Montag, 11. Juli 2022

The Green Inferno


Originaltitel: The Green Inferno
Herstellungsland: USA, Kanada, Chile
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Eli Roth 

Inhalt:

Die Studentin Justine (Lorenza Izzo) hat ihr ereignisarmes Leben satt. Das Studentenleben in New York bietet kaum noch Erfüllung. Um einmal im Leben politisch aktiv zu sein, für eine höhere Sache zu kämpfen und etwas bewegen zu können schließt sie sich Alejandro (Ariel Levy) und seiner ökologisch orientierten Aktivistengruppe an. Verliebt und von Tatendrang und Protestparolen beseelt bricht Justine mit der Gruppe in den peruanischen Dschungel auf um gegen die Regenwaldrodung und für den Schutz eines zivilisationsfern lebenden Eingeborenenstamms zu protestieren. Stress und Gefahr während der Protestaktion erweisen sich jedoch als banal im Vergleich zu dem, was der Gruppe noch bevorsteht. Denn auf dem Rückflug stürzt ihr Flugzeug über der grünen Hölle ab. Fernab der Zivilisation entpuppen sich die einzigen schutzbietenden Menschen im unwegsamen Urwald als natives Kannibalenvolk…

Review:

Filmemacher Eli Roth ist eher dafür bekannt härtere Filme zu machen, mit seinen HOSTEL-Filmen hat er bestens bewiesen, dass er was kann. Umso größer war für mich die Freude zu sehen, dass er sich ins Kannibalen-Genre wagt und wurde definitiv nicht enttäuscht, auch wenn ich eher etwas brachialeres erwartet habe. In der heutigen zeit einen Kannibalenfilm zu machen grenzt nahezu schon an ein Wunder, zumal die besten Zeiten des Kannibalenfilms schon seit 40 Jahren rum vorbei sind. Aber man sollte dennoch immer offen für was neues sein und nicht ständig der alten Zeit hinterher trauern, das dachte sich Eli Roth wahrscheinlich auch. 

Im Film begleiten wir eine junge Gruppe von Weltverbesserern, die sich auf den Weg nach Peru machen, um gegen die Abholzung und Zerstörung des Regenwaldes zu protestieren. Nach einem gelungenen Aufstand kommt es beim Rückflug zu einem Unfall und sie stürzen mitten im Regenwald ab und sind den dort nativen Einwohnern des Regenwaldes schutzlos ausgeliefert und werden nach und nach abgeschlachtet. 

Man erkennt hier klare Einflüsse von Klassikern wie LEBENDIG GEFRESSEN, CANNIBAL HOLOCAUST oder DIE RACHE DER KANNIBALEN. Roth beweist diesbezüglich sein kreatives Talent wie man am besten zeigt, wie man Menschen auf möglichst brutale Art und Weise tötet. Das wird natürlich erst ab der zweiten Hälfte des Filmes demonstriert, in der ersten Hälfte wird einem eine tiefgründige Story präsentiert die nach wie vor immer noch aktuell ist und ausgesprochen gehört. Sehr interessant finde ich die Idee, einen indianischen Stamm dazu zu bewegen in einem Abenteuerfilm mit Horrorelementen mit zu spielen. Roth hat dem Stamm den Film CANNIBAL HOLOCAUST gezeigt und sie empfanden den Film mehr als eine Komödie anstatt einen Horrorfilm, zumal sie von TV und der modernen Technik bisher noch nicht viel in ihrem Leben gesehen haben. 

Interessant waren die Farbmarkierungen der Indianer: Gelb stellt sozusagendie Ältesten dar, die den Stamm anführen, schwarz stellt den einzigsten Headhunter dar und die roten sind die normalen Bewohner des Stammes. Im Zusammenspiel mit dem kräftigen Grün des Regenwaldes stellt das ganze eine Top-Farbenkombination dar, die ich nach der Sichtung von THE GREEN INFERNO bei den zahlreichen italienischen Kannibalenurvätern doch glatt vermisse. Zusammenfassend gehört gesagt, dass ich den Film nicht als Horror- oder Splatterfilm betrachte, sondern eher, wie schon oben angesprochen als einen Abenteuerfilm mit Horrorelementen. Erstklassiges Kannibalenkino der Neuzeit, mehr gibt es nicht zu sagen. 




Flesh Contagium


Originaltitel: Flesh Contagium
Herstellungsland: Italien
Erscheinungsjahr: 2020
Regie: Lorenzo Lepori

Inhalt:

In einer von einem Pandemievirus und diktatorischen Regierungen verwüsteten Welt versuchen ein paar Flüchtlinge, die „Vollstrecker“ zu überleben. Als sie auf der Suche nach Nahrung und Reparaturen in einer verlassenen Festung ankommen, beginnt der schlimmste Teil ihrer Reise.

Review:

FLESH CONTAGIUM bescherte frischen Wind aus Italien und hatte dank der Corona-Pandemie eine interessante Thematik vorzuweisen. Wie würde die Welt wohl aussehen, wenn die ganze Corona-Problematik außer Kontrolle geraten würde? Das Ergebnis sehen sie in FLESH CONTAGIUM . So könnte man den Slogan wohl beschreiben. Gedreht wurde der Film in einer frühen Lockdown-Phase in Italien und grad das ist ein Wunder, zumal Italien von der Pandemie ziemlich hart getroffen wurde. Der Film spielt im Jahre 2029 und zeigt die Welt danach und es ist eine Welt in der wohl die wenigsten leben wollen würden. 

Wir bekommen die Geschichte eines Paares zu sehen, die auf der Flucht vor den Vollstreckern sind: In gelben Overalls und gehüllte und mit Gasmasken besetzt Mutanten die auf der Jagd nach Menschen sind. Auf der Suche nach einem Unterschlupf und etwas Nahrung treffen sie in einer Festung ein und das war wohl ihr größter Fehler. Denn sie sind nicht allein. Die Festung wird von einem Mann bewohnt, auf dessen Rücken ein Monster heran wächst, was mit Blut gefüttert wird und andernorts, ein paar Räume weiter, wohnt die Frau des Mannes die einen kannibalistischen Drang nach Menschenfleisch hat und sich gleich den Mann des Pärchens unter den Nagel reißt. Ornella selber bleibt am Leben, dient aber dem Typ mit dem Mutant auf dem Rücken als zukünftiges Sexobjekt. 

Der Film erinnerte mich stark an Filme von Bruno Mattei und andere Zombiefilme wie zum Beispiel GROßANGRIFF DER ZOMBIES. Man wollte hier womöglich eine Hommage an vergangene Werke und Klassiker erschaffen, was dem Regisseur gut gelungen ist. Bis zur Sichtung von FLESH CONTAGIUM, waren mir der Regisseur und Produzent gänzlich unbekannt, umso mehr freue ich mich, dass es im italienischen Indie-Bereich noch Leute gibt, die die alten Werke zu schätzen wissen. Auch Jess Franco-Fans sollten ihre Augen und Ohren offen halten, denn der Sleaze kommt hier auch nicht zu kurz. 

Ziemlich cool war die apokalyptische Atmosphäre und die dazu gehörigen Mutanten in den Overalls. Am Anfang dachte ich noch, dass das irgendwelche Typen sind, die einfach nur Spaß am killen haben, jedoch handelt es sich um Mutanten mit Tentakelgesichtern deren Masken sehr geil gemacht worden sind. Allgemein bekommt man, wenn es soweit ist, ein stabiles Effektegewitter gezaubert, insbesondere bei den Gore-Effekten, die allesamt handgemacht sind. Mit einer Laufzeit von grad mal 70 Minuten war der Film in Ordnung und hat mir soweit Spaß gemacht. 


Sonntag, 10. Juli 2022

3-Headed Shark Attack


Originaltitel: 3-Headed Shark Attack
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Christopher Ray

Inhalt:

Das Umweltverschmutzung katastrophale Auswirkungen haben kann, bestreitet heute wohl niemand mehr, aber was hier durch das Meer schwimmt und für Angst und Schrecken sorgt ist wohl das gruseligste aller Abnormitäten... es ist ein Hai mit drei Köpfen... drei Köpfe mit Mäulern voller Rasiermesser scharfen Zähnen, die vor nichts und niemanden halt machen - vor allem nicht vor jungen Frauen in Bikinis und deren Freunden. In solchen Situationen können nur besondere Menschen helfen... wie der waghalsige Großwildjäger Burns, der sich der mordlüsternen Bestie in den Weg stellt.... 

Review:

3-HEADED SHARK ATTACK ist leider einer dieser Filme bei denen Schauspieler mit spielen, die man aus besseren Filmen kennt. Explizit rede ich hier von Danny Trejo, den man hier bewundern darf. Aber immer der Reihe nach. Christopfer Ray der schon den ersten Film gemacht hat, scheint wohl Lust auf einen zweiten Teil gehabt zu haben und entschloss sich umgehend, dem Hai einen dritten Kopf zu verpassen und fertig war das Vieh. Leider fehlt hier das gewisse Etwas, was es beim ersten Teil gab und ich möchte gar noch behaupten, dass es schlichtweg auch die Darstellung des Weibes schönster Pracht ist, die hier fehlt und dem Film eine gewisse Würze gegeben hätte. 

Geschichtlich stellt der Film nichts neues dar, sondern eher das übliche: Es dreht sich um Umweltverschmutzung, die so manche Kreatur des Wassers mutieren lässt wie wir am Anfang erfahren. Sodann geschieht es auch, dass auch ein Hai davon nicht verschont bleibt und einen dritten Kopf dabei entwickelt. Und schon kann die Jagd auf die Menschen bzw. den Hai los gehen. 

Der Hai an sich sah schon cool aus, das lässt sich nicht bestreiten, aber das war es auch schon. Den Rest kann man soweit ganz vergessen, bis auf die eine Szene in der man Danny Trejo zu Gesicht bekommt und er mit der Machete den mittleren Kopf des Haies abhackt und aus seinem Boot entsteigt. Innerlich hab ich das Ganze natürlich total gefeiert, wurde aber gleich darauf bitter enttäuscht, als der Hai doch noch lebt und Danny gefressen hat. Noch schlimmer: Es wuchsen ihm noch 2 weitere Köpfe nach. So war der 5-Headed Shark wahrscheinlich schon beschlossene Sache. 

Bei den Charakteren hat man sich auch nicht viel Mühe gegeben, da sie total klischeehaft sind und man jeden Schritt der gemacht wird voraussehen kann. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Film so gut wie verschwendete Zeit ist, Danny dazu missbraucht wurde um den Film zu vermarkten bei Veröffentlichung und das war es auch. Schade eigentlich, denn der erste Teil hat noch echt gerockt. 



2-Headed Shark Attack


Originaltitel: 2-Headed Shark Attack
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Christopher Ray

Inhalt:

Unter Leitung von Professor Babish begibt sich eine Gruppe geistig fehlgeleiteter „Studenten“ zur Klassen- und Studienfahrt auf den Pazifik, um sich dort intensiv dem Studium frühneuzeitlicher Nautik und der Leiber der Damen zu widmen. Als das Boot einen toten Tiefseehai rammt und so fahruntauglich wird, beginnen sich die Probleme der Gruppe zu summieren. Gestrandet auf einem untergehenden Atoll, bedroht von Seebeben und Tsunamis, lauert die potenzierte Bedrohung in Form eines zweiköpfigen Mörderhais im lauen Flachwasser um sich am Buffet zu laben… 

Review:

Was kommt dabei heraus wenn man einen Haufen Bikinigirls, Beach Boys und einen doppelköpfigen Hai unbekannten Ursprungs in einen Topf wirft? Genau: 2-HEADED SHARK ATTACK! Wenn man bedenkt wer der Macher dieses Haiabenteuers ist, braucht man sich auch nicht weiter wundern, denn niemand geringeres als der Sohn des bekannten Filmemachers Fred Olen Ray saß oder schwamm auf dem Regiestuhl. Mit dabei von der Partie waren zudem noch weitere bekannte Gesichter wie Carmen Electra oder die Tochter der Wrestling-Legende Hulk Hogan, Brooke Hogan, die man schon in Sand Sharks bewundern durfte...und nicht nur wegen ihres ´Talents´ zum schauspielern.

Entstanden ist der Haitrasher in der B-Movie Schmiede The Asylum, die weltweit bekannt sein durfte. Zuerst war geplant, dass der zweite Kopf des Hais mit der Stirn des anderen verbunden ist, aber man hat sich glücklicherweise umentschieden, weil das sonst womöglich beknackt aussehen würde. Zudem findet man, wenn man genau aufpasst ein paar Logiklöcher wie zum Beispiel beim Ende des Films, als der linke Kopf weg geblasen wurde und der besagte Kopf dann kurze Zeit später wieder dran ist und der rechte Kopf fehlt, einfach herrlich solche Patzer. 

Man kann sich denken, dass der Film zahlreiche Einflüsse hat wie zum Beispiel diverse Haifilme oder eben auch Filme wie PIRANHA 3D oder PIRANHA 3DD. Wer sich mit derartigen Filme anfreunden kann, wird hier seinen Spaß haben, denn was würde besser zusammen passen als reichlich Titten und ein Monsterhai der sich der Körbchengröße nach durch frisst? Nur schade, dass der Nachfolgefilm dann schon wieder nach lässt.



Amok - Der Fluch der Maske


Originaltitel: Amok - Der Fluch der Maske
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Rene Rausch
Lars Kelich

Inhalt:

Ein Junge kommt in den Besitz einer verfluchten Maske und fängt darauf die blutige Jagd nach zwei anderen Jungs an.

Review:

AMOK - DER FLUCH DER MASKE ist ein netter Horrorkurzfilm, der um die Jahrtausendwende produziert wurde. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Darsteller, bestehend aus nur drei jungen Kerlen spielen zwar nicht unbedingt oscarreif, aber mir hat es trotzdem gefallen. Die Spezialeffekte waren auch nicht allzu schlecht. Klar, es gibt besseres auf dem Markt, aber da die jungen Herren noch sehr jung erscheinen, kann man getrost ein Auge zu drücken. 

Lediglich die Geschichte war ziemlich genial, es dreht sich um eine von Satanisten erschaffenen Maske aus einem alten Jahrhundert die sozusagen dämonische Züge hat und sich einen Menschen als Wirt aussucht und die betreffende Person steuert. Hat was aus dem Film "Die Maske" würd ich mal glatt behaupten. :D Als Maske diente die Lach-Version-Maske von Ghostface aus Scream. Zwar nicht ideenneu, aber auch nicht unstylish! Für zwischendurch mal um die Zeit zu vertreiben ganz nett, wenn man auf Homevideos steht. 

Gedreht und produziert wurde der Film in den Jahren 2000/2001, veröffentlicht jedoch erst 13 Jahre später. 



Jail Bait 2 - Kämpfen oder sterben im Frauenknast


Originaltitel: Locked Up
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Regie: Jared Cohn

Inhalt:

Mallory (Kelly McCart), eine junge amerikanische Studentin aus reichem Haus, verbringt ein Studienjahr in Thailand bei ihrem Onkel Tommy (Jared Cohn). Doch auf dem Campus ist sie, "die Amerikanerin", immer wieder Opfer brutalster Mobbing-Attacken. Als sie sich eines Tages zur Wehr setzt und eine Angreiferin schwer mit einer Eisenstange verletzt, wird sie von einem thailändischen Gericht zu zwei Jahren "Haft" in einem speziellen Erziehungsheim für junge Frauen verurteilt. Doch das "Heim" entpuppt sich schnell als brutales Frauengefängnis, das von einer äußerst sadistischen Direktorin geleitet wird. Die jungen Frauen müssen hier buchstäblich mit den Fäusten ums nackte Überleben kämpfen. Während Onkel Tommy - unwissend über die Zustände - verzweifelt versucht, fünf Millionen Dollar Kaution aufzutreiben, scheinen Mallorys Tage gezählt, denn neben den anderen Insassen haben auch alle Wärter ein Auge auf sie geworfen... 

Review:

JAILBAIT 2 ist der etwas "schlechtere" Nachfolger des erstklassigen Films JAILBAIT - ÜBERLEBEN IM FRAUENKNAST. Vom Inhalt her recht ähnlich, schlägt die Umsetzung leider nicht in die selbe Kerbe, zumal dieser Film auch nichts mit dem vermeintlichen ersten Teil zu tun hat. Hier dreht es sich um die junge Mallory, die nach einer Körperverletzung gegenüber der Anführerin einer Mobbing-Gang in ein Mädchen-Zuchthaus kommt um resozialisiert zu werden. Doch hier herrschen andere Regeln: Vergewaltigung, Korruption und Kämpfe sind hier an der Tagesordnung. 

Man erfährt auch nicht viel über Mallorys Vergangenheit wie zum Beispiel wer ihre Mutter ist bzw. was mit ihr passiert ist, wer ihr Vater ist oder was der Grund war, dass ihr Onkel (Gespielt vom Regisseur selber) ihr Vormund ist. Auch sonst erfährt man im Film nicht viel über andere Charaktere, weswegen sie in der Anstalt sind usw. Die Darsteller wirken meiner Meinung nach untertalentiert, die einzigste Ausnahme bildet Mallorys Zellengenossin, die ihr anfänglich dezent feindlich gegenüber ist, sich aber im Laufe des Films mit ihr anfreundet und es zwischen den beiden eine nette Lesbenszene gibt. 

Apropos Erotik: Zu sehen gibt es hier nur hier und da mal was, aber das war es dann auch. Auch vom Gewaltgrad hat man hier mehr eingespart, somit muss man nicht verstehen, wieso das Label die Veröffentlichung als "sehr harte Uncut-Fassung" betitelt, denn hart ist was anderes. Für eine Einmalsichtung geht dieser unterdurchschnittliche Neuzeit-WIP-Heuler in Ordnung, jedoch als Sequel zum ersten Teil taugt der Film nichts. 



The Profane Exhibit


Originaltitel: The Profane Exhibit
Herstellungsland: USA, Deutschland, Japan, Italien
Erscheinungsjahr: Aktuell noch unbekannt
Regie: Marian Dora
Ruggero Deodato
Ryan Nicholson
Yoshihiro Nishimura
Sergio Stivaletti
Michael Todd Schneider
José Mojica Marins
Andrey Iskanov
Anthony DiBlasi
Richard Stanley
Nacho Vigalondo
Uwe Boll

Inhalt:

Anthologie aus Kurzfilmen von diversen Regisseuren des Horrorfilm-Universums.

Review:

THE PRFANE EXHIBIT ist eine internationale Horror-Anthologie aus dem Jahre 2013, die von verschiedenen Filmemachern auf der ganzen Welt produziert wurde. Es befinden sich darunter namhafte Namen wie Ruggero Deodato (CANNIBAL HOLOCAUST), Marian Dora (MELANCHOLIE DER ENGEL), Yoshihiro Nishimura (TOKYO GORE POLICE) oder Uwe Boll (BLOODRAYNE). Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen und es ist was durchaus großartiges dabei entstanden. Anfänglich startete das ganze mit Amanda L. Manuel, die sich an Todd Schneider wandte um ihren ersten  Kurzfilm zu drehen. Das ganze ging jedoch soweit, das Amanda bei Uwe Boll und Scott Swan unterschrieben hat, um mehrere Teile für den Film zu entwickeln, die auf Amandas Story-Konzepten basieren. 

Amanda drehte einen großen Teil für THE PROFANE EXHIBIT zwischen den Jahren 2012-2019 und gab auf dem Housecore Horror Film Festival einen Einblick in ihr Schaffen, während das Projekt weiter lief und stetig wuchs. Am 31. Oktober 2019 wurde von Unearthed Films bekannt gegeben, dass die Anthologie 2020 über Unearthed Films veröffentlicht werden würde, was jedoch bis heute nicht passiert ist. Die Gründe dafür sind vielfältig, zum einen kam die Corona-Pandemie dazwischen, zum einen fehlte es manchem an Geld oder andere zogen ihre Anteile der Anthologie zurück. Was aber genau der Fall war und ist, ist mir weitgehend unbekannt. 

Kommen wir zum Film bzw. der Anthologie selber. Die von mir gesehene Fassung ist die Workprint-Fassung, somit kann ich auch nur über diese Fassung etwas sagen und stellt keine Review für die hoffentlich, noch kommende Endfassung dar. The Profane Exhibit besteht aus exakt 8 Kurzfilmen, die eine Durchschnittslänge von 10 Minuten haben. Abgetrennt werden die Filme von Szenen in denen Fleisch geschnitten oder ähnliches wird, was jedoch sehr "gory" rüber kommt kommt, wenn man es so sagen kann. Im Einzelnen hatte die Anthologie folgende Filme im Angebot: 

MANNA von Todd Schneider: Dieser Film ist ein kleiner, aber feiner Torture Porn-Movie der eine gute Mischung an Erotik und Gore zu bieten hat. Zu sehen ist auch hier die Gründerin Amanda Manuel. Definitiv einer der besseren Kurzfilme in, weil er sehr brutal und blutig daher kommt und ein paar BDSM/Sadomaso/Fetisch-Einlagen zu bieten hat. 

Anschließend folgt das skurrile Werk von Yoshihiro Nishimura mit seinem Werk THE HELL CHEF. Man erkennt die Unterschrift des japanischen Regisseurs eindeutig und auch dieser Kurzfilm ist einer der besseren Segmente der Anthologie. Insbesondere das Ende kommt mehr witzig rüber, aber gleichzeitig auch von der Idee her brutal. Ein bekanntes Gesicht ist hier auch zu sehen und zwar der Hauptpolizist aus TOKYO GORE POLICE. 

Der dritte Kurzfilm BASEMENT ist von Uwe Boll, einer meiner Hass-Regisseure schlechthin, weil mir seine Filme gar nicht gefallen. Hier muss ich aber ausnahmsweise ein Auge zudrücken, weil der Kurzfilm sehr gut geraten ist und von der Thematik her treffend gewählt ist für die Anthologie. Es behandelt das Thema Josef Fritzl und wird auch sehr gut umgesetzt. 

Der vierte Film BRIDGE ist das Werk von Ruggero Deodato, der jedem, aber wirklich jedem Horrorfan ein Begriff sein sollte. Doch hier muss ich sagen, dass der Name des Regisseurs mehr her macht als der Film selber. Der Film dauert gerade mal ein paar Minuten und bietet leider nicht das, was man wohl erwarten könnte. 

Film Nummer 5 der auf den Namen TOPHET QUOROM hört ist das Werk von Sergio Stivaletti, der für seine Spezialeffektein aus diversen Horrorfilmen bekannt ist. Dieser Kurzfilm ist ein weiterer Teil, den ich wirklich gefeiert hab, weil er sehr düster und brutal ist und sich die Spezialeffekte samt Story dahinter wirklich sehen lassen können. Gorehounds werden hier ihre helle Freude dran haben! 

Der sechste Film entstammt aus der Hand des amerikanischen Splattermeisters Ryan Nicholson. Und genau das was man von einem Nichsolson-Film erwartet, bekommt man auch geboten. In GOODWIFE sehen wir ein Ehepaar, was wohl ein ziemlich pikantes Hobby hat: Frauen foltern. Hier darf man sich definitiv wieder freuen, was zu sehen bekommen. In alter Nicholson-Manier bekommt man eine Mischung aus Sleaze und Brutalität geboten. 

Der darauf folgende Film kommt von dem deutschen Untergrundkönig Marian Dora. Und wo Marian Dora drauf steht, ist auch Marian Dora drin. In MORS IN TABULA wir ddas Thema Euthanasie behandelt und stilvoll in alter Dora-Manier umgesetzt. Sehr atmosphärisch, aber auch sehr intensiv. Gut zu wissen ist, dass die Version, die mir vorlag, die Version von THE PROFANE EXHIBIT war, in der der erste von Marian Dora eingereichte Kurzfilm vorhanden war.

Der nächste Kurzfilm SINS OF THE FATHER hat zwar eine gute Geschichte, aber visuell leider nicht viel zu bieten. Es geht um einen Sohn der von seinem Vater in der Kindheit missbraucht wurde und Rache an ihm übel soll. Leider sieht man davon nichts, was ich sehr schade finde. 

Im letzten Film MOTHERS DAY I geht es genau so wenig deftig zur Sache, ist aber nicht uninteressant zu sehen. In einem Mädchenkloster für schwer erziehbare hat die Obermutter die Oberhand und sorgt für Zucht und Ordnung, was hier eindrucksvoll gezeigt wird, wenn auch sehr unblutig. Dennoch ein guter Kurzfilm von Anthony Diblasi. 

Im Kompletten ist die Anthologie sehr gelungen und es ist für jeden was dabei. Von Zart bis Hart ist hier alles vertreten und ich wünsche mir für alle, die das Gesamtwerk noch nicht gesehen haben, dass es hoffentlich bald zu einer Veröffentlichung kommt. Sehenswert ist der Film bzw. die Filme allemal. So sei auch noch schlussendlich gesagt, dass man eher mit kleineren Erwartungen an die Sache ran geht, wenn man ein Gorefest nach dem anderen erwartet. 



Samstag, 9. Juli 2022

Jail Bait - Überleben im Frauenknast


Originaltitel: Jailbait
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: Jared Cohn

Inhalt:

Anna Nix (Sara Malakul Lane) wird regelmäßig von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht. Eines Tages stößt sie ihn von sich und er fällt unglücklich, so dass er zu Tode kommt. Annas Mutter leugnet den Missbrauch vor Gericht und Anna wird zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe wegen Totschlags verurteilt. Im Knast macht die sensible junge Frau Erfahrungen mit gewalttätigen Banden, Drogen und gleichgeschlechtlicher Liebe. Wird Anna an der harten Realität des Gefängnisalltags, der Isolationshaft und den Übergriffen des korrupten Gefängnisdirektors zerbrechen oder gelingt es ihr, erhobenen Hauptes in die Freiheit zurückzukehren? 

Review:

JAIBAIT behandelt die Geschichte der jungen Ana, die von ihrem Vater ständig vergewaltigt wird und es beim letzten mal zu einem Todesfall seinerseits kommt, nachdem sie sich verteidigt hat. Vor Gericht fällt ihre Mutter ihr in den Rücken und somit wird sie zu 4-9 Jahren Jugendknast verurteilt. Ihre Haft wird erschwert durch sexuelle Nötigung des Direktors, Drogen und feindseligem Weibsvolk intern im Knast. 

The Asylum ist den meisten Filmkennern wohl ein Begriff für Low Budget-Movies aller Art, die zudem noch ziemlich frech alles kopieren, was ihnen in die Hände kommt. Dass man sich dieses mal auf Women in Prison-Plateau bewegt hat, erscheint zunächst nicht verwunderlich, waren die 70er doch ein goldenes Jahrzehnt für derlei Filme. Über den Slogan "In the Vein of Orange Is the New Black" lässt sich wahrscheinlich darüber streiten. Ich kenne die Serie nicht, jedoch habe ich schon Ausschnitte gesehen und kann mir vorstellen, dass der Slogan nur zum Teil hin haut. 

Mit JAILBAIT ist ein interessantes Stück WIP-Film kredenzt worden, der eine nette Mischung aus Thriller, WIP-Thematik und Sleaze ist. Man lässt hier nichts aus um dem ganzen gerecht zu werden und man bekommt das geboten, was man schon 40 Jahre davor geboten bekommen hat: Viel nackte Haut, lüsternen Mitinsassinnen, einen notgeilen Direktor und eine flache Geschichte. Zudem manifestiert sich bei KAILBAIT ein schmuddeliger Grindhouse-Vibe, der den Unterhaltungswert erhöht. Sara Malakul Lane tut ihr übriges und zeigt nicht nur was sie hat, sondern auch was für eine tolle Darstellerin sie ist. 

Man sollte nicht gleich weg rennen, wenn man im Bezug zu JAILBAIT das Wort "Asylum" hört, mir ist bekannt, dass sie viel Bullshit produziert haben, aber meines Erachtens ist JAILBAIT eines der besseren Werke, was von The Asylum produziert wurde und kann für das, dass es ein WIP-B-Movie der Neuzeit ist, ganz klar mit seinen Ureltern der goldenen 70er mit halten.