Dienstag, 30. Mai 2023

Blaubart - Die Bestie


Originaltitel: Bluebeard
Herstellungsland: Deutschland, Italien, Frankreich, Ungarn
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Edward Dmytryk

Inhalt:

Baron Kurt von Sepper, ein als Kriegsheld gefeierter Faschist, heiratet die Amerikanerin Anne und lebt mit ihr in seinem abgelegenen Schloss. Als sie während der Abwesenheit ihres Mannes ein geheimes Zimmer mit Frauenleichen entdeckt, ist auch ihr Schicksal besiegelt. Doch Anne will erfahren, was mit den Frauen vor ihr geschehen ist. Der Baron erzählt, wie er sie umgebracht hat, und er überlegt, auf welche Weise er nun Anne beseitigen kann.

Review: 

Erst kürzlich die kleine Hartbox zu dem Film gekauft und erschrocken beim eintragen in der OFDB erst gestellt, dass eine Bluray angekündigt ist. Verdammt nochmal, wenn man manches nur früher wüßte. Dennoch ist mir der Film unbekannt gewesen, ja, noch nicht mal davon gehört, aber das Cover war ansprechend (Cover A), weil ich darin was naziploitatives witterte und sich die Inhaltsangabe auch interessant anhört, Namen wie Richard Burton, Raquel Welch und Sybil Danning großartiges versprechen. So kam es gestern zur Erstsichtung dieses 2-stündigen Werkes, wobei mir 2 Stunden oftmals suspekt vor kommen, wenn es Filme sind, die mir gänzlich unbekannt sind, aber man vertraut auf den Inhalt. 

Die Geschichte geht auf ein französisches Märchen von 1697 zurück, was von einem blaubärtigen Frauenmörder handelt, der die Frauen erst dann tötet, wenn sie mit ihm ins Bett wollten. Und danach richtet sich auch der Inhalt des Filmes. Richard Burton spielt en besagten Blaubart bzw. den  Baron Kurt von Sepper, einen wohlhabenden österreichischen Aristokraten mit einem dunklen, blau getönten Bart. Er heiratet die schöne Greta , erschießt sie dann aber bei einem tragischen Jagdunfall. Dann verliebt er sich in das amerikanische Showgirl Anne und heiratet sie sofort. Eines Nachts wird Anne allein im Palast des Barons zurückgelassen und macht die schreckliche Entdeckung einer Kühltruhe voller ehemaliger Frauen. Da er weiß, dass sie sein dunkles Geheimnis gelüftet hat, erzählt der Baron ihr, wie und warum er alle seine Ehepartner getötet hat, wobei Anne das nächste Opfer ist.

Eins ist sicher, der Film lebt von seiner traumhaften Gothic-Atmosphäre und wie ich sagen würden, den grandiosen Dialogen der Darsteller. Sowohl als auch gehört auch auch die beeindruckende Kulisse dazu, bei der man sich in die Zeit zurück gesetzt fühlt, in der das ganze Schauspiel statt gefunden haben könnte, wenn es kein Märchen wäre. Ein weiterer großartiges Plus sind die gewählt dosierten Sleaze-Szenerien, die niemals in die Extreme abdriften, sondern eher dem Auge schmeicheln wollen anstatt in einen Softcore-Film zu verfallen. Hinzu kommt noch die schleichende Gewalt die zu spüren ist, aber auch selbst da nie in einen Horrorfilm-Modus rein zu gleiten versucht und es auch schafft!

Es braucht schon viel, damit ich bei einem Film von 2 Stunden keine Langeweile verspüre, denn man hat schon anderes gesehen und gehofft, dass der Film bald enden möge, weil man wissen will, wie er endet. Bei BLAUBART kann man sich einlassen und sich treiben lassen bis zu letzten Minute ohne in eine Langeweile zu verfallen, die schon an Folter grenzt. Wenn ich es auf Grund meiner Begeisterung nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass LAUBART einer der besten Europloitation-Filme ist, den ich die letzten Jahre gesehen habe und freue mich auf eine zukünftige Neusichtung des ganzen, nur in einem schärferen Bild, weil die Bluray sicher ist und mit der DVD getauscht wird.


 

Freitag, 26. Mai 2023

Das Geheimnis der Teufelspilze


Originaltitel: Das Geheimnis der Teufelspilze
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Sebastian Zeglarski, Master W

Inhalt: 

Zwei Freunde kommen in den bewusstseinserweiternden Genuss von Teufelspilzen und stellen erst nach ihrem psychedelischen Trip fest, was wirklich geschah.

Review:

Der neueste Wahnsinn aus dem Hause P.S.Y.C.H.O Productions und Violent Art ist nahezu endlich draussen und jeder, der auf abnormal ´bekloppten´ Humor steht, was ich nur positiv meine, kann und sollte sich fest halten, denn der Film ist in der Tat ein geistiger Wahnsinn geworden. Fangen wir aber ganz von vorne an: 

Der Geringverdiener Jim und sein Kumpel Master W planen an einem schönen Tag in den Genuss sogenannter Teufelspilze zu kommen. Am nächsten Tag wachen sie blutüberströmt auf und wssen selber noch nicht wirklich, was genau passiert war. Eine Videokamera gibt Aufschluss über das ganze: Jim wollte sich eine Olle klar machen, hat es bei ihr gründlichst verkackt und das Ende vom Lied ist, dass sie sterben muss! Nicht wird, sondern muss, ganz klare Sache. 

So gewalttätig wie sich der Film anhört, ist er dann doch nicht, nicht wie man es meinen könnte, weil der Vordergrund zu dem ganzen Projekt war, einen Funsplatter her machen, der von beiden Kombinationen hohe Dosierungen enthält. Die Dialoge sind wohl das ausschlaggebendste bei dem ganzen Film, weil man dafür definitiv einen tieferen Sinn für ultraschwarzen Humor braucht und nicht alles allzu wörtlich nehmen sollte, das mal vorweg, den manchen könnten manche Sachen schwer aufstoßen, oder auch nicht, Ansichtssache. 

Die andere Hälfte angesprochener Dosierung ist auf die Spezialeffekte zurück zu führen, die Gore-Großmeister Sebastian Zeglarski an den Mann bzw. die Frau gebracht hat: Minutenlange Blutfontänen, heraus gerissene Dickdärme, und reichlich Hammerschläge auf den Kopf. Cannibal Corpse´s "Hammer Smashed Face" lässt grüßen. Ein weiterer cooler Effekt waren die Druffiaugen der beiden anwesenden Herren, bei denen man fast schon Angst hatte, dass die gleich aus dem Gesicht fallen. Zu guter letzt muss man eventuell noch erwähnen, dass eine Polizeiuniform unserem Herrn Zeglarski extrem gut steht, haha. Mehr kann und will ich momentan nicht erwähnen, damit kein allzu großer Spoiler entsteht. 

Viel Zeit braucht man sich für das Silscheder/Gevelsberger Projekt nicht nehmen, weil man mit 22 Minuten eine gute Laufzeit gewählt hat, bei der alles gesagt wird, was es zu sagen gibt und bei der Storyline es auch nicht mehr braucht. Wer sich die Kinopremiere dazu rein ziehen will, kann dies gerne am 8. Juli dieses Jahr im Filmrisskino in Gevelsberg machen, zusätzlich finden noch Premieren zu Sebastian´s Filmen LILLI GOT SICK und VIOLENT OBSESSION dazu statt.




 

Escape Room


Originaltitel: Escape Room
Herstellungsland: USA, Südafrika
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Adam Robitel

Inhalt:

In ESCAPE ROOM sind sechs Fremde unerwartet in einer bedrohlichen Situation gefangen, die außerhalb ihrer Kontrolle liegt. Es gilt, Rätsel zu lösen und so dem Raum zu entfliehen. Bald müssen sie allerdings erkennen, dass es bei dem vermeintlichen Spiel um ihr eigenes Leben geht. Der Schlüssel zum Entkommen findet sich in ihren eigenen Geheimnissen – ansonsten bleibt nur der Tod. Der Kampf ums Überleben beginnt. 

Review:

Sechs nicht näher miteinander Bekannte "Teilnehmer" bekommen via Würfel eine Einladung in das Survival-Game Escape Room. Ohne genau zu wissen, was eigentlich genau los ist, machen sich alle auf, um an dem Spiel teil nehmen zu können. Was jedoch keiner von allen weiß: Dass es sich um ein Spiel dreht, bei dem es um Leben und Tod geht. Möge der bessere gewinnen!

Bis vor ein paar Tagen habe ich von ESCAPE ROOM weder was gehört noch was gelesen. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich mich nicht genug dort rum treibe, wo ich zu den Namen solcher Filme kommen würde, denn 2021 wurde der Film schon auf der Filmstarts-Seite als einen Saw-ähnlichen Film angepriesen, der jedoch nicht mit der selben Härte aufweist. Und für derartige Filme die wie SAW oder CUBE sind, hab ich definitiv was übrig, weil ich mag diese Filmstile, in dem man via Spiel um sein Leben kämpfen muss. Und ja, wenn man sich schon nicht anderweitig informiert, nimmt man eben beherzigend so manchen Filmtipp der Freundin entgegen, wenn auch öfters erst mal mit etwas Misstrauen, man hat schließlich Angst um seine Lebenszeit. 

Das allererste was mir aufgefallen ist, ist die gewollte oder ungewollte Hommage an Hellraiser. Die Einladungen bestehen hier aus schwarzen Würfeln, die ungefähr wie die Hellraiser-Würfel zu lösen sind und sich stilecht auch noch so "öffnen", ob das von den Machern gewollt war oder nicht, darüber lässt sich streiten. Der nächste große Einfluss den man sofort heraus spürt, ist CUBE! Man ist in einem ´Labyrinth´ eingesperrt und kommt nur in den nächsten Raum, wenn man sehr knifflige Aufgaben löst, bei dem man auch seinen Verstand einsetzen muss. 

Positiv hervor zu heben ist, dass man sich auch Zeit genommen hat und auf die Charaktere eingeht, um den Sinn hinter ihrer Anwesenheit zu erklären. Ohne diese Nuancen hätte der Zuschauer nur an bestimmte Opfer gedacht, die am Fließband eines Schlachthofs produziert geworden sind und bereit sind, um am Ende über den Jordan zu gehen. Andererseits zeichnen sich die Bemühungen der Filmemacher aus, die hervorragenden Settings der eigentlichen Räume des Spiels zu schaffen: Ein Wartezimmer, das sich plötzlich in einen riesigen Ofen verwandelt, oder eine Berglandschaft mit Schnee und extremer Kälte: Die Settings sind abwechslungsreich, fantasievoll und äußerst spannend.

Man sollte keinen Horrorfilm erwarten, denn dafür ist der Film zu blutleer, treffender wäre die Bezeichnung als Thriller, denn so funktioniert der Film auch hervorragend und wird nicht in einen Mantel der Enttäuschung gehüllt. Erwartungsgemäß durfte auch hier niemand fehlen, der alles mit beobachtet, leider ist es eben nicht Jigsaw. 2021 erschien auf Grund des großen Erfolges ein zweiter Teil mit dem Namen ESCAPE ROOM 2: NO WAY OUT. Ich bin schon schwer gespannt wie der Film sein wird und hoffe natürlich, nicht enttäuscht zu werden. 


 

M3GAN


Originaltitel: M3GAN
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Gerard Johnstone

Inhalt:

Für eine Spielzeugfirma hat die Robotik-Expertin Gemma die mit fortschrittlicher künstlicher Intelligenz ausgestattete Hightech-Puppe M3GAN (Model 3 Generative Android) entwickelt, die demnächst ihren Siegeszug in Kinderzimmern auf der ganzen Welt antreten soll. Als die Wissenschaftlerin eines Tages ihre Nichte Cady bei sich aufnimmt, die kürzlich ihre Eltern bei einem schrecklichen Unfall verloren hat, hat Gemma eine Idee: Sie nimmt den Prototyp der lebensechten M3GAN mit nach Hause, um Cady aufzumuntern und endlich wieder auf andere Gedanken zu bringen. Der Plan geht auf – zumindest zunächst. Doch schon bald entwickelt die Puppe ein eigenes Bewusstsein und einen geradezu mörderischen Beschützerinstinkt für ihre neue Freundin – mit verheerenden Konsequenzen für alle anderen Menschen in ihrem Umfeld.

Review:

Nach dem Tod von Cady´s Eltern, nimmt ihre Tante Gemma sie in ihre Obhut und hat mitunter damit zu kämpfen, sie behalten zu dürfen, weil sie beruflich als Roboteringenieurin arbeitet und an einem verheißungsvollen Roboter-Projekt arbeitet, was den Namen M3GAN trägt. M3GAN funktioniert mit künstlicher Intelligenz und soll eine Hilfe im Alltag darstellen. Nachdem Cady M3GAN kennen lernt ist sie natürlich hin und weg von ihrer neuen elektronischen Freundin und kann zunehmend nicht mehr ohne sie leben. Doch M3GAN entwickelt im Laufe der Zeit einen etwas größeren Beschützerinstinkt gegenüber Cady, was so manchem das Leben kostet. 

Wenn man sich mit der Thematik des Puppenhorrors befasst, denkt man traditionell nahezu schon an CHUCKY, dicht gefolgt von anderen Vertretern  wie die DEMONIC DOLLS, ANNABELLE oder Brahms aus THE BOY. Zugegebenermaßen sind Puppen mitunter doch recht gruselige Gesellen, weil sie menschenähnliche Züge haben und einem in manchen Situationen Angst machen können, was ich selber schon erlebt habe, wenn die Atmosphäre dazu gegeben ist. Man kann mir jetzt vorwerfen, dass ich vermutlich schon zu viele Filme gesehen habe, aber von der Hand weisen lässt es sich trotzdem nicht. 

Ich für mich persönlich hadere wie mancher weiß, oftmals mit Filmen die aus der heutigen Zeit kommen, weil ich nach wie vor immer noch der Vertreter dessen bin, das altes bewährt ist und bleibt, dennoch gibt es Filme, die trotz allem mein Interesse wecken und oftmals ist der Grund in in der Namenschaft der Macher zu suchen und hier war es zum einen Drehbuchautor und Produzent James Wan, aus dessen Werke ich nahezu traditionsbewusst ein Auge habe, weil mir sein Tun und Handeln bisher immer bestes gefallen hat, je nach dem, was ich seinerseits schon gesehen habe. Ein anderer Aspekt hierzu ist, dass ich ein großes Faible für Puppenhorror habe, somit ist der nächste thematische Schwerpunkt der künstlichen Intelligenz weniger der Grund dazu. 

Nun, M3GAN! Sie ist eine Puppe mit einem engelsgleichen Gesicht, aber was wäre es für eine Puppe, wenn sie nicht irgendwas böartiges im Schilde führen würde? Und genau das macht sie so geheimnisvoll. Denn in diesem unschuldig aussehenden Gesicht steckt auch noch was anderes und ich würde fast schon sagen, dass etwas teuflisches in ihr drin steckt und das macht sie zu dem geheimnisvollen, was sie ist: Engel und Teufel in einem. 

Die Geschichte hinter dem Film an sich ist eine Mischung aus Familiendrama, gepaart mit etwas Horror und einer winzigen Dosis Komödie, wobei das komödiale eher im Auge des Betrachters liegt, denk ich mal. Eine sehr positive Leistung ist den Darstellern zu zu sprechen, die ihre Rollen im Gesamten gut und glaubhaft gespielt haben, insbesondere der Kurzen gebührt ein großes Lob, weil ich es immer noch faszinierend finde, dass Kinder derartig gute schauspielerische Leistungen von sich geben können. 

Für einen Puppenhorrorfilm fällt M3GAN recht unblutig aus. Es gibt ei paar wenige Szenen, die "härter" ausgefallen sind, aber die sind nicht mal so wirklich der Rede wert, weil der Fokus darauf liegt, was sich im Kopf des Zuschauers abspielt, beispielsweise die Vorstellung, dass das eigene Kind mehr Liebe, Respekt und Achtung vor einem künstlich erschaffenen ´Wesen´ haben könnte als vor einem selber. 

Für das Jahr 2025 ist schon eine Fortsetzung geplant, die den Namen M3GAN 2.0 tragen wird. Bezeichnend für eine Vorfreude ist, dass die beiden Hauptdarstellerinnen wieder zu sehen werden und auch am Drehbuch und der Produktion die selben Leute stehen werden, we beim ersten Teil. Man darf nur hoffen, dass man beim zweiten Teil etwas mehr ausschweifen darf in Sachen Härte, andernfalls muss eben ein Directors Cut auf unbestimmte Zeit her. 


 

Project Wolf Hunting


Originaltitel: Neukdaesanyang
Herstellungsland: Südkorea
Erscheinungsjahr: 2022
Regie: Kim Hong-sun

Inhalt:

Der Film folgt gefährlichen Kriminellen auf einem Frachtschiff, die von den Philippinen nach Südkorea transportiert werden und dort eine unheimliche Macht entfesseln, nachdem ein Fluchtversuch zu einem Aufstand führt.

Review:

Ein Gruppe von koreanischen Straftätern wird via Frachtschiff von Manila nach Busan überführt. Begleitet werden die Damen und Herren von einem 23-köpfigen Trupp Ermittlern, damit auch bloß nichts schief geht. Anfänglich verläuft alles ruhig, bis es zu einem Aufstand der Gefangenen kommt, aber auch die haben nicht damit gerechnet, dass noch jemand an Board ist, der die ganze Besatzung versucht zu dezimieren. 

Wenn man sich in diversen Gruppen zum Thema "Harte Filme" auf Facebook befindet, kommt man dieser Tage nicht umhin, von einem neuartigen koreanischen Reißer mit dem Titel PROJECT WOLF HUNTING zu hören, so oft wie der Film hoch gelobt wird, muss irgendwas dran sein. Laut eines Schnittberichte-Kommentars zum besagten Film, musste es sich um eine Art Story of Ricky-Version handeln, die auf einem Boot statt findet. Top, ich stehe total auf STORY OF RICKY und bin mit den größten Erwartungen an den Film ran gegangen und wurde nahezu nicht enttäuscht.

Gleich zu Beginn wird man in das Geschehen, die den ganzen Film über anhält, mt eingebunden. Es ist ein endloser Strudel aus Gewalt und Blut, der keine Fragen offen lässt und somit wundert mich die SPIO-Freigabe nicht im geringsten, weil die blutigen Szenen reichlich und explizit sind und keine Wünsche offen lassen. Ein weiteres großes Plus ist die Dosierung der Action-Szenen, der Film lässt einem nur selten Zeit, kurz nach Luft zu japsen, bevor es dann in die nächste Runde geht. 

Ziemlich geil finde ich das Drehbuch, was mit einer coolen Überraschung aufwartet. Bis um die erste Hälfte des Filmes denkt man noch, dass es eben nur ein Thriller um ein paar aufständische Gefangene ist, deren Ziel es ist alles und jeden der Ermittler abzuschlachten um anschließend frei zu kommen, die Ernüchterung erfolgt schließlich, als sich noch eine Art Kreatur mit ein findet um das Ruder zu übernehmen und in diesem Fall alles und jeden platt macht, was sich ihr in den Weg stellt. Sehr interessant ist auch, etwas über die Entstehung der Kreatur zu erfahren und die liegt in der japanischen Einheit 731 begraben. 

Laut dem Regisseur Kim Hong-seon kamen beim Dreh um die zweieinhalb Tonnen Kunstbut zum Einsatz, was ziemlich gehörig ist, aber umsetzbar, wie man bei PROJECT WOLF HUNTING eindrucksvoll feststellen konnte. Und ales handgemachte ist besser als unnötige CGI-Einsätze, ganz klar. Wer schon mit THE SADNESS warm geworden ist, sollte bei PROJECT WOLF HUNTING bedenkenlos zugreifen können und Freunde harter, asiatischer Action-Splatterkost werden ihre Freude an diesem genialen Werk haben. Im besten Fall darf da gerne noch eine Fortsetzung kommen. 


 

Dienstag, 23. Mai 2023

Cyber Bride


Originaltitel: Cyber Bride
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2019
Regie: Louisa Warren

Inhalt:

Als seine Frau auf tragische Weise stirbt, bleibt Rick niedergeschlagen und allein zurrück, bis er schließlich doch einen Weg findet, seine Frau als Cyborg-Replikat zurückzubringen. Während sie Verständnis und ihre eigenen emotionalen Reaktionen lernt, fängt sie auch an, Fehlfunktionen zu entwickeln.

Review:

Nachdem Rick seine Frau bei einem Überfall verloren hat, verfällt er in Depressionen und findet nahezu keinen Lebensmut mehr. Dann lernt er die neue Frau seines Nachbarn kennen und stellt fest, dass sie etwas komisch ist und bekommt zugleich von ihm eine Visitenkarte einer Firma, die sich darauf spezialisiert lebensechte Androiden herzustellen. So bestellt er sich ein Abbild seiner verstorbenen Frau um etwas über seinen Schmerz hinweg zu kommen, jedoch mit ungeahnten Folgen. 

Ich frage mich, was sich die Macher des Filmes gedacht haben, diesen Film herzustellen. Das Thema der Androiden und der künstlichen Intelligenz ist nahezu schon ausgelutscht und hat man anderweitig schon besser gesehen. Das Drehbuch kann man getrost in die Tonne kicken und von der schauspielerischen Leistung will ich gar nicht erst anfangen. Aber bevor die Unkenrufe noch größer werden, muss ich dem ganzen Einhalt gebieten, denn selbst wenn das Gesamtpaket mehr schlecht als recht war, kann ich dem Film trotzdem etwas kleines abgewinnen, weil er in gewisser Weise trotzdem unterhalten hat. Ich komme zu diesem Ergebnis, weil ich manchen schlechten Filmen trotzdem etwas abgewinnen kann, weil ich oftmals empfänglich für derartige Machwerke bin und nicht allzu hart ins Gericht mit solchen Filmen gehe. 

Ich gehe mal davon aus, dass man versucht hat einen ernsthaften Film zu machen, doch das ging ziemlich tief in die Hose. Was sehr auffällig ist, ist diese penible Sterile die der Film inne hat, es scheint, als ob jede Räumlichkeit in jede Szene von jedem Staubkorn befreit wurde, um sie nicht ´dreckig´ wirken zu lassen und dem ganzen ein Gefühl einer strikt sauberen Zukunft zu geben, in der es wahrscheinlich nicht mal Abfälle oder ähnliches gibt. Die bösartige Handlung der Roboter bleibt weitgehendst auch ungeklärt und es scheint, als ob die Roboter untereinander miteinander "kommunizieren", soviel als zum Thema Privatsphäre des Einzelnen, trauen kann man eben nicht mal mehr der zukünftigen Technologie. 

Im Gesamten ist der Film, wenn man keine große Erwartungen hegt, ein unterdurchschnittlicher bizarrer Low Budget-Film, der wenn man so was mag, durchaus Spaß machen kann, aber nicht muss. Ganz nett war zudem die elektronische Filmmusik, die mich eher an psychedelische Meditationsmusik erinnert hat, aber gut zu dem Film passt und diese Zukunfts-Atmosphäre in respektabel unterstreicht. Wer also mit diversen Asylum-Produktionen weitaus mehr anfangen als der Rest, sollte hier mal die Augen offen halten, allen anderen ist dringendst davon abzuraten, sich den eineinhalb Stunden hinzugeben. Angemerkt sei zum Schluss noch, dass es kein Mann war, der regie führte, sondern eine Dame namens Louisa Warren, wogegen beim Abspann mein erster Gedanke war, dass nur von einer Frau so ein Filme mit der Mischung aus Science Fiction und Lovestory heraus kommen kann. 


 

Das Gehirn


Originaltitel: The Brain
Herstellungsland: Kanada
Erscheinungsjahr: 1988
Regie: Edward Hunt

Inhalt:

Aus dem Plüschteddy fließt Blut, aus dem Fernseher greift eine Monsterkralle, aus den Wänden wachsen Greifarme. Ist das alles nur Halluzination oder ist es Wirklichkeit? Seit Dr. Blake nach Meadowvale-Country kam, stieg die Anzahl der Selbstmorde und mysteriösen Unfälle erschreckend. Dr. Blake wird immer mächtiger. Seine TV-Sendung "Unabhängiges Denken" hat die höchste Einschaltquote der Region. Ein Junge wagt den Aufstand. Jim Majelewski entdeckt das Geheimnis des Doktors. Hinter der Fassade des seriösen Wissenschaftlers verbirgt sich ein außerirdisches Monster. Aber es ist bereits zu spät.

Review:

Der Ausserirdische Doktor Blakely ist der Leitende einer TV-Sendung namens "Independent Thinkers". Bei dieser Sendung handelt es sich um eine sektenähnliches Programm, was den Leuten das Gehirn waschen soll. Doch seine Erfolge lassen sehr zu wünschen übrig, weswegen es zum Einsatz eines Riesengehirns kommt, was die Gedanken der Zuschauer kontrolliert und ihre Hirne wäscht. Der einzigste Gegenspieler des Doktors ist der High School-Schüler Jim, der zwar einen hohen Intelligenzquotient hat, aber ihn mehr dazu nutzt, um den Lehrern Streiche zu spielen. 

DAS GEHIRN ist ein typischer 80er Jahre-Vertreter des Trashkinos wie es im Buche steht. Regisseur Edward Hunt verband Elemente aus den Filmen DIE DÄMONISCHEN, SCANNERS, DAS AUGE DES SATANS und UNGEHEUER OHNE GESICHT, um ein paar zu nennen und erschuf einen kurzweiligen und sehr amüsanten Film, der gleich von Anfang an zu begeistern versucht und es auch schafft. Es fängt auch gleich schon ziemlich am Anfang an actionreich zu werden, in dem wir die erste Begegnung mit einem tentakeligen Monster sehen, was dafür verantwortlich ist, dass sich ein junges Mädchen umbringt, nachdem sie ihre Mutter ermordet hat, selbstverständlich alles unter dem Aspekt einer Halluzination. 

Die weitere Vorgehensweise ist das Kennenlernen der Protagonisten, die wir in nun öfters zu sehen bekommen, insbesondere ein alter Bekannter wird hier vielen eingefleischten Horrorfans aufgefallen sein, Doktor Blakely, den man aus RE-ANIMATOR kennt, zudem gibt es auch noch eine nette Hommage an den Film, denn auch hier verliert der Professor seinen Kopf, der selbst szenentechnisch der Szene aus RE-ANIMATOR recht nahe kommt. 

ich denke das größte Highlight in dem Film ist das Gehirn selber. Riesengroß, teilweise schleimig und sehr stilvoll umgesetzt gebiert hier großes Lob an die Spezialeffektemacher. Da denkt man noch gerne an die Zeit zurück, als man Spezialeffekte von Hand gemacht hat anstatt alles in einem PC zusammen zu schustern. Was leider nicht geklärt wird, ist, woher die "Aliens", sprich: Der Doktor und das Gehirn wirklich kommen. Braucht es diese Erklärung aber wirklich? Ansichtssache, interessant zu wissen wäre es schon gewesen. 


 

Montag, 22. Mai 2023

Oase der Zombies


Originaltitel: La Tumba de los muertos vivientes
Herstellungsland: Spanien, Frankreich
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Jess Franco

Inhalt:

Robert Blabert und ein paar seiner Freunde suchen in ihren Ferien in der nordafrikanischen Wüste nach dem legendären Schatz, den Rommels Truppen während ihres Rückzuges im Zweiten Weltkrieg zurücklassen mussten. Bei dem Versuch ihn auszugraben, erwachen die dort begrabenen Landser zu neuem Leben. Lediglich ein Liebespaar kann dem einsetzenden Massaker der Zombies entkommen.

Review: 

Nach dem Robet vom Tod seines Vaters erfahren hat, macht er sich mit seinen Studenten-Freundin auf nach Afrika, um einen Schatz zu bergen, den die Truppen von Wüstenfuchs Erwin Rommel dort in einer Oase zurück lassen mussten, nachdem es zu Angriffen gegen sie kam. Doch sie werden nicht alleine dort sein, da die untoten Soldaten auferstehen, um ihren Schatz zu verteidigen. So kommt es zu einem Kampf ums nackte Überleben gegen die Nazi-Zombies. 

Zugegeben: Ich bin großer Fan von Filmen von Jess Franco, aber auch ich bin auch nur ein Mensch und habe beileibe auch nicht alles auf dem Schirm. so hat es mich bei der Erstsichtung des Filmes gefreut, dass Jess Franco auf dem Regiestuhl saß und ich mir keine Hoffnungen auf ein Jenseits-Meisterwerk machen musste, bei dem ich am Ende schwer enttäuscht sein würde. Jess Franco´s Filme waren, was mir seinerseits an Filmen bekannt ist, noch nie allzu große Feuerwerke, aber haben dennoch einen starken Unterhaltungswert, wenn man auf B-Filme dieser Art steht. Dazu gehört dann auch die OASE DER ZOMBIES. 

Nach dem großen Erfolg von George Romero´s NIGHT OF THE LIVING DEAD überschwemmten Zombiefilme aus aller Herren Länder die Welt und jeder versuchte mehr oder weniger an dem Erfolg anzuknüpfen. Neu hingegen waren Filme in denen Nazi-Zombies zum Vorschein kamen. Der erste Film zur diesbezüglichen Thematik war der 1977er Film SHOCK WAVES, gefolgt von der OASE DER ZOMBIES, DIE NACHT DER ZOMBIES, der im Selben Jahr wie die OASE DER ZOMBIES erschien und um nicht zu vergessen der SUMPF ER LEBENDEN TOTEN. Jahrelang war dann erst mal Ruhe damit und man bekam nur das übliche Zombie-Gematsche an den Mann gebracht bis 2007 der erste Neo-Nazizombiefilm an den Mann in Form von OUTPOST ging, dem sich der norwegische Horrorkracher DEAD SNOW und ein paar weitere Vertreter anschlossen. 

OASE DER ZOMBIES ist in seinem Gesamtkonstrukt eher ein lahmerer Vertreter des Zombie-Genres. Warum? Weil er ziemlich lange braucht um in Fahrt zu kommen und wenn schon ein gewisses Tempo erreicht ist, ebbt es auch genau so schnell wieder ab. Kann für manchen Zuschauer leicht nervig werden, wenn er etwas mehr Action wünscht, aber das nur mal am Rande. Ein weiteres Manko ist das Design der Zombies. Ich meine, dass ich die schlechtesten Zombies in D´Amatos IN DER GEWALT DER ZOMBIES gesehen habe, die hier haben aber alles bisher gesehen gnadenlos getoppt, am meisten der "Zombie", bei dem Mann schon auf blindem Auge erkennt, dass es nur eine Maske ist, die in die Kamera gehalten wird...Trägt aber dazu bei, dass trashiges Feeling entsteht, wenn man es mag. Nur schade ist es trotzdem in allem, weil es mir besser gefallen hätte, wenn sie ihre Uniformen und einen Stahlhelm an gehabt hätten. 

Kurz und knapp gesagt ist Franco mit diesem nicht sein größtes Werk gelungen, er aber dennoch seine Daseinsberechtigung hat, weil es eben ein Franco-Film ist und Franco wohl der produktivste Regisseur der Welt war, der jemals gelebt hat. Mit knapp 200 Filmen, die er auf die Beine gebracht hat, gebührt ihm diese Ehre definitiv zurecht, ganz egal, ob manche Filme gut oder schlecht waren, aber ich sage immer noch, dass das erst mal einer nach machen muss und ich denke, das wird noch eine Weile brauchen. Für beinharte Franco- und Zombiefans ist der Film natürlich Pflichtprogramm, um ihn zumindest einmal gesehen zu haben, allen anderen rate ich davon ab, weil er nicht jedem gefallen wird.