Mittwoch, 12. April 2023

Die Nonne von Monza


Originaltitel: La Monaca di Monza
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Eriprando Visconti

Inhalt:

Nach Original-Prozeßakten des Vatikans: Im Namen Gottes spricht das Erzbischöfliche Tribunal in Mailand am 17. Oktober 1608 "Die Nonne von Monza" schuldig. Ihre Vergehen: Bruch des Keuschheitsgelübdes sowie Nichtanzeige von Vergewaltigung und Mord im Kloster Santa Margherita. Das Geständnis der Schwester Virginia: "Mir war, als zöge mich ein Dämon in die Sünde!" Sie lebte als Nonne und liebte als Frau. Ihr Vertrauen war Leichtsinn - ihr Verlangen war Sünde - ihr Verbrechen war Liebe. Das Tribunal spricht das Urteil über den Sittenskandal im Kloster. Im Namen Gottes wird Virginia de Leyva zu lebenslänglicher Haft in einer zugemauerten Zelle verurteilt. Das ist die grausame Strafe für eine Frau, die nichts wollte als etwas Liebe...

Review:

Im Allgemeinen bedeutete dieses Urteil den Tod. Es glich daher einem Wunder, das Virginia de Leyva nach zehn Jahren noch am Leben war. Auf Betreiben hoher kirchlicher Kreise wurde sie daraufhin nach dreizehn Jahren begnadigt. So geschehen im Jahre 1608 zu Mailand. Authentisch fest gehalten in den Akten des Vatikans. 

Das waren die Schlussworte des Filmes DIE NONNE VON MONZA, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Der Film ist ein recht zeitiger Vertreter eines, in den kommenden Jahren sich veränderten Genres, den man als Cassock-Movie, aber eher als Nunsploitationfilm kennt. Zu der Zeit der Entstehung dieses Filmes hat der Vatikan seinen Einfluss dezent verloren und man wagte sich, Filme zu produzieren, die gewagteres vorzuweisen hatten als wie man es sonst kennt. Obwohl Italien in puncto Filme schon immer recht offen war und sich wenig darum scherte, was man denken könnte. 

Der Film ist eine Mischung aus Drama und Historienfilm und wird Freunde nackter Tatsachen, wie es bei diesem Genre üblich ist enttäuschen, weil sich Regisseur Eriprando Visconti hier ordentlich zurück gehalten hat und die Libido in eine unsichtbaren Keuschheitsgürtel gesteckt hat. Der Film zeigt eher auf wie das Leben in einem Kloster so ist, frei von den Freuden des Lebens gilt es, ein Leben in Keuschheit, Armut und Gottesglaube zu führen. Dass dieses Leben nicht jedermanns Sache ist, kann man sich denken, so zog es auch die Hauptprotagonistin vor, zwischendurch etwas abseits des klösterlichen Daseins ihre Leben zu fristen, was zum Schluss hart bestraft wurde. 

Ein weiteres auffälliges Merkmal des Filmes ist die Spärlichkeit der Folterszenen, wie man sie in anderweitigen Vertretern schon kennt. Es wird mal eine Daumenschraube angehoben oder eine Dornenkrone um den nackten Oberkörper geschnürt, aber mehr auch nicht und das alles ohne in explizite Gewaltdarstellung zu versinken. Vielleicht war das vom Regisseur auch so gewollt und der Hintergrund war einfach ein Historiendrama ohne in irgendwelche Gebiete abzudriften, in die man nicht wollte, was so auch gut funktioniert. 



 

Die Nackte und der Satan


Originaltitel: Die Nackte und der Satan
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 1959
Regie: Victor Trivas

Inhalt:

Professor Dr. Abel ist das Unmögliche gelungen. Er hat es geschafft, den abgetrennten Kopf eines Hundes für 4 Monate am Leben zu erhalten. Als der Prof. verstirbt, sieht sein ehemaliger Assistent Dr. Brandt darin die Chance, auch den Kopf von Abel am Leben zu erhalten. Doch das ist ihm nicht genug. Nur wenige Zeit später setzt er den Kopf der deformierten Schwester Irene, auf den Körper der schönen Stripperin Stella. Wie lange wird er diesen Wahnsinn noch fortsetzen?...

Review:

Deutschland im Jahre 1959. Der Krieg war knapp 15 Jahre vorbei und Deutschland im Wiederaufbau auf allen Ebenen. Dazu gehört auch die Filmindustrie, die in Ost und West unterteilt war. Und was für den Westen diesbezüglich sehr problematisch war, ist die Tatsache dass der größte Teil der Filminfrastruktur des Landes, die legendären UFA-Studios, in Ostdeutschland lag. Nichtsdestotrotz hat sich die westdeutsche Filmindustrie in den 1950ern langsam, aber stetig erholt und konnte mit so manchem Film aufwarten den man hierzulande als Heimatfilm verstand. Nur um nichts i eine falsche Richtung zu lenken, es gab Ausnahmen, die alles andere als Heimatfilme waren und ein sehr ´expressionistisches´ Beispiel ist DIE NACKTE UND DER SATAN. 

Produziert wurde der Film von der deutschen Trashfilmlegende Wolfgang C. Hartwig, der zu dieser Zeit noch eine sehr kleine Filmographie vorweisen konnte und vermutlich noch nicht wusste, dass sie in den kommenden Jahren noch viel größer werden würde. Einen großen Einfluss zu seiner siebten Produktion war das amerikanische Horrorkino, insbesondere die Thematik des verrückten Wissenschaftlers. Frankenstein lässt grüßen. Für die Rolle des verrückten Wissenschaftlers Dr. Ood konnte man Horst Frank an Land ziehen, der seine Rolle ausgezeichnet beherrscht und man sie ihm sofort ab nimmt. Ich gestatte mir zudem die Bemerkung, dass auch wohl seine markanten Gesichtszüge einen Teil dazu beigetragen haben in die Rolle eines Wahnsinnigen zu schlüpfen. Weitere zu bezeichnenden Darsteller wären das 1950er Sexsymbol Christiane Maybach und die erst 20-jährige Stuttgarterin Karin Kernke, die hier ihren ersten Auftritt hatte. 

Stellenweise hat der Film bizarre Szenen und das waren mit Verlaub die, in denen der abgetrennte Kopf spricht, der mit Schläuchen am Leben erhalten wird. Die Klänge die bei den Szenen im Hintergrund laufen tun natürlich ihr übriges um die Bizarrheit zu untermauern. Wenn ich denke, dass das ein Film aus einem längst vergangenen Jahrzehnt ist, stellt sich mir die Frage, wie er wohl damals bei den Leuten angekommen ist. Die meisten werden sicherlich wegen dem irreführenden Titel in die deutschen Kinos geströmt sein, denn weder ein nackter Leib och einen Satan wird man hier zu Gesicht bekommen. Vielleicht war es aber auch die Storyline zu dem Film, die ich sogar sehr reizend finde und ich bisher nur aus MARS ATTACKS kannte. Ob DIE NACKTE UND DER SATAN hier wohl Pate stand?

Lange Rede, kurzer Sinn: DIE NACKTE UND DER SATAN ist ein exzellentes Stück deutscher Eurohorror-Geschichte und hat mich sehr beeindruckt. Dass der Film in schwarzweiß gedreht worden ist, stört mich recht wenig, sondern gibt dem Film eine gruselige Atmosphäre die ich nicht missen wollen würde. Und wenn man bedenkt was es heutzutage auf dem deutschen Filmmarkt so gibt, dann halte ich mich doch lieber nach wie vor an deutsche Film die vor der Jahrtausendwende erschienen sind, da macht man definitiv nichts kaputt, am wenigsten seine Zeit. 


 

Dienstag, 11. April 2023

Blood Beach - Horror am Strand


Originaltitel: Blood Beach
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1980
Regie: Jeffrey Bloom

Inhalt:

In Höhlen unter einem amerikanischen Strandgebiet hat sich eine Riesenkrake eingenistet und fischt jetzt mittels Tentakeln von unten nach sich ahnungslos sonnenden Ausflüglern, bis ein besonders mutiger und ihnen zum Allheilmittel Dynamit greift.

Review:

Als was kann man BLOOD BEACH bezeichnen? Als Treibsand-Horror oder doch eher Tierhorror? Tierhorror klingt bei diesem 1980er B-Movie etwas zu fehl am Platz, auch wenn der Übeltäter ein unter dem Sand lebender Oktopus ist, den man im gesamten Film über gerade mal höchstens eine Minute zu sehen bekommt und selbst das nicht mal komplett. Belassen wir es dabei, dass es sich um einen Treibsandhorrorfilm handelt, der auch etwas vom Kuchen des weißen Hais ab haben wollte.

Jeffrey Bloom, der Mann hinter der dem Film ersann sich, das es am Strand von Santa Monica zu verschiedenen Vermisstenfällen kommt. Leider bleiben alle Fälle soweit spurlos und die Polizei rätselt und macht alles dafür um die Fälle aufzuklären. Jedoch erfolglos. Erst im Laufe des Filmes fühlt man dem ganzen Strand auf den Zahn und stellt fest, dass es sich um einen riesigen Oktopus handelt, der im Normalfall schon längst ausgestorben sein müsste. 

Vielerorts kommt der Film schlecht weg, was nicht weiter verwundert, weil man sich durch eine Ewigkeit "quälen" muss, bis man das Urvieh überhaupt erst zu sehen bekommt. In der Zeit bis dahin gibt es viel Gerede, Vermisstenfälle, Sandkuhlen die sich trichterförmig nach unten bewegen und ein gähnende Leere, bis zum nächsten Vermisstenfall. Was mich nicht gestört hat, war der dezente Unterhaltungsfaktor. Ich kann mich nicht den Leuten anschließen, die den Film verteufeln, was gefehlt hat, war einfach mehr Monsteraction, das ist alles. Andernfalls muss man sich mit dem 80er Jahre-Charme und den zynischen Kommentaren von Sergeant Royko begnügen, den der Film zu bieten hat.

Groß bewerben kann und will ich den Film nicht, weil er viele Zuschauer enttäuschen würden, wenn sie nur das Wort "Riesenkrake" lesen würden. Selbst ich hab mir mehr davon erhofft, aber bin auch nicht enttäuscht darüber, dass der Film so leer gewesen ist. Was ich den Machern aber hoch anrechnen muss, ist der legendäre Soundtrack den man ständig im Hintergrund hört. Gibt dem Film die nötige Bedrohung, wenn die Bestie wieder zuschlägt und hört sich zudem noch saugeil an. Alles in allem ist BLOOD BEACH nicht nur Horror am Strand, sondern auch für des manchen Zeit und Nerven.


 

Montag, 10. April 2023

Ambiguous


Originaltitel: Shûdan jisatsu: Saigo no bansan
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 2003
Regie: Toshiya Ueno

Inhalt:

Da ist ein biederer Mann an die 40, der einfach keine Frau finden will. Eine junge Mutter gefangen in einer gewalthaltigen Beziehung, der die Tochter verweigert wird. Eine junge Pornodarstellerin die ihr ihrem nicht wirklich an ihr interessierten Freund nachrennt. Ein introvertierter junger Mann, der einfach keinen Anschluss ans Leben findet, und ein Schulmädchen das sich ihre Freundinnen mit teuren Geschenken erkauft die sie angeblich von ihrem älteren Liebhaber bekommt. Fünf einsame Seelen die sich in einem Chatroom zum kollektiven Selbstmord zusammen finden und sich schließlich in einer Wohnung treffen um gemeinsam ihre letzten Stunden zu verbringen. 

Review:

Eine menschliche Mischung aus einem Mädchen, was sich ihre Freundschaft zu Schulkameradinnen aus Geschenken erkauft, einem Mann, der eher zurück gezogen von allem lebt, einem Mädchen, was nur für die niederen Beweggründe ihres Freundes da ist, eine junge Mutter, die in einer Beziehung seitens ihres Freundes null Rechte hat und einem Mann , der Probleme mit der Frauensuche hat finden über einen Online-Chat zueinander, um ihren gemeinsamen Suizid zu planen und auszuführen. 


Das ist die Geschichte hinter dem Nippnfilm AMBIGUOUS der 2003 erschienen ist. Der Film gehört der Sparte des Pinku Eiga an, in Japan ein Filmgenre, was als eine Mischung aus Kunst und Erotikfilm angesehen wird und mit hundertprozentiger Sicherheit jeden Schmuddel- und Pornofan enttäuschen wird, da sich das Publikum für solche Film sehr von besagten Konsumenten von eben genannten Genres unterscheidet. Zugegebenermaßen habe ich nicht oft, gar nie das Vergnügen eines Pinku Eiga-Films zu kommen, weil dieses Genre bisher an mir vorbei gegangen ist. Jedoch war mir die Existenz dessen bekannt. 

Der Film regt womöglich zum Nachdenken an, weil er aufzeigt wie es manchmal sein kann auf der Welt. Es gibt eben nichts geschenkt und wenn man was haben will, muss man was dafür tun, jedoch ist es immer die eine Sache was man tut und die andere, für wen. Die betroffenen Charaktere des Filmes waren bis zum Ende des Filmes in tiefste Depressionen verwurzelt, so hat es den Anschein, denn einen Suizid begeht man nicht zum Spaß. Das Leben hält auch nicht immer die besten Karten für einen bereit, jedoch sollte man lernen, in solchen Phasen des Lebens damit umzugehen. 

AMBIGUOUS präsentiert das hier in einer wundervollen Art und Weise, in dem es im ersten Drittel zeigt, woher die Beweggründe dieser suizidalen Gedanken kommen. Im zweiten Drittel kommt der Zusammenschluss der Charakter, was bei einem Abendmahl mündet und es doch sehr menschlich zu geht, ohne in den eigenen Gedanken fest zu hängen und zu versinken, bis auf eine, die sich kurz vor dem final geplanten Suizid das Leben nimmt. Als der Rest dann soweit ist, gibt man sich noch gegenseitig seinen/ihren sexuellen Gelüsten hin bis es bei allen vieren ´Klick´ macht und alle fest stellen, dass das Leben so viel mehr zu bieten hat und alle aus ihrem persönlichen Alptraum aufwachen und für ihre Sache und ihr Leben kämpfen. 

Wer sich mit japanischen Filmen mit düsterer Thematik auseinandersetzt, wird wohl eher denken, dass das Ende der Charakter der kollektive Selbstmord sein wird. Ist aber nicht der Fall, es gibt ein Happy End mit einer klaren Ansage, das man über den Tellerrand schauen sollte, weil das Leben mehr zu bieten hat als Schmerz, Trauer, falsche Freunde, Einsamkeit und so weiter. Ein wahrlich gut gemachtes Drama mit dezenten Erotikversatzstücken, die nicht ins räudige abdriften, sondern den Charakteren zusätzlichen Charakter verleihen. Unterm Strich ein sehr guter Film, der bei einer Länge von einer knappen Stunde nicht langweilig ist. 


 

Freitag, 7. April 2023

Naked Souls

 


Originaltitel: Naked Souls
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: Lyndon Chubbuck

Inhalt:

Britt ist eine junge Künstlerin. Ihre Leistungen bringen ihr in der Öffentlichkeit viel Anerkennung ein, und eigentlich könnte sie glücklich sein - wäre da nicht ihr Freund Edward, ein junger Wissenschaftler, den sie über alles liebt, der sich jedoch mehr für seine Forschungen als für sie zu interessieren scheint. Er experimentiert mit den Gehirnen von Toten, sucht nach einem Weg, ihr Gedächtnis anzuzapfen und ihre Erinnerungen zu digitalisieren. Zwar macht er dabei enorme Fortschritte und scheint einem Ergebnis schon sehr nahe - doch ihm geht das Geld für seine Arbeit aus. Da lernt er einen alternden Industriellen kennen, der bereit ist, Edward zu fördern. Aber er beginnt, einen unheilvollen Einfluss auf ihn auszuüben, und die Experimente geraten außer Kontrolle. Bald sind sowohl Edward als auch Britt in tödlicher Gefahr... 

Review:

Ein Science Fiction-Thriller aus den 90ern wie er im Stile der 90er fast nicht sein kann. Edward, ein junger Wissenschaftler experimentiert mit den Hirnen von Toten um ihre Gedanken bzw. Erinnerungen zu digitalisieren. Nachdem er kein Geld mehr hat und auch keins bekommt, trifft er auf einen reichen Industriellen, der ihm sein ganzes Vermögen nach seinem Tod überschreiben will. Doch der Industrielle hat ganz andere Pläne und will an Edwards Körper ran. Zudem hat Edward noch eine Freundin, die unter dem ganzen Workaholic-Dasein ziemlich drunter leidet.

Recht cooler Plot finde ich, jedoch die Umsetzung ist etwas gescheitert. Die Schauspielerei ist sehr mager, wie ich finde, da rettet es auch den Film nicht, wenn Pamela Anderson in einer der Hauptrollen zu sehen ist, zumal man sie schon in besseren Filmen gesehen hat. Und das wird für die allermeisten wohl der einzigste Grund sein sich diesen Science Fiction-Body Swap-TV-Film anzuschauen. 

Ich will den Film nicht allzu schlecht reden, als Fan von billigen B-Movie hat er mich gut unterhalten und ließ auch keine Langeweile aufkommen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er anderweitig besser ankommt. Die Geschichte ist einfach gestrickt und hätte man in manchen Punkten besser umsetzen können. Was man hervorheben kann, ist der Mindfuck den man während des Filmes bekommt. Man stelle sich vor, irgendein reicher alter Knacker schafft es auf eine "kriminelle" Methode deinen jungen Körper mit deiner Seele zu bekommen, schon irgendwie scary. 

Wer ihn nicht kennt, brauch sich den Film auch nicht unbedingt kaufen. Die 20 knappe 20 Euro für die DVD sind schlichtweg zu viel, da reicht es eher wenn man sich die deutschsprachige VHS dazu besorgt um einen kleinen Blick zu riskieren und das war´s auch schon. Müsste ich den Film mit einer Punktzahl bewerten, würde ich ihn als bekennender B-Movie-Fan 4,5 von 10 Punkte geben, woanders hat er wesentlich schlechter abgeschnitten. 




Dienstag, 4. April 2023

Mondo Diavolo


Originaltitel: Savana violenta
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Antonio Climati, Mario Morra

Inhalt:

Ein schockierender Film der "Mondo-Serie" von Antonio Climati, wie ihn das Fernsehen niemals zeigen darf... Ein Film über die Abgründe, zu denen Menschen fähig sind. Ein Spiel auf dem Weg zum Tod. 

Review:

Der Mondofilm mag für viele sicher ein sehr abstruses Genre sein und Filme wie Mondo Diavolo tu bestimmt einiges dafür um diese Meinung beizubehalten. In Deutschland trat der Film zum ersten mal am 28. Juli 1978 in die Kinos ein und wurde soweit bewundernswert aufgenommen. Da man zu der Zeit noch dachte, dass die Hochzeit des Mondo-Kinos vorbei war, dafür aber die Horror-Welle Europa und die USA überschwappte. MONDO DIAVOLO war somit ein Teil des neuen Erwachens des Mondo-Kinos in den 1970ern. 


Zu der Zeit herrscht zwischen den Produzenten Climati/Morra und den Castiglioni-Brüdern ein großes Rivalentum, weil beide darauf aus waren, sich gegenseitig zu übertrumpfen in denen in ihren Filmen Ausschnitte zum Thema Sex und Gewalt vor kamen. Man sollte nicht annehmen, dass vieles authentisch war, denn es war vieles gestellt oder gefälscht und wichtig war den Herren nur eins: Das Publikum zu schockieren. Zu den Zeiten war es ja nicht schwer, dass die dann erfolgte. 

Zu den gezeigten Inhalten des Filmes gehören mehrere Jagdszenen. Oftmals waren Szenen dabei, die nicht hätten sein müssen: Jagden auf weiße Haie, Vögel, Schildkröten, Seelöwen. Zum Teil sind die Sequenzen extremst brutal und nichts für Menschen die damit ein Problem haben. Meines Erachtens wurden hier Tiere nur für einen einzigen Zweck gequält: Um einen abendfüllenden Film zu erschaffen. Mag sein, dass es in manchen Kulturen so üblich ist, jedoch bin ich ein schwerer Gegner davon. 

Weitere visuelle Obskuritäten sind Frauen die von Bäumen springen um eine Fehlgeburt herbei zu führen, um anschließend den Embryo zu begraben um darauf einen Baum zu pflanzen, Sexualrituale bei denen die Geschlechtsteile und die Brüste eingeborener Frauen mit Fischschuppen bedeckt werden, die in der Nacht leuchten, Sklaventreiberei innerhalb eines eingeborenen Stammes, diverse Aufnahmen in denen Tiere auf die Jagd nach Futter gehen oder Dinge die in der moderneren Welt passieren wie eine amerikanische Streittherapie für Ehepaare, bei der es ziemlich derb zu Werke geht. 

Wie soll man so einen Film bewerten, der auf der einen Seite trotz allem sehr unterhaltsam war, aber auf der anderen Seite in manchen Dingen den Hass auf die Bestie Mensch hoch kommen lässt? Ein Film der nahezu alles in Kauf nimmt, damit er in aller Welten Munde ist...Kann man eigentlich gar nicht bewerten. Die einen sagen, dass der Film der letzte Dreck ist, die anderen sagen, dass es einer der besten Mondos ever ist. Ich schließe mich der zweiten Gruppe an, halte es jedoch nach wie vor bedenklich dass man Tiere für anderer Leute Unterhaltung quält. 


 

Malesia magica

 


Originaltitel: Malesia magica
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1962
Regie: Lionetto Fabbri

Inhalt:

Malaysia zwischen Vergangenheit und Zukunft. Eine unberührte und reine Vergangenheit, die in den alten Traditionen lebt, und die bösartige Gegenwart, die wir in den von der westlichen Zivilisation verseuchten Städten finden: Dies ist das Thema des Dokumentarfilms, der von Buddha ausgehend bis zur Prostitution in den östlichen Städten gleichermaßen ankommt.

Review:

Malesia magica (dt. Magisches Malaysia) ist eine 90minütige Reise in das ferne Malaysien der 60er Jahre. Entstanden ist der Film unter der Regie von Lionetto Fabbri im Jahre 1962, die Zeit in der Mondofilme salonfähig wurden und den Anfang ihrer Höhepunkte nahmen. Produziert in Italien, wurde der Film in Japan veröffentlicht, lief aber dennoch zwischenzeitloch mal im italienischen Fernsehen. 

Als direkten Mondofilm kann man den Film nicht bezeichnen, weil er durchaus eine Dokumentation dessen ist, was die Veränderung der modernen Welt mit sich bringt. Es sind viele schöne Aufnahmen über Bräuche und Rituale der Eingeborenen zustande gekommen, der kulinarischen Wirtschaft, die Leckerbissen anzubieten haben, bei denen sich den Menschen im westlichen Teil der Erde wahrscheinlich der Magen umdrehen würde. Auch werden die Schattenseiten des Landes beleuchtet die Slums, Armut, und dergleichen zu bieten haben.

Im Off ertönt der Sprecher Emilio Cigoli, der die Szenen kommentiert. Leider bin ich der italienischen Sprache nicht mächtig und kann nur das beurteilen was ich gesehen habe, aber ein paar Wortfetzen die ich verstanden habe, kamen doch zustande, da es ein winziger Teil an Worten gibt, die sich deutschen Wörtern ähneln, somit konnte ich ungefähr verstehen, um was es geht. 

Für den musikalischen Hintergrund war ein alter Bekannter zuständig: Riz Ortolani! Man kennt seine Werke bereits aus Mondofilmen wie MONDO CANE oder AFRICA ADDIO, aber auch aus Titeln wie CANNIBAL HOLOCAUST, und man darf seine Kunst auch hier stets bewundern. 

Der Film selber ist ein sehr seltener Film, den man nur schwer auftreiben kann. Ich hatte das Glück, auf einen italienischen Filmsammler zu stoßen, der mir extra eine Kopie davon erstellt hat, sonst wäre ich dem Film möglicherweise nicht habhaft geworden Vielen Dank an dieser stelle nochmal. Leute, die sich mit dem Thema Mondofilm beschäftigen, dürfen sich gerne an diesen Film ran wagen, allein schon wegen den wunderschönen Landschaften und Bauten die Malaysia zu bieten hat. 





Samstag, 1. April 2023

Women´s Flesh: My Red Guts


Originaltitel: Watashi no akai harawata (hana)
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1999
Regie: Tamakichi Anaru

Inhalt:

Eine Frau wird von ihrem Mann verlassen und bewältigt ihre Trauer mit Gewalt. Als sie eine Zahnbürste in der Hand hält, beschließt sie, sie auf gewalttätige, sexuelle Weise zu benutzen, um ihre Spannungen abzubauen. Während sie sich selbst entsetzliche Schmerzen und Verstümmelungen zufügt, hofft sie, die Flut negativer Emotionen lindern zu können. Aber je mehr sie sich selbst schadet, desto mehr will sie noch mehr Schaden anrichten, bald blutüberströmt und kaum noch am Leben.

Review:

Aus dem and der aufgehenden Sonne ist man inzwischen einiges gewohnt, wenn es darum geht schockierende Filme an den Mann zu bringen. Was Splatterfilme bzw. Sicko anbetrifft war die GUINEA PIG-Reihe wohl der Vorreiter zu allem. Man darf sich also sicher sein, dass von dort nichts gewöhnlich aus dem Bereich her kommt. So auch der folgende Film WOMEN´S FLESH: MY RED GUTS. 

Produziert wurde der Film 1999 unter dem in Insiderkreisen namhaften Regisseur Tamakichi Anaru. Wer seine Film TUMBLING DOLL OF FLESH oder SUICIDE DOLLS kennt, dürfte wissen, auf was man sich so in etwa einlässt. WOMEN´S LESH besteht aus zwei teilen mit zwei Frauen, die offensichtlich Spaß daran haben, sich selber im wahrsten Sinne des Wortes bis auf´s Blut u quälen und zu verletzen. Zudem scheinen sie es auch sehr zu genießen. 

In der ersten Szene sehen wir eine Frau, die mit ihrer Zahnbürste masturbiert, ihre Vagina wird standardgemäß wie es üblich für japanische Filme ist, verpixelt. So macht so lange an sich rum, bis das Blut nahezu in Strömen fließt. 

In der zweiten Szene sehen wir eine Frau in einem Raum sitzen die erst mit einer Gabel an sich rum stupft und sich anschließend mit einem Messer den Bauch aufschneidet und ihre eigenen Eingeweide anfängt zu essen. 

Die beiden "Geschichten" haben keinen erkennbaren Zusammenhang miteinander, von dem her gehe ich davon aus, dass es zwei Filme in einem sind. Was die genaue Intention hinter dem Werk ist, entschließt sich mir. Mit einer Laufzeit von um die 50 Minuten ist der Film so oder so zu lange geworden, zumal sonst nichts besonderes passiert. Ich kann dem Film nicht wirklich was abgewinnen, weil er einfach schlecht ist, bis auf manche Szenen die drastisch geworden sind. Für Sammler solcher Werke wird der Film bestimmt interessanter sein, ein Highlight ist er jedenfalls nicht.