Sonntag, 23. April 2023

The Degenerates


Originaltitel: The Degenerates
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2021
Regie: Jonathan Doe

Inhalt:

Inspiriert vom Mordfall Robert Beckowitz aus dem Jahr 1982 zeigt The Degenerates die Heldentaten eines Paares, das kürzlich einen Mann ermordet hat, um den Körper als Unterhaltungsspielzeug für ihre drogenbefeuerten Flitterwochen zu benutzen.

Review:

Sommer 1982: Der damals 34 Jahre alte Robert Beckowitz saß in seiner Wohnung mit seinem Kumpel, dem 37-jährigen James Edward Glover und seiner Golver´s Freundin 21-jährigen Freundin Jeannine Lynn Clark. An diesem Tag erlöschte das Leben von Beckowitz durch die Hand von Glover, der ihn erschoss und ihn mit 83 Messerstichen weiter bearbeitete. In den kommenden 3 Tagen veranstalteten James und Jeannine eine regelrechte Nekrophilen-Orgie mit Drogen und Sex, fotografierten sich mit der Leiche und diversen verstümmelten Leichenteilen von Beckowitz, bis Glover die Polizei anrief und sich selber stellte und somit mit seiner Freundin in den Knast wanderte.

2021: Der Extremfilmemacher Jonathan Doe drehte auf Videokassette einen Film Namen THE DEGENERATES, der diese Taten visuell veranschaulicht und zwar bis aufs kleinste Detail. Der Film beginnt, dass ein Mann in einem Hotel einen Fahrstuhl betritt und in ein Zimmer kommt, in dem mittig eine zerstückelte Leiche liegt. Im Badezimmer befindet sich eine Frau, die mit dem Kopf des Opfers heraus kommt und kichert. Nach dem Konsum eines Joints und einer weiteren Droge geht die Session dann schon los. Nach einer Kleiderprobe vergreift sie sich auf abartige und sexuelle Weise an der Leiche. Sie befriedigt sich selber mit einem Tampon, führt den blutigen Tampon an den Mund des Kopfes der Leiche, pinkelt auf die Leiche, es wird sich auf die Leiche erbrochen und vieles mehr.

Heftiger Tobak, den ich seit langem nicht mehr gesehen habe, insbesondere was die Thematik der Nekrophilie betrifft. Manchmal habe ich das Gefühl, umso älter die Menschheit wird, umso perverser und drastischer werden die Filme, die mit diesem Thema zu tun haben. Kurzum: Manche Filme reifen wie ein guter Wein. Ob man sich derart exzessive Filme ansehen will, sei jedem selber überlassen, denn schließlich sind Geschmäcker verschieden. Die Rolle der Dame wurde von Kotzkarnickel Felicia Fisher übernommen, die sich schon bei BARF BUNNY von ihrer besten Seite zeigte. Der Typ wird von Jonathan Doe höchstpersönlich gespielt. Die Bildqualität entspricht einer VHS, die die Wirkung des Filmes extremst verstärkt als wäre es authentisches Material.

Erschienen ist der Film in Jonathan Doe´s Erotic Grotesque Nonsense-Reihe, die aktuell aus drei Teilen besteht: BARF BUNNY, THE DEGENERATES und DEFILEMENT OF A PORCELAIN DOLL. Dritterer Film ist erst kürzlich erschienen und auch etwas aus der Kategorie der Verfilmungen einer Paraphilie. Wem empfiehlt man solch einen Film? Wohl eher Leuten, die mit extremeren Filmen was anfangen können, Schwerpunkt: Lucifer Valentine, extremes Untergrundkino und Co. Wer einen Kunstfilm ala Nekromantik oder eventuell noch NECROPHILE PASSION erwartet, folgt hier definitiv der falschen Fährte, denn hier werden tiefste menschliche Abgründe offenbart wie sie eine Kamera nur selten zu Gesicht bekommt.

Samstag, 22. April 2023

Der Planet Saturn lässt schön grüßen


Originaltitel: The Incredible Melting Man
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: William Sachs

Inhalt:

Steve ein Mann, ein US-Astronaut, fliegt mit seiner Mannschaft zum Saturn. Als sie sich dort durch die Saturnringe hindurch die Sonne ansehen, mutiert er ein wenig. Auf der Erde gelandet und im Krankenhaus aufgewacht, bemerkt Steve, daß er nun der Melting Man ist! Als wäre dies noch nicht Story genug, merkt sein Freund (ein Arzt in dem Krankenhaus), daß Steve nur noch von seinen Instinkten getrieben wird. Diese Instinkte sagen ihm, daß er Menschen töten und essen soll, damit er nicht total schmilzt. In der Folge bringt Steve alias "Mr. Melting Man" nun ein paar Menschen um...

Review:

Wer sich den deutschen Titel DER PLANET SATURN LÄSST SCHON GRÜßEN ausgedacht hat, muss wahrscheinlich einen zu viel geraucht haben, was nicht bedeutet, dass der Titel schlecht klingt, aber im Gegensatz zum englischen Titel klingt er fast schon dezent bekloppt. Nun gut, der Film ist es keinesfalls, im Gegenteil. Ursprünglich war er als eine Komödie gedacht gewesen, nachdem man sich hintenrum dafür entschied, einen Horrorfilm daraus zu machen und Gott sei Dank wurde dieser Schritt auch begangen, denn als eine Komödie hätte der Film wahrscheinlich weniger funktioniert, wenn man bedenkt, dass der Film ein Remake des 50er Jahre-Trashers RAKETE 510 ist. 


Inhaltlich ist es wie in den meisten Fällen: Man chillt im Weltall und irgendwas passiert dann, entweder wird man von Aliens angegriffen die sich im Raumschiff einnisten oder man ist der Gefahr ausgesetzt, dass man einer Strahlung ausgesetzt ist, die einen dann unfreiwillig verändert, so wie es hier der Fall ist. Steven, der Hauptprotagonist des Filmes fängt sich allmählich an zu verwandeln, besser gesagt: zu schmelzen! Das wiederum führt dazu, das er menschliches Feisch braucht, um sich am Leben zu erhalten und wandelt auf der Erde umher um zu killen was das zeug hält bis es zum Ende hin zu einer kompletten Schmelze kommt und nur noch ein glibbriger Schleim von ihm übrig bleibt. 

Die Idee zu dem Film entstand, als die Mutter von William Sachs, dem Regisseur und Drehbuchschreiber, vorgeschlagen hat, einen Film zu machen, der Schleim beinhaltet, nachdem sie ihm irgendein schleimiges Zeug aus ihrer Firma zeigte, da sie in einem Büro einer Sprühfirma arbeitete. Unter dem Einfluss von NIGHT OF THE LIVING DEAD war das Drehbuch somit auch schnell geschrieben und es kam zur Produktion des Filmes. 

Ich kann nur sagen: Der Film enthält so vieles, was mir an derartigen Filmen gefällt: Charme, geniale Spezialeffekte, eine coole Kreatur, oftmals auch den nötigen schwarzen Humor, der den Film so groovy macht und gute Darsteller. Mehr braucht es auch nicht. THE INCREDIBLE MELTING MAN hat ein prosaisches TV-Film-Feeling, und das Drehbuch wirft an fast jeder Ecke die Logik in den Wind und bietet zahlreiche Momente zum Lachen und Fakt ist: Es passt zum Film. Beispielsweise im Finale, als Steve einfach so dahin schmilzt und vom Saubermann mit der Schaufel weg geräumt wird, als wäre es das normalste dieser Welt, ohne sich zu frgen was das ist. 

Darsteller- und dialogtechnisch ist es wie in vielen B-Horrorfilmen: Nichts erwarten und am Ende wird man sogar noch belohnt. Nicht dass hier großartige Könner am Werk waren, aber der das was sie können, bringt einen zum schmunzeln, ohne jede Frage.. Und eben diese Dialoge lassen verleihen dem Film etwas komödiantisches, ohne dass er in eine Komödie abdriftet. Trash pur einfach. Und das wird womöglich auch der Grund für en deutschen Titel sein, eine kleine, aber feine Vorbereitung, dass es sich nicht um einen bierernsten Film wie manch andere Vertreter dieses Genres handelt. 


 

Das Geheimnis der fliegenden Teufel


Originaltitel: Without Warning
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: Greydon Clark

Inhalt:

Ein abgelegener Landstrich in den USA: In der Nähe eines kleinen Waldsees verschwinden einige Menschen. Trotz eindringlicher Warnung wollen vier Jugendliche in dieser Gegend kampieren. Als zwei von ihnen verschwinden, machen sich die beiden anderen auf die Suche. Sie finden ihre Freunde grausam zugerichtet vor. Auf ihrer Flucht werden die beiden von kleinen vampirartigen Wesen angegriffen. Doch die blutgierigen Bestien sind nur die Vorboten eines mächtigen Aliens. Joe Taylor, ein Vietnamveteran, stellt sich der ausserirdischen Bedrohung.

Review:

Den Film habe ich zum ersten mal damals in junge Jahren 2008 während einer 3Sat-Ausstrahlung gesehen und war hin und weg davon, das er mir nie wieder aus dem Gedächtnis gegangen ist. Was vermutlich viele nicht wissen, ist, dass der Film sogar so erfolgreich war, dass er John McTierman genau so gut gefallen hat das er sich davon inspiriert fühlte, seinen PREDATOR zu erschaffen. Diesbezüglich ist es auch interessant zu wissen, dass der Typ, der in de Alienkostüm steckt, auch der Typ ist, der den Predator spielt. Der Name Greydon Clark ist nun ein Name, den man im Filmuniversum oft hört, weil seine Filme eher durchschnittlich sind und WITHOUT WARNING wohl zu den besten Filmen seines Schaffens gehört. 


Die Geschichte ist ganz einfach gestrickt: Ein fieser Ausserirdischer kommt auf die Erde, um aus Jux und Dollerei ein paar Menschen zu killen und sie dann in einer Hütte zu bunkern. Ein paar wagemutige Gesellen wollen sich ihm stellen und fallen ihm teilweise selber zum Opfer. Am Ende gelingt es dann einer Überlebenden dem Alien den Garaus zu machen und fertig ist die Laube. 

Yeah, das ist einer dieser herrlichen B-Movies, in die man sich auf Anhieb verliebt und immer wieder mal gerne anschaut, ohne das er langweilig wird. Vielem hat man auch den Charakteren zu verdanken, bestes Beispiel und liebe Grüße an dieser Stelle dem alten Kriegsveteran Martin Landau, den ich am meisten gefeiert habe mit seinem Auftreten. Es macht immer wieder einen Heidenspaß dem Mann zuzuschauen, wie er alles und jeden davon überzeugen will, dass eine Invasion aus dem All statt finden wird und ihm einfach keiner glauben will. Es ist eben wie immer: Die, die wissen was Sache ist, werden als verrückt abgestempelt. ;) 

Eindrucksvoll wurde hier bewiesen, dass man mit einem kleineren Budget von 150.000 Dollar eine großen kleinen Hit landen konnte. Selbst die Erschaffung der im deutschen Lande titelgebenden Kreaturen war recht simpel und doch so eindrucksvoll: Kleine fliegende Scheibchen, die wie Tortillas mit Tentakeln aussehen, sich in die Körper quasi rein fressen und das Glanzstück selber, der Alien: So wie man sich Aliens einfach vorstellt, nur bei der Größe gibt es Unterschiede, weil er locker um die 2 Meter groß sein muss, aber dafür den charakteristischen Bighead hat, wie man sie von den Grey Aliens kennt. 

Grob gesagt ist der Film einer meiner Lieblings-Science Fiction-Horror-Trasher schlechthin, der durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Bisher hörte ich noch von jedem, den ich den Film vorgestellt hab, dass der Film nicht schlecht ist und bin mir meiner Sache sicher, dass er bestimmt noch mehr Fans hätte, aber belassen wir es wie es ist. Freunde und Anhänger von Retro Alien-Filmen werden hier ihre Freude daran haben und sich beim nächsten Wald und Wiesen-gang doppelt und dreifach umschauen, um nicht das Opfer der geheimnisumwitterten fliegenden Teufel zu werden. 


 

A Night to Dismember


Originaltitel: A Night to Dismember
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Doris Wishman

Inhalt:

Eine Frau aus einer "verfluchten" Familie wird aus einer psychiatrischen Einrichtung entlassen, und bald tauchen zerstückelte Leichen auf.

Review:

Bei A NIGHT OF DISMEMBER frat man sich anhand des Inhalts auf was und wem wirklich ein Fluch gelegen ist: Auf der Familie oder auf dem Film an sich? Aber mal langsam der Reihe nach. Bei dem Film handelt es sich um eine Frau, die aus einer verfluchten Familie stammt, die in eine Psychiatrie eingewiesen wird und irgendwann wieder entlassen wird. Nach ihrer Entlassung tauchen immer mal wieder zerstückelte Leichen auf. So viel zum Plot des Filmes. 

Produziert wurde er von der Sexploitation-Produzentin Doris Wishman im Jahre 1979, man kennt sie womöglich aus anderen ihrer Produktionen wie TEUFLISCHE BRÜSTE oder EIN SUPERHEIßES DING. Es war ihr erster Ausflug in das Horror/Slasher-Genre ihrerseits, nachdem Filme wie HALLOWEEN große Erfolge verbuchen konnten, wagte auch sie sich an dieses Genre, von dem sie sich einen großen Erfolg versprach. Dumm nur, dass es zu einer Tragödie während der Feinschliff-Produktionen kam, denn laut ihrer eigenen Aussage, wurden im Fotolabor mehrere Filmrollen zerstört. Anderen Zungen nach, wurde das Filmmaterial an eine Firma namens Movielab geschickt. Movielab hatte aber viele finanzielle Probleme, was dazu führte, dass einer der Mitarbeiter die Firma in Brand steckte und das gerade zu der Zeit, als sämtliches Filmmaterial zu A NIGHT TO DISMEMBER im Besitz der Firma war und somit 60% des Materials zerstört wurden.

Das Ende vom Lied war, das Wishman Outtakes dazu benutzte um den Film zu komplettieren, was dazu wiederum führte, dass der Film so gut wie keine vernünftige und nachvollziehbare Handlung aufweisen konnte. Um den Finanzierung des Filmes zu sichern, drehte sie vorerst einen Trailer zu dem Film, der dem Finanzier so gut gefallen hat, dass er eine stattliche Summe springen ließ um den Film zu produzieren. Selbst Wishman bezeichnet die Summe als eine "saftige Anzahlung für die Fertigstellung des Films". 

Gedreht wurde zum größten Teil in den Wohnung von Wishman und ihren Freunden. Zum Teil gibt es auch Außenaufnahmen in Wäldern und Friedhöfen zu sehen, damit der Film nicht allzu monoton wurde. Einige der Darsteller waren Freunde von Wishman, zudem konnte man die 80er Jahre-Pornodarstellerin Samantha Fox mit an Bord holen, die sich sich für die Rolle der Hauptprotagonistin verausgabte.

Alles in allem stand die Produktion des Filmes wahrlich unter keinem Stern und war letztendlich das reinste Desaster. Das was man im Endprodukt zu sehen bekommt, ist ein handlungsfreier Slasherfilm mit zum Teil wirklich guten Szenen, die zudem sehr blutig und brutal ausgefallen sind. Zu den Highlights des Filmes gehören die Einsätze mit Äxten die nicht selten sind und zudem sehr blutig ausfallen, es werden Finger mit der Axt abgehackt, Köpfe abgehackt, es werden mit der Axt Köpfe eingeschlagen oder ein mit dem Schraubenzieher abgestochener Typ vegetiert in einem Kühlschrank vor sich hin. 

Wäre das ganze "Theater" drum herum nicht gewesen, wäre durchaus ein solider Slasherfilm entstanden, so ist es umso trauriger, dass das Schicksal diesbezüglich seinen eigenen Kopf bei dem ganzen hatte und der guten Miss Wishman einen ziemlich großen Strich durch ihre Rechnung gemacht hat. Für das was davon übrig blieb, kann man sich dennoch halbwegs erfreuen und wenn man nichts großartiges erwartet, macht der Film stellenweise Spaß.  




 

17 A Mezzanotte


Originaltitel: 17 A Mezzanotte
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Diverse italienische Regisseure

Inhalt:

17 gruselige Geschichten vor Mitternacht.

Review:

17 A Mezzanotte ist eine italienische Hommage an diverse Epsiodenhorrorfilme der 0er Jahre nach Art von CREEPSHOW, GESCHICHTEN AUS DER SCHATTENWELT und GESCHICHTEN AUS DER GRUFT. Arrangiert wurden 17 italienische Kurzfilm-Regisseure, die allesamt ihr Können unter Beweis gestellt haben, um der Welt etwas neues in Puncto Episodenhorror zu hinterlassen. Die ´Rahmenhandlng´ des Filmes ist, genau 17 Minuten vor Mitternacht jeweils einen Kurzfilm zu präsentieren, was visuell damit bestätigt wird, dass für jede Minute vor Pukt 12 Uhr nachts ein Kurzfilm zu sehen ist. 


Die Regisseure sind allesamt dem Independent-Horror-Genre anzusiedeln, die sich in jedem ihrer Kurzfilme mit den Themen des 80er Jahre-Horrorkinos befassen. Es ist insgesamt alles dabei, was das Herz begehrt: Zombies, Vergewaltigern, Psychopathen, Dämonen, Geister, Selbstmörder und vieles mehr. Verantwortlich für dieses geniale Projekt ist der italienische Independent-Regisseur Davide Pesca, der das Projekt 2015 ins Leben gerufen hat und 17 Segmente miteinander zu einem Langfilm verbunden hat.

Wer an dem Film Interesse hat, kann ihn sich komplett ungeschnitten auf Youtube anschauen und dem Genuss diverser Künstler frönen, die leidenschaftlichen Spaß an ihrer Arbeit und ihrem Hobby haben.


 


 







 


 

3 Cortes


Originaltitel: 3 Cortes
Herstellungsland: Brasilien
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: André Kapel Furman, André ZP, Fernando Rick

Inhalt: 

Eine Sammlung von drei blutigen, schockierenden Kurzfilmen von drei brasilianischen Filmemachern. Die erste Geschichte, „Sozinho“, handelt von einem Mann, der sich mit einer jungen Frau trifft, die er früher am Tag getroffen hat. Als er bei ihr ankommt, hält sie eine besondere Überraschung für ihn bereit. "Coleção de Humanos Mortos" ist die zweite Geschichte, und darin wird ein junger Mann von seinen inneren Dämonen geplagt, die ihn dazu drängen, seinen Wunsch zu befriedigen, anderen Schmerzen zuzufügen. Schließlich wacht in "06 Tiros, 60ml" ein Mann auf und findet sich in einem Krankenhaus mit blutgetränkten gesichtslosen Monstern gefangen wieder und muss alles tun, um zu entkommen, selbst wenn das bedeutet, jedes Monster oder jede Person zu töten, die ihm begegnet.

Review:

Südamerika 2006: 3 Mutige Regisseure erstellen 3 blutige Kurzfilme für den internationalen Untergrund-Markt, indem sie ihr Fähigkeiten unter Beweis stellen und was dabei heraus kam, ist nichts, was für den familiären Abend gedacht war. Das brasilianische Untergrund-Label Mutilation  Records, was eher auf extremeren (Death) Metal spezialisiert ist, veröffentlichte 2006 die Kurzfilm-Trilogie um die Filme an den Mann zu bringen. Zu den Machern gehören André ZP, Fernando Rick und André Kapel Furman. 

Im ersten Film namens SOZINHO trifft ein Mann auf eine Frau in einem CD-Laden, die sich dann verabreden um sich auf Fetisch-orientiert miteinander zu Vergnügen. Quentin Taratino dürfte hier gefallen dran finden, weil sie ziemlich jeden Fußfetisch-Fan ansprechen dürften. Doch was danach kommt, würde jedem Gore-Fan die Freudentränen in die Augen treiben, da die Dame den Herren auf gut deutsch zu Kleinholz verarbeitet. 

In der zweiten Geschichte COLECAO DE HUMANOS MORTOS kriegt man knallharten Torture Porn zu sehen, bei dem es sich darum dreht, wie ein gewalttätiger Mörder tote Menschen in seiner Folterkammer sammelt, sie jedoch davor erst mal gründlichst bearbeitet. Darunter ist auch eine Frau, die an den Stuhl gefesselt wird und langsam und qualvoll gefoltert wird. Die Geschichte ist sehr einfach und geradlinig und zeigt auf, wie tief die menschlichen Abgründe sein können. 

In der dritten Story 05TIROS 60ML stirbt ein Drogendealer durch eine Überdosis und ersteht im Autopsieraum wieder auf um ein blutiges Massaker anzurichten. Das ganze gipfelt in einer blutigen Finale, bei dem der untote Dealer auf einen anderen Drogendealer stößt und das ganze Szenario eskaliert. Auch hier geht es recht ordentlich zur Sache und man lässt nichts aus, um den blutigen Faktor in die Höhe zu treiben. 

Fans von Splatterkurzfilmen und insgesamten Gore-Terror werden hier definitiv auf ihre Kosten kommen. Selten hat man so ein Splatterfeuerwerk innerhalb weniger Minuten pro Film gesehen. Der Durchschnitt liegt bei 15 Minuten pro Film, die ein schnelles Tempo aufnehmen und blutrünstiger wie so mancher Langfilm ausfallen. Gerne hätte ich noch mehr davon gesehen, denn das war eine Erfahrung, die sich nur zu gerne wiederholen dürfte. 


 

Dr. Jekyll & Mr. Hide (1912)

 


Originaltitel: Dr. Jekyll and Mr. Hide
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1912
Regie: Lucius Henderson

Inhalt:

Dr. Henry Jekyll experimentiert mit wissenschaftlichen Mitteln, um die verborgene, dunkle Seite des Menschen aufzudecken und befreit einen Mörder aus seinem Inneren.

Review:

DR.JEKYLL & MR. HIDE ist die zweite von drei amerikanischen Verfilmungen aus der Nickelodeon-Ära aus dem Jahre 1912 die nach dem Roman "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" von Robert Louis Stevenson verfilmt wurde. Der Roman hat zahlreiche Verfilmungen mit sich gebracht und hält bis in die heutige Zeiten noch an, die letzte Verfilmung liegt zwar aktuell 15 Jahre zurück, jedoch gehe ich davon aus, dass die kommenden Jahre bestimmt noch ein paar Verfilmungen zu dem Thema kommen werden. 

Bei dem 1912 erschienen Film handelt es sich um einen Stummfilm, der von Lucius Henderson geleitet wurde und war deshalb eine kleine Sensation, weil es einer der ersten Filme war, der einen Roman verfilmte. Man munkelt, dass es eine Verfilmung aus dem Jahre 1897 gibt, das ist jedoch unbestätigt, die erste bekannte Verfilmung stammt aus dem Jahre 1908. Die 1912er Version des Filmes ist ziemlich unkompliziert und besteht nur aus kurzen 12 Minuten, die den Kernpunkt des Romans abdecken: Dr. Jekyll probiert ein Serum aus, was ihn in den schrecklichen Mr. Hide verwandelt, der die Stadt terrorisiert und uach vor einem Mord nicht zurück schreckt um am Ende wieder in Dr. Jekyll zurück zu verwandelt werden und sich selber umbringt. 

In Januar-Ausgabe von 1912 der Moving Pictures News meinte die Reporterin Margaret McDonalds folgendes über den Film: "Eine der besten Veröffentlichungen, die die Thanhouser Company je herausgebracht hat, ist die Veröffentlichung von … Dr. Jekyll und Mr. Hyde: Nichts, was kürzlich veröffentlicht wurde, hat mich stärker beeindruckt als dieses wunderbare Bild ... Für den intelligenten Menschen stellt dieses Bild eine wunderbare Lektion dar. Diejenigen, die mit der Geschichte vertraut sind, aus der der Film gemacht wurde, werden von seiner Reproduktion dreifach beeindruckt sein, wo einen eine verblüffende Moral mit so lebendiger Intensität anstarrt, dass man fast eine stille, kleine Stimme hören kann, die fragt: ‚Bist du das?‘“ 

Beeindruckend ist auch die Rolle des Hauptprotagonisten selber, die von James Cruze gespielt wurde. Sein Auftreten als Dr. Jekyll und Mir. Hide ist sehr symbolisch für den Mann, den er vor und hinter er Kamera gewesen war. Allgemein war er ein sehr talentierter Mann, der auf eine große Filmographie als Regisseur und Schauspieler zurück blicken kann. Nicht umsonst verdient er mit der zeit um die 6000 Dollar in der Woche, was sehr beachtlich war. 


Freitag, 21. April 2023

Creature from the Haunted Sea


Originaltitel: Creature from the Huanted Sea
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1961
Regie: Roger Corman

Inhalt:

Ein Agent folgt dem Verbrecher Renzo auf Schritt und Tritt. Als Matrose getarnt arbeitet er auf einem Schiff, auf dem Renzo sich mit anderen Gesellen zusammen tut, um Kubaner und kubanische Wertsachen zu schmuggeln. Renzo verschweigt seinen Kumpanen jedoch eine Kleinigkeit: Er hat es nur auf einen Schatz abgesehen, und um diesem auf richtigem Kurs näher zu kommen, erfindet er ein Seeungeheuer. Das wäre gar nicht nötig gewesen, denn in den Weiten des Meeres lebt wirklich eine solche Kreatur... 

Review:

Es gibt die Art Filme, bei denen der Satz „Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss“ Bestand hat und CREATURE FROM THE HAUNTED SEA ist einer davon. Der Hauptgrund bei Corman-Filmen ist der, dass ich sein Schaffen mag, insbesondere seine Tierhorror-Heuler, die Liebhaber und Hasser haben. Aber auch diverse frühere Werke sind bei mir gern gesehene Gäste auf der Flimmerkistenleinwand. Wenn man sich mit seiner Filmographie auseinandersetzt, sieht man, dass Roger ein richtiges Arbeitstier bis ins hohe Alter ist. Wie es aber manchmal so ist, können nicht alle Werke eines Regisseurs bzw. Produzenten gut sein und dieses fiese Kuschelmonster ist eines davon. 


Der Film stellt eine Parodie für Monsterfilme, Gangsterfilme und Spionagefilme dar und wird oftmals als Horrofilm vermarktet, was er aber nicht ist, ich würde ihn nicht mal als Horrorfilm durch gehen lassen, eventuell mit winzigen Elementen davon, aber eher mehr als eine Komödie. Es dreht sich um ein paar Gangster, die einen kubanischen Schatz ausserhalb Kubas schmuggeln wollen, einem geheimen Spion, ein paar Gehilfen die auf hoher See sind. Der Gangsterboss will das ganze kostbare Gut natürlich unter seiner Hand wissen und erfindet die Geschichte zu einem Seemonster, um sich von ein paar Kubanern erlösen. Was er aber bis dato noch nicht weiß: Sie sind nicht allein auf oher See und ein übelst fieses Seeungeheuer wartet schon auf sie. 

Innerhalb von 5 Tagen wurde der Film gedreht und fertig produziert, man schaffte es selbst Einheimische zu verpflichten, die sich für 1 Dollar die Stunde vor die Kamera treten, sehr löblich, finde ich. Die Kreatur, die wohl das Markenzeichen des Filmes ist, tritt leider dezent zu wenig auf, von der hätte ich nur zu gerne mehr gesehen. Sie bestand aus einem Neoprenanzug, etwas Moos, Tennisballaugen (Scheint wohl damals üblich gewesen zu sein) und Pfeifenreinigern für die Krallen. Wer die Serie Malcolm Mittendrin kennt, wird sich definitiv an das Monster erinnern, denn das bleibt einem ewig im Gedächtnis erhalten. 

Beworben wurde der Film 1961 als wahrer Thriller, was dem Film aber den Todesstoß versetzte, weil sich die Kinobesucher verarscht vorkamen. Man hätte ihn schon damals als eine Horrorkomödie bewerben sollen, weil es dem zu dieser Zeit näher gekommen wäre. Aus heutiger Sicht ist der Film wohl der größte Schmu, aber dennoch ein wichtiger Vertreter des B-Movie-Universums, zu dem Corman viel dazu beigetragen hat, worauf man als Freund dieses skurrilen Genres zudem auch Stolz sein kann, denn ohne diese Filme gäbe es vermutlich viele Filme heute nicht. Auch wenn ich den Film mehr schlecht als recht empfand, spreche ich ihm seine Daseinsberechtigung nicht ab und hoffe insgeheim auf eine deutsche Veröffentlichtung dazu, allein schon aus dem Grund, weil ich mir im Laufe meines Lebens eh jeden Corman-Film in die Sammlung stellen will, ob deutschsprachig oder nicht.