Originaltitel: Tokugawa onna keibatsu-emaki: Ushi-zaki no kei
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Yūji Makiguchi
Inhalt:
Im alten Japan regiert ein skrupelloser Diktator. Folterungen und Hinrichtungen sind an der Tagesordnung. Angewidert durch die ständigen Gewaltexzesse versucht ein Untergebener zwei der Sexsklavinnen zu befreien und ihnen zur Flucht zu verhelfen. Doch vor den Häschern des Diktators gibt es kein entkommen.
Review:
Der Zusatztitel sollte wohl von selber darauf hinweisen, dass der Film eine Nachfolgeverfilmung des 1968 erschienenen TOKUGAWA - GEQUÄLTE FRAUEN ist. Ob und inwiefern JOY OF TORTURE " was mit dem ersten Teil zu tun hat, vermag ich nicht zu sagen, weil ich aus der gesamten Tokugawa-Reihe bisher nur diesen hier zu Gesicht bekommen habe. Ein großer Grund dazu ist der Status eines derzeitigen 131ers, was besagt, dass der Film nach Paragraph 131 in Deutschland beschlagnahmt ist und einem Verbreitungsverbot unterliegt. Glücklicherweise halte einem derartige Gesetze nicht auf, sich diese Filme in die Sammlung zu stellen, da der Verkauf und die Verbreitung in Österreich an der Tagesordnung liegen und man uns Deutsche diesbezüglich eher müde belächelt.
Ich hatte den Eindruck, dass dieser Film nur darauf abzielt, so viel Foltermethoden und dementsprechende Szene wie möglich dar zu stellen. Einer dieser bösen, verrufenen Torture Porn-Film eben, der nicht aus den 2010er Jahren kommt, sondern schon weitaus ein paar Jahre mehr auf dem Buckel hat. Inhaltlich ist der Film in zwei Geschichten aufgeteilt: Die erste Geschichte spielt in Nagasaki im Jahr 1628. Der junge Samurai Iori wird von einer Schlange gebissen und eine junge Schönheit namens Toyo kommt zur Rettung, saugt das Gift aus und lädt ihn dann zur Genesung zu ihrer Familie nach Hause ein. Währenddessen ist im Hauptdorf ein sadistischer, korrupter Diktator damit beschäftigt, Menschen zu foltern, um sie dazu zu bringen, ihren christlichen Glauben aufzugeben. Da dies nicht funktioniert und er sich beim Anschauen langweilt, weist er einen seiner Männer an, neue, effektivere und unterhaltsamere Foltermethoden zu entwickeln, über die er lachen kann.
Die zweite Geschichte spielt teilweise in einem Bordell in Fukagawa, auch in der Edo-Zeit 1821. Sutezo, ein lauter, widerwärtiger pathologischer Lügner, der behauptet, aus einer reichen Familie zu stammen, stellt eine Rechnung für Verpflegung, Alkohol, Essen und Prostituierte auf, die er nicht bezahlen kann. Zur Strafe zwingt ihn der Besitzer des Bordells, ein ganzes Jahr dort zu arbeiten. Nach ein paar Tagen hat er die Schnauze voll und flüchtet mit seiner favorisierten Prostituierten, um dem ganzen miesen Leben zu entkommen. Mit der Zeit werden sie von den Behörden gefangen genommen und stellen eine Art Attraktion in der Öffentlichkeit dar, bei dem es dem Volk erlaubt ist, je nach Belieben den beiden den Kopf ab zu schlagen.
Der Film ist voll mit Blut, Elend, Geschrei, Folter, Nacktheit, Vergewaltigung und Sex und bildet eins der Paradebeispiele, was man von härteren Werken Japans erwarten kann bzw. was man an sich von den Japanern erwartet, weil es schon seit Jahr und Tag nichts mehr neues ist, dass Japan keine Gefangenen macht, wenn es sich darum dreht, extreme Filme an den Mann zu bringen. Stellenweise wirkt es trotzdem unfreiwillig komisch, was wohl auf die deutschsprachigen Dialoge zurück zu führen ist.
Zum restlichen Inhalt sei nur noch gesagt, dass man sich den Film bestenfalls anschaut, wenn man nicht gerade darauf abzielt, was nicht-misantrophisches zu erwarten, denn das ist er nicht. Er will einfach nihilistisch, widerwärtig und grausam sein und das ist er auch, ohne jeden Zweifel. In meinem Kontext heraus gilt das natürlich positiv, weil ich mir keinen Film dieser Art anschaue, um mich an den Freuden des Lebens zu erfrischen. In dem Fall ist es der Wunsch, wieder mal eins vor den Latz geknallt zu bekommen, so wie ich es auch erwarte, wenn ich mich entscheide ein provozierendes Werk zu genehmigen.