Mittwoch, 29. März 2023

Uomo uomo uomo

Originaltitel: Uomo uomo uomo
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Lionetto Fabri

Inhalt:

Zusammenstellung von Dokumentarfragmenten zu den unterschiedlichsten und blutigsten Themen, gesammelt in Afrika, Asien und Europa über die urbanen Realität der Sexshows, Hippies, Straßenkünstler bis zum blutigen Walfang, der Stammespraxis der Flagellanten, den Tierversuchen, Stierkämpfen usw.

Review:

Die bunte Welt der Mondofilme. Von Mondofilmen kan man halten was man will, aber ich für meinen Teil habe immer noch einen großen Spaß daran sie zu suchen, zu finden und sie mir vor die Linse zu führen. Manche sucht man vergeblich, manche besitzt man zum Teil erst nach Jahren und manche sind bekannt wie ein bunter Hund, wenn man es so sagen kann. Einer dieser Problemfälle war für mich UOMO UOMO UOMO! Nicht dass der Film jetzt zu meinen wichtigeren Filmen gehört hat, nach denen ich suchte, aber wenn man ihn schon mal in greifbarer Nähe hat, dann denkt man auch nicht lange darüber nach und greift zu.

UOMO UOMO UOMO ist geht in die Richtung wie MONDO CANE oder SHOCKING ASIA, hat also recht wenig mit Konsorten wie GESICHTER DES TODES usw. zu tun, sondern beleuchtet die Welt in ihren ganzen Facetten. Entstanden ist der Film unter der Leitung von Lionetto Fabbri, der neben UOMO UOMO UOMO  den Mondofilm MALESIA MAGICA und diverse Kinderfilme gedreht hat. 

Inhaltlich widmet sich der Film den allseitigen, weltweiten Kuriositäten, die die Welt so zu bieten hat. Es ist eine Reise durch Europa, Afrika und Asien, in der beleuchtet wird, was es so alles gibt. Was mir zum Beispiel neu war, dass es Bärenkämpfe auf öffentlichen Plätzen gibt. Sie ähneln Stierkämpfen, nur mit dem Unterschied, das man gegen einen Bären kämpft. Ansonsten bekommt man Kinder zu sehen die vor einem Bombenangriff fliehen, einen Massenmord von 900 Menschen in Guyana, Schießereien, Walfänge, diverse Dinge aus der Welt der Sex-Kultur, Stierkämpfe, ein Völkermord gegen Weiße in Zaire usw. 

Der Dreharbeiten begannen 1974, so wie der italienische Vertrieb 1977 angekündigt wurde. Ob er jedoch in Italien veröffentlicht worden ist, kann ich nicht sagen. Mir ist nur bekannt, dass der Film in Hong Kong und Japan veröffentlicht wurde. Das wiederum erklärt auch, dass das Voiceover von Kyoji Kobayashi und Takayuki Akutagawa geführt wird.  

Bei einer Lauflänge von knapp 2 Stunden sollte man etwas Zeit für diesen Film mit bringen, vor allem, wenn man der japanischen Sprache nicht mächtig ist, könnte sich bei dem ein oder anderen der Film in die Länge ziehen. Nun, bis auf die Tatsache dass ich im wahrsten Sinne des Wortes kein Wort verstanden habe, hat mich der Film dennoch gut unterhalten und mal ehrlich, damals wollte man den Wahnsinn der Menschheit auf Kamera fest halten, so kann ich persönlich beruhigt sein, dass die Welt damals schon verrückt genug war und mache mir heute deswegen keine Sorgen mehr.  

Seltenes japanisches Filmposter zum Film:






 

Montag, 27. März 2023

Champagner für Zimmer 17


Originaltitel: Champagner für Zimmer 17
Herstellungsland: Deutschland/Italien/Schweiz
Erscheinungsjahr: 1969
Regie: Erwin C. Dietrich

Inhalt:

Eher durch Zufall kommt die Münchner Kriminalpolizei auf das Schönheitsinstitut "Elisabeth", das von einer ehemaligen Prostituierten geführt wird. Die Nachforschungen ergeben, dass der Kosmetiksalon nur als äußerliche Kulisse für einen international agierenden Callgirlring dient. Eine der Angestellten ist Ursula Kossek, die Ehefrau eines der Ermittler, die aus Frustration dieses ausschweifende Leben führt und eines Tages verschwindet. Unterdessen versucht die Polizei die Mädchen zum Sprechen zu bringen. Doch wer sich der Polizei anvertraut, stirbt. Während die Ermittler weiter nach der verschwundenen Ursula suchen, beginnt auch eine Jagd auf den ominösen Hintermann. Die Spur führt in das italienische San Remo...

Review:

Romane von Heinz G. Konsalik haben mir in den meisten Fällen schon immer bestens gefallen, weil es leicht verdauliche und trockene Kost ist. Da darf man dann auch nicht allzu verschrocken sein, sich auch mal eine Verfilmung anzuschauen die auf einem von ihm geschriebenen Illustriertenroman basiert, zudem auch noch Erwin C. Dietrich den Film geleitet hat. Kenner werden schon Bescheid wissen was das heisst. Auch hier bekommt man es mit leichter als auch seichter Kost zu tun. Denn Dietrich ist einer der wichtigsten Filmemacher des europäischen Exploitationfilms.

Champagner für Zimmer 17 ist ein kurzweiliger Erotikkrimi von 1969, der 2014 von dem Filmklassiker-Label Pidax veröffentlicht wurde. Es dreht sich um einen Callgirl-Ring der unter dem Deckmantel eines Schönheitssalons Frauen aus dem horizontalen Gewerbe anbietet. Dann und wann verschwindet eine der Damen, die übrigens die Frau eines der Polizisten ist, spurlos und eine Fahndung nach der Gesuchten als auch dem Hintermann des Callgirlrings beginnt.  

Der Film bietet eine ausgewogene Mischung aus Erotik und Krimi. Man sollte hier keinen Sexfilm erwarten, wie diverse Nachkömmlinge aus den goldenen 70ern, weil die erotische Dosierung hier sanft eingesetzt wird ohne abzudriften. Ich mag diesen Mix sogar total, weil die Story dahinter auch nicht zu kurz kommt. Der Film spielt im alten München und wird begleitet von Bildern wie es damals ausgesehen hat. Man bekommt sofort Lust eine Reise zurück in die Zeit zu machen, weil es sehr nostalgisch auf gebaut ist. 

Die kleineren Kinos waren zu der Zeit damals allesamt ausverkauft, die größeren Kinos trauten sich wohl nicht wirklich dran, vermutlich auf Grund der erotischen Szenen die der Film dar bietet. 1975 erschien eine Nachverfilmung unter dem Namen HEISSER MUND AUF FEUCHTEN LIPPEN, der mir zwar aktuell unbekannt ist, aber auch schon notiert ist. Was mir zudem noch etwas Kopfschütteln bereitete ist die Altersfreigabe, eine FSK 16-Freigabe wäre da durchaus drin gewesen. Krimiklassiker-, Konsalik- und Dietrichfans dürfe gerne einen Blick riskieren, langweilig wird es mit diesem Film definitiv nicht. 





 


Samstag, 25. März 2023

Headless


Originaltitel: Headless
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Arthur Cullipher

Inhalt:

In diesem „verlorenen Slasher-Klassiker aus dem Jahr 1978“ sticht, sägt und spaltet sich ein maskierter Mörder durch seine Opfer, bis er von seiner eigenen von Angst, Folter und Schmerz geprägten Vergangenheit eingeholt wird. Traumatische Erinnerungen zwingen ihn weiter zu töten und die Gier nach unschuldigem Fleisch wird unstillbar. Getrieben vom Wahnsinn enthauptet er junge Frauen und vergeht sich an ihren körperlichen Überresten. Sein Blutdurst führt ihn schließlich zu einer Rollschuhbahn – eine wahre Fundgrube für potenzielle Opfer...

Review:

Nach dem grandiosen Erfolg zu FOUND, wollte man daran anknüpfen und mit einem Spin-Off das nächste ´Gold` nach Hause holen. HEADLESS basiert auf dem Film im Film-Prinzip, weil HEADLESS in dem Vorgängerfilm FOUND via VHS-Kassette samt einigen Szenen zu sehen ist und ein ziemlich kranker Bastard eines Filmes zu sein scheint. So stellt HEADLESS keine Fortsetzung zu FOUND dar, sondern kann als eigenständiger Film betrachtet werden. 


In diesem „verlorenen Slasher-Film von 1978“ führt ein maskierter Mörder einen unerbittlichen Amoklauf aus Mord, Kannibalismus und Nekrophilie. Aber als seine gequälte Vergangenheit ihn heimsucht, stürzt er in noch größere Tiefen des Wahnsinns und der Verderbtheit und verzehrt das Leben einer jungen Frau und derer, die ihr am Herzen liegen.

HEADLESS ist für Splatterfans ein wahrer Segen, denn hier wird gemetzelt ohne Ende und man dar sich auf einige verstörende Szenen erfreuen, bei denen sich manchem der Magen umdrehen wird. Das Schauspiel ist nahezu phantastisch, jedoch kackt in der deutschsprachigen Veröffentlichung die Synchronisation etwas rein, was das ganze etwas untalentiert wirken lässt. So empfiehlt es sich, den Film im Originalton anzuschauen, wenn man der englischen Sprache etwas mächiger ist. 

Zu Beginn des Filmes wird man darauf hingewiesen, dass er aus dem Jahre 1978 sein soll, was natürlich Quatsch ist, aber dem Film ein geiles Grindhouse-Flair gibt, zudem er auch extra so gemacht wurde um dieses Flair auszustrahlen. Sehr schön fand ich, dass man auch etwas über die Hintergründe des Killers erfährt, also warum er sich durch den ganzen Film metzelt. Man kann es schon ahnen: Schlechtes Haus, eine Mutter die zum kotzen ist und als ob das noch nicht reicht eine Schwester die der Mutter in Nichts nach steht, lediglich eine Vaterfigur fehlt hier noch. 

Die Glanzstücke von Headless sind die ständigen Kills und das drum herum. Es geht sehr brutal und blutrünstig und auch pervers zur Sache. Köpfe werden abgetrennt nd anschließend penetriert und das Blut fließt in Strömen. Mit der Maske erinnerte mich der Killer stark an den Orphan Killer, aber es lag nicht nur an der Maske, sondern auch an der Brutalität die er an den Tag legt Nichts und niemand wird verschont und das ist auch gut so. Umso höher der Bodycount, umso mehr Gefallen finde ich daran. 

Was Fragen aufgeworfen hat wäre, wer der kleine Skullboy die ganze Zeit ist, der bei dem Killer dabei ist. Scheint wohl die Kindversion des Killers zu sein, der auf einer Art astralen Eben ständig am Start zu sein scheint. Leider wird diese Frage nicht geklärt, somit muss man sich ein eigenes Bild machen. 

Wer einen Mix aus Horror, Ultra-Gore, Frauenhass, seichte Perversionen und Gewaltpornographie hat, der sollte sich nach HEADLESS umsehen. Für einen familiären Abend ist der Film nicht gedacht, sondern nur was für Sickofanatiker und Slasherfans, die schon beim Orphan Killer oder Chromeskull Jubelschreie ausgestoßen haben. Bis auf ein paar kleinere langweilige Szenen insgesamt stellt HEADLESS ein weiterer Film für mich dar, den ich mir noch nicht das Letzte mal angesehen habe. Allein schon wegen dem megagenialen Ende der noch in puncto Sickness einen drauf setzt!!!


 

Found - Mein Bruder ist ein Serienkiller

 


Originaltitel: Found
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Scott Schirmer

Inhalt:

Der zwölfjährige Marty führt ein tristes Leben als einsamer Außenseiter. Er hat nur einen einzigen Freund, wird von seinen Eltern vernachlässigt und sein älterer Bruder Steve lässt sich viel zu selten blicken. Zurückgezogen malt er in seinem Zimmer Superhelden-Comics und schaut Horrorfilme. Eines Tages entdeckt er schockiert, dass Steve ein blutiges Geheimnis vor ihm verbirgt. Ein abgetrennter Kopf im Wandschrank seines Bruders ist der traumatische Beweis für dessen abgründiges Doppelleben. Doch schon bald erfährt Steve von Martys Entdeckung - Mit grausamen Konsequenzen für den kleinen Bruder und die gesamte Familie... 

Review:

Found ist ein amerikanischer Horrorthriller der dem Low Budget-Bereich anzusiedeln ist. Der Film basiert auf dem Roman FOUND  von Todd Rigney, der zudem auch anderweitige morbide Geschichten verfasst hat. Zur Auswahl gibt es untote Prostituierte die in verlassenen Motels hausen, streitsüchtige Vorstadt-Müllmonster oder schlecht gelaunte Stressabbauer die tödliche Rache ausüben. Wer mit derartigen Romanen was anfangen kann, sollte sich mal umsehen. Doch nun zum Film. 

FOUND ist ein Coming of Age-Film, der sich um den jungen Marty dreht, der es in dieser Welt garantiert nicht einfach hat. Von den Mitschülern ständig gemobbt, meidet er soweit den Kontakt zu anderen bis auf seinen besten Freund und seine Familie. Recht schnell findet er in der Tasche seines großen Bruders immer wieder abgetrennte Köpfe von Schwarzen und stellt fest, dass sein Bruder ein Serienmörder ist. So nimmt das Schicksal seinen Lauf und es kommt zu einem finsteren Ende nahezu aller Beteiligten.

Scott Schirmer hat hier durchaus ein fettes Brett abgeliefert, was zu unterhalten vermag. Oftmals bekommt man Mitleid mit dem jungen Marty und freut sich für ihn, dass er zumindest zu seinem großen Bruder einen guten Draht hat, trotz des dunklen Geheimnisses. Der Film wirkt zudem sehr realistisch und nicht übertrieben, weil er einfach die "Gefahr" zeigt, dass ein Jeder von uns ein Serienmörder sein könnte, ohne das wir es merken. Die überzeugende Schauspielleistung er Darsteller tun ihr übriges. Ein recht lustige, aber auch gruselige Tatsache der Realität ist: Im Schnitt haben wir es in unserem Leben um die 36 mal mit einem (potentiellen) Mörder zu tun. 

Der Film beinhaltet einige blutige und verstörende Szenen, die zu gefallen wissen. Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass es sich bei den beiden Brüdern Um eingefleischte Horrorfans handelt. Ein Schelm wer Böses denkt, wenn man sich die Tatsache vor Augen hält, dass diverse Amokläufer hierzulande begeisterte Ballerspiel-Fans waren. Am verstörendsten war das nahe Ende, als es den eigenen Eltern durch den großen Bruder an den Kragen geht. Achtung Spoiler: Erst wird der Vater mit der Schaufel erschlagen, anschließend ist die Mutter mittels Vergewaltigung und anschließendem Kill dran, was aber nur im Off passiert, aber zu hören ist. 

Es hat schon Charakter, wenn man bedenkt, dass das große Vorbild eines kleinen Jungen ein brutaler Mörder ist, der nicht mal vor seinen eigenen Eltern in einem drastischen Ausmaß zurück schreckt. Aber wie es so schön heisst: Man kann einem nur vor den Kopf schauen, nicht in den Kopf. Und was man aus wenig Geld hier gezaubert hat, ist definitiv ein 10/10er-Film der sich gewaschen hat und bei manchem Zuschauer Spuren hinterlassen könnte. Somit sind die Resonanzen zu FOUND mehr als verdient. 

In Australien wurde FOUND wegen "längerer und detaillierter Darstellungen sexualisierter Gewalt" verboten. Eigentlich kein Wunder, wobei ich von Zensur nach wie vor immer noch nichts halte. In Großbritannien fielen dem Film ganze 98 Sekunden zum Opfer, was auch nicht gerade besser ist. In Deutschland sieht es auch nicht anders aus, somit war hierfür ein Griff nach Österreich von Nöten, wen man auf deutschen Ton bestand. Von meiner Seite aus gibt es zu diesem sensationellen Machwerk eine klare Empfehlung, denn man hat es nicht immer mit einem günstig produzierten Film zu tun, der so sehr zu gefallen vermag. 



Der Fluch der reitenden Leichen

 


Originaltitel: Curse of the Blind Dead
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 2020
Regie: Raffaelle Picchio

Inhalt:

Italien im 14. Jahrhundert: In einem grausamen heidnischen Ritual soll dem Satan ein neugeborenes Leben geopfert werden. Doch bei der Ausführung des Rituals werden die Tempelritter, eine dunkle Bruderschaft, im letzten Moment von den Bewohnern eines nahegelegenen Dorfes aufgehalten. Die Frevler werden kurzerhand geblendet und anschließend auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Kurz vor ihrer Hinrichtung schwören die Ritter jedoch, aus ihren Gräbern zurückzukehren und an den Einwohnern des Dorfes grausame Rache zu nehmen. Viele Jahrhunderte später, in einer postapokalyptischen Zukunft: Ein Mann und seine schwangere Tochter geraten in die Fänge einer Sekte, welche die Bruderschaft der Tempelritter wieder auferstehen lassen will. Konfrontiert mit der Sekte und dem drohenden Unheil versuchen sie, die Mitglieder der Sekte und die Templer ein für alle Male in die Hölle zu verbannen…

Review:

Die jüngere Generation wird mit einem Titel der sich DER FLUCH DER REITENDEN LEICHEN nennt, vermutlich nichts anfangen können. Horrorfans älteren Semesters wohl eher. Was waren das noch Zeiten damals, als Filme wie die reitenden Leichen durch den Fernseher ritten und dafür sorgten, dass es der Großteil der Darsteller nicht überlebt. So dürfte es verständlich sein, dass ein Typ wie ich in einem Meer aus Euphorie nahezu ertrunken ist, als ich hörte dass es einen neuen Teil um die Zombie-Templer gibt, wenn auch dieses mal  nicht aus Portugal, sondern aus Italien. 

Raffaelle Picchio hat sich für den neuen Teil verantwortlich gemacht und übernahm die Regie dazu. Bekannt ist er durch seinen Film MORITURIS geworden. Interessanterweise hat er aber nicht versucht einen atmosphärischen und relativ unblutigen Ableger zu kredenzen, sondern ein kleines Splatterfeuerwerk erschaffen, was jedem Gorehound gefallen dürfte. Aber immer der Reihe nach. 

Zu Beginn des Filmes wohnen wir ein paar Templern bei einer schwarzen Messe bei, die kein Problem damit haben ein Neugeborenes Baby dem Teufel zu opfern. Nach ihrer Gefangennahme der Dorfbewohner werden ihnen in altgewohnter Manier die Augen ausgebrannt und sie selber ins ewige Fegefeuer geschickt. Doch kurz vor ihrer Hinrichtung schwören sie, aus ihren Gräbern zurück zu kehren und Rache zu nehmen. Nach ein paar Hundert Jahren, in einer postapokalyptischen Welt stoßen wir auf einen Vater und seine Tochter, die in die Hände einer Sekte gelangen und sowohl als auch lassen die Templer nicht lange auf sich warten und das große Schlachtfest kann los gehen. 

Wer darauf erpicht ist, einen atmosphärischen Gothic-Horror zu sehen wird enttäuscht werden. Hier geht es blutig zur Sache, vom Gore-Gehalt ganz zu schweigen. Blut und Eingeweide werden massenhaft verströmt, Körper werden zerrissen, Stacheln werden entfernt, und ja, um dem ganzen noch eins drauf zu setzen: Auch ein Baby wird in zwei Teile zerrisse als wäre es Zuckerwatte. Die Gewalt der reitenden Leichen ist hier wahllos und sehr blutig. 

Die Templerzombies wurden extra für die Neuzeit aktualisiert und der heutigen Zeit angepasst. Sie sehen herrlich finster aus und wirken zudem sehr ernst, ohne ins Lächerliche abzudriften. Geschichtlich wird der Film recht mager gehalten, aber ich denke, dass die Geschichte eher hintergründig anstatt dem Visuellen was man hier angeboten bekommt. Das bekommt man auch seitens der Darsteller zu spüren die eher mittelmäßig sind. 

Laut IMDB soll der Film ein Remake des ersten Teils, DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN, sein. Kann man so sehen, wenn nicht dieser Aspekt wäre, dass der Film in einer postapokalyptischer Zukunft spielt, was mich dezent störte, weil ich kein großer Fan von Post-Apokalypsen bin. Aber egal, unterhaltsam war der Film sicher, bis auf die nahezu fehlende Story kann man sich den Film gut und gerne anschauen, allein die krassen Szenen die hier zu sehen sind, sind es allemal wert. 




Freitag, 24. März 2023

Herkules


Originaltitel: Hercules
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: Luigi Cozzi

Inhalt:

Seit das Zerbrechen der Büches der Pandora das Universum, wie wir es kennen, mit Ordnung und Chaos formte, überwachen die Götter vom Mond aus das Geschick der Menschen. Zeus erschafft einen seiner Söhne aus reinem Licht, doch der Königssohn verliert noch im Säuglingsalter seine Eltern und wird auf einem Fluß von seiner Amme ausgesetzt. Von einem kinderlosen Pärchen aufgezogen, macht er sich nach auch deren Ermordung auf den Weg, um sein Schicksal zu finden. Der Weg führt Herkules (Lou Ferrigno) nach Troja, wo er alle ihm gestellten Prüfungen besteht und das Antlitz der schönen Kassiopeia (Ingrid Anderson) als erster Mann erschaut. Doch Zeus trennt die beiden wieder und Kassiopeia soll im kretischen Königreich des fiesen König Minos dem Phönix geopfert werden. Selbstverständlich können Herkules weder Ketten, noch riesige Monstren, noch irgendwelche Zauberflüche aufhalten, um seine Holde zu retten... 

Review:

Filme über Herkules gibt es viele, sehr viele sogar, somit wäre es ein Unding jetzt alle möglichen auf zu zählen. Einer meiner Favoriten ist der Trashfilm aus den Anfängen der 80ern mit Lou Ferrigno, den einige meiner Altersgruppe wohl aus der 80er-Serie DER UNGLAUBLICHE HULK kennen dürften. Als es mit der Serie 1982 zu Ende ging, wollte Ferrigno wohl hoch hinaus und an größere Werke ran. Warum auch nicht? Mit HERCULES hat er nicht viel falsch gemacht und schien wie geschaffen für diese Rolle des superstarken "Göttersohnes" von Zeus.

Bei dieser Version von HERCULES mixte man Sandalenfilm mit Fantasyfilm und einer Prise Science Fiction und was dabei heraus kam ist ein recht unterhaltsamer Snack für zwischendurch, wenn man nicht viel Wert auf die Originalgeschichte des mythologischen Hercules gibt. Wie man aus einem damaligen Muscle & Fitness-Interview mit Ferrigno entnehmen kann, war er Feuer und Flamme für die Rolle zum Film, weil Hercules für ihn schon immer sein größter Fantasyheld war, somit unterstand er bis zu Beginn der Dreharbeiten einem superharten Training, um die dafür vorgesehene Muskulatur auf zu bauen. Interessant ist auch zu wissen, dass Sybil Danning kein gutes Wort an Ferrigno während der Promophase an ihm ausließ und es am Set wohl immer wieder zu Streitigkeiten kam, weil sie nicht miteinander auskamen. 

In diesem Film gibt es zwei amüsante Dinge: Zum einen der Kleidungsstil der Darsteller und Darstellerinnen. Die Darsteller scheinen nahezu ein schlechtes Double von Manowar zu sein, während die Damen teilweise mit knappen Outfits daher kommen, insbesondere die Tochter von König Minos und Circe deren Kleidungen eher den Eindruck vermitteln, als kämen sie von einem Strand-Wettbewerb. Die Wahl an das ulkigste Kostüm geht meines Erachtens an Dädalus, weil es mich irgendwie an eine Rüstung eines Unterwasser-Bewohners erinnert...mit viel Phantasie eben. Das schlechteste Kostüm geht an den Bären! Es sieht einfach viel zu billig aus, als dass man ernsthaft einen Bären darin erkennen kann. Aber alles kein Hals- und Beinbruch, die Outfits haben ihren Zweck erfüllt und sind nicht als Minuspunkte zu verstehen. 

Innerlich grinsen musste ich als Hercules mit Circe über die Regenbogenbrücke schreitet. Woher kennt man die Brücke eigentlich? Genau, es handelt sich um Bifröst, der Regenbogenbrücke aus der nordischen Mythologie die Asgard mit Midgard verbindet. Wie man darauf kommt, Inhalte aus der nordischen Mythologie in einen Film mit dem Hintergrund der griechischen Mythologie ist mir zwar ein Rätsel, hat mir aber dennoch gut gefallen. Zumal an dem Film mythologietechnisch eh von hinten bis vorne nichts stimmt. 

Der Film entstand unter er Regie von Luigi Cozzi, der auch der Mann hinter Filmen wie ASTARON - DIE BRUT DES SCHRECKENS, STAR CRASH (Der viele Ähnlichkeiten mit Hercules aufweist) und SINDBAD - HERR DER SIEBEN MEERE ist. Man merkt es am ehesten, wenn man seinen Film STAR CRASH von 1978 kennt. Denn auch dort gibt es riesenhafte Wesen zu bestaunen. Apropos: Wie um alles in der Welt kommt man auf die Idee Riesenroboter als Gegner einzusetzen? Das wäre doch eher ein Fall für Stop Motion-Mastermind Ray Harryhausen gewesen. Wobei die Idee natürlich nicht schlecht gewesen ist und dem Film einen weiteren Trashfaktor zukommen lässt. 

Trashfilmglotzer, Sandalenfreunde und Fantasy/Science Fiction-Gucker dürften Hercules schon längstens kenne, Neuankömmlinge der Genres dürfen trotz der negativen Rezensionen mit denen Hercules zu kämpfen hat, trotzdem einen Blick riskieren. Schlecht ist der Film nicht, im Gegenteil, für mich eine weitere Perle die ich in jungen Jahren sehen durfte und einer der vielen Gründe ist, warum ich wohl mehr mit derartigen Filmen anfangen kann. 







Monster aus dem All


Originaltitel: The Green Slime
Herstellungsland: Japan
Erscheinungsjahr: 1968
Regie: Kinji Fukasaku

Inhalt:

Weil ein gigantischer Asteroid droht, auf der Erde einzuschlagen, brechen einige Astronauten einer erdnahen Raumstation auf, den Himmelskörper vorher zu zerstören. Das Unternehmen gelingt, doch schleppen die Astronauten so einen gefährlichen außerirdischen Virus in die Station ein, die in rasender Geschwindigkeit zu tentakelbewehrten, einäugigen Kreaturen in Menschengröße mutiert, die dann beginnen, die Station zu überrennen. Gibt es eine Rettung?

Review:

Monster aus dem All ist ein sogenannter Tokasatsu-Film aus dem Jahre 1968. Tokusatsu, was übersetzt für "Spezialeffekte" steht, ist ein japanischer Begriff für Live-Action-Film oder Fernsehdrama, das stark auf Spezialeffekte setzt. Das interessante an dem Film ist, dass er von dem japanischen Regisseur Kinji Fukasaku geführt wurde, auch in Japan produziert worden ist, aber "inhaltlich" mit amerikanischen Darstellern besetzt wurde. 

Die Story könnte hanebüchener nicht sein: Nach der Zerstörung eines riesigen Asteroiden mit einem Gewicht von sagenhaften 6 Millionen Tonnen, der sich auf einem schnellen Kollisionskurs mit der Erde befand, entdeckt eine Gruppe von Astronauten, dass sie versehentlich mit einer außerirdischen Schleimkreatur zu ihrer Raumstation zurückgekehrt sind, die sich von Strahlung ernährt und sich schnell aus ihrem eigenen Blut reproduzieren kann.

Entstanden ist der Film unter einer Koproduktion von Metro-Goldwyn-Mayer und Toei. MGM stellte die Finanzierung und das Drehbuch zur Verfügung, während Toei das Filmteam und den Drehort für den Film bereitstellte. Die Story kommt aber weder aus Japan noch aus Amerika, sondern entstand in Italien unter der Hand von Antonio Marghereti, den man schon auf dem Regiestuhl zu Werken wie DAS ALIEN AUS DER TIEFE, ASPHALT-KANNIBALE oder PIRANHAS 2 - DIE RACHE DER KILLERFISCHE sah.

Der Film an sich ist gutes Mittelmaß. Nichts ganzes und nichts halbes und man erinnert sich teilweise eher an italienische Monster-B-Movies erinnert, als an eine japanische Produktion wie man es zu der Zeit kennt. Stellenweise vermag der Film zu unterhalten, am meisten wohl in den Szenen in denen die Monster zum Einsatz kommen die irgendwie schon goldig aussehen wie sie daher watscheln und mit ihrer "Stimme" rumschreien. Man darf nicht vergessen, dass wir uns Ende der 60er befinden und die Spezialeffekte von damals nicht mit den heutigen zu vergleichen sind. Für mich jedoch stellen sie die Hauptattraktion des Filmes dar. 

Geschulte Auen werden hier wohl Parallelen zu ALIEN fest stellen können, da das Prinzip das selbe ist: Raumschiff landet irgendwo im All auf einem Planeten, irgendein Bakterium, Schleim oder eine Kreatur wandert unbeobachtet mit an Board und versucht alles und jeden zu killen, was sich ihm/ihnen in den Weg stellt. Ähnliches konnte man schon bei DER PLANET SATURN LÄSST SCHÖN GRÜßEN bewundern. 

Mit einer Laufzeit von 90 Minuten ist der Film allemal zu lag geraten. Ob die alternative japanische Fassung von 77 Minuten den Film kurzweiliger macht, vermag ich nicht zu beantworten, weil ich in den meisten der Fälle die längste existierende Fassung eines Filmes bevorzuge. Jedoch will ich den Film nicht schlecht reden, er hat seine coolen Momente ist ein skurriles Kleinod aus der Geschichte des Science Fiction und man hat schon schlechteres gesehen. Als Sci Fi-Trasher um sich von den Sorgen des Alltags zu befreie taugt der Film trotzdem. 



Die geheimnisvolle Insel


Originaltitel: Mysterious Island
Herstellungsland: Großbritannien/USA
Erscheinungsjahr: 1961
Regie: Cy Endfield

Inhalt:

Während des amerikanischen Bürgerkriegs flieht eine Gruppe von Leute unter der Führung eines Unionsoffiziers in einem Fesselballon und wird aufs Meer hinausgetragen, bis sie auf einer unbekannten Insel landen. Hier sehen sie sich einer sprunghaft vergrößerten Fauna ausgesetzt: Riesenkrabben, gigantische Bienen und ein Drei-Meter-Hühnchen gefährden die Passagiere. Hinter all dem steckt ein alter Bekannter, der auf dieser Insel ein neues Domizil gefunden hat: Captain Nemo...

Review:

Die geheimnisvolle Insel ist eine unter dem Regisseur Cy Endfield entstandene Fantasy-Abenteuer-Produktion aus dem Jahre 1961. Als Vorlage diente der gleichnamige Roman von Jules Verne. Die Geschichte hierzu ist schnell erzählt: Während des amerikanischen Bürgerkrieges fliehen Unionssoldaten aus einem konförderierten Gefängnis mit einem Heißluftballon und landen nach einem schweren Unwetter auf einer unbekannten Insel und bekommen es mitunter mit riesigen Kreaturen zu tun.

Nun, auf Tricktechniker Ray Harryhausen ist Verlass. Wo Harryhausen drauf steht, ist auch Harryhausen drin. Auf der geheimnisvollen Insel tummeln sich allerhand monströser Kreaturen, die mittels geheimer Experimente vergrößert werden. Die Nummer eins ist hier eine riesige Krabbe, gefolgt von einem Riesenvogel, der einen steinzeitlichen Phorusrhacos darstellt. Gefolgt von Riesenbienen macht das junge Liebespaar eine ungewöhnliche Bekanntschaft mit ihnen bis der Rest der Truppe unter Wasser noch zu einem Kampf mit einem riesigen Oktopus eingeladen wird. 

Gedreht wurde der Film in den Shepperton Studios in England. Neben der Stop Motion-Arbeit verwendet die Produktion maßstabsgetreue Modelle und riesige Requisiten wie eine Krabbenschere. Außerdem ergänzen einige schöne matte Gemälde die anständige Arbeit vor Ort in Katalonien, Spanien. Entgegen dem, dass Jules Verne keine Frauen in seinen Romanen erlaubte, stranden auf die Insel im Laufe des Filmes noch zwei Damen, aus dem mit der jüngeren der beiden sich ein Liebespaar ergibt mit einem der Herren. 

Für die Musik war der Komponist Bernard Herrmann verantwortlich, der auch schon in den Filmen Sindbads siebte Reise und Jason und die Argonauten sein Können zum besten gab. 

Freunde von Harryhausen´s Spezialeffekten, Abenteurer und Fantasyfans werden hier bestens bedient, voraus gesetzt man hat keine Abneigung gegen gut gealterte Filme. Die Uraufführung in Deutschland war am 22.12.1961 und hat somit schon ein paar Jahre auf dem Buckel, hat aber noch nichts von seinem Charme verloren. Im Gegenteil, der Film ist im Längen besser anstatt dem, was man einem heutzutage vorsetzt.