Sonntag, 26. Juni 2022

Die weisse Göttin der Kannibalen


Originaltitel: La Montagna del dio cannibale
Herstellungsland: Italien, Sri Lanka
Erscheinungsjahr: 1978
Regie: Sergio Martino

Inhalt:

Als das Expeditionsteam des Wissenschaftlers Henry Fielding auf seiner Forschungsreise in Neu-Guinea verschollen scheint, werden nach einiger Zeit alle Suchaktionen eingestellt und Fielding für tot erklärt. Doch Helen glaubt nicht an den Tod ihres Mannes, reist nach Neu-Guinea und startet mit dem Landeskenner Edward Foster eine weitere Suchexpedition. Als sie auf den Kannibalenstamm der Puca stoßen, nimmt die Suche eine dramatische Wendung...

Review:

Wie bei so vielen Video Nasties der 70 und 80er ist es nur eine berechtigte Frage wieso so mancher Film verboten wurde, einer dieser Filme wäre die WEIßE GÖTTIN DER KANNIBALEN. ich meine, der Film ist bei Weitem nicht so extrem wie diverse andere Vertreter namens Lebendig gefressen oder DIE RACHE DER KANNIBALEN. Aber wie man die ehemalige BPJS kennt, werden die schon einen Grund dafür gehabt haben, jedenfalls keinen vernünftigen der eine Beschlagnahme rechtfertigt. Von allen Kannibalenfilmen ist die weiße Göttin neben RACHE DER KANNIBALEN mein All Time-Favorite Movie aus diesem Genre.

In der Handlung versucht Susan ihren vermissten Ehemann zu finden., Zusammen mit ihrem Bruder Arthur und einem Professor machen sie sich auf den Weg in den Urwald in Neu Guinea zu einem verfluchten Berg. Unterwegs treffen sie in einem Eingeborenendorf Manolo, der sich der Truppe anschließt. Unterwegs verstirbt der Professor und angekommen bei den Kannibalen stirbt der Bruder von Susan, während sie und Manolo gefangen genommen und gefoltert werden bis ihnen die Flucht gelingt. 

Aufgrund der langen Laufzeit bekommt man einiges geboten: Wunderschöne Naturaufnahmen, altbekannte Tiersnuff-Szenen, über die ich an dieser Stelle kein weiteres Wort verliere, weil dieses Thema schon zur Genüge ausgeschlachtet wurde in der heutigen Zeit, eine winzige Prise Erotik und selbst eine Sodomie-Szene darf hier nicht fehlen. Ja, so mancher hat ein Problem mit solchen Szenen, ich weniger, weil genau solche Dinge erst die Würze im Film sind. Man sollte mich nicht falsch verstehen, ich halte auch nichts von Tiersnuff oder Sodomie, aber man muss zugeben, dass solche Szenen einen Film erst zu einem größeren Bekanntheitsgrad verhelfen. 

Gedreht wurde der Film in Sri Lanka von Sergio Martino, der für Filme wie Insel der neuen Monster, Paco-Kampfmaschine des Todes oder die Säge des Teufels verantwortlich ist. Ich mag die Filme von Sergio eh total und somit sollte es nicht weiter verwundern, dass die weiße Göttin einer meiner Lieblinge von ihm ist.  



7th Day

Originaltitel: 7th Day
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2013
Regie: Jason Koch

Inhalt:

Allen Dean ist eigentlich ein eher unscheinbarer Zeitgenosse, ein Mensch wie man ihm selbst jeden Tag begegnet und das macht ihn umso erschreckender! Allen hat nämlich ein dunkles Geheimnis: Er ist ein brutaler Serienmörder, der das Töten so sehr liebt, dass er loskommen wird. Er sieht sich selbst als Superstar, berühmt gemacht durch seine blutigen Taten, die er dem Zuschauer gerne näher bringen möchte.

Review:

Serienkillerfilme gibt es eine Menge und nachdem was ich bisher gesehen habe wie zum Beispiel die beiden Ed Gein-Verfilmungen, GACY oder HENRY - PORTRAIT OF A SERIAL KILLER, war 7TH DAY einer der brutalsten und perversesten Filme de ich auf dem Bildschirm hatte. In 7TH DAY dreht es sich um den allein lebenden Allen, der einen schlechten Job in der Küche hat und in seinem Privatleben dem Töten von Menschen fröhnt. Als ob das nicht alles wäre, werden die Leichen zusätzlich noch von ihm sexuell missbraucht und ab und zu mal gegessen, man will ja so wenig Spuren wie möglich hinterlassen. Zeitgleich versucht er das Herz seiner Arbeitskollegin Denise zu gewinnen, was jedoch alles vergeblich ist.

Der Film erzählt die Geschichte aus Alens perspektive und man er fährt so einiges aus seiner Vergangenheit, die auch nicht gerade besser verlaufen ist, da sie eine Mischung aus Leiden und inzestuösen Beziehungen zwischen seiner Mutter und seinem Bruder und anderen Typen ist, die seine Mutter pflegte. Das Drehbuch war super geschrieben und die Umsetzung dazu war einfach fantastisch, weil man eine geschickte Symbiose aus Splatterfilm und Psychothriller erschaffen hat, wie es nur wenige schaffen. Allem voran spielt Mark S. Sanders seine Rolle sehr authentisch, dass man fast schon glauben mag, dass das was auf dem Bildschirm passiert, wie ein Videotagebuch ist, was 7 Tage eines Mörders repräsentiert.

Wer einen nervenzerfetzenden Film sehen will, der teilweise unter die Gürtellinie geht, ist bei 7TH DAY sehr gut aufgehoben. Mitunter setzt der Film auf sehr verstörende Momente, die einem zum Nachdenken anregen, denn dass was man zu sehen bekommt, passiert wirklich und entspringt nicht nur der Fantasie eines Regisseurs, sondern spiegelt die Realität wieder, wie sie oftmals ist. Unverblümt, authentisch, aus den tiefsten Tiefen des menschlichen Bewusstseins entsprungen und doch so realistisch wie es nur wenige schaffen, es so auf die Leinwand zu bringen. 






Samstag, 25. Juni 2022

Sendero

Originaltitel: Sendero
Herstellungsland: Chile
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Lucio A. Rojas

Inhalt:

Für Ana (Andrea García-Huidobro) ist ein Traum wahr geworden: Sie hat ein Stipendium für ein Auslandsstudium bekommen. Gemeinsam mit ihren Freunden feiert sie abseits der großen Stadt. Nachdem sie aber einer verletzten Frau am Straßenrand helfen, wird die Gruppe plötzlich von Unbekannten überfallen und entführt. Ihre Kidnapper arbeiten für eine Gruppe, die sich aus wichtigen Lokalpolitikern zusammensetzt. Ana und ihre Freunde müssen alles daran setzen, um mit dem Leben davon zu kommen - selbst wenn das bedeutet, die eigenen Freunde zu verraten. 

Review:

Ich gebe zu größere Erwartungen an den Film gehabt zu haben, wurde aber mehr enttäuscht als mir lieb ist. Die Inhaltsangabe ließ den Film recht gut aussehen und man konnte sich dabei was denken im Bezug auf die Sache, dass man unterwegs eine Frau auf findet die schwer verletzt ist. Das hatten wir schon beim Remake vom TEXAS CHAINSAW MASSACRE. Ein gutes Konzept wurde leider durchschnittlich umgesetzt. Der Film hat versucht, einen Thriller mit Horror-Elementen ohne Antworten und dem nötigen Nervenkitzel zu liefern. Hätte man weniger Zeit damit verbracht, über das Stipendium der Hauptfigur zu sprechen, und mehr Wert darauf gelegt über den Sinn des Filmes zu sprechen, wäre dabei was gutes raus gekommen.

Positiv zu betrachten ist der Gore-Faktor, der nicht gerade zimperlich daher kommt. Hier mal einen mit Stein eingeschlagenen Kopf, da mal der Brustkorb der mit dem Fahrzeug mittels Ketten weg gerissen wird kommen schon nice rüber und wurden gut umgesetzt. Mir stellt sich halt nach wie vor die Frage: Wer sind diese Verrückten, die Menschen gefangen halten und teilweise foltern? Was sind ihre Beweggründe? Wieso "vergewaltigen" sich die Typen der Truppe untereinander? Und was hat es mit der Frau auf sich, die aus sieht als sei sie dem viktorianischen Zeitalter entsprungen? Und wer verdammt nochmal ist dieser alte Knacker der irgendwann mal auftaucht bzw. wer ist er, dass, wie er meint, die Eltern eines der Opfer sterben werden, wenn sie ihn tötet? 

Wie man sieht kommen mehr Fragen nach SENDERO zusammen als Antworten. Auch wenn er im durchschnittlichen Maße recht gut war, hat er seine Funktion verfehlt und lässt einem mit Schulterzucken zurück. Die Geschichte hätte so gut werden können, aber raus gekommen ist ein Film den man beileibe nicht braucht und da retten ihn auch seine exzellenten Gore-Effekte nicht mehr, denn die kann man in zig anderen Filmen auch betrachten und hat seine Zeit nicht raus geworfen. 




Clownhouse

Originaltitel: Clownhouse
Herstellungsland; USA
Erscheinungsjahr: 1989
Regie: Victor Salva

Inhalt:

Halloween. In dieser Geisternacht metzeln drei irre Anstaltsflüchtlinge die Artisten in einem Wanderzirkus nieder. Als Clowns maskiert, zieht das schlitzerfreudige Trio hernach massakrierend seines Weges. Dabei brechen Cheezo, Bippo und Dippo auch in das Elternhaus des kleinen Casey Collins ein. Der weiß jetzt endlich, warum ihn seit langem die Visionen von mordenden Pappnasen plagen. Casey gelingt die Flucht, doch die wahnsinnigen Verfolger heften sich an seine Fersen...

Review:

CLOWNHOUSE ist einer dieser Filme, der vermutlich nie eine besondere Veröffentlichung bekommen wird aufgrund der Geschehnisse, die sich im Hintergrund damals abgespielt haben. Uraufgeführt auf dem Sundance Festival 1989 wurde der Film begeistert aufgenommen, die eigentliche Kontroverse startet ab da, als bekannt wurde dass Victor Salva, der für auf dem Regiestuhl saß, den damals 12-jährigen Nathan Forrest Winters sexuell missbrauchte und bei zusätzlich bei ihm noch kinderpornographisches Material gefunden wurde. Somit wurden alle Heimmedien aus dem Vertrieb genommen und sind seitdem vergriffen.

CLOWNHOUSE ist ein Low Budget Film der sich mit dem Thema Clowns befasst, nennen wir es Clownhorror mit einer kräftigen Prise Home Invasion-Horror gewürzt. Der Inhalt dreht sich um drei Clown die von einem kriminellen Trio Gestörter umgebracht wird und die sich selber als Clowns verkleiden und schminken und auf die Jagd gehen um die drei jungen Hauptprotagonisten zu töten. Umgesetzt wurde das Ganze gar nicht allzu schlecht, zudem sollte man noch erwähnen dass der Film komplett blutleer daher kommt. Trotz dieser Blutleere weist der Film keine Langeweile auf, nichts. 

Das Schauspiel ist eher so naja. Der Horror wird durch die grobe Natur von Salvos Verbrechen unterstrichen. Der Film wurde auf eine Weise gedreht, die eindeutig vom Regisseur gewählt wurde, um die Kinder zu zeigen. Der Film verwendet auch typische Steuerungsprobleme, die Caseys Charakter betreffen. Ihm wurde gesagt, dass er falsch liegt, ihm wurde gesagt, dass ihm niemand glaubt, ihm wurde gesagt, dass die Stadt denkt, dass er ein Weichei ist...Es fühlt sich wie ein Mittel an, um ein Missbrauchsopfer genauso (wenn nicht mehr) niederzumachen.

Man kann den Film gesehen haben oder nicht, aufgrund der Hintergrundgeschichte, hinterlässt er bei mir ein mulmiges Gefühl, weil man dem Film irgendwo teilweise schon manchmal anmerkt, wessen Geistes Kind er ist. Ich brauch zum Beispiel keine nackten Jungenärsche auf dem Bildschirm haben oder sowas, in so einem Fall garantiert nicht. Auch wenn der Film zu unterhalten vermag, war das die erste und letzte Sichtung. Somit werde ich auch weitere Filme die unter der Hand von Salva entstanden sind, meiden. Zum Glück habe ich JEEPERS CREEPERS so oder so noch nie gemocht!



Legend of Hell

Originaltitel: Legend of Hell
Herstellungsland: Deutschland
Erscheinungsjahr: 2012
Regie: Olaf Ittenbach

Inhalt:

Die attraktive Archäologin Selma entdeckt bei einer Ausgrabung in Marokko ein 5000 Jahre altes Portal, dessen Tor durch einen eigenartigen Mechanismus von innen verschlossen ist. Eine ebenso alte Karte, verfasst in einer codierten Geheimsprache, die seit mehr als 3000 Jahren nicht mehr gesprochen wird, soll dem angeblichen Kunsthändler Gabriel Moses von Selma verkauft werden. Bei der Übergabe kommt es zum Streit und Selma wird von ihm erschossen. Moses kann mit der Karte das Portal öffnen und ein Inferno in Gang setzen. Selma kehrt in verschiedene Zeiten und Leben zurück, um den Fehler mit ihren neuen Weggefährten zu korrigieren, den sie begangen hat. Durch ihre Hilfe wurde das Tor zur Hölle geöffnet. Doch der Kampf gegen die Mächte der Hölle scheint verloren. 

Review:

Genau zehn Jahre habe ich mir jetzt Zeit gelassen, um mir LEGEND OF HEL rein zu ziehen. Denn Damals als er raus kam, war der Film nach ca. 15 Minuten aus meinem DVD-Player draußen, heute musste ich mich durch beißen um überhaupt eine sachliche Review schreiben zu können, denn von damals bis heute hat sich meine Meinung nicht geändert: Legend of Hell ist einer der schlechtesten Ittenbach-Filme überhaupt. 

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Gore-Effekte tadellos sind, aber das ist auch das einzigste. Mehr Gefallen habe ich an der Geschichte gefunden, die irgendwie ziemlich originell ist und mich persönlich angesprochen hat, bloß die Umsetzung war etwas mager. Es sieht eher wie so eine billige Kopie von Herr der Ringe in einer Splatter-Version aus als nach einem Fantasy-Splatterfilm. Auch die darstellerische Leistung lässt sehr zu wünschen übrig, wobei man das eh nicht auf die Goldwaage bei einem Independentfilm legen sollte, somit kann man da ein Auge zudrücken.

Man merkt dem Film eben an, dass das ganze Budget eben fast nur für Effekte und ein Vesperbrot drauf gegangen ist und die Darsteller sich gelangweilt ihrer Leistung hingegeben haben. Schade eigentlich, denn für das Potenzial was der Olaf sonst so hat, hat er es damit mies versaut. Hätte man vielleicht noch mehr Geld in die Umsetzung rein gesteckt, wäre da wirklich was feines draus geworden, aber somit muss ich bitteren Herzens sagen: Olaf, beim nächsten mal etwas mehr Enthusiamus, denn du hattest schon mehr drauf. 


Freitag, 24. Juni 2022

Mondo Siam

Originaltitel: Mondo Siam
Herstellungsland: Thailand/Kambodscha/Laos/Deutschland
Erscheinungsjahr: 2020
Regie: Rene Wiesner

Inhalt:

Episodenartige und fragmentarische Geschichten auf dem Boden des historischen Siams um Leben und Tod, Gefangenschaft und Freiheit, Hoffnung und Verzweiflung, und Wahnsinn und Vernunft. Ein Anti-Reisefilm, der sich inhaltlich am Mondofilm and stilistisch am nonverbalen Film orientiert. Der Himmel wird zum Zirkuszelt in dieser Kuriositätenschau aus dem Leben und dem Alltag Südostasiens.

Review:

Ich hoffe ich liege nicht falsch damit, wenn ich sage, dass MONDO SIAM ein, wie ich es bezeichnen würde, Neo-Mondofilm ist. Ausser älteren Genrebeiträgen wie MONDO CANE, SHOCKING ASIA, DAS IST AMERIKA oder GUINEA AMA würde mir auf Anhieb nichts einfallen was neuerer Wäre, außer vielleicht Filme wie OROZCO, THE ELBALMER, oder die Anfang der 2000er entstandenen Filme MARASMA MILANO oder OH! UOMO. MONDO SIAM ist einer der neuesten Mondofilme dieser Art und 2020 entstanden von Rene Wiesner. 

Rene ist bekannt dafür, ein Ass im Neo-Mondo-Sektor zu sein, das hat er auch in der Vergangenheit bestens bewiesen, seine Liste an Filmen ist durchaus lang, jedoch kenne ich bis auf Lopburi noch keins seiner Werke, was umgehend nachzuholen sein wird um auf dem Laufenden zu sein. 

MONDO SIAM ist sein erster Langfilm und hat mich sofort überzeugt, allein deswegen schon, weil eines der für mich interessanteren Länder näher beleuchtet wurde: Thailand. Thematisch befasst sich der Film mit dem Tod, aber auch das Leben in anderen Kulturen. Gedreht wurde in Thailand, Kambodscha und Laos, sehr schöne Länder die zudem eine schöne Kultur mit sich bringen. Leider hat auch jede Kultur ihre Schattenseiten, hier zum Beispiel sind es die Tierquälereien die mir sauer aufgestoßen sind. Ich denke dass Tiere keine Attraktionen für irgendwelche Schaulustige, Geldverdiener oder sonst was sein sollten, sondern sie in ihre Heimat, der freien Natur besser aufgehoben sind anstatt eingesperrt in Käfigen zu sein oder für Selfies oder Urlaubsfotos missbraucht werden sollten. 

Ansprechender fand ich dann schon die Aufnahmen der Toten und mumifizierten Leichen. So etwas wäre, wenn mich nicht alles täuscht, in Deutschland undenkbar, weil man hier ein ganz anderes Bild zum Tod hat und dies zum Teil auch christlicher Natur ist. Auch interessant zu sehen war die rituelle Schlachtung eines Tieres. Da ich selber schon Erfahrung in dem Beruf habe, fragte ich mich, wie die Leute das Fleisch haltbar machen ohne Kühlung, für mich wäre dieser "Gaumenschmaus" sicherlich nichts. 

Den Filmtitel hat man sehr gut gewählt. Siam war bis 1939 der Name für das heutige Thailand und wurde von 1946 bis 1949 nochmal benutzt und seitdem nie wieder. Den Begriff Mondo kommt aus dem italienischen und heißt übersetzt soviel wie "Welt", somit könnte MONDO SIAM quasi "Welt von Thailand" heißen, womit man gar nicht so falsch liegen würde. Selbstverständlich soll das Ganze auch eine Anspielung auf die guten, alten Mondofilme der 60er und 70er sein, nur mit dem kleinen Unterscheid, dass hier authentisches Filmmaterial verwendet wird und MONDO SIAM alles andere als eine Pseudo-Doku ist. 

Sehr gut war, dass der Film ohne Kommentatoren auskommt und man nur als Zuschauer agieren kann, der mit den Klängen von meditativ-spiritueller Musik umgarnt wird. Für die Musik zeichnet sich Stephan Ortlepp/Musica Non Grata aus. Da ist es nahezu schon interessant zu wissen, dass Stephans Wurzeln im Black Metal liegen(Guter Mann!)! Das lässt einen fast im Film versinken und eine Art visuelle Reise in den fernen Osten machen. Anhand der Schnitte, der Kamerafahrten und der Produktion fühlt man sich nahezu wie als ob man live am Geschehen dabei wäre. Somit kann sich jeder selber ein Bild über das Gesehene machen, ohne beeinflusst zu werden von der Meinung eines Kommentators. 

Der Unterhaltungswert war sehr hoch, jedoch gibt es eine kleine Kritik. Ich hätte mir insgeheim mehr erhofft, dass man mehr sowas in die Richtung von Addio Uomo gemacht hätte, insbesondere unter Miteinbeziehung des Museum Of Death, aber das obliegt dem Filmemacher immer selber, was er in seinem Film einbaut und was nicht. Summa summarum eine großartige Dokumentation über den Tod in einer uns fernen Kultur zu der wir nur sehr wenige Einblicke in die Hintergründe zu diesem Thema haben! 




I want you dead, Uncle Sam

Originaltitel: Uncle Sam
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1996
Regie: William Lustig

Inhalt:

Sam (David 'Shark' Fralick), der Onkel des kleinen Jody (Christopher Ogden), fiel im ersten Krieg der USA gegen den Irak durch Schüsse aus den eigenen Reihen, sog. Friendly Fire. Für Jody ist der als brutaler Despot gegolten habende Mann ein Kriegsheld, den er entsprechend verehrt und um ihn trauert, als sein Leichnam in seine Heimatstadt überführt wird. Was niemand ahnt: Der Verblichene erwacht zu neuem Leben und macht im Uncle-Sam-Kostüm gnadenlos Jagd auf die den Unabhängigkeitstag feiernden Kleinstadt-Bewohner…

Review:

William Lustig´s vorletzter Film hat die Horrorgemeinde durchaus gespalten, weil die meisten wohl Werke wie seinen MANIAC oder MANIAC COP erwartet haben. Aufgrund der Titelgebung hätte man Uncle Sam auch gleich Maniac Zombie nennen können, denn ein wild gewordener Maniac ist der Zombie in diesem Film mit hoher Sicherheit, ob schon zu Lebzeiten oder tot. 

Der Film wirft ein paar Fragen auf, zum Beispiel durch welche Magie Sam nun lebendig wird, was dem Jungen im Rollstuhl genau passiert ist (Denken kann man es sich bestimmt!), man hat also nicht viel auf eine ausgefeilte Story gegeben. Macht aber nichts, unterhalten kann der Film trotzdem, wenn man auf B-Movies steht. Leider bekommt man nicht viele Aufsehen erregende Effekte zu sehen, das amüsanteste sind wohl wie einem der Kopf abgehackt wird und der Bulle bekommt die Fahnenstange in den Leib gesteckt, frei nach dem Motto: Scheiß auf die ganzen Vaterlandsverräter. 

Das Hauptaugenmerk liegt dem ganzen Film über auf den amerikanischen Patriotismus, somit kommt der Unabhängigkeitstag gerade recht um Rache an all denen auszuüben die für Sam unpatriotisch sind. Man muss vielleicht anmerken, dass ein kleiner sozialkritischer Ton mit eingebaut wurde, der besagt, dass es sich nicht lohnt für sein Land in den krieg zu ziehen, denn entweder man kommt heile aus der Sache wieder raus oder endet wie Sam: Als Zombie! :D Meinerseits einer meiner Lieblingsfilme von Lustig, auch wenn er manchem nicht gefällt, ich mag eben diese kleinen, aber feinen B-Movies wenn sie mich gut genug unterhalten. 



Donnerstag, 23. Juni 2022

Bog - Das Ungeheuer aus den Sümpfen

Originaltitel: Bog
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 1979
Regie: Don Keeslar

Inhalt:

Beim Fischen mit Dynamit erwecken unvorsichtige Fischer ein Monster aus einem See. Dieses beginnt nun um den See herum, Menschen zu töten. Die Betroffenen versuchen, dem Monster beizukommen, doch immer wieder verschwindet es auf merkwürdige Weise. Ist dem Monster mit menschlichen Kräften beizukommen? Und was für eine Rolle spielt die alte Adrianna (Gloria DeHaven) in diesem mörderischen Spiel?

Review:

Im Zuge der Monsterfilme mit Monstern aus dem Wasser gab es in den 70ern und 80ern die ein und andere Interpretation die sich sehen lassen konnte, die wohl besten und bekanntesten Beispiel dürften INSEL DER NEUEN MONSTER und DAS GRAUEN AUS DER TIEFE sein. Somit ist es weniger verwunderlich, dass es auch viele Abklatschfilme gab, die auf den Zug aufgesprungen sind und auch was vom Kuchen haben wollten. Oder liegt es vielleicht auch daran, das man Gefallen an humanoiden Kreaturen gefunden hat? Da gäbe es auch zum Beispiel den OILY MANIAC aus Japan, mehr fallen mir auf Anhieb auch nicht ein gerade. 

Mit BOG haben wir ein Exemplar was eine Mischung aus einem Hummer oder Krebs und einem Menschen darstellen soll. Wie es genau entstanden ist, wissen wir nicht, bekommt man auch nicht gesagt. Man schätzt auf evolutionäre Hintergründe. Das Monster an sich bekommt auch so gut wie gar nicht zu sehen, nur gegen Ende ein paar mal, im Film ein paar mal die Krebsscheren in Übergröße, aber das war es auch. Man hat sich geschichtlich etwas von der Insel der neuen Monster abgeschaut und zwar, dass sich das Monster mit Menschen paart. Ob das wohl ein Klon sein soll?

Naja, wer sich den Film anschauen will, kann das gerne machen, aber so sei jeder gewarnt der dies vor hat. Der Film ist einer der schlechtesten Monsterfilme überhaupt und man verliert kostbare zeit bis überhaupt mal was sehenswertes passiert. Als Monster- und Trashfan kann man sich BOG einmal schon anschauen um ihn gesehen zu haben, aber das war es dann schon auch. Zumal das Monster eh fast nicht sichtbar ist, auch nicht wenn es am Schluss dann mal auftaucht.