den Riesenvögeln namens Rodan heimgesucht wird.



 

Basket Case 2 - Die Rückkehr


Originaltitel: Basket Case 2
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: Frank Henenlotter

Inhalt:

Duane Bradley und sein entsetzlich deformierter Zwillingsbruder Belial haben den Sturz aus dem Fenster eines New Yorker Hotels überlebt und fliehen in die Obhut von Madame Ruth, die eine besondere Sympathie für Freaks hegt. Sie versteckt die beiden in ihrem Heim, in dem noch weitere entstellte, aber vornehmlich friedliche Kreaturen hausen. Während Belial sich unter seinesgleichen sichtlich wohl fühlt, verliebt sich der mit der Situation vollkommen überforderte Duane in Madame Ruths Enkelin Susan. Doch die Harmonie nimmt ein jähes Ende als eine sensationslüsterne Reporterin in das "Haus der Monster" eindringt. Die Freaks setzen sich zur Wehr und sind dabei alles andere als zimperlich.

Review:

Zugegeben, ich bin nicht gerade der größte Fan des zweiten Teils, nachdem mir der erste so wunderbar gefallen hat. Der Hauptgrund ist der komödiale Anteil, mit dem ich wenig was anfangen kann, weil ich mir eher etwas drastischeres gewünscht hätte. Dennoch spreche ich dem Film nicht ab, das technisch gut produziert wurde und die Masken, die hier zum Einsatz kommen sehr kreativ, fantasievoll und liebevoll gemacht worden sind. Zieht man im Vergleich die GREMLINS heran, verspürt man einen verspielten Ansatz ins cartoonhafte überzugehen, so kommt es, das sich der Film selber nicht allzu ernst nimmt. 

Handlungstechnisch geht es dort weiter, wo der erste Teil aufgehört hat: Duane und Belial überleben den Absturz und landen im Krankenhaus, aus dem sie flüchten. Wie gerufen steht auch schon Ruth mit ihrer Enkelin da und nimmt die beiden mit in ihr Haus, was von allerlei skurrilen und grotesk aussehenden "Mutanten" bewohnt wird und eine Art Zufluchtsstätte für die ausgestoßenen der Gesellschaft dient. So kommt es, dass auch Belial das erste mal in den Genuss des Gefühls der Liebe kommt, weil eine weibliche Version von Belial hier wohnt. Währenddessen ist an anderer Stelle eine Reporterin und ein Fotograf ziemlich scharf drauf, mehr über das ganze zu erfahren, was sich hinter den Türen von Tante Ruth abspielt. 

Knappe zehn Jahre dauerte es, bis Frank Henenlotter sich entschloss, einen Nachfolger zu drehen. Ausgestattet mit mehr Geld für die Produktion, setzte er das Projekt auch ziemlich schnell um und erschuf eine Horrorkomödie, die im Gegensatz zum ersten Teil eher zahmer ausgefallen ist und eine Art Parodie auf Todd Brownings FREAKS darstellt. Ich denke, man hätte es bei einem Teil belassen sollen, weil hier der dreckige Look fehlt, der den ersten Teil so genial gemacht hat. Wenn manche Szenen nicht wären, könnte er fast sogar als eine Art Familienfilm durchgehen.


 

Godzilla


Originaltitel: Gojira
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1954
Regie: Ishiro Honda

Inhalt:

Im Pazifischen Ozean vor der Küste Japans verschwinden immer wieder friedlich kreuzende Schiffe. Zunächst hält man Vulkanausbrüche oder Treibminen für die Ursache der Katastrophen. Doch dann taucht eine turmhohe Echse aus dem Meer auf und marschiert auf Tokio zu - Godzilla. Die Wissenschaftler stellen fest, dass es sich hierbei um ein Wesen handelt, welches durch jüngste Atomversuche aus einem Millionen Jahre dauernden Schlaf geweckt und radioaktiv verseucht wurde. Während der Saurier eine Spur der Vernichtung hinter sich her zieht, bricht in der Bevölkerung die Panik aus, denn selbst modernste Waffen können dem Monster nichts anhaben.

Review:

„Wenn Godzilla ein Dinosaurier oder ein anderes Tier gewesen wäre, wäre er von nur einer Kanonenkugel getötet worden.“ Aber wenn er einer Atombombe gleichkäme, wüssten wir nicht, was wir tun sollen. Also habe ich die Eigenschaften einer Atombombe übernommen und sie auf Godzilla übertragen.“ SO waren die Worte des Godzilla-Erfinders Ishiro Honda und man hätte es nicht besser zur damaligen zeit, knapp einem Jahrzehnt, nachdem der zweite Weltkrieg vorbei war, umsetzen können. Japan war das einzigste Land, was mit der atomaren Hölle in einer dunklen Zeitepoche zu kämpfen hatte und so gesehen musste man die ganze Misere irgendwie aufarbeiten und dafür eignete sich ein Film nur zu perfekt. 

Zu GODZILLA wurde schon viel geschrieben und man könnte der Meinung sein, das alles gesagt wurde, doch ich denke, dass man nie genug über die Nummer Eins unter den Filmmonstern sagen oder schreiben kann. Für Menschen wie mich, die mit Godzilla groß geworden sind, ist Godzilla an sich schon ein kleiner großer Teil des Lebens, der einen stets begleitet hat und man viele Erinnerungen damit verbindet, insbesondere wenn man zur Fanbase des Monsters gehört. Man könnte sagen: Was wäre eine Welt ohne Godzilla? Es würde was fehlen. 

Die Handlung ist allseits bekannt, um sie in kurzen Worten zu fassen: Ein gigantisches Tier mit prähistorischem Aussehen, entsteigt aus dem Wasser der japanischen Meere und beginnt, Schiffe und Küstendörfer anzugreifen. Panik und Angst verleiten die Menschen in die Offensive gegen das Tier zu gehen, was im Umkehrschluss dazu führt, das es immer weiter  in die Insel vordringt und auf seinem Weg durch Tokio Chaos herrscht. Zwischenzeitlich versuchen Wissenschaftler, den Ursprung des Monsters zu verstehen, und die offensichtlichste Schlussfolgerung, die aus den Beweisen, den von der Kreatur hinterlassenen Strahlungsspuren, hervorgeht, ist, dass es sich um eine Mutation handelt, die durch den Einsatz von Atomwaffen in der Region verursacht wurde.

Was einem sofort auffällt, sind die von Eiji Tsuburaya gemachten Spezialeffekte, die den Realismus in den Szenen begünstigen und einen schaudern lassen. Man stelle sich vor man säße an der Stelle der Menschen, die sich in dieser Situation befinden. Auf der anderen Seite ist es der mythologische Aspekt, der unterhält, weil man sich von einer Legende eines Seeungeheuers erzählt, die metaphorisch für eine tiefe Angst unter den Menschen steht. Es ist die Angst vor einem Atomangriff, der immer noch tief sitzt und in Form eines Monsters dargestellt wird. Mit einem damaligen Budget von rund 175.000 Dollar haben Honda und die Produktionsfirma Toho keine Ressourcen gescheut, um den Film zu drehen , der schließlich um die Welt ging und für seine pazifistische Botschaft Lob erhielt . 

Anzumerken wäre, dass die Effekte und Miniaturen nach heutigen Maßstäben amateurhaft aussehen, aber sie haben ihre Wirkung nicht verfehlt und sollte man über das nötige Soundequipment verfügen, würde dies den Effekt, die Dramatik und den Horror perfekt unterstreichen. Das Ende des Filmes ist ehrlich gesagt tragisch, für beide Seiten. Halb Japan ist zerstört, ein Wagemutiger setzt sein Leben dafür ein, damit das ganze Chaos ein Ende hat und zu guterletzt erwischt es auch Godzilla eiskalt und muss sein Leben lassen. 

Fazit: Auch nach knapp 70 Jahren hat der erste Godzilla nichts von seiner Wirkung eingebüßt und bis er zu einem Hüter der Menschheit umfunktioniert wird, ist es noch ein längerer Weg, aber er kommt. Damals war es noch unsicher bzw. unbekannt, dass Godzilla eins der erfolgreichsten Protagonisten der Welt werden würde und er schafft es immer wieder auf´s Neue, die Zuschauer und Anhänger zu faszinieren. Im neuesten Fall im kommenden GODZILLA: MINUS ONE, bei dem sich so einige Kaiju-Freunde die Hände reiben und man auf eine Vielzahl an Kinoaufführungen hoffen darf.