Samstag, 14. Oktober 2023

Puppet Master 3


Originaltitel: Puppet Master 3: Toulon´s Revenge
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1991
Regie: David DeCoteau

Inhalt:

Berlin 1941. Die Nazis dringen in das Theater des französischen Puppenspielers André Toulon ein und verbieten ihm seine politischen Satiren. Es besteht zudem ein großes Interesse, wie er seine Puppen ohne Schnüre bewegen kann. Während einer Auseinandersetzung mit den Besatzern wird Toulons Frau erschossen. Aus Rache animiert der Künstler seine Puppen zu neuem Leben. Zusammen mit politischen Flüchtlingen versteckt sich Toulon in einer alten Ruine, um von dort aus gezielt seinen blutigen Racheplan gegen die Nazis auszuüben.

Review:

PUPPET MASTER 3 ist bisher mein liebster Teil der Reihe und stellt ein Prequel zu den ersten beiden teilen dar, nur mit dem kleinen Fehler, wenn man aufgepasst hat, dass die Jahresangaben keinen Sinn ergeben. Im ersten Teil begeht Toulon 1939 Selbstmord und hier flieht er aus Deutschland im Jahre 1941. Aber gut, es stand eh schon von vornerein klar, dass soweit jeder PUPPET MASTER-Film eher als eigenständig anzusehen ist. Und genau dort spielt sich der Film auch ab: Im Deutschland während der Herrschaft unter den Nationalsozialisten. 

Berlin 1941: Der Zweite Weltkrieg ist in vollem Gange. In den Kerkern der Gestapo führt Doktor Hess mit Zustimmung der Geschäftsleitung Experimente zur Wiederbelebung der Toten durch, um anschließend eine unbesiegbare Wehrmachtsarmee zu schaffen, doch alle Experimente enden mit null Ergebnissen. Währenddessen zeigt der berühmte Puppenspieler Andre Toulon in seinem kleinen Theater sein berühmtes Puppenspiel, in dem er sich über Hitler selbst lustig macht. Major Krauss interessierte sich für Toulon, doch sein Interesse galt ausschließlich den Puppen, oder vielmehr einem mysteriösen Elixier, mit dem es möglich wäre, eine riesige Armee unsterblicher Kämpfer zu erschaffen, doch der Puppenspieler weigert sich zu kooperieren. Daraufhin tötet Krauss Toulons Frau Elsa und nimmt den Meister selbst gefangen. Der Tod seiner Frau verwandelte einen freundlichen Puppenspieler in einen Rachesüchtigen, den er mit Hilfe gehorsamer Puppen ausüben wird.

Ursprünglich war für den Dreh Rumänien angedacht, wo viele der Full Moon-Filme gedreht wurden, aber weil ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, wurde das Geschehen nach Los Angeles verlagert. Da die Vorgängerfilme ein großer Erfolg waren, war es demnach auch möglich einen dritten Teil zu finanzieren und umzusetzen, in dem man für die Regie David DeCoteau anheuern konnte, der zu der Zeit mehr auf einem anderen Sektor agierte: Schwulenpornos. Sein erster "normaler" Film war 1986 DREAMANIAC, worauf er dann auch seinen Durchbruch im Filmgeschäft hatte und weitere Filme für beispielsweise Full Moon anführte. 

PUPPET MASTER 3 ist eine gut inszeniert und klug ausgedachte Rachegeschichte die einen Schritt zurück in den Mythos macht und Toulons Leben entdeckt. Während in den Teilen eins und zwei die Bösartigkeit der Marionetten und der Wahnsinn von Toulon thematisiert wurden, handelt es sich bei „Toulons Rache“ um ein Prequel, das eine Zeit erforscht, in der Toulon ein edles Genie und seine Puppen eine unschuldige Gruppe von Antihelden waren und das weiß zu gefallen und macht auch Spaß, dem Treiben zuzuschauen. Ein weiteres dickes Plus ist auch die Vorstellung der neuesten Puppenkreation: Six Shooter, ein kleiner Cowboy mit 6 bewaffneten Armen, der seinem Namen alle Ehre macht. 










 

Barracuda


Originaltitel: Barracuda
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Harry Kerwin

Inhalt:

Zerfleischte Meerestiere werden mehr und mehr an den Strand eine kleinen Fischerdorfes gespült. Niemand hat eine Erklärung dafür. Nur eine paar Studenten finden heraus das giftige Substanzen ins Wasser gelangen. Doch die übrigen verhaltensauffälligen Meeresbewohner sind nicht ihr einziges Problem.

Review:

Ein Film, der seinem Titel alles andere als gerecht wird. Wer denkt, es mit einem ausgefeilten Tierhorrorfilm zu tun bekommen, wird unterm Strich gnadenlos enttäuscht sein, denn ausschließlich mit Killerfischen hat der Film weniger zu tun. Schrauben wir mal einen Gang zurück und bezeichnen den Film eher als einen Öko-Horror, das trifft bei Weitem besser zu. Schade eigentlich, denn das Zeug zu einem waschechten Tierhorror nach Art des weissen Hais, hätte BARRACUDA sicherlich gehabt, wenn auch eher im unteren Durchschnitt angesiedelt. 

Die Geschichte, die der Film aufgreift ist nach heutigen Maßstäben nichts ungewöhnliches: Ein streng geheimes Regierungsexperiment führt zu tödlichen Barracuda-Angriffen an den Stränden einer kleinen Küstenstadt, die früher für ihren Hummer bekannt war. Ein Meeresbiologe und ein Sheriff decken eine Verschwörung auf, in der ein psychisch instabiler ehemaliger Kriegsmediziner Pionierarbeit in der Erforschung von Hypoglykämie und ihren Auswirkungen auf das menschliche Verhalten leistet. Fertig. 

Man könnte über den Film schimpfen oder ihn gar als eine Gurke bezeichnen, was er mit Sicherheit auch in etwa ist, aber eine angenehme Gurke, die nicht ganz unspannend ist und auch kurzweilig daher kommt, wenn man keine großen Erwartungen hat und/oder sich darauf eingestellt hat, einen Film über einen Killerfisch zu bekommen. Denn die besagten Barrakudas kommen zwar zwischendurch mal vor, machen aber nicht das Gesamtpaket aus. Es ist eher ein Öko-Thriller gemischt mit dezentem Krimi der in einen Verschwörungsfilm gegen dreiviertel des Filmes mündet. 

Barracuda, auch bekannt als THE LUCIFER PROJECT(Was im übrigen null Sinn ergibt), wurde von Wayne Crawford und seinem Kumpel Harry Kerwin, dem Bruder von William Kerwin, geschrieben, inszeniert und produziert , der im Film den Sheriff spielt. Obwohl er normalerweise in die Reihe der echten Tierhorrorfilme eingeordnet wird, macht BARRACUDA eine Biegung nach links und bleibt inhaltlich nahezu vergessen. Trotz dem ganzen Wirrwarr ein netter Film, der Spaß machen kann, wenn man damit klar kommt. 




 

Mittwoch, 11. Oktober 2023

Puppet Master 2 - Die Rückkehr


Originaltitel: Puppet Master 2
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1990
Regie: David Allen

Inhalt:

Eine Gruppe ehrgeiziger Parapsychologen startet ihre Nachforschungen in dem verlassenen Hotel des Andre Toulon. Das Gebäude, nach den Angaben des alten Ägypters von einer exzentrischen alten Dame erbaut, beherbergt seit jeher das Übernatürliche. In diesem fand man bereits die grausam entstellten Überreste der Architektin, neben einer Anzahl merkwürdig anmutender Puppen, von des Meisters Hand erschaffen. Die Todespuppen, gespeist durch das Elixier des Lebens, dienen nur einem Zweck - Ihren 1941 verstorbenen Künstler dem Grab zu entreißen.

Review:

EIn Jahr nach dem Erfolg von PUPPET MASTER war der Ofen heiß genug, das man sich dran setzte um eine Fortsetzung des Puppenhorrorfilms zu machen, der sich dem ersten Teil halbwegs anschloß, denn schließlich will die Geschichte um Andre Toulon, dem Puppenmacher weiter erzählt werden und hat hier auch bestens funktioniert, wenn auch auf etwas andere Art und Weise wie gedacht. Der Film wurde direkt auf Video veröffentlicht, und stand am Anfang des Booms von Full Moon, was dazu beigetragen hat, dass sich die US-amerikanischen Videotheken mit Full Moon-Produktionen füllten. 

Es gibt einen direkten Anschluß an den ersten Teil und das wird man auch im Laufe der Reihe merken, dass nahezu jeder Film für sich selber steht, was keine allzu große Sache ist. Hier beschränkt man sich auf eine Gruppe von Hellseherforschern, die im Bodega Bay Hotel versuchen heraus zu finden, was mit den Forschern passiert ist, die davor drin waren. Im Laufe der zeit merken sie, das sie nicht alleine sind und auch der ominöse wiederauferstandene Andre Toulon gibt Rätsel auf. 

Andre Toulon: Seine Rolle feier ich nach Jahren immer noch, weil es eine knallharte Hommage, falls sie bewusst eingebaut wurde, an die DER UNSICHTBARE-Filme aus den 1930ern sind. Man erinnert sich noch bestimmt, an die unsichtbare Gestalt, die mit Bandagen eingewickelt ist. Klasse einfach. Die anderen Darsteller sind auch nicht ganz ohne, klar, keine Highlights, aber trotzdem brauchbarer als manches was man schon gesehen hat. Sehr zum schmunzeln brachten mich das Hinterwäldlerpaar, denen man schon anmerkt, dass die zünftig was an der Klatsche haben, aber genau das macht sie bzw. ihre Rollen eben aus und machen auch Spaß. 

Das beste sind natürlich die Puppen, die dank Stop Motion-Effekten in Bewegung ver- und gesetzt werden. Auch einen Neuling gibt es zu begrüßen und zwar Torch! Torch ist ein gnadenloser Killer mit einem Flammenwerfer als Hand und scheut sich vor nichts, weder Erwachsene oder Kinder, in den Gebrauch seines Flammenwerfers zu kommen. Auch scheint er hier der kleine Star des Filmes zu sein, weil er viel Aufmerksamkeit bekommt. Das einzigste Minus ist, dass das Blutegel-Mädchen zeitig ihr Leben lassen muss, weil sie im Ofen verbrannt wird. 

Insgesamt gefiel mir der zweite Teil etwas besser als der erste, was auch dem coolen Ende zu verdanken ist, in dem Toulon versucht sich in eine lebensgroße Puppe zu integrieren und es verkündet, dass er letztendlich seine eigenen Puppen nur diesbezüglich ausnutzt und die ihm dann das Ende bereiten. Der Style der Lifesize-Puppen sieht trotz ihres menschlichen Antlitzes gruselig aus und man möchte derartigen Wesen besser nicht im Dunkeln begegnen. 





 

Dienstag, 10. Oktober 2023

Puppet Master


Originaltitel: Puppet Master
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: David Schmoeller

Inhalt:

Der Puppenmacher Andre Toulon besitzt die einmalige Gabe, toten Figuren Leben zu geben. Nach seinem Tod hinterläßt er der Welt ein mörderisches Erbe: Killerpuppen, jede von ihnen zum Töten bereit. Ihre Körper sind ihre Waffen: Die niedliche "Miss Leech" würgt aus ihrem wizigen Mund riesige Killer-Blutegel hervor, die ihre Opfer wie Vampire aussaugen; ein glänzender Enterhaken und ein Messer scharf wie eine Rasierklinge sind die Hände von "Blade"; mit Armen wie Schraubstöcken hat sich "Pin Head" darauf spezialisiert, seine Opfer zu strangulieren; "Tunneler" dagegen liebt es blutig: er bohrt sich mit Spitzen Kopf am liebsten in Fleisch. 50 Jahre nach dem Tod ihres Schöpfers erwachen die Puppen wieder zum Leben - ein neuer Meister braucht sie für seine blutrünstigen Pläne.

Review:

Die Puppet Master-Reihe genießt unter Horrorfans keinen unbedeutenden Ruf als eine der langlebigsten, längsten und kultigsten Horror-Reihen überhaupt. 1989 war der Startschuss mit dem ersten Teil und endete vorerst mal 2018 mit dem 13ten Teil PUPPET MASTER: DAS TÖDLICHSTE REICH. Ob und wann da noch was nach kommt ist derzeit ungewiss, zumal man mit der Nummer 13 ein schöne Zahl hätte, die die Reihe beenden würde/könnte und weil es irgendwann auch mal genug ist. Jedoch hat man es sich nicht nehmen lassen, noch ein paar Spin-Offs wie THE IRON CROSS oder DOKTOR DEATH raus zu hauen, die aktuell jüngeren Alters sind. Was sich jedoch weiterhin nicht leugnen lässt: Die Reihe hat eine große Fangemeinde weltweit. 

PUPPET MASTER hat sich nach dem Zusammenbruch von Charles Band´s Filmfirma Empire Productions und nach der Gründung von Fullmoon Productions als voller Erfolg erwiesen, was zur Folge hatte dass die Fullmoon-Maschine heiß gelaufen ist und viele weitere Puppet Master- als auch andere Titel hervor gebracht wurden. 

Der Regisseur von PUPPET MASTER hat mit dem Film einen reizenden, atmosphärischen Film erschaffen, der toten Dingen, sprich: Puppen Leben einhaucht und sie quasi zu Mordwerkzeugen umfunktioniert. Die Angriffe der Puppen sind herrlich anzusehen und von der Umsetzung her gut gemeistert. Am besten gefiel mir die Aktion der Leech Woman, die die Fähigkeit besitzt für ihre Größenverhältnisse große Blutegel auszukotzen und sie ihrem Opfer zu hinterlassen, aber auch die andere Puppen machen ihre Arbeit sehr gut und sind optisch kleine, aber feine Augenweiden. 

Was hier ausgelassen wurde, ist etwas über Meister Toulon zu erfahren. Vermutlich wurde das aber für die kommenden Filme aufgehoben, um mit dem ersten Teil einen Grundstein legen zu können, dem noch viele weitere folgen. Die Dreharbeiten fanden unter anderem in Castle Green Pasadena und im Mission Inn Riverside Kalifornien USA statt., was sich als gute Wahl erwiesen haben, weil sie dem Gesamtspektrum in dem sich alles abspielt die Atmosphäre geben, die der Film und der Zuschauer brauchen. Somit bildet der PUPPET MASTER den Auftakt einer der besten Horror-Reihen schlechthin, die noch mir noch viel Vergnügen bereiten wird. 


 

Sonntag, 8. Oktober 2023

Die Gefangene des KuKluxKlan

Originaltitel: Storm Warning
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1950
Regie: Stuart Heisler

Inhalt:

Marsha Mitchell, ein reisendes Modemodel, macht in einer Stadt im Süden Halt, um ihre Schwester zu besuchen, die ein Ku-Klux-Klan-Mitglied geheiratet hat. Marsha sieht, wie der KKK einen Mord begeht, und hilft Bezirksstaatsanwalt Burt Rainey dabei, die Kriminellen vor Gericht zu bringen.

Review:

DIE GEFANGENE DES KU-KLUX-KLANS, im Originaltitel auch unter STORM WARNING bekannt, ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm aus dem Jahre 1950, der sich der Thematik des KuKluxKlans widmet, zeitgleich aber auch ein Powerfrauen-Film, in dem Ginger Rogers die Hauptrolle spielt. Die 1911 geborene Schauspielerin hat bis zum Dreh des Films schon eine weitreichende Erfahrung in der Schauspielerei gehabt und glänzt hier in einer Rolle, die wie für sie geschaffen schien. Weitere namhafte Darsteller sind Ronald Reagan, der 17 Jahre nach Erscheinen des Films Gouverneur von Kalifornien wurde und es sogar bis zum Amt des Präsident der Vereinigten Staaten in den 1980ern geschafft hat. Eine weitere Berühmtheit des Filmes stellt die Schauspielerin Doris Day dar, deren Namen es bis auf den Walk of Fame geschafft hat. Unter´m Strich ein Film mit einer für damals, hochkarätigen Besetzung. 

Die Geschichte handelt von einer Frau, die ihre Schwester in den Südstaaten besucht und Zeuge eines Mordes seitens des KKKs wird. Bei ihrer Schwester angekommen, fällt sie fast vom Glauben ab, denn einer der KKKler ist der Ehemann ihrer Schwester und ab da geht es dann schon los, spannend zu werden. Marsha Mitchell klärt ihre Schwester auf, was sie gesehen hat und so gerät der Stein ins Rollen, weil es zu einer Gerichtsverhandlung kommt und sie gezwungenermaßen eine Falschaussage tätigt. Doch der Spuk ist trotz des guten Ausgangs für den KKK für Marsha noch nicht vorbei, bis es zu einem Showdown zum Schluss kommt. 

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Klan als korrupte, betrügerische Organisation und nicht als Vehikel des Hasses dargestellt wird. Es gibt auch sehr wenige nicht-weiße Gesichter im Film, was dem Film ein paar negative Kritiken eingebracht hat. Man darf und sollte dennoch nicht vergessen, sofern man sich mit der Materie des Films auseinander gesetzt hat, dass es ein klarer Anti-Klanfilm ist, der aufzeigen will, was der Klan wirklich ist, ohne auf den mit ihm verbundenen Rassismus einzugehen, was eine willkommen Abwechslung ist im Gegensatz zu den meisten KuKluxKlan-Filmen. 

DIE GEFANGENE DES KU-KLUX-KLAN ist ein klaustrophobischer und düsterer Film und Regisseur Stuart Heisler und sein Kameramann Carl Guthrie machen uns stets die Macht der Masse und die Isolation des Einzelnen bewusst. Aber es ist kein Film, den der Zuschauer so schnell vergessen wird. Wer sich entscheidet, den Film anzuschauen, dem wird die Gewalt der letzten zehn Minuten wahrscheinlich noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben, denn diese Bilder und die klaustrophobische Atmosphäre, die durch den Film erzeugt wird, schnüren einem sprichwörtlich den Hals zu. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es das war, was die Drehbuchautoren wollten.





 

Freitag, 6. Oktober 2023

Der rasende Teufel


Originaltitel: The Fast and the Furious
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1954
Regie: John Ireland, Edward Sampson

Inhalt:

Frank Webster sitzt unschuldig wegen Mordes im Gefängnis. Aber ihm gelingt die Flucht und nun hat er nur noch ein Ziel: schnellstmöglich das Land verlassen. Als er jedoch in einem Imbiss von einem Zivilisten gestellt wird, schlägt er den Mann nieder und nimmt die hübsche Rennfahrerin Connie Adair samt ihres weißen Jaguars als Geisel. Um seinen Häschern zu entgehen, schreibt er sich für das „International“ ein, einem halsbrecherischen Autorennen, das über die Grenze nach Mexiko führt. Doch kann er Conny trauen?

Review:

DER RASENDE TEUFEL, im Original THE FAST AND THE FURIOUS genannt, ist der Urfilm der Filmreihe die man heute unter dem gleichnamigen Titel kennt. Unter der Regie von Hauptdarsteller John Ireland wurde der Film vom berühmten B-Movie-Regisseur/Produzenten Roger Corman geschrieben und produziert und war der erste Film von Americana International Pictures. Die Dreharbeiten für den Film dauerten nur weniger als zehn Tage, neun, um genau zu sein, erhielt schlechte Kritiken, wurde aber zu einem Kultklassiker. 

Inhaltlich spielt der Film mit dem Stereotyp der schnellen Autos und schnellen Frauen, was die Grundlage für den Film darstellen soll. Jedoch ist die Romanze zwischen Webster und Connie, um die es hauptsächlich geht, recht handzahm. Für die Rennszenen wurden reale Aufnahmen von Wettrennen benutzt, um dem Film die nötige Authenzität zu verleihen, was damals in den 1950ern bestimmt was besonderes gewesen sein dürfte. Trotz dieser Kritik hat dieser Film etwas Lustiges an sich. Es liegt wahrscheinlich an seiner Einfachheit und Retro-Natur. Die Tatsache, dass die Hauptcharaktere nach ein paar Minuten, in denen sie sich kennengelernt haben, nicht ´ankommen´, wirkt etwas kurios und macht Momente, in denen sie sich nahe stehen, bedeutungsvoller.

Abschließend gilt für das Gesamtpaket zu sagen, dass es sich um einen netten und kurzweiligen B-Movie dreht, den man sich gut und gerne mal anschauen kann, zumal er der Namensgeber einer der besten "Illegale Autorennen"-Filmreihe ist, die allseits bekannt ist. Vom Schauspiel sollte man bloß nicht all zu viel erwarten, damals hat man das noch nicht so eng gesehen, wenn das Schauspiel mittelmäßig war. Trotz allem: Cooler Film!






 

Michael, Sammler


Originaltitel: Michael, Sammler
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2021
Regie: Rene Wiesner

Inhalt:

Michael ist ein Sammler von wahren Kriminal-Erinnerungsstücken und makabren Relikten. In diesem Dokumentarfilm lädt er ein Team ein, seine einzigartige Sammlung zum ersten Mal zu präsentieren.

Review:

Auf der Welt gibt es inzwischen für alle möglichen Dinge Sammler. Briefmarken, Autos, Bücher, Filme, Cds, alles nichts neues. Dann gibt es noch Sammler, die ziemlich ungewöhnliche Dinge sammeln wie Neil Scallan, der dafür bekannt ist die größte Monopoly-Sammlung zu besitzen oder der Italiener Eduardo Flores, der sich darauf spezialisiert hat "Bitte nicht stören"-Schilder zu sammeln und um die 15.000 verschiedene Beispiele solcher Schilder in der Sammlung aufweisen kann. Aber es geht noch skurriler: Der australische Bibliothekar Graham Baker sammelt seinen eigenen Bauchnabelplüsch, den er produziert und inzwischen eine Menge beisammen hat nach 30 Jahren. 

Und dann gibt es noch Sammler wie Michael. Michael sammelt verschiedene Dinge, die einmal, großteils berühmten, Serienmördern gehört haben. Ob es der Pyjama von Aileen Wuornos ist, Gemälde von John Wayne Gacy oder Briefe von Ted Bundy. Michael hat alles möglich, was man sich vorstellen kann und das ist noch nicht mal das Ende der Fahnenstange: Des Weiteren befinden sich in seiner Sammlung echte menschliche Knochen wie eine komplette Skelettbrust oder diverse Totenschädel, die er selbstverständlich alle legal erworben hat und in altmodischen Vitrinen zur Ausstellung in seinem Keller lagert. 

In dieser Dokumentation von Untergrund-Genie Rene Wiesner bekommt man einen Einblick in die vielleicht morbideste Sammlung Deutschlands, aber auch in das Leben des Besitzers, der der Kernpunkt in der Dokumentation darstellt. Michael gibt Einblicke warum er gerade für solche Dinge interessiert ist und präsentiert auch zwischendurch Teile aus seiner Sammlung und gibt Erklärungen dazu ab. Auch erklärt er warum er ausschließlich nur mit amerikanischen Serienmördern in brieflichen Kontakt trat und warum er niemals zu europäischen Mördern Briefkontakt halten würde, sehr interessant das Ganze, wenn man sich darüber genauer Gedanken macht. 

Dem Hobby nach könnte man meinen, das Michael irgendein verrückter Heavy Metal-Freak oder etwas in der Richtung ist. Nein, das ist er nicht, weder verrückt, noch ein langhaariger Zottel, sondern ein normaler Kerl, wie man sie tagtäglich auf der Straße sieht. Jedoch hat er auch neben dem ganzen ein musikalisches Hobby: Deutschen Rap unter dem Namen Norman Gein. Macht ihn natürlich für mich sympathisch, weil ich auch viel im deutschen Rap höre.

Wenn man sich mit den Werken von Rene Wiesner auseinander gesetzt hat, weiß man, dass seine Thematiken von morbider Natur geprägt sind, die zudem ohne große Ausbeutung des Themas vonstatten gehen und sehr objektiv sind, so dass sensationslüsterne Leute hier eher auf Granit beißen würden. Sehr schmeichelnd für die Ohren ist auch die Musik die im Hintergrund läuft, die trotz des Themas sehr beruhigend wirkt und das ganze perfekt untermalt. Wer sich mit dem Thema True Crime und den klassischen Serienkillern im privaten gerne auseinandersetzt, für den ist dieser Dokumentarfilm Pflicht, weil sie trotz einer Laufzeit von 50 Minuten fesselnd, informativ und spannend ist. 


 

Scarecrow Murders - Mörderische Vogelscheuchen on Tour!

 Der Sinn und Zweck einer Vogelscheuche besteht darin, dass sie durch ihre menschenähnliche Silhouette Vögel vom Feld und Garten fernhalten soll, damit der Ernte keinen Schaden zugefügt wird. Wann dieser "Brauch" genau los ging, lässt sich schwer sagen, aber vermutlich ist er so alt wie der Feldanbau selber. Oftmals sieht man diese netten Gesellen auf Feldern, mal in freundlicher Gestalt, mal gruselig, mal gesichtslos. Traditionell werden sie am Jakobstag, dem 25. Juli aufgestellt und am Martinstag, dem 1. November wieder in die Scheune befördert, nachdem sie ihren Dienst getan haben. 

Es wird nicht weiter verwunderlich sein, dass sie im Laufe der Zeit in das Universum der Filme Einzug gehalten haben. Wann das das erste mal passierte, dass man eine Vogelscheuche auf der Leinwand gesehen hat, vermag ich nicht zu sagen. Was ich aber sagen kann, wann ich das erste mal bewusst eine Vogelscheuche in einem Film wahr genommen habe, das war der 1939 entstandene Film DAS ZAUBERHAFTE LAND, auch bekannt unter dem Namen DER ZAUBERER VON OZ. Ja, man kennt die Zauberer von Oz-Filme noch aus seiner Kindheit und werden wohl jedem ein Begriff sein, zumal der Filme eine Menge Nachfolger, Remakes und Sequels nach sich gezogen hat. Ansonsten kennt man den Bösewicht Scarecrow aus diversen Batman-Comics, in der er 1941 das erste mal auftrat und im Laufe der Zeit in diversen Folgen der Zeichentrickserie von Batman auftauchte.

Die erste Vogelscheuche in einem Horrorfilm bekam man dann 1981 zu sehen, als Frank De Felitta´s DARK NIGHT OF THE SCARECROW das Licht der Welt erblickte. 1988 folgte dann der nächste, der den Namen SCARECROWS trug und schon eine blutigere Variante eines Vogelscheuchenhorrorfilms darstellte und so ging es dann im Laufe der Jahre bis ins Heute weiter, das immer mal wieder, hauptsächlich Horrorfilme auftauchten, bei denen mordende Vogelscheuchen die Stars sind.  

Es lässt sich nicht abstreiten, dass Vogelscheuchen oftmals en gruseliges Aussehen haben und für das Subgenre des Vogelscheuchen-Horrors wie geschaffen sind mit ihrem Auftreten. Ich bin als Kind auch schon vor diversen Vogelscheuchen gestanden und habe oft fest gestellt, dass die sanften Bewegungen durch den Wind ihnen sowas wie ´Leben´ verleihen, was ziemlich gruselig rüber kommt. Und genau das werden wohl viele weitere Regisseure fest gestellt haben, um ihren Hauptdarstellern in ihren Filmen Leben einzuhauchen, um sie auf die Jagd nach Menschen zu schicken. 

Zum Auftakt eines neues Specials habe ich mir weitgehendst alle möglichen Horrorflme angesehen, denen ich habhaft werden konnte, die das Thema der mordenden Vogelscheuche beinhalten. Ein Teil davon wurde bisher noch nicht in Deutschland veröffentlicht, somit wäre es für den potentiellen Zuschauer von Nöten über ein paar Englischkenntnisse zu verfügen, um halbwegs mitzukommen. Und ja, es war bei manchen Filmen eine Wonne als auch eine Qual sie durchstehen zu müssen, aber unter´m Strich freue ich mich trotzdem, meinen Lesern ein neues Special anbieten zu können und zum anderen wurde das Thema Vogelscheuchenhorror noch nie so wirklich aufgegriffen, im Grunde noch gar nicht. 

Das interessante an den nun vorgestellten Filmen ist, das sie so gut wie aus jeder Ecke der Filmewelt kommen, heisst: Es gibt billigsten SOV-Horror bis hin zu hochwertiger produzierten Filmen. Man mag und darf sich raus suchen, was einen eher anspricht und somit auf die Suche machen. Bei manchen Filmen lohnt es sich, bei manchen weniger, doch wenn man mal in die Welt des Vogelscheuchenhorrors direkt eintauchen will, dann kann es nicht schaden, wenn man sich auf die Suche danach macht, denn ein paar Perlen sind für jeden dabei, je nachdem wie man das ganze garniert haben will. 


Insgesamt habe ich mich an genau 25 Filme ran gewagt, bei der Vogelscheuchen die lüsternen Killer sind. 25 Filme, die mal mehr, mal weniger bekannt sind und dennoch eins gemeinsam haben. Es hat auch lange gedauert, alle Filme zu suchen und zu finden, da es gar nicht so wenige Filme zu dem Thema gibt und ich war erstaunt wie viele es dann doch am Ende geworden sind. Ich Habe natürlich so lange geforscht und gesucht, bis ich mir sicher war so gut wie ALLE filme zu dieser Thematik aufzuspüren und bin etwas stolz drauf, was ich hiermit erreichen konnte, denn die Filme die ich gesucht, gefunden und gesehen habe, stellen einen großen Teil dessen dar, was eben ausschließlich mit dem Thema der Killer-Vogelscheuche zu tun hat, dennoch gab es ein paar Filme, die ich mir nicht unbedingt einflößen wollte, weil sie entweder mit dem Thema nicht wirklich was zu tun haben, was ich rezensieren wollte oder weil sie einfach nur der allerletzte Schrott sind, für den ich mir nicht noch mehr Zeit kaputt machen wollte, denn das, was bisher dabei war, hat mir dann schon gereicht. Zu den nicht gesehenen gehören folgende Filme: 

Scarecrow County (2019)
Scarecrows of the Third Reich (2018)
Bride of Scarecrow (2018)
Rise of the Scarecrows (2003)
Scarecrows Revenge (2019)
American Scarecrow (2020)
Kakashi - Das Dorf der Vogelscheuchen (2001)

Zudem gibt es auch noch eine Top 5 von mir, die aber so unabhängig davon gelistet ist, welchen Film ich besser fand oder nicht, aber es die fünf besten Horrorfilme zu dem Thema sind, die ich mir mit garantierter Sicherheit noch weitere Male ansehen werde, wenn ich Lust dazu bekomme.

Platz 1: Dark Night of the Scarecrow (1981)
Platz 2: Night of the Scarecrow (1995)
Platz 3: Scarecrowd - The Musk (2015)
Platz 4: Jack-O
Platz 5: Scarecrow (2002)

Allen Lesern meines Specials wünsche ich hiermit viel Spaß und weil es zeitlich gerade so schön passt, einen schönen Herbst und ein blutiges Halloween, wenn es so weit ist. Für den Fall des Falles, habt ihr nun eine Anlaufstelle, falls ihr auf der Suche nach ein paar Filmen für Halloween seid und nicht gerade an das Klischee des Halloween-Schauers gebunden seid.


Im folgenden hier die ultimative Liste meiner Vogelscheuchenhorrorfilme inklusive Reviews meinerseits, selbstverständlich nach Jahrgang aufgelistet:















Jack-O (1995)